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Full text of "Der grosse Wolfdietrich;"

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DER 


GROSSE 


WOLFDIETEEICH 


HERAÜSöEGEßEN 


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4 


VON 


ADOLF  HOLTZMANN. 


HUDEBBAND 
LIBSABT. 

HEI])ELBE£& 

ACADEMISCHE  VEELAGSHANDLUNG  VON  J.  C.  B.  MOHR. 

MDCCCLXV. 


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üIBRARY. 


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^.'l/FRSVU 


J^.  ^^07l. 


Yorrede. 


Unter  unsern  alten  erzählenden  Gedichten,  welche  einhei- 
mische Stoffe  behandeln  und ,  theilsweis  wenigstens,  auf  echter 
Ueberlieferimg  beruhen,  nimmt  ohne  Zweifel,  nach  den  Nibe- 
lungen und  der  Gudrun,  der  grosse  Wolfdieterich,  der  bisher 
nur  in  der  ungeniessbaren  Gestalt  des  alten  Heldenbuchs  bekannt 
war  und  hier  zum  ersten  Mal  im  Texte  der  Handschriften  er- 
scheint, nach  Umfang  und  Inhalt  eine  der  ersten  Stellen  ein. 
Unsre  älteste  Sage  ist  die  gothische  und  diese  reicht  mit  aus- 
führlicher Erzählung  nicht  weiter  hinauf  als  bis  auf  den  Ahn- 
herrn Dieterichs  von  Bern.  Bei  einer  neuen  dichterischen  Ge- 
staltung unserer  gesammten  geretteten  Heldensage  müsste  man, 
meines  Erachtens,  den  Wolfdieterich  mit  episodischer  Einflech- 
tung  des  Ortnit  an  die  Spitze  stellen.  Leider  ist  uns  diese 
älteste  deutsche  Geschichte,  dei'en  sich  die  Poesie  erinnert,  nur 
in  einem  Gedichte  des  dreizehnten  Jahrhunderts  und  nur  in  Hand- 
schriften des  fünfzehnten,  also  in  rohen  Sprachformen  und  ver- 
dorbenen Versen  erhalten.  Die  im  germanischen  Heidenthum 
wurzelnden  Erzählungen  mussten  einer  ganz  veränderten  reli- 
giösen und  sittlichen  Denkweise  angepasst  werden,  und  dabei 
verloren  die   schönsten  Theile   des   Gedichts  ihren  eigentlichen 


lY 

Inhalt,  so  dass  sie  jetzt  ohne  rechte  Beziehung  für  uns 
unverständlich  sind.  Andererseits  wurdo  das  Gedicht  nach  dem 
Geschmack  der  Bitterzeit  mit  langen  Erzählungen  von  Käm- 
pfen mit  Heiden  und  Riesen  ausgeschmückt,  welche  ohne 
Sagengehalt  für  uns  leer  und  langweilig  sind.  Aber  trotz  alledem 
war  der  Wolfdieterich   nicht  nur  bei  unsern   Vorfahren  des  14. 

bis   16.  Jahrhunderts   sehr  beliebt,   sondern   wird   ohne   Zweifel 

■ 

auch  jetzt  noch  freundliche  Leser  finden,  welche  sich  von  dem 
treuherzigen  volksmässigen  Humor  in  der  Darstellung,  und  von 
dem  noch  erkennbaren  echt  poetischen  Gehalt  lebhaft  angezogen 
fühlen.  Das  Gedicht  ist,  wie  alle  deutsche  Heldensage,  eine 
Verherrlichung^  der  deutschen  Treue,  der  Treue  in  der  Freund- 
schaft und  im  Verhältniss  des  Fürsten  und  des  freien  Dienst- 
manns. Der  Held  lässt  sich  durch  keine  Gefahren  abschrecken, 
durch  keine  Verführungen  aufhalten,  bis  er  seine  Dienstleute, 
die  sich  für  ihn  opfern,  befreit  hat.  Er  ist  ausgezeichnet  durch 
wunderbare  Stärke  und  besitzt  die  höchste  Geschicklichkeit  in 
Führung  aller  Waffen:  seine  Tapferkeit  ist  so  gross,  dass  man 
ihm,  so  gutmüthig  er  ist,  doch  nur  mit  Vorsicht  nahe  kommen 
kann,  weil  er  beim  Anblick  bewaffneter  Männer  von  seiner  Fecht- 
wuth  hingerissen  wird.  Unerschütterlich  ist  sein  Vertrauen  auf 
Gott,  den  er  in  allen  Gefahren  demüthig  um  seinen  Beistand 
bittet.  Er  ist  mit  diesen  Eigenschaften  so  recht  ein  Held  nach 
dem  Herzen  des  Volkes.  Eine  der  schönsten  Gestalten  unserer 
Heldensage  ist  ferner  der  alte  Berchtung  mit  seinen  Söhnen. 
Wie  ein  Mährchen  klingt  die  Geschichte  der  rauhen  Else  und 
Theilnahme  erweckt  die  Liebe  der  schönen  Amie  von  Terfis. 
Auch  andere  Theile  des  Gedichts,  die  ihre  rechte  Beziehung 
verloren  haben,  bewahren  doch  einen  gewissen  Hauch  des  Alter- 
thums,  und  besonders  anziehend  ist  die  ganze  Vorgeschichte  von 


Hügdieterich.  Selbst  in  der  Sprache  ist  noch  in  manchen  über- 
lieferten Formeln  und  Wendungen  ein  Rest  der  alten  nationalen 
Poesie  zu  erkennen. 

In  neuerer  Zeit  hat  besonders  Uhland,  er  der  selbst  in  8ei-/,,Äv\*.'v 
nen    beiden   dramatischen   Dichtungen   die    deutsche   Treue  ver-  ^ 

horrlichte,  den  poetischen  Werth  des  grossen  Wolfdieterich  leb- 
haft empfunden.    Ihm,   der  schon  vor  Jahren   zur  Herausgabe    , 
des  Gedichts  öffentlich  aufforderte  und  mit  dem  ich  öfters  über     / 
dasselbe  zu  sprechen  das  Glück    hatte,  war  dieses  Buch  insbe- 
sondere zugedacht. 

Was  nun  diese  erste  Ausgabe  des  Gedichtes  betrifft,  so 
gibt  die  Einleitung  über  die  Handschriften  und  über  mein  Ver- 
fahren hinreichende  Auskunft.  Dieselbe  enthält  ferner  einen  aus- 
führlichen Auszug  des  Inhalts  und  eine  kritische  Beleuchtung 
desselben,  so  wie  auch  das  Wenige,  was  über  Alter,  Heimath 
und  Verfasser  ermittelt  oder  wahrscheinlich  gemacht  werden  konnte. 

Auf  das  Gedicht  folgt  ein  Verzeichniss  der  Namen,  aber 
nicht  in  der  Ausführlichkeit,  wie  in  meinen  Ausgaben  der  Ni- 
belungen und  der  Klage,  weil  schon  eine  Uebersicht  des  Inhalts 
vorausgeschickt  war,  und  weil  gerade  in  den  Namen  unsere 
Handschriften  des  15.  Jahrhunderts  sehr  unzuverlässig  sind. 

Das  folgende  Verzeichniss  merkenswerther  Wörter  soll  so- 
wohl dem  Leser  dunklere  Ausdrücke  erklären,  als  auch  die  Stellen 
ausheben,  die  etwa  im  mittelhochdeutschen  Wörterbuch  nach-  ^ 
zutragen  sein  möchten.  Ich  habe  dabei  auf  die  nächstverwandten 
Gedichte,  den  kleinen  Wolfdieterich,  Wolfdieterich  und  Sahen, 
Ortnit  Rücksicht  genommen. 

Aeusserst  wohlthuend  war  mir  bei  der  langwierigen  Arbeit 
die  freundliche  Unterstützung,  die  mir  überall  gewährt  wurde. 
Ich  konnte  alle  Handschriften  hier  in  Heidelberg  mit  aller  Be- 


VI 

quemlichkcit  benützen.  Den  Vorständen  der  betreffenden  Biblio- 
theken, namentlich  den  Herren  Professor  Jung  in  Strassburg, 
Dr.  Haueisen  und  Dr.  Roth  in  Frankfurt,  Domänendirector 
Albrecht  in  Oehringen,  Dr.  Barack  in  Donaueschingen, 
Professor  Pfeiffer  in  Wien,  der  mir  eine  Abschrift  von  Y 
überlassen  hat,  und  meinem  CoUegen  Herrn  Oberbibliothekar 
Bahr  dahier  sei  hiermit  öffentlich  mein  Dank  ausgesprochen. 


Heidelberg,  im  November  1864. 


A.  H. 


Inhalt. 


Vorrede TTT 

Einleitung IX 

Handschrift  A IX 

B xn 

C XIV 

a XV 

h XVI 

c xvn 

d XIX 

Z,  der  kleine  Wolfdieterich      ....      XX 

r,  Wiener  Handschrift XXX 

X,  das  alte  Heldenbuch XXXTY 

Verhältniss  der  Texte  W  und  w,    ,    ,      XL 

Hagens  Bruckstück XLII 

Die  Reime XLVm 

Auszug  des  Gedichts LIX 

Kritik  desselben LXXXTTT 

Andere  Gedichte  und  Zeugnisse  .    .    .   XCVI 

Der  Text  mit  den  Lesarten       1—343 

Verzeichniss  der  Namen  . 344 

Merkenswerthe  Wörter 348 

Druckfehler 365 


;^   ?i^^.  :  Ujit^^V  tJi.  /  ^pjjf 


Y/// 


/ 


IX 


Einleitimg. 


Dtr  grosse  Wolfdieterich  ist  uns  in  sieben  Handschriften  erhalten} 
sie  sind  alle  auf  Papier  im  fünfzehnten  Jahrh.  geschrieben»  Sie  ordnen 
sich  in  zwei  Klassen^  der  ersten  gehören  drei  Handschriften  Aj  Bj  0/ 
der  zweiten  vier  abcd. 

A,  Heidelberger  Hdschr.  373.  siehe  Mone  in  Wilkenj  Geschickte  der 
Heidelbergischen  Büchersammlungen^  Der  Wolfdieterich  steht  FoL  25* 
bis  181*.  Die  ganze  Handschrift  von  einer  Hand  in  zwei  Spalten,  die 
einzige^  welche  die  Verse  nicht  absetzt,  aber  die  Strophen.  Die  Verse 
sind  nur  durch  Punkte  getrennt;  die  Strophen  haben  rothe  Anfang»" 
buchstaben.  Die  Aventuren  haben  rothe  Überschriften.  Sie  scheint  nach 
Schrift  und  Sprache  die  älteste  von  allen  zu  sein,  ich  mochte  sie  in  den 
Anfang  des  Jahrh.  setzen,  Sie  ist  unserer  Ausgabe  zu  Grund  gelegt ^ 
doch  habe  ich,  abgesehen  von  Strophen  und  Lesarten,  die  aus  andern 
Handschriften  aufgenommen  sind,  im  Abdruck,  der  im  Ganzen  die 
Schreibweise  des  Codex  toiedergibt,  einige  Milderungen  und  Vereinfachung 
gen  eintreten  lassen.  In  Bezug  auf  grammatische  Formen  ist  A  im 
Ganzen  reiner  und  alterthümlich&r,  als  alle  andern* )}  wo  aber  in  einr 
zelnen  Fällen  eine  andere  Handschrift  eine  bessere  Form  bewahrt,  nahm 
ich  diese  auf.  So  erscheint  in  A  zuweilen  die  barbarische  Endung  des 
Präteritums  schwacher  Conj,  enten,  frogenten  86,4,  erlachenten  219,1, 
wachenden  240,4,  labenten  598,4,  blickentent  870,4,  lachenten  1326, 
und  sogar  starker  Conj.  sigenten  281,1,  zerklubenten  1046,8,  «grinen- 
ten  1855,2,  glichenten  897,3;  ich  habe  sie  überall  entfernt.  Die  Hand* 
Schrift  kennt  die  abgekürzten  Präterita  vie,  gie,  lie  nicht,  und  ich  habt 
nach  der  Hdschr.  überall  vieng,  gieng,  liesz  geschrieben,  ausser  in  den 
Reimen:  denn  der  Codex  zerstört  den  Reim,  z.  B,  36  liess:  gieng«  80| 


*)  Nur  A  hat  noch  euweüen  das  u  des  Feminina  und  des  Neutrums:  her« 
lichn  47.  edeln  64  u.  ö.  richu  1061.  unseru  1156  u.  6.  w.  In  5  hat  nur  A  das 
atte  äptisse. 


X 

enliess:  gefieng.  83,  lies:  gieng.  85,  hie:  u.  s,  w.  Noch  in  andern 
Fällen  mtisste  wenigstens  der  Reim  gerettet  werden^  loie  1277  do:  kreyen 
geschrieben  ist  statt  da:  "kcSk  und  155  gegangen:  geloji  u^  s,  w.  Grosse 
Verwirrung  herrscht  im  Gebrauch  der  Endungen  ent  und  en;  ent  ist 
nach  der  Grammatik  des  fünfzehnten  Jahrh's.  auch  ins  Präteritum  ein^ 
gedrungen^  und  zwar  so  häufig^  dass  Beispiele  anzuführen  überflüssig 
ist.  Da  jedoch  die  alte  richtige  Endung  in  A  noch  vorherrschend  ist,  so 
habe  ich  diese  falschen  ent  ^  der  3,  Fers,  Plur,  beseitigt^  doch  sie  wel- 
lent,  knment,  stdlent,  mugent,  müszent  habe  ich  beibehalten^  obgleich 
vereinzelt  sie  müszen  u,  s,  vorkommt^  383,4.  552,4.  950,3.  Ich  habe 
femer  die  ent  oder  end  aus  der  ersten  Plur.  entfernt ^  z,  B,  2179,1 
wir  wellefity  2229,1  wir  findent,  99,1  müszent  wir,  179,2  wir  sollent, 
965,2  wir  habent,  1734,1  wir  kamend  u.  s,  w,  nur  bei  den  einsilbigen 
Formen  war  die  Sache  bedenklich:  wir  sind  habe  ich  immer  beibe- 
halten 871,2;  1262,1;  1945,4  u.  s,  w,  ebenso  2148,3  wend  wir;  und 
80  hätte  auch  bleiben  können  wir  band,  wir  hant  436,1;  1256,2; 
2059^,4.  ebenso  dnnt  wir  236,3;  wir  tunt  (im  Reim  auf  mut)  1573,2. 
land  vrir  1112,1«  Ganz  unsicher  ist  die  Unterscheidung  des  Conjunctivs 
vom  IndicatiVj  doch  habe  ich  39,3  sien  geschrieben  statt  sient.  Selten 
ist  der  Fäll,  dass  en  im  Präsens  geschrieben  ist  statt  ent,  taie  948,1 
sie  knmen,  1294,4  werden.  Im  Substantiv  habe  ich  eilen  geschrieben 
1499,1  statt  ellent ;  dagegen  ellentrich,  ellenthaft  natürlich  beibehalten. 
Die  zweite  Plur,  hat  immer  ent,  end,  was  ich  ausser  in  den  Reimen 
und  einzelnen  andern  Stellen  beibehalten  habe.  In  der  Orthographie 
habe  ich  die  unnöthigen  Verdoppelungen  vermieden  z.  B.  uff,  zwölff, 
hilffet,  lieffen,  dugenthafft,  sogar  zuweilen  am  Anfang  ffanfzig ;  ebenso 
die  ck  in  bencke,  starcken;  auch  die  nh  nach  e  in  geschenben,  ge- 
senben,  jenben,  der  zenbende  852,1 ;  woneben  doch  zuweilen  das  rieh" 
Oge  eb  erscheint.  Ebenso  habe  ich  die  Vorsilbe  er  hergestellt  statt  ber 
in  uzberkom, ,  berczogen,  berwarb  u,  s,  w. 

In  den  Vokalen  hat  die  Handschrift  öfters  a  für  o,  6  und  o%  69 
lÄt :  berbat.  82,2  genate.  82,3  are  für  ore.  732,4  lastend  für  losten. 
487  g^ASs':  eidgenas  u>  a.  w.  Dieses  a  scheint  bei  den  Meistersingern 
V  des  lö.jShrh.  für  besonders  zierlich  gegolten  zu  haben.  Da  es  im 
Wolfd.  durch  den  Reim  nirgends  geschützt  ist^  habe  ich  es  überall  be- 
seitigt, Zmbeüen  steht  auch  a  statt  ou,  au,  z.  B.  483,3  ägen  statt  ougen ; 
806,1  bam  für  boum ;  479,1  racbe.  Dieses  a  scheint  Bestätigung  zu  er- 
halten durch  einige  Reime  537,1  frage ;  Böge ,  also  Bäge  statt  Bauge. 
558  w&ge :  oge,  also  äge :  doch  ist  wahrscheinlicher  fröge  und  wöge  zu 
schreiben,  oder  der  Reim  ungenau. 


XI 

ersteht  ößers  für  ei,  welches  ich  immer  hergestettt  habe,  set  statt 
seit  9,2.  tret  statt  treit,  lete  statt  leite  23,4.  66,2,  96.  163,1  u,  s,  w, 

e  stdit  immer  statt  ae,  urie  in  ich  bete  statt  ich  baete.  Dieses  e 
habe  ich  beibehalten.  Auffallend  ist  e  in  seiner ,  auch  seimer  319,4. 
322,2  statt  söxuner,  sotimer;  noch  auffallender  ist,  dass  immer  kemme 
geschrieben  steht  statt  küme.  Vereinzelt  steht  feilse  1329,2  statt  felse. 
Stcdt  i  tffird  häufig  j  geschrieben^  Dtiyn,  hymel,  meyster,  keyn  u,  s,  w. 
o  steht  sehr  häußg  statt  d*,  jo,  rottend,  kemenote,  töten  473,3.  ötem 
1642,3.  Da  das  richtige  ^  vorherrscht,  so  habe  ich  diese  o  su  ver^ 
meiden  gesucht,  aber  in  do,  wo,  one  meistens  beibehalten^ 

Neben  o  erscheint  ö,  das  öfters  gleich  o  ist  sr.  B.  in  söltu,  und 
gleich  6  z,  B,  hoch  131,1  daher  auch  in  töten  und  ötem  statt  &  steht. 
Eigentlich  aber  i^t  ö  als  ou  zufassen:  höpt,  fröwe,  getöffc,  locken 452, 
wofür  jedoch  meistens  o  steht  Statt  Ö  steht  einigemcU  ä  z,  B.  schäwen 
175,1;  und  das  oben  angeführte  ägen.  Da  iUferhaupt  a  statt  o  er- 
scheint,  so  sind  die  oben  angeführten  a  statt  ou  (üs  o  zu  fassen,  o  statt 
u^in  ohssen  1181,2  und  262,1,  wöhsz.  Der  Diphthong  ou  toird  nie 
geschrieben,  obgleich  ich  ihn  einigemal  statt  des  ö  oder  o  gesetzt  habe, 
der  Deutlichkeit  wegen  ^  dagegen  au  ist  nicht  ganz  selten  in  auch,  ge- 
laube,  verkaufet  503;  rauft  1958,3,  auch  äu  in  glauben  1009,3.  Neben^, 
frode,  fröde  erscheint  auch  freiden(rich)  262,2 ;  556,1,  und  neben  logen, 
locken  auch  geleuken  638,1  ebenso  geleuben.  Noch  schwankender  ist 
der  Gebrauch  von  u,  ü,  ü,  ü,  diese  vier  Zeichen  werden  ohiie  ünter-^ 
schied  gesetzt  für  u,  t,  ü,  uo,  üe,  iu.  760,4  steht  wu  statt  wo;  und 
einigemal  tugentlichen  statt  tougenlichen.  1169,1  zwü  statt  zwo.  ßtatt 
üe  steht  auch  ie  z,  B,  riefen. 

Von  den  Consonanten  sind  noch  die  z  und  s  hervorzuhd>en,  tz  oder 
cz  habe  ich  nur  nach  Vocalen  beibehalten,  es  steht  aber  auch  nadi 
Consonanten  sehczig,  anczius,  herczoge,  doch  nuM  imm^.  z  und  s  am 
Ende  wechseln,  er  waz,  dez  für  des,  aber  auch  riches,  für  richez ,  us 
für  uz  u,  s,  w»  sz  steht  meistens  nach  langem  Vocäl  heisz,  liesz  u*  s,  to. 
doch  wechselnd  mit  s  und  in  der  Mii£e  auch  mit  ss.  sz  steht  auch, 
meistens  in  disz  und  bisz,  und  auch  fälsch  für  q,  z,  B,  wiszlichen. 
Ich  habe  die  Verwilderung  in  sofern  gemässigt,  als  ich  zwar  die  faU 
sehen  s  beibehielt,  aber  die  falschen  z  und  sz  vermied. 

Wie  diese  Handschrift  hatte  auch  die  allen  zu  Orund  liegende  ürr 
Schrift  die  Verse  nicht  abgesetzt.  Das  geht  daraus  hervor,  dass  di^ 
Handschriften,  welche  die  Reimzeilen  absetzen  woUen,  zuweilen  falsch 
äbtheilen,  z,  B.  b  in  887,1  setzt  die  ersten  Worte  des  zweiten  Verses 
noch  in  die  erste  Zeile,    In  1857,4  schreibt  ^  junglin  ward,  Cjunglin 


geward:  man  sieht j  dass  beide  aus  einer  Vorlage  peflossen  sind,  in 
welcher  jnnglin  am  Ende  einer  Zeile,  ge  ward  am  Anfang  der  näch- 
sten Zeile  geschrieben  war. 

Wie  beim  Nibelungenlied  die  altem  bessern  Handschriften  nur  die 
Strpphen,  aber  nicht  die  Verse  absetzen  j  so  war  es  also  auch  beim 
WcifdidericK 

Als  ein  Zeichen^  dass  unsere  Handschrift  A  zuweilen  Eigenheiten 
der  Urhandschrift  bewahrt,  mag  angeführt  werden  1020,1  die  Schrei- 
bung nit  arbeit.  B  gibt  das  richtige  nit  erbeit.  C  und  w  lesen  mit 
arbeit.  Wenn  nicht  ar  statt  er  geschrieben  war,  wie  in  A,  so  ist  der 
Fehler  in  Cw  unerklärlich, 

B^  Stiftsbibliothek  sru  Öhringen,  s,  Ferd.  Friedr,  Öchsle,  Hug- 
diäerichs  Brautfahrt  und  Hochzeit  Stuttgart  bei  Paul  Neff.  1834.  8. 
8.  VIII  u.  88,.  enthält  den  Otnit  (was  Hagen,  Heldenbuch  XCV  mit 
Unrecht  läugnd)  auf  29,  den  Hug  und  Wolfdieterich  auf  160  Blättern, 
Diese  und  alle  folgenden  Handschriften  haben  keine  Bezeichnung  der 
Strophen^  aber  abgesetzte  Verse,  Die  Aventuren  sind  durch  Abschnitt 
und  grossen  Anfangsbuchstaben  bezeichnet  ^  haben  aber  keim  Über- 
schriften. Sie  ist  von  drei  Händen  geschrieben  j  die  erste  geht  bis  Fol. 
106,  Str.  1057  meiner  Ausgabe^  die  zweite  von  Str.  1058  bis  Fol.  116, 
Str.  1243;  die  dritte  Str.  1244  bis  zu  Ende.  Öchsle  vermuthety  dass 
sie  in  Weinsberg  geschrieben  sei,  zur  Zeit  der  geborenen  Gräfin  Anna 
von  Hohenlohcj  der  Gemahlin  des  Reichskämmerers  Conrad  von  Weins- 
bergj  welche  sich  auch  den  Wilhelm  von  Oesterreich  abschreiben  liess 
und  1434  starb.  Nach  dem  Aussterben  der  Dynasten  von  Weinsberg 
kamen  ihre  Urkunden  und  Schriften  nach  Öhringen.  Ich  selbst  würde 
die  Handschrift  für  etwas  jünger  gehalten  haben.  Auf  den  letzten  Seiten 
sind  Notizen  eingetragen  über  Zehnten  von  Bollensbach  und  Schipf  aus 
den  Jahren  1474  bis  1484.  Dann  folgt  ein  Druck:  Meister  Theobertus 
von  engeland  grosz '  erfaren  in  des  himels  lauflP  hat  zu  Badaw  disz 
bemach  gescbriben  practicirt;  es  sind  Prophezeiungen  für  die  Jahre 
1470—1478,  eine  Seite.  Dann  folgt  auf  25  Blättern  ein  Druck:  Ein 
re^ment  der  jnngen  Kinder.  Der  Verfasser  nennt  sich  auf  dem  ersten 
Blatt:  ich  Bartholomens  MetHnger  in  erczney  doctor  von  Augsburg, 
und  am  Schluss:  Gedruckt  und  volendet  von  joh'i  Banaler  zu  Augs- 
burg, an  8ant  Augusteins  tag  als  man  zalt  nach  xti  geburt  tausent 
vierhundert  und  in  dem  LXXTTII  jar.  ^ 

Ich  gebe  einige  Stellen  in  genauem  Abdruck: 

i'i.  .  .  .  ■ 


xm 

Erste  Hand.     FoL  30.  5/n  1. 

Hye  mögt  Ir  gern  *)     ßngen  tuid  sagen 
von  eiliger  abentenr     fo  muTt  ir  gedagen 
Es  wart  ein  buch  fanden     das  fag  icli  euch  ftirwar 
zn  dagmutt  In  dem  clofter    lag  es  manig  jar 
2.  Seit  wart  es  gefent    nff  in  bayer  lant 

Dem  bifchoff  von  Eychftett     wart  das  buch  bekant 
Er  kurtzt  dorab     die  weil  wol  üebentzehen  iar 
Do  fand  er  abentenr     das  fag  ich  euch  farwar 

Fol.  75.  Str.  618. 

Es  was  in  ainem  mayen     sie  erbaisten  in  ainen  walt 
Vnder  ain  gezelt  was  seiden     ir  fraide  was  manigfalt 
Do  er  mit  der  frowen    kurtzweil  wolt  han 
Do  kam  ain  dier  gelauffen     in  den  dan 

619.  Das  was  ain  hirfch     fchon  farwar  ich  das  fagen  fol 
Dem  was  fein  gehorn     mit  gold  bewunden  wol 
Alfo  in  ain  alter  rief    het  gefurt  jn  den  dan 
Durch  die  fchonen  frawen     die  hies  treffian 

620.  Do  Wolffditherich     den  hirfch  anfach 
aKo  tugentlich     er  zu  der  konigin  fprach 
laffc  euch  nit  verdriffen     und  ewr  megetein 

Ich  wil  nach  dem  hirfch  jagen    mit  den  hunden  mein 

Diese  Hand  sehreiht   nickt   nur  immer   dhain  für  kein,   sondern 
sogar  öfters  dhan  für  kan,  660,2.  703,2. 

2^oeite  Hand  Fol.  111.  Sir.  1143. 

Do  floefs  fie  iren  rigel     mit  czuchten  für  das  gaden 
Sie  vergofs  des  flofftrunkes     es  mocht  ym  nit  gefchaden 
Sie  faefs  wieder  an  das  bet     die  iunckfraw  lobefan 
Do  ftündt  dannoch  in  groffen  forgen     der  aufserwelt  man 
1144.  Sie  fprach  vill  lieber  herre     wie  lang  wolt  ir  noch  ftan 
Getorent  ir  nit  zu  einer  ffcoltzen  megetein     an  ir  bet  gan 
Er  fprach  die  grofs  forg     czwingt  das  hcrcz  mein 
Ich  bin  ein  werder  criften     so  feyt  ir  ein  heydenein 
DHtte  Hand.  Fol  158.  Str.  1587. 

Do  er  daz  fingerlein  enpfiÄg     von  dannen  waz  im  gach 
Im  dett  die  keyferin     manig  fehen  nach 


*)  hören  fehlt,  obwoU  hei  Öchsle  gedruckt. 


XIV 

Do  kert  wolffditherich     in  den  vinstem  dan 
Do  fant  er  nff  der  ftralTen    Ligen  ein  doten  man 
Der  waz  dem  worm  enpfallen     an  der  felben  ftund 
Er  erbeift  zu  der  erden    im  wart  grolTer  jamer  kunt 
Owe  kuner  reck     dein  kummer  ift  mir  leit 
Du  macht  wol  edel  wefen    leiden  fein  dein  cleit  — 
Cs.  Hofbibliothek   sru  Donaueschingen,     Siehe  Scheffel  ^    die  Hand- 
schriften altdeutscher   Dichtungen  der  fürstlich  filrstenhergischen   Hof- 
bibliothek  SU  Donaueschingen,  Stuttgart,   Metzler  1859,  S.  2  u.  S.  34. 
Auf  den   Otnit   und    Wolfdieterich  folgt  der  sieben   Meister  Buchj   an 
dessen  Schluss  die  Jahreszahl  1452  steht.  Einträge  weissen  nach  Wiesm- 
stdgjin  Würtemberg  in   der  rauhen   Alp.     Der  ganze    Codex  ist  von 
einer  Hand  geschrieben  mit  Ausnahme   des  Blattes  70,  welches   an   die 
Stelle  eines  ausgeschnittenen  eingeklebt  ist.     Die  Verse^  tmgefähr  36  auf 
der  SeitCj  sind  abgesetzt^  die  Strophen  nicht  bemerklich^  aber  die  Aven- 
turen  haben  rothe  Überschriften,     Der    Codex  ist  nahe  venoandt  mit 
dem  Öhringen^  doch  ist  keiner  unmittelbare  Abschrift  des  andern.    Er 
ist  sehr  nachlässig  geschrieben^   und  sehr  häufig  verirrt   der  Schreiber 
von  dem  Worte  eines    Verses   auf  das  gleiche   eines  folgenden;   daher 
Zeilen  und  Strophen  sehr  oft  ausgelassen  sind.  Aber  dennoch  ist  er  von 
Werth  und  bewahrt  öfters   allein   das  Richtige.     Folgende  Stellen  sind 
buchstäblich  treu, 

Fol.  26.  Str.  1. 
Hie  mügent  ir  gerne  hören    fingen  und  fagen 
von  clüger  aventüre     fo  müffent  ir  betagen 
Es  ward  ain  buch  fänden     das  fag  ich  üch  für  war 
Zu  bagemünt  in  dem  clofter     lag  es  vil  manig  jar 
2.  Es  ward  gefanden    in  baier  land 

Dem  byfchoff  vö  ainftetten     ward  es  bekand 

Er  kürtzet  im  die  wille     dar  abe  wol  fybentzehen  jar 

Do  fand  er  avßtüre     das  sag  ich  üch  für  war 

4.  Do  er  das  buch  ybeclae     an  den  arm  er  es  nam 
Er  trüg  es  in  das  clofter     für  die  frowen  wolgetün 
Dar  zu  hat  waltburg     zu  ainftetten  ftat 

Merckent  v6  dem  gütten  buch     wie  es  fich  fo  wit  zerfpraittet  hat 

5.  Die  apptifiin  die  was  fchone     als  uns  das  ift  gefaget 
Sie  fach  das  buch  gerne     wan  es  if  wol  ift  behabet 

Sy  fatzte  für  fich  zwen  maister     die  lerten  fy  des  büches  ain 

underfchaid 
Das  fy  dar  fanden  gefchriben     das  brachten  fy  in  die  criftenhaid 


XV 

6.  Nach  und  ferro    fären  Bf  in  das  land 

Sf  fungen  und  fetten     dar  vö  ward  es  bekand 

Die  feltczen  avSture     weiten  fy  nit  vtragen 

Aller  erft  mügent  gerne     vo  ain  künig  riebe  hören  fagen 

7.  Es  wüs  in  conftenoppel     ain  junger  künig  rieh 
Byder  berbe  und  gewaltig     er  hies  hug  dietrich 
Uff  von  kindes  juget     kund  der  künig  wol  leben 
Durch  got  und  durch  ere     beide  liehen  und  geben. 

Fol.  55.  Str.  532,3, 

Er  fprach  frowe     als  ich  mich  kan  verfton 

Ir  habent  in  füben  jare  gef&chet    das  ich  in  vor  lich  behttttet  hün 
533.  Von  zome  nam  i^  ain  zober     vnd  wolt  es  an  in  geworffen  hün 
Ich  kome  nit  in  die  kloben     als  ir  h^ind  get^in 
Mines  jungen  hören  libe     wie  es  im  ift  ergan 
Von  dem  ruhen  wibe     gefchied  er  do  hin  dan  — 

Fol.  60.  Str.  618. 

Es  was  in  ainem  mayen     fy  baiffeten  in  ainS  walde 
Vnder  ainne  gezelte  fydin     freyd  was  manigfalte 
Do  er  mit  der  frowen     kurtzwile  wolte  hon 
Do  kam  ain  tier  wilde     geloffen  in  den  tan 

619.  Das  was  ain  hirfch  fchöne     für  war  ich  üch  das  fagen  fol 
Dem  was  fin  gehume     mit  golde  gewunde  vol 

Alfo  in  ain  alter  rife     hette  gefürt  in  den  tan 
Durch  die  fchone  frowe     der  hies  crefian. 

620.  Do  wolffdietrich     den  hirfch  anefach 

Alfo  züchtenglichen     er  zu  üner  frowen  fprach  ^ 

land  üch  nit  verdrieffen     vnd  üwer  megtin 

Ich  wil  nach  dem  hirfche  jagen     mit  den  hunden  dahin 

621.  Do  jaget  wolffdietrich     und  ander  iine  man 
Nach  dem  hirfch  schone     der  ufferwelte  man 
Do  kam  ain  alter  rife     da  hin  dan  in  den  tan 
Und  ffcal  ime  die  frowen     der  hies  creüan 

Hervorzuheben  sind  die  u  oder  ü  für  ft. 

o^  Heiddberg,  365,  s.  Mone.  Keine  Strophen^  Verse  abgesetzt.  Zu- 
weilen  beginnt  eine  ZeUe  mit  einem  grössern  rothen  Buchstaibenf  und 
die  Abschnitte  haben  zuweilen  rothe  Überschriften.  Mone  hat  diese 
Handschrift  seiner  Ausgabe  des  Otnit  zu  Orunde  gelegt^  und  hält  «ie 
für  älter  als  A,    was  mir   nicht  richtig  scheint.     Die  Schreibweise 


xn 

ist  aus  Mortis  Oinit  sni  ersehen^  und  ich  werde  weiter  tmten  noch  einen 
Abschnitt  aus  ihr  wörilieh  abdrucken  lassen. 

b,  Frankfurter  Stadtbibliothek,  beschrieben  von  Thomas  in  Oräters 
Iduna.  Jahrg.  1813.  Es  sind  226  beschriebene  Blätter j  Otnü  1 — 40, 
Wolfdieterich  40''— 226 ♦  Auf  dem  ersten  Blatt  unten  ist  gedruckt  Car- 
melit.  Francof.  Verse  abgesetzt,  Strophen  und  Aventuren  nicht  bezeich-' 
neL  Die  grössern  Anfangsbttchstaben  der  Zeilen  sind  ohne  Werth,  da 
sie  oft  den  zweiten,  dritten  und  vierten  Vers  der  Strophe  beginnen.  Ein 
rother  Strich  |ZL  der  öfters  vor  den  Zeilen  ^teht,  trifft  zwar,  oft  auf 
den  Anfang  der  Strophe,  soll  aber  nicht  diesen,  sondern  die  oratio  recta 
bezeichnen.     Ich  gebe,  hier  eine  Stelle  buchstäblich  genau: 

Fol.  43*.  Str.  7. 

Es  WZ  in  kinftenoppel     ein  iung'  küng  rieh 
Ge-naltig  und  biderbe     hies  hugdietrich 
Uf  von  kindes  iügent     künde  der  heilt  wol  leben 
Durch  got  und  durch  ere     beide  lihen  und  geben 
8.  Er  waz  hibefch  an  dem  libe     wol  gefchaffen  überal 
Gedreget  als  ein  kertze     vber  die  hiffe  hin  zu  tal 
Daz  hör  wz  im  gel     und  darzü  val 
Es  Iwang  ime  von  der  aüeln     vber  den  girtel  hin  zu.  tal 
Sin  vatter  wz  geheülen     d^  küng  antis 
Ein  firlte  in  kriltenlanden     dis  buch  feit  uns  alsus 
Der  hette  uf  fime  hofe     erzogen  dz  iffc  wor 
Ein  hertzogen  riche     der  lebet  wol  dirthalp  hund't  ior 
Es  waz  der  hertzoge  bertung     gebom  von  merian 
Den  hies  d^  küng  antis     balde  vor  fich  gan 
Ich  habe  dich  erzogen     fetzig  ior  noch  wirdekeit. 
Des  los  du  mich  genieffen     ich  beuil  dir  an  diu  eit 
Hugdieterich  den  erben     min  laut  und  lite  las  dir  bevolhen  fin 
Der  tot  het  mich  gegriffen     die  weit  müs  ich  lan 
Ritt'  und  knehte     fach  man  trurig  ftan 
Neina  hertzoge  bertung     du  solt  mich  genieffen  lan 
Ich  lerte  dich  werfen  mit  dem  meffer     daz  dich  niman  tar  beftan 
Do  gab  ich  dir  zu  wibe     die  edel  hertzogin 
Ler  mirs  hugdietrich     als  lieplich  dir  fm 
Ij  Do  sprach  der  hertzoge  betung     daz  foent  ir  lieh'  fin 
Waz  ich  kan  des  gutes     dz  ler  ich  den  herren  min 
Doch  truwe  ich  got  von  himel     ir  migent  wol  genefen    . 
Nein  Ipraoh  der  küng  antis    dz  mag  leid*  nit  gewefen 


xvn 

Ich  bemerke^  dass  sowohl  in  dieser  ah  den  andern  Handschriften 
die  tz  nicht  überall  sicher  sind,  insofern  aitch    cz   gemeint  sein   kann, 

3er  Codex  hat  im  Wolfdieterich  zwei  grössere  Lücken.  Stoischen 
Fol  59  und  60  fehlen  Str.  276,2  bis  290,3,  also  58  Zeilen,  also  da 
an  dieser  Stelle  die  Seiten  29  Zeilen  haben,  gerade  ein  BlatU  Zwischen 
Fol  200  und  201  fehlt  Sir.  1946  bis  1956,3,  also  wiederum,  da  an 
dieser  Stelle  die  Seiten  22  Zeilen  haben,  ein  Blatt. 

c^  Strassburger  Sem inarbibliothtk  kh  4*.  s.  Hagens  Qrundriss  hie 
und  da.  Die  HandschHfl  ist  nur  theilweise  von  neuerer  Hand  und 
zwar  unrichtig  paginiert.  Jus  der  alten  Bezeichnung  der  Lagen  geht 
hervor,  dass  es  ursprünglich  mehrere  Codices  waren,  und  zwar  1)  Otnit, 
Fol.  13—52  in  drei  Lagen,  eine  von  14,  die  zweite  von  18,  die  dritte 
von  8  Blättern.  2)  Wolf dieter ich  Fol.  53—201  in  11  Lagen,  von 
14,  16,  14,  14,  12,  12,  16,  12,  12,  12,  16  Blättern.  3)  Die  beiden 
Rosengarten  Fol.  203—279  in  6  Lagen,  von  14  (das  14:.  Blatt  fast 
ganz  weggerissen)  14,  14  (aber  eines  ist  ausgeschnitten,  also  13J,  12,  14, 
10  Blättern.  Der  grosse  Rosengarltu  geht  bis  Fol.  246*.  247  beginnt  der 
dein  laurin  und  derjgleine  rosegarte,  das  Ende  ist  278*  und  279  ist 
leer:  am  Schluss: 

hie  diz  bncli  ein  ende  hat 

von  dem  ufferwelten  tegen 

gott  geh  uns  finen  fegen 

den  mieile  von  uns  nieman  triben 
]hMi«n«A^      diz  buch  hatt  diebplt  von  banowe  der  goltfinider  gefchr,  31  Folia. 

Es  sind  wirklich  31  Blätter  und  1  Seite  von  274  an. 

4)  Dietrich  von  bemne  und  sigenott,  Fol.  280  (von  neuer  Hand 
281  bezeichnet)  bis  330  in  drei  Lagen  von  16,  20  und  16  (da  das 
teizte  leere  Blatt  weggeschnitten  ist,  15)  Blättern.  AmJlndA^Mehi  LH 
bletter,  ganz  richtig,  wenn  das  weggeschnittene  mitgezählt  wird. 

An  diese  vier  Codices  wurde  der  Pfoffe  Amis,  Fol.  331  flg«  auf 
42  Blättern  ohne  Bezeichnung  der  Lagen  angehängt,  und  dazu  kam  die 
Vorrede  in  dner  Lage^ 

Die  Schrift  ist  zwar  ungleich,  bald  grösser  bald  kleiner,  bald  fluch" 
Uger  bald  ruhiger,  scheint  aber  doch  durch  den  ganzen  Codex  von  einer 
Hand  zu  sein.  -  Der  Schreiber  ist  also  der  bekannte  Diebolt  von 
HaqenaUf  siehe  Mone,  8.  406  zum  Heidelberger  Codex  314,  welcher  das 
Datum  1447  trägt.. 

Ich  gebe  den  Anfang  buchstäblich  treu: 

Hie  mügen  ir  gern  hören     fingen  und  fagen 

vn  klüger  ofendüre    do  miefTent  ir  getagen 

I* 


X. 


ez  wartt  ein  buch  gefunden     das  Tage  ich  üch  firwor 

züi  dagenmnde  in  dem  closter     do  lag  es  manig  jor 

fit  waitt  ez  gefendet    uff  durch  peiger  lant 

dem  bischoff  von^einTbe^    wartt  diz  buch  bekantt 

Er  kurzett  ym  darob     die  wille  XVII  jor 

do  vant  er  dar  ynne  ofendüre     fag  ich  üch  firwor 

wanne  den  firften  vertrofz     das  buch  er  lafz 

Selz'wunder     daz  dar  ynne  gefchr.  was 

er  kurtzett  ym  darab  die  wile     bitz  er  fin  ende  nam 

nach  fime  dode    lalT  ez  iin  kappelan 

do  er  diz  buch  überlalTz     an  ßn  arm  erz  nam 

er  drÄg  ez  in  dz  closter     fir  die  frowe  wolgetan 

dz  z&  walpurg     zu  einftette  ftatt 

merkent  von  dem  buch     wie  ez  lieh  zerbreittet  hat 

die  eiffcinin  waz  fchfin     also  uns  ift  gefaget 

fti  fadh  daz  buch  gernne     wanne  ez  ir  wol  behagt 

fü  fattz  fir  fich  zwen  meifter     do  lertt  fü  es  durch  ein  hübfchheit 

Bie  fimdeüt  difen  don  darzü     fü  broflitten  ez  in  die  kriftenheitt 

nohe  und  ferre     fürent  fü  in  die  land 

« 

fü  fungentz  und  feitentz     do  von  wartt  ez  bekant 

u.  s.  w. 

Ich  benutze  die  Gelegenheit  uim   in  V,  d.  fkigem   Fieidenbuch  von 
^     1861^  1,  CXI— CXXVI  die  Vorrede  mherichtigen. 

Z  4.  künig  Z.  9  schSnste.  Z.  17.  Ludegast  ist  von  alter  Hand 
über  Lügeast  geschrieben,  20  vor  ziten  der  Hannenland.  22.  hiefz. 
80.  güttez  von  gold.  81.  dor  in  wz  (d.i,toa8)  sMt  dormitz.  34.  sttein 
gÄtt  woten.  35.  worent  —  einen  der  stein.  —  28.  über  berge  sMU 
bürge  von  alter  Hand,  53.  finne  (ein  Strich  su  viel,  wie  oft),  70. 
Folchelr.  73.  daz  laind  litt.  75.  hiesz.  86.  was.  90  ein]  Sin.  101.  nicht 
Hertneh,  sondern  Hertinh  mit  v  über  i,  also  Hertunh  (im  Drui^ 
Hertwich).  121.  erschlagen.  124.  Diettliep.  131.  Bafen.  137.  Mentin- 
ger.  147.  über  Eiberich  steht  alberich.  171.  das  wüste  nieman  wanne 
—  177.  zornig—  swester  von  Elberichz  wegen.  201.  vnd  keiser  Ottnid 
dre  —  213.  Nider  sieht  nicht:  erstand  fun,  dies  ist  ausgestrichen  tmd 
darüber  gesehrieben  friden,  doch  unsicher  und  das  f  ist  sehr  zweifdhaft 
220.  ling,  darüber  lint.  223.  starp.  231.  biderwer,  darüber  biderbe. 
232.  Merian,  darüber  meron.  26.  sien,  darüber  sün.  234.  sienne, 
darüber  süne.  238.  I>ft8cfban,  darüber  dufkaa.  243.  Beohekr  (nicht 
Brecheler).     278.  die  )nike  4sMi^.-^l%.  Sigemund  (iückt  i^eM  deut- 


XIX 

lieh).  303.  der  ]  daz.  824.  ir  sUiU  iv.  329^  ßipis«  330«  wart.  341« 
genand.  349.  enpfholen.  431.  an  eim.  463.  Eoapgarttei^.  469.  ge- 
walstigeste.  519.  vnd,  lies  Yon.  Zu  merkei^  isi  npck,  dc^  am 
Rande    bei    Zeile    38  die  Zßhl  2 

»        92         »         3 

»     3,53        t        4 

»209         >         5 

»268         »         6 

»      9i7  hei  der  Ueberschrift  die  Zahl  7 

»     419  die  ZßM  9 

»      46^         »       10 

»      501         »       H  deht. 

d.  DJs  »toeUe  Strasshur^r  Handechrifj.  Johanniter  bibL  ff.  81.  kL 
fol^am  Jahr  1476.  Sie  enihnll  1)  Wolfdieterich  Fol.  1*— liO^  am 
Schlüsse  steht  difz  buch  ward  gefchriben  in  dem  jor  nach  gottes  ge- 
bnrte  MCCCC  und  LXX  und  VI  jor.  2)  Der  grosse  Rosengarten  111« 
—133*  vom  unvollständig.  3)  Salomon  und  Horolf  134"— 172*.  4) 
König  Otnit  173-— 195^ 

Der  Codex  beginnt  mit  Wolfdieterleh  Sir.  20,3;  da  die  Seite  un- 
gefähr 40  ZeHen  hat,^  so  fehlt  gerade  ein  Blatt.  Ich  gebe  Fol.  3^  buch- 
stäblich genau: 

Str.  71,3. 
Do  fprach  der  kamerer    an  der  felben  ftÜT^t 
Dis  hat  als  geueget    Ton  kriechen  die  fchone  hiltpgvmt 
Str.  72. 
Do  würdent  ir  die  lüte     sü  üahieck  holt 
Der  konig  hieij&  jm  füohen     lin  gefpunnen  golt 
Er  heifz  jm  ein  hübe  wurcken    daran  wuder  one  zal 
Darumb  gingent  zwo  borten     die  eine  breit  die  ander  imal 

73.  Do  w'kete  er  im  die  httbe    duroh  ein  kündikeit 
Er  hette  gefehen     die  keiTerliche  meit 
Durch  deren  er  müflie    verborgen  Hn 
Do  gedohte  er  wie  foltn  gewlnen     die  edele  künigin 

74*  Do  hügdieterich     die  hübe  hat  bereit 

Do  fante  er  noch  dem  künige     als  uns  dis  buch  feit 
Do  fatzete  jm  uff  die  hübe     dz  fchone  megetin 
Qegen  difer  hochgezeit    foUent  ir  domit  geeret  im 
7^.  Und  fnllent  fy  d'ch  nimenjb  willen    vor  uw^gefte  trage9 
So  fy  koment  heim  zu  lande     dz  fy  euch  künn6t  gefagen 


XX 

•  Ir  habent  uff  uw'm  höpte     ein  feltzen  cleit 
Gnode  jüngfröwe    wünecliche  meit 

76.  Ir  hant  mich  wol  geeret     edele  künigin 
Mütent  was  ir  wellent     dz  fällent  ir  gewert  fin 
Dz  wiffent  ficherlichen     ich  tun  es  gern 

77.  Do  fprach  hugdieterich     mag  ich  das 'ficher  fin 
Ich  verfprich  es  uch     uff  die  truwe  min 

So  heiffent  mir  uwer  tochter     ab  dem  turne  gen 
So  wil  ich  umb  die  hübe     anders  nit  zu  lone  han 

78.  Do  sprach  der  künig  walgunt     des  Mlent  ir  fin  gewert 
Ir  hettent  nü  andere  gobe     vö  mir  wo  begert 

lant  oder  bürge     filber  oder  golt 

Ich  hies  es  uch  alles  geben     oder  werdent  mir  niemer  holt 

79.  An  dem  pfingeftage  brochte  man  die  künigin  je 
Do  liofz  fich  hugdieterich  gegen  ir  uff  die  knye 
Do  enpföge  in  alfo     wol  die  edele  künigin 

Stöt  uff  jüngfröwe     un  lont  uw'  knüwS  fin 
79,5.  Do  wart  von  getrenge     ein  ungefüger  fchal 

Die  tifche  wurdent  gerichtet     im  palaft  und  im  sali 

Der  künig  mit  den  geften    wolte  offen  gen 

Do  volgete  noch  an  dem  gefidel     manig  hochgelopter  man 

80.  Liebegart  die  alte     fy  by  der  hende  ving 
Mit  den  zwen  gefpilen     fy  do  zu  tifche  ging 

Sy  fatzete  fy  gegen  einander    uff  ein  gefidel  dz  wz  rieh 
Do  fach  er  alfo  gerne     die  maget  minneclich 

Von  diesen  7  Handschriften  ist  keine  werthlos ;  näher  verwandt  sind 
B  mit  C,  c  mit  b,  d  mit  a^  aber  keine  ist  Abschrift  der  andern.  Den 
Text  der  Handschriften  ABC  bezeichne  ich  mit  W,  und  den  der  Hand- 
schriften abcd  mit  w. 

Ausser  diesen  sieben  Handschriften  sind  noch  ZYX  Hulfsmitteil  für 
die  Herstellung  des  Textes  des   Wolfdieterich, 

Mit  ZJbexeichne  ich  den  kleinen  v,  Hagen^  Heldenbuch  (1855)^  /^ 
167  herausgegebenen  Wolfdieterich .  der  uns  in  drei  Handschriften  er- 
halten ist,  1)  Za  ist  die  Handschrift  Hagens,  beschrieben  Heldenbuch 
8,  XX\,  Sie  kommt  aus  Landshut,  und  ist  nach  unsicherer  Schätzung 
in  der  MiitCj  wahrscheinlicher  sni  Ende  des  15.  Jahrh,  geschrieben.  2) 
Zb,  Wiener  Hdschr.  Ende  des  15.  Jahrh.  s  Hagen,  Heldenbuch  S.  XXVl, 
abgedruckt  durch  Frommann  in  Haupts  Zeitschr.  Bd,  4,  401.    S)  Zc^ 


die  Heidelberger  Hdschr.   des   Augsburger    Wd)ers  Smj^eHJKroll^   ger 
schrieben  1516;  «♦  Hagen,  Heldenb,  XXVH, 

Nach   der  ganz    verkehrten ,    aber   bei    deutschen    Gelehrten  fest"  \ 
stehenden  Meinung,  dass  prosai'iche  und  poefi'iche  Werke  beim  Abschrei--  1 
ben  fortwährend  wachsen,  gilt  auch   von  diesem   küreern   Wolfdieirich 
die  Ansicht,  dass  er  der  einfachere,   ältere  sei,   der  später  su  unserm 
längern  Gedicht  ertpeitert  und  verändert  worden  sei.   Vielmehr  hc^t  gegen 
Ende  des   15.   Jahrfu   Jemand  unsern   Wolfdieterich   und  den    Wolfd.  (f.^T,Vii, 
Sabene  au  einem   Gedicht   von  massigem    Umfang  verschmolsen ,   und 
daher  beide  verkürzt     Sein   Werk  ist  daher  für  die  Kritik  des  Sabene 
ebensowohl  als  des  grossen    Wolfd.  von    Wichtigkeit.     Die  Handschrift 
des  grossen   Wolfd.,  die  ihm  vorlag,  war  eine  alte,  gute,  zunächst  mit 
A  verwandte   Ich  werde  weiter  unten  das  Verhältniss  umständlich  dar^ 
legen,   und  will   hier   eine  kurze  Vergleichung  der  Heidelberger  Hand- 
schrift mittheüen.  Hagen  hat  seinem  Text  seine  Handschrift  zu  Grunde 
gelegt,  aber  aus  der   Wiener  ergänzt  so  weit  diese  reichte;  von  Sir,  528 
an  sind  die  Ergänzungen  aus  Zc  genommen     Diese  beginnt: 

Es  was  in  conTtantinopel     aiji  junger  kunig  reich 
gewaltig  vnd  auch  früm     der  hieff  haugdietreich 
auff  von  ktindes  jugendt     kont  der  hold  woll  leben 
durch  gott  vnd  auch  ere     waydenlichen  geben 
Er  was  klein  an  dem  leybe     und  wolgefchaffen  überall 
getrollen  als  ain  körtz     über  die  hüjßfe  zu  tall 
fein  har  was  im  rayd     darzu  lang  und  wollgefar 
es  gieng  im  über  die  achlel     und  hüffe  gar 

Ich  gebe  hier  nur  die  wichtigsten  Lesarten: 

4,4  in  wirdigkeytt  das.lass  genüffen  mich.  Zc  hat  also  den  Reim 
dich :  mich,  vde  Za ;  dagegen  Zb  wirdigkeit :  eit  wie  Ww.  Es  zeigt 
sich  also,  diiss  der  Wiener  Codex  den  altern  Text  hat,  der  in  den 
beiden  andern  erneuert  UL  Zc  steht  Öfters  zfoischen  Zb  und  Za,  wie 
6,4  müg  gefein  mit  Zb  gegen  Za  und  so  noch  oft.  7,3  und  4  fehlen, 
8,4  er  hielt  den  jungen  herren  in  stetter  hut 
12  erweitert: 

hat  fy  an  dem  leyb     fo  ift  fie  ain  dienffcmeydt 

hl[  ich  dir  vormalf    dick  hann  gefeyt 

hat  fy  den  adl    fo  ift  ungefchaffen  ir  leyb 

derümb  kann  ich  fünden     kain  gefchlachtef  weyb 

die  dyr  zu  frawen     müg  fügfam  fein 

daf  röd  ich  auff     dy  tr^we  meyn. 


17.1  £j  ist  von  andien  iren  ort    edler  küng  gebar 

17.2  ir  wondt  pey  etc. 

1 7.3  mafr  unnd  rcbamm     und  befokeydenhayt 

17.4  tugent  nndfchöne     trett  die  fchön  majdt. 
18,1  u,  2  Ir  vatter  hat  gefohworen 

fi  fej  allen  mannen  verloren, 
21,8  nooh  zu  hoffe  reytten  (UaU  sa  hohen  raeten!) 

28.1  In  weyblicher  er    nnd  waet  er  (ich  fchon  lie. 
30,3  mit  welcher  weiften  band  (I) 

39,3  der  liecht  karfünckl     ans  den  bieribhenken  fchain  (!) 
41,3  u.  4  ödle  küniginn     wannen  mügt  ir  kommen  fein 

das  folt  ir  mich  lan  willen    ynd  waf  ewr  ¥rille  fey« 
43,3  das  er  mich  felb  4  behaldt« 
45  fehlt. 
57,3  darzn  fpech  wyrcken     die  kleinen  vogelein 

60.2  spech  wyrcken 

60.3  tyfchlach  nnd  awechel  (Fo/.  8). 

68     hafen  nnd  fuchs    und  das  wylde  rech 
waren  an  dem  ort    und  der  helfand  vech 
und  das  erberfchwein     mit  ainem  hundt  rot 
aller  erft  man  dem  fyrsten     zucht  und  er  embott. 

88.4  ich  bin  von  wilden  kriechen     der  haugdietrich  {Fol,  10.) 
189,4  und  badetten  gar  fchone     das  fchön  kindelein  (Fo?,  15.) 
262,8  do  gab  er  wechümutt     yper  vor  hindann. 

284.1  du  alter  zewgbart  {Fol.  28.) 

8 1 0.2  karfttselmich Wolfdieterich  fo kombftu aus forgen fyrwar {Fol. 30.) 

311.1  ich  wil  dich  nit  kaij^seL 

380  bü  388  in  Za  stiftet  die  Kaiserin  Friede  »teUchen  Wolfd.  und 
Otnit;  dagegen  Zb  377—380  und  ebenso  Zc  folgt  Ww  T.  Es 
sind  also  diese  Strophen  in  Za  nicht  alte  Veberlieferi$ngj  sondern 
das   Werk  des  Schreibers  von  Za, 

Auch  im  folgenden  bis  898  (  —  891  Zb)  hat  Za  bedeutende  Abweiehun- 
gen  von  Zb;  Zc  folgt  immer  dem  Text  von  Zb.  Zb  388,4  ent- 
wadlen]  entwallen. 

7jb  889,3  u.  4 :  das  was  ain  hyrss  fch5n     das  fag  ich  ewch  fürwar 

fein  gehym  was  gewunden     das  was  liecht  und  klar. 

Za  398  {Zb  891),2  ich  will  in  kurtz  wider  bey  euch  feyn. 

408.2  fein  fchwert  er  in  ain  bahnet  tet    und  fucht  fein  weib« 
528,a  die  was  gedeget  woll. 

546,4  püdens. 


552,4  4)a(ttiatb  weit  ich  ymmer    in  gemache  gan. 

557.1  mir  gottwylknmen  fein. 

573.2  her  wyrt  was  geftrecht  fy  —  {Fol.  33.) 

581.2  fy  legt  ir  fchöne  bryftlaoh     a«i€  den  fyrsten  gntt 

594.3  wann  ee  ich  eweh  karfüsel    amfT  die  trewen  mein 

595.4  dein  fridell  noch  gefein. 

596,1  Do  i^ach  dy  jnnekfraw    lieber  Tatter  meyn 
er  hat  nit  karfaselt     dy  lieben  tochter  dein. 

621.3  du  kumpfi;  in  teytscfaen  reychen     fieher  nimer  mer. 
622  Der  ewig  got    fprach  Wolfdietrich 

der  ift  voller  gii«4en     ^fo  rey«h 

er  laft  eim  jeden  eriften    kein  laid  gefohefaen 

das  bat  er  allen  frammen  yeijehen. 
Stau  62^^638  (Fo/.  57): 

Nun  foll  ich  auch  werffen     sprach  Wolffdietrich 

nun  befchirm  dich  oben     das  ift  dir  gut  ficherlich 

er  warff  dae  erft  meffer    auff  den  haydenifchen  man. 

ioh  wyll  dich  laffen  fep^ien    ob  ioh  werffen  kann 

Wolffdietrich  begundt  lachen    und  fache  den  herren  an 

er  fpiiU5h  wer  hat  mich  das  gelert    das  ich  dich  troffen  han 

de  fprach  gar  zomiklichen     der  haydenifch  man 

ich  wayff  wol  ficherlich     ir  findt  ein  fyrst  lobefam 

ir  ft»t  mit  gewak    ir  mügt  wol  ain  fUrft  fein 

er  fprach  ich  hayss  wolffdietrich    und  bin  der  feind  dein 

pyftu  von  wilden  kriechen     der  küng  wolffdietrich 

von  dem  ich  fol  Verliesen     meyn  leyb  gar  wtmegclich 

LafT  mich  hie  leben     tugenthaffter  man 

alles  meyn  reich   madi  ich  dir  underthan 

dein  land  £ej  4ir  fälig     fpraoh  wolffdietrich 

du  muft  mir  hewt  gelten    mangen  ritter  löblich 

und  hab  dir  dein  dohter     gar  wolgeüian 

ich  gib  dir  mein  trew     es  muff  dir  an  das  leben  gan. 

Str.  644—659  sind  Feh  58  sehr  frei  behandelt  tmd  abgekürzt; 
der  Kampf  mit  den  Piemtleuten  und  die  Taufe  dereelbm  ist  über- 
gangen, 

694.4  (Feh  60)  vor  dem  wurm  eriehray. 
724,1  Br  ecbriett  sidi  pa^ld  von  im. 
726,4  cu  einem  gemehel  fehlt. 

745,8  des  starken  fewres  sinck. 


XXIV 

747,3  u.  4  do  pracht  er  in  pey  mittemacht     an  den  purggraben 
do  hört  er  die  schonen  firawen    wainen  und  clagen. 

749.3  geben  durch  ,gott. 

754.  Do  gieng  die  £raw     in  ain  kapell  dan 

. .  do  was  eingössen     ein  pild  von  marcellean. 
Ebe7iso  752,1  u.  4  u,  754,1  sant  marcellean. 
770,2  {FoL  66)  der  was  von  wilden  pitran     also  hiess  man. 
771,2  enthauptet]  köpfft. 

778.4  do  pat  er  got  den  guten     das  er  im  hnlf  von  dan.     Dies  ist  bei 
Hagen  779,4.  In  Zc  ist  779,3  t/.  4: 

er  het  dem  grafen     50  feiner  man  erschlagen, 
er  selb  entran  kern     das  wil  ich  ewch  sagen. 

781  ist  geändert  und  von  781,4  \rird  übergesprungen  auf  798,4. 

801,2  er  strackt  gen  im  den  zagel     mit  den  äugen  plickt  er  in  an 

812,4  ein  nöbelkappen. 

817,1  pülüng 

Nach  817.  Nun  dringt  mir  disen  waller     der  vor  dem  pmnnen  leytt 
so  will  ich  bey  ewch  schlafen     er  sprach  es  wer  wol  zeytt. 
do  gieng  aus  dem  purg     piUüng  zu  diser  stundt 
er  fdrt  in  durch  den  prunnen  ein  wurtz  gab  im  in  den  mundt 
als  nun  Wolfdieterich  —  s.  822,1  —  also  von  817  auf  821,3 

824,1.  ain  yrdischer  man. 

848,1  u,  2.  des  solt  ir  haben  dingen     das  will  ich  ewch  sagen 

das  zwerg  hiess  bald  pringen     ain  büchsen  für  sich  tragen. 

853,1 1/.  2.  land  und  leytt     dy  mir  min  vatter  hat  yerlan 
domit  sy  dir  genött     du  tugenthafter  man. 

856.1  meyn  vatter  der  hiess  thernück. 

861.2  es  sint  mit  mannes  äugen    frawen  tragen  sechen  an. 
865,4  nun  lass  dir  mein  todten     seil  empfolhen  sein. 

868.1  pey  d.  dülmendt     besampt  sich  das  hör. 

869.2  zwyschen  prim  und  gartten. 

891.3  do  lag  er  urlang. 

893.1  der  hiess  parant. 

895.2  zagler  statt  zirkler;  ebenso  901,1.  906,2.  926,3. 

934.4  {Fol.  76)  wann  uns  ist  sicherlichen     die  wör  benomen. 
945  (Fo/.  76b)  do  erschollen  die  mer    weytten  in  dem  landt. 

maniger  stoltzer  haiden    kam  gerytten  ze  handt 
do  taüfft  man  14  tag  und  nacht     woll  50.  30  und  m*" 
haiden  als  uns  das  buch  nun  sagt.  amen,  aliqü  no  habe] 
paucm.  —  Explicit  wolfdietriches  leben  wie  es  im'ergang  ist  von  dem 


anfang  biss  an  das  endt  geschriben  durch  mich  simpertus  EröU,  weber 

•  •  •■MM 

und  burger  zw  angepurg.  anno  dm  1516. 

Es^  folgt  nun  die  Vergleichung  von  Z  und  unserm  Text  Ww  so- 
wohl als  W  Sab,  Z  beginnt  mit  Str.  7  Wj  übergeht  also  die  Ein» 
leitung. 

Str,  27  mit  der  Beziehung  auf  frühere  6es<Mchten  ist  in  Zy  wohl 
absichtlich^  ausgelassen,  Str,  50 — 52  sind  in  Z  und  Y  ausführlicher  und 
wahrscheinlich  echter  erhalten^  siehe  die  Noten,  Zu  bemerken  ist  noch^ 
dass  Za  AI  sich  bezieht  auf  W  51,8  u.  4,  Verse  die  in  Z  fehlen^  also 
auch  Z  ist  nicht  vollständig. 

Die  Strophe  59,5 — 8  hctbe  ich  aus  ZY  aufgenommen,  obgleich  sie 
in   Ww  fehlt. 

Dagegen  Str,  60  u,  61  fehlen  Z  und  Y;  da  aber  Y  die  Strophe 
208  hat,  so  sind  sie  nicht  in  Ww  zugesetzt,  sondern  in  ZY  atisgelassen, 

Str.  73  fehlt  Z  u.  Y, 

78,5-^8  habe  ich  aus  ZT  aufgenommen^  fehlt  Ww, 

Sir,  107,5—8  st^i  BCw,  fehlt  aber  AZY  mit  Recht;  sie  ist  ein 
störender  Zusatz. 

Nach  Str,  121  haben  wYZ  eine  Strophe,  die  nach  113  und  121 
überflüssig  ist 

ßtr,  124  steht  nur  in  AYZ;  es  ist  dieselbe  Strophe,  welche  BCw 
nach  107  bringen.  Aber  YZ  lassen  Berchtung  meM  am  Abend,  sondern 
am  folgenden  Morgen  dnreiten.  In  A  kommt  er  Abends,  und  erst  am 
folgenden  Tage  nach  der  Messe  ist  der  Empfang  in  Str.  126.  In  w, 
isi  126  tne  in  W,  dagegen  YZ  haben  nichts  von  der  Messe,  Auffällend 
ist  in  A  124,4,  dass  die  edelen  jnnkfrowen  den  Gästen  die  Rosse  ab- 
nehmen, 

181  und  132  fehlen  Z,  dagegen  steht  133  vor  132.  Y  wie  Z,  Doch 
ist  Ww  vorzuziehen. 

134  fehlt  Z  und  Y, 

189  Statt  des  Zeltes  ist  in  Z  132  und  Y  von  4  Pferden  die  Rede, 
die  Walgund  ihnen  schenkt.  Das  Zelt  ist  dasselbe,  das  schon  40  und 
46  erwähnt  ist.  Der  Text  von  ZY  scheint  auf  einem  LesefMer  zeiter 
zu  beruhen.  ^ 

142  fehlt  ZY,  148  fehlt  ZY. 

170  fehlt  Z,  steht  aber  Y,  Von  hier  an  beginnt  Z  von  Y  abzu^ 
weichen,  und  willkürlich  zu  ändern. 

Nach  183  hat  Z  die  Taufe,  Za  173—178  gegen  WwY. 

Nach  184  hat  Z  eine  der  zwei  Strophen  von  w,  siehe  die  Note. 

II 


XXVI 

202  fehlt  Z)  steht  aber  Y;  ebenso  208. 

217  (Za  211).  Es  ist  eine  sehr  ungeschickte  Änderung  in  Z,  dctss 
der   Wächter  statt  des  Königs  spricht 

An  218,1  ist  224,2—4  {Za  212)  weil  die  Tauf e  schon  vorher  er- 
zählt ist, 

220  üt  Z  173,  und  225  ist  Z  213. 

Nach  226  ist  Za  215  ein  Zusatz j  den  WwY  nicht  kennen»  Ebenso 
ist  nach  ^231  Z  221  ein  deutlicher  Zusatz. 

Nach  236  hat  Z  eine  Strophe  (227),  die  in  w  nach  237  stM,  in 
W  und  Y  fehlt  Sie  ist  aus  108  und  125  genommen. 

Nach  237  hat  Z  zwei  Strophen  (229)  und  (230),  die  in  WwY 
fdcht  stehen^  und  zugesetzt  sind.  Ebenso  findet  sich  (232)  nach  238  nur 

9 

in  Z)  ebenso  (238)  nach  243. 

Statt  251  bis  254  ist  Z  246-— 252  iheüs  abgekürzt,  theüs  erweitert^ 
theils  umgestellt     Dass  Z  ändert,  geht  aus  Y  hervor,  das   Ww  folgt, 

261  ist  Za  259.  Von  hier  an  weicht  Z  wesentlich  ab  von  WwY. 
.  262  bis  327  fehlt  Dann  aber  sind  Strophe  328  bis  335  erhalten 
in  Z  260  bis  267.  Es  zeigt  sieh  hier  deutlich,  dass  Z  nicht  etwa  der 
ältere,  von  den  Zusätzen  in  W  nach  freie  Text,  sondern  aus  WwY 
abgeleitet  ist ;  denn  W  328  nun  lazen  wir  beliben  den  edeln  keiser  ricli 
ist  ganz  passend  auf  Otnit  bezogen;  dagegen  Z  260  nu  lafsen  wir  ligen 
den  edlen  künig  rieh  m^uss  auf  Hugdieterich  bezogen  werden,  von  dem 
aber  im  Folgenden  sogleich  noch  mehr  erzählt  wird,  nachdem  doch 
schon  259  ungeschickt  gesagt  war,  dass  er  gestorben  sei. 

Str.  336  bis  347  sind  ausgelassen,  348=268  Z.  Die  nächsten 
Strophen  (269) — (271)  sind  abgekürzt  und  in  Unordnung  gerathen,  bis 
(272)  wieder  gleich  355.  Dann  fehlt  359  nach  (275).  363  (279)  üt 
geändert,  279,3  er  ist  fanden  zu  walde  bei  jungen  wölfelein,  worauf 
dann  statt  364  ganz  abweichend  (280) ,  was  sagt  ir  mir  von  Wolfen 
dy  laufent  zu  holz,  womit  zu  vergleichen  Z  635  und  das  jüngere  HÜde^ 
brandslied.  365  fehlt,  366  ist  (281).  Es  fehlt  im  Folgenden  374  nach 
(288),  376  nach  (289).  Die  Ordnung  ist  geändert,  nach  375  (289) 
folgt  381  (290)  bis  384  (293),  worauf  377  (294)  u.  s.  w.  387  und 
388  fehlen  nach  (299).  389  ist  (300).  (301)  üt  389,6  aus  w.  Es 
folgt  (ß02)  eine  üebergangsstrophe,  die  in  WwY  nicht  zu  erkennen  üt.  Der 
folgende  Abschnitt  391  bü  505  steht  nicht  in  Z,  und  obgleich  391  bü 
493  deutlich  einer  der  jüngsten  T heile  des  Gedichtes  üt,  so  zeigt  doch 
494—505,  dass  in  Z  auch  ältere  Theile  fehlen,  dass  also  nicht  W  eine 
Enoeiterung  aus  Z,  sondern  Z  eine  Abkürzung  iat 

Nach  509  (306)  hat  Z  die  Strophe  von  w  nicht,  folgt  also   W. 


xxvn 

Es  folgt  509  (303)  ohne  Unterbrechung  bis  522  (319).  Dieses 
Stuck  ist  besonders  lehrreich  ^  da  Z  offenbar  aus  einem  Exemplare  ge- 
flossen ist,  weiches  die  innern  Reime  von   Ww  nicht  hatte. 

In  Str.  523  (320)  t/nrrf  von  524  auf  526  übergesprungen  und 
527  üt  (321)  und  sofort  bis  536  (330).  Aber  537  bis  543  sind  in 
eine  Strophe  (331)  susamm engezogen,  544  ist  also  (332).  Dann  fehlt 
547,  549—552,  554  und  556;  es  ist  also  (334)  546,  (335)  548, 
(336)  553,  (337)  555,  (338)  557. 

560  ist  in  zwei  Strophen  (341)  und  (342)  erweitert.  Dann  ist 
564  ausgelassen^  und  565"=(346).  Die  Strophen  566  und  567,  gleich 
(347)  und  (348),  zeigen  noch  einmal,  dass  die  in  Z  fehlende  Episode 
von  302 — 327  vorausgesetzt  urird,  und  also  nicht  etwa  in  W?/?  hinzu- 
gedichtet, sondern  in  Z  ausgelassen  ist,  571  und  572  sind  in  eine  Strophe 
zusammengezogen  (352).  573  bis  592  ist  (353)  bis  (372)  ohne  Zusatz 
und  ohne  Auslassung,  Nach  592  (372)  hat  Za  sogar  eine  neue  Strophe 
(373),  die  zwar  nicht  unpassend  ist,  aber  ein  Zusatz  des  Schreibers 
von  a  zu  sein  scheint,  da  sie  Zb  nicht  hat.  Dann  weiter  ohne  Ab- 
weichen 593  (374)  bis  598  (379).  Jn  den  folgenden  Strophen  geben  Zb 
und  Zc  einen  Auszug  aus  W,  nämlich  Zb  377=599^  378  =  600, 
379  =  601—603;  380  =  604  u.  s,  w^  387,4  =  617,2,  wo  das  andere 
Abentheuer  beg^innt.  Dagegen  Za  ist  ganz  abgleichend  380 — 397,  und 
es  zeigt  sich,  dass  der  Schreiber  von  Za  ein  Dichter  war,  der  sich  er- 
laubte^ selbstständig  zu  verfahren.  An  dieser  Stelle  seheint  er  Anstoss 
genommen  zu  haben  an  dem  volksmässigen  Humor  des  alten  Gedichtes  \ 
seine  Erzählung  ist  edler  gehalten. 

Das  Folgende  ist  nur  noch  ein  Auszug  aus  W,  (398)  =  620^3. 
(405,2)  =  630,4.  (407,3)  =  634,1.  (410,3)  =  637,1.  (413)  -  640,3. 
(416,1)  =  643,3.  (417)  öw  (429)  mit  einigen  Versetzungen  und  Wider- 
holungen  645  bü  658.  Nach  (429)  2=658,4  ein  Sprung  auf  669,1 
(429,3).  Nach  (432,4)  =  672,2  ist  die  ganze  Erzählung  von  Fromtd 
ausgelassen,  und  (434,3)  -=•  691,1.  Dagegen  die  Geschichte  von  Tresian 
ist  ziemlich  sorgfältig  behandelt  von  (436)  =  692,3  bis  (465)  =  721 
ohne  wesentliche  Abweichung;  doch  704  und  712  fehlen,  tmd  716  (460) 
ist  vor  715  (461)  gestellt,  und  (447),  (448),  (449)  sind  sogar  neu 
zwischen  703,2  und  703,3;  doch  ist  (449)  Widerholung  von  (441)  = 
697,3.  Die  lange  Erzählung  von  dem  Kampfe  mit  Berille  722 — 744 
ist  unbekannt  oder  übergangen,  745  bis  751  sind  in  zwei  Strophen 
(466)  und  (467)  zusammengezogen.  Dann  folgt  752 — 775  ohne  wesent- 
liche Aenderung  in  (468)  bis  (485);    doch   sind  757    und    758    ausge^ 


xxvra 

lassen  und  (473,1  u.  2)  ist  neu;  767  bis  769  isi  ersdst  durch  (481). 
773  u.  774  sind  überffangen. 

Die  folgenden  Kämpfe  und  der  Tod  Otnits  von  11h  ftia  881  sind 
ziemlich  genau  erzählt  in  (485)  bis  (541)  und  zufar  nach  W^  ohne 
die  Strophen  von  w.  Doch  ist  (486)  nicht  in  W^  aber  in  w  an  der 
Stelle  von  (487)  776.  Die  zwei  Strophen  791  und  792,  fcelche  nur 
A  haty  stehen  auch  nicht  in  Z.  797,5  üeht  nur  wZ.  fehlt  WY.  805 
(515)  ist  um  zwei  Zeilen  erweitert^  807  um  swei  Zeilen  verkürzt^  und 
g09  vor  808  gestellt.  811  (521)  ist  eu  zwei  Strophen  erweitert,  da- 
gegen 812  ausgelassen,  823  (535)  steht  erst  nach  825  (534). 

Statt  832  bis  838  nur  eine  Strophe  (542).  839  ist  (543). 

840  bis  1059,  die  zicölf  Schacher,  örimure,  der  Marner,  Wernher, 
die  Gefangenschaft  u.  s.  w,  sind  ausgelassen;  dafür  hat  Z  Bwn  Strophen 
(544)  und  (545),  und  (546)4  üt  =  1060,4. 

Der  Abschnitt  (547)  bis  (671)  ist  im  Oansen  sehr  abweichend  von 
W;  doch  ist  (552,2)  =  1074,4.  (562,3  u  4)  =  1133,8  i/.  4.  (602,4)  = 
1191,2  und  dann  fast  Vers  für  Vers  bis  (614)  =  1208  übereinstimmend. 
Ferner  ist  (636)  =  1223.  (637)  =  1224.  (643,2)  =  1234,1.  Es  ist 
also  nicht  zweifelhaft,  dass  der  Verfasser  von  Z  aus  W  schöpfte;  aber 
er  folgte  grossentheHs  einer  andern  Erzählung,  dem  WSab,  den  wir  vn 
diesem  Theile  nur  im  Auszug  Kaspars  besitzen.  (548,3)  gen  Falkeneisse 
ist  Kaspar  267  zu  Walledeisse.  (551,1)  er  hat  von  der  Burg  ver- 
nommen, Kasp.  255  die  purk  mir  Bunttmg  verbot.  (553,4)  der  H^de 
und  seine  Tochter  stehen  am  Fenster,  ebenso  Kasp.  256.  Die  Tochter 
fordert  auf,  ihm  entgegen  zu  reiten,  ebenso  öetKasp.  (564)  ist  Kasp.  261. 
(567)  die  Linde,  bei  Kasp.  263  (in  W  schon  früher  1107).  Das  Fol- 
gende wesentlich  wie  bei  Kasp,  (592,4)  =  Kasp.  270,7.  (627)  =  Kasp. 
276.  (632)  =  Kasp.  281;  und  sofort  (655),3  =  Kasp>  284.  (658)  = 
Kasp.  285.  (660,3)  =  Kasp.  286.  (662)  =  Kasp.  286-  so  bis  (670) 
=  Kasp.  288. 

Das  Folgende  bis  zum  Auffinden  des  Schwertes  Otnits  folgt  im 
Wesentlichen  der  Erzählung  von  W,  doch  ist  wörtliche  Uebereinslimmung 
sdten  zu  erkennen.  Die  Klage  d^  Wächters  (673)  erinnert  an  1541, 
du  Klage  der  Königin  (674)  an  1544.  (681)  ist  1615.  (683,3)  = 
1618,1.  (684,4)  =  1619,4.  (685,1)  =  1620,3.  (686,4)=  1622,4  (690) 
=  1626.  (691)  =  1627.  (692)  =  1628.  (708,4)  =  1651,2.  Aber  auch 
an  WSab.  die  stainwant  (678,2)  siehe  WSab.  596.  Er  ruft  in  das 
Drachenloch  (679,4)  ?^e  Saft.  598;  doch  vergleicht  sich  auch  W  1618,4. 
(697,4)  das  Schwert  in  drei  Stücken,  wie  Sab.  604,1.  Eigenthümlich 
üt  Z  710  u.  711. 


XXIX 

<718,  719)  siehe  Kasp.  244. 

(726)  findd  er  den  Ring  Otnits^  wie  Kasp.  250.  Es  besieht  sich 
darauf  der  su  WSab,  gehörige  Ortnit  546. 

(730,3)  vergl  Kasp,  251,8. 

(728)  bis  (739),  ein  wilder  Mann  nimmt  ihm  sein  Schwert  und 
gibt  es  ihm  wider ^  ihm  dienen  Zwerge.     Es  ist  wohl  Kasp.  252. 

(740—746)  der  Kampf  mit  dem  Sarpant  üt  W  1764—1778.  Er 
bringt  den  Löwen  nach  Garten  (747)  (762  —  764);  su  vergleichen  im 
Inhalt  W.  1787— 1792.  Dagegen  die  Klage  (748—761)  ist  theilweis 
mit  W8ab.  527  flg.  sfu  vergleichen^  doch  eigenihümlich  ist  der  heilige. 
Amasian  o«fer  Marcellean,  den  WSab.  nicht  kennt,  (7hQ)  vergh  W  1551 
(767)    Wolfd.  wirft  den  Stein,   W.  1557. 

(770)  Graf  Wildniig  vonPiterne,  der  die  Wurme  erschlagen  haben  V^^Urh  [j^ 
wia^  ist  aus  WSab  genommen;  vergl  Kasp.  300  Vordeck  w<  Wildung.  ^/^^f/- 
(781)  der  schöne  Heinrich  erscheint  nicht  bei  Kasp ,  ist  wdhrschüntich 
aus  dem  ausführlichem  Text  WSab  genommen,  (788)  ähnlich  toie 
Kasp.  302.  (770—798)  ist  Kasp.  300—305.  Dann  aber  uneder  aus 
W  der  losgelassene  Löwe  (799 — 801)  vergl,  W  1822.  Es  folgt,  wie  in 
W,  aber  anders  motiviert,  die  Fahrt  der  fCaiserin  in  den  Wald  (802 
—812)  vergl,  W  1840—1866.  Sie  sieht  das  Oebein  Otnits  (810)  wit 
1862.  Daran  ist  nun  die  Entführung  der  Kaiserin  geknüpft  (813 — 
858),  ein  merkwürdiges  Stück,  aus  WSab,  ftei  Kasp.  315— 321.  Der  An- 
fang hat  grosse  Aehnlichkeit  mit  der  Geschichte  des  Tresian,  Hier  ist  es  ein 
Zwerg  Billung,  der  die  Kaiserin  entführt  Wolfd,  als  Pügrim  erlegt 
ihn  und  seine  swei  Riesen;  dabei  die  Linde  (824)  ähnlich  wie  oben 
(567).  Ein  anderer  Zuyerg  bedankt  sich  bei  Wolfd,  das  Land  gehöre 
ihm  und  sei  ihm  von  Billung  geraupt  worden;  er  steigt  ihm  die  Herr^ 
lichkeiten,  eine  Linde,  die  er  mit  einem  Schlüssel  aufschliesst,  es  sind 
darin  12  Mägde  und  lin  Zederbaum,  aus  dem  man  Wein  schöpft. 
Femer  schenkt  er  ihm  eine  Büchse,  auA  welcher  er  IW  Bewaffnete  9iehmen 
kann,  und  ein  Hom;  so  oft  er  es  blase,  werde  er  ihm  su  Hülfe  kommen. 
Der  Zwerg  erzählt,  dass  sein  Vater  Titan  diese  drei  Wünsche,  die 
Linde,  die  Büchse,  das  Hörn  von  Gott  erhalten  habe.  Bei  Kasp.  ist  die 
Erzählung  sehr  abweichend,  —  (859  bis  865)  die  Geschichte  der  Ge- 
bühr enden  nach  WSab,  565—579  und  W  1591— 1611.  (866— 870) 
man  will  ihn  vertreiben,  (868)  pei  der  Dülmendt  zwischen  Bern  und 
Garten  kommt  es  zum  Kampfe,  er  nimmt  50  Gewappnete  aus  der 
Büchse.  Dieses  Stück  ist  weder  in  W,  noch  bei  Kaspar  zu  finden, 
wahrscheinlich  aber  doch  aus  WSab  genommen,  (871 — 925)  die  Hoch- 
zeit und  Fahrt  nach  Constantinopel  ganz  aus  WSab,  Kasp.  307 — 314. 


XXX 

(926)  bis  zu  Ende  zeigt  Verwandtschaft  mit  Easp.  323 — 325.  Doch 
ist  auch  W  1937%.  mit  (891)  flg.  fsu  vergleichen.  Zu  merken  ist 
(930,1)^  sie  nehmen  Erde  in  den  Mund.  (942  u,  943)  die  7  Apastd, 
vergl.  W  1977.  (939)  bläst  Wolfd,  das  Hörn  des  Zwerges,  (945)  die 
Brüder  erhalten  ihr  Land^  wie  W,  2060.  (947  u.  948)  Vertheüung  der 
Länder  wie  W.  2097  flg.  Merkwürdig  ist  noch  der  Schiuss  (949);  es  ist 
darnach  anzunehmen,  dass  Z  die  Klostergeschiehte  nicht  kennt. 

Es  ist  nach  dieser  Vergleichunq ,  wie  mir  scheint,  ganz,  deutlich, 
dass  Z  nicht  etwa  die  Grundlage  von  Ww  und  WSab  ist,  sondern  aus 
diesen  beiden  Gedichten  durch  Abkü7'zung  und  Verschmelzung  entstanden 
i<it  Die  Handschrift  unsers  Gedichtes^  welche  dem  Verfasser  von  Z  vor- 
lag, war  eine  alte  und  gute,  die  am  nächsten  mit  W,  besonders  mit  A 
venvandt  war,  Sie  scheint  noch  zuweilen  die  innern  Reime  von  W 
nicht  gehabt  zu  haben,  war  aber  doch  nicht  frei  von  willkürlichen 
Zusätzen, 

y. 

Mit  Y  bezeichne  ich  den  Wolfdieterich  der  Wiener  Handschrift  des 

Heldenbuchs,  Blatt  182 — 278.  Es  ist  dieselbe  Handschrift,  welche  unter 

y      den    Nibelungenurkunden    die    Bezeichnung   k^  erhalten   hat     Ich  habe 

den  Codex  selbst  nicht   gesehen,    besitze   aber   eine  Abschrift  des   Wolf- 

dieterich,    die    jedenfalls    für    die    Vergleichung    genügt.      Mit    diesem 

Wolfdieterich   verhält   es   sich   ganz   ebenso^    wie   mit   dem    Nibelunger 

Lied,  übefT  welches  ich  Germ.  4,  315  berichtet  habe.      Es  ist  nicht  so- 

j  wohl  eine.  Abschrift,  als  eine  ziemlich  freie,    an   sich   toerthlose  lieber" 

,  Setzung,    die  für  den    Wortlaut    des    Textes   sehr    selten    von   Nutzen 

ist.     Es  zeiqt  sich  aber,    dass   die  zu  Grund  liegende  Handschrift  eine 

sehr  gute  war,  wahrscheinlich  dieselbe,  aus  welcher  Z  geflossen  ist,  zw- 

nächst  mit  A  vert/jandt,  und  besonders  für  die  Namen  beachtensicerth. 

Ich  habe  sie  schon  in  den  Noten  fleUsig  benutzt,     Sie  beginnt: 

Nun  mugt  jr  hören  wunder     hie  fingen  unde  fagn 

von  cluger  abenteure     jr  foUet  fülle  tagn 

ein  puch  das  ward  gefanden     das  fag  ich  euch  fiir  war 

das  lag  in  einem  clofter     verfchloffen  manig  jar 

Das  puch  das  ward  gesendet     gen  payren  in  daz  laut 

Eim  hohen  pifchoff  here     von  eyftet  weit  erkant 

Die  cluge  ahenteure     wil  ich  hie  ofFenb'em 

Von  einem  reichen  kimige     das  mugt  ir  hören  gem. 


XXXI 

Der  wuchs  in  krichenlanden     und  was  ein  kunig  reich 
Sas  zu  constantinopell     und  hies  haugditereich 
Der  pflag  vil  hoher  eren     die  weill  er  het  das  leben 
Er  gund  vil  reicher  gäbe     in  hoher  mute  gebn. 

Er  was  gar  wol  gepildet     nach  adell  über  al 
Sein  leip  was  wol.geftellet     von  oben  bis  zu  tal 
Sein  har  gar  hübsch  und  raide     fein  gel  und  goldes  far 
Das  ging  im  auff  fein  achseU     fein  antlitz  licht  und  dar 

Sein  fater  was  gehaiffen     der  edell  kunig  artus 
Ein  her  aus  kriechenlande     fagt  uns  die  fchrifFt  alfus 
Er  het  an  feinem  hofe     erzogen  das  ift  war 
Ein  alltten  farsten  here     der  lebt  vil  manig  jar. 

In  den  Noten  ist  schon  hinreichend  nachgewiesen,  dass  Y  zu  W 
gehör tj  und  insbesondere  mit  Z  im  Anfang  die  nächste  Verwandtschaft 
zeigt.  Ich  gebe  im  Folgenden  noch  einzelne  wichtigere  Stellen^  ohne  die 
geringeren  Abweichungen^  die  Auslassungen  V4)n  1  oder  2  Versen ^  oder 
die  Erweiterungen  um,  eine  Halbstrophe  genau  verzeichnen  zu  wollen. 

31.  Darumb  bestell  mir  degen     ein  kluge  meisterin 
die  pest  in  meinem  reiche     daz  ist  der  wille  mein 

die  mich  1er  hauben  stricken     und  wurqken  an  der  ram 
darumb  von  claren  golde     die  porten  lobesam. 

32.  und  mich  auch  wurcken  lerne     mit  seyden  kosperlich 
darauf  loblich  entwerfen     des  wolt  ich  frewen  mich 
Hirsch  leben  unde  binden     waz  leben  ie  gewan 

mit  listen  ich  erwirbe     die  kunigin  lobesan. 

47,3  lautet: 

wol  aus  des  zeldes  knopffe    ein  lieht  karfimckel  schein, 

vergl.  Z  39,3: 

vier  karfunkel  gaben     in  knöpfen  liechten  schein. 

8tr,  59,5  und  die  folgende  62  lauten  in  Y, 

Der  kunig  sprach  zu  seim  weibe     vil  edle  kunigein 
Die  wunderschonen  maget     lafzt  euch  enpfolen  sein 
Und  biet  ir  czucht  und  ere     wan  si  ist  hochgeporn 
Wir  weren  wol  ir  eigen     der  kunigin  aufz  er  körn 
Do  fprach  di  kuniginne     vil  edle'junckfraw  gut 
Nun  lebt  ane  alle  forge     und  habt  ein  guten  mut 
Durch  aller  junckfraw  ere     nent  euch  zu  diser  stunt 
Sie  sprach  ich  bin  aus  kriechen     gehaissen  hildegunt. 

Str.  73  fehlt  Y  und  Z. 


xxxn 

statt  79—81,  hat  Y  folgende  Strophen: 

Dar  nach  her  au9  dem  thurne     des  koidges  tochter  ging 
Da  si  gar  tugentlichen     fraw  Hildeguad  eupfing 
Si  fort  si  allso  palde     in  einen  palast  reich 
Hangditrich  fach  fi  gerne     di  maget  minigleioh   (80,4.  Z.  74,4.) 

Man  saczt  Ii  zu  ein  ander     da  di  zwu  knnigein  (Z.  75.) 
Man  trug  in  für  in  golde     den  aller  peften  wein 
Da  fas  haugditereich     bey  ir  gar  wolgetan. 
Da  blickten  ü  liplichen     offk  beid  einander  an 

Er  bot  ir  d*r  den  weine     und  fohneit  ir  fllr  daz  brot   (Z.  76.) 
Mit  hofelicher  perde     als  im  lein  czucht  gebot 
Im  waz  anff  diser  erden    yor  nie  gewelen  bas 
Da  er  fo  miniglichen     bey  der  jnnckfrawen  fas. 
83,3  und  4: 

und  di  er  het  geladen     fein  herschafit  alle  gar 
Durch  fein  tugent  und  ere     nam  er  der  geste  war. 
Strophe  111. 

Wann  uns  got  geit  genade     daz  ir  gepert  daz  kint 
Daz  wir  von  got  beid  haben     und  im  des  dancken  iint 
Den  Wächter  und  torwartte     den  nempt  zu  euch  her  ein 
Daz  fi  euch  helffen  tauffen     daz  edell  kindelein. 

112.  Heifzt  es  an  einem  morgen     vor  tag  zu  kirchen  tragen, 
Daz  man  ez  heimlich  tauffe     und  nymant  darvon  fagen 
Nach  euch  folt  ir  es  nennen     wurt  es  ein  tochterlein 
Wurt  es  ein  knab  fein  name     haugditereich  fol  fein. 

113.  Heifzt  es  ein  ammen  czyhen     fey  meidlin  oder  knab 
Wann  ir  es  mugt  gefugen     fo  get  zu  im  herab 

So  nempt  zu  euch  zwen  ritter     und  auch  vir  megethein 
Den  Wächter  und  torwartter     und  auch  daz  kindelein. 

Die  Str,  121,5  laidet  in  Y  ähnlich  wie  in  Z  117: 

Auch  tausent  mark  von  golde     mach  ich  dir  Untertan 
Ob  du  si  bringst  von  hinnen     so  solt  du  von  mir  hau. 
Ein  burk  darmit  verfchloffen     sein  alle  meine  laut 
Mein  kunigliche  trewe     gib  ich  dir  hie  zu  pfant. 

Statt  124  bü  127  hat  Y  (vergl  Z,  120—122.): 

Damach  am  andern  tage     kam  perchtung  her  geritten 

Er  und  fein  ritter  alle     nach  hofelichen  sitten 

Si  furtten  all  von  golde     gar  kayferlich  gewant 

Sie  wurden  fchon  empfangen     die  held  aus  kriechenlant 


xxxin 

Walgtmdt  der  kunig  reiche     in  fchon  engegeuging 
Perchtung  und  all  di  feinen     er  tugentlich  enpfing 
Perchtnng  fpracli  zu  dem  kunige     vil  libfter  herre  mein 
Wy  mag  aus  krichenlanden     di  junge  kunigein 

Nach  ir  bin  ich  her  kumen    jr  edler  kunig  reich 
Sein  czorn  hat  abgelaüen     mein  her  haugditereich 
Di  laut  fein  hildegunden     auch  alle  undertan 
Der  kunig  fprach  mit  nichten     wil  ich  fi  von  mir  lan 

128,3  bis  129,1  sind  in   Y  erweitert: 

Ich  mach  ir  undertenig     di  leut  und  auch  di  lant   . 
Nu  höret  abenteure     waz  ich  euch  thu  bekant 
Perchtung  fprach  di  junckfrawen     di  wolt  ich  fchawen  gern 
Da  fprach  der  kunig     der  pete  der  wil  ich  euch  gewem 
Und  lies  üe  aus  dem  thurne     am  andern  tag  herabe, 

138,3  bis  135,3    lautet  in  wesentlicher    lieber einstimmung   mit   Z 
125,3—128,3: 

Er  sprach  nun  sagt  mir  meifter     wy  mag  der  bruder  mein 
Di  frag  tet  er  mit  liffcen     dem  folck  zu  einem  fchein 
Doch  fagt  er  feinem  meifter     heimlich  fein  wefen  gar 
Und  fprach  ich  hab  erworben     di  fchone  maget  klar. 

Ich  wil  mit  euch  von  hynnen     jr  vil  getrewer  man 
Bleib  ich  es  mocht  czum  leften     mir  an  daz  leben  gan 
Do  fprach  der  kunig  reiche   jr  fchones  megethein 
Ir  folt  bey  mir  beleiben     und  bey  der  tochter  mein 

So  wil  ich  euch  mit  teylen     als  daz  ewr  hercz  begert 
Es  fey  lant  oder  leutte     des  folt  ir  fein  gewert 
Da  man  nun  gafz  zu  hofe     darnach  in  kurczer  stunt 
Trat  lölich  für  den  kunig     di  fchone  hildegunt 

Gebt  mir  urlaup  traut  here     her  kunig  hochgeporen 

139,  (==Z  132.): 

Vir  roffz  gund  man  her  zihen     verdecket  wunigleich 
Di  gab  der  kunig  selber     dem  haugeditereich 
Si  namen  urlaup  balde     und  fchieden  do  von  dan 
Daz  gleit  gab  in  der  kunig     mit  mangem  werden  man. 

142  u.  148  fehlt  in  Y  wie  in  Z,  149,4: 

Da  bey  kant  si  sein  adel     und  seiner  seiden  schein, 

177,3  u,  4  erweitert: 

Si  sprachen  edler  herre     daz  kint  ist  hochgeporen 
Von  adelichem  stamme     solt  es  nun  sin  verloren 

n* 


XXXIV 

Es  must  uns  immer  rewen     von  im  mocht  noch  geschehen 
Vil  grosser  wunderzaichen     wir  an  dem  kinde  spehen. 

1'  folgt  genau  unser m  Text,  und  hat  weder  die  Strophen  Z  173  ff. 
statt  183,  uoeh  die  von  w  nach  184.  Aber  198,  ferner  201^  und  205 
fehlen.  Nach  223  toiederhoU  Y  wie  JW  die  Strophe  183.  237  ist  in 
zwei  Strophen  erweitert: 

Perchtung  kam  von  Merane     geritten  in  daz  laut 
Der  kunig  rait  im  engegen     sagt  im  die  mer  zu  haut 
So  wol  wir  mit  in  riten     sprach  der  getrewe  man 
Nach  ewren  edlen  wibe     der  machend  undertan 
Daz  kaiserthum  zu  kriechen     trat  libster  herre  min 
Si  sol  in  ewrem  lande     selbs  fraw  und  kunigin  sin 
Si  mag  mit  eren  tragen     die  ewren  kröne  rieh 
Si  ist  gar  hochgeporen     die  kunigin  miniglich. 

Nach  246  hat  Y  eine  neue  Strophe,  allen  andern  unbekannt: 

Dar  zu  confbantinopel     und  waz  ich  ie  gewan 
Min  laut  und  al  min  riche     mach  ich  dir  undertan 
Und  diner  edlen  muter     der  kunigin  minniglich 
Di  sol  di  kröne  tragen     so  sprach  haugditerich. 

281,1  Den  gab  manch  süssen  segen  di  edel  kunigin  rieh.  Aus  sigen 
wurde  segen,  und  darnach  geändert! 

291,5.  Wenn  der  vergas  er  nymmer     in  keines  strittes  not 
Si  schlugen  manchen  haiden     in  krichenlanden  tot 
Do  fprach  wolffditerich     der  kunig  lobefan 
Nun  wol  mir  got  behüten     di  min  ailff  dienstman. 

320,3  —  321,2  ist  ausgefallm.  365  fehlt,  389,5—8  zwar  in  Z  301, 
aber  nicht  in  Y,  Kein  Abschnitt  bei  391.  Gans  verkehrt  ist  517 
übtrsetst : 

Do  wackt  er  uff  gar  pallde     fin  diner  all  gelich 
Do  fprach  zu  in  gar  palde     der  jung  wolffditerich 
Do  his  er  im  herbrande     ain  ander  waffen  geben 
Darmit  fo  wil  ich  fristen     min  Hb  und  auch  min  leben. 

Es  fehlen  532,3  bis  547-  Ferner  fehlt  556  581.  591.  606.  bei 
565  Arein  Abschnitt,  Es  versteht  sich,  dassdieausw  aufgenommenen  Strophen 
vde  666  in  Y  nicht  stehen;  aber  es  fehlt  auch  636.  641.  668.  684. 
694,2  —  695,1.  713,3-714,2.  724.  739.  741.. 748.  753.  758.  762. 
766.  769. 


XXXV 

7 78 flg.  lauten: 

Hin  fiir  die  kayferynne     fo  ging  der  werde  man      778,L 
Nun  gebt  mir  urlaup  fraw     wann  ich  mus  in  den  tan 
Ich  fchlag  mit  gottes  hilflFe     di  argen  wurme  tot 
So  frift  ich  lant  und  lute     und  hilff  in  us  der  not 

Ich  wil  es  an  in  rechen     vil  edle  kaiferin 
Solt  mir  mjn  lant  und  lute     also  verderbet  fm        780,2. 
Ich  het  fin  jmmer  fchade     wo  man  daz  von  mir  fagt 
In  rturmen  und  in  ftritten     min  manheit  nie  verzagt 

Wolt  ir  je  nit  beliben     vil  edler  kaifer  czart 
So  wol  uch  got  behüten     fo  fprach  fraw  libegart 
Min  herz  ift  mir  fchwere     fol  ich  uch  urlaup  geben     781,3. 
Nun  frift  uch  got  gefunde     bewar  uch  lib  und  leben 

Mir  ift  in  minem  herczen     vil  groffer  jamer  kunt 
Min  herz  an  alle  waffen     ift  jemerlich  verwunt     781,6. 
Darumb  fo  keret  wider     vil  edler  herre  min 
Er  fprach  ich  blib  nit  lenger     vil  edle  kayferin 

Sin  harnafch  fchilt  und  waffen    lis  ir  im  pald  hertragen  782,1 

Merkwürdig,  dass  die  Strophe  781,5,  die  mir  in  C  bewahrt  ist^ 
durch   Y  bestätigt  loird. 

Es  fehlt  882.  901,  wovon  auch  in  A  die  drei  ersten  Verse  fehlen^ 
937.  940.  1011.  1027.  1078  u.  1079.  1188.  Nach  1233  fehlen  36 
Strophen  1234—1270,  bei  1212,4  steht  die  alte  Blattzählung  81  und 
bei  1271,1  steht  84:  es  fehlen  also  die  Blätter  S2  und  83  jedes  mit  18 
Strophen.     Es  fehlt  ferner  1296    1344.  1381.   1393.  1396. 

1455  ist  in  zwei  Strophen  erweitert: 

Awe  so  sprach  der  kriche     waz  wolt  ich  hän  getan 
Mich  rewt  daz  ich  im  elend     nymant  erkennen  kan 
Do  fprach  er  zu  dem  burger     kumft  du  her  us  der  fchar 
Was  hat  mir  her  enboten     di  edel  maget  klar 

Mich  dunckt  fi  wollen  alle     mit  ffcritte  mich  beftan 
Und  han  in  doch  uff  erden     kein  fchaden  nie  getan 
Waz  ift  euch  helt  zu  mute     daz  tund  mir  hie  bekant 
Oder  in  welcher  maffe     hat  man  uch  her  gefant. 

Ebenso  statt  1460  zwei  Strophen: 

Nain  sprach  wolfditeriche     daz  tun  ich  ficher  nit 
Ob  mir  geschieht  daz  haue     daz  mir  hie  wonet  mit 
Von  got  di  seid  und  ere     daz  ich  behalt  den  brifz 
Daz  tun  ich  zu  dem  leften     mit  willen  und  mit  flifz 


\ 


XXXVl 

Nun  mugt  ir  hören  gerne     wy  es  darnach  erging 
J  glicher  da  mit  kreften     ain  scharpfes  sper  enpfing 
Si  sprengten  nach  ein  ander     hin  gen  dem  fingerlin 
Und  feiten  alle  gliche     nie  kainer  rait  darin. 

1472  fehlt     1478,4   geht   über   in    1480,4.     Am   dem   damgürtel 
1499,4  ist  ein  turnirgürtel  geworden.     1574  fehlt;  ebenso  1594. 

Nach  1615  hat  Y  swei  neue  Strophen,  und  swar  ganz  passende, 
velche  vielleicht  in   Ww  ausgefallen  sind*. 

Und  wa  der  wurm  waz  gangen     sin  trit  an  allen  wanck 
Di  claen  vor  den  fassen     im  waren  klaifter  lanck 
Awe  fo  fprach  der  kune     wer  fach  ie  wurm  fo  grofz 
Im  mag  mit  angefigen     di  weit  noch  ir  genofz 

Er  fach  fnrbaz  di  ftraffen     mit  blut  berunnen  gar 
DarufF  manch  totten  rytter     geftrewet  her  und  dar 
Und  di  durch  ftyttes  willen     dem  wurme  zugen  nach 
Di  er  all  het  gedotet    der  helt  groffz  jamer  sach. 

1624  bü  1628  fehlen. 

Statt  1658  zwei  Strophen: 

Daz  Schwert  in  beide  hende     der  edel  ritter  nam 
Auf  ainem  fels  zu  stucken     schlug  es  der  lobesam 
Er  sprach  ich  wer  in  notten     mit  dir  gar  imgewert 
Der  riche  crist  von  himel     fug  mir  ein  pesser  schwort 

Darmit  ich  armer  rytter     dem  wurm  mug  vorgeftan 
Daz  ich  den  keiser  reche     und  manchen  werden  man 
Got  neret  in  der  archen     noye  mit  siner  kraft 
Wol  vor  dem  wasser  grimme     daz  er  ward  sigehaft. 

Statt  1664  zwei  Strophen^  aber  nicht  wie  w. 

Und  da  wolfditeriche     die  guten  klingen  fant 
Er  hub  sich  wunderpalde     hin  gen  der  staines  want 
Da  er  fant  alt  und  junge     dort  bi  ain  ander  ligen 
Ich  hof  mit  gottes  hilfe     woll  ich  uch  angefigen. 

Er  sprang  hin  zu  den  wurmen     und  da  der  alte  lag 
Er  gab  im  mit  dem  Schwerte     ain  grimmiglichen  schlag 
Der  wurm  der  wart  erzürnet     wol  zu  der  selben  zit 
Da  hub  sich  vor  dem  hole     ain  ritterlicher  strit. 

167  fehlt,  1739—1740  fehlen.  1752  fehlt,  ebenso  1770,  1826. 
Nach  1878  hat  Y  die  Strophe,    die   sich   nur   in  BC  findet,   aber 
nicht  leicht  erkennbar: 


xxxvn 

So  ward  der  helt  gekronet     ain  kaiser  lobelich 
Da  blaib  di  römisch  kröne     dem  held  wolfditerich 
Man  wapnet  in  gar  balde     den  degen  lobelich 
Er  fort  uf  seinem  helme     ain  krön  von  golde  rieh. 

2016 -fehlt,  ebenso  2024.  2051. 

2073  in  zwei  Strophen: 

Er  sprach  schone  junckfrowe     er  haifzt  wolffditerich 
Geporen  us  krichenlande     und  hat  das  romisch  rieh 
Mit  feiner  hant  erfochten     und  aines  kaisers  wip 
Sein  glich  waro  nie  geporen     von  kainer  frawen  lip. 
Kent  ir  icht  ainen  rytter     der  zu  euch  here  kam 
Der  hy  mit  hohen  eren     manchem  den  brifz  benam 
Der  ir  gabt  ainen  mantel     daz  ift  der  herre  min 
Der  left  uch  flifJUg  gruffen     und  auch  di  kaiferin. 

Statt  2077  zwei  Strophen: 

Do  sprach  zu  im  di  schone     ir  solt  ewren  herren  sagen 
Daz  ich  woll  zu  im  komen     gar  schir  in  kurzen  tagen 
Da  schid  der  graf  von  dannen     mit  feinen  rittem  gut 
Und  kam  hin  für  den  kaiser     und  waz  gar  wolgemut 

Die  mait  rust  sich  gar  schone     zu  terfis  in  der  stat 
Mit  gold  und  mit  gestaine     iren  fater  si  da  bat 
Daz  er  ir  geh  zu  stewre     vil  manchen  edlen  stain 
Di  fort  mit  ir  von  dannen     di  kusche  maget  rain. 

2091  fehlt,  2094,1  u.  2. 

Di  nacht  di  nam  ain  ende     die  sunn  gar  helle  schain 
Da  gingen  si  zu  kirchen     und  horten  messz  gemain. 

2100  lautet: 

Wolfditrich  gab  ain  frawe     hachen  dem  diner  sein 
Di  waz  ain  herzoginne     geporen  von  dem  rin 
Zu  brysach  uf  der  feste     di  mait  erzogen  wart 
By  im  trug  si  ain  sone     der  was  genant  eckhart. 

2134  kein  Abschnitt,  es  fehlt   2157.  2186.  2198  und  2199.  2210. 
Eigenihümlich  ist  der  Schluss: 

(2080)  Ich  kann  nicht  überwinden     den  jamer  und  die  not     2213,3 
Ich  han  laider  gefuret     vil  manchen  in  den  tot     2213,4 

Da  sprach  zu  im  herbrande     es  mag  nit  anders  sin     2214,1. 
Lafzt  difen  jamer  faren     trut  libfter  herre  min 

(2081)  Da  fohiden  si  von  dannen     gen  gartten  in  daz  reich 
Da  bleib  er  in  dem  klofter     der  helt  wolffditereich 


xxxvm 

Und  pufzt  dar  inn  fein  fiinde     di  er  beging  fein  tag 
Dar  urab  het  er  grofz  rewe     und  jemerliche  klag 

(2082)  Er  peicht  di  fand  dem  abte     man  legt  in  auff  ein  par 
Er  pufzt  in  einer  nachte     fein  fand  auch  alle  gar 
Man  gab  im  gottes  segen     befal  in  got  zu  stunt 
Manch  teufel  wolt  in  faren     mit  in  in  hellegrunt 

(2083)  Si  farten  in  von  dannen     und  brachten  da  wider 
Als  bald  in  got  gepote     lieffen  in  fallen  nider 

Si  mochten  in  da  all     nit  faren  von  der  par 

Wann  im  kam  got  zu  hilffe     und  nam  feiner  feie  war 

(2084)  Die  teufel  in  verfuchten     vil  manig  wol  die  nacht 
Sein  pefte  freund  und  mage     ward  im  als  furgebracht 
Im  kam  auch  far  fein  frawe     di  fchon  fraw  libegart 
Er  wer  fchir  auff  geftanden     wann  daz  in  got  bewart 

(2085)  Di  nacht  der  helt  verschide     got  het  sein  sei  in  hut 
Er  gab  dem  felben  klofter  vor  feinem  end  grofz  gut 
Sein  weip  lies  in  da  fuchen     gar  weit  durch  manig  laut 
Si  kund  in  nirgend  finden  darnach  ward  ir  bekant 

(2086)  Wy  daz  fein  brunne  kauften     drey  edel  kunigein 

Von  tuschgan  aus  dem  klofter     daz  bracht  ir  fchwere  pein 
Der  munch  kam  zu  ir  fire     und  fagten  ir  di  mer 
Wy  er  an  all  ir  schulde     bey  in  geftorben  wer 

(2087)  Da  nam  dy  keyserynne     mit  ir  grofz  gut  und  hab 
Und  zoch  hin  in  daz  klofter     dar  ein  fi  es  als  gab 

Durch  gottes  er  sis  gäbe     und  fchuff  ir  felb  ret  (  ?  lies  felgeret) 
Durch  G,  und  ir  zwen  mannen     in  trewen  fi  daz  tet 

(2088)  Darnach  im  andern  jare     ftarb  auch  daz  edel  weip 
Man  legt  in  ainen  farche     ir  aller  dreyer  leip 

Si  und  ortneyt  ir  herre     und  auch  wolffditereich 
Genad  got  irer  sele     dort  in  dem  himelreich 

(2089)  Hie  hat  ein  end  difz  tichte     wolffdietereich  genant 

•^  T.  V7//.  ^^^  lidlein  fein  zwey  taufend     vier  hundert  mer  bekant 

Und  auchneun  lidlein  mere     die  hie  geschriben  sint 
Maria  bit  mit  trewen     far  uns  dein  libes  kint. 

Es  sollten  also  2409  Strophen  sein^  der  Codex  hat  nur  2089  und 
wenn  man  die  2  fehlenden  Blätter  nach  1233  hinzurechnet^  2125.  ^5 
fehlen  also  nicht  weniger  als  274  Strophen.  Höchst  auffallend  ist  die 
nahe  Verwandtschaft  dieses  Schlusses  mit  Kaspar  327 — 334^  und  es  ist 


XXXIX 

zu  vermuthen^  dass  der  Bearbeiter  von  Y  eine  unvollständige  Vorlage  hatte, 
und  das  Ende  aus   Wolfd,  Sabene  ergänzte. 


X*  tj.ft.  Li  w^. 


Mit  X  bezeichne  ich  das  QedruQkie  Heldenbuch,  das  ich  in  der  Aus- 
gabe von  1560  gebrauche.  X  ist  eine  Bearbeitung  von  w,  ähnlich  tirie 
y  von  W,  mit  Durchführung  der  innern  Reime,  Soweit  tnan  den 
*  Strophenbestand  und  die  Lesarten  der  benutzten  Handschrift  erkennen 
kann^  so  war  diese  sehr  nahe  verwandt  mit  b  und  c,  und  war  wahr- 
scheinlich dieselbe^  aus  welcher  diese  beiden  Codices  abgeschrieben  sind, 
Z.  D.  39,1  so  solt  du  =  b,  56,3  willen  mein  wie  bc.  57,2  der  nimt 
wider  sein  her  =  bc.  70,2  u,  3  ausgelassen^  wirklich  in  bc  4  nach  1 
M.  s,  w.  Für  die  Kritik  hat  daher  der  gedruckte  Text  fast  gar  keinen 
Werth)  und  es  ist  überflüssig  anzugeben ^  wo  X  eine  Strophe  abkürzt 
oder  erweitert.  Ich  habe  sehr  seiter  eine  Namensform  oder  eine  Lesart 
der  Beachtung  werih  gehalten.  Merkwürdig  und  nicht  ohne  Wichtigkeit 
ist  nur  der  Abschnitt  von  Otnits  Tod^  in  welchem  X  von  den  Hand-- 
Schriften  beträchtlich  abweichte  Die  Erzählung  folgt  dem  Gedicht  bis 
813,4.  Auf  Blatt  68,  2.  Spalte,  2.  Strophe: 

Da  rheit  er  in  die  wilde 

wol  zu  der  selben  zeit 

Den  tugent  nie  befilde 

einer  halben  meile  weit. 

Darin  aber  erinnert  sich  der  Held,  dass  er  den  Ring  vergessen  hat  : 
er  reitet  nach  Hause;  er  nimmt  noch  einmal  Abschied;  er  wird  dem 
Drachen  von  einer  wilden  Frau  entrissen  und  in  einen  Berg  entführt 
Fol,  69,  Sp.  3.  Die  Kaiserin  ward  vom  Reich  Verstössen,  weil  sie  sich 
nicht  wider  vermählen  will.  Da  erhält  70,  Sp,  2  die  wilde  Frau  den 
Befehl  von  Gott,  Otnit  frei  zu  lassen.  Dieser  eilt  nach  Garten,  wo 
seine  Heimkehr  festlich  begangen  wird.  Aber  er  zieht  noch  einmal  aus, 
die  Drachen  zu  erlegen,  und  diesinal  findet  er  seinen  Tod,  —  Man  kann 
sehr  deutlich  nachweisen ,  wie  diese  wunderliche  Erzählung  entstanden 
ist.  Die  Geschichte  vom  ersten  Kampf  mit  dem  Drachen  folgt  ziemlich 
genau  der  Erzählung  im  ausführlichem  Ortnit  bei  Hagen,  Man  ver- 
gleiche die  Strophe  Fol,  68 ,  Sp.  2  unten :  Er  Sprach  ach  frawe  klare 
mit  Hagen,  König  Ort^iit  546.  Es  folgt  Strophe  für  Strophe  bis  FoL 
69,  Sp,  3,  oben:     Der  wurm  wol  zu  der  zeite 

der  ftiefs  sein  maul  herftir  u.  s.  w. 


XL 

gleich  K.  Orinit  571.  In  derselben  Spalte  folgt  dann  die  Ersählung  von 
der  wilden  Frau,  die  den  Kaiser  rettet:  bis  in  der  vorletzten  Strophe 

Und  da  hub  sich  alleine 

der  bracke  anfF  die  farth 

Da  die  keiserin  reine 

Des  Bracken  innen  wardt 
wieder  an  K,  Ortnit  576  anschliesst;   und   so  fort  bis  Fol,  70^  Sp,  2 
dritte  Strophe^  7  er  was  der  keiserinne 

in  ganzen  trewen  hold 
gleich  K,  Ortnit  595,4.  Dann  folgen  neue  Strophen  bis  Fol,  72,  Sp.  1. 
Strophe  2  Er  rheit  über  ein  gefilde  gleich  unser m  Wolfd.  813  und 
nun  bleibt  die  Erzählung  wieder  bei  W  bis  zu  Ende  des  Äbschintts, 
bis  W  838^  gleich  Fol,  73^  Sp.  2.  Str.  5  Und  an  dem  andern  ende. 
Die  folgenden  6  Strophen  Des  stnnd  auch  in  dem  Schilde  bis  zum 
Schluss  sind  neu. 

Es  zeigt  sich  also^  dass  der  Verfasser  des  Heldenbuches  ausser 
seiner  Handschrift  des  Wolfdieterich  und  des  damit  verbundenen  Otnit 
auch  noch  eine  Handschrift  des  vollständigem  Ortnit  hatte  ^  und  dass 
er  die  beiden  Erzählungen  mit  einander  verbinden  wollte.  Um  diess  zu 
Stande  zu  bringen ,  Hess  er  den  Helden  von  einer  wilden  Frau  dem 
Wurm  aus  dem  Rachen  enii'issen  werden.  Alles  was  weder  in  König 
Ortnit  noch  in  unserm  Wolfdieterich  steht,  ist  nicht  aus  einer  Vorlage 
genommen,  sondern  von  dem  Verfasser  des  Heldenbuches  frei  erdichtet. 
Wichtig  ist  nur  der  Nachweis,  dass  der  Verfasser  des  Heldenbuchs  ^ine 
Handschrift  des  längern  Ortnit  besass.  Einzelnes  könnte  noch  bemerkt 
werden,  Fol,  69,  Sp.  2  von  der  Zauberlinde,  wer  sich  darunter  legte, 
drey  tag  er  nichts  kund  fehen.  Davon  Nichts  im  K,  Ortnit,  und  Nichts 
in  unserm  Wolfdieierich  Str,  818;  aber  in  Za  528  der  schlief  gen 
drein  tagen. 

Hiemit  sind  die  Hülfsmittel  für  die  Kritik  des  Textes  erschöpß.  Die 
Handschriften  zerfallen  in  zwei  Klassen,  ABC,  zusammen  W,  wozu  Y 
und  Z  gehört,  und  abcd,  zusammen  w,  wozu  X  gehört,  Dass  der 
Unterschied  der  beiden  Texte  nicht  erst  im  fünfzehnten  Jahrhundert 
entstanden  ist,  sondern  in  eine  viel  ältere  Zeit  hinauf  reicht,  lässt  sich 
am  Otnit  nachweisen.  Nämlich  sämmtliche  Handschriften  des  Wolf- 
dieierich enthalten  auch  den  Otnit,  und  ABC  ist  im  Otnit  ebenso  von 
abcd  verschieden  wie  im  Wolfdielerich,  Nun  aber  besitzen  wir  für 
Otnit  noch  drei  ältere  Handschriften,  die  bekannte  Ambraser,  zwar 
erst  1517  geschrieben,  aber  Abschrift  einer  viel  altern,  die   Windhager 


van  1858,  utmL  eine  angeblich  um  1800  geschriebene j  vwi  der  nur 
wenige  Bruchstücke  erhalten  sind,  gedruckt  Heldenbuch  von  1855^1 
6»  158 flg.  Es  seigt  sich,  dass  die  Ambraser  und  Windhager  Hand^ 
sdirifUn  weaenUich  den  Text  von  ABC,  dagegen  Hagens  Bruchstücke 
den  von  abcd  enihaUen.  Es  werden  einige  Stellen  zum  Nachweis  ge^ 
nüffen. 

Ambr.  bei  Hagen.  188* 

Ghüdein  was  sein  schaide,     daz  der  veHel  folde  fein 
daz  was  durchüagen  von  golde     ain  porte  seidein. 

Dasru  A. 

Guldin  waz  die  fcheyde     daz  der  fessel  Tölte  sin 
underthalp  dem  gehülcze     daz  was  ein  porte  sidin. 
Dagegen  Hagens  Bruchstück, 

Die  fcheiden  waz  von  g(olde)     und  daz  der  fefzel  folte  (sin) 
Daz  was  ein  borte  sidin     und  gap  liebten  fchin. 

Dazu  a  (Mone  20ÖJ. 

Die  fcheide  waz  von  golde     das  der  vessel  solte  fm 
Das  was  ein  porte  fyden    und  gap  fo  liebten  fobin 

Femer  Ambr,  217; 

Do  foor  der  Lamparte     mit  freuden  und  sein  ber 

an  dem  zwölften  morgen     da  kam  er  über  mer 

an  des  maspawmes  ende     ain  mamer  oben  trat 

er  gesacb  die  bürg  ze  Suders     und  des  baiden  baubtstat 

Dazu  A. 

Also  ritterliob     der  kunig  und  sin  ber 
an  dem  zwölften  morgen     koment  sie  über  jner 
an  des  maltbomes  ende     der  mamer  do  trat 
er  spraob  icb  sieb  Suders     des  beiden  böptstat. 

Dagegen  Hagens  Bruchstück, 

Do  für  bart  frolicben     der  lamparter  und  lin  ber 

In  der  secbsten  wocben     do  quamen  sie  über  mere 

Vil  scbiere  der  mamere     an  den  maftbaum  trat 

Er  spracb  icb  Heb  die  bürg  funders     und  die  guten  beupt  ftat. 

Dazu  a  Mone  228. 

Harte  frölicb     für  der  lamparter  und  fin  ber 
In  der  secbsten  wocben     koment  sie  über  mer 
Vil  scbiere  der  mamer     an  den  maffcbom  trat 
Er  spracb  icb  sibe  funders     des  beiden  böbet  ftat. 

m 


XLn 

In  218,2  haben  Ambr,  und  ABC  ze  Syrie,  zu  Sorgen;  aber 
Magens  Bruchstück  und  abcd  zu  sunders  u,  s.  u>. 

Zwar  tffird  man  die  Bruchstücke  Magens  etwas  später  als  1300 
ansehen  dürfen,  doch  seigen  sie^  dass  der  Unterschied  der  beiden  Texte 
vid  älter  ist  als  unsere  Mandschriften  des  IS.  Jahrh. 

Diese  Blätter  Magens  enthalten  auch  Stücke  eines  Wolfdieterichj 
und  obwohl  in  diesem  die  Vorgeschichte  un4  es  scheint  ganz  wülkürlich 
geändert  ist,  so  ist  doch  unser  Wolfdpetrichj  und  swar  u*iederum  der 
Text  Wj  ganz  deutlich  zu  erkennen, 

Magen  8,  164. 

Grippian  der  riebe    wart  Bertunge  darumb  holt 

Er  gab  yme  rofz  und  cleyder     silber  unde  golt 

Biz  er  zum  fibinden  jarin     beleib  der  küne  man 

Do  vil  der  guden  botfcbaffen     von  krichin  riebt  (riebe  ?)  quam. 

Zw  vergleichen  unsere  Strophe  346,  Text  von  bc.  Diese  auffallende 
Uebereinstimmung  hat  schon  Qödeke  Qrundriss  Ä  59  bemerkt.  Aber 
vollständig  aus  w  genommen  ist  das  zweite  Blatte  S.  165. 

291.4.  Wolfditericb  [imd  sin  dienstman] 

291.5.  Der  er  synt  ged[abtej     An  hirten  striten  [vilj 
Wan  er  waz  in  no[ten]     Als  icb  ucb  sagin  [wil] 
So  spracb  all[en  ziten]     Der  degin  lobe[sam] 
Nu  berat  got  zu  krieoben     Myn  eilff  dinst[man] 

291,5.  Der  hei  Magen  Daz  wahrscheinlich  ein  LeaefMer,  er  &c]  er  oacb  a. 
6.  wen  er  waz  hc,  wan  so  es  was  a.    7.  sprach  er. 

292.  Sy  hulffen  in  do  [vehten]     Des  seibin  dagis  [den  strit] 

Si  slugin  durch  [die  ringe]     Vil  maniche  dif[fe  wunde  wit.] 
Di  helme  sy  ir  [schalten]     Mit  ellenthaffcir  [haut] 
Manichen  heydin  [sye  do  falten]     Do[t]  nyder  uff  da[s]  laut. 

292.  Sie  5]  Die.  in  de  Magen,  wohl  Lesefehler  für  im  do,  Bh,  seibin  fehlt 
äUen,  2.  slugin]  flugin  Magen,  Lesefehler?  vil  manige  bc,  wo  aber  diefe  feM,t 
4.  Dot  Cd\  Do  Magen, 

293.  Die  swert  singen  [sie  dicke]     [die  sie  mit  nide  zugen] 
Daz  die  fures  bli[cke]     Vz  den  helmen  [stuben]. 

Von  nodin  beg[unden  switzen]     Die  edeln  beide  [tugentbaft]. 
Des  wart  von  g[rozer  bitze]     manich  degin  z[wifelhaft]. 
Manchin  —  . 

293,1.  Der  zweite  MaTbvers  scheint  zu  fehlen,  2.  füre  bei  Magen,  stuben 
w]  flugen  W,  3.  begunden  switzen  die  w.  begunde  switzen  manig  W,  edeln 
ist  zu  viel,  wenn  tugentbaft  zu  ergänzen.  4.  degin]  herre.  —  Manchin  scheint 
aus  292,4  wiederholt. 


XLin 

Die  Buchstaben  der  Kehrseite  sind  zu  vereimeltj  als  dass  sie  im 
Text  (fe fanden  werden  könnten;  aber  es  ist  sicher  nachgewiesen^  dass 
diese  Bruchstücke  zu  unserm  Wolfdielrichj  und  zwar  zum  Text  tc  ge- 
hören. Das  Merkwürdige  dabei  istj  dass  gerade  eines  der  Stücke,  die 
toir  für  die  jüngsten  Zusätze  des  Gedichtes  halten  müssen  j  bereits  in 
dieser  ältesten  Handschrift  erhalten  ist 

Es  bestanden  also  schon  zu  Anfang  des  14.  Jahrh,  die  beiden  Texte 
W  und  w  nebeneinander.  Doch  kann  nicht  zweifelhaft  bleiben^  welcher 
der  ältere^  echtere  ist:  w  ist  der  jüngere;  das  zeigt  sich  deutlich  an 
dem  Bestreben  die  innern  Reime  zu  vermehren.  Von  unsern  drei  Hand" 
Schriften  von  W  zeigt  C  am  meisten  Verwandtschaft  mit  w.  Wir 
mussten  W,  und  zwar  A,  als  die  älteste  und  beste  Handschrift  zu 
Grund  legen.  Wenn  die  Handschrift  erhalten  wäre,  aus  welcher  Y  und 
Z  geflossen  sind,  so  würde  sie  wahrscheinlich  den  Vorzug  verdienen.  Es 
konnte  aber  ^  bei  der  Beschaffenheil  unserer  Urkunden  nicht  die  Auf- 
gabe gestellt  werden^  aus  W  und  w  den  ursprünglichen  Text  des  Dich- 
ters zu  erreichen. 

Bei  König  Ortnit  ist  der  Fall  ein  anderer.  Bei  diesem  Gedicht 
kann  man  sich  eine  toirkliche  Ausgabe^  eine  Herstellung  in  die  Ursprung- 
liehe  Gestalt  zur  Aufgabe  machen^  weil  man  ältere  und  bessere  Ur- 
kunden besitzt;  dagegen  beim  Wolfdieterich  würde  eine  Herstellung  eines 
älteren,  schöneren  und  besseren  Textes  zwar  im  Ganzen  sehr  leicht 
möglich  sein,  aber  in  sehr  vielen  Fällen  nur  mit  freier,  wülkürliclier 
Aenderung,  Man  vergleiche  die  verschiedenen  Texte  des  Otnit  unter- 
einander und  man  wird  sich  leicht  überzeugen,  dass  urir  mit  ABC  und 
abed  nicht  im  Stande  wären,  den  Text  der  älteren  Handschriften  Ambr, 
und  Windh,  herzusidlen,  obwohl  toir  diesen  letzten  aus  jenen  vielfach 
berichtigen  und  verbessern  können.  Wenn  es  z,  B,  87,4  in  A  heisst  er 
hette  grolz  geverte,  und  in  a  do  reit  er  one  geverde,  so  war  daraus 
nicht  leicht  das  richtige  er  reit  die  ungeverte  zu  geudnnen,  188,8  des 
swertes  kloz;  daraus  Aa  des  knopfes  gnos.  227  und  228  zwei  ver- 
bundene Strophen,  in  allen  spätem  Handschriften  seltsam  durch  229 
getrennt  30.1,1  er  mag  sein  wol  engelten  und  seines  kindes  kint.  In 
allen  andern  ganz  falsch  und  sinnlos  wir  mugen  sein  wol  engelten 
sind  ez  küniges  kint  In  303,4  ist  aus  constabel  sinnlos  Eonstantinopel 
geworden.  Wer  hätte  aus  Nachaol,  Achahel  den  Namen  Marc  Aurel 
herstellen  können?  Oder  tme  hätte  man  aus  Landers  und  Profenze  der 
Jüngern  Handschriften  auf  Nocera  und  Benevent  rathen  können  in 
8tr,  48  Wer  hätte  merken  können,  dass  wilden  Giemen  eine  Entstellung 
aus  Oecilie,  Sicilien  ist?     Um  zu  zeigen,  une  weit  die  Handschriften 


XLIV 

atfs  einander  gehen ^   gebe  ich  hier  die  Strophe  305  nach  Hagen ^   A. 
und  a, 

Hag,  Do  drang  gegen  der  dicke     von  Bewssen  Ylias 
do  enwest  man  welliez     Cristen  oder  haiden  was, 
do  kam  so  vil  der  haiden     daz  man  nicht  ftlrbaz  liess, 
des  koniges  fanen  enmitten     er  anf  den  palas  stiess. 
A.  Der  msse  mit  dem  fanen     durch  die  heiden  trang 
Hey  wie  Otnides  swert    im  in  der  hende  clang 
sie  trungen  also  ferro     daz  man  sie  nit  ftlrbaz  Hess 
biz  daz  der  kune  msse     sinen  fanen  fiir  den  palast  stiess 
a,  Do  trang  hin  durch  die  heiden     der  usserwelte  man 
Do  mochte  im  in  der  dicke     niemen  widerstan 
Otnit  durch  die  heiden     die  wite  Strasse  schlug 
der  russe  mit  gewalt     den  vanen  nach  im  trug  (diese  sitnei  letzten 
Verse  hat  übrigens  auch  A  etwas  weiter  unten). 

Da  wir  nun  beim  Wolfdieterich  auf  die  jungem  Urkunden  be- 
schränkt sindy  so  müssen  wir^  wenn  feir  nicht  den  festen  Boden  des  be- 
glaubigten Textes  verlassen  wollen,  die  beste  der  erhaltenen  Handschriften, 
also  A  SU  Grunde  legen  und  sie  aus  den  andern  Handschriften  so  viel 
urie  möglich  von  Fehlem  reinigen,  das  Gedieht  aber  in  der  Gestalt 
belassen,  die  es  etwa  su  Anfang  des  15.  Jahrh,  angenommen  hatte, 
ohne  es  in  die  edlere  Sprache  und  die  besseren  Verse,  in  denen  es  ohne 
Zweifel  ursprünglich  verfasst  war,  zurück  übersetzen  zu  wollen. 

Ich  habe  es  twar  für  meine  Pßieht  gehalten,  sämmüiche  Hand- 
schriften aufs  sorgfältigste  bu  vergleichen ^  aber  ich  kann  mich  nicht  übet' 
winden,  diese  Vergleichung  vollständig  mit  allen  Kleinigkeiten  drucken 
SU  lassen.  Ich  gebe  nur  diejenigen  Lesarten,  die  in  irgend  einer  Be- 
siehung  nicht  unerheblich  schienen.  Auch  schien  es  nicht  geraihen,  den 
Textw  vollständig  mitsutheUen ,  was  viel  mehr  Raum  erfordert  hätte 
und  ohne  Nutsen  gewesen  wäre.  Es  ist  sur  Genüge  an  längeren  Stellen 
geseigt  worden,  wie  w  innere  Reime  anbringt.  So  oft  nun  blos  eines 
der  gewöhnlichen  Reime  wegen,  ganse  Verse  und  Strophen  geändert 
wurden,  diese  in  der  veränderten  Gestalt  noch  einmal  su  drucken,  und 
dasu  noch  einmal  die  oft  beträchtlichen,  aber  werthlosen  Varianten  der 
4  Handschriften  zu  geben,  das  wäre  offtnbar  su  viel  gewesen.  Mein 
Bestreben  war  aber,  alles  was  in  den  Handschriften  der  jungem  J?e- 
arbeitung  für  die  Gewinnung  des  alten  Textes  oder  fürs  Wörterbuch 
und  Grammatik  wichtig  sein  konnte,  sorgfältig  su  verseiehnen,  üebrigens 
gebe  ich  hier  noch  sur  Probe  eine  kurse  Stelle  aus  w  nach  den  4  Hdschr, 


XLT 

1981.  Man  saoli  daz  flir  schinen     also  in  wol  gezam 

Von  Wolfdietrich  und  den  sinen     nnz  in  me  helfe  kam 

Er  slug  die  burger  verre     von  ime  hindan 

Den  hebn  baut  abe  der  mere     ein  hom  er  do  genam 

1981,1  schinen]  brinnen  a.  als  b.  2.  h.  [me]  hilff  c.  Und  Wolfd.  in  sinen 
lebete  das  ime  nie  kein  helfe  kam  a.  Wolfd.  und  die  sinen  strittent  daz  in  nie 
k.  h.  k.  d.  3.  bürgere  a.  4.  bant  er  <icd»  [der  mere]  cd,  ein  und  er  do  feMi 
a,  ein]  das  d,  [do]  c. 

1982.  Das  blies  er  also  helle     daz  ez  vil  lute  erschal 
Daz  hortont  sin  tegen  snelle     sie  rittent  one  zal 

Zu  mit  irn  vanen  schone     die  warent  von  golde  breit 

Zwölf  tusent  beide  küne     zu  ftrite  weil  bereit 

1982,1.  das]  do  c.  vil]  so  &.  fMt  cd,  lute]  wit  d,  3.  iren  schonen  vanen 
n.  die]  sy  h.  von]  mit  c.  4.  worent  zu  6.  [kune]  die  worent  zu  d,  do  wart  zu 
strit  bereit  c. 

1983.  Sie  ritten  zu  dem  strite     mit  geneigten  spem 
Tieffe  wunden  wite     die  begundent  sie  do  wem 

Vil  manigem  werden  kriechen     der  heim  wart  durchrant 
Do  wurfFent  sie  manigen  siechen     nider  ufF  das  laut 

1983.1.  geneigetem  sper  h.  geneigem  sporn  c.  2.  [do]  bewem  cid.  3.  so 
keine  H,  der]  durch  a.  wart]  wor  a.  Vil  manig  edel  krieche  hcd.  (d.  werder 
statt  edej).  durch  heim  wol  durchrant  h,  wart  durch  den  heim  gerant  cd.  4. 
nider  d]  von  den  rossen  bc.  der  Vers  fehlt  d. 

1984.  Helmnot  von  tuscan     hartman  und  herman 
Do  den  der  spere  zuran     iegelicher  do  nan 

zu  beiden  banden  waffen     an  der  selben  stunde 

sie  tatent  manigen  slaffen    den  nieman  gewecken  künde. 

1984.2.  die  sper  zurran  a.  do  sy  ir  sper  zerrantent  d,  den  ir  sper  zerbra- 
chen hc,    3.  sin  woffen  c.  ein  gut  swert  zu  sinen  banden  d.  stund:  kund  cd. 

Ich  habe  in  diesem  Stiiek  noch  nicht  einmal  alle  Fehler  der  Hand^ 
Schriften  und  die  Verschiedenheiten  der  Schreibweise  verseichnetj  man 
kavn  daraus  hinlänglich  entnehmen^  dass  ich  in  solchen  Stucken  w  mit 
seinen  Lesarten  übergehen  durfte.  Ich  gebe  noch  ein  Stückj  zugleich  als 
Probe  der  Schreibweise  von  a. 

787.  Urlap  nam  er  zu  dem  gesinde     vnd  zu  der  frowen  wolgetan 
Er  kam  uff  einen  smalen  stig     der  trüg  in  in  den  tan 
Under  eine  linde  grüne     erbeilTete  er  in  daz  gralz 

Do  des  rifen  warten     zu  allen  ziten  was 

788.  Ein  rot  hom  von  golde     das  liefz  der  keifer  gut 
Das  horte  der  rife  volle     er  wart  zomeclichen  gnüg 


XLVl 

Er  ergreiff  ein  stehelin  stange     vnd  hup  ricli  von  dan 
Er  vant  den  riehen  keiser     vnder  einer  linden  stan 

789.  Wie  hestu  mich  erwecket     du  deines  kindelin 
Zwor  du  herre  kune     es  müfz  hie  din  ende  fin 
Du  slüge  mir  brenwarten     den  lieben  öhin  min 
Das  stestu  mir  zu  buTfe     es  müfz  din  ende  fin 

790.  Des  antwurt  im  keifer  otint     der  mere  heiltbalt 
Jo  du  groffer  valant     wer  trüg  dich  in  min  walt 
Ich  trwe  wol  zu  friftende     vor  dir  die  erbe  min 
Dir  sol  menlich     von  mir  widersaget  sin 

793.  Das  was  dem  risen  volle    uffer  moffen  zorn 

Des  hette  der  riche  keifer     noch  sinen  lip  verloren 
Die  ftange  die  erburte     der  ungefUge  man 
Er  slug  der  linden  este     enhalp  uff  den  plan 

794.  Wie  balde  der  riche  keiser    far  die  linde  fprang 
Das  im  sin  gut  woffen     an  der  hende  erclang 
Rose  er  erborte     die  ftange  er  im  ab  fchriet 

Recht  alfo  es  wer  ein  weiches  bly     ir  herte  halff  sy  niecht 

795.  Wie  balde  der  rise  volle     hinder  sich  gesprang 
do  zocher  von  der  siten     ein  swert  eilff  eleu  lang 

Do  mit  lieff  er  uff  den  keiser   er  slug  zu  der  erden  den  werden  man 
Do  mit  wende  er  den  keiser     vil  gar  verderbet  han 

796.  Der  rife  fime  wibe     ruffen  do  began 
Das  erhörte  rütze     do  sy  lieff  in  dem  tan 

Sy  nam  die  stehelin  stange     und  hup  sich  von  dan 
Do  kam  zusamen     das  grosse  wip  und  der  man. 

In  Besiehung  auf  die  Strophen^  die  mir  in  w  stehen)  hin  ich  nicht 
ganz  gleichmässig  verfahrtn:  im  Anfang  habe  ich  nur  die  sicher  echten^ 
gegen  Ende  alle  nicht  sieher  unechten  in  den  Text  aufgenommen,  doch 
sind  sie  alle  mit  einem  Kreuz  bezeichnet. 

Die  handschriftlichen  Mittel  reichen  sehr  häufig  nicht  aus,  nicht 
nur  um  den  ursprünglichen  Wartlaut  hersusteUen,  was  in  dieser  Aus- 
gabe nicht  beabsichtigt  vurde,  sondern  um  einen  genügenden  Sinn  su  ge 
uf innen,  was  immer  erstrebt  werden  muss.  Nicht  selten  wurden  Con- 
jecturen  entweder  in  den  Text  aufgenommen,  oder  in  den  Noten  vor- 
geschlagen. Z.  B.  968,2  als  vor  der  segense  daz  gras  vergl.  2200,4 
als  vor  der  sensen  da^  gras.  1556,2  leben  statt  kröne,  1687  kröne 
statt  kere.  2089,2  uf  dem  wagen,  so  wurde  turkois  1393,3,  gewieret 
1394,1  lignum  aloe  1406,2,  1914  koken  und  galine  ohne  Schunerig- 


XLYH 

keit  hergestellt;  kühner  aber  wohl  richtig  ist  die  Besserung  1836,2.  Siehe 
ferner  1409,2.  1886,1  u.  s.  w. 

Es  bleiben  jedoch  noch  mehrere  Stellen  dunkel  und  der  Besserung 
bedürftig j  z,  B,  Str,  1239,  tao  die  eigenthümliche  Lesart  von  B  zu  be^ 
achten  ist 

1364  und  1365.     Diese  beiden  Strophen  lauten  in  Y» 

WoHffditrich  fprach     ewr  hilflfe  bedorflFt  ich  armer  wol 
Und  dar  ich  uch  getrawen     daz  ich  kain  kummer  dol 
Dar  ich  mich  an  uch  laHen     fo  fprach  wolffditerich 
Ja  helt  fit  ane  forge     fo  fprach  der  kunig  rieh 

Ich  tail  uch  mit  in  trewen     als  dez  ur  hercz  begert 
Er  fprach  mir  halff  us  noten     auch  hie  min  vil  gut  fchwert 
Daz  ich  durch  manig  rieh     mit  mir  gefuret  han 
Daz  waich  mir  nie  in  notten     fo  fprach  der  kune  man. 

1386,  wo  natürlich  in  der  Note  st6  stati  stehe  zu  lesen  ist,  lautet 
in  Y: 

Sol  ich  ewr  gfchmid  an  legen     fo  wil  ich  uch  fer  bitten 
Und  wolt  ir  an  mir  fehen     di  klaider  wol  gefchnitten 
So  lafzt  mich  an  ain  ende     von  uch  alaine  gan 
Und  daz  mich  alfo  plofTe     nymant  mug  fehen  an« 

Nicht  genügend  ist  356,3  sie  genigen  der  menige  u.  a,  w.  Zu 
vergh  Za  sie  gruesten  gar  schone  die  mänge  überal.  In  Y  lauten  3  u.  4. 

Mit  einem  groffen  —  hin  über  berg  und  tal 
Man  fürt  li  bis  gen  Sispe    jr  waz  ain  michel  czal. 

Hiess  es  vielleicht  mit  genuoger  menige?  Aus  Y  ist  vielleieht  zu 
entnehmen,  wie  tal  unpassend  zu  Sippen  gesetzt  wurde. 

511,2  ist  verdorben;  im  Sinn  richtig  ist  Y,  wo  die  Strophe  lautet: 

Da  legten  Jd  fich  fchlaffen     fin  aileff  dineft  man 
Perchtung  der  wachet  felber     bis  mitter  nacht  gar  fchon 
Durch  fines  herren  willen     der  edel  ritter  gut 
Und  trottet  finen  herren     und  hilt  in  wol  in  hut. 

2195,5  ist  undeutlich;  vielleicht  zwischen  den  schäm  der  riche 
{oder  der  krieche)  stach  den  beiden  tot.  Y  hat  deutlich:  Wolfditerich 
mit  grimme  ftach  da  den  haiden  tot. 

Dass  auch  Strophen  in  allen  Handschriften  fehlen^  geht  daraus 
hervoTy  dass  der  Tod  des  jungen  Düffan  1001  nirgends  erzählt  ist.  So 
scheint  auch  nach  1062  etwas  zu  fehlen. 


XLvm 


/ 


Die  Reime. 

Der  8chlu88reim  ist  mit  wenig  Ausnahmen  der  stumpfe.  Ausnahmen 
sind  natürlich  nicht  Fälle  wie  257  geritten  :  sitten,  wo  nur  die  Ortho^ 
graphie  des  15«  Jahrhunderts  den  stumpfen  Reim  geriten :  siten  ver- 
dorben  hat 

Im  Verhältniss  sur  Länge  des  Gedichts  ist  die  Apocope^eines  e 
nicht  sehr  häufig^  doch  finden  sich  Beispiele  von  allen  möglichen  Fällen: 
388  gewist(e)  von  wischen :  bist.  540  er  ist :  ich  wist(e),  wüste.  728 
schilt :  befilt(e).  179  befilt(e)  :  wilt.  2234  sie  hetten  erstrept :  er  lept(e), 
187  ermant(e) :  want.  567  sant(e) :  lant.  2006  hant :  sant(e).  2103 
sant(e)  :  lant.  2104  lant  :gemant(e).  2080  reit :  geseit(e).  1589  in  einem 
kreis(e)  rsweis.  2124  enknapt :  dem  apt(e).  498  von  dinem  mund(e) : 
an  dirre  stnnd(e).  947  gros :  sturmgenos(e).  2140  ich  lafz(e) :  eine 
strasz(e).  1226  er  sprach  geriht(e) :  niht.  2010  der  stark(e) :  von  dem 
mark(e).  So  wird  wohl  auch  zu  lesen  sein  296  Wolfdieterich  der 
werd(e) :  manigen  beiden  zu  der  erd(e)  und  862  die  schecher  vii  un- 
werd(e) :  daz  er  viel  zu  der  erd(e).  So  wahrscheinlich  2009  waffent 
sich  geswind(e) :  alles  sin  gesind(e).  1132  der  portndr(e)  :  des  beides 
swer(e).  1055  hör :  nach  grofzer  6r(e).  1461  durch  aller  frowen  6r(e) : 
ouch  einen  kdr.  Besonders  hart  ist  2054  sc^ankt(e)  :  trankt(e).  Dagegen 
538  der  alte  grlse :  so  rehte  imwlse  könnte  einer  der  alterthämlichen 
Verse  sein,  wie  sie  aus  den  Nibelungen  bekannt  sind.  Auch  1528^3 
geträte :  kemen&te  war  zu  schonen,  um  so  mehr  als  der  Reim  nur  in 
A  am  Ende  steht,  von  allen  andern  in  die  Mitte  gebracht  ist.  211,1 
hies  er  balde  gäben :  beide  samt  vähen.  2083,3  gäben :  enpfähen  {in 
w  vermieden).  Dagegen  1774,1  fahen :  erschlahen  wahr  seh  eilich  zu 
lesen  fän  :  erschlän.  und  ebenso  854,3  vän  :  enpfän.  2141,1  geworden  : 
Orden  ist  wahrscheinlich  verkürzt  zu  sprechen  gewordn  oder  gewom. 
2015  erklungn :  sprungn.  1807,1  daz  wissent  ane  lougen :  wenn  uch 
sehent  min  ougen  könnte  alterthümlich  sein,  und  ebenso  1415,3  kunt 
erdenken :  alles  one  wenken,  in  w  geändert.  So  auch  778,3  C  erbe: 
verderben,  in  allen  andern  geändert. 

Es  ist  möglichy  dass  alle  diese  klingenden  Reime  der  spätem  Zeit 
Zeit  angehören  j  aber  es  ist  auch  nicht  unmöglich  und  sogar  sehr  währ- 
scheinlieh,  dass  einige  der  angeführten  Beispiele  alterihümUche  Verse 
sind,  sowohl  in  der  ersten  Hälbstrophe,  toie  sie  ausnahmsweise  im  Nibe- 
lungenlied erscheinen,  als  auch  in  der  zürnten,  wie  sie  aus  der  Gudrun 
bekannt  sind. 


JLEL 

Die  dumpfen  SMkureinü  »eigen  prosee   FreiheUetu    AuMser  d€n 

sehKm  angefahrten  Kßrzukgen  finden  siehhmifif  $  und  »  qAumden.  124 

grOe  :  die  ros.  334  saz  :  genas.  398  gröz  :  lös :  1023.  410  Vergas  :  gras. 

968  daz:gras.  1320  gras : baz.  157was:daz.  391wa8:laz.  462 was: 

haz.    2037   wa8;yergaz  u,  s.  w,     AuffaUend  954  gesagt :  gast.     8ehr-^^M»M^' 

9aKtrtkh  sind  die  R^me  von  m  ;n.  8  nam :  cappellan«  4  genam :  wol- 

getftn.    59  iiam:hmdan.    98  lobsam :  hän.    1131  tnn :  wlstüm.    1220 

stein:  leim  tr.  8.  %o.  auch  rmuncf  m,  179  den  arm:gef8Fn.  529aaQB: 

£uH.  5r57  warm :  bewam.  Fetner  751  SMnt :  fant. 

Sekliesaendes  n  bleibt  ungebunden  112  tragen :  vearsage»  191.  920 

klage :  bejagen.  1269  haben  :  abe.  1324  degen  :  pflege.  112  dln :  9U  164 

sl :  kindelln.  130  sl :  min.    *ijf  ^  -^i^^v^^Uw  2/$S2^9  **^* 

g  mit  b  gebunden:  312  tage: habe.  357  tagen:  habe.  425  degen: 
leben.  632  versagen  :  haben.  646  d^en  :  leben.  719  bejage  :  habe. 
800  gew^en  :  leben.  850  haben :  kragen.  882  haben :  tragen  (0).  940 
knaben  :  sagen.  1234  sage :  abe.  1557  vertragen :  burggraben.  1643 
snabel :  zagel.  1694  gelegen :  geben  ««.  s.  u>.  Aueh  am  Ende  966  ge- 
lag :  grab,  g :  h  in  764  degen :  geschehen  (gepflegen). 

d  und  b  1310  staden :  haben 

d  und  g  1383  gaden :  sagen. 

Ferner  112  verschiet^:  liep.  808  Otnit:wip.  1270  empfant; 
zwang.  810  man:ze  tal.  1777  geslaht:alt.  1382  holt  :hort.  1513 
man  :  geschach  (nur  A). 

Eui  sehr  auffallender  Reim  iet  655  nitierbit  statt  erbeit.  Zu 
merken  aueh  1923  tan :  innan. 

Auffallend  sind  auch  die  Reime  der  Strophe  825  in  u>:  braat: 
sitfk  gebom:wurm. 

Diese  grosse  Menge  unreiner  Reime  scheini  ßu  verbieten,  dose  ufir 
dae  Gedicht  für  älter  als  höchstens  das  U.Jahrh.  hatten.  AUeines  ist  ^^"^ 
zu  bedenken,  einmat  dass  die  sehlecMen  Reime  vieUeieht  «utn  TheUnur 
den  jungen  Handschriften  ang^ören,  und  sodann,  dass  vieileicht  ein 
(xnderer  Theil  derselben  sogar  noch  aus  älterer  Zeit  herrühren  k^nne» 
Was  das  erde  betrifft,  so  weiss  man^  dass  die  jungem  HandsehrifteH 
die  Reime  älterer  Gedichte  durchaus  nicht  treu  bewahrten.  Das  ist  auch 
an  lyrischen  Gedichten,  und  sogar  an  den  künstlichen  Stephen  der 
Meistersinger  leichi  nachzuweisen^  In  den  Behüten  wurden  die  Lieder 
älterer  Meister  aus  dem  Gedaehlniss  gesungen,  und  dann  nach  dem 
Vortrag  von  neuem,  aufgeschrieben.  Dabei  wurde  sswar  der  inheät  und 
der  Strophenbau,  der  Ton  des  Oediehts  treu  wiedergeg^en,  aber^^die 
Worte  und  damit  aueh  die  Reime  erlitten  oft  grosse   Veränderungen, 


/ 


und  es  iU  daher  eins  unbereehtiffte  Kritik^  weiche  blas  der  Reime  wegen 
die  in  den  Handschriften  des  15.  Jahrh,  aufbewahrten  Gedichte  äUerer 
MeisUr,  9.  B.  Frauentobs  und  Regenbogens  für  unecht  erklärt  Die  Unr 
echüieit  muss  durch  den  InhdU  erwiesen  werden. 

Für  die  grösseren  erzählenden  Gedichte  können  unr  am  Otnit  die 
Freiheit,  womit  in  jungern  Hemdschriften  die  Reime  behandelt  wurden, 
deutlich  nachweisen.  In  den  altem  Handschriften  zeigt  das  Gedicht 
auffallend  reine  Reime  mü  sehr  wenig  Ausnahmen.  Es  findet  sich  kein 
s  mit  z  gebunden;  aber  in  den  jungem  3  daz :  was.  76  Elias :  yergaz. 
457  was :  yergaz.  Einige  sonstige  Verwilderungen  36  mer :  mdre  statt 
sd  :  md.  218.  bi :  sin.  246  hör :  6r(e).  259  haben :  abe.  332  Schemen  : 
leben.  522  übermnot :  truog  «.  s.  w.  Da  mm  der  Otnü  in  denselben 
Handschriften  erhalten  ist  wie  der  Wolfdieterich,  so  id  um  so  dcherer 
3KU  gfauben,  dass  auch  in  diesem  Gedicht  die  schlechten  Reime  den 
jungem  Abschriften  sur  Last  fallen*  Diess  ist  um  so  wahrscheinlicher, 
aUs  im  Ganzen  genommen  die  Reime  doch  sehr  merklich  von  denen  des 
15.  Jahrh.  verschieden  sind.  Bekanntlich  lieben  es  die  Dichter  dieser 
Zeit  in  ihrer  abscheulichen  Sprache  a  und  o  und  »war  ohne  Rück- 
sicht auf  Quantität  im  Reim  zu  binden,  Wolfdieterieh  hat  nur  einen 
solchen  Reim  2045  kan :  opfer  frön ;  und  zwar  nur  in  einer  Hdschr, 
B,  Der  Verfasser  von  Z  verräth  sich  durch  drei  solche  Reime.  126 
6r ;  föx  war.  397  man  :  schön.  654  stat :  tot.  Ebenso  bezeichnend  für 
ihn  ist  Z  694  entweich :  er  kreich. 

Dass  das  GedicM  viel  älter  ist  als  die  Handschriften,  das  zeigt 
der  sdion  oben  S*  X  demerkte  Widerspruch  zwischen  der  Sprache  des 
Schreibers  und  dem  Reim,  Die  Präterita  Yie,  gie,  lie  waren  schon  im 
14.  Jahrh.  nicht  mehr  üblich;  sie  sind  aber  durch  den  Reim  erfordert. 
Ebenso  war  es  schon  im  14.  Jahrh,  nicht  mehr  üblich,  Reime  zu  bin- 
^>  •  den  wie  1785  erschrak  :pflaky  eigentliche   Temas  mü  stellvertretender; 

oder  die  Media  im  Auslaut  in  Tenuis  %u  verUfandeln,  Solche  Reime 
I  sind  ein  Kennzeichen  des  13.  Jahrh,  Sie  sind  im  Wolfdielerich  nicht 
selten.  146  bark :  stark.  440  sprank :  trank.  444.  475.  490  lank.  657. 
711.  741  gezwerk.  776.  821.  830  be^k.  1335.  1505.  1584.  1637. 
1642  gank.  1663.  1671.  1851  kark.  1941.  Weniger  sicher  beweisen 
die  t  für  d,  z.  B,  10  eit :  wirdikeit.  1657  sneit. 

Es  möchte  also  aus  den  Schlussreimen  am  wahrseheinlidisten  sich 

>c/>H       ergeben,  dass  der  WolfdieterUh  ein  Gedicht  des  \^,  Jahrh.  ist^    aher 

mar  in  sehr  verdorbener  Gestalt  des  \h>  erhalten.  Aber  nicht  unglaub'- 

Ueh  ist  es,  dass  ein  Theü  der  ungenauen  Reime  nicht  erst  durch  die 

Abschreiher  hinzugekommen  ist,  sondern  schon  in  der  verlorenen  Handr 


LI 

$ehr^  dee  1^,  Jahrh,  amn  einer  noch  äUem  Grundiage  Mken  gMUben 
fMtr.  Z.  B,  312  sage :  habe,  man  sehe  in  der  Note  die  Lesarien  und 
man  wird  sieh  leicht  überzeugen,  dass  durch  Zusätse  der  Reim,  herge- 
sfeUt  werden  sollte.  Oans  ähniieh  ts^  857  tagen :  habe  offenbar  von 
den  Absehreibem  peändert.  Die  gewöhnlichen  Zttsäize,  um  einen  Reim 
hergutteüen,  sind  als  wir  han  vemamen,  oder  als  ich  yemtuneii  habe 
oder  daz  las  dir  sagen  oder  etwas  ähnliches.  In  1763,4- M  reeJUdeut^ 
/idk  der  Zusaig  gu  erkennen,  den  ich  gegen  alle  Handschriften  wegge- 
sdmitten  habe.  Man  sehe  femer,  wie  die  schi^en  Verse  1694,3  «•  4 
in  w  geändert  werden  wegen  des  Reimes  gelegen :  geben.  425  wird  der 
Reim  degen:  leben  in  A  in  man  und  gän,  in  w  in  degen:  pflegen 
gebessert.  Ich  enthalte  mich  die  Beispiele  hier  aufxugählen,  da  es  im 
anaeinen  meistens  zweifelhaft  bleibt,  ob  ältere  FreiheÜ  oder  jüngere 
Verderbnies  anzunehmen  ist.  1738  gewnog  :  hnob  kaum  ebensowohl  in 
w  in  entsciop :  hnop  gebessert  sein^  als  umgekehrt  in  W  ans  ciiesem  ver^ 
darben.  Wie  ich  in  der  angeführten  Stelle  1763  den  ungenemen  Reim 
gegen  die  Handschriften  hergesteXU  habe,  und  in  1462  tagen: haben, 
ao  wurde  es  wahrscheinlich  noch  an  vieien  Stellen  geschehen  müssen, 
wenn  eine  eigentliche  Ausgabe  beabsichtigt  wäre:  z.  B,  1132  war  der 
Reim  vermuthlich  sol  sich  niht  überladen :  korzewile  welle  haben. 

Es  bleiben  noch  die  if^em  Reime  »u  betrachten.  VpUdändig  durchs 
gmriwnt  ist  nur  X.  Die  Strophe  ist  eine  ochtzeiHge  geworden,  die  erste 
und  dritte,  die  fünfte  und  siebente  reimen  klingend,  die  andern  stumpfe 
Im  Ganzen  genommen  hat  der  Verfasser  von  X  die  Schlussreime  beir 
behauen  und  ebenso  hat  er  die  innem  Reime  aus  w  unverändert  ang&* 
nommen.  Wenn  er  ändert,  so  hat  es  meistens  eintn  erkennbaren  Orund. 
Z.  B.  296  hat  er  den  innem  Reim  ecke :  lecken  für  legen  und  zur 
gleich  den  Schlussreim  erde :  werde  geändert  in  hawen :  schawen  und 
mas :  gras.  Man  sieht  den  Qrund:  lecken  für  legen  war  ihm  fremd' 
artig  ^  und  der  Schlussreim  solUe  stumpf  sein.  2035  fianden :  lande 
ändert  er,  weU  finde  und  lande  für  ihn  kein  Reim  war:  er  setzt  wei« 
gande :  lande. 

Nicht  selten  wird  der  Orund  seiner  Aenderung  in  der  Besehaffenr 
heit  des  Textes  von  e  zu  suchen  sein.  Z.  B.  423  haben  alle  den  Reim 
hnse :  kluse,  aber  in  e  fMt  das  Wort  klnse.  Daher  wurde  für  X  ein 
neuer  Reim  stunde  :  tremunde  gefunden.  297  der  gewere :  dienere  in 
W  und  w;  aber  in  X  dafür  reine :  gemeine  ;  es  stM  nemluh  in  b  und 
c  der  werde  statt  gewere  geschrieben,  und  dadurch  war  der  Reim  ge- 
stört.  2016  haben  alle  schilte :  milte ;  aber  X  setzt  dafür  zerhawen : 
schawen;   es  musste  ein  neuer  Reim  gesucht  werden,  weU  in  e  milte 


LU 

amgekuim  tat.  Man  mAi  darauB  aufa  Neue,  daea  du  Handaekrift, 
toUche  der  Verfaaaer  von  X  vor  eich  katte,  keine  andere  toar,  als  etU* 
uieder  e  edöat  oder  doch  die  näehate  QmUe  von  e,  Ea  mrd  jedoch  an 
emaeHaien  Aendemagen  fnU^t  fMen^  du  vieIieieht[ohne  erkennbaren  Grund 
der  Laune^  dem  Zufall  dea  AugenkHeka  ikr  Eniaieken  verdanken;  z»  B, 
%9A  imt  aide ;  gasehmide  kaben  aUe^  auok  be;  dennoek  ändert  X  jnn 
gelinge :  ringe. 

Vergleieken  teir  nun  die  Handsekriflen,  aou>eicken  aie  (ÜU  in  den 
innerm  Beimen  mehr  oder  weniger  von  einander  ad«     Oans  durehge- 
i^eümt  iet  kerne  deraelibem.  v>  iat  aber  viel  reieker  an  inaiem  Beimen  ala 
Wp  Z  hak  deren  eekr  u?enige,  und  Y  kai  fast  keine.  Wvt  bemerken  ebenao^ 
ufoM,  wie  der  Qeackmaek  an  der  grösaem  KüngOiekkeU  Munimmt,  ala 
oudk  wie  durck  die  Naekläaaigkeit  der  Aba^reiber  daa  Werk  der  Ver- 
achSnerer  fertwäkrend  zerstört  wird.  AUe  Bekne  rind  verloren  gegangen 
und  werden  in  w  durch  neue  eraetztß  aber  emeh  dieae  neuen  Beitne  gehen 
noek  einmal  durch  die  Abackreiber  verloren,  und  werden  nock  einmal 
deerek  andere  eraetzt    Man  würde  irren,   wenn  man  da$  AUer  der 
veraekiedenen  Texte  bloa  nack  der  Anzakl  der  innem  Beime  beaUmmen 
wdlie*     Y  hat  deren  am  wenigaten,  und  iat  deck  aUker  e^r  jung.  Der 
Yerfauer  dieaer  Bearbeitung  aekeint  den  innem  Beim  abaieküick  ge- 
mieden XU  kaben;  er  keU  ikn  wakrackeinUek  für  niekt  erlentbt  gekaUen, 
und  für  eine  Störung  der  vierzeiligen  •  StropkCi     Daher  kai   Y  ali^n 
keine  Beime,  an  Steäen,  wo  alle  anderen,   auch  Z  im   Beim  übereiin- 
eümmen,   z.  B.  38,8  kdben   aUe  den  Beim  wlse :  griee ;  au^  Zb  29 
ftn  Za  80   id  vom  Abaekreiber  herzog  an  die  Stelle  von  grise  geaetzt) ; 
etber  T  aetzt:    sagt  mir  in  welcher  masse     soll  ich  von  hynnen  fam. 
Da  spxach  perchinng  der  trewe     daz  wil  ich  wol  bewam    Baaa  nickt 
etwa  Y  den  altem  Text  bewahrt,   der  erat  apäter^mü  innem  Beimen 
geaekmüekt  wurde,  bedarf  wokl  nickt  bewieeen  zu  werden;  eagektadum 
daraua  kervor,  daae  Y  auck  di^enigen  Theüe  enthält,  die  wir  ala  die 
jüngsten  Zuaäize  attageaehieden  haben,   und  die  gewiaa  von  Anfang  an 
mit  innem  Beimen  versehen  waren.     Auch  verateht  es  sich  ven  aelbat, 
daea  ea  dem  Yerfasaer  ven  Y  nieki  gelang,  alle  innem  Beime  zu  ent- 
fernen, einige  aind  ihm  entgangen,  ».  B.  91,8  inne :  minne.  299,1  über- 
wanden :  fanden,  399,8  entranne :  bronne  zur  Bestätigung  von  Cw. 

Z  iat,  wie  wir  geaehen  haben,  eine  aekr  jamge  Veraekmelzung  der 
beiden  Wdfdietericke;  de^  Exemplar  von  W,  deaaen  aick  der  Ver^ 
adtmekaer  bediente,  war,  wie  gezeigt  wurde^  daaeeibe,  aus  weiekem  Y  ge^ 
floaaen  ist.  Dieaea  aber  kaiie  bereue  innere  Reime.  8o  finden  wir  denn 
auak  in  Z  den  Bäm  38,8  (Zb  29,  verdorben  in  Za  80).  Ferner  &9,1 


im 

Zü  54,1,  tft  Z&  58  verwUchL  91,3  »=  Z6  85,3.  95,3  »  Z6  8»,8f 
^  Zä  90.  95,8  =ß  Z*  90,3.  117,1  ==  Zh,  111.  159  —  Z6 
149.  WaAr»«AeinM'cA  «022  oueft  64^8  leren,  gerne  aifi  Reim  sein:  er 
/ifulcf  810A  ebemo  Zb  57.  W  Aal  ferner  tweh  den  Reim  in  54,1  fiesen : 
grttezen.  Z6  47  (Za  48^  »ei^t  em  dieeer  Stette  keinen  Reim: 

hochdieireich  sprach  ich  pent  mich  herre     zn  den  fiiessen  dein; 

harre  mein  liebleich  groessen  last  mit  deinen  holden  sein. 
Aber  offenbar  iä  dieser  Vers  verdorben,  und  »war,  wie  eo  häHß§  durch 
die  Erteähnung  des  Sprechenden:  hochdietreich  sprach;  es  iel  deuüieh, 
dass  grüezen  im  steeiUn  Vers  ein  Reimwori  w£;  Z  ist  aus  W  ent^ 
standen.  Es  fehlt  femer  der  Reim  83,1  in  Zb  77.  Aber  auch  in  dieser 
Steile  ist  deutlich,  daes  Z 

der  kmiig  walgnnt    lenger  nicht  enlie  - 
wie  pald  er  ze  hof    für  sein  geste  gie 
ein  verdorbener  Vers  ist,  der  nach    W  tnii  Herstellung  des  Reimes  ge^ 
heeseri  werden  muss.     Dasselbe  ist  der  Fall  130:  die  Reimwarte  Hng- 
dieteriche :  tngentliche  sind  in  Zb  124  noch  enthalten. 

VmgekehH  hat  Z  vidleieht  einitfc  Reime  erhaüen,  die  in  Ww  ver- 
loren gigangen  sind.  Zb  1B7  hat  denselben  Reim  wie  Zb  149:  erstM 
W  159,  abermcht  146.  Es  scheint  auch  Zb  83  die  alt  kttnigin :  Hog- 
dieterich  und  die  sin  ein  Reim  beabsichtigt  »u  fem;   er  fehlt  W  59. 

M  den  ersten  AbsthnOten  hatte  also  die  Vorlage  von  Z  alle  hmem 
Reime  von  W  und  vielleicht  noch  einige  mehr.  Später  ist  Z  eine  freie 
Bearbeitimg,  Es  ist  aber  sehr  auffaäend,  dass  in  dem  Abse/initt  von 
bf^l  bis  523  von  den  sahlreidien  innern  Reimen  von  W  kein  einziger 
in  Z  zu  finden  ist.  Man  kann  daher  vermuihen,  dass  in  diesem  Ab'- 
sekmU  die  inneren  Reime  jünger  sind  als  in  den  ersten;  wahrediein- 
Ucker  ist,  dcus  sie  in  der  freiem  Behandlung  von  Z  verloren  gegangen 
sind.  Zb  468  ist  sogar  ein  Reim  erhalten^  Do  sprach  gezogenliche ; 
daz  wifz  sicherliche,  der  in  W  754  verwiscM  ist;  doch  hat  w  noch 
das  Reimwort  sicherliche. 

Es  ist  nicht  tu  bezweifeln,  dass  in  W  schon  memche  Reime  ver- 
loren gegangen  sind;  sie  sind  mtm  Theü  an  einem  auffallenden  Reim* 
wort  »u  erkennen,  und  leicht  wieder  hereuetellen,  auch  in  w  öfters  noch 
richtig  bewahrt.  Ein  deuiliohes  Beispiel  ist  1289;  man  sieht,  dass  in 
2  hohes  heldes  witze  reimen  soll:  in  1  steht  hitze  in  W,  aber  ver^ 
schoben:  w  hat  das  richtige,  40  haben  W  und  w  durch  Einschiebung 
von  were  den  Reim  zerstört.  In  1298  habe  ich  sin  gnade  zn  tröste 
umgedreht  za  tröste  sin  gnade  um  den  Reim  tröste  :  loste  su  gewinnen, 
der  in  w  tum  Endreim  gemacht  ist.   In  1847  habe  ich  den  Reim  ge« 


MV 

lAzte :  gesazte  ohne  Handsehrift  hergesteUt;  gefciss  mÜ  Rechte  w  hat  an 
die  Stdle  des  in  W  pesiörten  Reimes  einen  neuen  gesetzt.  472,4  hahe  ich 
ohne  Handsehriß  entwenken  fitr  entwichen  gesetzt^  weil  der  Reim  auf 
benken  zu  nahe  Hegt,  um  nieht  beabsiehiigt  su  sein,  ime  er  aueh  in  w 
473   gesetsi  id.     Ich    hätte    ohne   S^weifd  no^  öfter   die    verlorenen 
Reime  herstdlen  dürfen.  422  seheint  9U  Grunde  9u  Hegen: 
daz  swert  daz  im  zn  kriechen     sin  werder  meister  gab 
damit  leit  er  manigen  siechen    nider  in  sin  grab. 
470  etwa: 

dennoch  was  niemen  worden     inne  einer  tat 

do  er  zu  der  porten    in  die  barg  getrat. 

1039,1  stand  getciss  schiere  im  Reim  auf  ziere ;  und  ebenso  1418,1 

engen  gebunden  mit  longen.  1855  sprangen :  junge.  996,3  id}sXaiQ statt 

werde  herzustellen,  1013  ist  statt  BAmksine  wahrseheinHch  beiden  recke 

9u  lesen  im  Reim  auf  waldes  ecke  u.  s,  w.    Siehe  die  Note  ««  996,3. 

Wenn  es  somit  sidier  ist,  dass  W  schon  mtmehe  innere  Reime  durch 
Nachlässigkeit  der  Abschreiber  verloren  htd,  so  könnte  es  seheinen,  dcus 
der  Text  w,  der  noch  eine  grössere  Zahl  solcher  Reime  besUxi,  der 
ältere,  echtere  seL  Richtig  ist,  dass  w  sehr  oft  die  bessere  Lesart,  und 
sehr  oft  den  alten  in  W  gestörten  Reim  bewahrt,  aber  nichts  destoweni- 
ger  ist  es  vollkommen  deutHch,  dass  w  eine  jüngere  Bearbeitung  ist,  die 
insbesondere  den  Zweck  hitt,  den  Schmuck  der  innem  Reime  öfter  an^ 
zubringen, 

in  99,4  wird  aus  banier  rote  eine  banier  grüne  gemacht,  um 
eisten  Reim  sru  gewinnen  mit  recken  kttne;  der  Bearbeiter  von  w  hatte 
vergessen,  dass  in  980  die  banier  rote  erwähnt  war, 

Jn  487  id  der  Reim  kerkere :  swere  in  A  durch  Versetaung  wr- 
darben;  darum  bildet  w  einen  neuen  Reim  mit  hebe,  ähnHeh  740,8. 

üebrigens  haben  oft  alle  vier  Handschriften  von  w  den  neuen  Reim 
wieder  verdorben.  647,2  lautet  in  Wdo  begande  sere  weinen;  um  den 
Reim  auf  weinen  »u  gewinnen,  setzte  der  Bearbeiter  in  1  die  reinen 
statt  die  zwen  fdrsten;  nun  aber  haben  alle  Handschriften  von  w  die 
2.  Zeile  geändert,  so  dass  der  beabsichtigte  Reim  verschwunden  ist. 
Ebenso  ist  es  650 ;  Vers  2  hat  in  W  da  dost  werliche ;  desfcegen  wurde 
Vers  1  geändert  Do  sprach  geswindecliche ;  nun  aber  id  in  2  das 
werliche  von  den  Abschreibern  verschoben  worden,  und  der  Reim  ist 
nieht  mehr  vorhanden.    Siehe  die  Note  su  465. 

Bei  dem  beständigen  Wechsd  der  Lesarten  ist  es  im  Einseinen  nicht 
wohl  möglich  mit  Sicherheit  su  bestimmen,  ob  ein  alter  Reim  verloren 
gieng,  oder  ein  neuer  gebildet  wurde.  Der  Herausgeber  mtisste  eine  WM 


LV 

Irefftn,  okne  emt  andure  MögÜMoüt  in  Ährtdß  zu  MBim.  Ohme  Wmrt 
benere  HandschrifieH  toerden  wir  auch  in  Beadehmg  auf  dine  R«m€ 
darauf  vernchien,  das  Ursprungliehe  mü  Si^erheit  herauaidUn. 

Es  kommt  auch  vor^  dass  aile  Handsekriflen  von  W  und  w  einen 
innem  Reim  hohen,  den  ich  enlfemU,  s.  1353,1  u.  2* 

BeiiraelUen _wir  im9i  diese  Jnnem  R^n^  so  iti  »unächsi  auffallend, 
dass  sie  nieht  immer,  wie  man  in  der  Cäsur  erwartet,  klingend,  son- 
dern oft  stumpf  sind.  Auch  ohne  Reim  hat  die  erste  Vershälfte  nicht 
selten  stumpfen  Ausgang.  Dies  ist  im  alten  ^  guten  Vers  nur  mÖgKch 
auf  der  vierten  Hebung  ß  aber  schon  in  der  Nibelungen  Hdschr.  A  fäUt 
der  stumpfe  Schluss  zuweilen  auf  die  dritte  Hebung.  Es  kann  nicht 
überraschen,' wenn  diese  Verunstaltung  des  alten  Verses  in  jungem  Qe- 
dichten  häufiger  wird,  üebrigens  können  wir  aus  unsem  späten  Hand^ 
Schriften  durchaus  nicht  auf  die  Qeataü  der  ursprunglichen  Verse 
sehHessen.  Der  Versbau  ist  entsetzlich  verwildert,  ohne  Zweifel  durdh 
Schuld  der  Abschreiber.  Aber  bis  zu  welchem  Orad  der  Regelmässig^ 
keU  und  Reinheit  wir  bei  Herstellung  des  ursprünglichen  gehen  dürften, 
können  wir  nicht  ermessen.  Es  ist  nicht  unmöglich^  d€us  sogar  alle 
ersten  Halbverse  mit  stumpfem  Schluss  auf  dritter  Hebung,  gerade  so 
wie  tn  den  Nibelungen ^  nicht  vom  Dichter  beabsichtigt,  sondern  dur^ 
Roheit  der  Abschreiber  entstanden  sind. 

In  diesen  innem  Reimen  finden  wir  viele  auffallende  Erscheinungen, 
und  es  ist  schwer  zu  sagen,  was  jüngere  Verwilderung  und  wae  äUere 
Freiheit  oder  Verschiedenheit  der  Mundart  iü.  Ich  lasse  ausser  Be- 
tracht, was  schon  im  Schlussreim  vorgekommen  ist,  wie  221^  schaden: 
begraben.  537  £r&ge:Bouge.  558  wäge:ouge.  2063  kam:Bdm  und 
gar  2168  Bw  Hftöbe :  äche  für  onch  erinnern  gar  sehr  an  die  Reime 
der  Meistersinger,  1997  ir  8lent:flent  weist  auf  eine  Mundart  ^  die 
die  zweite  Plurtüis  auf  nt  büdet,  also  wohl  schwäbisch,  *allemannisch. 
Anderes  scheint  auf  höheres  Alter  zu  deuten,  taie  1035  mit  sinen  fianden  : 
in  dem  lande.  Manches  führt  aus  dem  Hochdeutsehen  hinaus.  Reime 
wie  1939  werten :  hörten.  2021  sich  werten  :  kerte  kommen  zwarver^ 
einzdt  vor,  sind  aber  eigentlich  nicht  hochdeutsch.  748  sweren :  mit 
Cren.  herre  reimt  auf  ere  313,  580,  1885,  2060  u.s.w.  1749  lieber 
herre :  ich  swere  (einen  eit).  Aehnlich  ist  1601  ammen :  bi  namen. 
2009  mannen  :  stnrmfanen.  2167  von  dannen  :  den  fanen.  UnücMt 
nicht  beachtet  876  gruoze :  süeze.  2942  trdst :  erloeset.  2187  zu  den 
filezen :  diu  unmuoze.  2218  nöte  :  toeten.  991  der  ferte  :  zarte,  1365. 
1674  herte :  harte.  Dieses  ert  im  Reim  auf  art  erinnert  an  dM  nieder^ 
ländische   aerd,  das  sowohl  ard,  als  erd  sein  kann,  s.  Qram.  1^,  280. 


Ltl 

1420  forte  :k^rte  ist  wM  farte:  karte,  «.  Gram.  1^  253;  dazu  auch 
1B80  sieb  werte :  Lamparten.  2021  sich  werten  : körte.  1247  stechen: 
erreichen. 

1506  reimt  gehiez  :  sweiz.  1618  schilte :  gemeide.  804  linden  : 
hende.  1053  wilde  :felde.  2187  schiltentsie  spielten. 

505  küme :  soume,  600  triuwe  :  frcmwe,  1259,  1752.  2147  sie  sich 
frönwent  :8ie  trüwent.  783  schöne  :  grüene,  1924.  dm^elne  solche  Reime 
vers^eiehnet  Grimm,  1^  207. 

1973  beschouwet  :  ergrftwet :  femer  1934  müren  :  hom.  2216 
reffentöre  :  swaere. 

Auch  1825  ufgehowen  :  lewen  soll  wohl  reimen. 

1582  behüeten :  gebieten,  und  vielleicht  955  splse  :  verdriezen.  1786 
blzey :  fliezen.  Für  die  Consonanten  ist  besonders  wicfUig  296  ecke : 
lecken;  Derselbe  Reim  2022  und  auch  1246  ist  ohne  Zweifel  su  lesen 
begunde  er  tot  lecken,  ck  für  altes  gj  erscheint  noch  in  locken  425, 
geleocken  638,  eigentlich  longaigan,  l&ck^i  schreibt  A  sogar  IZl  im 
Reim  auf  engen.  Dieses  ck  oder  auch  gg  für  gj  ist  nicht  hochdeutsch, 
ligjan  und  lagjan  verlieren  hochdeutsch  das  j  und  lauten  ligen  und 
legen ;  nur  in  der  ältesten  Zeil  gut  noch  lickn ,  ligis ;  leckn ,  legis ; 
später  ist  lige,  liges;  lege,  leges  allgemein^  und  v^einzeUes  ligge  oder 
Ucke  ist  entweder  rohe  Schreibung  oder  fremder  Einftuss,  Zwar  gibt 
Weinhold  alem.  Gramm,  184  Beispiele  für  gg  aus  gj,  für  liggenvnd 
leggen,  aber  er  gibt  ebenda  auch  Beispiele  für  taggen,  fröggen,  trögge, 
megge  u,  s.  w^  Beweisen  können  nur  Reime,  Solche  finden  sich  Genes. 
66,  12, 

und  sahen  zunseren  secchen,     du  fönte  wir  unserem  scatz  licken. 
und  Genes.  38,  15  lecken :  decken. 

—  14,  41  ob  den  rippen  ligent     zuo  sculteren:   dafür  echter  bei 
Diemer  6,  25  obe  den  rippen    zw  Schulter  likkent 
Genes.  49,  29  diu  henne, 

diu  in  doif  get  lecken    dei  si  spate  scol  emecchin. 

Diese  Beispiele  lassen  keinen  Z/weifü;  aber  die  Genesis  ist  älter  als 
das  siwölfte  Jahrhundert  und  ihre  Heimat  sieher  nicht  Oesterreich. 

Em  Beisjpid,  das  nach  Zeit  und  Ort  unbedenklu^  wäre^  gilft  Hein-- 
»dein  von  Konstam^ 

von  dem  ritter  uod  von  dem  pfa&n       168« 
jd.  wiltu  gar  ze  grözen  ruon 
an  ritters  orden  leggen, 
ich  blute  dir  sin  ein  eggen. 


So  lange  die  Redensart  eine  eggen  bieten  nicht  na^gemeeen  iti, 
fnuss  die  Steile  für  verdorben  guten.  Steher  aber  findet  sieh  dersdbe 
Reim  wie  im  W  in  dem  Gedicht  von  Dietrich  und  Wenzlan^  AUdeHtsehe 
Blätter  1 ,  339 :  Ir  ringe  wurden  sere  versniten.  Von  swertes 
ekken.  Sie  begnnden  div  gebot  lekken.  Mit  siegen  dar  ane  sal.  Dm 
Bruehstüek  ist  gfi  kurz,  als  dass  wir  über  die  Herkunft  des  Qediehts 
ins  Reine  kommen  könnten.  Eis  bleibt  daher  sehr  unwahrseheitdiehj  dass 
hochdeutsche  Dichter  des  13.  Jahrh,  lecken  statt  legen  sjprachen,  und 
auf  ecken  reimten.  Dagegen  niederländisch  ist  legghen  und  Hggfaen 
die  allgemein  gültige  Form, 

So  schwer  es  ist  bei  der  Beschaffenheit  unserer  Handschriften  des 
Wolfdieirich^  aus  den  Reimen  sichere  Schlüsse  su  siehen,  so  ist  es  doch 
ziemlich  wahrscheinlich  geworden,  dass  unser  hochdeutsches  Gedicht  eine 
niederdeutsche  oder  niederländische  Quelle  benützte.  Auch  manche  Wör- 
tec^chdnen  nach  den  Niederlanden  zu  weisen  y  so  das  Zahlwort  der 
ahtende,  ahste  (octavas) ;  wenn  schon  diess  am  Rhein  herauf  bis  nocA 
Basel  vorkommt,  so  ist  es  doch  nicht  alemannisch ,  sondern  nieder'* 
ländisch.  So  betelben,  ankifern,  morsel,  unz  die  nacht  lit,  verferen. 
Im  Inhalt  ist  su  beachten,  dass  die  heiligen  Georg  und  Pancratius 
vorzugsweise  in  den  Niederlanden  verehrt  wurden,  St.  Pancratins  in  Gent, 
Mecheln,  Utrecht,  Leiden  u.  s.  w,  (Bolland  12.  Mai),  Doch  sei  ertoähnt, 
dass  König  Arnulf  zu.  Ranshofen  in  Oberösterreich  eine  St,  Pankraz» 
kapelle  erbaute.  Von  S.  Georg  tdrd  Bolland.  April,  3,  116  gesagt  in 
toto  Belgio  nnlla  non  dico  civitas  sed  nee  urbicula,  quae  non  habeat 
templmn  vel  sacellum  vel  saltem  aram  cum  sodalitio  venerationi  S. 
G^orgii  consecratam. 

Jn  der  ersten  Strophe  urird  gesagt,  das  Buch  sei  aus  dem  Kloster 
äjtjJt    gt<  Tagemnnt  nach  Baiern  gekommen.  Tagemunt  ist  mWZeicAt  St.  Egmond,    'iKCl.ltJ^ 
./.  ^^-  dessen  berühmte  Bibliothek  1573    bei   der  Zerstörung  des  Klosters  ver-  P^  W^**^/ 
brannte.     Die  Chronik  des  Klaas  Kolyn,  zuerst  gedruckt  1719  in  den  ^ 

Analecta  Belgica  von  Dumbar,  dann  von  van  Loon  1745  herausge^ 
geben,  umrde  für  unecht  erklärt  von  Huydecoper  über  Melis  Stoke, 
von  Wagenaer,  m  den  Werken  der  Maetschappij  van  Leyden,  tom.  3, 
p.  202 ;  von  van  Wyn,  historische  Avondst.  1, 139.  ♦)  Ich  weiss  daher 
nicht,  ob  die  Angabe  des  Verfassers  dieser  Chronik,  dass  er  in  Egmond  ^ 


*)  ÄUe  diese  Bücher,  wie  die  Chronik  selbst,  haibe  ich  nicht  gesehen;  diese 
Notizen  verdanke  ich  der  GefäUigkeit  des  gelehrten  Kenners  der  ältniederländi" 
sehen  Litteratur,  Herrn  Prof.  Bormans  in  Lüttich  durch  Liebrechts  freund- 
liehe  Vermittlung, 

IV 


Lvin 

Bücher  der  Barden ,  äUo  niederländische  Beldengediehte  gesehen  habe^ 
Berücksichtigung  verdient^  siehe  Louis  de  Baecker,  de  la  religion  du 
Nord  de  la  France,  LiUe  1864,  XIV. 

Der  Bibliothek  von  Kloster  Egmond  gehörte  die  Leidener  Band- 
Schrift  des  Wüliramj  &  Boffmanns  Williram  S,  7.  Sie  liefert  den  Be- 
taeis j  nicht  nur  dass  man  in  Egmond  niederländische  Bücher  hatte, 
sondern  auch,  dass  in  der  Mitte  des  11.  Jährhunderts  in  Baiem  ge- 
ßchriebene  Werke  in  den  Niederlanden  abgeschrieben  wurden;  dieMög- 
liefikeit  liegt  nahe,  dass  auch  niederländische  Werke  nach  Baiern  kamen. 


Inhalt. 


LY//.  Aus   dem  Kloster  Tagemont  kam  ein  Buch  an  den  Bischof  von 

Eichstett  in  Bayern,  und  nach  dessen  Tod  an  das  Kloster  zu  Sant 
Waltburg  in  Eichstett;  dort  lasen  es  zwei  Meister,  und  durch  diese, 
die  singend  und  sagend  umherzogen,  wurde  der  Inhalt  der  Welt  be- 
kannt. 1  —  7. 

In  Kunstenopel  lebte  ein  Fürst  der  Griechen,  der  König  Anzius. 
Er  hatte  an  seinem  Hof  den  Herzog  Berchtung  vonMeran,  der  dritt- 
halbhundert  Jahr  alt  wurde,  sechzig  Jahr  lang  erzogen,  ihn  die  Kunst 
des  Messerwerfens  gelehrt  und  ihm  eine  edle  Herzogin  zum  Weibe  ge- 
gegeben. 9.  10.  12.  Vor  seinem  Tode  empfahl  er  diesem  sein  Liuid 
und  insbesondere  seinen  jungen  Sohn  Hugdieterich.  Berchtung  erzog 
den  jungen  Fürsten  zwölf  Jahre  lang,  da  glaubte  dieser  bereit  dafOr 
sorgen  zu  müssen,  dass  das  schöne  Land  nicht  verwaist  werde.  Aber 
Berchtung,  der  Heidenschaft  und  Kristenheit  durchwandert  hatte,  kannte 
keine  Jungfrau,  die  hinreichend  edel  von  Geburt  und  schön  von  Ge- 
stalt war,  um  Königin  von  Kunstenopel  werden  zu  können;  es  gebe 
allerdings  eine  durch  Adel,  Tugend  und  Schönheit  aasgezeichnete  Jung- 
frau, die  aber  zu  erlangen  unmöglich  sei,  weil  ihr  Vater  geschworen 
habe ,  sie  keinem  Manne  zu  geben,  und  sie  auf  einem  Thurme  einge- 
schlossen hatte.  Es  sei  die  schöne  Hilteburg,  Tochter  des  Königs 
Walgund  und  der  Königin  Liebegart  zu  Salnecke.  Berchtung  habe 
sie  zwölf  Jahre  vor  dem  Tode  des  Königs  Anzius  dreimal  gesehen.  28. 
Hugdieterich  entschloss  sich  alsbald  um  Hilteburg  zu  werben,  und  sich 
bei  ihr  in  einer  Verkleidung  einzuschleichen.  Er  lässt  sich  in  weib- 
lichen Arbeiten  unterrichten  und  nimmt  Weiberkleider.  Dann  zieht 
er  mit  grossem  Gefolge  nach  Salnecke  und  lässt  vor  der  Stadt  sein 
Zelt  aufschlagen.  Alsbald  schickt  König  Walgund  den  Eitter  Herdegen 
heraus,  um  sich  zu  erkundigen,  wer  sie  sei  und  was  sie  begehre.  48* 
Sie  erklärte,  sie  sei  Hiltegund,  die  Schwester  Hugdieterichs  von  Kunste- 
nopel, sie  sei  entflohen,  um  nicht  einen  Heiden  heirathen  zu  müsseUf 
und  suche  den  Schutz  König  Walgunds,  bis  ihr  Bruder  ihr  nicht  mehr 
zürne.  WaJ^und  nimmt  sie  auf,  obwohl  die  alte  Li^egart  Verdacht 
hegt.  61.  Sie  gewinnt  durch  ihre  Kunstfertigkeit ,  besonders  durch 
eine  gestickte  Haube  die  Gnn^t  des  Königs,  darf  die  schöne  Hilteburg 
sehen  und  wird  auf  denWn^ifKih  derselben,  die  auch  so  schön  sticken 


■  LX 

lernen  will,  zu  ihr  in  den  Thurm  eingeschlossen.  88.  Er  gibt  sich 
ihr  zu  erkennen,  schwört  sie  zur  Königin  zu  machen  und  sie  nicht 
zu  verlassen,  und  sie  wird  sein  Weib.  95. 

Als  Hilteburg  sich  schwanger  fühlte,  sahen  sie  eines  Tags  vom 
Thurm  herab  den  Herzog  Berchtung,  welcher  verabredeter  Massen  ge- 
ritten kam,  um  zu  melden,  dass  König  Hugdietrich  seiner  Schwester 
verziehen  habe.  Da  zog  Hugdietrich  den  Wächter  ins  Geheimniss  und 
empfahl  ihm  für  das  Kind  zu  sorgen  und  sobald  es  möglich  sei  die 
Frau  und  das  Kind  nach  Kunstenopel  zu  bringen.  123.  Als  am  an- 
dern Morgen  Berchtung  bei  König  Walgund  erschien  und  seine  Bot- 
schaft ausrichtete,  werden  die  Gespielinnen  vom  Thurme  geholt,  Hug- 
dieterich  nimmt  Abschied  und  mit  einem  Bing  von  Hilteburg,  mit 
einem  kostbaren  Kleid  von  Walgund  beschenkt,  reitet  er  mit  Berchtung 
nach  Kunstenopel.  143.  Hilteburg  lebte  zu  Salnecke  auf  dem  Thurme 
in  Sehnsucht  und  Herzeleid,  bis  sie  in  einer  Nacht  ein  Knäbchen  ge- 
bar, welches  an  einem  rothen  Kreuz  zwischen  den  Schultern  kenntlich 
war.  Der  Wächter  rief  eine  Frau,  welche  das  Kindchen  badete  und 
einband.  Da  kam  die  alte  Königin  Liebegart  auf  den  Thurm  um  nach 
ihrer  Tochter  zu  sehen.  Da  lassen  sie  das  Kindchen  in  den  Hag 
hinab.  155.  Die  Königin  erschrak,  ihre  Tochter  so  blass  zu  finden 
und  gieng  erst  den  Abend  wieder  weg.  Unterdessen  hatte  ein  Wolf 
das  Eandchen  gefunden  und  zu  seinen  Jungen  gebracht,  die  aber  noch 
blind  waren  und  ihm  nichts  thaten.  163.  Als  es  der  Wächter,  der  es 
Abends  holen  sollte,  nicht  mehr  finden  konnte,  blieb  er  die  Nacht 
draussen  und  beruhigte  morgens  Hilteburg  mit  der  Lüge,  dass  er  es 
getauft  und  einer  Amme  gebracht  habe,  bei  der  es  nun  wohl  versorgt 
sei»  170.  Am  Morgen  aber  zog  Walgund  auf  die  Jagd;  die  Wolfs- 
grube wurde  entdeckt  und  bei  den  jungen  Wölfen  das  Knäbchen  ge- 
funden. Der  König  nahm  es  auf  den  Arm  und  brachte  es  der  Königin. 
Es  wurde  einer  Amme  übergeben,  gedieh  vortrefflich,  und  man  musste 
es  dreimal  in  der  Woche  dem  König  zeigen.  183. 

Als  Hilteburg  von  ihrer  Mutter  von  dem  Elind  gehört  hatte,  be- 
schwor sie  den  Wächter,  ihr  die  Wahrheit  zu  sagen,  und  dieser  ge- 
stand, dass  er  das  Kind  nicht  mehr  gefunden  habe.  Hilteburg  bat 
ihre  Mutter,  ihr  die  Amme  mit  dem  Kinde  auf  den  Thurm  zu  schicken 
und  erkannte  es  als  das  ihrige  an  dem  rothen  Kreuze  zwischen  den 
Schultern.  Nun  erzählte  sie  ihrer  Mutter  die  ganze  Geschichte  und 
bat  sie  um  ihren  Beistand.  Diese  fragte  in  der  Nacht  ihren  Gemahl : 
»wie  soll  man  zu  einer  Sache  thun,  die  nicht  mehr  geändert  werden 
kann?«  »Die  muss  man  fahren  lassen«  antwortete  der  König.  »Nun 
so  lass  es  fahren,  sprach  hierauf  die  Königin,  dass  deine  Tochter  ein 
Kind  hat«  und  erzählte  ihm  den  Hergang  der  Sache.  Walgund  wurde 
zwar  zornig,  da  ihm  aber  der  Wächter  alles  bestätigte  und  ihn  er- 
innerte, dass  er  Selbst  einen  Mann  mit  seiner  Tochter  eingeschlossen 
habe,  wovon  eiip  ganz  natürliche  Folge  sei,  dass  diese  ein  Kind  be- 
kommen habe,  und  als  seine  Ritter  ihm  erklärten,  dass  er  seines  Eides, 
die  Tochter  nicht  zu  vermählen,  ledig  sei,  da  sie  selbst  gemannet 
habe,  so  war  er  so  vernünftig  sich  in  die  Umstände  zuschicken.  218. 


LXI 

Er  liess  das  Kind  taufen  und  gab  ihm  den  Nflilneii  Wolfdieirioh; 
Greyattem  waren  Graf  Wnlfin,  eine  MarkgriLfin  von  Galitze  und  dm 
Fürst  Sant  Jerge.  223.  Hierauf  sandte  Walgnnd  den  Grafen  Wnlfin 
und  den  Fürsten  Sant  Jerge  nach  Knnstenopel  nnd  liess  dem  König 
Hngdietrich  melden,  dass  er  seine  Gemahlin  abholen  könne.  236. 
Hngdietrich  kam  nach  Sa]necke,  beschenkte  die  Amme  reichlich,  nnd 
führte  Frau  und  Kind  nach  Haus.  Walgund  begleitet«  seine  Tochter 
nach  Knnstenopel  und  erst  nach  yiersehnt&gigen  Festen  kehrte  er  nach 
Salnecke  zurück.  259.  In  Knnstenopel  aber  wurde  GrafWulfin  Mar» 
schall  und  die  Markgräfin  von  Galitze  Pflegerin.  260.  Hilteburg  ge- 
bar ihrem  Gemahl  noch  zwei  Söhne^  Böge  und  Wachsmut,  261.  Die 
drei  jungen  Fürsten  wurden  im  Kristenglauben  und  in  allen  ritterlichen 
Üebungen  wohl  erzogen,  und  al^  Wolfdietrich  13,  die  beiden  andern 
11  Jahr  alt  waren,  wurden  sie  auf  einem  Tumei  an  einer  Mittwoche 
zu  Rittern  gemacht,  und  jeder  erhielt  seine  Dienstleute.  270.  Im  15. 
Jahre  widersagte  den  Griechen  der  Heide  Olfieui  von  Babilonie.  Da- 
mals war  gerade  Wolfdietrich  mit  seinen  eilf  Rittern  nach  Sieben- 
bürgen auf  Abentheuer  geritten.  Olfan  belagerte  den  König  in  Atnis 
und  Knnstenopel;  es  kam  zu  einer  grossen  Schlacht,  in  welcher  die 
Kristen  unterlagen ;  da  erschien  Wolfdietrich  mit  seinen  eilf  Rittern ; 
die  Schlacht  begann  von  neuem  und  die  Heiden  wurden  in  die  Flucht 
getrieben.  301. 

In  diesen  Zeiten  lebte  zu  Ghirten  der  Kaiser  Otnit,  der  einem 
heidnischen  König  die  Tochter,  die  schöne  Sidrat,  entführt  hatte.  Als 
er  eines  Tages  sich  rühmte  mehr  Länder  zu  haben  als  seine  Vor- 
fahren; alle  Reiche  bis  ans  Meer  seien  ihm  unterthan;  da  sagte  der 
Herzog  Gerwart,  es  gebe  doch  noch  einen  gewaltigen  König,  der  ihm 
nicht  diene.  »Wer  könnte  das  sein?  fragte  der  Kaiser.  Bayern  und 
Schwaben,  Toscan  und  Pulle,  Rom  und  Latran  und  das  reiche  Land 
Sant  Jacobs  ist  doch  alles  mein.«  »Es  ist  der  König  Hngdietrich  von 
Griechenland,«  erwiderte  Herzog  Gerwart.  Alsbald  berief  der  Kaiser 
zwölf  Grafen,  die  er  nach  Knnstenopel  schickte.  Der  beredtest>e  unter 
ihnen,  Graf  Hermann,  führte  das  Wort  vor  dem  König  Hngdietrich ; 
dass  er  an  Kaiser  Otnit  Zins  bezahlen,  oder  des  Krieges  gewärtig 
sein  solle.  Zwar  sind  die  Söhne  für  Krieg,  aber  Hngdietrich  zieht  es 
vor,  den  Frieden  mit  einem  mit  Gold  beladenen  Saumross  zu  erkaufen. 
Die  heimkehrenden  Boten  landeten  zu  Sippen ,  ritten  nach  Garten, 
überbrachten  den  Tribut  und  meldeten  dem  Kaiser,  dass  Wolfdietrich 
sobald  er  zum  Mann  gewachsen  sei,  zu  Garten  mit  ihm  um  sein  Land 
fechten  wolle.  327. 

Als  Hngdietrich  sterben  wollte,  vertheilte  er  seine  Länder  unter 
seine  Söhne.  Wachsmut  bekam  das  Land  bi  der  Ipper  dan.  Böge  be- 
kam Blibort,  Wolfdietrich  aber  das  höchste  Erbe,  also  Knnstenopel.  331. 
Darauf  starb  der  König;  man  bestattete  ihn  und  Berchtung  zog  mit 
Wolfdietrich  nach  Meran,  wo  er  ihn  drei  Jahre  lang  Ritterspiel  lehrte, 
besonders  auch  die  Kunst  des  Messerwerfens.  Diese  hatte  Berchtung 
von  Wolfdietrichs  Ghrossvater,  dem  König  Anzius  gelernt ;  als  er  we- 
gen kleiner  Dinge  mit  diesem  zerfiel,  kam  er  nach  wilden  Russen  zu 


Lxn 

König  Grippiani  dem  er  lange  diente  .und  dessen  Sohn  Pelian  er 
ebenfalls  im  Messerwerfen  nnterrichtete.  Doch  einen  Sprang  nnd  einen 
Wnrf  hat  er  diesem  vorenthalten ;  Wolfdietrich  aber  hat  alle  Sprünge 
nnd  Würfe  gelernt  und  wnrde  darin  sogar  geschickter  als  sein  Mei- 
ster. 347. 

Unterdessen  hatten  Böge  und  Wachsmut  Kunstenopel  in  Besitz 
genommen  und  sprachen,  Wolfdietrich  sei  ein  Kebskind  und  könne 
kein  Erbe  haben.  Da  will  Wolfdietrioh  nach  Berchtungs  Bath  sein 
Erbe  erstreiten.  Er  erhält  von  seinem  Meister  an  einem  Ffingsttag 
das  Schwert.  Die  16  Söhne  Berchtungs  schworen  ihm,  und  dazu 
4000  Helden.  Sie  zogen  nach  Sippen,  wo  sie  sich  einschifiPten ;  in 
20  Tagen  kamen  sie  nach  Kunstenopel;  357.  sie  landeten  bei  einem 
Wald,  wo  Berchtungs  Söhne  Hache  und  Herebrand  mit  dem  Heer 
blieben,  während  Berchtung  mit  Wolfdietrich  zu  Hofe  gieng.  Wenn 
die  Söhne  das  Hom  Berchtungs  erschallen  hören,  sollen  sie  ihm  zu 
Hülfe  kommen.  Als  die  beiden  zu  Kunstenopel  in  den  Saal  traten, 
wird  zwar  Berchtung  gegrüsst,  aber  Wolfdietrich  nicht,  und  Böge  er- 
klärt, dass  dieser  ein  Kebskind  sei,  von  Graf  Wulfin  erzeugt,  und  da- 
her nicht  erben  könne.  Berchtung  beschwört  die  Könige,  ihre  Mutter, 
von  der  Niemand  übles  gesagt  habe,  nicht  zu  beschuldigen.  Wolf- 
dietrich will  sich  mit  dem  halben  Erbe  begnügen.  Als  aber  die  Kö- 
nige darauf  nicht  eingehen  wollen  und  den  alten  Berchtung  beleidigen, 
droht  Wolfdietrich  mit  dem  Schwerte  und  es  kommt  zum  Kampfe.  371. 
Berchtung  springt  auf  eine  Zinne  und  bläst  sein  Hom;  die  Söhne 
mit  dem  Heer  dringen  in  die  Stadt  ein.  Der  Kampf  dauert  drei  Tage 
und  das  ganze  Heer  Wolfdietriohs  bis  auf  Berchtung  und  seine  16 
Söhne  war  erschlagen.  Da  wollte  Wolfd.  den  Kampf  abbrechen,  da- 
mit Berchtungs  Söhne  gerettet  würden.  Aber  Berchtxmg  will  den  Kampf 
fortsetzen.  Sechs  seiner  Söhne  fallen;  so  oft  einer  fällt  blickt  Berch- 
tung seinen  Herrn  lachend  an,  damit  er  nicht  verzage.  Von  einem 
Wurf  auf  den  Helm  betäubt  sinkt  Wolfd.  zu  Boden.  Da  stellt  sich 
Berchtung  mit  dem  Schilte  über  ihn  bis  die  Söhne  zu  Hülfe  kommen, 
und  die  Griechen  zurückdrängen.  Berchtung  bindet  seinem  Herrn  den 
Helm  ab  und  wischt  ihm  den  Schweiss  aus  den  Augen  und  dankt 
Gott,  dass  er  noch  lebt.  Wolfd.  will  vor  der  Uebermacht  weichen; 
sie  eilten  zu  den  Bossen  und  flohen,  von  den  Griechen  verfolgt,  in 
einen  Wald.  390. 

Unter  einer  Linde  an  einem  Brunnen  legten  sie  die  Waffen  ab 
und  ruhten,  nur  Wolfdietrich  blieb  gerüstet  und  hatte  sich  von  seinen 
Dienern  entfernt;  da  wurden  diese  von  zwölf  Biesen  überfallen  und 
nach  Trojemunt  zu  dem  Heiden  Belamunt,  dem  Bruder  Olfans,  gebracht, 
der  sie  in  einen  Kerker  werfen  liess.  399.  Als  Wolfdietrich  zum  Brun- 
nen zurückgekehrt  die  Seinigen  nicht  mehr  fand,  schrie  er  so  laut, 
dass  es  Belamunt  auf  seiner  Burg  hörte.  Dieser  schickte  sogleich  seine 
Leute  unter  der  Führung  Wilhers,  um  den  Fremden  zu  fangen.  Aber 
Wolfd.  wollte  sich  nicht  gefangen  nehmen  lassen,  sondern  erlegte  in 
heissem  Kampfe  den  Führer  Wilher  und  seine  Leute,  zwölf  Biesen. 
Ihr  Geschrei  hörte  Belamunt,   er  legte  selbst  s^ne  Rüstung'  an  und 


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gieng  binab.  Er  fooht  mit  Wolfd.  ohne  Entscheidung,  bis  die  Naoht 
dem  Kampf  ein  Ende  machte.  In  der  Nacht  erschien  bei  Wolfd.  ein 
Zwerglein,  ßigung  (oder  Bibimg)  genannt  (441),  es  will  ihm  zom  Sieg 
verhelfen  aus  Dankbarkeit  fttr  die  Wohlthaten,  die  ihm  sein  Yater 
Hngdietrich  erwiesen  hat.  Es  gibt  ihm  einen  Bing,  und  sagt  ihm, 
er  solle,  wenn  Belamunt  wieder  komme,  sein  Schwert  in  den  Sand 
stossen;  dadurch  würden  die  Binge  des  Biesen  weicher  als  Blei.  Am 
Morgen  nimmt  der  Zwerg  Abschied  und  der  Biese  kommt.  Wolfd. 
befolgte  den  Bath ;  aber  nichtsdestoweniger  dauerte  der  Kampf  wieder 
den  ganzen  Tag.  Als  es  Nacht  wurde,  gieng  Belamunt  zu  einem  Bronr 
nen,  welcher  ftlnfzehn  Mannskräffce  yerHeh.  Aber  der  Zwerg  Bignng 
hatte  fdr  Wolfd.  gesorgt  und  brachte  ihm  eben&Us  zwei  Trünke  des 
Brunnens.  Am  Morgen  begann  der  Kampf  von  neuem,  und  Wolfd. 
schlug  seinem  Gegner  die  Büstung  herunter,  so  dass  man  sein  sei- 
denes Hemd  saH.  Dies  war  das  Hemd  Sant  Jörgen  gewesen,  das  B^ 
lamunt  in  einem  Kloster  geraubt  hatte.  449.  Wolfd.  forderte  den 
Heiden  auf,  sich  taufen  zu  lassen ;  da  er  sich  weigerte,  schlug  er  ihm 
endlich  das  Haupt  ab,  und  legte  sogleich  das  Hömd  an,  das  ihn  vor 
allen  Waffen  behütete.  Der  junge  Held  Hess  sein  Boss  beim  Brunnen 
und  gieng  zur  Burg.  Der  Pförtner,  ein  Biese,  der  wiederum  Olfian  ge- 
nannt wird  (460),  wehrte  ihm  den  Eingang,  wurde  aber  nach  langem 
Kampf  gefällt.  Nun  trat  Wolfd!  in  den  Saal,  wo  die  Biesen,  Lunher 
und  zwölf  andere,  ruhig  speisten.  Er  stand  an  der  Thür  und  erlegte 
sie  alle,  als  sie  mit  Stühlen  und  Bänken  auf  ihn  eindrangen.  Darauf 
gieng  er  in  die  Küche,  wo  das  Gesinde  war ;  da  sie  ihm  den  Schlüssel 
zum  Kerker  nicht  geben  wollten,  erlegte  er  denjenigen,  der  den  Schlüssel 
bewahrte,  und  öffnete  den  Thurm.  An  einem  langen  Biemen  zog  er 
seine  Diener,  Berchtung  und  seine  Söhne  heraus,  und  alle  setzten  sich 
alsbald  an  den  Tisch  und  verzehrten  das  Mahl  der  Biesen.  493. 

Sie  kamen  in  einen  Wald  und  setzten  sich  zu  einem  Feuer.  Da 
erst  bemerkte  Wolfd,  dass  sechs  Söhne  Berohtungs  fehlten.  Auf  seine 
Frage  antwortete  Berchtung,  sie  seien  wahrscheinlich  entronnen,  und 
erst  als  ihn  Wolfd  beschwört,  gesteht  er  die  Wahrheit.  Wolfd.  ist  un- 
tröstlich und  will  sich  in  sein  Schwert  stürzen.  401.  Herebrant  ver- 
band ihm  mit  seinem  Hemde  die  Wunde  am  Kopf.  505.  In  der  Nackt 
wollte  Wolfd.  wachen,  Hache  wollte  es  nicht  dulden,  und  Berchtung 
sagte  ihm,  dass  ihm  ein  rauhes  Weib  schon  sieben  Jahre  nachgestellt 
habe.  Aber  Wolfd.  meinte:  es  sei  besser  in  der  Jugend  Noth  leiden 
als  im  Alter.  Da  legten  sie  sich  schlafen,  und  auch  der  alte  Berch- 
tung konnte  sich  des  Schlafes  nicht  ejwehren.  Da  kam  auf  allen 
Vieren  die  rauhe  Else  heran,  und  begehrte,  der  junge  Held  solle  sie 
upiarmen,  und  versprach  ihm  ein  Königreich.  Er  aber  rief  ihr  zu,  sie 
solle  wieder  zur  Hölle  fahren.  Da  warf  sie  einen  Zauber  auf  ihn,  da6s 
er  betäubt  war,  und  nahm  ihm  das  Schwert  und  das  Pferd.  Als  er 
wieder  zu  sich  kam,  suchte  er  sein  Schwert  und  sein  Pferd^  er  lief 
auf  einer  Strasse,  welche  die  rauhe  Else  mit  Zauber  gemacht  hatte, 
zwölf  Meilen  weit  in  den  Wald,  bis  er  diese  unter  einem  Baume  fand. 
Sie  betäubte  ihn  noch  einmal,   beschnitt  ihm  die  Nägel  und  Bchor 


LXIV 

ihm  das  Haar  bis  ssu  den  Ohren,  und  machte  ihn  zu  einem  Thoren, 
dass  er  unsinnig  ein  halb  Jahr  im  Walde  lief  und  seine  Speise  von 
der  Erde  nahm.  522. 

Als  Berchtung  und  seine  Söhne  erwachten  und  ihren  Herrn  nicht 
mehr  fanden,  beschlossen  sie  sich  zu  trennen:  die  Söhne  kehrten  nach 
Kunstenopel  zurück  und  wollten  sich  unter  Vorbehalt  der  Bechte 
Wolfdietrichs  den  Königen  unterwerfen.  Berchtung  aber  suchte  seinen 
Herrn.  Er  wallte  durch  die  Wüste  an  Sant  Jörgen  Arm,  liess  sich 
übersetzen  und  kam  nach  Troja^  530,  wo  er  an  der  Pforte  die  rauhe 
Else  fand,  die  ihm  aber  keine  Auskunft  gab.  Nachdem  er  vergeblich 
die  Welt  durchwandert  hat,  kehrt  er  über  das  Meer  nach  Kunstenopel 
zurück;  er  und  seine  Söhne  wollten  sich  den  Königen  Böge  und 
Wachsmut  unterwerfen  mit  dem  Vorbehalt,  dass  sie  ihrem  Herrn 
Wolfdietrich  dienten,  sobald  er  wieder  komme.  Aber  die  Könige 
wollen  von  diesem  Vorbehalt  nichts  wissen,  sie  lasseh  Si^rchtung  und 
seine  Söhne  in  Fesseln  schlagen ;  und  sie  mussten  Tag  und  Nacht  auf 
der  Mauer  Schildwächter  sein.  543. 

Nachdem  Wolfd.  ein  halb  Jahr  des  Verstandes  beraubt  im  Walde 
gelebt  hatte,  schickte  Gott  einen  Engel  zur  rauhen  Else,  und  Hess  ihr 
sagen,   dass   ihr  der  Donner  in  drei  Tagen  das  Leben  nehme,   wenn 
sie  nicht  dem  Helden  den  Verstand  wieder  gebe.    Da  suchte  sie  ihn 
auf  und  hob  den  Zauber  auf :  er  hatte  seine  Sinne  wieder,  blieb  aber 
schwarz.    Wiederum   bat   sie  ihn  um  seine  Liebe;   sie  sei  von  einer 
Stiefmutter  verflucht,  so  lange  als  rauhes  Weib  zu  leben,  bis  der  grösste 
Held  sie  durch   seine  Liebe  befreie.    350.     Sie  führte  ihn  nach  Alt- 
troja  und  badete  sich  in  einem  Jungbrunnen,  der  auf  der  einen  Seite 
warm,  auf  der  andern  kalt  war.    Darin  liess  sie  die  rauhe  Haut  und 
kam  als  die  schönste  aller  Erauen  heraus,  und  hiess  nun  Siegewinne. 
558.     Auch  Wolfd.   badete  sich  und  wurde  wieder  so  schön  wie  vor 
einem  halben  Jahre.    Sie  war  nun  seine  Gemahlin,  aber  in  aller  Freude 
vergass  er  seine  Dienstleute  nicht,  und  hoffte  sie  durch  Otnits  Hülfe 
zu  befreien.  564.   Er  erzählte  ihr,  wie  er  als  Knabe  gelobt  habe  mit 
Otnit  um  sein  Land  zu  fechten.  Sie  gibt  ihm  ein  Schiff  mit  Greifen- 
gefieder;  und   er  nimmt  das  Hemd  S.  Jörgen  mit,  in  welchem  Sant 
Pangrazien  Heiltum   versiegelt   ist.     Ein   guter  Schiffer   brachte   ihn 
nach  Sippe,  von  wo  er  nach  Garten  zog,  wo  er  sich  unter  eine  Linde 
legte  und  einschlief.   Unter  dieser  Liodeaber  durfte  Niemand  liegen, 
der  nicht  mit  Otnit  fechten  wollte.  575.  Kaiser  Otnit  und  seine  Ge- 
mahlin Sidrat   standen   an   der   Zinne  und  sahen  mit  Erstaunen  den 
fremden  Mann  unter  der  Linde  liegen.  Die  Kaiserin  meinte,  er  sei  wohl 
müde:  Otnit  solle  ihn  noch  schlafen  lassen,  es  müsse  ein  tapferer  Mann 
sein.  Ich  glaube,  ihr  seid  ihm  hold  ?  fragte  Otnit.   Wie  sollte  ich  ihm 
hold  sein,  antwortete  Sidrat ;  meine  Augen  sahen  ihn  nie.   Otnit  liess 
sich  von  der  Kaiserin  den  Harnisch  anschnallen,  nahm  einen  grossen 
Schaft,   gieng  hinab  und  stiess  den  Fremden  auf  die  Brust.     Dieser 
meinte,   er  hätte  ihn  wohl  sanfter  aufwecken  können,  und  fragte,  ob 
er  mit  ihm  fechten  wolle.  584.    Als  Otnit  die  Frage  bejahte,  bat  ihn 
Wolfd.  ihm   den  Helm   zu  binden.     Während  der  Kaiser  ihm  diesen 


LXV 

Dienst  erwies,  kam  die  Kaiserin  durch  den  Hag  gestrichen,  um  un- 
bemerkt dem  Zweikampf  zuzusehen.  Otnit  fragte  den  Fremden,  wer 
er  sei.  Dieser  aber  ist  duich  die  Frage  beleidigt.  Seid  ihr  nicht  von 
wilden  Griechen  Wolfdietrich  ?  fragt  der  Kaiser.  Wehret  euch,  niffc  der 
Fremde ,  der  Wolf  will  euch  angreifen.  Nun  fechten  sie  und  jeder 
wird  mehreremal  zu  Boden  geschlagen;  bis  endlich  Otnit  bewusstlos 
am  Boden  liegt  und  ihm  Blut  aus  Mund  und  Ohren  dringt.  595.  Da 
trat  Sidrat  vor  und  bat  Wolfd.  Wasser  zu  holen,  dass  sie  ihren  Herrn 
laben  könne.  Wölfd.  nimmt  den  Helm  ab  und  holt  Wasser.  Damit 
gelabt  kommt  Otnit  wieder  zur  Besinnung,  und  seine  erste  Frage  ist, 
ob  Sidrat  ihm  unterdessen  nicht  untreu  geworden  sei.  Darüber  be- 
ruhigt, beschwört  er  mit  Wolfdietrich  einen  Bund  der  Freundschaft ; 
nichts  soll  sie  scheiden  als  der  Tod.  604.  Ehe  sie  auf  die  Burg 
giengen,  fragte  Wolfd.  seinen  Freund,  ob  er  sicher  sei  nicht  wieder 
eifersüchtig  zu  werden.  Das  sei  nun  alles  vorbei,  meinte  der  Kaiser ; 
*  aber  nach  sechs  Wochen  fragte  er  ihn  doch,  ob  er  denn  der  Kaiserin 
so  hold  sei,  dass  er  seine  Dienstleute  vergesse  2  Wolfd.  antwortet,  er 
habe  ja  eine  viel  schönere  jenseits  des  Meeres;  zu  dieser  wolle  er 
jetzt  heimkehren.  Otnit  verspricht  ihm,  zu  ihm  zu  kommen,  sobald 
er  seine  Diener  befreien  wolle.  Wolfd.  meint  aber,  er  müsse  zuerst 
zum  heiligen  Grabe  fahren,  um  Gottes  Hülfe  zu  erlangen.  Er  nahm 
nun  Abschied,  und  zog  zum  Hafen,  wo  er  sein  Schiff  gelassen  hatte, 
dort  fand  er  Sigewinne,  die  gekommen  war,  ihren  Mann  zu  suchen. 
Sie  fuhren  mit  einander  in  dem  Greifenschiffo  nach  Haus  nach  Alt- 
troja.  616. 

Aber  schon  nach  acht  Tagen  ritt  er  mit  seiner  Gemahlin  auf 
die  Jagd.  Als  das  Zelt  im  Walde  aufgeschlagen  war,  kam  ein  Hirsch 
mit  goldenen  Hörnern  gelaufen.  Wolfd.  und  seine  Leute  jagten  dem 
Thier  nach.  Da  kam  ein  alter  Riese,  der  Heide  Tresian,  welcher  den 
Hirsch  in  den  Wald  gebracht  hatte,  und  stahl  die  Sigewinne  sammt 
ihrem  Zelte;  er  brachte  sie  über  das  Meer  in  seine  Burg.  622.  Als 
Wolfd.  den  Hirsch  erlegt  hatte  und  zu  den  Frauen  zurückkehrte, 
hörte  er  was  vorgefallen  war.  Er  kam  nach  AlttroJR  zurück,  nahm 
eine  Kutte,  steckte  das  Schwert  in  einen  Pilgerstab >  fahr  in  dem 
Greifenschiffe  über  das  Meer,  und  zog  ein  halb  Jahr  als  Pilger  um- 
her, um  seine  Frau  und  ihren  Räuber  zu  suchen.  629.  Er  kam  auch 
nach  Garten,  wo  er  um  ein  Nachtlager  bat.  Otnit  erkannte  ihn  nicht, 
und  erkundigte  sich  bei  ihm  nach  Wolfdietrich.  Aber  die  Kaiserin 
lachte  heimlich  und  des  Nachts  schlich  sie  sich  zu  ihm,  begrüsste 
ihn  und  fragte  ihn,  warum  er  die  Kutte  trage.  Da  erzählte  er  ihr 
seinen  Kummer :  sie  aber  holte  den  Kaiser  herbei,  dass  er  ihm  helfe. 
642.  Wolfd.  hatte  unerkannt  bleiben  wollen,  um  seinen  Freund  nicht 
zu  betrüben:  Otnit  aber  Hess  sich  nicht  abhalten,  ihn  zu  begleiten 
Sie  zogen  mit  einander  durch  die  Wildniss,  bis  sie  zu  einem  Förster 
kamen,  der  sie  wohl  bewirthete.  655.  Als  Otnit  eingeschlafen  war, 
erfahr  Wolfd.  von  dem  Förster,  dass  der  Riese  Tresian  auf  der  Burg 
Altenfelse  eine  entführte  Kristenfrau  habe.  Er  liess  sich  den  Weg 
zeigen  und  beschwor  den  Förster,  dass  er  den  Kaiser  nicht  nach  ihm 


LXVI 

weise,  damit  dieser  zu  seiner  Fran  heimkehre.  Aber  Wolfd.  verirrte 
sich  und  entschlief  endlich  bei  einem  Bmnnen  anf  einem  Stein.  670. 
Als  Frau  Sigewinne  aus  einer  Zinne  in  den  Wald  schaute ,  erblickte 
sie  den  Mann  bei  dem  Bninnen.  Sie  schickte  eine  Jungfrau,  die  schöne 
Fromut,  hinab.  »Was  suchst  du  bei  dem  Brunnen,  schöne  Jungfrau?« 
fragte  Wolfd.  aufwachend.  »Edle  Kräuter  für  meine  Frau  Sigewinne.« 
.» Wie  heisset  ihr,  schöne  Jungfrau?«  »Ich  heisse  Fromut,  tugendhafter 
Mann.«  »Das  ist  ein  seliger  Name;  Freude  und  Wonne  sollet  ihr 
immer  haben.«  »Freude  und  Wonne  ist  uns  unbekannt.  Meine  Frati 
weinet  täglich.  Sie  versprach  dem  alten  Tresian,  seinen  Willen  zu 
thun,  wenn  er  ihr  ein  halb  Jahr  Frist  gebe;  heute  hat  das  Ziel  ein 
Ende.«  »Wer  ist  es,  um  den  die  Frau  klagt]?«  »das  ist  ein  Herr 
Wolfdietrich  von  wilden  Griechen.«  Da  gab  er  ihr  einen  goldnen 
Eing  und  sprach,  »frage  deine  Frau,  ob  ein  fremder  Pilger  in  die 
Burg  kommen  dürfe«.  Fromut  fragte,  ob  sie  den  Ring  mit  Ehren 
annehmen  dürfe?  Er  sagte,  dass  sie  ihn  mit  Ehren  tragen  könne,' 
und  dass  auch  sein  Herz  grossen  Kummer  trage.  686.  Fromut  nahm 
Abschied  von  ihm  und  kam  zu  Sigewinne.  Diese  vermuthete,  dass  der 
Pilger  Wolfdieterich  sei,  und  bat  den  alten  Tresian  ihn  auf  die  Burg 
zu  holen.  Tresian  that  es.  Wolfdietrich  sass  beim  Feuer  und  schaute 
umher ;  da  erblickte  er  sein  Zelt.  Er  dachte :  ich  bin  zu  allem  Heile 
in  die  Burg  gekommen.  Endlich  wurde  mit  einem  Hom  das  Zeichen 
zum  Essen  gegeben.  700.  Zwerge  richteten  die  Tische.  Die  Königin 
erschien  und  Wolfd.  erhielt  seinen  Platz  ihr  gegenüber.  Während 
der  Mahlzeit  blickte  sie  ihn  forschend  an,  und  fragte  ihn,  ob  er  nichts 
von  Wolfd.  wisse.  Nein,  sagte  er,  aber  er  habe  gehört,  dass  einem 
Fürsten  von  Alttroja  seine  Gemahlin  entführt  worden  sei.  Da  weinte  sie, 
und  Tresian  wurde  zornig.  Sie  beschwichtigte  den  alten  Eiesen;  die 
Tische  wurden  gerückt;  die  Zwerge  zündeten  die  Lichter  an,  und 
Tresian  nahm  die  Frau  bei  der  Hand.  Da  warf  Wolfd.  die  Kutte 
ab  und,  zog  das  Schwert  aus  dem  Pilgerstab,  und  rief:  »Wirth,  sie 
ist  lange  bei  dir  gewesen,  sie  muss  jetzt  bei  mir  bleiben.«  Der  alte 
Tresian  will  aber  nicht  lästerlich  fechten;  der  Pilger  solle  eine  Eüstung 
anlegen,  und  wer  dann  siege,  solle  die  Frau  und  alles,  was  er  besitze, 
behalten.  Es  wurden  drei  Brünnen  gebracht,  eine  alte  und  zwei 
prächtige  goldene.  Wolfdietrich  wählte  die  alte  zum  Schrecken  Tre- 
sians;  Sigewinne  legte  sie  ihm  an.  Nach  langem  Kampfe  fiel  der  alte 
Tresian  todt  zur  Erde;  718.  Die  boshaften  Zwerge,  die  sich  ins 
Hinterhaus  flüchteten ,  wurden  verbrannt.  Aber  Tresian  hatte  im 
Walde  eine  Schwester,  ein  fürchterliches  Weib,  Berille  genannt. 
Wolfd.  geht  ihr  vor  das  Thor  entgegen,  wird  aber  von  ihr  zu  Boden 
gechlagen,  gebunden  und  des  Schwertes  beraubt.  Aber  der  reiche 
Gott  vom  Himmel  erträgt  kein  Unrecht  lange;  732,  während  das 
ungeheure  Weib  sich  entfernte  um  den  Strick  zu  holen,  mit  dem  sie 
ihn  hängen  wollte ,  fiel  ein  Eegen,  der  die  Bande  erweichte,  und  ein 
Zwerg  brachte  dem  Helden  eine  Nebelkappe  und  zeigte  ihm  sein 
Schwert.  Nun  besiegte  und  erlegte  Wolfdietrich  die  Eiesin  und  kam 
mit  dem  Zwerg   in   die  Burg  zurück.  Wolfdietrich  vermacht  die  Burg 


Lxvn 

Altenfelse  und  das  halbe  Land  dem  htilfreichen  Zwerge  Artfels  (747). 
Die  andere  Hälfte  erhält  der  Förster.  Zn  diesem  tarn  nun  Wolfd. 
mit  Sigewinne  und  Fromut ,  und  von  ihm  geführt  zu  Otnit.  Dieser 
hatte  unterdessen  ebenfalls  schwere  Abentheuer  bestanden;  er  hatte 
mit  einem  Eiesen  gefochten  und  war  in  einen  hohlen  Berg  einge- 
drungen, in  welchem  Zwerge  Harz,  Pech  und  Schwefel  anzündeten, 
so  dass  er  fast  erstickt  wäre  und  ganz  schwarz  wurde.  Sie  zogen 
nun  nach  Garten  heim.  Frau  Sidrat  sprang  von  der  Zinne  herab 
ihm  entgegen  und  rief:  »Willkommen,  Wolfdietrich,  wo  habt  ihr  den 
edlen  Kaiser  gelassen?«  »Nehmt  einstweilen  diesen  schwarzen  dafür« 
erwiderte  Wolfd.  Da  erst  erkannte  sie  Otnit  und  Hess  sich  alles 
erzählen.  Nach  acht  Tagen  beurlaubte  sich  Wolfd.  Die  Freunde 
schworen  beim  Abschied,  dass  Jeder  den  Tod  des  andern  rächen 
wolle.  770.  Noch  ein  halb  Jahr  lebte  Wolfd.  mit  Sigewinne  auf  Alt- 
troja.  Da  gebot  Gott  über  die  Frau;  ihre  reine  Seele  war  Gott  lieb, 
und  sie  verschied  eines  schönen  Todes.  Der  schönen  Fromut  gab  Wolfd. 
einen  Mann  und  ein  Land.  770, 

Dem  Kaiser  Otnit  hatte  sein  Schwiegervater  zwei  schreckliche 
Drachen  und  einen  Riesen  und  eine  Riesin  gesendet,  die  thaten  grossen 
Schaden.  Als  das  Otnit  erfahr,  wollte  er  ausziehen,  um  sein  Land 
zu  befreien.  Ungern  gab  ihm  die  Kaiserin  Urlaub ;  sie  ahnte,  dass  sie 
ihren  Gemahl  nicht  wieder  sehe.  Er  nahm  ihr  das  Versprechen  ab, 
dass  sie  im  Fall  seines  Todes  sich  nur  mit  dem  Manne,  der  die  Wür- 
mer  erlege,  wieder  vermähle.  Er  ritt  mit  seinem  Hunde  in  den  Wald 
und  blies  sein  Hörn.  Davon  erwachte  der  Riese  Velle;  er  rief  dem 
Kaiser  zu:  »Du  kleiner  Wicht,  wie  darfstu  mich  wecken?  Du  er- 
schlugst mir  in  der  Heidenschaft  mein  Oheim  Brumfart;  jetzt  musst 
du  sterben.«  Es  begann  nun  ein  langer  Kampf,  endlich  gelang  es 
dem  Kaiser,  dem  Riesen  die  Füsse  abzuhauen.  Auf  sein  Brüllen  kam 
sein  Weib,  Runze,  herbeigelaufen  mit  einem  ausgerissenen  Baume; 
sie  führte  damit  einen  Streich  nach  Otnit;  da  dieser  aber  auswich, 
traf  sie  ihren  Mann.  Da  schlug  ihr  Otnit  das  Haupt  ab,  setzte  sich 
zu  Pferd  und  ritt  weiter,  da  traf  er  auf  einen  wilden  Elephanten, 
der  mit  einem  Wurme  kämpfte.  Da  er  selbst  einen  Elephanten  im 
Schilde  führte,  half  er  dem  lebenden,  und  jagte  den  Wurm  in  die 
Flucht.  Der  Elephant  schloss  sich  ihm  an;  imd  er  kam  zu  einer 
Linde,  die  von  drei  Göttern  so  bezaubert  war,  dass  jeder  Edelmann, 
der  darunter  kam,  schlafen  musste.  Otnit  schlief  fest  ein.  Da  kam 
der  Wurm  gestrichen.  Der  Elephant  kämpfte  mit  ihm,  während  der 
Hund  mit  Bellen,  das  Pferd  mit  Scharren  den  Kaiser  aufzuwecken 
suchten.  Aber  der  Wurm  erlegte  den  Elephanten  und  verchlang  den 
schlafenden  Kaiser  sammt  Schild  und  Helm  bis  an  den  Kopf,  und 
wollte  ihn  seinen  Jungen  zum  Futter  bringen.  Als  er  aus  dem  Be- 
reich der  Linde  war,  erwachte  Otnit  und  regte  sich  um  das  Schwert 
zu  ziehen.  Da  lief  der  Wurm  gegen  einen  Baum  und  stiess  ihm  den 
Kopf  daran,  dass  ihm  das  Herz  im  Leibe  brach.  Darauf  brachte  er  ihn 
seinen  Jungen,    die   ihn   durch   die   Ringe   der  Rüstung    aussaugten. 


Lxvm 

Hund  und  Pferd  kamen  nacb  Garten  zurück;  die  Kaiserin  beweinte 
ihren  Gemahl  vier  Jahre  lang.  834. 

Unterdessen  hatte  Wolfdietrich,  nach  dem  Tod  seiner  Gemahlin 
das  Kreutz  genommen  und  die  Wallfahrt  zum  heiligen  Grabe  ange- 
treten. In  einem  Walde  begegneten  ihm  zwölf  ungetaufte  Eäuber. 
Als  sie  den  Ritter  erblickten,  sprachen  sie :  »uns  will  Mahomet,  Ter- 
fian,  Apollo,  Medelbolt  und  Jupiter  helfen.«  Der  erste,  Rumelher, 
sprach:  »sein  Schilt  scheint  wie  ein  Spiegel;  den  muss  er  mir  lassen.« 
Der  zweite ,  Widergrin ,  sprach :  » das  ßoss ,  das  er  reitet ,  muss  mir 
gehören.«  Der  dritte, Bettewin  wollte  den  Hehn  haben;  Biterolf,  der 
vierte,  die  Eisenhosen,  der  fünfte  Isenher,  das  Schwert,  der  sechste 
Ortwin  die  Blatte  vor  der  Brust,  der  siebente,  Helmschart,  des  Bosses 
Waflfendecke,  der  achte  (Rotolf)  das  seidene  Spalier  um  den  Kragen, 
der  neunte,  Betlij,  den  Helm,  der  zehnte, 'Wolfram,  das  Stahlschoss  (?), 
aber  der  elfte,  Billung  und  der  zwölfte,  Mortgran,  meinten  die  Thei- 
lung  sei  unbillig :  da  sie  alle  ihr  Blut  vergiessen  mtissten ,  so  sollte 
auch  die  Theilung  gleich  sein.  Wolfdieterich  hörte  ihre  Reden,  wie 
sie  seine  Rüstung  untereinander  verth eilten ;  er  erlegte  sie  alle  zwölfe 
und  rief  spottend:  »jetzt  habt  ihr  alle  gleichen  TheiL«  864.  Er  ritt 
weiter  und  kam  zu  der  Burg  Griimure,  wo  er  von  dem  Burggrafen 
Ernst  und  dessen  Frau  und  Tochter  Trutlind  aufs  beste  bewirthet 
wurde.  887.  Er  ritt  dann  weiter  durch  Ui^arn,  Oesterreich  und 
Baiem.  Schwaben  Hess  er  rechts  liegen  und  ritt  durch  Lamparten 
nach  Tuschgan  (Toscana)  und  Pulle  (Apulien)  zur  Stadt  Messefrid, 
wo  er  sich  einschiffte.  Vom  Sturm  verschlagen  musste  er  am  Lande 
anlegen ;  während  Wolfdieterich  ans  Land  gieng  wurde  sein  Schiffer 
von  einem  schrecklichen  Riesen  gepackt  und  fortgetragen.  Durch 
einen  kleinen  Knaben  davon  unterrichtet,  suchte  Wolfd.  den  Riesen  in 
seiner  Hütte  auf  und  traf  ihn,  wie  er  gerade,  in  Bärenhaut  gekleidet, 
den  Schiffer  am  Feuer  zu  braten  beschäftigt  war.  Er  hieb  ihm  beide 
Hände  ab  und  schlug  ihn  todt.  Da  er  nun  aber  ohne  Schiffer  war, 
vertraute  er  sein  Schiff  der  Führung  des  kleinen  Knaben  und  befolgte 
dessen  Befehle.  915.  Aber  sie  waren  noch  nicht  weit  gekommen,  als 
sie  einem  Schiff  mit  siebe nzig  heidnischen  Seeräubern  begegneten, 
welche  nicht  nur  mit  ihren  Hombogen  auf  sie  schössen,  sondern  auch 
ihr  Schiffchen  mit  giiechischem  Feuer  in  Brand  steckten.  Da  gab 
Wolfd.  dem  Knaben  einen  Ring  (der  wahrscheinlich  gegen  das  Feuer 
schützte  ?)  und  er  selbst  sprang  neun  Klafter  weit  auf  das  Schiff  der 
Feinde.  Er  erlegte  sie  alle  mit  dem  Schwerte  oder  stürzte  sie  ins 
Meer,  bis  auf  einen,  Namens  Ger,  den  er  fragte,  ob  er  Krist  werden 
wollte.  Wie  fang  ich  das  an?  fragte  der  Heide.  Da  fasste  ihn 
Wolfd.  und  tauchte  ihn  in  Gottes  Namen  in  das  Meer;  und  da  war 
der  wilde  Heide  ein  guter  Krist  geworden,  und  er  erhielt  den  Namen 
Wernher.  Wolfd.  nahm  nun  den  Knaben  an  Bord  und  sie  kamen 
am  dritten  Tage  nach  Ackers  zu  dem  deutschen  Hause.  Der  Knabe 
gab  den  Ring  zurück,  und  er  und  Wernher  gelobten  bei  Wolfd.  zu 
bleiben.  942. 

Im  deutschen  Hause  wurden  sie  wohl  empfangen  und  bewirthet. 


LXIX 

Der  Hauptherr  des  Hauses  klagte  dem  Helden  seine  Noth:  sie  seien 
von  einem  grossen  Heere  der  Heiden  belagert  und  hätten  viele  Brü- 
der verloren.  Am  folgenden  Tage  zog  Wolfd.  mit  40  Brüdern  des 
deutschen  Hauses  aus  und  schlug  die  Feinde  in  die  Flucht.  Seine  Thaten 
kennt  der  werthe  Meister  Wolfram  von  Eschenbach.  969.  Die  Brüder 
dankten  dem  Helden  und  er  zog  weiter,  sieben  Tagereisen  nach  Je- 
rusalem. 977.  Die  Stadt  war  von  den  Heiden  belagert  und  Wolf- 
dietrich wurde  von  einer  grossen  Schaar  Sarrazenen  angerannt.  Was 
suchet  ihr  hier?  fragte  Delfian,  der  Führer  der  Heiden;  seid  ihr  ein 
Heide  oder  ein  Krist?  »Was  hast  du  mich  zu  fragen,  antwortete 
Wolfd.  Du  siehst  an  meinen  Kleidern,  dass  ich  ein  Knst  bin.«  So 
musst  du  mit  uns  fechten,  erwiderte  Delüan,  und  damit  begann  der 
Kampf,  der  den  ganzen  Tag  dauerte.  Viele  Heiden,  auch  Delfian  selbst, 
blieben  todt.  Auch  Wemher  stand  seinem  Herrn  tapfer  bei.  Der 
Knabe,  der  unter  einem  Baum  lag,  wurde  von  einem  Heiden  Dierolt 
ei-stochen,  an  dem  Wolfdietrich  sogleich  Rache  nahm.  In  der  Nacht 
barg  sich  der  Held  mit  seinem  Freunde  in  einem  Holze.  1000. 

Als  der  heidnische  König  Merzian  den  Tod  seines  Schwestersohns 
Delfian  erfuhr,  schickte  er  zweitausend  Mann  unter  Führung  des  Tre- 
feris  gegen  den  Griechen.  Treferis  rief  seine  Götter  Mahomet,  Jup- 
piter  und  den  hohen  Medelbolt  an ;  Wolfd.  empfahl  sich  dem  Schutze 
Christi.  Treferis  rief  ihm  zu:  »bezahle  mir  den  jungen  Delfian.  «  »Gt)tt 
weiss  wohl,  antwortete  Wolfd.,  dass  er  selbst  an  seinem  Tode  schuld 
ist,  er  griff  mich  an  und  schalt  meinen  Glauben,  da  musste  ich  dem 
Teufel  einen  Dienstmann  erschlagen.«  »Wafen  immer  mehr,  schrie  der 
Heide,  er  heisst  Delfian  einen  Dienstmann  des  Teufels«  und  gab  ihm 
einen  Schlag  mit  seinem  guten  Schwerte  Beierland,  dass  er  betäubt  war 
und  wankte.  Aber  Wernher  eilte  herbei  und  hieb  Treferis  das  Haupt 
ab.  Wolfd.  erholte  sich  und  der  Kampf  dauerte  den  ganzen  Tag.  Die 
Nacht  brachten  die  Helden  wieder  in  dem  Holze  zu.  1019.  Am  fol- 
genden Tag  wurde  wieder  gefoohten;  Wernher  fiel.  Wolfd.  trieb  die 
Heiden  in  die  Flucht  und  verfolgte  sie  bis  zu  den  Zelten  Merzians. 
Da  wurde  er  von  allen  Seiten  angegriffen,  besonders  von  Merzians 
Bruder,  Schudig;  sein  Pferd  kam  in  die  Schnüre  und  stürzte;  die 
Menge  fiel  über  ihn  her,  er  wurde  gebunden  und  vor  Merzian  ge- 
bracht, der  ihm  ankündigte,  dass  er  gehenkt  werden  solle.  1032. 
»Will  es  Gott  der  gute,  erwiderte  Wolfd.,  so  kann  es  mir  besser  gehen.« 
Die  Heiden  giengen  zum  Schmaus.  Wolfd.  blieb  allein  im  Zelt.  Da 
kam  ein  heidnischer  Ritter  und  sprach:  »es  wäre  zu  beklagen^  wenn 
ein  so  tapferer  Held  so  enden  sollte.«  Er  löste  seine  Bande  und 
brachte  ihm  sein  Pferd  und  seine  Waffen.  Der  Held  ritt  alsbald  vor 
den  König  Merzian  und  fieng  wieder  an,  die  Heiden  zu  treffen.  Da 
bemerkten  es  die  Kristen  in  der  Stadt  und  machten  einen  Ausfall. 
Die  Heiden  wurden  geschlagen  und  nur  Merzian  mit  fünfzehn  Sarra- 
zenen entkam  nach  Martifel.  Die  gefallenen  Kristen,  auch  Wemher, 
wurden  mit  grosser  Ehre  bestattet.  Wolfd.  betete  am  heiligen  Grab, 
that  mehr  als  tausend  Venien,  und  empfahl  Gott  seine  elf  Dienstleute. 


Dann  aber  Hess  er  sich  nicht  erbitten,  länger  zubleiben,  sondern  am 
Morgen  hörte  er  noch  eine  Messe  und  ritt  dann  weiter.  1509. 

Er  ritt  am  Meere  hin  bis  in  die  Gegend  der  wilden  Bussen ;  am 
vierzehnten  Morgen  kam  er  nach  Buden.  Er  erblickte  eine  schöne 
Burg  mit  vielen  Thürmen  und  Zinnen;  aber  an  jeder  Zinne  sah  er 
einen  Kopf  stecken.  Der  Herr  der  Burg,  Belian,  hatte  eine  schöne 
Tochter  Marpali.  So  oft  ein  Krist  kam,  wurde  er  wohl  bewirthet, 
und  sollte  mit  Marpali  essen  und  schlafen;  aber  man  gab  ihm  einen 
betäubenden  Schlaftrunk,  dass  er  fest  einschlief.  Dann  wurde  ihm  der 
Kopf  mit  einem  Brett  abgestossen  und  auf  die  Zinne  gesteckt.  Wolfd. 
meinte,  er  habe  noch  nie  eine  so  schöne  Burg  gesehen,  und  obgleich 
die  Kröpfe  ihm  ein  schlimmes  Zeichen  schienen,  wollte  er  doch  die 
Freigebigkeit  des  Burgherrn  kennen  lernen.  Als  ihn  Belian  vom  Fen- 
ster erblickte,  freute  er  sich,  dass  er  einen  Kopf  für  die  eine  noch 
leere  Zinne  erhalte,  und  befahl,  ihn  wohl  zu  empfangen.  Der  Held 
stieg  vor  dem  Thor  ab;  das  Thor  wurde  aufgethan,  Gramabei  der 
Pförtner  nahm  ihm  das  Pferd  ab;  Belian  mit  Gefolge  kam  ihm  ent- 
gegen. Das  Schwert  wollte  er  nicht  aus  der  Hand  geben,  obgleich 
man  ihm  vorwarf,  er  scheine  ein  Armer  ohne  Hofzucht  zu  sein.  Belian 
fragte  ihn,  was  sein  Anliegen  sei.  Er  antwortete:  »ich  suche  einen 
Mann,  dem  ich  diene.  Wo  man  mit  dem  Schwerte  zu  Streite  geht, 
will  ich  bei  den  Vordersten  stehen.«  Belian  sprach  weiter:  »so  bleibe 
bei  mir.  Ich  will,  dir  meine  Tochter  zum  Weibe  geben.  Bei  ihr  sind 
schon  an  hundert  Männer  gelegen,  und  sie  ist  noch  Jungfrau.  Wenn 
einer  eine  Nacht  bei  ihr  liegt,  und  sie  nicht  zum  Weib  gewinnt,  so 
muss  er  am  Morgen  das  Haupt  verlieren.  ISo  soll  auch  dir  geschehen.« 
»Ich  danke,  sagte  Wolfd.,  lasst  mich  weiter  ziehen.«  »Gerne,  versetzte 
der  Heide,  bringet  ihm  sein  Boss.«  Er  setzte  sich  darauf  und  ritt 
zornig  zum  Thor  hinaus.  1091.  Da  hatte  Marpali  einen  See  vor  die 
Burg  gezaubert.  »Welcher  Teufel,  sagte  Wolfd.,  hat  den  See  vor  die 
Burg  gebracht:  als  ich  einritt,  standen  hier  Blumen  und  Klee.«  Er 
sprengte  in  das  Wasser,  aber  die  Wellen  schlugen  ihm  entgegen,  dass 
er  umkehren  musste.  Da  rief  er  Gott  und  Sant  Jerge  an,  und  meinte, 
dass  er  mit  Gottes  Gnade  allein  hundert  Mann  bestehen  könne;  vor 
der  Jungfrau  zu  verzagen  sei  nicht  männlich.  Er  ritt  also  wieder  auf 
die  ^urg,  stieg  ab  und  rief:  »Heide,  lass  mich  deine  Tochter  sehen, 
ob  sie  es  werth  ist,  dass  mein  freies  Herz  ihrer  Minne  begehrt.«  Da 
führte  man  die  Jungfrau  herbei,  die  aus  ihrem  Gefolge  von  60  Mägd- 
lein hervorleuchtete,  wie  eine  Böse  aus  einem  Blumenstrauss.  »Wie 
gefällt  dir  meine  Tochter?«  fragte  Belian.  »Schöner  könnte  sie  nicht 
sein,  sagte  Wolfd.,  wenn  sie  nur  getauft  wäre,  so  wollte  ich  mit  ihr 
leben.«  Da  sprach  Belian:  »werther  Fürst,  gib  mir  deinen  Harnisch 
bis  morgen  aufzubewahren.«  Als  Wolfd.  zögerte,  sprach  Marpali: 
»verlass  dich  auf  mich,  du  werther  Kristenmann,  ich  verschaffe  dir 
ihn  wieder.«  »Auf  eure  Treue  will  ich  mich  verlassen,«  sagte  der  Held, 
und  sie  schnallte  ihm  selbst  den  Harnisch  ab  und  trug  ihn  in  eine  Kam- 
mer. Ohne  ihres  Vaters  Wissen  liebte  sie  den  Bitter  aufrichtig.  Man 
gieng  nun  auf  den  Saal;   sie   setzte  sich  nahe   zu  ihm  und  flüsterte 


Lxxi: 

ihm  zu:  »Edler  Fürst,  yerschmähe  mcht  meinen  Gross.  Dir  spielen 
die  Augen  wie  einem  Falken;  w£^haftig  ich  sah  nie  so  schönen 
Mann.  Dass  andere  hier  umgekommen  sind,  soll  euch  nicht  schaden.« 
»Ich  verlasse  mich  auf  eure  Treue ;  ihr  seid  so  schön,  dass  ihr  nicht 
falsch  sein  könnt;  ich  wiU  thun,  was  ihr  mir  rathet.«  1106.  Indem 
Saale  stand  eine  gegossene  Linde,  auf  deren  Zweige  Vögel  sassen. 
Durch  den  Stamm  giengen  silberne  Bohren  bis  zu  den 'Vögeln,  und 
wenn  man  zwei  Blasbälge  rührte,  sangen  die  Vögel.  Unter  dieser  Linde 
stand  ein  Tisch  von  Elfenbein,  und  Stühle  von  Marmelstein.  An  diesen 
Tisch  setzte  man  sich.  1115.  Gramabet  der  Pförtner  gab  dem  Helden 
einen  Wink,  er  solle  nichts  gemessen.  Während  der  Tafel  sangen  die 
Vögel  auf  der  Linde.  Mancher  Bitter  bedauerte  den  jungen  Helden, 
die  meisten  freuten  sich  seines  Untergangs.  Der  König  blickte  seine 
schöne  Tochter  lachend  an.  Da  fragte  sie :  »Vater,  warum  lachet  ihr 
mich  an?«  »Ich  kann  es  nicht  mehr  verhehlen ,  antwortete  der  Heide, 
dieser  fremde  feine  Bitter  wird  dich  zum  Weibe  haben.«  Sie  gebärdete 
sich,  als  ob  sie  erschrocken  sei.  Aber  Wolfdietrich  sprach:  »Beicher 
König,  ich  bin  zu  gering  für  deine  Tochter;  und  ich  kann  keine  Ehe 
haben  mit  einer  Heidin.«  Da  ergrimmte  der  Heide  und  er  schrie: 
»du  musst  es  thun;  sie  muss  dein  Weib  werden.«  Der  Held  antwor- 
tete: »eines  Mannes  Müssen  soll  er  gerne  thun.  Es  ist  ein  alter 
Spruch:  was  der  Mann  leiden  muss,  das  greife  er  fröhlich  an.«  1131. 
So  wurde  er  mit  Marpali  verlobt.  Aber  Gramabet  der  Pförtner  klagte 
heimlich.  Marpali  bot  dem  Bitter  den  Becher,  und  forderte  ihn  auf 
zu  essen  und  zu  trinken.  Er  sprach:  »mit  Essen  und  mit  Trinken 
soll  sich  nicht  überladen,  wer  mit  Frauen  und  Federspiel  Kurzweil 
haben  wiU.«  »So  spart  ihr  euch  auf  Minne?  sagte  sie,  mich  dünkt, 
es  wäre  Zeit  schlafen  zu  gehn.«  Sie  nahm  ihn  bei  der  Hand  und  führte 
ihn  über  den  Hof  in  eine  Kammer  von  Marmor.  Die  Sarrazenen  be- 
gleiteten sie  mit  Kerzen,  und  mancher  dachte:  »diese  Nacht  wird  dir 
noch  bitter.«  Der  König  gab  seiner  Tochter  die  Hand  und  sprach: 
»lass  dir  den  Gast  iBmpfohlen  sein,  du  weist  wohl  wie.«  AUe  giengen 
nun  zur  Buhe.  1138.  Sie  setzte  sich  auf  das  Bett  und  sprach :  »Lieber 
Herr,  wie  lange  wollt  ihr  warten?  Dürfet  ihr  nicht  zu  einer  stolzen 
Jungfrau  gehen?«  Er  sprach:  »mich  zwingt  grosse  Sorge,  dass  so 
mancher  Bitter  hier  umgekommen  ist.«  Sie  sprach:  »davor  beschütze 
ich  euch.  Man  bringt  euch  einen  Schlaftrunk:  trinket  ihr  den,  so 
schlaft  ihr  drei  Tage  lang ;  was  Kurzweil  könntet  ihr  dann  mit  Frauen 
haben?«  Kaum  hatte  sie  es  gesagt,  da  kam  ein  Kämmerer  mit  dem 
Wein.  Die  junge  Königin  nahm  ihm  den  Becher  ab  und  sagte:  »Geh, 
lege  dich  schlafen;  ich  wiU  meines  Gastes  selber  pflegen.«  Sie  schloss 
die  Thüre  mit  dem  Biegel,  und  verschüttete  den  Trunk.  Wieder 
setzte  sie  sich  auf  das  Bett  und  sprach:  »lieber  Herr,  wie  lange  wollt 
ihr  noch  warten;  dürfet  ihr  nicht  zu  einer  stolzen  Jungfrau  an  das 
Bette  gehen?«  Er  sprach:  »mich  zwinget  grosse  Sorge;  ihr  seid  eine 
Heidin,  ich  bin  ein  Krist,  wenn  ich  euch  liebte,  wäre  meine  Seele 
ewig  verloren.  WoUt  ihr  euch  nicht  taufen  lassen?«  Sie  sprach:  »wie 
könnte  die  Taufeso  schnell  ergehen?«  Er   sprach:  »ich  schreibe  euch 


LXXII 

das  Kreuz  an  das  Haupt,  und  besprenge  euch  mit  Wasser.  Dann  seid 
ihr  getauft  und  ich  will  euch minnen.«  »Nein,  sagte  sie,  das  thu  ich 
nimmer.  Ich  bleibe  bei  meinem  Gott  Mahomet,  der  mir  Seide 
und  Purpur  gibt  und  mich  fünfhundert  Jahre  leben  lässt.  Meine 
Jungfrauschaft  habe  ich  fünfzig  Jahre  aufgehoben  für  einen  Fürsten 
aus  Griechenland,  der  hei  sst  Wolfdietrich«.  »WaswisstihrvonWolfd.,« 
fragte  er.  Da  holte  sie  ein  Buch  hervor  und  sprach :  »er  ist  jetzt 
30  Jahr ,  zwölf  Wochen  imd  zwei  Tage  alt.  Dies  Buch  kommt  von 
der  alten  Sibylle,  und  ist  schon  lange  bei  meinem  Geschlechte.  Es 
sagt  mir  von  Wolfd.,  dass  er  in  der  Jugend  ein  arbeitseliger  Mann 
sein,  im  Alter  aber  die  Krone  über  allen  Fürsten  haben  soll.«  Er 
sprach  :  » würdet  ihr  euch  taufen  lassen ,  wenn  Wolfdietrich  vor 
euch  stände?«  »Nein,  auf  meine  Treue.«  »So  wird  euch  kein  Kristen- 
mann  kund.«  Sie  sprach:  »lieber  Herr!  ich  habe  um  euretwillen 
meines  Vaters  Wein  ausgeschüttet:  versuchet  es  mit  mir  ein  halb 
Jahr;  gefällt  mir  eure  Minne,  so  will  ich  immer  bei  euch  bleiben.« 
»Wenn  ich  euch  ein  halb  Jahr  minnte,  so  Hesse  mich  mein  Gott,  der 
sehr  zornig  ist,  nicht  genesen;  meine  Seele  wäre  verloren.«  »Ei  so 
glaube  doch  an  meinen  Gott  Mahomet;  er  will  uns  ein  ganzes  Himmel- 
reich schenken,  darin  die  Sonne  scheint  und  der  Wind  weht,  und  unsere 
Kinder  sollen  gewaltig  sein.«  »Ich  will  keinen  Erben  vgn  euch;  und 
ich  glaube  an  den,  der  mich  geschaflPen  hat.«  Darauf  sprach  sie:  »wenn 
ihr  der  Minne  föhig  seid,  will  ich  euch  schon  zwingen. «  Damit  zog  das 
hofPärtige  Weib  ihr  seidenes  Hemd  ab  und  zeigte  ihm  alle  ihre  Beize. 
»Ist  das  nicht  ein  seliger  Mann,  sprach  sie,  dem  von  mir  Liebe  zu 
Theil  wird?  Seid  ihr  ein  Mann,  so  greifet  wacker  zu,  wo  man  euch 
Minne  gönnt.«  Sie  begann  mit  ihm  zu  ringen,  indem  sie  rief:  »du 
musst  mich  minnen.«  Er  aber  rief:  »ich  sah  nie  eine  Jungfrau  so 
ungezogen«  und  gab  ihr  einen  Schlag,  dass  sie  auf  dem  Bettstollen 
lag.  In  der  Noth  rief  er  unsere  Frau  an:  »Trösterin  aller  Sünder, 
milde  Mutter,  reine  Magd,  hilf  mir  in  meinem  Kummer.«  Da  sandte 
unsere  Frau  einen  Engel;  da  vergieng  ihm  aller  Gelüst,  es  war  als 
wäre  ein  Thau  auf  ihn  gefallen,  und  er  sprach :  »Decket  euem  stolzen 
Leib:  ich  habe  keinen  Gelüst  mehr.«  1166.  Noch  versuchte  sie  ihre 
Zauberkünste ;  alles  vergeblich.  Am  Morgen  kam  Belian  und  firagte : 
»schöne  Tochter,  hat  dich  der  Gast  geminnt?«  »Nein,  lieber  Vater, 
allen  werthen  Frauen  will  ich  es  klagen:  er  hat  mich  verschmäht  und 
ich  habe  seiner  Schönheit  wegen  den  Wein  ausgeschüttet.«  »Herr 
Gast,  so  sei  euch  widersagt,  ihr  müsset  mit  mir  fechten.«  Wolfd. 
bprach:  »das  soll  geschehen;  lasst  mir  meinen  Harnisch  bringen; 
Streit  gegen  gleichen  Streit  will  ich  Niemand  versagen.«  Damit 
sprang  er  acht  Schuh  weit  von  dem  Bette  und  rief:  »wenn  ich  noch 
so  eine  Nacht  hätte  —  lieber  wollt  ich  zweihundert  Mann  bestehn.« 
Der  Heide  führte  ihn  über  den  Hof  und  zeigte  ihm  ein  Götzenbild, 
das  der  Tod  hiess.  Wolfd.  bückte  sieh,  nahm  es  bei  einem  Beine, 
und  schlug  es  auf  den  Boden,  dass  es  in  Stücke  sprang.  Wolfd. 
lachte  und  rief:  »Heide,  ich  habe  deinen  Tod  zerbrochen,  jetzt  musst 
du  ewig  leben*«  Aber  der  Heide  sprach:  »es  geht  dir  an  das  Leben, 


Lxxm 

dass  du  mir  meinen  Gott  erschlagen  hast.«  1176.    Er  ftLhrte  ihn  an 
einen  Graben,    der  war  neun  Klaffcer  breit.     Der  Heide  nahm  einen 
Schilt  unter  den  Arm  und  sprang  über  den  Graben.  »Kannst  du  mir 
nicht  folgen,  sprach  er,  so  hast  du  das  Haupt  verloren.«    Man  brachte 
Wolfd.  seinen  Schilt,    er  nahm  ihn  unter  den  Arm  imd  sprang  über 
den  Graben,   noch   eine    Klafter   weiter,    als   der  Heide   gesprungen 
war.     Damit   glaubte   er   sein  Leben  behalten   zu  haben  und  wollte 
Yon  hinnen   reiten.     Aber   der  Heide  sprach:    »es  ist  noch  nicht  zu 
Ende.     Wir  müssen   noch  Messer  werfen,    jeder    sitzt  im  Hemd  auf 
einen  Stuhl   mit  drei  Beinen  und  erhält  drei  Messer  und  einen  klei- 
nen,  kaum  Hand  breiten  Schild,  wer  mit  einem  Fusse  die  Erde  be- 
rührt ,  dem  schlägt  man  das  Haupt  ab.«  »Habe  ich  die  ersten  Würfe?« 
fragte  Wolfd.     »Nein,«  sagte  der  Heide,  »Hausehre  geht  vor.«   Man 
brachte   die  Stühle,   Messer  und  Schilde  herbei,  und  Wolfd..  empfahl 
sich   dem  Schutze  Gottes.     »Könnte   nicht  einer  kommen,«  fragte  er 
den  Heiden,  »der  deinen  Uebermut  niederlegt?«     »Nein,«  antwortete 
der  Heide,  »keiner  kann  mich  im  Messerwerfen  besiegen,  ausser  ein 
Fürst  von   Griechenland,   Wolfdieterich   genannt;   von   dem  soll  ich 
sterben,  das  ist  mir  geweissagt.   Wenn  du  derselbe  bist,,  so  will  ich 
mich  taufen  lassen.«  »Nein,«  sprach  Wolfd.  »ich  bin  sonst  ein  Bitter.« 
1203.     Sie  setzten  sich  auf  die  Stühle,  »bist  du  fertig?«    fragte  der 
Heide.     »Ja,«  sprach  Wolfd.     »So  hüte  deinen  linken  Fuss,«  sprach 
der  Heide,  und  warf  das  erste  Messer.  Aber  Wolfd.  sprang  eine  Klaffcer 
in  die  Höhe  und  kam  wieder  auf  den  Stuhl,  ohne  den  Boden  zu  be- 
rühren ;  das  Messer  aber  fuhr  durch  den  Stiüil  in  den  Estrich.  Belian 
rief  Machomet   an  imd  sprach  zu  Wolfd.:   »du  gemahnest  mich  mit 
deinem  Sprunge  an  einen  Mann,  von  dem  ich  vor  achtzig  Jahren  die 
Kunst  lernte;   er   heisst  Berchtung  von  Meran.     Bist  du  von  diesem 
unterrichtet  oder  bist  du  Wolfd.  von  wilden  Griechen  ?  dann  will  ich 
mich  taufen   lassen.«     Wolfd.  antwortete:    »wo   wäre   ein  Krist  von 
Wölfen  geboren?     Ich   bin   ein  Bitter,   und   will   dir  meinen  Namen 
sagen j   wann  du  noch  zwei  Messer  verworfen  hast.«     »So  hüte  dein 
linkes  Auge,«    sprach  Belian,   und  vrarf  das  zweite  Messer.     Aber  er 
traf  nur   die  Haare   und.  schor   zwei  Locken   von   der  Scheitel  weg. 
»Hast   du  mir  eine  Platte  geschoren?«  sprach  Wolfd.,  »aber ich wül 
kein  Pfaffe  werden.«  Belian  sah  mit  Schrecken,  dass  auch  das  zweite 
Messer  verworfen  sei;  er  rief  wieder  Machemet  an  und  sprach:  »nun 
hüte  dein  Herz:  da  muss  dieses  scharfe  Messer  mitten  durch  gehen.« 
»So  warte  ein  wenig,«  sprach  Wolfd.,  »dass  ich  mich  besorge.«    Er 
machte  das  Hemd  vor  der  Brust  hundertfalt.  Da  half  ihm  Sant  Pan- 
grazien  Heiltum.     Der  Heide  warf  das  dritte  Messer;   es  fuhr  durch 
den  Schild,   fiel  aber  vor  der  Brust  zu  Boden.  1220.     »Nun  müsset 
ihr  mir  auch  drei  Würfe  gestatten,«  sprach  Wolfd.  »Die  können  dir 
nichts  helfen,«  sprach  der  Heide,  »meine  Messer  siad  verzaubert,  dass 
sie  mir  nichts  schaden.«  »Hüte  dein  linkes  Auge,«  rief  Wolfd,  »und 
deine  beiden  Füsse.«    »Owe,«  sprach  Belian,    »hüte  ich  mich  unten, 
so  bin  ich  oben  todt.    Machemet,   verlass  mich  nicht.«    Wolfd. warf 
das  erste  Messer :  er  zielte  gegen  das  Auigei  und  warf  dann  nach  den 

T 


LXXZV 

Füssen,  die  er  beide  mit  dem  Messer  auf  den  Stnhl  zwickte.  »Ich 
bin,«  sprach  Wolfd. ,  ein  angelehrter  Mann,  aber  ich  meine  dich  so 
getroffen  zn  habe^,  dass  du  mir  nicht  mehr  entrinnen  kannst.«  Das 
zweite  Messer  warf  er  durch  die  Seite,  dass  das  Blut  den  Estrich 
färbte.  »Deine  Zauber  sind  yerirrt,«  sagte  der  Held,  »deine  Messer 
yerschonen  dich  nicht.«  »Owe,«  sprach  Belian,  »du  bist  so  stolz  und 
fährst  mit  solchem  Schalle  als  lebte  in  der  Welt  nicht  dein  ßenoss ; 
was  flir  ein  Herr  bist  du?«  »Ich  heisse  Wolfdietrich  und  bin  dein 
Feind.«  »Lass  mich  genesen,  ich  will  mich  taufen  lassen,«  rief  der 
Heide.  »Nein,«  sprach  Wolfd.,  »du  hattest  kein  Erbarmen  mit  den 
Kristen  und  schlugst  allen  das  Haupt  ab.«  Da  liess  der  Heide  seine 
Gi^tzenbilder  herbeitragen  und  flehte  sie  an;  hilf  mir,  Machemet,  ich 
wiü  dir  treu  bleiben  und  du  sollst  meine  Tochter  Marpali  zum  Weibe 
hubem  :CBegehrt  deinßott  Weiber?«  sprach  Wolfd.  »Nun  hüte  deines 
Herzens«,  damit  warf  er  ihm  das  dritte  Messer  mitten  durch  das  Herz. 
1235.  Aber  als  Belian  starb,  ergriffen  seine  Diener  die  Waffen  und 
fochten  mit  Wolfd.  (mid  zugleich  umgab  ihn  Marpali  mit  einem  Ne- 
bel, dass  er  nichts  sah;  da  suchte  er  tastend  das  dritte  Messer,  riss 
ee  dem  todten  Belian  aus  dem  Herzen  und  warf  es  durch  Marpali, 
worauf  es  wieder  hell  wurde).  Er  kam  sehr  ins  Gedränge  yon  der 
Menge,  doch  Gramabet  der  Pförtner  stand  ihm  bei,  die  Heiden  wur- 
den grossentheils  erschlagen  und  die  übrigen  wollten  sich  taufen  lassen. 
Wolfd.  wollte  sie  aber  nicht  taufen,  wenn  nicht  Gott  ein  Zeichen 
gebe,  dass  ihm  ihre  Seelen  angenehm  seien.  Wenn  Wasser  aus  dem 
harten  Steine  fliesse,  woUe  er  darin  alle  taufen.  Er  fäUt  nun  Yenien 
mit  den  Heiden ;  bei  der  nexmten  Yenie  fliesst  das  Wasser.  Die  Hei- 
den sprachen:  lasset  uns  nun  wissen,  was  getauffc  ist.  Da  ergriff  er 
einen  beim  Haar  und  stiess  ihn  in  das  Wasser.  »Das,  sagte  er, 
nennen  wir  getauffc,  und  es  soll  in  Gottes  Namen  geschehen.«  Alsbald 
twofte  einer  den  andern,  und  als  die  Taufe  zu  Ende  war,  geschah  ein 
Seichen,  sie  sprachen  alle  griechisch.  1258.  Nun  liess  Wolfd.  die 
Köpfe  von  den  Zinnen  nehmen  und  beerdigen ;  dem  treuen  Pförtner 
Termac^te  er  die  Burg ;  liess  sich  seinen  Harnisch  bringen,  und  fühlte 
sich  neugestärkt,  als  er  ihn  angelegt  hatten  »wie  ist  der  ein  Thor, 
sagte  er,  der  sein  Schwert  aus  der  Hand  gibt.«  Er  bestieg  sein  Boss 
und  nahm  die  schöne  Marpalie,  die  sich  nicht  taufen  lassen  «wollte, 
als  Gefangene  mit.  Aber  vor  der  Burg  war  ein  See,  und  eine  Brücke 
führte  darüber,  als  aber  Wolfd.  in  der  Mitte  der  Brücke  war,  hörte  sie  auf, 
und  als  er  sich  umdrehte,  war  sie  auch  hinter  ihm  abgebrochen.  Da 
^[»rach  er:  »helfet,  Jungfrau,  dass  wir  nicht  ertrinken.«  Sie  aber 
sprach:  »ihr  habt  mir  Yater  und  Mutter  getödtet,  xmd  alles  genom- 
men; wenn  ihr  ertrinket,  freut  es  mich.«  »Aber  ihr  müsst  mit  hin- 
unter,« sprach  er.  »Mir  schadet  es  nicht,  yersetzte  sie,  und  wenn 
ich  ein  Jahr  am  Grunde  liege.«  Da  sprach  er:  ich  yerlasse  mich  auf 
Gott,  gab  dem  Pferde  die  Sporen  und  sprengte  ins  Wasser.  Da  war 
alsbald  der  See  yerschwunden ,  und  er  sah  die  Blimien,  wie  yorher. 
Er  rief:  »Freue  dich,  Herz  in  meinem  Leibe,  du  bist  noch  nichtodt.« 
Aber  Marpalie  sprach:  »loh  sehe;  dass  dein  Gott  dir  hilft,  lass  mich 


EftXXV 

nixn  an  den  Boden.«  »Nein,  sprach  er,  du  wolltest  mir  leicht  ent- 
rinnen.« »Aber  es  wäre  doch  lästerlich,  sagte  sie,  wenn  ich  euch  in 
den  Schos  bmnze.«  Da  schämte  sich  Wolfd.  und  liess  sie  hinab.  Da 
zog  sie  ihre  Kleider  ab,  legte  die  Hände  znsammen,  lachte  den  Hel- 
den an,  und  verwandelte  sich  unter  Grestank  in  eine  Krähe.  Fahr 
zum  Teufel,  rief  Wolfd.  und  war  froh,  dass  er  sie  nicht  geminnt  hatte. 
1280.  Als  er  weg  reiten  wollte,  trat  ihm  ein  schwarzer  Mann  mit 
einem  Kolben  entg«>gen.  Der  Held  wollte  nicht  fechten,  da  aber  der 
Schwarze  auf  ihn  schlug,  musste  er  sein  Schwert  brauchen :  er  schlug 
ihn  todt.  Aber  aus  dem  einen  Erlegten  wurden  zwei  Schwarze  mit 
Kolben,  aus  diesen,  als  sie  erlegt  waren,  viere  und  so  fort,  bis  «s 
sechszehn  waren.  Da  hörte  Wolfdietrich  auf  zu  fechten,  er  kniete 
auf  seinen  Schild  und  betete  zu  Gott,  indess  die  sechszehn  Schwarzen 
mit  ihren  Kolben  auf  ihn  hieben.  Da  schickte  ihm  Grott  seine  Gnade 
tmd  rettete  ihn.  Die  bösen  Geister  verschwanden  und  nahmen  die 
Marpalie  mit  in  die  Hölle.  Wolfd.  aber  sprach:  Heir  des  Himmels, 
wer  dir  vertraut,  dem  kann  nichts  schaden.  IBOl. 

Nun  ritt  Wolfd.  weiter,  durch  ungarische  Beiche  an  S.  Jörgen 
Arm.  Dort  wurde  er  von  500  Sarrazenen  angegriffen;  er  erlegte 
z¥rar  zweihundert  derselben  sammt  ihrem  Anführer,  musste  aber  doch 
vor  der  Menge  üiehen  und  sprengte  in  das  Meer.  Da  hätten  ihn 
fest  die  Wogen  weggerissen,  das  Pferd  sank  unter  und  er  rief:  rei- 
cher Gott  vom  Himmel,  soll  ich  hier  untergehen,  so  hilf  du  meinen 
elf  Dienstleuten.  Da  rief  ihm  ein  Zwerg  vom  Ufer  zu,  er  soUe  sich 
zum  Gebirge  halten,  und  kam  ihm  mit  einem  Schiff  zu  Hülfe.  Der  Held 
landete,  ohne  es  zu  wissen,  bei  der  Burg  seiner  Brüder.  Er  trocknete 
seine  Rüstung  xmd  fragte  den  Zwerg,  wer  auf  dieser  Burg  hause. 
Der  Zwerg  antwortete:  es  sind  deine  Brüder,  sie  haben  deine  Dienstleute 
gefangen ,  die  müssen  zu  zwei  aneinander  geschmiedet  des  Nachts  als 
Schildwächter  auf  der  Mauer  gehen.  Da  sprach  Wolfd.:  »wie  gerne 
möchte  ich  meine  Dienstleute  sehen;  ach  Krist  vom  Himmel,  soll  ioii 
es  nicht  erlebeli,  dass  ich  sie  befreie  ?  «  Da  ritt  er  mit  dem  Zwerg 
an  den  Graben.  Er  hörte  den  alten  Berchtung  klagen:  Owe,  Wolfd. 
du  bist  leider  todt ,  sonst  würdest  du  mir  und  meinen  Kindern  aus 
der  Noth  helfen.  Maria,  Mutter  Gottes,  wüssten  wir  nur,  dass  er 
noch  lebt,  so  hätte  unsre  Noth  ein  Ende ;  es  ist  jetzt  im  elften  Jahre, 
dass  ich  ihn  nicht  mehr  sah.  Als  Wolfd.  diese  Klage  hörte.,  wurde 
ihm  schwach ;  er  stieg  vom  Pferde  und  legte  sich  ins  Gras.  Aber 
der  Zwerg  flüsterte  ihm  zu:  »Herr,  wenn  ihr  euch  verrathet,  so  seid 
ihr  verloren;  sechszig  Bitter  sind  euem  Dienern  zur  Huth  gegeben, 
werden  sie  dich  gewahr,  so  lassen  sie  dich  nicht  mit  dem  Leben 
entkommen,  und  erhenken  deine  lieben  Diener.«  Da  schlich  sich 
Wolfd.  wieder  zu  seinem  Bosse,  setzte  sich  darauf^  machte  dass  die 
Diener  den  Hufschlag  hörten,  und  indem  er  sich  entfernte  rief  er: 
»Herr  Gott,  ich  bin  noch  nicht  todt,  hilf  mir  und  meinen  Dienern 
aus  dieser  grossen  Noth.«  Da  sprach  Hache  der  junge:  »Hörst  du 
Herebrand?  ist  der  Teufel  vor  die  Burg  gekommen,  oder  war  es  unser 
Herr  gewesen?   Vielleicht  nimmt  uasre  Noth  ein  Ende.«  Da  lachten 


LXXVI 

sie  und  wurden  in  ihren  Banden  wieder  ein  wenig  froh.  1326*  Wolfd. 
ritt  zum  Meere,  und  kam  auf  einem  Schiffe  nach  Geciligenland.  Dort 
erblickte  er  eine  schöne  Burg,  in  der  er  Herberge  suchen  wollte.  Aber 
bei  sinkender  Nacht  traf  er  im  Walde  auf  den  grösten  Mann,  den 
er  je  gesehen,  der  von  ihm  entweder  einen  Arm  oder  ein  Bein  als 
Zoll  verlangte.  Natürlich  kam  es  zum  Kampfe;  der  grosse  Eiese 
Baldemar  rief  vergeblich  seine  Götter  AppoUo  und  Derfiant  an;  der 
Held  erlegte  ihn.  1351.  Als  König  Marsilian  davon  Nachricht  erhielt, 
eilte  er  mit  grossem  Gefolge  den  Helden  zu  begrüssen.  Aber  WoKd. 
meinte,  sie  kämen  als  Feinde,  und  hieb  einige  zwanzig  von  ihnen 
nieder,  bis  es  endlich  dem  König  gelang,  ihn  von  seinen  freundlichen 
Absichten  zu  überzeugen.  Die  Königin  selbst  erschien,  und  begrüsste 
den  Helden  als  ihren  Verwandten.  Man  führte  ihn  in  ein  Gemach 
voll  schöner  Frauen,  und  die  Königin  sagte  ihm,  er  soll  eine  dersel- 
ben auswählen.  Aber  der  Held  sprach:  sein  Schwert  und  sein  Schilt 
sei  seine  Minne.  Die  schönen  Mädchen  sollten  ihn  entkleiden;  er 
duldete  es  aber  nicht.  Er  wurde  aufs  köstlichste  bewirthet  und  man 
Hess  ihn  nicht  weiter  ziehen,  bis  er  endlich  nach  einem  Jahr  sich 
nicht  länger  halten  Hess.  Er  nahm  Abschied  und  ritt  gegen  Lam- 
parten. 1421.  Im  Gebirge  begegnete  er  einem  Weibe  von  schreck- 
lichem Aussehen,  und  er  glaubte,  wieder  fechten  zu  müssen.  Sie  aber 
begrüsste  ihn  aufs  freundlichste,  er  solle  sich  vor  ihr  nicht  fürchten, 
sie  habe  zwar  Würmer  und  Eiesen  besiegt,  aber  sie  habe  schon  des 
Helden  Vater  und  Mutter  gekannt  und  wolle  ihm  heKen.  Eome,  so 
hiess  das  Weib,  führte  ihn  in  ihre  Klause,  wo  noch  sieben  Weiber 
gleicher  Art  waren.  Alle  waren  ihm  freundlich  und  er  blieb  vier 
Tage  bei  ihnen.  Er  bat  ihn  nach  Lumparten  zu  weisen.  Da  trug 
ihn  Eome  sammt  seinem  Pferde  über  das  Gebirg  zwei  und  zwanzig 
Meilen  weit  bis  auf  die  ebenen  Wege.  1443.  Er  nahm  Urlaub  von 
ihr  und  kam  am  fünften  Morgen  nach  Terfis.  Dort  fand  er  viele 
Bitter  aus  Meilan  und  Lamparten,  und  den  Grafen  von  Toscan.  Ein 
Bing  war  an  einem  seidenen  Faden  aufgehängt;  wer  •ihn  traf,  sollte 
von  der  schönen  Amie,  der  Tochter  des  reichen  Bürgers  Wemherj 
einen  Kuss  erhalten.  Als  sie  den  fremden  Eitter  erblickten,  sprach 
Amie:  »wer  ist  es,  der  dort  gewafl&iet  hält?  mich  dünkt,  er  sei 
des  Leibes  auch  ein  Mann.  Vater,  reite  zu  ihm  und  sage  ihm,  es 
schade  ihm  Niemand;  er  meint,  man  wolle  mit  ihm  fechten.«  Als 
Wemher  geritten  kam,  meinte  Wolfd.  er  wolle  mit  il^m  fechten  und 
sprengte  ihm  entgegen.  Wemher  wich  ihm  aus,  und  konnte  ihm  end- 
lich begreiflich  machen,  dass  die  Eitter  nicht  versammelt  seien,  um 
ihn  zu  erlegen,  sondern  um  sich  einen  Kuss  zu  verdienen.  Da  ritt 
Wolfd.  mit  Wemher  zu  der  Gesellschaft;  er  wurde  wohl  empfangen, 
und  man  wollte  ihn  zuerst  nach  dem  Einge  stechen  lassen,  um  dem 
Elend  die  Ehre  zu  geben.  Aber  er  wollte  nur  zusehen.  Als  alle  ge- 
fehlt hatten,  wurde  er  noch  einmal  aufgefordert.  Er  aber  sprach: 
sein  Eoss  sei  von  dem  langen  Eitte  müde.  Da  lieh  ihm  der  Bürger 
das  seinige.  Als  aber  Wolfd.  die  Hand  auf  den  Sattelbogen  drückte, 
sass  es  nieder,  und  war  zu  schwach,  ihn  zu  tragen.     Da  bat  Wolfd. 


Lxxvn 

tun  etwas  Fntter  für  sein  eigenes  Boss,  sprang  dann  ohne  Steigbügel 
in  den  Sattel  und  stach  den  Eing  herunter.  Da  küsste  ihn  die  Jung- 
frau dreimal.  1470.  Hierauf  forderte  ihn  Graf  Hermann  von  Tuscan 
auf,  mit  ihm  um  tausend  Mark  zu  stechen.  Aber  Wolfd.  erklärte, 
dass  er  nichts  besitze  als  Boss  und  Harnisch.  Der  Graf  bereute,  mit 
einem  so  armen  Mann  gewettet  zu  haben,  der  kaum  mit  seinem  Dienst- 
mann stechen  dürfe.  Aber  auf  Bitten  der  schönen  Amie  nahmWem- 
her  die  Wette  an,  und  Amie  sprach  zum  Grafen:  »nehmet  mich  zum 
Bürgen;  wenn  mein  Bitter  verliert,  und  mein  Vater  mich  nicht  löst, 
so  will  ich  euer  eigen  sein.«  Das  Stechen  sollte  aber  erst  nach  vier- 
zehn Tagen  Statt  finden,  damit  Wolfd.  und  sein  Pferd  ausruhen  könn- 
ten. In  dieser  Zeit  lebte  Wolfd,  bei  dem  Bürger.  An  einem  Mitt- 
woch war  das  Ziel  zu  Ende;  der  Graf  erschien  mit  einem  Gefolge 
von  500  Mann.  Amie  liess  ihn  schwören,  dass  im  Fall  dass  er  be- 
siegt werde,  sein  Gefolge  ihrem  Bitter  nichts  zu  leid  thue.  -Darauf 
waffnete  sie  selbst  ihren  Helden,  und  gab  ihm  eine  Halsberge,  die 
vorher  dem  alten  Otnit  gehört  hatte.  Wolfd.  zog  zu  Felde.  Die  Zu- 
schauer, Frauen  und  Männer,  bildeten  den  Bing.  Der  Graf  sprach: 
»auserwählter  Mann ,  wollt  ihr  den  Frauen  Kurzweil  machen,  so  lasst 
mich  ein  Balten  auf  euch  thun. «  »Dessen  sollt  ihr  gewährt  sein,«  sprach 
Wolfd.  Er  sass  so  ritterlich  zu  Pferde,  dass  er  allen  gefallen  musste. 
Der  Graf  sprengte  gegen  ihn  mit  grosser  Gewalt  mit  eingelegter  Lanze. 
Aber  Wolfd.  blieb  sitzen ;  der  Graf  stürzte  von  seinem  eigenen  Stiche. 
Da  gab  der  Graf  die  Wette  verloren  und  wollte  nicht  weiter  stechen. 
Aber  Wolfd.  wollte  nun  auch  zeigen,  was  er  könne.  Der  Graf  musste 
wieder  aufsitzen,  und  Wolfd.  sprengte  heran,  nahm  ihn  mit  der  Lanze 
über  dem  Sattelbogen,  und  warf  ihn  acht  Klafter  weit  vom  Bosse  auf 
die  Erde.  Amie  lachte  und  der  Graf  sprach:  »wer  verliert,  muss 
den  Spott  zu  dem  Schaden  haben.«  Aber  das  Gefolge  des  Grafen  war 
erzürnt  und  sie  griffen  Wolfd.  an ;  dieser  aber  legte  den  Schaft  quer 
über  den  Sattelbogen,  und  indem  er  so  unter  sie  ritt,  streifte  er 
ihrer  sechszig  von  den  Pferden  herab ,  und  mancher  fiel  Arm  und 
Bein  entzwei.  Wemher  mit  seinen  Leuten  verhinderte  weiteres  Un- 
glück. 1513.  Wolfd.  wurde  in  einen  Palast  geführt  und  hoch  geehrt. 
Da  trat  die  schöne  Amie  vor  ihren  Vater  und  sprach:  »Ach  Vater, 
gib  mir  den  werden  Mann.«  Aber  Wemher  sprach:  »er  ist  uns 
unbekannt,  ich  gib  dir  einen,  der  Burgen  und  Länder  hat.«  Die 
Jungfrau  sprach:  »ich  bin  diesem  hold;  seine  Tugend  ist  mir  bekannt, 
und  Gold  und  Silber  haben  wir  ja  genug.«  Da  gieng  Wemher  zu 
dem  Helden  und  sprach :  »Meine  Tochter  entbietet  euch,  dass  sie  euch 
hold  sei,  bleibet  hier,  so  gebe  ich  euch  beiden  Silber  und  Gold.« 
»Owe,  sprach  Wolfd.,  des  sollte  ein  unbekannter  Bitter  froh  sein, 
aber  ich  kann  nicht  hier  bleiben,  ich  suche  meinen  Gesellen  Otnit  zu 
Garten.«  »Owe,  sprach  der  Bürger,  Otnit  kann  euch  nicht  mehr 
trösten,«  und  erzählte  ihm,  wie  der  Kaiser  um's  Leben  kam.  Da 
sprach  Wolfd.,  ist  die  Kaiserin  ohne  Mann,  so  will  ich  die  Würmer 
erlegen:  Gönnt  mir  Gott  des  Sieges,  so  wird  mir  die  Krone.  Da 
gieng  Wemher  wieder  zu  seiner  Tochter  und  sprach:  »schöne  Tochter, 


da  bist  noch  ohne  Mann:   der  Gast  will  die  Würmer  erlegen  wegen 
der  Kaiserin.«     »Qott  gebe  ihm  Glück,   sprach  Amie,  da  sein  Herz 
an  Freuden   so  nnyerzagt  ist.«     Sie  holte  einen  bunten  Mantel  und 
gieng  zu  Wolfd.  »Edler  Ritter,  wem  wollt  ihr  mich  lassen?«  Wolfd. 
sprach :    »wenn  mir  Gott  den  Sieg  gönnt,  so  seid  gutes  Muthes ;  ich 
habe  elf  Dienstmänner,  sieben  Grafen  und  vier  Herzoge,  yon  denen  gab 
ich  euch  den  besten.«  »So  nehmet  diesen  bunten  Mantel,  mein  lieber 
Herr:  Gott  im  Himmel  sei  euch  gnädig.«     Damit  nahm  Wolfd.  Ab- 
schied und  Wemher  zeigte  ihm  den  Weg.  1536.     Der  Held  kam  an 
den  Graben  der  Burg  zu  Garten ;  da  hörte  er,  wie  der  Wächter  klagte. 
Bald  kam  auch  die  Kaiserin  Sidrat  auf  die  Zinne,  um  mit  dem  Wäch- 
ter  zu  klagen.     Sie   spracht    »Otnit,   lieber  Kaiser,  Gott  sei  deiner 
Seele  gnädig,  so  lange  du  lebtest  dienten  mir  Freie  und  Grafen,  mir 
dienten  Baiem ,   Schwaben ,  Franken ,  Dtiringerland ,  Worms ,  Speier, 
Köln  und  ich  hatte  Fische  aus  ^em  Sant  Gristinensee ;  jetzt  habe  ich 
weder  Land  noch  Leute;   und  ich  habe  auf  der  Welt  keinen  Trost.« 
Sie   betrachtete   ein  Gemälde,   Otnit  und  sie  selbst  vorstellend,   und 
der  Wächter   sprach   zu  ihr:    »sie   könne  ja   doch  mit  Spinnen  sich 
Brot  und  Wein  verdienen.«     Wolfd.  konnte   das  Klagen  nicht  mehr 
ertragen;   er   nahm  einen   Ungeheuern  Felsblock  und  warf  ihn  gegen 
die  Mauer.  1557.   -Da  fiel  die  Frau  in  Ohnmacht  vor  Schrecken;  als 
sie  sich  erholte,  fragte  sie  den  Wächter,  ob  Jemand  an  den  Graben 
gekommen  sei.  Der  Wächter  meinte,  den  Stein  könne  nur  der  Teufel 
geworfen   haben.     Aber  Sidrat   sprach:    »wir  wollen  nichts  mit  dem 
Teufel  zu  thun  haben.    Otnit  konnte  einen  Stein,  den  zwölfe  nicht  auf- 
heben konnten,  zwei  Schäfte  weit  werfen ;  und  da  war  auch  ein  jun- 
ger Ritter,  Wolfdietrioh  von  Griechenland,  der  besiegte  Otnit,  als  er 
achtzehn  Jahr   alt  war;   vielleicht  ist  er  ins  Land  gekommen.«     Sie 
rief  laut:  »ist  Jemand  an  dem  Graben?«     »Ja,  sprach  Wolfd.,  hier 
steht  ein  fremder  Mann,  der  ohne  Gottes  Hülfe  sich  nicht  einen  Tag 
gefristen  kann.«     »Warum   wolltet  ihr  uns  mit  dem  Stein  werfen?« 
»Ich   hörte  euch  klagen  um  einen  Mann;   da  wollte  ich  euch  zeigen, 
ob  ich  Manneskraffc  habe.«    »Kommt  der  Wurf  von  Kräften  und  nicht 
von  Zauber,  so  seid  ihr  ein  starker  Mann,  und  habt  nicht  eures  glei- 
chen.«    »Mit  Zauber  habe  ich  nichts  zu  schaffen;  wollt  ihr  es  nicht 
glauben,  so  werfe  ich  noch  einen  Stein.«    »Nein,  ihr  würdet  uns  ver- 
derben.    Aber  warum  seid  ihr  ins  Land  gekommen?«    »Ich  will  die 
Würmer  bestehen.«     »So    reitet   hin,   und  streitet,   kühner  Mann.« 
»Und  wenn  mir  Gott  den  Sieg  verleiht,  was  soU  ich  zum  Lohne  ha- 
ben?«   »Garten  und  Bern  und  alles  deutsche  Land  will  ich  euch  ge- 
ben. <  _  »Und   wem  gehört  euer  stolzer  Leib?«     »Der  ist  allen  Män- 
nern versagt.«     »So   gebt  mir  Urlaub,   Frau;   ich  will  die  Würmer 
nicht  bestehen.«     »So  wartet   noch   ein  wenig,   tugendhafter  Mann. 
Ich  weiss  ja  nicht,  ob  ihr  mir  ebenbürtig  seid,«  »Verlasst  euch  dar- 
auf, ich  bin  euch  ebenbürtig.«  »Wir  Frauen  haben  langes  Haar  und 
kurzen  Muth;  heute   sagen  wir  »Nein,«    und   thun   es  doch  morgen 
gem.«     »Frau,  was  soU  ich  zu  Lohn  haben,   wenn  ich  die  Würmer 
erschlage?«  »Garten,  Bern  und  aUes  was  ich  habe,  und  auch  meinen 


stolzen  Leib.«  »Gebet  mir  zur  Sicherheit  ein  Wahrzeichen.«  »Wollt 
ihr  nicht  herein  kommen,  lieber  Herr,  dass  ihr  ein  wenig  esset,  and 
wir  uns  sehen?«  »Nein,  ich  lasse  mich  nicht  sehen,  ehe  ich  ge- 
stritten habe.«  »So  tretet  in  den  Graben,  mid  empfaaiget  meinen 
Bing.«  Sie  liess  den^Bing  hinab  nnd  er  nahm  Abschied,  ohne  ihr  sei- 
nen Namen  zu  sagen.  1586. 

Er  ritt  in  den  Wald,  er  fiand  einen  todten  Mann  am  Boden 
liegen  und  nicht  weit  davon  eine  nackte  Frau,  die  in  Eihdsndthdn 
war.  Er  warf  ihr  seinen  Mantel  zu,  und  sie  erzählte  ihm,  dass  sie 
mit  ihrem  Mann  durch  den  Wald  zu  ihrer  Mutter  habe  ziehen  wollen, 
da  habe  sie  der  Wurm  Schadesam  überfallen,  ihr^  Mann  mit  etf 
Bittem  getödtet,  und  ihr  die  Kleider  abgezerrt,  und  seit  drei  Tagen 
habe  sie  Geburtswehen.  Er  wollte  sich  die  Augen  yerbinden,  und  ihr 
als  Amme  dienen,  aber  sie  bat  ihn,  ihr  Wasser  zu  holen ;  als  er  mit 
dem  Wassef  zurückkam,  lag  die  Frau  todt  am  Boden  mit  einem  todten 
Kind  auf  der  Brust.  Er  wand  sie  in  seinen  Mantel,  holte  auch  die 
Leiche  des  Mannes  und  begrub  sie  alle  in  einer  yerlassenen  E^apelle 
in  dem  Walde.  1611.  Erschwang  sich  wieder  aufs  Pferd,  ritt  weiter 
und  kam  endlich  zu  dem  Loch  des  Wurms.  Er  rief  hinein:  »seid ihr 
drinnen,  Herr  Wurm  Schadesam?«  Aber  der  Wurm  war  nicht  xu 
Hause.  Wolfd.  folgte  der  Spur  des  Drachen  und  fand  ihn  endlich  im 
Kampf  mit  einem  Löwen.  Er  half  diesem  um  so  mehr,  als  er  selbst 
einen  Löwen  im  Schilde  führte.  1618.  Aber  das  Schwert  konnte  den 
Drachen  nicht  verwunden,  und  die  Klinge  brach  ab.  Der  Drache 
siegte,  nahm  den  Löwen  in  den  Bachen  und  den  Helden  unter  den 
Schwanz,  und  brachte  sie  beide  seinen  Jungen  zum  Futter.  1641. 
Diese  verzehrten  zuerst  den  Löwen ;  dann  wollten  sie  den  Bitter  fressen, 
aber  wegen  der  Binge,  und  weil  das  Hemde  sich  zwischen  die  Biage 
legten,  konnte  sie  ihn  nicht  aussaugen.  Der  alte  Wurm  holte  ihnen 
noch  das  Pferd  Wolfdieterichs;  darauf  waren  sie  satt,  und  unter- 
hielten sich,  Wolfdieterich  wie  einen  Ball  einander  zuzuwerfen,  bis  sie 
einschliefen.  Wolfdietrich  kam  erst  um  Mittemacht  wieder  zu  sich, 
kroch  dann  in  dem  Loche  unter  den  Todten  umher,  und  fand  das 
Schwerdt  eines  Biesen,  Eckeleit,  das  aber  bei  einem  Stoss  gegen  den 
Felsen  zerbrach.  Da  rief  er  Gott  an,  der  ja  auch  Daniel  aus  der 
Löwengrube,  und  Jonas  aus  dem  Fische  errettet  habe.  Alsbald  stiess 
er  auf  die  Leiche  Otnits,  und  fand  dabei  dessen  gutes  Schwert,  mit 
dem  er  durch  den  Stein  hauen  konnte.  Nun  suchte  er  den  alten  Wurm 
wieder  auf  und  gab  ihm  einen  Schlag.  Das  Schwert  schnitt  den  Wurm. 
Nach  langem  Kampfe  siegte  Wolfd.  Dann  erlegte  er  auch  die  alte 
Wurmin  und  elf  Junge.  Nur  eine  alte  und  eine  junge  Wurmin 
entrannen:  die  alte  gieng  auf  16  Füssen,  die  junge  wurde  80  Jahre 
später  von  Dietrich  von  Bern  erschlagen.  1678.  Wolfd.  schnitt  d«n 
erlegten  Würmern  die  Zungen  aus  zum  Wahrzeichen:  dann  gieng  er 
wieder  zur  Leiche  Otnits  und  sprach ;  »Edler  Kaiser,  unser  beider  Feind 
ist  todt;  gestatte  mir  deine  Büstung  zu  tragen:  es  nähme  sie 
sonst  ein  anderer.«  Da  sandte  Gott  einen  Engel,  der  aus  Otnits  Leiche 
sprach:  »Wolfd.  die  Büstung  soll  dir  erlaubt  sein.«  Da  legte  Wolfd. 


LXXX 

die  Brünne  Otnits  an,  tuid  verbarg  die  Leiche  des  Kaisers  in  einen 
Winkel,  um  sie  wieder  finden  zn  können.  Aber  die  Eüstong  war  ihm 
schwer,  er  konnte  nicht  weit  gehen,  und  ruhte  unter  einer  Buche.  1690. 

Unterdessen  war  Herzog  Grerwart  mit  achtzig  Mann  ausgeritten, 
um  die  Drachen  zu  erlegen.  Als  sie  den  todt^  Wurm  Schadesam 
fanden,  nahm  Gerwart  den  Kopf  mit  und  forderte  seine  Leute  auf, 
ihm  zu  beschwören,  dass  er  den  Wurm  erlegt  habe.  Alle  wollen  es 
thun,  nur  zwei  Grafen,  Hartmann  und  Hermann  wollen  nicht  lügen. 
Gerwart  ritt  weiter  und  fand  Wolfdieterich  unter  dem  Baume.  Er 
fragte  ihn,  ob  er  ihm  beschwören  wolle,  dass  er  die  Würmer  erschlagen 
habe.  »Habt  ihi^die  Würmer  erschlagen?  sagte  Wolfd.  wie  war  euch 
denn  zu  Muthe,  als  euch  der  Wurm  in  den  Schwanz  nahm,  und  einen 
Löwen  in  den  Bachen?  und  als  sie  in  dem  Borge  mit  euch  Ball 
spielten?  und  wie  entkamt  ihr?«  »Auf,  rief  Gerwart,  helfet  mir  diesen 
Mann  erschlagen;  er  meint,  er  habe  die  Würmer  erlegt.«  Sie  drangen 
auf  ihn  ein,  aber  er  erschlug  ihrer  25  ;  die  andern  entflohen ;  Gerwart 
selbst  schlug  Wolfd.  zu  Boden :  da  stellten  sich  die  Grafen  Hartmann 
und  Hermann  schützend  über  den  Helden,  bis  er  wieder  zu  sich  kam ; 
er  besiegte  den  Herzog,  der  sein  Diener  werden  wollte.  Er  befahl 
ihm  den  Drachenkopf  an  seine  Stelle  zu  bringen,  und  ihm  ein  gutes 
Pferd  zu  verschaffen ;  auch  nahm  er  Speise  von  ihm,  da  er  sehr  hungrig 
war.  Darauf  zeigte  er  ihm  und  seinen  Leuten,  dass  dem  Drachen- 
kopf die  Zunge  ausgeschnitten  war,  und  dass  er  diese  hatte.  Da 
waren  sie  überzeugt.  1727. 

In  Garten  kam  zuerst  einer  der  entflohenen  Leute  Gerwarts  ein- 
gerannt, und  meldete,  dass  die  Würmer  erschlagen  seien :  dann  kamen 
auch  die  Grafen  Hartmann  und  Hermann,  und  erzählten,  was  ge- 
schehen war.  Da  klagte  Sidrat,  warum  denn  der  junge  Held  nicht 
selbst  komme,  und  woUte  einen  Boten  an  ihn  schicken.  Hartmann 
woUte  die  Botschaft  übernehmen,  aber  sein  Bruder  Hermann,  der- 
selbe, der  in  Terfls  Wolfd.  hatte  kennen  lernen,  warnte  ihn.  Da  gab 
ihm  Sidrat  einen  Falken  auf  die  Hand,  damit  der  Held  sehe,  dass 
er  keine  feindliche  Absicht  habe.  Als  ihn  Wolfd.  ansichtig  wurde, 
wollte  er  ihn  niederstechen,  doch  bemerkte  er  glücklicher  Weise 
noch  zu  rechter  Zeit  den  Falken  und  erkannte  den  Grafen,  der  ihm 
geholfen  hatte.  Dieser  richtete  seine  Botschaft  aus;  aber  Wolfd.  er- 
klärte, dass  noch  zwei  Würmer  im  Walde  giengen,  imd  dass  er  nicht 
nach  Garten  komme,  ehe  diese  erschlagen  seien.  Der  Graf  ritt  zu- 
rück und  hinterbrachte  die  Antwort.  »Ach,  klagte  Frau  Sidrat,  im 
Walde  gehen  Bären  und  Schweine,  wenn  er  die  alle  erlegen  will,  kg.nn 
ich  lange  auf  ihn  warten.«  1761. 

Da  kam  Graf  Gerwart  in  Garten  eingeritten  imd  rief:  verbindet 
mir  die  Wunden.  Aber  die  Kaiserin  jagte  ihn  mit  Schimpf  von 
dannen.  1763. 

Wolfdieterich  kam  an  den  Gartensee,  da  fand  er  einen  Löwen, 
dem  ein  kleines  Thier  das  Blut  aussaugte.  Als  das  Thier  den  Bitter 
bemerkte,  Hess  es  den  Löwen  los  und  sprang  Feuer  speiend  gegen  den 
Helden.    Dieser  floh  in  den  See,   und   als  das  Thier  ihm  folgte  und 


LXXXI 

nass  wurde,  konnte  er  es  in  zwei  Stücke  hauen.  Dieses  Thier  heisst 
Zünde,  oder  Sarabant,  oder  Fippernater.  Es  leben  davon  immer  nur 
zwei :  wenn  die  Mutter  die  Jungen  zur  Welt  bringt,  so  legt  sich  der 
Vater  vor  sie  und  sie  verzehrt  ihn;  und  wenn  die  Jungen  heran- 
wachsen, verzehren  sie  die  Mutter.  1778.  Wolfd.  nahm  den  verwun- 
deten Löwen  zu  sich  und  führte  ihn  nach  Garten,  nachdem  er  unter- 
wegs noch  einmal  mit  der  Wurmin  gekämpft  hatte ;  er  rief  dem  Wäch- 
ter zu,  dass  er  einen  wunden  Löwen  gebracht  habe,  den  solle  äeine 
Frau  heilen.  Damit  ritt  er  wieder  in  den  Wald.  1790.  Der  Wäch- 
ter weckte  die  Kaiserin,  und  diese  Hess,  um  den  Löwen  herein  zu 
bringen,  einen  Priester  kommen,  der  ihr  eine  Messe  lesen  sollte.  Dieser 
weigerte  sich,  weil  Niemand  vor  Mitternacht  eine  Messe  haben  sollte.  ^ 
Darüber  erwachte  der  Burggraf;  er  kam  mit  dreihundert  Mann  und 
fragte  die  Kaiserin,  warum  sie  nicht  schlafe.  Sie  gab  vor,  es  habe 
ihr  geträumt  von  dem  Ritter,  der  die  Würmer  erschlagen  hatte,  dass 
er  einen  Löwen  an  den  Burggraben  brachte.  Sie  sollten  doch  mit  ihr 
gehen,  nachzusehen  ob  es  nicht  wahr  sei.  Sie  giengen  an  den  Graben 
und  fanden  den  Löwen,  Der  Burggraf  meinte,  es  sei  ein  schlimmes 
Zeichen,  wenn  die  Thiere  zu  den  Burgen  kommen;  es  bedeute  Krieg 
und  Verwüstung.  Sie  wollten  die  Hunde  auf  den  Löwen  hetzen.  Aber 
die  Kaiserin  litt  es  nicht,  Hess  vielmehr  einen  Teppich  bringen,  auf 
dem  sie  selbst  mit  zwölf  Jungfrauen  das  kranke  Thier  in  die  Burg 
trug.  Dort  wusch  sie  ihm  die  Wunden  mit  Wein  und  pflegte  in  aufs 
beste.  In  der  Nacht  stand  sie  heimlich  beim  Wächter,  und  als 
Wolfd.  kam  um  nach  dem  Löwen  zu  sehen,  gelang  es  ihr  ihn  zu  be- 
wegen, dass  er  heimlich  herein  kam.  Aber  der  Burggraf  mit  seinen 
Leuten  klopfte  an  dieThür;  1818.  sie  habe  einen  Mann  bei  sich,  der 
Otnits  Rüstung  trage,  es  sei  der  Mörder  des  Kaisers.  Kaum  fand 
Wolfd.  Zeit  sich  zu  wafEhen,  und  den  Löwen  frei  zu  lassen ;  da  dran- 
gen die  Feinde  ein.  Zwar  fanden  viele  derselben  ihren  Tod,  aber 
auch  der  Löwe  wurde  erstochen,  und  Wolfd.  wurde  von  der  Menge 
in  den  Hof  gedrängt :  von  einem  Steinwurf  betäubt,  sank  er  zu  Boden : 
die  zwei  Grafen  Hartmann  und  Hermann  stellten  sich  schützend  über 
ihn ;  als  er  wieder  zu  sich  kam,  trieb  er  die  Feinde  wieder  in  die 
Burg.  Die  Kaiserin  vermittelte :  sie  sollten  mit  einander  in  den  Wald 
reiten  und  die  Sache  untersuchen.  1838.  So  geschah  es,  und  auch  die 
Kaiserin  folgte  ihnen.  Als  sie  den  Köpf  des  Wurmes  fanden,  meinte 
Graf  Helmnot  von  Tuscan:  um  ein  solches  Würmchen  wollten  sie 
dem  Herren  nicht  dienen.  Aber  da  kam  die  Wurmin:  alle  entflohen; 
nur  Wolfdietrich  blieb  und  erlegte  das  Thier.  Da  erkannten  alle,  dass 
er  verdiene,  ihr  Herr  zu  sein,  und  schworen  ihm  Gehorsam.  1858. 
Wolfdieterich  Hess  nun  die  Todten  aus  der  Drachenhöle  tragen,  und 
zeigte  der  Kaiserin  Otnits  Gebein;  alle  wurden  bestattet.  Darauf 
kehrten  sie  nach  Garten  zurück.  Helmnot,  der  früher  dem  Kaiser 
Otnit  gedient  hatte,  wurde  ausgeschickt  um  die  Gäste  zu  der  Hochzeit 
einzuladen.  Es  kamen  König  Jochfrit  von  Spangen,  König  Mandelber 
von  Frankreich,  König  Fridebolt  von  jGriechen ;  dazu  Herzogen,  Grafen, 


Lxxxn 

Freie  und  Dienstleute,  an  80,000  Mann,  das  Fest  dauerte  9  Tage. 
Sidrat  vergass  Otnit  und  lebte  glücklieh  mit  ihrem  neuen  Mann.  1885. 

Aber  dieser  konnte  nach  6  Wochen  seinen  Kummer  nicht  mehr 
verbergen.  Sie  bat  ihn,  ihr  zu  sagen,  was  ihn  drücke;  sie  habe  ge- 
hört, das8  Mann  und  Weib  zweLSfielen  und  ein  Leib  seien.  Da  sagte 
er  ihr,  daas  er  traurig  sei,  weil  er  an  seine  elf  gefangenen  Dienst* 
leute  denke.  »Für  die  zehne,  sagte  sie,  nehmt  30,000,  und  für  den 
elften  sollt  ihr  mich  im  Herzen  haben,  c  >  Wären  euer  dreissig,  ich 
nähme  sie  nicht  ftir  meine  elf  Dienstleute.«  Da  kehrte  sie  ihm  den 
Bücken  zu,  und  Hess  durch  ihren  Kaplan  einen  Brief  schreiben,  dass 
80,000  Mann  nach  Garten  kommen  sollten.  Als  diese  bewaffnet  er- 
schienen, fragte  Wolfdietrich  verwundert,  was  das  zu  bedeuten  habe. 
Sie  aber  sprach:  »ich  bin  euer  Feind;  hört  es,  alle  meine  Leute,  er 
liebt  einen  Diener  mehr  als  die  Kaiserin,  kann  er  noch  die  Krone 
haben?«  Da  sprangen  die  Jungen  erzürnt  auf,  aber  ein  alter  Ritter 
sprach:  sie  sollten  erst  hören,  was  der  Bitter  zu  sagen  habe. 
Da  sprach  Wolfd. :  »ich  will  euch  urtheilen  lassen.  Wenn  einer  von 
euch  16  Söhne  hätte,  und  400  Helden,  und  die  Helden  würden  alle 
erschlagen,  wolltet  ihr  nicht  die  Kinder  gesund  erhalten,  wenn  ich  es 
erlaubte?«  Sie  sprachen:  »das  versteht  sich,  dass  wir  die  Kinder 
gesund  von  dannen  führten.«  »Ich  hatte  einen  Meister,  der  war  so 
treu,  dass  er  viertausend  Helden  in  meinem  Dienste  verlor,  und  als 
ich  seine  Söhne  entfliehen  hiess,  mussten  sie  dennoch  streiten,  bis 
sechse  erschlagen  waren.  Das  war  der  Herzog  Berchtung  von  Meran. 
Meine  Brüder  haben  mich  von  meinem  Erbe  vertrieben,  imd  meinen 
Meister  und  seine  Söhne  gefangen.«  Da  erschrack  die  Kaiserin :  »Owe 
Gott  vom  Himmel,  was  hab  ich  gethanl  Seid  ihr  Wolfd.  von  Grie- 
chenland ?  Vergebt  mir,  und  gedenket  an  alle  Treue,  und  wie  ich  um 
euch  ins  Gerede  kam.«  Er  aber  sprach,  da  sie  ihre  Helden  ge- 
sammelt habe,  um  ihn  zu  zwingen,  so  könne  er  ihr  nicht  vergeben« 
Da  fiel  sie  ihm  zu  Füssen  und  bat  um  Otnits  willen  um  Verzeihung. 
Um  Otnits  willen,  sagte  er,  kann  ich  nichts  versagen ;  steht  auf,  ich  ver- 
geh euch  und  thut  es  nicht  wieder.  Da  ktisste  sie  ihn,  und  wunderte 
sich,  dass  sie  ihn  nicht  erkannt  hatte    1912. 

Es  wurde  nun  eine  Flotte  und  ein  Heer  ausgerüstet ;  auch  Ger- 
wart und  Helmnot  von  Tuscan  folgten  dem  Kaiser.  Beim  Abschied 
sprach  Sidrat:  »Die  Griechinnen  sind  klug;  wenn  euch  eine*  minnte, 
müsstet  ihr  dort  bleiben.«  »Was  schadet  es  euch,  wenn  ich  ihrer 
zwei  oder  drei  minne?«  Herr,  lasset  das  lieber  bleiben,  und  eine 
andere  Gabe  muss  ich  haben,  wenn  ihr  eure  Brüder  bezwinget,  so 
bringet  sie  lebend  hieher.  »Das  sei  euch  gewährt,  und  damit  segne 
euch  Gott.«  Also  fuhr  Wolfdietrich  nach  KunstenopeL  1920.  Sie 
landeten  eine  Meile  von  der  Stadt,  und  schlugen  ihre  Zelte,  nach  dem 
Bath  des  Grafen  Hermann,  nicht  am  Meere  auf,  sondern  im  Walde. 
Nach  dem  Bath  Hermanns  gieng  Wolfdietrich  mit  zwölf  Begleitern 
in  der  Nacht  an  den  Burggraben.  Er  hörte  die  Klagen  seiner  Diener, 
Hermann(?),  Schiitbrant,  Herbr^uit,  Hache.  Da  rief  Wolfdietrich: 
»Wir  sind  zwölf  Pilger  vom  heiligen  Grabe ;   gebt  uns   etwas  herab 


Lxxxm 

um  der  liebsten  Seele  willen,  die  euch  der  Tod  genommen  hat.«  Da 
sprach  Hache:  »wir  haben  zwei  Seelen  in  unserm'  Gebet:  die  eine 
ist  die  unseres  Vaters,  um  der  andern  Seele  willen  geben  wir  euch 
einen  Harnisch,  da  wir  sonst  nichts  haben,  den  möget  ihr  fttr  Brot 
und  Wein  versetzen.«  Wolfdietrich  fragte,  wer  denn  die  andere  Seele 
sei?  »Das  ist  der  Fürst  Wolf dietr ich,  um  seinetwillen  geben  wir  euch 
was  wir  haben ;  unsern  Vater  vergessen  wir  vielleicht,  um  ihn  werden 
wir  immer  klagen.«  1951.  Da  fragte  Wolfd.,  »wann  lag  euer  Vater 
todt?«  Sie  erzählten:  »um  Pfingsten  wollten  die  Könige  Hof  haben; 
die  Fürsten  trugen  reiche  Kleider,  wir  aber  graue  Böcke  und  Bund- 
schuhe  aus  Eindsleder ;  da  schlug  sich  unser  Vater  an  die  Brust  und 
rief:  owe  Wolfdietrich,  wärest  du  noch  am  Leben,  du  duldetet  nicht, 
dass  wir  in  solcher  Armuth  erscheinen.  Und  damit  schied  die  Seele 
von  ihm.  Die  Fürsten  begruben  ihn  schön ,  und  wir  wurden  fester 
in  die  Eisen  geschlsigen. «  Da  befahl  Wolfd.  seinen  Begleitern,  sieh 
zurückzuziehen,  schlug  sich  an  die  Brust,  raufte  den  Bart  und  klagte 
um  seinen  Meister.  Herebrant  hörte  es  und  rief  herab:  »Pilger,  was 
ist  dir  geschehen,  dass  du  so  sehr  klagst?«  »Bist  du  Herebrant?  so 
will  ich  dirs  sagen ,  ich  bin  Wolfdietrich  und  klage  um  meinen  Mei- 
ster.« Als  dies  die  zehn  Söhne  Berchtungs  hörten,  fielen  sie  auf  der 
Mauer  auf  die  Knie  und  riefen  Gott  an,  er  solle  sie  von  ihren  Banden 
befreien ;  da  that  Gott  ein  Wunder,  die  Ketten  brachen,  und  die  Ge- 
fangenen sprangen  von  der  Mauer  herab.  Hache  brachte  ein  Licht, 
Herebrant  erkannte  seinen  Herrn  an  jener  Wunde,  die  er  ihm  ver- 
bunden hatte.  Sie  fielen  ihm  zu  Füssen  und  Wolfdietrich  sprach: 
»wohlauf,  wir  wollen  die  Könige  zwingen,  dass  sie  mir  mein  Erbe 
wieder  geben.«  »Wir  zünden  die  Stadt  an  allen  vier  Enden  an.« 
»Das  dürfen  wir  nicht,  sprach  Wolfd.  um  der  Heiligen  willen;  sieben 
Apostel  wohnen  dort.«  »Wenn  die  Heiligen  dort  wohnen,  so  sollen  sie 
ihr  Haus  beschützen«  sprachen  die  Brüder  und  steckten  die  Stadt  in 
Brand.  Wolfd.  drang  mit  seinen  zwölf  Begleitern  xmd  den  zehn 
Söhnen  Berchtungs  in  die  Stadt  ein;  er  blies  sein  Hom,  und  sein 
Heer  kam  ihm  zu  Hülfe.  Die  Grafen  Hermann  und  Hartmann,  der 
Herzog  Gerwart,  und  Berchtungs  Söhne  Berchter,  Berchtwin,  Albrant 
fochten  aufs  tapferste;  und  als  die  Bürger  von  Kunstenopel  Wolfd. 
erkannten,  unterwarfen  sie  sich.  1994.  Die  beiden  Könige,  Böge  und 
Wachsmut  sassen  auf  ihi-er  Burg  Atins ;  sie  sammelten  ihr  Heer  und 
nach  einer  Woche  wurde  vor  Kunstenopel  die  Schlacht  geschlagen. 
Wolfdietrich  siegte,  und  nahm  seine  Brüder  gefangen.  2034.  Wolfd. 
liess  sich  huldigen,  und  bei  Sant  Johanns  Altar  eine  Messe  singen.  Da 
bemerkte  er  bei  dem  Sarke  seines  Vaters  den  Sark  Berchtungs.  Er 
nahm  den  Deckel  ab,  und  fragte:  »lieber  Meister,  wie  kann  ich  dir 
helfen?«  Da  sprach  der  Todte:  »lass  mir  siebenzig  Messen  halten.« 
Wolfd.  liess  von  hundert  Priestern  hundert  Messen  lesen.  Sie  fuhren 
nun  wieder  nach  Garten«  Die  Kaiserin  kam  ihnen  entgegen,  begrüsste 
besonders  die  zehn  Söhne  Berchtungs,  und  auf  ihre  Bitten  verzieh 
Wolfd.  seinen  Brüdern,  und  verlieh  ihnen  Länder  und  Burgen.  2062. 
Es  wurde  nun  ein  grosser  Hof  au  Garten  gehalten:  nachdem  Wolfd. 


LXXXIV 

in  Eom  gekrönt  war,  wurden  zu  Garten  Feste  gehalten.  Wolfd.  schickte 
nach  Terfis  znr  schönen  Amie.  Durch  Graf  Hartmann  eingeladen, 
kam  sie  in  einem  Wagen  gefahren;  sie  wurde  mit  Herbrant  ver- 
mählt. 2093.  Wolfd.  vertheilte  die  Länder  unter  seine  Getreuen. 
Hartmann  und  Hermann  bekamen  Westerich.  Herbrant  erhielt  die 
Burg  Garten,  weil  sie  in  der  Nähe  der  Mark  Wernhers,  seines  Schwie- 
gervaters lag.  Hache  erhielt  das  Land  bei  Rhein  und  eine  Herzogin 
zum  Weibe:  er  wohnte  zu  Breisach  und  hatte  einen  Sohn  Eckhart. 
Meran  erhielt  Berchter.  Kärnten  erhielt  Berchtung,  einer  der  Söhne 
des  alten  Berchtung.  Berchtwin  und  Alebrant  erhielten  Sachsen  und 
Brabant.  Die  vier  übrigen  Söhne  Berchtungs  erhielten  Griechenland. 
Alle  schwuren  ihm  Treue  iind  fuhren  in  ihre  Länder.  2106.  Wolfd. 
aber  lebte  noch  20  Jahr  mit  der  Kaiserin,  sie  gebar  ihm  eine  Tochter 
Sidrat  und  einen  Sohn  Hugdieterich.  Zu  Garten  aber  gebar  Amie 
dem  Herebrant  drei  Söhne,  Hildebrand,  Nere,  Hsan,  und  eine  Tochter 
Mergart,  von  der  kamen  die  Wülfinge  und  der  kühne  Wolfhart.  Der 
Kaiser  Hess  seinen  Sohn  bei  Herebrand  erziehen.  2112.  Als  Hug- 
dieterich zwölf  Jahr  alt  war ,  starb  die  Kaiserin ,  und  Wolfd,  über- 
gab die  Regierung  seinem  Sohne  und  gieng,  um  seine  Sünden  zu 
büssen  in  das  Kloster  Titschal  vom  Orden  Sant  Jörgen,  am  Ende  der 
Kristenheit ;  er  opferte,  sein  Sturmgewand  auf  S.  Johanns  Altar.  Im 
Kloster  duldete  er  nicht,  dass  die  Speisen  ungleich  vertheilt  wurden. 
Der  Heidnische  König  Tarias  liess  durch  einen  Boten  das  Kloster  auf- 
fordern, sich  zu  unterwerfen.  Wolfd.  gab  eine  trotzige  Antwort.  Ein 
ungeheures  heidnisches  Heer  erschien  vor  dem  Kloster,  darunter  auch 
Bumroch  von  Palacker  (so  entstellt  aus  Baruch  von  Baldack  bei 
Wolfram),  der  Bruder  jenes  Lummer  (Lunher)  und*  Belamunt,  welche 
Wolfd.  früher  erlegt  hatte.  Das  Kloster  schickte  Boten  an  Hug- 
dieterich und  dieser  kam  mit  einem  grossen  Heer  dem  Kloster  zu 
Hülfe.  In  der  Schlacht  fielen  sechs  von  den  Söhnen  Berchtungs, 
Berchter,  Berchtwin,  Schiltwin,  Alebrand,  Schildbrand,  Berchtung. 
2212.  Der  junge  Hugdieterich  und  Hiltebrand  bedeckten  sich  mit 
Ruhm.  Wolfd.  selbst  entschied  die  Schlacht  und  nahm  Tarias  ge- 
fangen. Dieser  musste  sich  taufen  lassen.  Hildebrand  erhielt  ein 
Wappen,  3  Wölfe  von  Gold  in  grünem  Felde  mit  blauem  Ring.  Hug- 
dieterich mit  seinem  Heer  nahm  Abschied.  2232.  —  Wolfdieterich 
lebte  in  dem  Kloster  in  strenger  Busse.  Eine  Nacht  brachte  er  im 
Münster  auf  einer  Bahre  zu ;  da  erschienen  alle,  die  er  im  Leben  er- 
schlagen hatte,  und  fochten  mit  ihm,  und  damit  hatte  er  seine  Sünden 
gebüsst.  Er  lebte  dann  noch  16  Jahre  bis  endlich  die  Engel  seine 
Seele  holten.  2242. 


Zur  kritischen  Beleuchtung  dieser  Erzählung  dient  hauptsächlich 
die  Vergleichung  mit  dem  andern,  denselben  Stoff  behandelnden  Ge- 
dicht, welches  ich  Wolfdietrich  und  Sabene  nenne  und  WSab  be- 
zeichne.   Wir  besitzen   es  leider   nur  in  einer  Handschrift,  die  be- 


LXXXV 

rühmte  Ambracher  Maximilians  T. ,  und  nicht  vollständig;  es  steht 
daraus  gedruckt  in  Hagens  Heldenbuch  von  1855,  1,  S.  72—151. 
Ein  vollständiges  Exemplar  desselben  Gedichts  besass  Kaspar  von  der 
Roen,  dessen  Abkürzung  gedruckt  ist  bei  Hagen,  Heldenbuch  von  1820 
am  Ende.  Kaspars  Exemplar  scheint  von  dem  unsrigen  wenig  ver- 
schieden gewesei\  zu  sein.  Es  war  auf  dieselbe  Weise  in  Abenteuer 
getheilt,  wie  St.  26  ward  des  kinds  erste  pein^  in  sorgen  auf  Oaria 
nasse  Orineis  wdb  die  kunigein  erkennen  lässt.  Einiges  lässt  andere 
Lesarten  vermuthen,  wie  der  Name  Denmark  in  106,  134 ;  die  Worte 
132  so  such  sie  in  detn  hauffe  und  135  ,  nach  leit  kert  freude  mit. 
Wenigstens  einmal  kann  d^e  Handschrift  aus  dem  Auszug  berichtigt 
werden;  445,4  sel?ier  kindlein  plos  ist  sinnlos;  Kaspar  169:  seinswert 
das  fürt  er  plos.  Mit  ziemlicher  Sicherheit  können  wir  annehmen, 
dass  Kaspars  Vorlage  bereits  beträchtlich  abgekürzt  war;  sie  hatte 
nämlich  700  Strophen,  die  Kaspar  in  333  zusammenzog,  da  mm  die 
606  Strophen  der  Ambraser  Handschrift  bis  Kaspar  234  reichen,  so 
ist  wahrscheinlich,  dass  bei  gleichförmiger  Zusammenziehung  des 
fehlenden  Bestes  Kaspars  Strophe  333  ungefähr  der  860.  Strophe  ent- 
spricht, \md  dass  also  jene  Vorlage  etwa  160  Strophen  weniger  hatte, 
als  unsere  Handschrift  haben  würde,  wenn  sie  das  Gedicht  zu  Ende 
führte.  Zur  Ergänzung  dieses  Eestes  kann  aber  auch  der  Wolfd  Z 
benützt  werden;  denn  was  dieser  nicht  aus  unserm Wolfd.  gewonnen 
hat,  das  ist,  wie  oben  gezeigt  ist,  aus   WSab  genommen. 

W.  Sabene  weicht  zwar  sehr  beträchtlich  von  unserm  Wolfd.  ab ; 
aber  er  hat  doch  wesentlich  dieselben  Bestandtheile ,  und  zeigt  an 
einigen  Stellen  sogar  wörtliche  Uebereinstimmung.  551  bis  553  sind 
fast  wörtUch  W  1583-1585.  554,1  ist  1586,1.  554,2  u.  3  ist  1587,1 
u.  2.  551,1  u.  562,3  =  1587,3.  562,4  =  1587,4.  563  =  1588.  564  = 
1589.  566,1  :  2  =  1592,1  :  2.  598,1  =  1613,4.  600,3  :  4  =  1618,1 :  2. 
601,1:2  =  1620,3:4. 

Im  grossen  Wolfdietrich  lassen  sich  nicht  nur  leicht  ablösen,  son- 
dern sind  sogar  entschieden  störend,  die  Kämpfe  mit  den  Biesen  Olfan 
und  Belamunt  Str.  271  —  301  und  394—493.  WSab  ist  von  diesen 
Zusätzen  ganz  frei.  Es  gereicht  dem  Gedicht  zum  Vortheil,  wenn 
man  diese  Stücke  geradezu  streicht ;  sie  sind  rein  erfunden  und  haben 
durchaus  keinen  Gehalt  an  überlieferter  Sage.  Mit  dem  ersten  Stück, 
dem  Kampf  mit  Olfan,  steht  in  enger  Verbindung  die  Nachricht  von 
dem  ersten  Tumire  und  der  Wehrhaffcmachung  267—270,  die  im 
Widerspruch  steht  mit  353 ,  wo  Berchtung  es  ist,  der  Wolfdieterich 
das  Schwert  gibt.  Nach  1466  hat  Wolfd.  auch  sein  Pferd  von  Berch- 
tung erhalten.  Also  auch  die  Strophen  267—279  sind  Zusatz.  Zu 
bemerken  ist  übrigens,  dass  es  Strophen  dieser  jüngsten  Erweiterungen 
des  Gedichts  sind,    die   in  den   ältesten   Bruchstücken  erhalten  sind. 

Im  Stil  sind  diese  jüngsten  Theile  des  Gedichts  leicht  kenntlich. 
Sie  haben  Vorliebe  für  den  innern  Beim,  der  jedoch  ebenso  in  einigen 
Stücken  von  Gehalt  erscheint.  Denselben  Stil  zeigen  die  Stücke  943 
bis  1059,  von  den  Kämpfen  bei  Akers  und  Jerusalem;  sie  haben 
ebenfalls  keinen  Sagengeh^t  und  sind  dem  Dichter  von  WSeU^  unbe- 


LXXXVI 

kannt,  der  ganze  Abschnitt  ist  za  streichen.  Denselben  Eindruck 
macht  im  Oanzen  der  Abschnitt  2134  bis  2288,  die  Kämpfe  des  alten 
Helden  im  Kloster  mit  dem  Heiden  Tarias ;  2151  und  2158  beziehen 
sich  auf  das  unechte  Stück  894  flg. ;  W8ab  kannte  den  Abschnitt 
nicht,  so  viel  aus  Kaspars  Auszug  erkannt  werden  kann.  Doch  sind 
die  Nachrichten  von  der  ersten  Waffenthat  Hildebrands,  von  dem  Tod 
von  sechs  der  Söhne  Berchtungs  und  von  dem  Wappen  der  Wülfinge 
nicht  ohne  Werth  für  die  Sagengeschichte.  Der  Verfasser  dieser 
Stücke  kennt  Wolfram  von  Eschenbach,  den  er  969  nennt;  vermuth- 
lich  war  der  ursprüngliche  Sinn  dieser  verdorbenen  Strophe,  dass 
Wolfram  gerühmt  wurde  als  der  Dichter,  der  im  Stand  gewesen  wäre, 
die  Thaten  Wolfdieterichs  zu  besingen;  vielleicht  ist  zu  lesen  2  u.  8. 
das  iaete  vil  tool  kunt  wolfram  der  werde  u.  s.  w.  üebrigens  möchte 
es  eine  missliche  Sache  sein,  aus  der  Schilderung  der  Zustände  in 
Akka  und  Jerusalem  auf  die  Zeit  der  Entstehung  dieser  Stücke  zu 
schliessen.  Nicht  nur  Akka,  sondern  auch  Jerusalem  sind  noch  im 
Besitz  der  Christen.  Man  könnte  danach  die  Abfassung  dieser  letzten 
Erweiterungen  der  Dichtung  spätestens  in  die  vierziger  Jahre  des 
18.  Jahrhunderts  setzen. 

Die  Vorgeschichte  Wolfd.  wird  bei  uns  ganz  anders  erzählt  als 
in  WSab.  Ich  stehe  nicht  an,  dem  grossen  Gredioht  den  Vorzug  zu 
geben :  die  Geschichte  der  Brautwerbung  Hugdietrichs,  wie  der  Geburt 
Wolfdietrichs  ist,  wie  Jakob  Grimm  Mjrthol.  1215  bemerkt,  ungemein 
lieblich  und  sicher  uralt.  Höchst  wahrscheinlich  hat  der  Verfasser 
des  WSab.  absichtlich  geändert  und  den  Namen  des  Helden  in  ganz 
anderer,  aber  ersonnener  Weise  erklärt.  Er  verräth  an  einer  Stelle 
582,4,  Kasp.  205  seine  Bekanntschaft  mit  der  Darstellung  des  grossen 
Gedichts;  er  nennt  den  Helden  einen  von  Salnegge.  Jedenfalls  lehrt 
die  Vergleichung  der  beiden  Gedichte,  dass  man  in  der  Zeit  ihrer  Ab- 
fassung nicht  mehr  darauf  ausgieng,  die  alten  Erzählungen  rein  zu 
bewahren  und  treu  zu  überliefern,  sondern  sich  nicht  das  geringste 
Gewissen  daraus  machte,  sie  nach  dem  Geschmack  der  Zeit  umzuge- 
stalten und  auszuschmücken,  üebrigens  muss  es  sehr  auffallend  ge- 
funden werden,  dass  sich  WSab.  sehr  oft  auf  die  Ueberlieferung  be- 
ruft, aber  nur  an  Stellen,  die  wirklich  im  wesentlichen  im  grossen 
Wolfd.  erhalten  sind;  dagegen  nicht  ein  einz^es  Mal  in  dieser  gan- 
zen Jugendgeschichte,  so  weit  sie  von  Wolfd.  abweicht.  Damit  ist 
wie  mir  scheint,  ziemlich  deutlich  vom  Verfasser  zugestanden,  dass 
er  diesen  Theil  selbst  erdichtet  hat.  Üebrigens  mag  er  wohl  einigeZüge 
aus  der  alten  Ueberlieferung  erhalten  haben,  die  in  Ww.  verwischt 
sind.  Hugdietrich  ist  ein  Heide,  der  Schwager  desFrute  von  Dänemark. 
Der  Bathgeber  Sahen  ist  nicht  erfanden :  da  Sahen  der  Sohn  Sibichs, 
im  Bitterolf  der  junge  heisst,  so  war  ein  anderer,  älterer,  vermuth- 
lich  der  Vater  Sibichs  in  der  Sage  bekannt.  Hugdieterichs  Frau, 
ebenfalls  eine  Heidin,  ist  die  Schwester  Botelungs;  Berchtung  hat 
sie  ihrem  Bruder  entführt,  für  sich  erworben  und  an  Hugdietrich  ab- 
getreten« Dies  sind  offenbar  keine  ersonnenen  Nachrichten,  aber  tun 
sie  mit   den  Nachrichten    des    grossen  Wolfd.  ssu  verbinden,   muss 


Lxxxvn 

man  anneliineii ,  dass  Hugdietrich  zweimal  verheirathet  war ;  Wolf- 
dietrichs Matter  starb  und  Berchtung  erwarb  seinem  Herrn  zur  zwei- 
ten Gemahlin  die  Schwester  Botelnngs.  Nur  so  l&sst  sich  begreifen, 
dass  die  Brüder  Wolfdietrichs  diesen  nicht  anerkennen  wollten. 

Man  kann  also  die  vollständige  Sage  aus  den  zwei  Gedichten  ge- 
winnen: Hugdietrich  erzeugt  mit  Hilteburg  von  Salnecke  den  Wolf- 
dietrichy  der  bei  Berchtung  von  Meran  aufwächst.  Die  Kinder  seiner 
zweiten  Gemahlin,  Böge  und  Wachsmut,  erklären  unter  dem  Einfluss 
Sahen*  s  dön  altern  Bruder  für  ein  Eebskind,  und  lassen  ihn  nicht  an 
der  Erbschaft  Theil  nehmen.  Best  einer  dritten  Fassung  der  Vorge- 
schichte ist  das  Fragment  Habens  (Heldenb.  1,  163),  der  Vater  heisst 
Trippel,  die  Mutter  Dietlint ;  sie  wohnen  inAthenis.  Es  scheint,  dass 
der  Eitabe  Wolfdietrich  durch  die  Schuld  Berchtungs  im  Walde  ver^ 
loren  gieng:  Berchtung  floh  desshalb  zu  den  Bussen.  Die  Erzählung 
ist  ohne  Zweifel  ersonnen. 

Meran  in  der  Sage  ist  das  tirolische,  und  das  dalmatische  oder 
das  croatische  Herzogthum  Meran  ist  nicht  damit  zu  vermengen. 
Meran  ist  in  der  Eaiserchronik ,  also  schon  vor  1147  das  Land  des 
alten,  die  Heimat  des  jungen  Dietrich;  und  den  König  Bother  darf 
man  nicht  in  die  zweite  Hälfte  des  zwölften  Jahrhunderts  herabrücken. 
Das  tirolische  Meran  ist  in  der  Sage  früher  verherrlicht,  als  es  in 
der  Geschichte  hervortritt :  doch  hat  schon  eine  Urkunde  von  887 
den  Namen  Mairania  bei  Eichhorn,  Chur,  codex  probat  S.  19  in 
volle  Tridentina  in  loco  qtä  diciter  Mairarda.  Der  alte  Dietrich  flieht 
von  Meran  zu  den  Langbarten ;  und  der  junge  Dietrich  herrscht  üb^ 
Meraner  und  Langbarten.  Meran  gränzt  also  an  die  Lombardei«  In 
Wolfd.  nimmt  man,  um  von  Meran  nach  Konstantinopel  zu  kommen, 
denselben  Weg,  wie  vom  Grardasee;  man  schifft  sich  zu  Sippen  ein. 
324.  356. 

Berchtung  von  Meran  ist  ohne  Zweifel  aus  König  Rother  genom- 
men; er  heisst  einmal  BerehUr  im  Beim  57,  wie  im  Bother.  Dieser 
ist  übrigens  eine  historische  Person;  es  heisst  von  ihm  Both.  3419 
he  ersluch  Eluewine;  es  ist  also  derselbe  PeredetiSy  von  welchem  Pau" 
lu8  diaconus  unter  Anderm  erzählt,  dass  er  wegen  seiner  Stärke  zur 
Ermordung  Alboins  ausgelesen  wurde,  und  mit  der  Tochter  Alboins,  AIs- 
vinda  und  dem  Präfecten  Longinus  und  mit  dem  Schatz  der  Lango- 
barden nach  Constantinopel  kam,  wo  er  in  Gegenwart  des  Kaisers  in 
spectacido  einen  Löwen  erschlug.  Von  diesem  Feredsua  also  sangen 
die  Lieder,  welche  Alboins  Buhm  über  alle  deutsche  Länder  verbrei- 
teten; obgleich  er  Alboins  Mörder  war,  so  wurde  er  doch  in  der 
Poesie  als  treuer  Diener  seines  Herrn  verherrlicht  und  so  verdrängte 
sein  Name  die  Namen  älterer,  wegen  ihrer  Treue  berühmter  Helden, 
wie  wahrscheinlich  in  der  gothischen  Sage  den  Namen  jenes  Qenst* 
mundtis,  auf  welchen  ich  Untersuchungen  S.  166  aufrnerksam  gemacht 
habe.  Dass  unser  Berchtung  von  dem  longobardischen  Berther  nur 
den  Namen  angenommen  hat,  zeigt  sich  darin,  dass  die  Söhne  ganz 
andere  Namen  haben.  Bei  Bother  heissen  sie  Erwin,  Lupolt,  bei  W. 
Herebrand,  Hache  u«  s.  w. 


Lxxxvm 

Das  Yerhältniss  Wolfdietrichs  zu  Otnit  ist  in  M'Sab.  viel  ein- 
facher als  in  Ww.  In  W8ab.  haben  sich  die  Helden  nie  gesehen; 
Wolfd.  will  ihn  aufsuchen,  und  ihn  um  Beistand  zur  Befreiung  seiner 
Dienstleute  bitten;  da  er  ihn  nicht  mehr  unter  den  Lebenden  trifft, 
rächt  er  seinen  Tod  an  den  Drachen  und  heirathet  seine  Wittwe.  Fast 
ebenso  wird  die  Geschichfe  in  der  Thidrekssaqa  erzählt;  es  musste 
nur  die  Beziehung  auf  die  gefangenen  Dienstleute  wegbleiben,  da 
Wolfd.  mit  Dietrich  von  Bern  verwechselt  ist.  Dietrich  reitet  auf 
die  Jagd  und  denkt  nicht  an  Otnit  bis  er  dessen  Leiche  findet.  Dagegen 
in  Wtt.  sind  die  beiden  Helden  die  besten  Freunde  gewesen,  und  es 
ist  darum  sehr  auffallend,  dass  die  Wittwe  Otnits  Wolfdietrich  hei- 
rathet, ohne  ihn  wieder  zu  erkennen.  Offenbar  ist  die  einfache  Er- 
zählung von  WSab.  und  Thidr.S.  die  bessere.  Aber  dennoch  kann 
die  Erzählung  von  Ww,  nicht  erfunden  sein.  Die  Erzählung  von 
Wolfd.  Kampf  mit  Otnit,  von  der  Freundschaft  der  beiden  Helden 
und  ihren  gemeinsamen  Abenteuern  ist  offenbar  alte  Ueberlieferung 
und  wir  können  sie  nicht  entbehren.  Um  nun  sowohl  diese  Geschich- 
ten zu  retten,  als  auch  die  einfache  Darstellung  von  WSab.  nicht  zu 
verlieren,  muss  man  zwei  Otnite  unterscheiden,  die  im  grossen  Wolfd. 
vermengt  sind ;  erstens  der  Otnit,  dessen  Wittwe  Wolfdieterich  durch 
Erlegung  der  Drachen  erwirbt,  zweitens  der  Otnit,  dessen  Freund 
Wolfdietrich  geworden  ist.  Eine  Spur  der  Scheidung  findet  sich  in 
den  zwei  Namen  der  Gemahlin  Otnits.  Sie  heisst  WSab,  Liebgart 
(in  ThiedrÄ  Isolde),  oiber  in  Wto..  Sidrat,  Doch  auch  in  Z  und  F  ist 
ihr  Name  Liebgart^  wie  auch  in  der  Flucht.*)  Es  ist  daher  zu  vcr- 
muthen,  dass  der  Name  der  Wittwe  Liebgart  war,  aber  der  Name 
der  Freundin  Sidrat.  Allerdings  heisst  auch  schon  im  Gedicht  Otnit 
die  Kaiserin  Sidrat,  aber  nur  in  den  Handschriften,  die  den  grossen 
Wolfdietrich  enthalten,  nicht  in  denen,  die  zu  WSab,  gehören  Der 
Name  ist  aus  dem  Wolfd.  nachdem  die  Verwechslung  schon  Statt  ge- 
funden hatte,  in  den  Otnit  eingedrungen.  Freilich  dürfen  nun  nicht 
beide  Otnit  in  Garten  wohnen,  aber  wir  wissen  nicht,  wohin  wir  den 
Freund  Otnit  versetzen  sollen. 

Lassen  wir  vorerst  diesen  Freund  Otnit  bei  Seite  und  verfolgen 
den  Faden  der  unentbehrlicheil  Theile  der  Geschichte,  so  ist  die  Er- 
legung des  Wurms  in  WwY,^  und  WSab,  und  in  der  Hauptsache 
auch  in  Thidr.  gleich  erzählt.  Der  Abschnitt  W.  1537—1586  und 
WSa^,  524^554  enthält  zwar  im  Wesentlichen  dieselbe  Erzählung 
ton  den  Klagen  der  Wittwe,  aber  erst  gegen  Ende  ist  eine  nähere 
tUid  sogar  wörtliche  üebereinstimmung  bemerkbar.  Im  Allgemeinen 
mächt  WwY  ^Qu  Eindruck  grösserer  Frische  und  Natürlichkeit^  WSab, 
verräth  einen  überlegenden  Dichter  von  Geschmack.  Wenn  also  im 
Ganzen  W8ah.  eine  freie  Bearbeitung  des  in  WioY  treuer  überlieferten 
Stoffes  zu  sein  scheint,  so  sind  doch  sowohl  in  Wt^^F  manche  Zusätze 


*)  Es  kann  also  ans  dem  Namen  Liebgart  nicht  geschlossen  werden,  dass 
die  Flucht  aas  WSab.  schöpft,  vielmehr  machen  die  Namen  Elsentroje  und 
Wernhersmarke  (2429)  sehr  wahrscheinlich,  dass  sie  WwY  folgte. 


TiXÄXUL 

hinzugekommen  wie  in  W  1568  die  Beziehung  auf  den  früheren  Ver-i 
kehr  Wolfdietrichs  mit  Otnit,  als  auch  in  WS  ab,  manche  echte  Zttge 
gerettet  worden.  Was  WSab,  556 — 561  von  den  Bergleuten  zu  Trient 
berichtet  wird,  ist  in  WwY  nicht  zu  finden,  und  wahrscheinlich  aus- 
gefaUen.  Dann  aber  folgt  WSab.  562-578  und  W.  1587—1611  die 
Geschichte  von  der  kreisenden  Frau.  Auch  diese  macht  in  WtoY  den 
Eindruck  des  Frischeren,  Ursprünglicheren;  in  WSab  ist  der  absicht- 
lich ändernde  Dichter  nicht  zu  verkennen;  er  lässt  Frau  und  Kind 
mit  dem  Leben  davon  kommen.  Die  Episode  ist  übrigens  durch  man- 
gelhafte Ueberlieferung  unverständlich  geworden ;  ein  neuer  Bearbeiter 
der  Dichtung  müsste  ihr  entweder  einen  Sinn  und  eine  Beziehung  zu 
geben  wissen,  oder  sie  ganz  wegschneiden.  Die  16.  Abentheuer  in 
WSab  ist  in  WwY  nicht  zu  finden ,  sie  sieht  aus  wie  eine  absicht- 
liche Erdichtung.  Da  Otnit  im  Schlaf  vom  Drachen  ergriffen  wurde, 
80  musste  auch  Wolfdietrich  im  Schlaf  in  Gefahr  kommen,  aber  die 
Bettung  durch  das  Pferd  ist  nicht  genügend ;  der  Zwerg  sollte  nicht 
nur  warnen  und  jammern.  Merkwürdig  ist  aber  in  diesem  Stück  die 
wörtliche  Wiederholung  einer  Stelle  des  Nibelungenliedes,  nämlich 
593,  1  u.  2  (Kasp.  228)  wörtlich  gleich  Lied  451,  1  u.  2 ;  vergleiche 
meine  Besserung  in  der  Ausgabe  v.  1868.  S.  IV. 

Es  folgt  nun  die  Begegnung  mit  dem  fechtenden  und  helfenden 
Löwen,  welchen  auch  die  Thidr^S.  417  kennt.  Alle  drei  Darstellungen 
sagen,  dass  Wolfdietrich  sich  des  Löwen  angenommen  habe,  w^  er 
einen  Löwen  im  Wappen  führte.  Es  ist  viel  wahrscheinlicher,  dass 
dieser  Löwe  dazu  dienen  sollte  zu  erklären,  warum  Wolfdietriohs 
Nachkommen  einen  Löwen  im  Schilde  hatten.  Eine  Andeutung  des 
richtigen  Verhältnisses  findet  sich  WSab  425,  wo  die  Wahl  eines 
Wappenthiers  angekündigt  wird.  Es  ist  also  dieses  treue  Thier,  wel- 
ches dem  Ahnherrn  des  Geschlechts  in  der  grössten  Gefahr  Beistand 
leistete,  das  Wappenbild  der  Bemer  geworden,  und  da  die  Zähringer, 
nach  der  Sage,  von  den  Bemern  abstammen,  so  ist  auch  der  Zäh- 
ringer Löwe  eben  dieser  im  Gedicht  besungene  tapfere  Geselle  Wolf- 
dieterichs. Der  Tod  des  Löwen,  die  Gefahr  Wolfdieterichs,  der  den 
Jungen  zur  Speise  gegeben  wird,  die  Auffindung  des  Schwertes  Otnits 
werden  im  Wesentlichen  in  allen  drei  Darstellungen  gleich  erzählt, 
nur  lässt  die  Thidrs.  den  Helden,  sobald  der  Drache  den  Schwanz 
streckt,  alsbald  in  der  dunkeln  Höhle  entkommen,  ohne  dass  vorher 
die  Jungen  versuchen,  ihn  auszusaugen.  Eine  offenbar  erfondene  Ver- 
schönerung soll  es  in  WSab  bei  Kaspar  246  und  247  sein,  dass 
Wolfd.  sammt  seinem  guten  Schwert  von  dem  Drachen  verschlungen 
wird  und  diesem  von  innen  den  Bauch  aufschneidet.  In  Za  728  und 
724  ist  diese  dahin  gemildert,  dass  der  Wurm  den  Helden  in  den 
Bachen  nimmt.  Dagegen  WwY  und  ThidrS.  sind  von  dieser  Ausma- 
lung noch  frei. 

Nach  W  1646  verdankt  Wolfdietrich  seine  Bettung  einem  Hemde. 
Nach  WSab  ist  dies  das  Hemd,  in  dem  er  getaufb  worden  war;  und 
es  wuchs  mit  dem  Helden  und  schützte  ihn  vor  allen  Waffen,  wie 
auch  vor  Feuer  und  Wasser.     WSab  28—80.  480—486.  Kaep.  289. 

VI 


sc 

Nfnbli  deitv  grossen  Oediobt  int  es  S.Jätgmkemdy  4as  laeiaes  Wissens 
ii»r  noeh  bei  VinUer  erwähnt  'wird: 

^Hoh  spinnen  am  Sampti€ig  gam 
umd  machend  daruss  Sani  Jergen  hemd 
sieh^  Gltifflm  Mythol.  l^SS^  Der  Held  hat  es  dem  Heiden  BdammU 
abgeiQOinmen,  der  es  in  einen  Kleister  gefdnden  hatte.  Nach  Z  35i 
lind  704  ii»t  "es  von  72  Sachen  gemacht;  and  gewinne  hatte  es  ifau 
gegeben:  s.  W  579.  Es  ist  yon  Seide  nnd  weiss  wie  Sclmee.  £s 
-isi  diA:  grane  Boclc  Orendels.  Man  sieht  wieder,  wie  im  grossen  Oe- 
didit  alte  echte  üeberliefenmg  nicht  mehr yerstiuiden  wird,  nnd  wie 
W8ab  ganft  wiUfaülurlich  etwas  für  die  Zeit  yerständliches  an  die 
8teUe  aetxt.  XJebrigens  ist  es  wohl  dentüch,  dass  die  DarsteUiu^  in 
Z  die  beste  ist;  in  W  wurde  das  Hemd  in  die  ganz  erfimdene  öe- 
söhichte  T^on  Belamunt  verflechien. 

Die  Yenatthhmg  mit  Otnits  Wittwe  ist  in  Wfifoö  naeh  Easp.ond 
•Z  einfocher,  fasslicher,  poetisch  wirksamer  erafthlt  als  in  WwY.  Ein 
Graf  Wildsng  (Vordeok)  von  Biteme  behauptet,  die  Drachen  erlegt 
Izn  'haben  nnd  wkd  mit  Sidrat  -ysermählt.  Bei  dem  FesTte  >er8<^int 
«in  Pilgrim;  in  den  dadrgebotenen  Becher  lässt  er  «ifien  Bing  faüen, 
den  Sidrat  als  denjenigen  ^eorkennt,  welchen  Otnit  Ton  ihr  4iis  Thau" 
'x^ag  «tohaiten  halt  (Kasp.  «303 :  ^ein  nom  imd  mueh  der  meine  mn  ring 
i§esehtikben  itet^.  Der  Plügrüin  :^gt  feimer,  <das8  den  Draehenköf^n, 
duMft  weiche  der  Graf  «ich  anS^eison  will,  die  Zungen  fehkn,  wehdie 
er  im  Bäsdtz  hat.  Da  'wiard  demBränlti^am  das  Baupt  abgeschk^^en, 
liaid  Wol^dietnch  tritt  «n  «eine  «Stelle.  Keben  dieser  Darntcillii^g  ist 
dfte  von  WtoY  im  Gänsen  (meitt  ittid  Terwotrsen^  nichtedeetowcQqger 
beaeu|D^  die  Thidr^S.  in^fem  sie  tv^on  der  Verm&hlmg  ^mlt  einem  «ai- 
dem  (BisVrärber  nicbis  weiss,  'die  treveve  üeberUeleimng  des  grosMn 
^diJG»hts.  Ss  zeigt  sich  %l80  wiederoiti,  dass  der  Dichtter  yon  WSab 
dm  1kberliefiBi*ton  8toff  ganz  frei  behandelt;  weil  in  diesem  Ahsduaitt 
die  alte  Eroähhmg  verworren  nnd  ondentliGh  gewordoi  war,  yerliess 
(äfr  sie  gftnälich  and  setste  an  deren  "Stelle  eine  andere  yon  eigener 
Brfindnng,  wobei  er  jedoch  die  Erkennong  dnrdh  den  <]n  den  Becher 
go^orfSenun  Bing  aus  einem  andern  Abschnitt  des  ^tenOedicktes  be- 
inntste.  Zu  merknn  ist^  dass  der  Vermählungsring  Otnits  auch  im 
Otnit  nur  in  denjenigeti  Handschri^n  erwähnt  wird,  welche  zu  W8ab 
«gdiöten  (iHag.  $46—648;): 

l^adi  der  ¥ermiählang  denkt  WolfoL  in  «beidein  Gedichten  ran  die 
%^Qmaig  s^&ier  'DieiHsftleute.  Alles  was  diese  betrifft  ist  in  WSab 
'«Uhr  «ittlftig  beftiandelt.  »Das  alte  Oedicht  ist  miü  der  echten  i0eb«r- 
llef^tinng  im  ^ntsohiedeneoi  Vortheil.  W8ab  hat  weder  die  Namen 
^r  ädÜMe,  ^nddh  d«e  (nftbhtÜehe  ßeene  aan  €lraben  1312—1^26,  oioch 
^dle  Jfiif^»M(^t  der  Kakierin,  noch  die 'Wiedererkennung  und  Befreiung, 
noch  die  schöne  Erzählung  von  Amie  von  Terfis,  noch  die  ^erthei- 
^hmg  id«r  li9nd€(r ,  >mid  ihnt  damit  ifreywiUig  auf  die  schönsten  Theile 
^r  e^hteb  ^eberliefB!nmg'veraiohtet. 

^Hei^bfand,  <der'¥ati§r%[ild^Mrands,  ist  «dhon  durch  das^klte  Hilde- 
'll^andslied  bezeugt.    Hache  ist  durch  Sofaloss  Hadibesg  bei  Emman- 


m 

.Einern  twd  ma  S.oIin,  der  txms  ^^^'^Wt  ^et  dea  ^ckartsbeig  in 
BEeisfMih  y^hi^r^äifit,  wd  ^er  ]/^Utß  wird  »cliöii  in  einer  Basler  Ur- 
iamä»  von  1139  g^niumt,  sie^ie  Uon.  Zeitgohriit  für  die  Qescbiclite 
liM  Ob^nheina  ifili  ii^  dpr  !I)fot6.  Femor  in  einer  Urkonde  von 
1185  (in  Hengolis  cod.  profiat.  S.  197). 

Der  Tpd  ^olfdietjichH  wird  in  beiden  Gedichten  auf  gleiche 
Wjsiee  jerzähljt.  jD^  ^ia  Seid  geht  i^b' Kloster,  nnd  stirbt,  nachdem 
fff  .Htne  ^.Unden  geb^s^t  hat.  Die  HandscÜri^n  von  Z  kennen  diesea 
.ailb^Qliche  Ende  dqs  Felden  nicht,  vnd  ef  könnte  darum  scheinen  dätiB 
die  Qi)f)Uen  von  Z  ,990h  ^i  waren  von  diesem  mönchischen  Zusatz, 
AUeia  et  ist  zu  bedenken,  dass  von  de^  drei  Handsobriftea  von  Z 
nur  .einer  Za  den  Tod  des  Helden  ezz&blt ;  die  beiden  andern  brechen 
&aiw  ab.  Da  nnn,  wie  oben  ^ezmgt  ist,  "Z  aus  WSab  und  WwT 
.dajcoh  Tersohni^img  qnd  Mkttrzni^  entstanden  ist,  so  ist  höctut 
KkhTSQhetnlioh ,  dass  dieses  neue  GedioÜ^  nicht  bis  zum  Ende  fertig 
mrdei  und  dfiss  die  Verse  Zp,  949 

D,a  büaifi  er  au  Qarten  der  luyenthafi  man 
bei  sei^ur  schönen  frat^en  bia  ^  tfiin  ende  nam 
ein  Nothbehelf  des  Schreibers  dieser  Handschrift  sind,  der  do^h  einep 
■SqUiub  haben  i^oUte.  Wäre  Z  wirklich  za  ^nde  gedichtet  worden, 
so  .ytB.}^  .doch  ^olfdietric^s  £nd^  dasselbe  geyeaen  wie  in  M'Sab  und 
Wv>7-  Dagegen  scheint  aUer'di^ga" das' Gedicht  von  der  Fluch!i22'93 
ib^  [292p  .ai^  ßiner  andern  Qi'Q^e  ^u  schöpfen.  Es  weissj  dass'^e'r 
:H(^d  ^^Öß  Jahre  alt  wurde  uacl'  5,6  Kindei  zeugte  und  sagt  nichts 
-T^  seipATP  Elo 3t erlebten.  Nouh  be^s^ii^mter  ist  Heinrich'  vonHttnchen, 
.aiehe  tU^semann  K^iserqlironik,  8,9JS5.  Er  kennt  nur  einen  Sö6a 
i^.ol|ülietr)AhB,  und  lässt  diesen  &2  Jahre  alt  werden  imd  ee  Bare  ip 
i^?''  M(^  .Wid  in  dem  land  dc^s  noch  PiSlle  iet  genant  sterben,  nnd  zwar 
JKVI^  ßr  sich  ausdrücklich  aof  die  Schrilt  als  uim  du  seKrift  der 
JS^htfi  ßv^  reckten  maere  hat  ge^f^.  t>och  können  diese  Abweisungen 
jflhr  jfohl  willkürlich  ersonnen  sein,  und  schwerlich  hat  Heinrich  von 
.^ä^chen  eine  andere  Qaelle  gehabt,  ^als  das  Gedieht  von  der  Flucht. 
>P^  jlt^te  Zengniss  fiir  KolMietriöh '  in  Ecke  22  und  23  betrifft  seine 
.^Ü^  im  EIoBter, 

\Eß  wä^  ;wichtig,  d^eaes  Kloster,  wenn  es  nicht  ein  erümdenes 
i^t,  ZQ  e^iu'en.  INach  ^pke  22  ist  es  Tischen  at  Burguh  in  äem 
.pfffdfi;  s/^  T^  2122  ist  es  TUsckdl,  gelegen  zunächst  den  Heiden, 
,za  Titnäo  4er  K^^i^ii'^^i^-  Sct^erlich  liegt  ein  wirklicher  N^ame  za 
j$ti?nA<|e ;  ^ej  wiobt^  ist  die  Kachrioht  2123  und  2124,  daas  es  zqm 
,Qr4e  ,niS(;n(  Jprg/^  gehörte;  und  da '  der  Verfasser  sagt,  dae  er  unser 
.fififtdltr  ist  loffraen,  fif*  f^tum  v>ir  uns  tCTf  so  ist  zu  verinnthen,  daaa 
dieser  erbauliche  Schluss  in'  einem  Moster  Sant  Jörgen  gedichtet  wnrde. 
^Einen  -Uö^chsoiden  Sant  Jörgen  hat  ob  meines  Wissens  nie  gegeben; 
nnd  an  einen  Bitterorden  ist  nicht  zn  denken.  Es  gibt  mehrere 
ElSster  Sant  Jörgen  in  Deutschland,  eines  bei  Kauntbnrg,  eines  Ifei 
Villingen  im  Sohwarzwald,  eines  bei  -Kegensbnrg,  besonders  aber 
in  Üelgien  iet  «eit  den  Ezfluzillgen  fast  kein  Städtohan,  in  dem  nicht 
eine  ^che  oder  eine  KafteUe  dem  ibülijcen  Q^t^g  geweiht  ist  (liehe 


Bolland,  April  3,116).  Jedenfalls  sind  die  Angaben  Über  die  Klöster, 
in  welchen  die  Helden  sich  münchen,  f(ir  die  Heimat  der  Gedichte 
sehr  wichtig.  So  ist  es  sehr  wahrscheinlich,  dass  der  König  Bother 
nach  Fulda,  oder  doch  in  den  Bereich  dieses  Klosters  gehört,  denn 
der  König  wird  Mönch  so  toalde^  tso  uulde,  das  ist  in  Fulda.*) 

In  der  Hauptsache  wird  das  Ende  des  Helden  in  WtoY  und 
^^Sab  gleich  erzählt:  doch  zeigt  sich  in  der  Ausführung  eine  nicht 
unbeträchtliche  Verschiedenheit.  In  WwY  geht  Wolfd.  ins  Kloster 
nach  dem  Tode  der  Kaiserin.  In  WSab  ^  soweit  wir  aus  Kaspars 
Auszug  schliessen  können,  entfernt  er  sich  heimlich  von  seiner  Ge- 
mahlin ;  diese  sucht  ihn  vergebens ;  erst  als  drei  Königinnen  yon 
Jochgrim  des  Helden  Brünne  kauften,  erfuhr  sie,  dass  er  als  Mönch 
im  Kloster  Tischzung  gestorben  war ;  sie  schenkte  dem  Kloster  grosse 
ßeichthümer,  und  wurde  mit  Otnit  und  Wolfdietrich  in  denselben 
goldenen  Sarg  gelegt.  Dieselbe  Erzählung  gibt  auffallender  Weise  auch 
y,  siehe  oben  S.  XXXVIII,  obgleich  diese  Handschrift  wie  Wtt  den 
Tod  der  Kaiserin  bereits  erzählt  hatte*  Es  ist  nicht  anders  möglichv 
als  dass  in  der  Vorlage  von  Y  der  Schluss  fehlte  und  aus  einer 
Handschrift  von    WSab  ergänzt  wurde. 

Deutlich  ist  diese  Abweichung  in  W8ah  veranlasst  durch  das 
Eckenlied,  welches  von  den  3  Königinnen  von  Jochgrim  erzählt,  deren 
eine  die  Brünne  Wolfdietrichs  im  Kloster  Tischen  gekauft  hat.  Es 
würde  zu  weit  führen,  wenn  ich  die  wichtige,  aber  noch  lange  nicht 
abgeschlossene  Untersuchung  über  das  Eckenlied  und  die  in  gleicher 
Strophe  gedichteten  verwandten  Gedichte  aufnehmen  wollte;  es  ge- 
nügt hier  der  Nachweis,  dass  dieses  Gedicht  dem  Verfasser  von  WSab 
bereits  bekannt  war.  Es  ist ,  meine  ich ,  eine  Sache  die  sich  von 
selbst  versteht,  dass  die  drei  Königinnen  von  Jochgrim  nicht  aus  dem 
WSab  ins  Eckenlied  gekommen  sind,  sondern  dass  umgekehrt  die  Er- 
wähnung derselben  im  WSab  Bekanntschaft  mit  dem  Eckenlied  ver- 
räth*  Wenn  dies  Verhältniss  der  beiden  Gedichte  feststeht,  so  wird 
man  unbedenklich  einzelne  üebereinst^mmungen  im  Ausdruck,  inso- 
fern sie  nicht  auf  eine  gemeinschaftliche  Quelle  deuten,  auf  dieselbe 
Weise  erklären.  So  ist  ziemlich  gewiss,  dass  der  Verfasser  des  ge- 
trennten, für  den  \VSab  bestimmten,  und  später  mit  den  nöthigen 
Aenderungen  auch  dem  grossen  Wolfdietfich  vorgesetzten  Ortnit, 
ebenso  wie  der  Verfasser  des  WSab,  der  höchstwahrscheinlich  die- 
selbe Person  ist,  bereits  das  Gedicht  von  Ecken  Ausfahrt  vor  sich 
liefen  hatte.  Ich  enthalte  mich  übrigens  vorerst,  über  den  Otnit 
ausführlicher  zu  sprechen,  da  man  uns  schon  längst  eine  kritische 
Ausgabe  dieses  vom  Wolf dietrich  untrennbaren  Gedichts  versprochen  hat. 


*)^Im  Universallexicon  von  Baden  S.  223  steht:  „noch meldet  uns  die  Sage 
von  Wolfdietrichs  Busse  die  er  hier  (in  Burkheim  bei  Breisach)  gethan,  und 
Wolfgang  Müller  hat  diese  poetisch  behandelt"  Wolfgang  Müller  in  seiner 
Lorlei,  2.  Aufl.  1857,  S.  468  sagt:  Wolfdietrichs  Busse  verdanke  ich  Wilhelm 
Grimm's  Heldensage.  Es  ist  also  durchaus  nicht  tJeberlieferung ,  sondern  nur 
Wolfgang  Müller's'  Freigebigkeit,  die  Burkheim  mit  einem  Gedicht  verherr- 
^  liehen  wollte,  was  um  so  höher  anzuschlagen  ist,  als  von  einem  Kloster  in 
Burkheim  nichts  verlautet. 


/  7 


Wir  wenden  uns  nun  zu  den  übrigen,  nichtwesentlichen  Bestandthei- 
len  des  Gedichts.  Dem  grossen  Gedicht  eigen,  [und  in  WSab  nicht 
berührt,  sind  die  früheren  Beziehungen  Wolfdietrichs  zu  Otnit.  Ich 
habe  oben  zwei  Otnite  unterschieden;  möglich  ist  sogar,  dass  auch 
der  Wolfdietrich  in  diesen  Theilen  ein  anderer  ist,  und  dass  also 
eine  ganz  andere  Sage  mit  der  Wolfdietrichssage  verschmolzen  ist. 
Aber  auf  alter  Sage  scheinen  diese  Erzählungen  zu  beruhen,  sie  haben 
nicht  das  Aussehen  einer  erfundenen  Ausschmückung.  Die  Geschichte 
von  dem  Kampf  der  beiden  Helden  und  ihrer  Freundschaft  ist  alter- 
thümlich  und  volksmässig  im  höchsten  Grade.  Die  Anknüpfung  an 
den  Wolfdietrich  ist  zwiefach  motivirt :  erstens  will  Wolfd.  Otnit  auf- 
suchen, um  bei  ihm  Hülfe  zur  Befreiung  seiner  Dienstleute  zu  suchen ; 
zweitens  muss  er  um  einen  alten  Schimpf  zu  rächen  und  weil  er  es 
gelobt  hat,  mit  dem  Kaiser  um  sein  Land  fechten.  Die  erste  An- 
knüpfung sucht  die  Einheit  des  grossen  Gedichts  zu  bewahren;  sie 
ist  daher,  sobald  die  Erzählung  als  ein  wirklicher  Bestandtheil  des 
grossen  Gedichts  angesehen  wird,  die  poetisch. bessere;  die  zweite  da- 
gegen lässt  ein  selbstständiges,  nachträglich  mit  der  Sage  verknüpftes 
Gedicht  erkennen.  Es  ist  nicht  unmöglich,  dass  wir  von  diesem  Ge- 
dicht noch  eine  Spur  entdecken  in  einer  ganz  andern  Verbindung  mit 
der  Dietrichssage.  Von  mehreren  Helden  wird  erzählt,  dass  sie  zn 
Dietrich  kamen,  um  mit  ihm  zu  fechten,  und  dass  sie  nach  langem 
Kampfe  unter  seine  Freunde  und  Gefährten  aufgenommen  mit  ihm 
gemeinsame  Abenteuer  bestanden.  In  diesen  Erzählungen  ist  also 
Dietrich  an  die  Stelle  von  Ortnit  getreten,  und  unser  Wolfdietrioh 
ist  der  mit  Dietrich  fechtende  Held,  sei  es  Heime,  oder  Wittig  oder 
Fasold,  oder  einer  der  andern. 

Das  gemeinsame  Abenteuer,  zu  dem  die  beiden  Freunde  aus- 
ziehen, ist  die  Befreiung  der  rauhen  Else.  Diese  hat  bereits  und  ge- 
wiss mit  Recht,  eine  Stelle  in  der  Mythologie  erhalten  404. 405.  554. 
Der  Fluch  der  Stiefmutter,  die  erlösende  Liebe  des  grösten  Helden, 
der  Jungbrunnen,  und  die  weitere  Geschichte  von  .der  Entführung  und 
Wiedergewinnung,  alles  ist  mährchenhafte  Erinnerung  an  einen  alten 
Mythus,  dessen  echte  heidnische  Gestalt  uns  verloren  ist.  Der  gol- 
dene Hirsch,  welcher  geschmiedet  wird,  um  die  Entführung  möglich 
zu  machen,  findet  sich  ebenso  in  der  Sage  von  Oswald,  und  sogar 
schon  im  indischen  Eamajana  (wo  Maritsching  in  der  Gestalt  eines 
Rehs  mit  Hörnern  von  Edelstein  erscheint,  um  von  Rama  gejagt  zu 
werden,  damit  Rawana  die  Sita  entführen  kann).  Der  Riese  Tresian 
erinnert  an  Drusian  in  der  Thidrekss,  S.  112.  Bedeutsam  scheint 
der  Name  der  Dienerin  Fromut,  auch  schon  Myth.  1229  in  Verbin- 
dung gebracht  mit  der  Vromuot  bei  Nithart. 

Der  Verfasser  von  WSab  hat  zwar  die  rauhe  Else  ganz  beseitigt, 
aber  den  zweiten  Theil  ihres  Mythus  auf  Liebgard  übertragen.  Kasp. 
315—321  und  301—303.  und  Za  812—858  und  785—789.  Der 
Entführer  ist  nicht  ein  Riese  Tresian ,  sondern  ein  Zwerg  BÜlung, 
Auch  in  WwY  ist  Tresian  von  Zwergen  bedient.  Der  goldene  Hirsch 
ist  beseitigt.     Bei  Kaspar  mischt   sich  Alberich  ein,   und  hilft   die 


Verldrenö  sneten,  tiiid  diese  wird  321  einem  Herzog  toä  Tttinten- 
i^xmi  zur  Pflege  anvertraut.  Albfich  und  Trautenmnnt  feblen  in  Z. 
pagegen  hat  dieses  Gedictt  840 — 858  einen  merkwürdigen  ZtiiSfttz 
von  einem  ungenannten  Zwerg,  der  von  seinem  Vater  Titaii  grosdii 
Beichiiiümer  geerbt  hat,  abet  von  Billung  beraubt  war.  Er  zei^ 
dein  ^elclen  die  Wunder  seines  Landes  und  schenkt  ihm  eine  Bttobse^ 
aus  d^r  er^ßewatfnei^  nehinen  kann,  und  ein  äom,  auf  d<9dsin  S^eh&Ü 
ifiin  der  Zwerg  zu  HtUfe  kon^men  TiriÜ.  Damit  in  Verbindutig  sti$yii 
Sfc.  867—670.  Der  heiinkeÜreiidti.  Wolfdietrich  wird  »bei  dör  Dttl- 
menÄt,  an  dein.  Wasser  zwischen  Böfn  und  Ghirten«  von  deinen  Uil- 
ier{ihd.iien,  die  ihii  vertreiben  wölleii,  angegriffen ;  da  nimmt  er  SO  Gef- 
wappnete  aus  dieir ,  Büchse.  Keines  der  ahderen  Gedichte  hat  Mne 
Spur  iok  diesem  ^kampf  bei  der  thilhiehdt,  und  von  dorn  Hom  und 
voii  äfer  Büchse.  Der  Z^^erg  Titdi  (Thermut),  die  Linde,  adö  wMcSen 
Swölf  ;ifungh^tieü  tnit  silbernen  Kleidern  utid  goldenen  Haarb&hdern 
koinnien,  die  Zeder,  aus  welchek  Weih  äiesst,  sind  gSnzlich  ttnbe- 
tälnÄi ;  auch  die  Wuhschbüchse  ist  neu.  Schwerlich  hat  disr  Verfesser 
von  i  diese  Dinge  selbst  erfanden,  und  da  ^r  nicht  bemerken,  dass 
^  aus  äüderen  Quellen  schöpfte,  als  aus  den  beiden  Gedichten  von 
Tl^TolfdietHph,  so,  bleibt  immer  das  wahrsbheinlichste ,  däss  diesö  Bf- 
zähiuhg  ebenfalls  aus  WS^äh  genomihen  ist,  obgleich  in  den  Auszug 
£[ä8pars  nichts  davon  übergegangen  ist.  Sie  hat  in  der  Mythologie 
iire  Stelle  noch  nicht  erhüten. 

Unter  den  ttbngeh  Theilen  des  öedtchts  idt  die  Geschichte  von 
Öäliäü.iind  sei^ier  Tochteir  ifarpälie  iült  besonderer  Vorliebe  behan- 
delt. iSie  steht  in  beiden  Gedichten;  #  1060—1109.  Kaöpar  282 
bis  289;  im  wesentlichen  gleich;  doch  in  W  frischer  und  vollstäü- 
diger  als  in  W$äd,  soweit  liHr  nach  dein  Auszug  Kaspars  und  nach 
^  urtb'^ilep  können.  W6ab  vermiöidet  die  Namen,  doch  nennt  sie  die 
iurg  Waüe^ei^e  käsp.  268,  Fatkeneis  Z  547.  Neu  und  wohl  echt  ist 
Üi  W8ab  iiur  die,  Angabe,,  dass  Berchtung  den  fielden  vor  diesbt 
Bürg  gewarnt  habe  {Kasp.  255).  Die  Geschichte  ist  übrijgens  nicht 
feo  lose,  wie  andere  Theile,  mit  dem  Gedicht  vörbundett;  die  scheint 
ein  wesentlicher  Bestandtheil  der  alten  UeberlieiTerung  zu  sein.  Doch 
Siät  sie  unter  deinEinfluss  der  Kirche  sehr  Wesentliche  Veränderungen 
erlitten.  Der  HelA  wideristeht  allen  Reizeil,  weil  ein  Christ  mit  einer 
UngetäiiAien  nichts  zu  thuik  haben  darf.  Urs^rühglich  mUsste  er 
wahrscheinliQh  mit  dein  Vater  Messer  Werfen,  nicht  weil  er  die  Toch- 
ter verschmäht,  sondern  weil  er  sie  erhört  hätte,  wie  in  dem  sehr 
ähnlichen  Abenteuer,  daö  Lanzelet  mit  Qälacltmdrdsi  bestand.  Dabei 
ist  es  auffallend,  cläss  fast  dies^elbe  Erzählung  in  einehi  höfischen 
Ritterroman  und  in  der  völksihässigen  Sage  vorkommt.  Doch  ist  in 
diesem  iE^alle  schwerlich  EiniSuds  des  Romans  auf  die  Sage  zuzugeben ; 
die  Geschichte  von  der  schönen  Marpälie  wurde  wahrsbheiillich  schob 
lange  gesungen,  ehe  der  Lanzelet  in  Deutschland  bekanüt  war.  Die 
Aehnlichkeit  i^t  also  eine  zufällige.'*) 

.  ...  ' 

*)  Der  LUnzel^t  \äi  im  Önent  ^Hkiäi,  tvle  auch  die  deutsche  Heldensage. 
Diese  ist  mit  dem  dea1»chen  Volke  eingewandert ;  jener  ist  im  zwölften  Jahrh. 


XCfV 

Begleiten  wir  onn  den  Helden  weiter  aof  seinen  Fahrten,  so  be* 
gegnen  wir  zuerst  dem  Abenteuer  mit  den  awölf  Sehächem,  840—864. 
Dieselbe  Geschichte  wird  WS  ab  erzählt  596 — ^515,  aber  wiederum  ab- 
sichtlich geändert ;  die  Räuber  haben  eine  Jirngfrau  entführt,  die  der 
Held  befreit.  Dasselbe  Abenteuer  wird  in  Thidrekas,  S.  100  flg.  vcm 
Wittig  bestanden. 

Es  folgt  865—887  der  Aufenthalt  Wolfdietrichs  in  örimure  bei 
Herzog  Ernst.  Der  Abschnitt  fehlt  in  W8ab  und  in  Z.  Er  hat  keintn 
genügenden  Inhalt.  Möglich,  dass  er  nur  die  Bestimmung  hat,  einen  * 
Ort,  dessen  Namen  übrigens  entstellt  ist,  vielleicht  das  sonst  in  der 
Dichtung  berühmte  TreiBemmure,  durch  Au&ahme  in  die  Sage  bu  vert* 
herrlichen.  Wahrscheinlich  ist  die  Erzählung  rersttimmelt.  Der  wan« 
demde  Wolfdietrioh  hat  ursprünglich  wie  Herkules  auf  seinen  Fahrten 
überall  der  Schönheit  gehuldigt  und  ihm  ähnliche  Söhne  hinterlassen. 
So  wird  er  auch  mit  Trutlind,  der  Tochter  Emsts,  einen  Sohn  er*- 
zeugt  haben,  ehe  er  weiter  wanderte ;  aber  die  spätere  sittliche  Bich-: 
tung  konnte  solche  vorübergehende  Liebesbündnisse  nicht  billigen,  und 
so  verloren  diese  Abenteuer  mit  der  Liebe  ihre  Bedeutung. 

Der  Abschnitt  887—942  hat  den  Stil  der  letzten  Zusätze  und 
ist  daher  wahrscheinlich  mit  diesen  zu  streichen.  Doch  ist  vielleicht 
der  gebratene  Marner,  der  helfende  Knabe  und  der  gewonnene  Freund 
Wernher  aus  wirklicher  echter  Sage  genommen. 

Ebenfalls  schon  durch  den  Stil  zu  erkennen  ist  einer  der  jüng^ 
sten  Zusätze,  der  Abschnitt  von  den  sich  verdoppelnden  Teufeln  1281 
— 1301.  Alle  diese  Abschnitte  fehlen  in   W8ab  und  Z. 

Nach  der  schönen,  ebenfalls  in  WSdb  übergangenen  Erzählung 
von  Wolfdietrichs  Besuch  am  Graben  folgt  der  lange  Abschnitt  von 
des  Helden  Aufenthalt  in  Cecüigenland.  1828—1421.  Der  vorherr'r 
sehende  innere  Beim  lässt  wiederum  das  jüngere  Werk  erkennen. 
Aber  schwerlich  ist  es  Erfindung,  sondern  Erneuerung  eines  alten, 
echten  Bestandtheils  der  deutschen  Odyssee.  Wahrscheiidich  erzählt 
WSab  in  den  Strophen  290—299  des  Auszugs  dasselbe  Abeutaaer. 
Li  Z  ist  es  leider  übergangen.  Offenbar  finden  wir  uns  hier  mitten 
in  der  Mythologie;  aber  alles  ist  durch  die  spätere  kirchliche  und 
sittliche  Ansicht  verändert  und  unverständlich  gemacht.  Eine  Spur 
der  mythologischen  Beziehung  gibt  sogar  der  Name  des  Königs  von 
Sicilien  Mersilian.  Das  ist  höchst  wahrseheinlicfa ,  wie  auch  schon 
Hagen  bemerkte,  der  Herzog  Mersilian  im  Grendel,  ein  Sohn  das 
Meisters  Eise,  des  Fischers  hehr  und  weise,  der  aadi  in  Ofnrakl 
{Wiener  Handschrift  als  Meister  Reis)  erscheint,  and  unverkennbar 
eine  Figur  der  deutschen  Mythologie  (siehe  Simrock,  D.  M.  8.  8«^). 
Die  Frau  Mersilians  ist  eine  Verwandte  Wolfdietriehs  1417;  wir  er«- 
fiahren  nichts  Näheres  darüber,  zum  Beweis,  dass  wir  unverstandene 
Reste  eines  Mythus  vor  uns  haben.  Der  Meld  wird  aufs  beste  i»er 
wirthet,  und  von  schönen  Mädchen  zudriiiglicher ,   als   seine  Bescfafla» 


nach  Europa  gekommen.    Die  Bitterromane  haben  ihre  fleim^t  ni^^t  bei  deja 
l>ritlschen  v  ölkem  wie  noch  allgemein  gelehrt  wM,  sondem  kn  Oxieste. 


XOVI 

denheit  verträgt,  bedient;  und  er  soll  eine  derselben  zum  Weibe  aus- 
lesen. Bei  Kaspar  sind  es  zwölf  Göttinnen,  die  ihn  bewirthen;  die 
schönste  derselben  begehrt  ihn  znm  Mann :  die  Semmel  auf  dem  Tische 
kommen  von  selbst,  und  der  Wein  schenkt  sich  selbst  ein.  Die  Kränze 
verwandeln  sich  aber  in  Schlangen.  Der  Odysseus  der  deutschen  Sage 
kam  natürlich  auch  nach  Odainsakar  ^  dem  Lande  des  Königs  Gud- 
mund,  siehe  z.  B.  Liebrecht  in  Gervasius  von  Tübury.  S.  63.  Eine 
ausführliche  Schilderung  des  Landes  gibt  Saxo  Grammaticus  in  der 
Beisebeschreibung  der  ThorkiL 

Der  folgende  Abschnitt  1422 — 1443  hat  ebenso  wie  der  vor- 
hergehende vorherrschende  innern  Keim,  wie  die  jüngsten  Zusätze, 
ist  aber  ebenso  nicht  erfunden,  sondern  aus  alter  Sage  genommen. 
Der  Held  findet  in  der  Wüste  ein  erschrecklich  aussehendes  Weib, 
die  Frau  Bome,  die  ihn  in  ihrem  Hause,  mit  sieben  ihr  ähnlichen 
Weibern  aufs  freundlichste  bewirthet,  und  ihn  sammt  seinem  Pferde 
22  Meilen  weit  über  das  Gebirg  trägt.  Es  ist  wohl  dieselbe  Ge- 
schichte, welche  bei  WSab  451 — 505  erzählt  wird,  aber  mit  Ver- 
mengung zweier  Personen,  die  Frau  Bome  und  der  rauhen  Else.  Die 
Wüste  heisst  ßomanie  422  und  Kasp.  156.  Ueber  diese,  in  welcher 
Dietrich  von  Bern  bis  zum  jüngsten  Tag  mit  Würmern  kämpfen  muss, 
siehe  Massmann  Kaiserchr.  3,  952.  Das  Weib  ist  eine  Meeresgöttin 
nach  470 — 472  und  496,  und  sie  herrscht  über  alle  schrawazen.  Es 
ist  eine  Vermengung  mit  der  rauhen  Else,  dass  sie  die  Liebe  des 
Helden  begehrt  und  ihre  Schuppenhaut  abstreifend  in  wunderbarer 
Schönheit  erscheint.  Eine  Vermengung  mit  der  schönen  Amie  von 
Treviso  ist  es,  dass  sie  auf  den  Helden  selbst  verzichten  muss,  aber 
einen  Ersatz  versprochen  erhält  in  dem  Bruder  desselben.  Zur  Er- 
klärung des  Mythus  fehlen  uns  die  Mittel.  Zu  erinnern  ist  an  die 
Frau  des  Fischers  Eise  und  ihre  sieben  Dienstweiber  im  Orendel.  Das 
Altniederländische  Lied  de  Jager  uyt  Grieken  (Altdeutsche  Wälder 
1,  161)  singt  von  dem  jungen  Königssohn  der  Griechen,  den  eine 
Biesin  sammt  seinem  Pferde  auf  einen  zwanzig  Meilen  hohen  Berg  trägt. 


Es  wird  nach  dieser  kritischen  Betrachtung  des  Inhalts  über  das 
Verhältniss  der  verschiedenen  Bearbeitungen  der  Sage  mit  ziemlicher 
Sicherheit  folgendes  ausgesprochen  werden  dürfen  Es  sind  drei  Ge- 
dichte zu  unterscheiden. 

1)  Der  grosse  Wolfdieterich  in  WwY :  er  bewahrt  am 
treusten  die  alte  XJeberlieferung,  die  aber  grossentheils  unverständlich 
geworden  war,  und  nach  den  Anschauungen  der  Zeit  geändert  wurde. 

2)  Wolfdieterich  und  Sahen  ist  eine  ganz  freie,  will- 
kürlich und  absichtlich  ändernde  Bearbeitung  der  Sage.  Der  Ver- 
fasser hat  nicht  ungeschickt  eine  einfachere,  verständlichere  und  darum 
wirksamere  Erzählung  zu  gewinnen  gesucht,  und  dabei  zuweilen  noch 
alte  echte  Sagen  benützt,  wie  von  Sahen.  Unter  seinen  Quellen  ist 
deutlich  das  Gedicht  von  Ecken  Ausfahrt   zu  erkennen,    wahrschein- 


xcvn 

liob  aber  nicht  das  Gedicht,  das  wir  besitzen,  sondern  das  verlorene 
hofische  des  Heinrich  von  Linou.  Es  kann  zweifelhaft  bleiben,  ob  der 
Verfasser  den  grossen  Wolfd.  in  seinem  jetzigen  Umfang  vor  sich 
hatte,  oder  in  einer  altem,  von  den  jüngsten  Znsätzen  noch  freien,  in 
andern  Theilen  aber  vollständigeren  Gestalt.  Allerdings  scheint  er 
die  jüngsten  Znsätze  nicht  zu  kennen ;  aber  da  er  anch  die  schönsten 
Stücke  echter  Sage  in  seinen  Plan  nicht  aufgenommen  hat,  so  kann 
er  auch  jene  Stücke  absichtlich  ausgeschlossen  haben.  Was  er  neues 
^  von  echter  Sage  hinzufügt,  kann  aus  verlorenen  Gedichten  genommen 
sein.  Erhalten  ist  uns  WÄaÄ  nur  in  einer  einzigen,  aber  verhältniss- 
mässig  sehr  guten  Handschrift,  leider  nicht  vollständig.  Vollständige 
Handschriften  besassen  Kaspar  von  der  Ron,  der  Verfasser  von  Z,  der 
Erneuerer  des  grossen  Wolfd.  in  7,  der  den  Schluss  daraus  nahm, 
und  auch  derjenige,  welcher  "das  grosse  Gedicht  für  den  Druck  im 
Heldenbuch   nach  dem  Geschmack  der  Zeit   verschönerte  (siehe  oben 

s.  xxxrx). 

Das  Alter  des  W8ah  ist  schwer  zu  bestimmen.  Die  Reime  sind 
im  Ganzen  überraschend  rein  und  gut,  wie  auch  im  Ortnit  desselben 
Verfassers;  einzelne  sehr  schlechte  Reime  sind  so  abstechend,  dass 
man  versucht  ist,  sie  zu  entfernen.  Ich  möchte  das  Gedicht  einem 
sorgfältigen  höfischen  Dichter  aus  der  Mitte  des  13.  Jahrb.  zuweisen. 
Da  in  dem  dazu  gehörigen  Ortnit  das  südliche  Italien  höchst  auf- 
fallend hervortritt,  so  möchte  ich  für  den  Verfasser  einen  der  zahl« 
reichen  Dichter  Manfreds  halten. 

3)  Das  Gedicht,  das  wir  mit  Z  bezeichnen,  der  kleine  Wolf- 
dieterich, entstanden  aus  einer  Abkürzung  und  Verschmelzung  der 
beiden  vorigen,  wahrscheinlich  erst  im  15.  Jahrb.  und  schwerlich  vom 
Verfasser  vollendet.  Es  ist  in  drei  Handschriften- erhalten,  von  denen 
nur  eine,  die  Berliner  Za,  einen  wahrscheinlich  vom  Schreiber  her- 
rührenden Schluss  hat ;  derselbe  Schreiber  hat  sich  als  Dichter  gezeigt 
in  Str.  380— 397. 

Zu  1  gehört  das  gedruckte  Heldenbuch  X;  das  alte  Gedicht  wurde 
nicht  wesentlich  geändert,  sondern  der  Text  von  w  wurde  mit  innem 
Reimen  versehen,  und  nur  an  einer  Stelle  wurde,  wie  oben  gezeigt 
ist,  eine  Handschrift  von  WSah  benützt,  und  dadurch  veranlasst  eine 
neue  Stelle  hinzugedichtet. 

Zu  wenig  ist  uns  von  einer  andern  Bearbeitung  des  Gedichtes  in 
Hagens  Bruchstücken  (Heldenbuch  von  1855,  1,  163—166)  erhalten. 
Es  ist  das  Gedicht  im  Text  fr  zu  erkennen,  aber  die  Vorgeschicht.e 
ist  gänzlich  geändert. 

4)  Eine  vierte,  vielleicht  unabhängige  Darstellung  der  Sage  haben 
wir  in  dem  Gedicht  von  Dietrichs  Ahnen  und  Flucht.  Es  ist 
nicht  zu  glauben,  dass  die  Nachrichten  über  die  sonst  nicht  genann- 
ten Vorfahren  Otnits  reine  Erfindung  seien.  Dass  Siegfried  zu  einem 
Zeitgenossen  Otnits  gemacht  wird,  darf  nicht  als  Beweis  gegen  die 
Echtheit  der  Ueberlieferung  angeführt  werden;  denn  es  ist  keines- 
wegs alte,  echte  Sage,  dass  er  mit  Dietrich  gleichzeitig  ist.  Das  Ge- 
dicht ist  zwar  sehr  langweilig,  verdient  aber  wegen  des  Sagengehalts 


XCVffl 

melir  Seac)it\mg  als  es  bisher  gefonden  bat.  Eiüe  wirkliehe  Ausgabe 
Aach  den  drei,  terbältüissmässig  alten  und  guten  und  grossentheols 
noch  nicht  benutzten  Handschriften  wäre  erwünscht,  lieber  Wolf- 
dieterich erfahren  wir  nur,  dass  er  aus  Griechenland  kam,  den  Wurm 
erlegte,  die  Wittwe  Otnits  heirathete,  König  von  Rom  wurde  und 
einen  Sohn  Hugdietrich  hinterliess.  Von  der  früheren  Geschichte  des 
Helden,  so  wie  von  seinem  Elosterleben  wird  nichts  gesagt.  Der 
Ifame  der  Wittwe  Otnits  ist  Liebegart,  aber  es  kann  daraus,  wie 
Schon  oben  bemerkt  ist,  nicht  geschlossen  werden,  dass  der  Verfasser 
aus  WSah  schöpfte;  vielmehr  ist  wahrscheinlich,  dass  er  weder  aus 
dem  zweiten,  noch  aus  dem  ersten  Wolfdietrich  schöpfte,  sondern  von 
böiden  unabhängig  ist.    In  Otnit  hat  er  ganz  andere  Namen. 

Als  weitere  Zeugnisse  fElr  die  Sage  von  Wolfdietrich  können 
Hoch  angeführt  werden. 

5)  Bie  l^hidrekssaga.  Sie  beschränkt  sich  auf  das  wichtigste 
Abenteuer  des  Helden,  die  Erlegung  des  Drachen  und  die  Heirath 
mit  der  Wittwe  des  Otnit,  die  hier  hoide  heisst.  Da  sie  das  Leben 
Dietrichs  voti  Bern  erzählen  will,  so  konnte  sie  von  den  übrigen 
Thaten  und  Schicksalen  Wolfdietrichs  nichts  aufnehmen.  Sie  schöpft 
aber  sicher  nicht  aus  W8üh:  vielmehr  scheint  ihre  Quelle  mit  dem 
grossen  Wolfd.  mehr  verwandt  gewesen  ku  sein. 

6)  Das  Gedicht  von  Ecken  Ausfahrt  weiss,  dass  Otnit  König 
(Kaiser  91)  Von  Lamparten,  von  einem  Wurm  vor  einer  Stein- 
wand schlafend  gefimden,  und  den  Jungen  in  den  holen  Berg  zum 
futter  getragen  wurde;  diese  konnten  zwar  die  Brünne  nicht  zer- 
beissen,  saugten  ihm  aber  das  Blut  durch  die  Binge  aus,  21 ;  91. 
Diese  Brünne  erkämpfte  Wolfdietrich  von  Griechenland:  dieser  wurde 
Mönch  im  Kloster  Tischer  in  Burgun ;  er  büsste  seine  Sünden,  indem 
Tdt  eiüe  Nacht  auf  einer  Bahre  stehend  mit  allen  den  Todten  rang, 
die  «r  in  seinem  Leben  erschlagen  hatte:  er  hinterliess  dem  Kloster 
seine  Brünne,  welcher  später  um  50,000  Mark  von  Frau  Sebxug  von 
Jochgrim  gebäuft  wurde.  Das  ist  mit  Ausnahme  der  letzten  Nach- 
richt dasselbe,  was  in  unserm  Gedicht  steht.  Die  SIeinwand  ist  in 
Wf»  nicht  in  diesem  Zusammenhang  erwähnt;  doch  6^29,8  tr  lief  ßu 
igintm  b&mte  lautet  in  Za  539  4»  Htf  dernnirm  an  tUnen  stain;  ferner 
1664  Y  hingen  der  siaines  tcant,  s.  S.  XXXVl.  Dagegen  in  Oinit57B; 
Sab  561;  572;  5^;  596  Erwähnung  der  eteinwand.  Aber  sehr  auf- 
fltUend  ist  die  A«hnlichkeit  von  flw^ht  22S7 : 

trte  in  der  wurm  atafende  fant 
vor  einer  toüden  steinwant 
er  tmg  in  hin  in  einen  perg 
die  wurme  äugen  in  durch  das  toerk. 

Fast  wörüich  wit  Eck«  21 : 

ein  tcfirm  in  tiafend  z'tmer  mM 

'üant  vor  eins  skini»  wende 

der  irwok  im  in  t(en  Men  ifeHk 

und  leU  in  für  4ie  jtmgen,    dh  emgm  in  -durch  da»  ^werk. 


X€tS 

t)ief  leUUn  Wort^  sind  üly^ll  glcriehlasitteitd.  W  880,4.  Ort. 
874,4.  Di^l  50,60Ö  M*.ri  fiädön  diöb  Wieder  0*i.  112,1  ^m^/äi^  tmu^ 
siHt  Wtäi^k  §ömk  ist  üdu  pfufine  werL  Die  Worte  Ecke  23  er  stuoni 
ftf  Hni  b\&H.  8ielt(§  W  2287,2  in  8a$  er  uf  dk  bäte,  und  £<^ke  28 
M  taten  im  den  aegen  na   siehe  F  2082,3   man  gab  im  gottes  tegeit. 

Die  Worte  Ecke  24: 

diu  brünne  ist  gar  dmhek  blo» 
die  ringt  gtädin  ftngers  gnm 
stehen  Ort.  179: 

Do  schateei  er  die  ringe    die  waren  sltües  plo9 
vil  ungefuege  dicke  guldin    und  vinger»  gros. 
Dagegen  Ort.  188: 

Otddin  was  sein  sehaide  das  der  veaed  sotde  sein 
daz  was  durehslagen  von  golde    ain  porie  seidein 
das  obeHhalb  der  hdse     weis  des  swHies  Mos 
das  was  ain  karjunkd    wol  dreier  feusle  gros. 

Vergl.   W  1661,3:  sin  swertes  knöpf  was  ein  karfunkd 
Vergl.   W  1662,3 : 

die  scheide  was  von  golde   das  der  f esset  solte  sin 

das  koas  Hn  poHU  sidiik  — 

Bei  diesen  verschiedenen  Beziehungen  kann  tnan  nicht  behaupten^ 
dass  Ecke  ans  WSäb  geschöpft  habe;  da  wir  vielmehr  wissen,  dass 
WSab  die  Königinüen  von  Jochgrim  ans  Eöke  genommen  hat^ 

7)  In  Beinfriet  von  Brannschwöig  wird  nhter  den  Biesen 
Volle  genannt.  DiesS  ist  freilich  öine  geringe  Bpur  von  Bekanntschaft 
mit  Wolfd. ;  in  WSfäb  koihmt  VeUe  üicht  vor;  und  anch  im  Otnit 
nnr  in  den  Handschriften  des  grossen  Wolfd. 

8)  Das  däiiisöhe  Lied  bei  W.  Otiinm,  altdänisißhe  Helden- 
lieder S.  13  ist  höchst  wahrscheinlich  üebersetznng  eihes  deutschen, 
tind  liefeirt  den  äeweisv  dass  aus  dem  Wo^dri^tiich  ebenso  wie  aiis 
der  Siegfriedssage  nach  Jacob  drimms  bezeichnendem  Ausdruck  kür^ 
Volkslieder  abtriften,  die  im  14;  und  15.  Jahrh.  gesungen  wurdet. 
Es  ist  der  Kampf  mit  dem  Drachen  knit  Hilfe  des  treuen  Löwtsn. 
Wolfd.  ist  Dietrich  vbn  Bern  geworden  und  Ottnit  mit  Sitegfried  ve(r- 
wechselt.  Der  Drache  bittet  um  s^in  Leben.  Der  Held  kann,  nach- 
dem die  Würhier  erlegt  sind,  nicht  aus  dem  Berg  heraudkoiiina^A, 
der  Löwe  gräbt  ihn  heir^tm. 

9)  Das  niederländisch«  Li^d^  der  Jäger  aus  (ihieehen  in 
den  altdeutschen  Wäld^i^  1,  161  von  Jakob  Qrimm,  s.  oben. 

Diess  sind  die  schon  längst  bekannten  Zeugnisse ;  neue  zu  finden 
ist  mir  nicht  geglückt.  Yehnehren  Hessen  sich  diisselben,  w^m  man 
sie  auf  Ber^tungs  ^hne  ausdehnte;  diese  können  ^belr  auch  aus  and^tn 
Gedichten  bekannt  ^rden  seih.  Da^en  Elsentroje^ünd  Wemhtfrs 
Mark  in  der  Flucht  und  in  der  Bawi^Bnasöhlaoht  siiid  aus  Wolfd. 
genommen. 

Der  Namie  Wolfd.  selbst  kommt  'n6oh  yor  in  Kaspars  Laurift.  In 
SrüneMiclNi  ToA  erircheitfcin  drei 


Ein  sehr  wichtiges  Zeugniss  für  das  Alter  des  Gedichts  könnte 
das  von  Grimm,  Heldens.  S.  161  aus  Enenkel  angeführte  sein,  wenn 
es  deutlicher  und  sicherer  wäre.  In  einer  österreichischen  Genealogie 
(bei  Rauch  1,  379)  die  yon  Enenkel  heirühren  soll,  stehen  folgende 
Verse : 

Des  künips  sun  aus  Peheimlani 

Otacher  ist  er  genant 

Der  nam  künigin  Margret' 

Die  der  Römisch  künig  weileni  hd 

Mit  ir  petwang  er  Österreich 

Daz  si  im  warn  undertan  alle  geldeh 
Die  ersten  tochter  Margret 

Die  selb  künigin  kunrat  het 

Der  romischer  vogt  toas 

Dapey  si  eines  »uns  genas 

Den  kieszen  die  letete  alle  geleich 

Wolfdietreich 

Der  lebt  ritterleich 

Der  edel  here  tugentlHch. 

Ich  dachte  dabei  zuerst  an  den  Traum  der  Mutter  Ottocar's 
(Böhmer,  Fontes  2,  51)  und  Chronic,  Colmar,:  Hujus  uxor  cum  pue- 
Tum  concepisset  somnium  habuit  se  lupum  pro  puero  concepisse.  Hie 
lupus  terram  Bohemie  sibi  subjugavit  ac  ierras  vidnas  sua  potentia 
devoravit,  hune  lupum  deinde  leo  superveniens  suis  unguibvs  dirupit  ac 
bona  ejus  occupavif.  Allein  die  Worte  erlauben  es  nicht,  Wolfdietreich 
auf  Otacher  zu  beziehen.  Die  Verse  sind  deutlich  zu  Bildern  gehörig. 
Die  erste  Strophe  stand  bei  dem  Bilde  Ottocar's ;  die  zweite  bei  dem 
Bilde  der  Margareta,  und  sie  hat  keine  Beziehung  auf  die  erste.  Der 
Verfasser  hatte,  wie  es  scheint,  nur  verworrene  Kunde  von  dem  Leben 
dieser  österreichischen  Fürstin.  Ihren  Gemahl  nennt  er  Konrad  statt 
Heinrich,  und  er  weiss  nur  von  einem  Sohne  derselben,  Namens  Wolf- 
dieterich. Sie  hatte  aber  zwei  Söhne,  Friedrich  und  Heinrich.  Es 
ist  nun  möglich,  dass  einer  dieser  beiden  Söhne  Heinrich' s  sich  den 
Beinamen  Wolfdieterich  gab ;  und  diess  würde  beweisen,  dass  das  Ge- 
dicht an  dem  gesangliebenden  Hofe  Heinrichs  bekannt  war.  Das 
älteste  Zeugniss  für  das  Gedicht  würde  uns  also  spätestens  in  die 
dreissiger  Jahre  des  13.  Jahrh.  und  an  den  Hof  Heinrichs  VII.  fahren. 

Wirkliche  Personennamen  Wolfdietrich  sind  erst  für  das  16.  Jahrh. 
nachgewiesen.  Mone,  Anzeiger  5,  144.  8,  433.  Uhland  in  Pfeiffers 
Germania  1,  309. 

Es  ist  uns  nicht  gelungen,  zu  sicheren  Ergebnissen  über  das 
Alter  und  den  Verfasser  des  grossen  Wolfdieterich  zu  gelangen.  Die 
jüngsten  Theile  des  Gedichts  schienen  (oben  S.  LXXXYl)  spätestens  in 
die  vierzlgerTahre  des  dreizehnten  Jahrhimderts  zu  gehören  ;  das  eben 
besprochene  Zeugniss  führt  noch  etwa  ein  Jahrzehnt  höher  hinauf; 
etwa  1230  könnte  es  gedichtet  sein;  wir  konnten  es  aber  nicht  in 
ursprünglicher  Gestalt  wieder  geben,  sondern  in  der  Sprache  und  dem  . 


CI 

verwilderten  Verse  des  15.  Jahrhunderts.  Der  Dichter  kannte  die 
Werke  Woliframs.  Seine  Quelle  war  ein  Buch,  das  nach  dem  Ein- 
gang aus  dem  Kloster  Tagmonden  nach  Eichstädt  gekommen  war.  In 
Z.V7A  Tagmonde^  haben  wir  Egmond  in  Holland  zu  erkennen  geglaubt,  und 
in  der  Sprache,  in  den  Reimen,  im  Inhalt  schien  manche  Spur  nach 
den  Niederlanden  zu  weisen.  Nicht  unerwähnt  mag  es  bleiben,  dass 
der  Bischoff  Heinrich  von  Eichstädt  zu  den  Anhängern  Heinrichs  VlL. 
gehörte;  er  ist  z.  B.  genannt  in  einer  Urkunde  dieses  Königs  vom 
Jahr  1225 ;  Ussermann  episcop.  Bamb.  cod,  ^prob,  148.  Der  Verf. 
könnte  demnach  einer  der  vielen  Dichter  gewesen  sein,  die  mit  dem 
Hofe  Heinrichs  in  Verbindung  standen. 

Den  geschichtlichen  und  mythischen  Gehalt  des  Gedichtes  zu 
untersuchen,  muss  ich  vorerst  noch  unterlassen.  Die  Behauptung 
MüUenhoff's,  (in  Haupts  Zeitschrift  6,  442  flg.)  dass  Hugdieterich  der 
Fränkische  Theoderich,  und  Wolfdietrich  dessen  Sohn  Theodebert  sei, 
scheint  mir  alles  Grundes  zu  entbehren. 

Auf  die  Aehnlichkeit  des  Abenteuers  von  dem  Drachenkampfe 
Wolfdieterichs  mit  einem  Abschnitt  des  Schahnameh  hat  schon  Wj^, 
Grimm,  Altdänische  Heldenlieder  467  au&nerksam  gemacht,  ühland 
hat  darüber  auf  der  Germanistenversammlung  in  Frankfurt  gesprochen ; 
wir  erwarten  seine  Ausführungen  in  seinem  Nachlass. 


y 


-     2     - 

5.  Die  äptisse  was  schöne     also  uns  daz  ist  gesaget, 
sie  sach  daz  buch  gerne,     wenn  ez  ir  wol  behaget. 

Sie  satzte  für  sich  zwen  meister,     die  lertenz  durch  ihr  hüpscheit : 
daz  sie  daran  fanden  geschriben     daz  brachten  sie  in  die  cristenheit. 

6.  Nahen  und  ferre     füren  sie  in  die  laut, 

sie  sungen  und  Seiten,     davon  ward  ez  bekant, 

die  seltzen  aventure    weiten  sie  nit  verdagen. 

Erst  mugent  ir  gerne  hören     von  einem  kunige  rieh  sagen. 

7.  Ez  wuchs  in  Kunstenopel    ein  junger  Ismiig  rieh, 
biderbe  und  geweitig,     hies  Hugdieterich : 

uf  von  kindes  jugent    kunte  der  hi^t  wol  leben, 
durch  got  und  durch  ere    beide  lihen  imde  geben. 

8.  Er  was  hupsch  an  dem  libe     wolgeschaffen  uheral, 
gedraet  also  ein  kertze    über  die  huflin  hin  zu  tal : 
daz  har  was  im  reit     gel  und  darzu  fal, 

ez  swang  im  über  die  »hseln    über  den  ipuiiel  hm  JEu  i^* 

9.  Sin  vatter  war  geheiszen     der  kunig  Anzius, 

ein  forst  in  Kriechenriche,     äaz  buch  sägt  uns  älsus, 

der  hette  uf  sitiem  hofe    erzogen  dats  ist  waor 

einen  herzogen  riebe,     dor  Veibt  wol  '^tbalp  teiadort  jsi^. 

10.  Ez  was  der  herzöge  Berhtung    geboren  von  Meran. 
Den  hies  dör  kunig  Anzius    bald  für  sich  gan : 


54*  aptisse^]  eptissin.  2.  wol  ist 'behaibet  C  8.  die  lertea -0y  'des 
buchs  ain  nnderschait  0.  (die)  losent  es  dntch  hubschgit  ^.  die  Icfteut 
sy  es  davth  ein  hebesoh^it  b*  do  lertt  m  ee  ivxek  ^  luibschh^  c. 
4.  (geschriben)  sy  brachtent  es  a.  Die  fanden  dis  darzn  sy  brohten 
es  an  die  kr.  b.  die  fandent  disen  don  darzu  sy  —  in  -  c.  6,1.  sy  ^xr- 
tentes  u.  7,1.  A  schreibt  Kunstantinopel  bis  81>2,  dann  Kunsten^pel. 
Oonstantinopel  JB.  consteno^pel  0.  Constantinopel  t^  Ki^8te^Qppel  b,  <£oste- 
noppel  c.  Oonstantinopel  JZY.  Constantnopel  X  2.  biderbe  iu)4  \gewaUig 
TTa,]  gewaltig  und  biderbe  beZ,  3.  der  helt^BwZ]  er  4]  der  Kunig  (7.  4.  er 
drang  für  ^der  forsten  also  die  sunne  durch  den  nebel  a  aflein,  8,1.  hupsah] 
klain  Zbd]  fehlt  Za,  2.  gedraet  cB,  getrat  AC,  getraeht  a,  geds^et  b, 
getrott  c,  darnach  gedrol  Zb,  getrollen  Zac.  —  hufflin  4]  huffp.  3.  reit  gel] 
gel  kruselecht  a.  raid  daiasu  langk  und  &1  Z.  9,1.  9Mm  ÄJBGZ,  (C. 
JMt  hier  Antus ,  aber  10,2  Antzius).  atzius  a,  antis  b,  antzerus  iß,  Artus  T. 
4.  der  lebt  fehlt  Wß,  steht  bcZY.  ^ol  fehlt  A.  dritthalb  hondert  Wbc]  sehzig 
a,  mmg  ZY.—  10.  bechtöugj?,  Bertho»g  0,  berchtung.a(^>  brehtung  c. 
Perchtung  71—  merian  d. 


Diss  buch  ist  wol  bekannt 

und  seit  von  Wolfdietericben  uss  Kriecbenlant. 

1.  Hie  mügend  ir  gerne  hören     singen  und  sagen 
von  kluger  aventnr,     so  müsent  ir  getagen. 

Ez  warde  ein  buch  fanden     daz  sage  ich  uch  far  war 
zu  Tagemimt  in  dem  kloster     da  lag  ez  manig  jar. 

2.  Sit  ward  ez  gesendet    uf  in  Peyem  lant, 

dem  bischoff  von  Eichstett    ward  daz  buch  bekant. 
Er  kürzet  im  darabe  die  wile     wol  sibenzehen  jar : 
do  fand  er  afenture,     das  sag  ich  uch  far  war. 

3.  Also  den  farsten  verdrosz     daz  buch  er  überlas,     f 
Manig  seltzen  wunder     daran  geschriben  was. 

Er  kurzete  sine  wile    unze  er  sin  ende  nam. 
Damach  über  zehen  jare     do  fand  ez  sin  cappellan. 

4.  Also  er  daz  buch  überlas     an  den  arm  er  es  genam, 
er  trug  ez  in  das  closter    für  die  frowen  wolgetan 
da  zu  sant  WaltJ)urg     zu  Eichsteten  stat. 

Merkent  von  dem  guten  buchel,    wie  ez  sich  zerspreitet  hat. 


Uelerschrift  fehlt  B,  Hie  vahet  wolfdietrichs  buch  an  0.  a  ohne  üebev' 
Schrift,  Hie  hebet  sich  an  hern  wolfdietherichs  buch  und  sin  leben  h,  Dis 
ist  wolfdietrichs  buch  c.  Das  ist  die  historia  wolfifditrichs  ausz  krichenlant 
wie  er  ortneitz  weip  erfacht  Y,  —  Zc  Das  ist  die  history  von  Wolffdietrich 
gescriben  durch  simbertus  kroll  weber  und  burger  zu  augspurg. 

1,1.  Hie  fehlt  a.  Ir  mogint  gern  a.  2.  betagen  C  4.  dagmutt  B.  ba- 
gemünt  C  tagunde  a.  dageminde  c.  Yohne  Namen.  Tagmunden  X.  2,1.  ba- 
jerB,  baier  C.  beiger  a.  peger  h,  Feiger  c.  2.  Eychstett  B,  einstetten  Ä, 
ainstetten  C.  einstat  a,  einstet  h,  c.  eystet  T,  Eystete  X.  3.  Er]  Da  Ä, 
sibentziga.  3.  fehlt  ABC,  ^yl.  Also  Ä]  Do.  3.  einsteten  stat -4.(7,  ainem 
stellen  stat  B,  einstat  a,  einstat  in  der  stat  b,  Eindtette  statt  c.  4.  gebreitet 
B,  so  wit  zerspraittet  C,  zersperret  a,  zerpreitet  d.  zerbreittet  c, 

1 


-     2     - 

5.  Die  äptisse  was  schöne     also  uns  daz  ist  gesaget, 
sie  sach  daz  buch  gerne,     wenn  ez  ir  wol  behaget. 

Sie  satzte  für  sich  zwen  meister,     die  lertenz  durch  ihr  hüpscheit : 
daz  sie  daran  fanden  geschriben     daz  brachten  sie  in  die  cristenheit. 

6.  Nahen  und  ferre     füren  sie  in  die  laut, 

sie  sungen  und  Seiten,     davon  ward  ez  bekant, 

die  seltzen  aventure    wolten  sie  nit  verdagen. 

Erst  mugent  ir  gerne  hören     von  einem  kunige  rieh  sagen. 

7.  Ez  wuchs  in  Kunstencipel    ein  junger  Inmig  rieh, 
biderbe  und  geweitig,     hies  Hugdieterich : 

uf  von  kindes  jugent    kunte  der  hält  wol  lebett, 
durch  got  und  durch  ere    beide  lih^i  imde  geben. 

8.  Er  was  hupsch  an  dem  libe     wolgeschaffen  uheral, 
gedraet  also  ein  kertze    über  die  huflin  hin  zu  tal : 
daz  har  was  im  reit     gel  und  darzu  fal, 

ez  swang  im  über  die  ahseln    über  den  ipuiiel  biü  Jm  i9^. 

9.  Sin  vatter  war  geheiszen     der  kunig  Anzius, 

ein  forst  in  Kriechenriche,     daz  buch  sagt  uns  ^Isus, 

der  hette  uf  si^em  hofe    erzogen  dats  ist  waor 

einen  herzogen  rich&i     der  lidbt  wol  dritbalp  hiaadert  jitr. 

10.  Ez  was  der  herzöge  Berhtung    geboren  von  Meran. 
Den  hies  dör  kunig  Anzius     bald  fiir  sich  gan : 


54*  aptisse^]  eptissin.  2.  wolist  ^behUJbet  0.  8.  ^  lertea -0y  des 
buchs  ain  underschait  0.  (die)  losent  es  dnich  hubschgit  ^a.  die  lerteot 
sy  es  dui^th  ein  hebesoh^it  d.  do  lertt  m  es  diUB«h  ^  luil^schh^  c. 
4.  (geschriben)  sy  brachtent  es  a.  Die  fanden  dis  darzu  sy  brohten 
es  an  die  kr.  b.  die  fandent  disen  don  darzu  sy  —  in  -  c.  6,1.  sy  fur- 
tentes  a.  7,1.  A  schreibt  Kunstantinopel  bis  ^2,  dann  Kunsten^pel. 
Oonstantinopel  JB.  consteno^pel  C7.  ConstMitinopel  ß,  Kinstenqppel  b,  ^Koste- 
noppel  c.  Oonstantinopel  ZY,  Constantnqpel  X  2.  bidwbe  und  ^gewaltig 
TTaJ  gewaltig  und  biderbe  beZ.  3.  der  helt^BwZ]  er  4]  der  Künig  0.  4.  er 
drang  fiir  ^nder  forsten  also  die  sunne  durch  den  nebel  a  ajkin.  8,1.  hupsch] 
klain  iRni]  fehlt  Za,  2.  gedraet  S^  getrat  AC^  getraeht  a,  gedreget  b, 
getrottc,  damadi  gedrolZ^,  getroUen  ^oc.  —  hufflin  4]  huffß.  3.  reit  gel] 
gel  kruselecht  a.  raid  daczu  langk  und  iaX  Z,  %\,  an^i^s  ÄBCZ,  {C, 
hat  hier  Antus ,  aber  10,2  Antzius).  atzius  a,  antis  b,  antzerus  ß,  Artus  T. 
4.  der  lebt  fehlt  Wß,  stehtbcZY,  yrehfeKliA.  dritthalb  hundert  Wbc]  sehzig 
a,  xamg  ZY,~  10.  bephtmig  J?,  flecthowg  0,  berchtung  ot^,  brehtung  c. 
Perchtung  71—  m^riand. 


—    3    — 

^ich  han  dich  erzogßi^    A9chzig^  jar  piach  wirdikeit, 

daz  lasz  mich  hut  gjBnifisen,     ich  eiipfilhe  dir  aiji  dinen  0it 

11.  Hugedieterichen,     den  erbenemen  min. 
Lant  und  bürge     la  dir  anch  enpfolhen  sin. 
Der  dot  hat  mich  begriffen,     die  weit  muz  ich  lan\ 
Bitter  und  knehte     sach  man  trurigUchen  stan. 

12.^Neina  herzöge  Berhtung,     du  solt  mich  nit  enlan: 

ich  lerte  dich  werfen  mit  dem  messer,     daz  dich  nieman  getar  bestan, 

do  gab  ich  dir  zu  wibe     diq  edel  herzo^in : 

1er  mir  ez  HugdietericheUi     also  liep  ich  dir  muge  sin. 

13.  Do  sprach  der  herzöge  Berhtung:    'des  sullent  ir  sicher  sin; 
waz  ich  kan  des  guten,     daz  lere  ich  den  herren  min. 

doch  getrue  iah  gpt  yon  himel,     ir  mugent  selber  wol  genesen'. 
'Nein',  sprach  der  kunig  Anzius,    'ez  mag  leider  nit  me  wesen'. 

14.  Damach  an  dem  andern  morgen     do  der  kunig  erstarb, 
wie  balde  der  herzöge  Berhtung     mit  ztthten  daz  erwarb, 
daz  er  ward  begraben,     also  man  noch  künigen  dut« 

er  nam  zu  im  sinen  herren     und  ward  trurig  gemut. 

15.  Do  zoch  er  sinen  herren    voUenglich  zwölf  jar. 

Do  sprach  der  junge  forste,     daz  sage  ich  uch  furwar : 
'Neina  herzöge  Berchtung,     truwe  suche  ich  zu  dir, 
durch  dine  beste  tugent,     die  soltu  erzögen  mir. 

16.  Nach  einer  schonen  frowe^    bügßt  mir  ^ex  mut.  ^,J, 
du  sihest  wol,  herzöge  Bepchti:^ng,     ich  habe  er  und  gut, 
lant  und  bürge,     wit  sind  die  riebe  min. 

» 

ob  ich  nun  erstürbe,     wes  solte  ez  denne  sin  ?' 

17.  Do  was  dem  herzöge  Berhtung  die  rede  nit  gar  leit ; 
er  sprach :  'ich  habe  erfaren  beiden  und  cristenheit, 
daz  ich  mit  minen  sinnen    weiz  keine  kunigin, 

die  dir  zu  Eunstenopel    ein  frowe  mug  gesip. 


11,1.  Hugedieterich  4,  4ie  JSnß^mg  ^n  Wr  JZa.  den  ^rl^eftemen  min  A, 
nemen  dea  ^rben  m^in  ^,  ^m  erberen  sun  flc^n  C,  den  jiupigQn  sun  mip  a, 
den  erb^  ^in  &.  4^n  r^htt^?i  eilten ,min  c,  win  vü  liebes  kindelein  Z»  2.  lai^t 
bürge  W  ,^^tte  C.  beyo^^^n  Gb.  12,1.  dji  3olt  wvi^b  geniesen  lan  wZY. 
14,4.  trurigUchen  A.  gemut]  genug  h.  15.  h^r^jjin  4]  erzeigen.  16,1.  3<j]bo- 
nen  feUt  A.  hüget  A^c\  stet  4.  ob  du  mir  iierstürbest  ^fZfct».  denne]  deji  4. 
17,3.  en  weiz  kerne  maget  a,  weis  kingin  noch  n^ifget  f»c.  4^.  «^  wil)e  wol  beha- 
get w,  (in  A  nach  kunigm  sUiM  noch  keyner  schlabte  |^aget  iwrch9^i4Mli^). 


—    4    — 

18.  Hat  sie  ez  an  dem  libe,     sie  ist  ein  dienstwip ; 
hat  sie  ez  an  dem  adel,     so  ist  ir  swarz  der  lip. 

ich  weis  kein  kuniginne     noch  keiner  schlahte  maget, 
die  dir  zu  Kunstenopel     zu  wibe  wol  behaget. 

19.  Do  sante  Hugedieterich    boten  in  die  laut. 
Do  kam  zu  hofe  geriten    manig  kuner  wigant : 

^Nun  ratend  mir  umb  ein  frowen,     die  ich  mit  eren  mug  gehan/ 
Sie  sprachen  alle :  ^herre,     der  rat  mus  an  Berhtungen  stan.' 

20.  'Neina  herzöge  Berhtung,     nun  gib  mir  dinen  rat, 
du  siehst  wol,  lieber  meister,     wie  ez  umb  mich  stat : 
rat  mir  durch  dine  tugend    umb  ein  megetin, 

die  mir  zu  Kunstenopel    ein  frowe  mag  gesin.* 

21.  Do  sprach  der  herzöge  Berhtung:    'so  dun  ich  dir  kunt: 
ez  sitzet  zu  Salnecke     ein  kunig,  heiszet  Walgunt ; 

des  frowe  ist  geheiszen     die  schone  Liebegart. 

die  zwei  band  ein  töhterlin,     dasz  so  sch5nez  nie  wart. 

22.  Hilteburg  die  sch5ne,     also  ist  sie  genant, 
ich  enweis  ze  Salnecke     noch  über  alles  laut 
keine  kuniginne     noch  keiner  schlahte  maget, 
die  dir  zu  Kunstenopel     so  rehte  wol  behaget. 

23.  Sie  ist  von  allen  fieren    kuniges  dohter  und  schänden  fri. 
zuht  und  schöne     die  zwei  wonent  ir  bi. 

Masze  und  schäme    imd  gut  bescheidenheit 
liebe  und  tugent     vil  rehte  treit  die  meit. 

24.  Sie  ist  ane  allen  wandel     die  maget  hochgeborn,     ^ 
wan  daz  ir  lieber  vatter     einen  eid  hat  geswom, 
daz  er  sie  nummer  gebe     keinem  kunige  rieh. 

uf  einen  dum  vermuret     hat  er  die  maget  minniglich. 


18.  Die  Strophe  fehlt  BC.    1.  ez  fMt  A,  so  ist  sy  w, 
3.  ich  enweis  mit  minen  sinnen  keine  kunigin 
die  zu  costantinopel  ein  frowe  muge  sin.  w. 
19,4.  alle  feUt  ABbc;  alle  gemeine  G,  alle  gliche  [herre]  a.        20,2/5.  daz 
cz  aUez  an  dir  stat  hc.       21,2.  walmig  a.  Waldegunt  T.    4.  daz  schoners 
nie  wart  Ba,       22,1.  Hiltegxmg  a.  heisset  nach  Hiltebnrg  äUe  ausser  B. 
aho  fehlt  AB,    2.  enweiss  Ba]  weiss,  alle  A,    4.  behabet  &.    23,1.  von  allen 
fieren  Wb,  von  aller  forderst  a,  zu  aln  IV  ortten  c,  von  allen  vier  anen  d. 
4.  tregt  sie  die  maget  B.  (vil  rehte)  traget  die  vil  schöne  meit  C,      24,2.  wan 
fehlt  aUen.    4.  hat  er  vermuret  alle. 


—    5    — 

25.  Zwo  vil  hohe  muren    und  dri  vil  diefe  graben 
die  sint  umb  die  bürg     gar  ritterlich  erhaben 
uf  einem  hohen  febe     danif  der  dum  stat. 

Nuwent  ir  vatter  und  ir  muter     anders  man  nieman  zu  ir  lat, 

26.  Vnd  einen  wähtere,  der  hütet  ir  zu  aller  zeit 
und  einen  dorwart,  der  Ir  hin  in  zu  essen  git, 
und  eine  junkfrowe  die  ir  zu  dienste  behaget : 
also  wol  ist  behütet  die  keiserliche  maget. 

27.  Vor  dines  vatter  tode,     herre,  zwölf  jar 
was  ich  zu  Salnecke,  daz  sag  ich  dir  für  war, 
do  sach  ich  zu  dri  malen     daz  schöne  megetin, 

und  möchte  si  uns  werden,     wir  müsten  dester  durer  sin. 

28.  Waz  hilfet  nun,  künig  riche,     daz  ich  dir  geraten  han 
umb  die  schöne  junkfrowe  ?     du  must  sie  hinder  dir  lan. 
Mit  allen  unsem  sinnen    kunnen  wir  sie  gewinnen  niht, 

wir  müsen  sie  zu  Salnecke  laszen,     waz  uns  darumbe  geschiht.' 

29.  'Du  weist  wol,  lieber  meister,     daz  die  dumben  kint 
zu  stürmen  noch  zu  striten     keinen  from  gesint, 
noch  zu  hohen  reten,     wo  man  der  pflegen  sol. 
Nun  rat  mir  durch  dine  tugent,     daran  dust  du  wol. 

30.  Nach  der  schönen  frowen     huget  mir  der  mut.      /t/  / 
ich  wil  lernen  kleine  spinnen,     obe  ez  dich  dunke  gut, 
und  darzu  wehe  neyen     mit  siden  und  mit  faden, 

mit  junkfrowen  zühte     wil  ich  mich  überladen. 

31.  Nun  heisz  mir  gewinnen     die  beste  meisterin 
die  zu  Eunstenopel     über  daz  laut  muge  sin, 

die  mich  lere  hüben  wirken,     dar  an  wunder  ane  zal, 
darumb  gangen  zwen  porten,     einer  breit  der  ander  smal. 

25,4/3.  anders  nieman  zu  ir  gat  ab.  26,2.  torwarte  a,  torwertel  Z, 
dorwehter,  turnwachter,  dorhuter.  27,1.  zwentzig  5.  tode  selbe  zwelfte  ich 
do  was  a.  2.  das  (sag)  ich  dir  one  has  a.  4.  möhtent  (möhte  6t?)  Ä, 
Nach  27  hat  B  zwei  Verse: 

Do  sant  nach  mir  (zuerst  fand  mich)  der  liebe  vater  dein, 

Also  bin  ich  bis  here  nit  zu  Salneck  gesein. 
29,2.  dhain  nutz  sint  JB.  kein  nütze  sint  C.  keine  nutze  ensint  a.  keins 
fhim  h.  kein  nitze  c,  kein  fromen  d.  30,1.  huet  A,  so  stet  w,  31,2.  daz 
A,  alles  Ba,  al  c,  in  allen  landen  Cb,  3  u,  4  fehlen  B,  stehen  aber  ver- 
dorben in  C.  Im  w  stehen  32,  1  u,  2  vor  31,  3  u.  4,  dtenso  Z,  Vagegen 
Y  scheint  W  zu  folgen. 


—    6    — 

32.  Die  mich  lere  wirket!     daz  ^edihto  an  der  i*am,' 
und  daruf  entwerfen     beide  wild  nnd  zam^ 
hirze  und  liinde,     alsof  ez  lebendige  muge  sin. 
Aläo  wil  ich  mit  listen    werben  umb  die  ktmiglti.^ 

33.  Do  der  herzöge  Berhtong     sinen  harren  ane  sach, 
daz  daz  kint  von  zwölf  jaren    also  wislichen  ^pirach ; 

Vir  müsen  durch  ein  wunder     gewinnen  die  b^dt^  iftäiBt^riÜ»' 
so  sie  zu  Kunstenopel    über  daz  land  müge  ^edin.' 

34.  Also  lernet  Hugdieterich    bisz  in  daz  ander  jär, 
also  wehe  neyen,     seit  uns  dis  buch  furwar. 
waz  im  vor  entwarf    die  hohe  meisterih, 

des  ward  er  ein  hoptmeister     zu  den  henden  sin. 

35.  Nach  einer  junkfrowen  stimme     kerte  er  sinen  munt; 
daz  har  liesz  er  wahsen     an  der  selben  stunt. 

Er  was  an  dem  libe     schöne  und  minn^lich, 
/;      oberthalp  des  gtirtels     was  er  einer  junkfrowen  glich. 

36.  In  einer  junkfrowen  wete    er  sich  do  sechöü  lie^ 
do  er  zu  Kunstenopel    in  die  kircke  gie. 

Die  vor  wol  ^rkanten    d^n  adeln  ktmig  rieh, 

die  frageten  der  mere :    'wer  ist  die  maget  minnegUch  ?• 

37.  Do  daz  Hugdieteriche   an  im  selber  enpfant, 
daz  er  was  der  weite     so  gar  nnbekäiiti 

des  fröwet  sich  sin  herze     und  Höhete  sich  sin  ihüt ; 

er  gedachte :  'kom  ich  gön  Sälnecke,     miü  wötbeü  daz  Wirt  gut.* 

38.'Neina  herzöge  Berhtung,     nun  gib  mir  dinen  rat, 
.  du  sihst  wol  lieber  meister,     wie  ez  umb  mich  stat, 
in  welcher  schlahte  wise     sol  ich  von  hinnen  fam  ?' 
do  splräch  d^  alte  grise :    'ich  kan  dich  #ol  bfewarn. 


32,3.  hunde  Bc,  binde  ab,  binden  CdZ,  lebende  6.  c  wiä^k>tt  bör  Ä 
den  31,4  gesetzten  Vers  und  dafzu  ehtwerffen  ^Id  tiiid  zäm.  33,3.  er 
sprach  wir  AG,  3  t*.  4  fehlet  JJ.  4.  daz  Ad.]  allfes  Ctä)  Iftü  c  feM  über 
daz  lant).  35.  /cÄÄ  J?C.  36,1.  sechen  ÄC,  sehen  ^cd,  seWfen  a.  ties: 
gieng  A.  4.  frog^nten  A,  37,3.  höhete  sich  äZ,  Äuget  sich  AB,  ätet 
im  b,  sin  siniie  un  och  C,  euch  cä.  4.  inin  Werben  dZ]  toili  Ifeben  A^^, 
der  Vers  fehlt  ih  c.  unser  ding  C  38,1.  Neiüa  Ä]  Nein  J^]  Lietör  C] 
Er  sprach  wZ.    3,b.  sol  ich  es  griffen  an  a  [oben  beWam). 


—    7    — 

39.  Do  soltu  mit  dir  füren,    Hngdieteriohf 
fünfzig  ritter  schöne     bekleidet  wttnneglioh, 
und  yierhundert  kneohte     sien  wol  bereit, 

sech  und  drisig  junkfrowen     die  tra^nt  riebe  klait. 

40.  So  soltu  mit  dir  ftlren     din  herlieb  gezelt, 
so  du  kumest  für  Salnecke     uf  daz  riebe  feit, 
beis  ez  uf  scblaben    uf  dem  witen  plan 

dar  under  soltu  sitzen,     heisa  dine  diener  für  dich  staa, 

41.  So  wirt  US  der  stat  balde  zu  neb  beras  gesant, 
durch  waz  aventure  ir  sint  kumen  in  daz  laut. 
Du  solt  nit  anders  sprechen,  lieber  herre  min, 
du  sist  von  Eunstenopel    ein  edel  kunigin. 

42.  Und  habe  dich  vertriben  din  bmder  Hugdieterich ; 
er  welle  dir  geben  einen  man,  der  sie  dir  ungelicb, 
einen  ungetoften    uz  der  heidensehaft; 

du  sist  kumen  uf  gnade     des  kuniges  dugenthaft, 

43.  Daz  er  dich  behalte,     der  kunig  nszerkom, 
bisz  daz  din  bruder     gen  dir  lasze  sineii  zom* 

Ich  weisz  daz  er  dirs  nit  verseit,     er  ist  so  ein  biderman ; 
und  blip  dort  selbejnerde;     dag  gesinde  sende  mir  herdan. 

44.  Und  wirb  du  dir  daz  beste     bisz  in  daz  dritte  jar ; 
so  wil  ich  zu  dir  riten,     daz  sage  ich  dir  fttrwar. 
ich  wil  daz  versuchen    merken  und  spohen, 

ob  dir  kein  aventure    in  der  bürge  si  geschehen.* 

45.  Nun  ward  Hugdieteriche     des  guten  rates  fro, 
fünfzig  ritter  schöne     hies  er  bekleiden  do, 
und  vierhundert  knechte     waren  wol  bereit, 
sehs  und  drissig  jungfrowen,    trugen  riebe  kleit. 

46.  Sin  gezelt  schöne    was  vil  wol  bereit, 

und  ander  sin  gezierde,     von  dannen  er  do  reit. 

Sie  namen  urlap  schone,     also  wir  ez  haben  vemumen, 

an  «dem  ahzehenden  morgen    waren  sie  for  Salnecke  kumen. 

39,1.  Da  solt  BCocä.  So  soltu  &.  her  H.  Z.  edeler  kunig  richd.  2.  min- 
nenclich  ab.  löblich  c,  hoffelich  d.  41,3.  ir  fär  da  w,  4,  ebenso  ab. 
43,1.  enthalte  a.  45,4.  die  tragen  Gm.  46,1.  vil  fehU  Ac,  do  d  das 
was  do  bereit  6.  daz  was  hoch  und  breit  a.  8.  schone  W]  «chiere  toZ. 
4.  sehscehenden  a,  vien^eiisten  6. 


Ein  sehr  wichtiges  Zetigniss  für  das  Alter  des  Gedichts  könnte 
das  von  Grimm,  Heldens.  S.  161  aas  Enenkel  angeführte  sein,  wenn 
es  deutlicher  und  sicherer  wäre.  In  einer  österreichischen  Genealogie 
(bei  Ranch  1,  379)  die  von  Enenkel  herrühren  soll,  stehen  folgende 
Verse : 

Des  künips  sun  aus  Peheimlant 

Otacher  ist  er  genant 

Der  nam  künigin  Margret. 

Die  der  Römisch  künig  weilent  hei 

Mit  ir  petwang  er  Osterreich 

Das  si  im  warn  undertan  alle  geleieh 
Die  ersten  tochter  Margret 

Die  selb  künigin  kunrat  het 

Der  romischer  vogt  was 

Dapey  si  eines  suns  genas 

Den  Hetzen  die  letete  alle  geleich 

Wolfdietreich 

Der  lebt  ritterleich 

Der  edel  here  tugentleieh. 

Ich  dachte  dabei  zuerst  an  den  Traum  der  Mutter  Ottocar's 
{Böhmer^  Fontes  2,  51)  und  Chronic.  Colmar,:  Hujus  uxor  cum  pue- 
mm  concepisset  somnium  habuit  se  lupum  pro  puero  concepisse.  Hie 
lupus  terram  Bohemie  sibi  subjugavit  ac  terras  vidnas  sua  potentia 
devoravit,  hune  lupum.  deinde  leo  superveniens  suis  unguibvs  dirupit  ac 
bona  ejus  occupavit.  Allein  die  "Worte  erlauben  es  nicht,  Wolfdietreich 
auf  Otacher  zu  beziehen.  Die  Verse  sind  deutlich  zu  Bildern  gehörig. 
Die  erste  Strophe  stand  bei  dem  Bilde  Ottocar's ;  die  zweite  bei  dem 
Bilde  der  Margareta,  und  sie  hat  keine  Beziehung  auf  die  erste.  Der 
Verfasser  hatte,  wie  es  scheint,  nur  verworrene  Kunde  von  dem  Leben 
dieser  österreichischen  Fürstin.  Ihren  Gemahl  nennt  er  Konrad  statt 
Heinrich,  und  er  weiss  nur  von  einem  Sohne  derselben,  Namens  Wolf- 
dieterich. Sie  hatte  aber  zwei  Söhne,  Friedrich  und  Heinrich.  Es 
ist  nun  möglich,  dass  einer  dieser  beiden  Söhne  Heinrich' s  sich  den 
Beinamen  Wolfdieterich  gab ;  und  diess  würde  beweisen,  dass  das  Ge- 
dieht an  dem  gesangliebenden  Hofe  Heinrichs  bekannt  war.  Das 
älteste  Zeugniss  für  das  Gedicht  würde  uns  also  spätestens  in  die 
dreissiger  Jahre  des  13.  Jahrh.  und  an  den  Hof  Heinrichs  VII.  führen. 

Wirkliche  Personennamen  Wolfdietrich  sind  erst  für  das  16.  Jahrh. 
nachgewiesen.  Mone,  Anzeiger  5,  144.  8,  433.  Uhland  in  Pfeiffers 
Germania  1,  309. 

Es  ist  uns  nicht  gelungen,  zu  sicheren  Ergebnissen  über  das 
Alter  und  den  Verfasser  des  grossen  Wolfdieterioh  zu  gelangen.  Die 
jüngsten  Theile  des  Gedichts  schienen  (oben  S.  LXXXVI)  spätestens  in 
die  vierziger  Jahre  des  dreizehnten  Jahrhimderts.  zu  gehören  ;  das  eben 
besprochene  Zeugniss  führt  noch  etwa  ein  Jahrzehnt  höher  hinauf; 
etwa  1230  könnte  es  gedichtet  sein;  wir  konnten  es  aber  nicht  in 
ursprünglicher  Gestalt  wieder  geben,  sondern  in  der  Sprache  und  dem , 


CI 

verwilderten  Yerse  des  15.  Jahrhunderts.  Der  Dichter  kannte  die 
Werke  Wolframs.  Seine  Quelle  war  ein  Buch,  das  nach  dem  Ein- 
gang aus  dem  Kloster  Tagmonden  nach  Eichstädt  gekommen  war.  In 
LVlh  Tagmondea  haben  wir  Egmond  in  Holland  zu  erkennen  geglaubt,  und 
in  der  Sprache,  in  den  Eeimen,  im  Inhalt  schien  manche  Spur  nach 
den  Niederlanden  zu  weisen.  Nicht  unerwähnt  mag  es  bleiben,  dass 
der  Bischoff  Heinrich  von  Eichstädt  zu  den  Anhängern  Heinrichs  Yil. 
gehörte;  er  ist  z.  B.  genannt  in  einer  Urkunde  dieses  Königs  vom 
Jahr  1225 ;  üssermann  episcop.  Bamb.  eod,  jtrob.  148.  Der  Verf. 
könnte  demnach  einer  der  vielen  Dichter  gewesen  sein,  die  mit  dem 
Hofe  Heinrichs  in  Verbindung  standen. 

Den  geschichtlichen  und  mythischen  Gehalt  des  Gedichtes  zu 
untersuchen,  muss  ich  vorerst  noch  unterlassen.  Die  Behauptung 
MüUenhoff's,  (in  Haupts  Zeitschrift  6,  442  flg.)  dass  Hugdieterich  der 
Fränkische  Theoderich,  und  Wolfdietrich  dessen  Sohn  Theodebert  sei, 
scheint  mir  alles  Grundes  zu  entbehren. 

Auf  die  Aehnlichkeit  des  Abenteuers  von  dem  Drachenkampfe 
Wolfdieterichs  mit  einem  Abschnitt  des  Schahnameh  hat  schon  Wilh. 
Grimm,  Altdänische  Heldenlieder  467  aufinerksam  gemacht,  ühland 
hat  darüber  auf  der  Germanistenversammlung  in  Frankfurt  gesprochen ; 
wir  erwarten  seine  Ausführungen  in  seinem  Nachlass. 


Diss  buch  ist  wol  bekannt 

und  seit  von  Wolfdieterichen  uss  Kriechenlant. 

1.  Hie  mügend  ir  gerne  hören     singen  und  sagen 
von  kluger  aventur,     so  müsent  ir  getagen. 

Ez  warde  ein  buch  fanden     daz  sage  ich  uch  für  war 
zu  Tagemust  in  dem  kloster     da  lag  ez  manig  jar. 

2.  Sit  ward  ez  gesendet    uf  in  Peyem  laut, 

dem  bischoff  von  Eichstett     ward  daz  buch  bekant. 
Er  kürzet  im  darabe  die  wile     wol  sibenzehen  jar : 
do  fand  er  afenture,     das  sag  ich  uch  für  war. 

3.  Also  den  fursten  verdrosz     daz  buch  er  überlas,     f 
Manig  seltzen  wunder     daran  geschriben  was. 

Er  kurzete  sine  wile     unze  er  sin  ende  nam. 
Damach  über  zehen  jare     do  fand  ez  sin  cappellan. 

4.  Also  er  daz  buch  überlas     an  den  arm  er  es  genam, 
er  trug  ez  in  das  closter    für  die  frowen  wolgetan 
da  zu  sant  Waltj3urg     zu  Eichsteten  stat* 

Merkent  von  dem  guten  buchel,     wie  ez  sich  zerspreitet  hat. 


Ueberschrift  fehUt  B,  Hie  vahet  wolfdietrichs  buch  an  C,  a  ohne  Ueber' 
Schrift,  iBGe  hebet  sich  an  hern  wolfdietherichs  buch  und  sin  leben  b.  Dis 
ist  wolfdietrichs  buch  c.  Das  ist  die  historia  wolffditrichs  ausz  krichenlant 
wie  er  ortneitz  weip  erfacht  Y,  —  Zc  Das  ist  die  history  von  Wolffdietrich 
gescriben  durch  simbertus  kroll  weber  und  burger  zu  augspurg. 

1,1.  Hie  fehlt  a,  Ir  mogint  gern  a.  2.  betagen  0.  4.  dagmutt  B,  ba- 
gemüntC.  tagunde  a.  dageminde  c.  Y  ohne  Namen,  Tagmunden  X.  2,1.  ba- 
jerB,  baier  C.  beiger  a,  peger  b,  Feiger  c.  2.  Eychstett  B,  einstetten  A, 
ainstetten  C  einstat  a,  einstet  b,  c,  eystet  Y.  Eystete  X.  3.  Er]  Da  Ä. 
sibentziga.  3.  fehlt  ABC.  4,l.-4foo  J]  Do.  3.  einsteten  stat  ilC>  ainem 
stellen  stat  B,  einstat  a,  einstat  in  der  stat  b,  Einstette  statt  c.  4.  gebreitet 
B,  so  wit  zerspraittet  C.  zersperret  a.  zerpreitet  &.  zerbreittet  c. 

1 


-     2     - 

5.  Die  äptisse  was  schöne     also  uns  daz  ist  gesaget, 
sie  sach  daz  buch  gerne,     wenn  ez  ir  wol  behaget. 

Sie  satzte  für  sich  zwen  meister,     die  lertenz  durch  ihr  hüpscheit : 
daz  sie  daran  fanden  geschriben     daz  brachten  sie  in  die  cristenheit. 

6.  Nahen  und  ferre     füren  sie  in  die  lant, 

sie  sungen  und  Seiten,     davon  ward  ez  bekant, 

die  seltzen  aventure     weiten  sie  nit  verdagen. 

Erst  mugent  ir  gerne  hören     von  einem  kunige  rieh  sagen. 

7.  Ez  wuchs  in  Kunstenopel     ein  junger  laamg  rieh, 
biderbe  und  geweitig,     hies  Hugdieterich : 

uf  von  kindes  jugent    kunte  der  hJeHt  wol  lebea, 
durch  got  und  durch  ere    beide  lih^i  tmde  geben. 

8.  Er  was  hupsch  an  dem  libe     wolgeschaffen  uberal, 
gedraet  also  ein  kertze     über  die  huüin  hin  zu  tal : 
daz  har  was  im  reit     gel  und  darzu  fal, 

ez  swang  im  über  die  absein    über  den  gortel  hm  >za  tal. 

9.  Sin  vatter  war  geheiszen     der  "kunig  Anzius, 

ein  fiirst  in  Eriechenriche,     daz  buch  sagt  uns  alsus, 

der  hette  uf  siiiem  hofe    erlogen  dati  ist  war 

einen  herzogen  riche,     der  lebt  wol  •dt'itbalp  hiaAdert  jar* 

10.  Ez  was  der  herzöge  Berhtung    geboren  von  Meran. 
Den  hies  dör  kunig  Anzius    bald  far  sich  gan : 


5,1.  aptisscil]  eptissin.  2.  wol  ist  ^behttbet  0.  8.  Me  lerte»  i^  des 
buchs  ain  underschait  0.  (die)  lesent  es  dnich  hubschjit  ^a.  die  lerteot 
sy  es  duBth  em  hebesoheit  b,  do  lertt  su  es  4iixch  ^  luibschh^it  c. 
4.  (geschriben)  sy  brachtent  es  a.  Die  fanden  dis  darzu  sy  brohten 
es  an  die  kr.  b.  die  fandent  disen  don  darzu  sy  —  in  -  c.  6,1*  sy  finr- 
tentes  a.  7,1.  Ä  schreibt  Eunstan^opel  bis  BIS,  dann  £[un8ten9pel. 
Constantinopel  B,  constenc^pel  C.  CoBstantinopel  (^  Kinstenqppel  b,  Koste- 
noppel  c.  Constantinopel  ZY,  Constantnopel  X  2.  biderbe  und  ^gewaltig 
TFaJ  gewaltig  und  biderbe  &6^.  3.  der  heltvBti;^  er  4]  derEünigO.  4.  er 
drang  far  ^.nder  forsten  also  die  sunne  durch  den  nebel  a  aUkin,  8,1.  hupsch] 
klain  Zbc]  fMt  2Sla,  2.  gedraet  JS,  getrat  AC,  getraeht  a,  gedreget  b, 
getrottet  darnadh  gtäiolZb,  getrollen Zioc.  —  hiiflin  4]  hxiffß.  3.  reit  gel] 
gel  kruselecht  a,  raid  dacKu  langk  und  £»1  Z-  9,1.  anzius  ÄSCZ,  (C 
hat  hier  Antus ,  eiber  10,2  Antzioo).  atzius  a,  antis  b,  antzerns  ß,  Artus  Y, 
4.  der  lebt  fehlt  Wß,  etehticZY.  yiohfeUtA,  dritthalb  hundert  Wbc\  sehzig 
a,  mamg  ZY.~  10.  bechtm^g^,  Berthong  C,  berohtungot^,  brehtung  c. 
Perchtung  T.—  merian-t, 


—    3    — 

4cli  ban  dich  erzogiet^     Si^chzig^  jar  psi4^  wirc^keit^ 

daz  lasz  micb  hut  gpniBsen,     ich  anpfilhe  dir  a^  dineu  0it 

11.  Hugedieterichen,     den  erbenemen  min. 
Lant  und  bürge     la  dir  auch  enpfoHien  sin. 
Der  dot  hat  mich  begriffen,     d^e  weit  xanz  ich  lan\ 
Bitter  und  knehte     sach  man  truriglichen  stan. 

12.^Neina  herzöge  Berhtung,     du  solt  mich  nit  enlan: 

ich  lerte  dich  werfen  mit  dem  messer,     daz  dich  nieman  getar  bestan, 

do  gab  ich  dir  zu  Y^ibe     diß  edel  herzogin : 

1er  mir  ez  Hugdieterichen,     also  liep  ich  dir  muge  sin. 

13.  Do  sprach  der  herzöge  Berhtung :    'des  sullent  ir  sicher  sin ; 
waz  ich  kan  des  guten,     daz  lere  ich  den  herren  min. 

doch  getjnie  iah  gpt  yon  himel,     ir  mugent  selber  wol  genesen*. 
'Nein',  sprach  der  kunig  Anzius,    'ez  mag  leider  nit  me  wesen*. 

14.  Damach  an  dem  andern  morgen     do  der  kunig  erstarb, 
wie  balde  der  herzöge  Berhtung    mit  zühten  daz  erwarb, 
daz  er  ward  begraben,     also  man  noch  künigen  dut. 

er  nam  zu  im  sinen  herren    und  ward  trurig  gemut. 

15.  Do  zoch  er  sinen  herren     voUenglieh  zwölf  jar. 

Do  sprach  der  junge  formte,     daz  ^age  ich  uch  forwar : 
'Neina  herzöge  Berchtung,     truwe  suche  ich  zu  dir, 
durch  dine  beste  tugent,     die  soltu  erzögen  mir. 

16.  Nach  einer  schonen  frowe^    bliget  mir  der  mut.  ^,J, 
du  sihest  wol,  herzöge  Beöcbtung,     iqh  habe  er  und  gut, 
lant  und  bürge,     wit  sind  die  riebe  min. 

ob  ich  nun  erstürbe,     wes  solte  ez  denne  sin  ?' 

17.  Do  was  dem  herzöge  Berhtung  die  rede  nit  gar  leit ; 
er  sprach:  'ich  habe  erfaren  beiden  und  cristenheit, 
daz  ich  mit  minen  sinnen    weiz  keine  kunigin, 

die  dir  zu  Kunstenopel    einfrowe  n^ug  gesi^i. 


11,1.  Hugedieteirich  4,  A^  Mnß^md  ^^  ^W  l^^*  4en  ^rl^euemen  min  A^ 
nemen  den  j^rben  mw  JP,  cU?»  erberen  sun  flain  0,  den  jiing^n  sun  mip  a, 
den Qit)^^ T^f^Jb-  4^n r^htt^^ erl^enmin  c,  j^sl  vil Ij^bes  kind^^ein  Z,  2.  lai^t 
bürge  1^4  ,\^tte  C.  bß;ifQ^i^n  Gb.  12,1.  dji  ßolt  wi^Ji  geniesen  lan  wZt^ 
14,4.  tnir^^ch^  A,  gemut]  genug  6.  15.  h^r?8gin  J^  erzeigen.  16,1.  gin- 
nen ff}äi  A,  Mget  4J?c]  stet  4.  ob  du  mir  herstürbest  4,(ßein,  denne]  defi  4. 
17,3.  en  weiz  keine  UMigeta,  weis  kingin  noch  n)i^get{»c.  4?»  «u  wibe  wpl  b$}i^- 
get  w.  (in  A  nach  kunigin  sUM  noch  keyner  schlahte  9ia^6t  4urcMrtc^^. 


—    4    — 

18.  Hat  sie  ez  an  dem  libe,     sie  ist  ein  dienstwip; 
hat  sie  ez  an  dem  adel,     so  ist  ir  swarz  der  lip. 

ich  weis  kein  knniginne     noch  keiner  schlahte  maget, 
die  dir  zu  Kunstenopel     zu  wibe  wol  behaget. 

19.  Do  sante  Hugedieterich    boten  in  die  lant. 
Do  kam  zu  hofe  geriten     manig  kuner  wigant : 

'Nun  ratend  mir  umb  ein  frowen,     die  ich  mit  eren  mug  gehan.' 
Sie  sprachen  alle :  'herre,     der  rat  mus  an  Berhtungen  stan.' 

20.  'Neina  herzöge  Berhtung,     nun  gib  mir  dinen  rat, 
du  siehst  wol,  lieber  meister,     wie  ez  umb  mich  stat : 
rat  mir  durch  dine  tugend     umb  ein  megetin, 

die  mir  zu  Kunstenopel     ein  frowe  mag  gesin/ 

21.  Do  sprach  der  herzöge  Berhtung:    'so  dun  ich  dir  kunt: 
ez  sitzet  zu  Salnecke     ein  kunig,  heiszet  Walgunt ; 

des  frowe  ist  geheiszen     die  schone  Liebegart. 

die  zwei  band  ein  töhterlin,     dasz  so  schönez  nie  wart. 

22.  Hilteburg  die  schöne,     also  ist  sie  genant, 
ich  enweis  ze  Salnecke     noch  über  alles  lant 
keine  kuniginne     noch  keiner  schlahte  maget, 
die  dir  zu  Kunstenopel     so  rehte  wol  behaget. 

23.  Sie  ist  von  allen  fieren    kuniges  dohter  und  schänden  fri. 
zuht  und  schöne     die  zwei  wonent  ir  bi. 

Masze  und  schäme    und  gut  bescheidenheit 
liebe  und  tugent     vil  rehte  treit  die  meit. 

24.  Sie  ist  ane  allen  wandel     die  maget  hochgebom,     ^ 
wan  daz  ir  lieber  vatter     einen  eid  hat  geswom, 
daz  er  sie  nummer  gebe    keinem  kunige  rieh. 

uf  einen  dum  vermuret     hat  er  die  maget  minniglich. 


18.  Die  Strophe  fehlt  BG,    1.  ez  fehM  A.  so  ist  sy  w, 
3.  ich  enweis  mit  minen  sumen  keine  kunigm 
die  zu  costantinopel  ein  frowe  mnge  sin.  to. 
19,4.  alle  fehlt  AEbc;  alle  gemeine  0,  alle  gliche  [herre]  a,       20,2^.  daz 
cz  allez  an  dir  stat  hc.       21,2.  walnng  a.  Waldegunt  Y.    4.  daz  schoners 
nie  wart  Ba,       22,1.  Hiltegong  a.  heisset  nach  Hiltebnrg  alle  attsser  B. 
aho  fehlt  AB.    2.  enweiss  Ba]  weiss,  alle  A,    4.  behabet  &.    23,1.  von  allen 
fieren  Wh,  von  aller  forderst  a,  zu  aln  IV  ortten  c,  von  allen  vier  anen  d. 
4.  tregt  sie  die  maget  B.  (vil  rehte)  traget  die  vil  schone  meit  C.      24,2.  wan 
feJüt  allen.    4.  hat  er  yermuret  alle. 


—    5    — 

25.  Zwo  vil  hohe  muren    und  dri  yU  diefe  graiben 
die  sint  umb  die  burg     gar  ritterlich  erhaben 
uf  einem  hohen  felse     daruf  der  dum  stat. 

Nuwent  ir  vatter  und  ir  muter     anders  man  nieman  zu  ir  lat, 

26.  Vnd  einen  wähtere,  der  hütet  ir  zu  aller  zeit 
und  einen  dorwart,  der  ir  hin  in  zu  essen  git, 
und  eine  junkfrowe  die  ir  zu  dienste  behaget : 
also  wol  ist  behütet  die  keiserliche  maget. 

27.  Vor  dines  vatter  tode,     herre,  zwölf  jar 
was  ich  zu  Salnecke,  daz  sag  ich  dir  fiir  war, 
do  sach  ich  zu  dri  malen     daz  schöne  megetin, 

und  möchte  si  uns  werden,     wir  müsten  dester  durer  sin. 

28.  Waz  hilfet  nun,  künig  riche,     daz  ich  dir  geraten  han 
umb  die  schöne  junkfrowe  ?     du  must  sie  hinder  dir  lan. 
Mit  allen  unsern  sinnen     kunnen  wir  sie  gewinnen  niht, 

wir  müsen  sie  zu  Salnecke  laszen,     waz  uns  darumbe  geschiht.* 

29.  Du  weist  wol,  lieber  meister,     daz  die  dumben  kint 
zu  stürmen  noch  zu  striten     keinen  from  gesint, 
noch  zu  hohen  reten,     wo  man  der  pflegen  sol. 
Nun  rat  mir  durch  dine  tugent,     daran  dust  du  wol. 

30.  Nach  der  schönen  frowen     huget  mir  der  mut.      ((>/  /• 
ich  wil  lernen  kleine  spinnen,     obe  ez  dich  dunke  gut, 
und  darzu  wehe  neyen    mit  siden  und  mit  faden, 

mit  junkfrowen  zühte     wil  ich  mich  überladen. 

31.  Nun  heisz  mir  gewinnen     die  beste  meisterin 
die  zu  Kunstenopel    über  daz  laut  muge  sin, 

die  mich  lere  hüben  wirken,     dar  an  wunder  ane  zal, 
darumb  gangen  zwen  porten,     einer  breit  der  ander  smal. 

2b,4:ß,  anders  nieman  zu  ir  gat  ab.  26,2.  torwarte  a,  torwertel  Z, 
dorwehter,  tumwachter,  dorhuter.  27,1.  zwentzig  6.  tode  selbe  zwelfte  ich 
do  was  a.  2.  das  (sag)  ich  dir  one  has  a.  4.  möhtent  (möhte  et?)  Ä. 
Nach  ^7  hat  B  zwei  Verse: 

Do  sant  nach  mir  (zuerst  fand  mich)  der  liebe  vater  dein, 

Also  bin  ich  bis  here  nit  zu  Salneck  gesein. 
29,2.  dhain  nutz  sint  B.  kein  nütze  sint  C.  keine  nutze  ensint  a.  keins 
frum  h,  kein  nitze  c,  kein  fromen  d,  30,1.  huet  A.  so  stet  w.  31,2.  daz 
A,  alles  Ba,  al  c,  in  allen  landen  Cb.  3  u,  4  fehlen  B,  stehen  aber  ver- 
dorben in  C.  Im  w  stehen  32,  1  u,  2  vor  31,  3  u,  4,  ebenso  Z.  Vagegen 
Y  scheint  W  zu  folgen. 


—    6    — 

32.  Die  mich  lere  wirketi     daz  gediht^  an  der  i*am,' 
und  daruf  entwerfen     beide  wild  nnd  zam, 
hirze  und  liinde,     alsof  ez  lebendige  mti^e  sin. 
Aläo  wil  ich  mit  listen    werben  umb  die  khnigin.'' 

33.  Do  der  herzöge  Berhtung    sinen  herren  ane  sach, 
daz  daz  kint  von  zwölf  jaren    also  wislicben  sprach ; 

'wir  müsen  durch  ein  wunder     gewinnen  die  b&st^slBi  iäJbiBt^äi 
so  sie  zu  Kunstenopel    über  daz  land  müge  ^eäin.' 


34.  Also  lernet  Hugdieterich    bisz  in  daz  ander  jär, 
also  wehe  neyen,     seit  uns  disbuch  fiirwar. 
waz  im  vor  entwarf    die  hohe  meisterih, 

des  ward  er  ein  hoptmeister     zu  den  ienaen  sin. 

35.  Nach  einer  junkfrowen  stimme     kerte  er  sinen  munt; 
daz  har  liesz  er  wahsen     an  der  selben  stunt. 

Er  was  an  dem  übe     schöne  und  minneglich, 
y;      oberthalp  des  gürteis     was  er  einer  junkfrowen  glich. 

36.  In  einer  junkfrowen  wete     er  sich  do  sechfen  lie^ 
do  er  zu  Kunstenopel    in  die  kirche  gie. 

Die  vor  wol  erkäüten    den  ^deln  konig  rieh, 

die  frageten  der  mere :    'wer  ist  die  maget  minneglich  V 

37.  Do  daz  Hugdieteriche   an  im  selber  enpfant, 
daz  er  was  der  weite     so  gar  unbekäiit, 

des  fröwet  sich  sin  herze     und  Höhete  sich  sin  ihüt ; 

er  gedachte :  'kom  ich  gen  Sälnecke,     min  wötbeö  daz  Wirt;  gut.' 

38.'Neina  herzöge  Berhtung,     nun  gib  mir  dinen  rat, 
du  sihst  wol  lieber  meister,     wie  ez  umb  mich  stat, 
in  welcher  schlahte  wise     sol  ich  von  hinnen  fam  ?' 
do  splräch  der  alte  grise :    'ich  kari  dich  Wol  böwarn. 


32,3.  hunde  Bc,  binde  ab,  binden  Cd^.  lebende  h.  c  wiäbrk)tt  vor  ^ 
dm  81,4  gesetzten  Vef^s  und  dafzn  ehtwerffen  ^ild  tuid  iäm.  33,3.  er 
sprach  wir  ÄC,  3  t*.  4  fehU^  JJ.  4.  daz  Äd.]  allfes  C(ä>  (iii  c  feUt  über 
daz  lant).  35.  feKU  !BG.  36,1.  sechen  ÄC,  söhen  Bfecrf,  sewfen  tt.  lies: 
gieng  A,  4.  firog^nten  A,  37,3.  höhete  sich  äZ,  huget  sich  AB,  ätet 
im  h,  sin  siniie  tin  och  0,  euch  cd.  4.  bin  Serben  dZ^  mih  Ifeben  ASäh, 
der  Vers  feUt  ik  c.  unser  ding  C  38,1.  Neiiia  Ä\  Nein  j^]  Lieliör  C] 
Er  sprach  wZ.    3,b.  sol  ich  es  griffen  an  a  (a&er:  bewarn). 


—    7    — 

* 

39.  Do  soltu  mit  dir  füren,    Hagdietenoh, 
fünfzig  ritter  schöne     bekkidet  wttttneglioh^ 
und  vierhundert  knechte     sien  wol  bereu, 

sech  und  dnsig  jvnkfrowen     die  tra,gent  riebe  klsit. 

40.  So  soltu  mit  dir  ftlren     din  herlieh  gezelt, 
so  du  kumest  ftur  Bainecke    vi  daz  riche  feit, 
heis  ez  uf  schlahen    uf  dem  witen  plan 

dar  xmder  soltu  sitzen,     heisos  dine  diener  flir  dich  stan, 

41.  So  wirt  US  der  stat  balde  zu  nch  herus  gesant, 
durch  waz  aventure  ir  sint  kamen  in  daz  lant. 
Du  solt  nit  anders  sprechen,  lieber  herre  min, 
du  sist  von  Eunstenopel     ein  edel  knnigin. 

42.  Und  habe  dich  vertriben  din  bmder  Hugdieterich ; 
er  weUe  dir  geben  einen  man,  der  sie  dir  ungelich, 
einen  ungetoften    uz  der  heidenschaft; 

du  sist  kumen  uf  gnade     des  kuniges  dugenthaft« 

43.  Daz  er  dich  behalte,     der  kunig  uszerkom, 
bisz  daz  din  bruder    gen  dir  lasze  sinen  zom. 

Ich  weisz  daz  er  dirs  nit  verseit,     er  ist  so  ein  biderman ; 
und  blip  dort  seIbe_Yierde;     daa  gesinde  sende  mir  herdan. 

44.  Und  wirb  du  dir  daz  beste     bisz  in  daz  dritte  jar; 
so  wil  ich  zu  dir  riten,     daz  sage  ich  dir  fdrwar« 
ich  wil  daz  versuchen    merken  und  spehen, 

ob  dir  kein  aventure    in  der  bürge  si  geschehen.* 

45.  Nun  ward  Hugdieteriche     des  guten  rates  fro, 
fünfzig  ritter  schöne     hies  er  bekleiden  do, 
und  vierhundert  knechte     waren  wol  bereit, 
sehs  und  drissig  jungfrowen,    trugen  riche  kleit. 

46.  Sin  gezelt  schöne    was  vil  wol  bereit, 

und  ander  sin  gezierde,     von  dannen  er  do  reit. 

Sie  namen  urlap  schone,     also  wir  ez  haben  vemumen, 

an  «dem  ahzehenden  morgen    waren  sie  fdr  Salnecke  kumen. 

39,1*  Du  solt  BCiicd.  So  soltn  b.  her  H.  Z,  edeler  kunig  rieh  d.  2.  min- 
nenclich  ab.  löblich  c,  hoffelich  d.  41,3.  ir  fär  da  w.  4.  d)€n80  ab. 
43,1.  enthalte  a.  45,4.  die  tragen  Ca.  46,1.  vil  fehlt  Äc,  do  d  das 
was  do  bereit  b.  daz  was  hoch  und  breit  a.  3.  schone  TT]  schiere  wZ. 
4.  sehscehenden  a,  vierz^ensten  h. 


—    8    — 

47.  Sie  fanden  zu  Salnecke     gar  ein  richez  feit, 
nf  schlugen  die  herren     ir  herlichü  gezelt. 

die  knöpfe  begunden  glesten     und  gaben  Hebten  schin. 

Do  wundert  den  kunig  Walgund,     wer  die  geste  möhten  sin. 

48.  Ein  ritter,  hies  Herdegen,     ward  zu  in  gesant, 
durch  waz  aventure    sie  weren  kumen  in  daz  lant. 
do  beit  er  nit  lenger,     far  die  porte  er  gieng, 
Hugdieterich  und  die  sinen     er  gar  tugentlich  enpfieng. 

49.  Do  in  Herdegen    vor  im  sitzen  sach 

in  einer  junkfrowen  wise,     nun  hörent  wie  er  sprach : 
'Edele  kuniginne,     ich  bin  zu  uch  gesant, 
durch  waz  aventure     ir  sint  kumen  in  daz  lant  ?' 

50.  Des  antwurt  im  balde     der  forste  unverzaget : 
'ich  bin  von  Kunstenopel     ein  eilende  maget, 

und  hat  mich  vertriben     Hugdieterich  der  bruder  min. 
ich  bin  herkummen     uf  die  gnade  des  herren  din, 

51.  daz  er  mich  behalte,     der  kunig  uzerkom, 

bisz  min  bruder  Hilgdieterich    gen  mir  lasze  sinen  zom. 
Mir  ist  vil  von  im  geseit,     wie  er  si  ein  biderman ; 
des  sol  er  in  seinem  lande     mich  wol  geniesen  lan.' 

52.  Do  ging  der  ritter  Herdegen,     da  er  sinen  herren  fand : 
uns  sint  frembde  geste     kumen  in  daz  land. 

do  ist  von  Kunstenopel     ein  edel  kunigin, 
sie  ist  herkomen,  herre,     uf  die  gnade  din. 


47,1.  richez  W]  wites  w.  48,3.  bait  B,  beite  Äa,  beittet  C,  beitte  c. 
pforten  er  do  BC.  4.  gar  nur  B.  tngentlich(en)  ÄGZY]  flisseclich  Bw. 
49,3.  vil  edel  w,       50,1.  enthalte  ab.    50,3— 51,4 *nacÄ  Y 

Da  her  hat  mich  vertriben      der  kunig.  hang  ditereich. 
der  wolt  ein  man  mir  geben      der  nit  ist  mein  geleich 
eim  ungetauften  manne      her  aus  der  heyden  lant 
Darumb  ich  auff  genad      bin  kumen  her  zu  hant 
Daz  er  mich  wol  behalten      der  Kunig  hochgeporn  • 

Bis  mein  bruder  ablasse      gen  mir  den  seinen  zom. 
(bestätifft  durch  Z,  und  wahrscheinlich  echter.)       52,1.  herdegen  fehlt  Ä. 
Die  Bede  Herdegens  lautet  in  Y: 
er  sprach :  selczam  geste      sein  kumen  in  das  lant 

her  von  Constantinopel      ein  edle  kunigein, 

di  ist  zu  euch  her  kumen      wolt  ir  ir  gnedig  sein 


53.  Du  solt  sie  wol  emphahen,     lieber  herre  min!' 

Do  sprach  der  kimig  Walgunt :    'daz  sol  gescliehen  sin.' 

Wol  mit  sechzig  rittern     er  im  engegen  gie ; 

do  lies  sich  Hugdieterich     gen  im  nider  nf  die  knie. 

54.  'Ich  bnte  mich  dir  zu  fdszen,     lieher  herre  min. 
Min  liepHches  griiszen    la  dir  geneme  sin, 
und  behalt  mich  selb  vierde,     kunig  uszerkom, 

bisz  min  bruder  Hugdieterich     gen  mir  laze  sinen  zom.* 

54.  Des  dankt  dir  wol  mit  eren,  min  bruder  also  rieh,     f 
als  er  mich  lat  zu  hulden,     das  wisse  sicherlich, 

so  wil  ich  von  dir  scheiden,     herre  

55.  'Sint  ir  von  Kunstenopel     ein  edel  kunigin, 
so  sullent  ir  uwer  knieen     gen  mir  laszen  sin.' 
Mutend  waz  ir  wellent,     daz  uwer  herze  begert ; 
daz  ir  gen  mir  knieen,     des  bin  ich  nit  wert. 

56.  Ir  und  uwer  gesinde     sullent  bi  mir  bestan, 
essen  und  trinken     sullent  ir  von  mir  han, 
ros  und  riche  kieider     durch  den  willen  sin. 
'Nein'  sprach  Hugdieterich,    'daz  mag  nit  gesin. 

57.  Mich  hat  hergeleitet     von  Kunstenopel  zu  dem  mer 
ein  herzog  gewaltig,     heiszet  Berchther, 


Seit  sie  zn  euch  auff  gnade      in  trewen  kumen  ist 
so  fer  aus  Eriechenlanden      an  allen  argen  list, 
ir  habt  sein  lob  und  ere,      ir  edler  kunig  gut, 
daz  ir  si  halt  in  hüte,      die  maget  hochgemut. 
Ja  her  von  ewrer  tugent      hat  man  ir  vil  gesägt, 
das  lassend  sie  gemessen,      die  minigliche  maget. 
Die  Uehereinstmmung  mit  Za  44^-47  lässt  venmUhen,  dem  nctck  52  ein 
oder  zwei  Strophen  atisgefaXlen  sind, 

53,2.  du  solt  beschaiden  sein  B,    daz  sol  gerne  sin  a.    3.  im]  ir  ab. 
Do  bait  er  nit  lenger,  für  die  pforten  er  do  ging  B.    4.  nider  nur  C.  uff 
ein  knie  a.        54,1.  vil  lieber  äbc,        54,5.  fehlt  W  u,  w.  —  Y, 
des  dankt  er  euch  für  wäre      der  Haugdietereich, 
wann  im  vergat  sein  zorne      daz  wisset  sicherlich. 
Ich  habe  den  Best  dieser  nothwendigen  Strophe  atts  Za  49  tmd  Zh  48  avf- 
genommen.       56,3.  sin  Wa]  min  bcd.    sin  ist  nothwendig,  setzt  aber  die 
ausgefallene  Stroplie  54,5  voraus,   durch  hagdietrichs  willen,   (vil)  edelew 
kunigin.  ZY.     4.  es  mag  nit  also  sin  a,       57,1.  von  —  zu  Ba]  zu  — von 
ÄGbcd,  von  Const.  über  merZa52.    2.  Wd  —  ein  hcrtzog  heisset  Berditung 
gewaltig  und  her  o.,  ein  herzöge  gewaltig  der  nimet  wider  sin  her  ^  , 


—    IX)    — 

der  ist  ein  borzog  Hche,     zu  Mcnraa  ist  sin  «igeA  laut» 
ich  muz  sie  im  wider  sesdea,    des  ist  min  trae  sin  pfant.* 

58.  ^Berbtung  icb  wol  erkenne^     daa  sage  ioh  uch  fdrwar. 
er  bat  mir  vor  gedienet     mer  dan  zwölf  jar.* 

Er  biez  sie  scböne  kleiden    dareb  den  forsten  rieb. 

er  sante  sie  hin  zu  lande,     selbfierd  belieb  Hugdietericb. 

59.  Walgund  der  riebe    in  bi  der  hende  nam, 

er  forte  in  gezogenlicben    in  die  bürg  bindan. 
Liebegart  die  alte    in  eugegen  gieng, 
Hugdietericb  und  die  sinen     sie  flisseclicb  eüpfieng, 

59.  Do  spracb  der  kunig  Walgunt:    Ml  liebe  frowe  min,     f 
dise  maget  scböne     laz  dir  enpfolben  sin 

und  nemt  ucb  zu  gemazen    die  künigin  uzerkom ; 
wir  wären  wol  ir  eigen,     so  bocb  ist  si  gebom. 

60.  Do  spracb  Liebegart  die  alte :    'lieber  berre  min» 

icb  redde  gern  ein  wenigi  möcbte  ez  mit  bulden  gesiiu 
Micb  dunket  an  der  geberde,  die  junkfrowe  si  ein  man, 
und  welle  uns  unser  toebter     mit  listen  gewixmen  an.' 

61.  Do  spracb  der  kunig  Walgunt:  'frowe  lant  die  rede  sian. 
L:  antliz  und  ir  farwe     ist  niergen  glicb  einem  man.* 
'Nu  rede  icb  nit  mere*,     spracb  die  alte  kunigin, 

'docb  bat  it  ^ttfite    erauitiet  daz  betze  min.* 

62.  Do  biesz  die  ktiniginne    ein  sessel  berfiir  tragen, 

mit  siden  wöl  bedecket    uüd  mit  golde  wol  beschlagen. 

daruf  biesz  man  in  sitzen     an  der  selben  stund. 

M£Ui  fraget  in  wie  er  hiesze^     er  spracb :  'ich  heisz  HUtegond.* 


57,3.  Wd.  —  er  hat  mich  erzogen,  meran  —  «.  er  Ist  eb  herzöge  liehe, 
bertnng  von  merian  let  er  genant  bc,  4.  sie  im]  in  «.  58,2.  t4r  BCbcd, 
fehU  Äa.  gedienot  a.  tter  dan]  wol  Ä.  wol  in  dar  fitde  jar  T.  4.  hin  zu 
binde  Tt]  heiA  *u  llinde  wT,  wider  halm  Z.  59,1.  Wie  balde  sie  der 
kuÄig  W^ilgttiit  bi  der  w,  2.  [hin]  Ä,  4.  fließeclich]  tngentlich  h  (fiMtt) 
gar  tiig^iÜch  Za,  sUlhi  oben  48,4.  Die  Strophe  59,5  fM%  Ww,  sMit  aber 
YZ.  (Za  H).  00,2.  wenig]  wörtelin  a,  Wort  d,  4.  gewinnen  mit  Üste  Ä. 
61,3<  ted^  Uk  a.  —  TZ  haben  die  Stropheh  60  u,  §1  niM;  e^ber  YMt 
doch  208>.       62,1.  ireee«!  Me,  mesetAa  ttkch]  i^el  A  55.    4.  Imgeni  Ä. 


-  11  = 

63.  Do  begunde  kleine  spinnen     fif<y#ef  ffiltögtM  zu  hant, 

(man  künde  ir^glittt^     ni^ge^  fiii<)eft  ^  Baln^ke  ub^  das  knt) 

und  darzu  wehe  nejen     Manig^t  handd  fögöMn 

von  balmat  und  t6ii  sid^,     sü^  M  leMi^  M5htö  sm. 

64.  Also  die  küni^ftd     die  ricite  hnkit  et^iäi, 
gerne  mugent  ir  hörehj     waa  si^  ivt  ini  sfi^ch  t 
'daz  sullent  ir  mir  letfe«    äWö  d^t  öiegde  löfeft»* 
'zwar  daz  dvtti  ich  g^^i     edela  kufiigili/ 

65. 'ich  wil  ez  uch  Ionen    und  wil  üch  wesen  holt, 
ich  wil  mit  uch  teüeti    min  Silber  und  min  gölt, 
daz  ir  mii^  daz  lereni     zwo  der  mdgde  min/ 
'zwar  ich  lere  uch  viere     edele  künigin.' 

66.  Also  lerte  si  zwo  megde  wol  ein  ganzes  jar 
also  wehe  nejen,  seit  uns  disz  buch  furwar, 
zwehelin  dischlachen    wisz  und  breit, 

also  man  zu  hochziten    für  riche  fiirsten  leit. 

67.  Zitewe  tmd  zkel    trödehd  tftnd  fiaht^fll 
daz  stund  an  des  ^üdeft    geni^yet  Ein  m  tttl, 
mitten  dinne  der  grii^    ^d  det  ad^kli^ 

vomen  zu  angesihte,     do  man  sin  allerbast  nam  war. 

68.  In  d^m  andern  orte     der  fälcke  also  er  flüge 
und  daz  geftlgel     schSne  nach  im  züge. 

An  dem  dem  dritten  orte     stund  äef  lintwürni, 
vor  im  sasz  der  lewe    also  s«i  fahteii  eindü  Htulftii. 

69.  Der  hase  und  der  fuhs    und  daz  wilde  rech 
an  dem  üerden  orte,     der  lebarte  gefech, 

daz  eberschwin  zu  walde,     nach  im  der  hunde  rot. 
Erst  man  ez  frowe  £tilteguhd     zu  ^alnöcke  wol  etböt. 


63,2.  daz]  alles  ah.  65.  fi§iUB,  66^1.  lerte  sifid,  leitieeräed,  leirt^t 
A,  lemeten  C.  3.  twehelen&.  zwei  edel  und  dischl.  5c2.  4.  hoehzit  J.,  hoch- 
geziteh  h.  Mr  h^ch  fmt^n  treit  Bh  67,1.  tit^t  B,  ZiiltelTOgel  Ü,  Yihckeb  a, 
Zittewen  h,  Betteiran  d,  uiA  feMt  B.  zisen  Ä,  zeysel  A,  titäUn  Ü.  ziseleü  ud, 
zisdln  by  trdisteM  Ö,  ti^sch^W  a,  Irösolien  ^.  tröstielto  A  -^  len:h^  Ms- 
tebl  zis^liü  nihteg^llid  e.  ^.  ^toew^  MiO,  getteg«t  i,  fehlU  a,  gMM  h, 
gekitzelt  e,  %8]%  g^ftli^l  alDM»  ÜH  Mch  a.  8.  orte]  teil  A.  69>!ä^  f^ 
fech  W]  giea,  'g^kgla  ^^^ht^    8.  4er  tTj  üeMeiMiftni. 


-    12    ~ 

70.  Hirz  und  hinden     stund  alles  daran 

geneiget  mit  golde     also  ez  daz  leben  möbte  ban. 
Manig  selzon  wunder    was  genejet  daran. 
Daz  schauet  ob  dem  tiscbe    manig  werder  man. 

71.  Do  spracb  der  künig  Walgunt :  Ver  bat  uns  genat 
daz  selzen  wunder     daz  nocb  vor  uns  stat?* 

do  spracb  ein  kemrer    zu  der  selben  stund : 

'daz  nejet  alles  von  Eriecben    die  scböne  Hiltegund.* 

72.  Da  wurden  ir  die  lute     zu  Salnecke  bolt. 

der  kunig  begunde  sucben     sin  gespunnen  golt, 

er  biesz  im  ein  buben  wirken,     daran  wunder  ane  zal, 

darumbe  giengen  zwene  porten,     einer  breit  der  ander  scbmal. 

73.  Do  wirket  er  die  buben  durch  ein  hupscheit, 
er  bette  gerne  gesehen  die  kei^erliche  meit, 
durch  der  willen     er  must  verborgen  sin. 

er  gedahte :  'wie  sol  ich  gewinnen     die  edeln  kunigin?' 

74.  Also  Hugdieterich     die  hüben  bet  bereit, 

do  sante  er  nach  dem  kunige     also  uns  daz  buch  noch  seit, 
do  satzte  im  uf  die  hüben     daz  schöne  megetin. 
'Gegen  diser  bochzit     sullent  ir  mit  geert  sin. 

75.  Und  sullent  ez  durch  minen  willen    vor  uwem  gesten  trägem, 
so  sie  heim  kument  zu  lande     daz  sie  auch  kunnen  gesagen, 
ir  habent  uf  uerm  höbet     ein  selzens  kleit.* 

'Gnade  junkfrowe,     wunegliche  meit, 

76.  Ir  band  mich  wol  geeret,     edele  kunigin : 
mutent  waz  ir  wellend,     des  sullent  ir  gewert  sin. 
laut  und  bürge     waz  uer  herze  begert, 

daz  wissent  sicherliche,     des  sullent  ir  sin  gewert.' 

77.  Do  sprach  Hugdieteriche,     'mag  daz  stete  sin?' 
'Ja  ich  gebriebe  ez  nummer     uf  die  trüe  min.' 
'So  heiszent  üer  dochter     abe  dem  tum  gan, 

so  wil  ich  tmib  die  hüben    nit  anders  zu  miete  ban.' 


70,L  hynnen  Ä,  binde  Cw.  2.  genewet  BC,  gemachet  6c.  mit]  von 
dem  äC,  wol  von  ac  wol  mit  6.  —  Ins  setzen  4  Tiock  1.  71,2.  die  —  die 
ÄBad,  die  —  das  hie  vor  C.  stond  a.  manig  seltzen  wunden  daz  vor  uns 
hie  stat  bc.  72,1.  ze  Salnecke  die  lute  A,  74,4.  Gegen  diser  Cäbc,  gegen 
deiner  JB,  Gen  dirr  Ä.  76,3  u.  4.  fMen  ab,  9teken  aber  e,  au<^  ZY. 
77,1.  mag  ich  des  sicher  sin  w,    4.  anders  nit  nemen  lu  Ion  C 


-    13    - 

78.  Do  sprach  der  kunig  Walgimt :     des  sullent  ir  siolier  sin  geweri. 
ir  möhtent  ander  gäbe     wol  zu  mir  haben  begert, 
lant  oder  bürge,     silber  oder  golt, 
ich  hette  ez  uch  allez  geben     oder  werdent  mir  nnmmer  holt.* 

78.  Do  sant  künig  Walgunt    über  alle  sine  lant,     f 
ze  hof  kom  geriten    manig  ktlner  wigant, 
herzogen  imd  grafen     mit  kleidem  lobelich. 

do  sant  die  küniginne     nach  mancher  frowen  rieh. 

79.  An  dem  andern  morgen    brachte  man  die  kunigin  ie. 
do  liesz  sich  Hugdieterich     gen  ir  nf  die  knie. 

Sie  enpfieng  in  also  schone     die  jtmge  kunigin : 
^stand  uf  junkfrowe,    lant  uwer  knieen  sin.' 

80.  Liebegart  die  alte    lenger  nit  enlie, 

bi  ietweder  hende     ein  maget  sie  gefie, 

si  satzte  si  bi  einander    uf  ein  gesidel  daz  was  rieh. 

da  sach  er  also  gerne     die  maget  minneglich. 

81.  Wie  möhte  Hugedieterich     sin  gewesen  baz, 
do  er  bi  der  junkfrowen    ob  dem  tische  saz, 

er  bot  ir  dicke  den  becher    und  sneit  ir  vor  daz  brot, 
hoflicher  zühte     er  ir  vil  do  erbot. 

82.  Liebegart  die  alte     blicket  aber  dar, 

ir  beider  geberde     nam  sie  genote  war. 

Sie  runete  in  daz  ore    der  jungen  kunigin : 

^du  solt  hofezuht  lernen,     yil  schöne  dochter  min.* 


78,5—8  fehlt  Ww,  steht  aber  ZY,  sie  lautet  T(12): 
der  kunig  die  potten  santte      in  alle  seine  lant 
nach  forsten  und  nach  herren      nach  manchem  kun  weigant, 
daz  sie  zu  dienste  kernen      dem  edlen  kunig  rieh; 
auch  sant  nach  mancher  frawen      die  kunigin  minnigleich. 
79,1.  An  dem  (eimc)  pfingestage  w,  ie  Wcd.  fdiU  ab,  wo  in  2  knie  sin 
zur  Herstellung  des  Beims  auf  kunigin.    Nach  79  hat  w  eine  Strophe,  die 
in  b  lautet:  Do  wart  von  getrange      ungefieger  schal; 

Die  tische  wurdent  geriehtet  in  dem  palast  und  in  dem  sal, 
Do  der  kung  mit  den  gesten  wolte  essen  gsm, 
Im  folget  in  daz  gesidel  vil  manig  hochgelobeter  man. 
Z  und  7  kennen  die  Strophe  nicht,  wohl  aber  X  Nach  80  haben  B  u. 
C  einen  Abschnitt  und  C.  eine  Ueberschrift:  Aventure  wie  hugdietrich  by 
des  kuniges  tochter  zu  tische  sass  und  wie  er  des  kuniges  tochter  lerte 
newen  und  stricken.  81,4.  hoflicher  Wd,  heimlicher  a,  helflicher  b,  ir  fehlt 
A;  die  ganze  Zeüe  fehlt  c. 


-    14    - 

83.  W^4gwi4  döT  wfee    4az  mi  Iwger  li^, 
harte  gezogenliobe    ftir  «j#e  geifte  «r  |^, 
die  er  zu  sinem  huse    hette  d^  gelfKlen. 
durqUi  ^^e^  hplf^  (9W    h^tjt^  ^er  ir  dicfc»  ^^B^l^dß«. 

84.  Zu  haut  sprach  ^in  grafe :    'heixe  daiii  mir  Ittekant, 
durch  uwer  beste  tugen^,  wißar  hat  uoh  gesant 

die  hüben  also  riche     daz  Imrliohe  kleit^^ 
^daz  det  von  Kunstenopel  .ein  wimegliehii  meit. 

85.  Die  ist  ingesinde    bi  miner  doelfter  hie.* 
harte  gezogenliche    er  zu  den  zwei  gespilen  gie. 
Sie  sassen  bi  einander    und  betten  hohen  mut ; 

der  sie  von  einander  hei  gescheiden,     daz  wer  nit  gewesen  gut. 

86.  Do  sprach  Hilteburg  die  schöne:    ^lieber  yatter  min, 
ich  b^te  dich  also  gerne,     m5hte  ez  mit  hulden  gesm, 
daz  du  mir  uf  den  turn  lieszest     die  schöne  Hiltegund. 
sie  weite  mich  leren  wirken     die  hüben  an  der  stund.* 

87.  Do  sprach  der  kunig  Wßiffimi;    *4^nwnb  w^re  X^  'v^  i^pH, 
ich  gebe  ir  9icJ^l^rli^     min  «über  ^nd  w»  golt ; 

weite  si  einen  herm,    laut  büipge  j^i^^W^e  ich  ir  .un^^^^^^n.' 
'Nein'  sprach  Hugdieterich,    *ich  wil  keiner  schlahte  man.' 

88.  Die  hochzit  nam  ein  ende,     die  herren  schieden  dan. 
wie  balde  der  kunig  Wolgund    die  swo  gespilen  nam, 

er  fürte  sie  uf  den  (tum,    in  ein  kemnate  er  eie  do  schlosz. 
erst  ward  HugdieteriQ^     sin  fröd  joie  so  grofiz. 

89.  Er  hette  is^  darin  gesQhaifet    also  ^t  gemach, 
wes  die  zwo  bedoid^n,     ipü,  (Wi^^^  daz  ge^o^if^ch. 
Der  wehlk^r  m4  d«r  itom:«irt    mt^Bt«^ .  bißyoir  ,iwi ; 
wes  die  zwo  bedorfSben,     daz  bot  mwn  in  hin  in. 

90.  Nun  was  Hugdieteriche    der  junkfrowen  holt, 

er  lerte  sie  bi  dem  ersten,     wie  sie  sölte  spinnen  golt, 
und  darnach  ßjx  dem^gedihte    wir^keu  an  der  ram» 
un4  iwnsi  ^twQ^n    beide  mii  )mi  ^wx. 


88,4.  ir  nur  Ä»       8d,B.  wehier  und  toiwart  wie  oben  26.    A,  .in  JU 
dem  fenster  in  h.       90,3.  an  dem]  daa  BG\  in  der  «6. 


^'    X6    — 

91.  Nun  merkend  o^  ^  jhqsste  .  i]it  igroficer  %iJit  liftag* 
daz  er  zwölf  wooh«9Qi    bi  der  juDldGrowan  lag, 

daz  sie  sin  nie  wßxA  ainnany     ob  er  w^r  ein  jkaii, 
bisz  daz  die  starke  mimß    &n  ddm  beiden  enbi»iu 

92.  Er  nmbfieng^  sie  >mät  dem  armen^     üasie  er  sie  «»^«cbloss, 
sin  belsen  und  sin  inct^ti    was  uzevmasMn  ^em. 

Also  sich  die  minne     nit  lenger  mobt  TerbdbEi, 
ein  berlicber  geselle     begtmde  i«icb  herfür  ^bi. 

93.  Do  spracb  Hilteburg  die  schöne :    'drut  gespile  min, 

waz  meint  daz  belsen  nad  daz  kitssen,     waz  mag  der  rede  gesin?* 

^Handel  ez  zu  dem  besten,     kumginne  lieb, 

ich  binz  yon  Xunstenopd   der  kunig  IBEugdieteridi. 

94.  Und  ban  durch  dinen  willen     gellten  arbeit, 
und  ban  ez  auch  vil  gerne,     kunigin.gemeit; 

ich  wil  dir  jetzen  isweren,     daz  ich  dich  nummer  wil  gelan, 
du  solt  zu  Eunstenopel    under  der  kröne  stan.* 

95.  Do  ward  Hilteburgen     zu  weinen  also  not : 

Wd  wirt  ez  min  vatter  innen,     ez  ist  unser  beider  tot.' 
doch  überkam  er  sie  mit  gute,     daz  sie  ir  weinen  lie. 
Im  ward  wol  zu  mute,     sin  will  an  ir  ergie. 

96.  Also  bete  er  die  &x)we,     seit  uns  dis^  buch  für  war» 
sebs  und  driszig  waohen    xind  wol  ,einrganze3  j^. 
Sin  ward  niemen  innen,    ^ocb  mobta  weiden  ^w$^. 
vil  dicke  die  alt  kuniginne     gieng  zu  in  beiden  dar. 

97.  Bisz  daz  die  scb^e  &owb    ward  tx^gm  W  kiiid^Un. 
Salnecke  und  Kriechen    ^inurden  beide  Bm^ 

Tuscan  ua&d  Pidl^,    Bom  ,«a^  Xiatoi;^, 

allez  remsb  riebe    wurden  dem  kint  undertan. 

98.  Do  die  kuniginne    d.e8  kindes  do  «le^ndi 

sie  begunde  beisze  w;i9in^»    not  leide  sie  ir  Jbm4e  'ismi : 
^owe  Hugdieterioh,    fixrste  iobeaEMü, 
unser  beider  fröde    musz  ein  ende  ban. 


91,1.  iht^lnii    4.  bilden  ^]  beUd,  beilde.       92,4.  beji%eri.      944« 
Btan  Ä]  gan. 


—    16    — 

99.  Ich  ban  des  enpftinden,     daz  ich  trag  ein  kindelin; 
nun  müszen  wir  beide  sant    hie  oben  gefangen  sin. 

Mit  allen  unsem  sinnen     knnnen  wir  mit  kamen  hinabe.' 
'Nun  swiga^schöne  frowe,     durch  got  dich  wol  gehabe. 

100.  An  got  von  himelriche    unser  beider  leben  stat ; 
der  sol  uns  hinnan  helfen    und  gebe  uns  sinen  rat, 
wie  daz  wir  behalten     sei  und  lip. 

wir  sullen  nit  yerzagen,     kaiserliches  wip.* 

101.  Liebegart  die  alte    lenger  nit  eulie, 

zu  ir  schönen  döchter     sie  uf  den  tum  gie. 

do  wolte  sie  besehen,     wie  lepte  ir  töchterlin, 

daz  sie  it  verdrüsse ;     daromb  gieng  sie  zu  ir  hin  in. 

102. Do  sprach  Hilteburg  die  schöne:    'liebe  muter  min, 
ich  bete  dich  also  gerne,     möht  ez  mit  hulden  gesin, 
daz  du  mich  einmale     an  die  zinnen  lieszest  gan, 
ob  ich  augenweide    uf  dem  felde  möht  gehan.^ 

103.  Sie  sprach:  'vil  liebe  tochter,     waz  mag  mir  daz  geschaden? 
Nim  stet  doch  an  dem  angen     die  tür  an  dem  gaden.' 

bi  ietweder  hende     ein  maget  sie  gefie, 

mit  den  zwen  gespilen     sie  an  die  zinnen  gie. 

104.  Da  sahen  sie  über  daz  gewilde     fliegen  einen  fan; 
darnach  ritten  schöne    wol  zwölf  hundert  man.  ' 
wer  die  herren  weren,     daz  was  den  zwen  unkunt ; 
wie  wol  sie  do  erkannte     die  schöne  Hiltegunt ! 

105. 'Die  ich  dort  sich  riten,     die  sint  mir  wol  bekant. 
sie  hat  min  bruder  Hugdieterich     nach  mir  hergesant, 
ez  ist  ein  herzöge  riche,     yon  Meran  gebom. 
min  bruder  Hugdieterioh    wil  gen  mir  laszen  sinen  zom/ 

106.  Do  sprach  Hiltegunt  die  schöne :     'drut  gespile  min, 
nun  du  es  durch  got  von  himel,    und  lasz  die  rede  sin. 
Sölte  ich  dich  verlieren    in  also  kurzer  stund, 
daz  uberwund  ich  nummer,     vil  schöne  Hiltegund.' 


99,4.  nun  swiga^^]  swig  B]  och  wie  C.  100,3.  beide  sele  h.  sele] 
ere  a.  und  och  den  C.  103,2.  angen]  aZZe  anger.  nun  stet  dort  der  anger 
an  (bi)  der  tur  an  (uf)  dem  gadem  W,  An  (in)  dem  anger  die  ture  an  dem 
gaden  w,       104,1.  gefilde  Bc.     2.  wol  fehlt  A.       106,2.  und  fehtt  A. 


—    17    — 

107.  Do  sprach  Hiltegunt  die  schöne     ^drut  gespile  min, 
söltest  du  in  frembden  landen  also  lang  gewesen  sin, 
also  ich  zu  Salnecke,     und  sante  man  nach  dir, 

du  frowetest  dich  in  dinem  herzen ;     dobi  geleube  ez  euch  mir.' 

108.  Do  gieng  ez  an  den  abent,     d^  man  in  zu  essen  trug, 
wes  sie  bedorften     des  gab  man  in  genug. 

Von  in  gieng  schlafen     die  alte  kunigin  rieh, 

also  det  mit  siner  &*owen     der  kunig  Hugdieterich. 

109.  Do  lag  er  an  dem  bette,  er  hett  manigen  gedank 
von  der  groszen  sorgen  die  in  sinem  herzen  rank, 
wie  daz  er  mit  liebe     geschiede  von  der  kunigin, 

daz  sin  frowe  wer  behut     und  auch  sin  kleinez  kindelin. 

110.  Er  sprach:  'vil  schöne  frawe,     sit  ich  dir  geheiszen  hau, 
du  sullest  zu  Kimstenopel     under  der  kröne  gan, 

so  mustu  arbeit  liden,     kuniginne  rieh ; 

daz  wil  ich  dich  ergetzen'    "Sprach  Hugdieterich. 

111.  'Wenn  komet  die  stunde     daz  du  zu  kemenaten  sullest  gan 
mit  unser  beider  kinde,     daz  wir  von  gotte  han, 

so  winke  dem  wehter     zu  dir  herin, 

der  bringet  dir  ein  frowen,     die  bereitet  dir  daz  kindelin. 

112.  Und  heisz  ez  an  dem  morgen     ip  daz  munster  tragen, 
daz  im  der  priester     des  döfes  it  versage. 

werde  ez  ein  dohter,    so  heisz  ez  nach  dem  willen  diu ; 
wirt  ez  ein  knabe,  heisz  ez  dietrich     also  lieb  ich  dir  si. 


107,4.  frowest  Ä,  ez  fMt  oMen.   Nach  107  haben  aUe  ausser  A  eine 
Strophe,  die  aber  störend  ist  und  auch  in  Z  und  T  fehlt  Nach  ab: 
Nu  was  hertzog  berchtimg      komen  in  daz  lant 
mit  im  also  schone      so  manic  küner  wigant, 
sy  koment  tegenlichen     uf  den  hof  geilten, 
sj  wurdent  wol  enpfangen      nach  ritterlichen  sitten. 
BC  haben  3:  Si  komen  herlich  uf  den  markt  geriten.        108,2.  man  gap  in 
zallen  ziten  Wirtschaft  genug,  aUe  ausser  Ä,  vgl  125.        109,4.  frowe]  ere  bc. 
si  ir  ere  behnte  d,  vgl,  Zb.  103  daz  er  behüt  ir  ere  und  auch  das  kinde- 
lein,  und  T 105,  daz  er  behilt  daz  leben  und  si  behilt  ir  er.        110,1.  frowe 
fehlt  Ä.       111,2.. haben  A    4.  frowen  BC]  junckfrowen -äw.       112,2.  it 4] 
nit.    4.  si]  bin  d,  muge  sin  a. 

2 


-    18    = 

113.  Ir  sullent  ez  schöbe  isklie]ll>     e^  ^i  6in  «bhter  oAör  «in  htaib 
so  ir  schiebest  mug^ttt,     ImMment  zu  mir  kitiab. 

Nim  mit  dir  vier  rietet    )smi.  v^  megetiiij 

d^  iv^^idr  tmd  Am  tonsrait^     btingettt  txAt  Mü  kifideüii^ 

114.  So  ir  begimtent  aalten     zu  Erie6hen  in  ^z  Umiif 
so  ahtent  daz  ein  böte    nach  mir  Werde  gesant, 
so  rite  ich  dir  engegen     tmd  alle  min  man  \ 

ich  dun  dich  der  hto&e  geweitig    und  aHes  daz  ich  hail.* 

115.  Si  sprach:  Ml  lieber  herre     dines  rates  ich  folgen  sol. 
uberheb  mich  schemlicher  bete,     durch  got  so  tustn  wol, 
und  gewin  mir  ietzen  gevattern,     die  ich  denn  sol  han.' 
Do  sach  man  äugdieteriehen     von  dem  bette  ufstan. 

116.  Er  gieng  an  die  zinnen,     do  er  den  wehter  fant ;] 
er  nam  in  ateo  schere     bi  Biner  wid^n  hunt^. 
'einen  heling  ritjhe    ^Ite  itSh  dir  sagtfü) 

wiste  ich  dich  so  getrtte     daz  du  ^  ihöht^  V^dag^n. 

117.  Ich  weite  gen  dir  entschliesen     gar  daz  herze  min. 

du  ift^^htest  sin  Wol  gieis^se«»)     'vvielte^  du  mit  tiigaftd^n  8m. 

wiltu  ez  verswigen,    •#eM«-,  Ä&  döt  st^itr 

'zwar,  schöne  junkfrowe,    «z  Imuft^  li«imft»sfr  fSr  ^fiundn  Mttnt.' 

118. 'Do  la  dir  befolhen  sin     die  jungen  kunigin. 
Si  daz  sie  gebere    ein  kleklez  kindelin^ 
do  sölt  du  gevatter  werden    tmd  881t  ez  verdUgen.* 
'Nu  swigettt,  sc/könej^iftnk&rowei,    ir '^nwissest,  üraz  ir  «£ige»t. 

119.  Verneme  diso  ihere    lter  krÜÄg  'Walgtmd,  , 
er  hiesz  mich  henken     in  vil  kurzer  stund, 
wie  hette  ich  denn  gehütet,     wer  jeman  knmen  herin, 
doVon  wer  swftnger  '¥ify)i>d4n    ^die  jtm^  %Amigtn  T 

120. 'Ane  dine  schulde     so  ist  ez  ergan. 

dich  lat  der  kmig  Wa^nt    wol  «in  krakle  hon. 
Ich  bin  von  Kvm^tottdpel    >dJdr  kuni^g  (Hugi^«tet«chi; 
sie  treit  von  mir  öhi  kinMin,    •di^'ftöwe  üünhej^dh. 

I      I         I  1 1   ■       «  •  I  <  r  1  ■        I 

l^Sjl.  |ei&]  —  [eib]  0.  4.  den  i^ter  iWM  W^  loirwarten  u]  t(ftmki»T 
dtle]  9.  i^b^  -^6  u,  8^.  den  wäcbtiir  ^«nd  d^n  tor#6i^  A  lOl  d»n  ^HMurt 
und  dl^h  Wai^hter  2^»,  108.  ^n  wai^t^  «n%  tovif täflet  T,  109.  I>16j2. 
sch^^^h^]  >fitemlidb^  W&,  iKOi^er^)  4er  ^3  ^'  i^l^m^SlY,  4o}B]  de*ji. 
117,2.  mit  tugenden  ABad.]  getruwe  Che.       118^1.  ^^€n^f()HiäiiOw. 


—    7    — 

* 

39.  Do  soltu  mit  dir  füren,    Hugdieterioh, 
fünfzig  ritter  schöne     bekleidet  utrttwieglioh^ 
und  vierhundert  knechte     sien  wol  bereu, 

secb  und  dnsig  jiuikfrowen     die  tra,gent  ridhe  kloit. 

40.  So  soltu  mit  dir  füren     din  herlieh  gezelt^ 
so  du  kimiest  für  Salnecke    uf  daz  riohe  feit, 
heis  ez  uf  schlahen    uf  dem  witen  plan 

dar  under  soltu  sitzen,     heisa  dine  diener  für  dich  stan, 

41.  So  wirt  US  der  stat  balde  zu  nch  hems  gesant, 
durch  waz  aventure  ir  sint  kumen  in  daz  lant. 
Du  solt  nit  anders  sprechen,  lieber  herre  min, 
du  sist  von  Eunstenopel    ein  edel  knnigin. 

42.  Und  habe  dich  vertriben  din  bmder  Hugdieterich ; 
er  welle  dir  geben  einen  man,  der  sie  diif  ungelich, 
einen  ungetoften    uz  der  heidensehaft; 

du  sist  kumen  uf  gnade     des  kuniges  dugenthaft, 

43.  Daz  er  dich  behalte,     der  kunig  uszerkom, 
bisz  daz  din  bruder     gen  dir  lasze  sineii  zorn« 

Ich  weisz  daz  er  dirs  nit  verseit,     er  ist  so  ein  biderman ; 
und  blip  dort  s§lbe_Yierde;     dag  gesinde  sende  mir  herdan. 

44.  Und  wirb  du  dir  daz  beste     bisz  in  daz  dritte  jar ; 
so  wil  ich  zu  dir  riten,     daz  sage  ich  dir  fürwar. 
ich  wil  daz  versuchen    merken  und  spehen, 

ob  dir  kein  aventure    in  der  burg^  ei  geecbßhen.' 

45.  Nun  ward  Hugdieteriche     des  guten  rates  fro, 
fünfzig  ritter  schöne     hies  er  bekleiden  do, 
und  vierhundert  knechte     waren  wol  bereit, 
sehs  und  drissig  jungfrowen,     trugen  riche  kleit. 

46.  Sin  gezelt  schöne    was  vil  wol  bereit, 

und  ander  sin  gezierde,     von  dannen  er  do  reit. 

Sie  namen  urlap  schone,     also  wir  ez  haben  vemumen, 

an  «dem  ahzehenden  morgen     waren  sie  fior  Salnecke  kumen. 

39,1.  DvL  solt  BCacd.  So  soltu  l».  her  R.  Z.  edeler  kunig  richd  2.  min- 
nenclich  ab.  löblich  c,  hoflfelich  d.  41,3.  ir  für  da  w,  4.  d)enso  ab. 
43,1.  enthalte  a.  45,4.  die  trugen  Gm.  46,1.  vil  fMt  Äc,  do  d.  dae 
was  do  bereit  5.  daz  was  hoch  und  breit  ß,  3.  schone  W]  schiere  wZ. 
4.  sehscehenden  a,  vierz^ensten  d. 


—    8    -- 

47.  Sie  fanden  zu  Salnecke     gar  ein  richez  feit, 
nf  schlugen  die  herren     ir  herlichü  gezelt. 

die  knöpfe  begunden  gksten     und  gaben  Hebten  scbin. 

Do  wundert  den  kunig  Walgund,     wer  die  gieste  möhten  sin. 

48.  Ein  ritter,  bies  Herdegen,     ward  zu  in  gesant, 
durch  waz  aventure    sie  weren  kmnen  in  daz  lant. 
do  beit  er  nit  lenger,     für  die  porte  er  gieng, 
Hugdieterich  und  die  sinen     er  gar  tugentlich  enpfieng. 

49.  Do  in  Herdegen    vor  im  sitzen  sach 

in  einer  junkfrowen  wise,     nun  börent  wie  er  sprach : 
'Edele  kuniginne,     ich  bin  zu  uch  gesant, 
durch  waz  aventure    ir  sint  kumen  in  daz  lant?' 

50.  Des  antwurt  im  balde     der  forste  unverzaget: 
'ich  bin  von  Kunstenopel    ein  eilende  maget, 

und  hat  mich  vertriben     Hugdieterich  der  bruder  min. 
ich  bin  herkummen    uf  die  gnade  des  herren  din, 

51.  daz  er  mich  behalte,     der  kunig  uzerkom, 

bisz  min  bruder  Hugdieterich    gen  mir  lasze  sinen  zom. 
Mir  ist  vil  von  im  geseit,     wie  er  si  ein  biderman ; 
des  sol  er  in  seinem  lande     mich  wol  geniesen  lan.' 

52.  Do  ging  der  ritter  Herdegen,     da  er  sinen  herren  fand : 
uns  sint  frembde  geste     kumen  in  daz  land. 

do  ist  von  Kunstenopel     ein  edel  kunigin, 
sie  ist  herkomen,  herre,     uf  die  gnade  din. 


47,1.  richez  TF]  wites  w.  48,3.  bait  B,  beite  Aa,  beittet  C,  beitte  c, 
pforten  er  do  BC.  4.  gar  nwr  B,  tugentlich(en)  ÄCZY]  flisseclich  Bw. 
49,3.  vil  edel  w.       50,1.  enthalte  ab.    50,3— 51,4*nacÄ  Y 

Da  her  hat  mich  vertriben      der  kunig.  haug  ditereich. 
der  wolt  ein  man  mir  geben      der  nit  ist  mein  geleich 
eim  ungetauften  manne      her  aus  der  heyden  lant 
Darumb  ich  auff  genad      bin  kumen  her  zu  haut 
Daz  er  mich  wol  behalten      der  Kunig  hochgeporn  • 

Bis  mein  bruder  ablasse      gen  mir  den  seinen  zorn. 
(bestätigt  durch  Z,  und  wahrscheinlich  echter.)       52,1.  herdegen  fehlt  A. 
Die  Bede  Herdegens  lautet  in  T: 
er  sprach :  selczam  geste      sein  kumen  in  das  lant 

her  von  Constantinopel      ein  edle  kunigein, 

di  ist  zu  euch  her  kumen     wolt  ir  ir  gnedig  sein 


—    9    — 

53.  Du  solt  sie  wol  emphahen,     lieber  herre  min!' 

Do  sprach  der  kunig  Walgunt:    'daz  sol  geschehen  sin.' 

Wol  mit  sechzig  rittern     er  im  engegen  gie ; 

do  lies  sich  Hugdieterich     gen  im  nider  uf  die  knie. 

54.  ^Ich  bute  mich  dir  zu  füszen,     lieber  herre  min. 
Min  liepliches  grüszen    la  dir  geneme  sin, 
und  behalt  mich  selb  vierde,     kunig  uszerkom, 

bisz  min  bruder  Hugdieterich     gen  mir  laze  sinen  zom.' 

54.  Des  dankt  dir  wol  mit  eren,  min  bruder  also  rieh,     f 
als  er  mich  lat  zu  hulden,     das  wisse  sicherlich, 

so  wil  ich  von  dir  scheiden,     herre  

55.  'Sint  ir  von  Kunstenopel     ein  edel  kunigin, 
so  sullent  ir  uwer  knieen     gen  mir  laszen  sin.' 
Mutend  waz  ir  wellent,     daz  uwer  herze  begert ; 
daz  ir  gen  mir  knieen,     des  bin  ich  nit  wert. 

56.  Ir  und  uwer  gesinde     sullent  bi  mir  bestan, 
essen  und  trinken     sullent  ir  von  mir  han, 
ros  imd  riebe  kleider     durch  den  willen  sin. 
'Nein'  sprach  Hugdieterich,    ^daz  mag  nit  gesin. 

57.  Mich  hat  hergeleitet     von  Kunstenopel  zu  dem  mer 
ein  herzog  gewaltig,     heiszet  Berchther, 


Seit  sie  zu  euch  auff  gnade      in  trewen  kamen  lat 
so  fer  aus  Eriechenlanden      an  allen  argen  list, 
ir  habt  sein  lob  und  ere,      ir  edler  kunig  gut, 
daz  ir  si  halt  in  hüte,      die  maget  hochgemut. 
Ja  her  von  ewrer  tugent      hat  man  ir  vil  gesägt, 
das  lassend  sie  gemessen,      die  minigliche  maget. 
Die  Uehereinstimmung  mit  Za  44  —47  lässt  vermuthen,  dass  nach  52  ein 
oder  zwei  Strophen  ausgefallen  sind. 

53,2.  du  solt  beschaiden  sein  B,   daz  sol  gerne  sin  a.    3.  im]  ir  ab. 
Do  halt  er  nit  lenger,  für   die  pforten  er  do  ging  B.    4.  nider  nur  G.  uflF 
ein  knie  a.        64,1.  vil  lieber  abc,        54,5.  fddt  W  u,w.  —  T. 
des  dankt  er  euch  far  wäre      der  Haugdietereich, 
wann  im  vergat  sein  zorne      daz  wisset  sicherlich. 
Ich  habe  den  Best  dieser  nothwendigen  Strophe  am  2^  49  und  Zh  48  auf- 
genommen.        56,3.  sin  Wa]  min  bcd.    sin  ist  nothwendig,  setgt  aber  die 
ausgefallene  Stroplie  54,5  voraus,   durch  hagdietrichs  willen,   (vil)  edelew 
kunigin.  ZY,     4.  es  mag  nit  also  sin  a.        57,1.  von  —  zu  Ba]  zu  — von 
ÄGbcd,  von  Const  über  mer  ^a  52.    2.  Wd  -r-  ein  hertaog  heisset  Berditung 
gewaltig  und  her  a.  ein  herzöge  gewi^tig  der  nimet  wider  sin  her  ^.  , 


—    10    — 

der  ist  ein  herzog  riche,     zu  Menraü  ist  sin  ekgML  laut» 
ich  muz  sie  im  wider  senden,    ded  ist  min  trae  sin  pfsnt.* 

58.  'Berhtung  ich  wol  erkennet     daz  sage  ich  uch  fiirwar. 
er  hat  mir  vor  gedienet    mer  dan  zwölf  jar.* 

Er  hiez  sie  schönt  kleiden    dtirdi  den  fursten  rieh. 

er  sante  sie  hin  zu  lande,    sell^fierd  belieb  Hngdietericb. 

59.  Walgund  der  riebe    in  bi  der  hende  naoi, 

er  forte  in  gezogenlichen    in  die  bnrg  hindan. 
Liebegart  die  alte    in  engegen  gieng, 
Hugdieterich  und  die  sinen     sie  flissecUch  enpfi^ng, 

59.  Do  sprach  der  kimig  Walgunt:    Ml  liebe  frowe  min,     f 
dise  maget  schöne     laz  dir  enpfolhen  sin 

und  nemt  uch  zu  gemazen     die  künigin  uzerkom ; 
wir  wären  wol  ir  eigen,     so  hoch  ist  si  gebom. 

60.  Do  sprach  Liebegart  die  alte :    ^lieber  herre  min, 

ich  redde  gern  ein  wenig,  möchte  ez  mit  hulden  gesin« 
Mich  dunket  an  der  geberde,  die  junkfrowe  si  ein  man, 
und  welle  uns  unser  toehter     mit  listen  gewinnen  an.' 

61.  Do  sprach  der  kunig  Walgunt:  'frowe  lant  die  rede  stan. 
Jx  antliz  und  ir  farwe     ist  niergen  glich  einem  man«* 
'Nu  rede  ich  nit  mere',     sprach  die  alte  kunigin, 

'doch  hat  vt  ^Müte    erzuimet  daz  hette  min.* 

62.  Do  hiesz  die  ktüiiginne    ein  sessel  herfiir  tragen, 

mit  siden  wöl  bedecket    uiid  mit  golde  wol  beschlagen. 

daruf  hiesz  man  in  sitzen     an  der  selben  stund. 

Mcm  fraget  in  wie  er  hieszci     er  sprach :  'ich  heisz  Hiltegond.* 


57,3.  Wd,  —  er  hat  mich  ^ittogtiA,  merim  —  ».  tr  Ist  ein  herzöge  riebe, 
bertnng  von  merian  wt  er  ^hänt  be.  4.  sie  im]  in  «.  58,2.  rer  BCbcd, 
fMt  Äa.  gedienot  a,  tter  dun]  wel  Ä.  wol  in  dar  fitde  jar  Y.  4.  hin  zu 
kndd  Tl^  beiA  «ti  Iftnde  iöT,  widei?  bAim  Z.  59,1.  Wie  balde  sie  der 
knÄijf  WAlgttiit  bi  der  w.  2.  [bin]  Ä,  4.  flissedicli]  tngentlicb  h  (fehUe) 
gar  t^g(»it&cb  Za,  at^  e&^  48,4.  Diie  Strephe  59,5  fMt  Ww,  sktht  aber 
YZ.  (Za  H).  60,2.  wenig)  wörtelin  a,  Wort  4.  4.  gewinnen  mit  liste  Ä. 
61,8«  tedeib  Idi  «k  —  riT  habm  die  Strepheh  60  ii.  €1  meM;  ab^  Y  hat 
doch  208>       6S,1.  «Mtl  iOk,  dimei'  Aja  t^b]  i^el  Za  55.    4.  kmgeni  Ä. 


-^  11  ^ 

63.  Do  begunde  kleine  spinnen    &o#ef  fiüt^^hd  zu  hant, 

(man  kiinde  ir^iigliefato     hi^^e'ii  ^ri^eh  ^  Salnecke  nb^  das  knt) 

und  darzu  wehe  neyen     Manig^^  handö  fÖgdMn 

von  balmat  und  tdn  s»l^,     älBO  H  leh^üA^  äi5kte  sin. 

64.  Also  die  künigtfiHe    die  ricke  kuÄst  citfMLök, 
gerne  mugent  ir  köreUj     w»z  si^  tvt  iäi  sjp^ck  t 
'daz  sullent  ir  mir  letto     2W0  d^r  Cbiegde  läiä.' 
'zwar  daz  6xtü  ick  g^i^ä^     edek  kutLigiti/ 

65. 'ick  wil  ez  uck  Ionen    und  wll  ücti  wesen  kolt, 
ick  wil  mit  uck  ieüen     min  silber  \md  min  gölt» 
daz  ir  mir  daz  lerent     zwo  der  mägcle  min/ 
'zwar  ick  lere  uck  viere     edele  künigin.' 

66.  Also  lerte  si  zwo  megde  wol  ein  ganzes  jar 
also  weke  neyen,  seit  uns  disz  back  furwar, 
zwekelin  discklacken    wisz  und  breit, 

also  man  zu  kockziten    für  ricke  fursten  leit. 

67.  Zitewe  und  zisei    troi»6k«I  und  flaktegal 
daz  stund  an  den  ^äden    geneyet  hin  am  ild» 
mitten  dinne  der  gdf^     ttüd  def  tidHiAi 

Yomen  zu  angesikte,    do  man  sin  allerbast  nam  war. 

68.  In  dorn  andern  orte     der  fälcke  also  er  flUge 
und  daz  gef&gel     sckSne  nack  im  zÜge. 

An  dem  dem  dritten  orte     stund  der  liiitwurni, 
vor  im  sasz  der  lewe    ^&o  6id  fftkteji  eiÄ^n  tttu^. 

69.  Der  käse  und  der  foks    und  daz  wilde  reck 
an  dem  üerden  orte,     der  lebarie  gefeck, 

daz  ebersckwin  zu  walde,     nack  im  der  künde  rot. 
Erst  man  ez  frowe  iSiltegund     2u  ^ieilnöcke  wöl  etböi. 


68,2.  daz]  alles  ad.  66.  ft^  B,  66^1.  lerte  si  £d,  lerte  er  4ßä,  liNrttot 
A,  lemeten  C  3.  twekelen&.  zwei  edel  und  disckl.  &{i.  4.  koekzitJi,  kock- 
geziteti  5.  für  h<yck  f&Hten  treit  iBh.  67,L  2it^  B>  SSiiltelTOgel  X),  Tihcketi  a, 
Zittewen  h,  zettewan  d.  uM  fiMt  B,  zisen  Ä,  zeysel  i,  tüaUa  Hl,  tiseleü  lad, 
ziseln  5^  trostein  C>  tiiosck^leB  a,  Haschen  ^.  trdstelön  A  -^  lerckeÄ  trte- 
teln  ziselin  näktegäll<9  e.  2.  ^enew^  M,  gfittdg^t  i,  felJU  a,  g^eH  h, 
gezitzelt  e.  «8^2;  göf^l  allM  M  Mck  o.  8.  orte]  teil  A,  ^^^,  ^ 
fech  TT]  gieaj  g^iigfdcj  ^«t^ktlL    8.  der  tf)  «ieM^MiMk 


-    12    ^ 

70.  Hirz  und  binden     stund  alles  daran 

geneiget  mit  golde     also  ez  daz  leben  möbte  ban. 
Manig  selzen  wunder    was  geneyet  daran. 
Daz  scbauet  ob  dem  tische    manig  werder  man. 

71.  Do  spracb  der  künig  Walgunt;  Ver  bat  uns  genat 
daz  selzen  wunder     daz  nocb  vor  uns  stat?* 

do  sprach  ein  kemrer    ^u  der  selben  stund : 

'daz  neyet  alles  von  Kriechen    die  schöne  Hiltegund.* 

72.  Da  wurden  ir  die  lute     zu  Salnecke  holt. 

der  kunig  begunde  suchen     sin  gespunnen  golt, 

er  hiesz  im  ein  hüben  wirken,     daran  wunder  ane  zal, 

darumbe  giengen  zwene  porten,     einer  breit  der  ander  schmal. 

73.  Do  wirket  er  die  hüben     durch  ein  hupscheit, 
er  bette  gerne  gesehen     die  kei^erlicbe  meit, 
durch  der  willen     er  must  verborgen  sin. 

er  gedahte :  'wie  sol  ich  gewinnen     die  edeln  kunigin  ?' 

74.  Also  Hugdieterich     die  hüben  het  bereit, 

do  sante  er  nach  dem  kunige     also  ims  daz  buch  noch  seit, 
do  satzte  im  uf  die  hüben     daz  schöne  niegetin. 
'Gegen  diser  hochzit     sullent  ir  mit  geert  sin. 

75.  Und  sullent  ez  durch  minen  willen    vor  uwern  gesten  tragen, 
so  sie  heim  kument  zu  lande     daz  sie  auch  kunnen  gesagen, 
ir  habent  uf  uerm  höbet     ein  selzens  kleit.' 

'Gnade  junkfrowe,     wunegliche  meit, 

76.  Ir  band  mich  wol  geeret,     edele  kunigin: 
mutent  waz  ir  wellend,     des  sullent  ir  gewert  sin. 
laut  und  bürge     waz  uer  herze  begert, 

daz  wissent  sicherliche,     des  sullent  ir  sin  gewert.' 

77.  Do  sprach  Hiigdieteriche,    'mag  daz  stete  sin?' 
'Ja  ich  gebriche  ez  nummer     uf  die  trüe  min.' 
'So  heiszent  üer  dochter     abe  dem  turn  gan, 

so  wil  ich  umb  die  hüben    nit  anders  zu  miete  ban.' 


70,1.  hynnen  Ä,  binde  Cw.  2.  genewet  BC,  gemachet  bc,  mit]  von 
dem  ÄC,  wol  von  oc  wol  mit&.  —  Ifc  setzen  4  nach  1.  71,2.  die  —  die 
ÄBad,  die  —  das  bie  vor  C,  stond  a,  manig  seltzen  wnnden  daz  vor  uns 
hie  etat  bc.  72,1.  se  Salnecke  die  lute  A,  74,4.  Gegen  diser  Cäbe,  gegen 
deiner  JB.  Gen  diri  Ä.  76,3  n.  4.  fMen  ab,  9tehen  aber  c,  auch  ZY. 
77,1.  mag  ich  des  sidier  lin  w,    4.  anders  nit  nemen  zu  Ion  C 


—    13    — 

78.  Do  sprach  der  kunig  Walgunt:    'des  sullent  ir  sicher  sin  geweri. 
ir  möhtent  ander  gäbe     wol  zn  mir  haben  begert, 
lant  oder  bürge,     silber  oder  golt, 
ich  hette  ez  uch  allez  geben     oder  werdent  mir  nnmmer  holt/ 

78.  Do  sant  künig  Walgunt    über  alle  sine  lant,     f 
ze  hof  kom  geriten    manig  küner  wigant, 
herzogen  und  grafen     mit  kleidem  lobelich. 

do  sant  die  küniginne     nach  mancher  frowen  rieh. 

79.  An  dem  andern  morgen    brachte  man  die  kunigin  ie. 
do  liesz  sich  Hugdieterich     gen  ir  nf  die  knie. 

Sie  enpfieng  in  also  schone     die  jnnge  kunigin: 
^stand  uf  junkfrowe,    lant  uwer  knieen  sin/ 

80.  Liebegart  die  alte    lenger  nit  enlie, 

bi  ietweder  hende     ein  maget  sie  gefie, 

si  satzte  si  bi  einander    nf  ein  gesidel  daz  was  rieh. 

da  sach  er  also  gerne     die  maget  minneglich. 

81.  Wie  möhte  Hugedieterich     sin  gewesen  baz, 
do  er  bi  der  jimkfrowen    ob  dem  tische  saz, 

er  bot  ir  dicke  den  becher    und  sneit  ir  vor  daz  brot, 
hoflicher  zühte     er  ir  vil  do  erbot. 

82.  Liebegart  die  alte     blicket  aber  dar, 

ir  beider  geberde     nam  sie  genote  war. 

Sie  runete  in  daz  ore    der  jungen  knnigin : 

'du  solt  hofezuht  lernen,     yil  schöne  dochter  min.* 


78,5—8  fehlt  Wto,  steht  aber  ZT,  sie  lautet  T  (72) : 
der  kunig  die  potten  santte      in  alle  seine  lant 
nach  forsten  und  nach  herren      nach  manchem  kun  weigant, 
daz  sie  zu  dienste  kamen      dem  edlen  kunig  rieh; 
auch  sant  nach  mancher  frawen      die  kunigin  minnigleich. 
79,1.  An  dem  (eim  c)  pfingestage  w,  ie  Wcd.  fdiU  ab,  wo  m  2  knie  sin 
zur  Herstellung  des  Beims  auf  kunigin.    Na>ch  79  hat  w  eine  Strophe,  die 
in  h  lautet:  Do  wart  von  getrange      ungefieger  schal; 

Die  tische  wurdent  geriehtet  in  dem  palast  und  in  dem  sal, 
Do  der  küng  mit  den  gesten  wolte  essen  gan. 
Im  folget  in  daz  gesidel  vil  manig  hochgelobeter  man. 
Z  und  7  kennen  die  Strophe  nicht,  woU  aber  X,  Nach  80  haben  B  u. 
C  einen  Abschnitt  und  C.  eine  Ueberschrifl :  Aventure  wie  hugdietrich  by 
des  kuniges  tochter  zu  tische  sass  und  wie  er  des  kuniges  tochter  lerte 
newen  und  stricken.  81,4.  hoflicher  Wd,  heimlicher  a,  helflicher  b,  ir  fMt 
A;  die  ganze  Zeüe  fdüt  c. 


-    H    - 

83.  W-rtgWi4  der  wfee    4az  Jftit  toiige?  M^t 
harte  gezogenlipb^    fyqp  «j#e  ge^te  «r  gie, 
die  er  zu  sinem  huse     bette  d^  gelfKlen. 

84.  Zu  haut  sprach  ßin  grafe :    ^heixe  dHut  mir  l^ekaiit, 
durch  uwer  beste  tugen^,  wißar  hiä  uoh  gesant 

die  hüben  also  riebe     daz  Imrliobe  kleit^* 
^daz  det  von  Kunstanopel  -ein  wimegliehii  meit. 

85.  Die  ist  ingesinde    bi  miner  docUter  hie.* 
harte  gezogenliche    er  zu  den  zwei  gespilen  gle. 
Sie  Sassen  bi  einander    und  betten  hoben  mut ; 

der  sie  von  einander  b^  gesebeiden,     daz  wer  nit  gewesen  gut. 

86.  Do  sprach  Hilteburg  die  schöne:    ^lieber  yatter  min, 
ich  b^te  dich  also  gerne,     m5hte  ez  mit  bulden  gesiuj 
daz  du  mir  uf  den  turn  lieszest     die  schöne  Hiltegund. 
sie  weite  mich  leren  wirken     die  hüben  an  der  stund.* 

87.  Do  sprach  der  kunig  WalffVit,:    *4^nwnb  were  jiph  ir  bpU, 
ich  gebe  ir  9icb^rlji^     min  «ilber  ^nd  v(m  golt  5 

weite  si  einen  herm,     laut  büipge  ;({i^te  ich  ir  .un^^^^^n.' 
'Nein*  sprach  Hugdieterich,    'ich  wil  keiner  schlahte  man.' 

88.  Die  hochzit  nam  ein  ende,     die  herren  schieden  dan. 
wie  balde  der  kunig  Walgund     die  zwo  gespilen  nam, 

er  fürte  sie  uf  den  (tum,     in  ein  kemnate  er  eie  do  scblosz. 
erst  ward  HugdieteriQ^     sin  fröd  jiie  so  ^psz. 

89.  Er  bette  in  dariu  gesQhafiet    also  ^t  gemach, 
wes  die  zwo  bedorfteji,     ]|»it  ,wi^^^  daz  |;^^(^ch. 
Der  webjk^r  m4  ißr  ^xmßiri    mtMBtf^  ;)fimox  jm  i 
wes  die  zwo  bedorften,     daz  bot  miui  in  hin  in. 

90.  Nun  was  Hugdietericbe    i»r  junkfrowim  hplt, 

er  lerie  sie  bi  dem  ersten,     wie  sie  sölte  spinnen  golt, 
und  darnach  ^u  dem^gedibte    wir^keu  an  der  ram, 
und  danrf  ^tw^rfen    beide  ;mW  .vnd  jß^ßm, 


83,4.  ir, nur  Ä.       89,3.  wehier  find   toiwart  wie  oben  26.    A.  in  A^ 
dem  fenster  in  h       90,3.  an  dem]  das  BC\  in  der  «6. 


—    17    — 

107.  Do  sprach  Hiltegunt  die  schöne     'drut  gespile  min, 
söltest  du  in  frembden  landen  also  lang  gewesen  sin, 
also  ich  zu  Salnecke,     und  sante  man  nach  dir, 

du  frowetest  dich  in  dinem  herzen ;     dobi  geleube  ez  ouch  mir.* 

108.  Do  gieng  ez  an  den  abent,     d^  man  in  zu  essen  trug, 
wes  sie  bedorften     des  gab  man  in  genug. 

Von  in  gieng  schlafen     die  alte  kunigin  rieh, 

also  det  mit  siner  frowen     der  kunig  Hugdieterich. 

109.  Do  lag  er  an  dem  bette,  er  hett  manigen  gedank 
von  der  groszen  sorgen  die  in  sinem  herzen  rank, 
wie  daz  er  mit  liebe     geschiede  von  der  kunigin, 

daz  sin  frowe  wer  behut     und  auch  sin  kleinez  kindelin. 

110.  Er  sprach:  ^vil  schöne  frawe,     sit  ich  dir  geheiszen  han, 
du  sullest  zu  Kunstenopel    under  der  kröne  gan, 

so  mustu  arbeit  liden,     kuniginne  rieh ; 

daz  wil  ich  dich  ergetzen'    "Sprach  Hugdieterich. 

111.  'Wenn  komet  die  stunde     daz  du  zu  kemenaten  sullest  gan 
mit  unser  beider  kinde,     daz  wir  von  gotte  han, 

so  winke  dem  wehter     zu  dir  herin, 

der  bringet  dir  ein  frowen,     die  bereitet  dir  daz  kindelin. 

112.  Und  heisz  ez  an  dem  morgen     ip  daz  munster  tragen, 
daz  im  der  priester     des  döfes  it  versage. 

werde  ez  ein  dohter,    so  heisz  ez  nach  dem  willen  diu ; 
wirt  ez  ein  knabe,  heisz  ez  dietrioh     also  lieb  ich  dir  si. 


107,4.  frowest  A.  ez  fehlt  aMen,   Nach  107  haben  aUe  ausser  A  eine 
Strophe,  die  aber  störend  ist  und  auch  in  Z  und  Y  fehlt.  Nach  ab: 
Nu  was  hertzog  berchtnng     komen  in  daz  lant 
mit  im  also  schone     so  manic  küner  wigant, 
sy  koment  tegenlichen     uf  den  hof  geriten, 
sj  wurdent  wol  enpfangen      nach  ritterlichen  sitten. 
BC  haben  3:  Si  komen  herlich  uf  den  markt  geriten.        108,2.  man  gap  in 
zallen  ziten  Wirtschaft  genug,  aUe  ausser  Ä,  vgl  125.        109,4.  frowe]  ere  bc. 
si  ir  ere  behüte  d,  vgl.  Zb,  103  daz  er  behüt  ir  ere  und  auch  das  kinde- 
lein,  und  T 106,  daz  er  behilt  daz  leben  und  si  behilt  ir  er.        110,1.  frowe 
fehlt  Ä.       111,2.. haben  A    4.  frowen  BC]  junckfrowen  Äw.      112,2.  it  A] 
nit.    4.  si]  bin  d,  muge  sin  a. 

2 


—    16    — 

99.  Ich  han  des  enpftinden,     daz  ich  trag  ein  kindelin; 
nun  müszen  wir  beide  sant    hie  oben  gefangen  sin. 

Mit  allen  unsem  sinnen    kunnen  wir  mit  knmen  hinabe.' 
'Nun  swiga^schöne  frowe,     durch  got  dich  wol  gehabe. 

100.  An  got  von  himelriche    unser  beider  leben  stat ; 
der  sol  uns  hinnan  helfen    und  gebe  uns  sinen  rat, 
wie  daz  wir  behalten    sei  und  lip. 

wir  sullen  nit  verzagen,     kaiserliches  wip.* 

101.  Liebegart  die  alte    lenger  nit  enlie, 

zu  ir  schönen  döchter     sie  uf  den  tum  gie. 

do  wolte  sie  besehen,     ¥rie  lepte  ir  töchterlin, 

daz  sie  it  verdrüsse ;     darumb  gieng  sie  zu  ir  hin  in. 

102. Do  sprach  Hilteburg  die  schöne:    'liebe  muter  min, 
ich  bete  dich  also  gerne,     möht  ez  mit  hulden  gesin, 
daz  du  mich  einmale     an  die  zinnen  lieszest  gan, 
ob  ich  augenweide     uf  dem  felde  möht  gehan.* 

103.  Sie  sprach:  Vil  liebe  tochter,     waz  mag  mir  daz  geschaden? 
Nun  stet  doch  an  dem  angen     die  tür  an  dem  gaden.' 

bi  ietweder  hende     ein  maget  sie  gefie, 

mit  den  zwen  gespilen     sie  an  die  zinnen  gie. 

104.  Da  sahen  sie  über  daz  gewilde     fliegen  einen  fan; 
darnach  ritten  schöne    wol  zwölf  hundert  man.  ' 
wer  die  herren  weren,     daz  was  den  zwen  xmkunt ; 
wie  wol  sie  do  erkannte     die  schöne  Hiltegunt ! 

105. 'Die  ich  dort  sioh  riten,  .  die  sint  mir  wol  bekant. 
sie  hat  min  bmder  Hugdieterich     nach  mir  hergesant, 
ez  ist  ein  herzöge  riche,    von  Meran  gebom. 
min  bruder  Hugdieterioh    wil  gen  mir  laszen  sinen  zom.* 

106.  Do  sprach  Hiltegunt  die  schöne :     'drut  gespile  min, 
nun  du  es  durch  got  von  himel,     und  lasz  die  rede  sin. 
Sölte  ich  dich  verlieren    in  also  kurzer  stund, 
daz  uberwund  ich  nummer,     vil  schöne  Hiltegund.' 


99,4.  nun  smg^Ä]  swig  B]  och  wie  C.  100,3.  beide  sele  5.  sele] 
ere  a.  und  och  den  C.  103,2.  angen]  oZte  anger.  nun  stet  dort  der  anger 
an  (bi)  der  tnr  an  (uf)  dem  gadem  W.  An  (in)  dem  anger  die  ture  an  dem 
gaden  w.       104,1.  gefilde  Bc.     2.  wol  fehlt  Ä.       106,2.  und  fehU  Ä. 


—    17    — 

107.  Do  sprach  Hiltegunt  die  schöne     'drut  gespile  min, 
söltest  du  in  frembden  landen  also  lang  gewesen  sin, 
also  ich  zu  Salnecke,     und  sante  man  nach  dir, 

du  frowetest  dich  in  dinem  herzen ;     dobi  geleube  ez  euch  mir.' 

108.  Do  gieng  ez  an  den  abent,     daz  man  in  zu  essen  trug, 
wes  sie  bedorffcen     des  gab  man  in  genug. 

Von  in  gieng  schlafen     die  alte  kunigin  rieh, 

also  det  mit  siner  frowen     der  kunig  Hugdieterich. 

109.  Do  lag  er  an  dem  bette,  er  hett  manigen  gedank 
von  der  groszen  sorgen  die  in  sinem  herzen  rank, 
wie  daz  er  mit  liebe     geschiede  von  der  kunigin, 

daz  sin  frowe  wer  behut     und  auch  sin  kleinez  kindelin. 

110.  Er  sprach:  Vil  schöne  frawe,     sit  ich  dir  geheiszen  hau, 
du  sullest  zu  Kunstenopel    under  der  kröne  gan, 

so  mustu  arbeit  liden,     kuniginne  rieh ; 

daz  wil  ich  dich  ergötzen'    'Sprach  Hugdieterich. 

111.  ^Wenn  komet  die  stunde     daz  du  zu  kemenaten  sullest  gan 
mit  unser  beider  kinde,     daz  wir  von  gotte  han, 

so  winke  dem  wehter     zu  dir  herin, 

der  bringet  dir  ein  frowen,     die  bereitet  dir  daz  kindelin. 

112.  Und  heisz  ez  an  dem  morgen     ip  daz  munster  tragen, 
daz  im  der  priester     des  döfes  it  versage. 

werde  ez  ein  dohter,    so  heisz  ez  nach  dem  willen  din ; 
wirt  ez  ein  knabe,  heisz  ez  dietrich     also  lieb  ich  dir  si. 


107,4.  frowest  Ä,  ez  fMt  ätten.   Nach  107  haben  aMe  ausser  Ä  eine 
Strophe,  die  aber  störend  ist  und  auch  in  Z  und  T  fehlt  Nach  ab: 
Nu  was  hertzog  berchttmg      komen  in  daz  lant 
mit  im  also  schone      so  manic  kfbier  wigant, 
sy  koment  tegenlichen     nf  den  hof  geilten, 
sy  wnrdent  wol  enpfangen      nach  ritterlichen  sitten. 
BC  haben  3:  Si  komen  herlich  uf  den  markt  geriten.        108,2.  man  gap  in 
zallen  ziten  Wirtschaft  genug,  aMe  ausser  Ä,  vgl,  125.        109,4.  frowe]  ere  bc. 
si  ir  ere  behüte  d,  vgl  Zb.  103  daz  er  behüt  ir  ere  und  auch  das  kinde- 
lein,  und  Y 105,  daz  er  behilt  daz  leben  und  si  behilt  ir  er.        110,1.  frowe 
fehlt  A.       111,2.  haben  Ä.    4.  frowen  BO]  junckfrowen  ul«i?.       112,2.  itÄ] 

nit.    4.  si]  bin  d,  muge  sin  a. 

2 


-    18    -^ 

113.  Ir  sullent  e2  scfaöA^  fisieliöll^     ei  isi  äin  <6bhter  oAer  <eki  läftab 
so  ir  schietest  mng^ttt,     ktuiim^nt  zu  ttiir  kinab« 

Nim  mit  dir  yi^ir  ri#t*dt     >SiM  v^t  meg^tiii) 

Am  ivUMdt  tind  d^  toi^^rait^     bringest  to^  )6tAA  kindeMftk 

114.  So  ir  begimieiit  nahen     zu  Erie6hen  in  daz  Itot^ 
so  ahtent  daz  ein  böte    nach  mir  werde  gesant, 
so  rite  ich  dir  engegm     und  alle  min  man  ( 

ich  dun  dich  der  ki^onfe  gei^eltig    und  aties  daz  ich  kaH.* 

115.  Si  sprach:  Vil  lieber  herre     dines  rates  ich  folgen  sol. 
uberheb  mich  schemlicher  bete,     durch  got  so  tustn  wol, 
und  gewin  mir  ietzen  gevattern,     die  ich  clenn  sol  han.* 
Do  sach  man  äugdieterichen     von  dem  bette  ufstan. 

116.  Er  gieng  an  die  zinnen,     do  er  den  wehter  fant;] 
er  nam  in  aho  schoiie    bi  Biner  wid^n  hant^ 
'einen  heling  rivhe    ^Ite  itJi  dir  sag^^ 

wiste  ich  dich  so  getrtto    'da^  du  ist  möbt^  V^da^n. 

117.  Ich  weite  gen  dir  entschliesen     gar  daz  herze  min. 

du  lft&hte«t  «in  Wol  ^Sis^slSto,     ^vrelte^  du  mH  tiig0fi[d^n  8i&. 

wiltu  ez  verswlg«n,    '#Bltt«-,  Äft  döt  stritt* 

'zwar,  schöne  junkfrowe,     «t  bul^  Utoifttehr  fSr  mitt^  mxtnV 

118. 'Do  la  dir  befolhen  sin     die  jungen  kunigin. 
Si  daz  sie  gebere    ein  fclemez  kindeUn^ 
do  sölt  du  gevatter  werden    tmd  881t  ez  verdltigen.* 
'Nu  swigeiit,  sdh^hie  jttnk£rowe«    ir '^nwissent,  i^as  ir  «age»t. 

119.  Verneme  dise  ihere    ^et  kütiig  'Walgüüd,   , 
er  hiesz  mich  henken     in  vil  kurzer  stund. 

wie  hette  ich  denn  gehütet,     wer  jeman  kumen  herin, 
dovon  wer  s wlmgc»:  ^vi^onkn    mMc  jnHjfe  iitaligln  T 

120.  Ane  dine  schulde     ao  ist  ez  ergan. 

dich  lat  der  kumig  Wajgunt    wol^in4ralde  hon. 
Ich  bin  von  Kvaii^teiß>|)el    dl9r  kunig^ilgiiti^etvohr; 
sie  treit  von  mir  iöhi  kin^eain,    'd^  *bwe  üüimeglidh. 


1 .  ■■  - ,  1 . ,  y  ■ . . 


llSjl.  teift]  —  [ei»]  C.  4.  d^  TÄHter  f^m  WiL  1ölrwÄi?ten  «]  liotwAter 
aUe]  «.  ^ibin  '26  ü.  >89.  den  wäcbi)^  ^«id  ä^n  t6i'#ei^  Jib  lOl.  den  ^nrart 
und  ^^h  Wai^hter  Z^,  108.  ^n  irä&Mt  '4n%  tor#lä<te!r  7.  109.  115^2. 
schdmUöh^]  '^mliel»^  9RI/MMlet^  4^^)  der  üBbAm^SSY,  ioB]  doii. 
117,2.  mit  tugenden  ABad.]  getruwe  Cbc.       118^1.  ^n^evüpfcittiäi'C^o. 


—    19    — 

121.  Daz  soltu  verswigen,     wehter  tugejithaft. 
darumb  gib  ich  dir  zu  miete     ein  ganz  giafschaft ; 
lant  und  bürge     sol  allez  din  eigen  sin, 

daz  du  mir  bringest  min  frow:e     und  min  keinez  kindelin.' 

A 

122.  Do  ward  der  wehtere     der  guten  geheisze  fro, 
bi  siner  true     gelobt  erz  dem  kunige  do. 

Des  frowet  sich  sin  herze,     daz  er  des  kunigs  gevatter  was. 
Sit  det  er  daz  beste,     do  die  frowe  genas. 

123.  Do  gieng  der  kunig  Hugdieterich,     do  er  sin  frowe  fant : 
Venne  ich  von  hinnen  rite     und  rumen  musz  disz  lant, 
so  han  ich  dich  wol  besorget,     edle  kunigin, 

imd  dir  din  ere  behütet     und  min  kleinez  kindelin.' 

124.  Do  kam  der  herzöge  Berhtung     geriten  in  daz  lant, 
mit  im  also  schone     manic  kuner  wigant. 

Sie  traten  von  den  rossen,     ir  fröde  die  was  gros, 
die  edeln  junkfrowen     empfiengen  in  die  ros. 

125.  Do  gieng  es  an  den  abend,     daz  man  zu  essen  trug, 
man  gab  in  zu  allen  ziten     wirtschafb  genug. 

man  half  in  schaffen     an  ir  gut  gemach, 

und  pflag  ir  wol  die  naht,     mit  willen  daz  geschach. 

126.  Do  begunde  ez  tagen,     die  herren  waren  ufgestan 
und  hörten  messe,     also  daz  was  getan, 

do  sprach  der  herzog  Berhtung :     'möhte  ez  mit  hulden  gesin, 
so  seche  ich  also  gerne     die  jungen  kunigin. 

127.  Nach  der  het  mich  gesendet     der  kxgiig  uzerkom, 
der  wil  gen  ir  laszen     ^inen  ungefügen  zorn. 

ich  sol  sie  heimfaren  zu  la^nde,     die  junkfrowen  wolgetan.' 
Do  sprach  der  kunig  Walgunt :    'ich  wil  sie  nieman  lan. 


Nach  121  w  eine  Strophe,  nach  aib: 

Nim  mit  dir  vier  riter  und  viere  megetin 
Und  den  torwarten,  bringet  mir  min  kindelin;  (vgl  113.; 
Ich  gib  uch  ein  bürg  wite  und  ein  ganzes  lant, 
Das  sy  min  kunigliche  truwe  hie  die  eigen  pfant. 
In  C  fehlt  1  t*.  2.    Die  Strophe  auch  Z  (Za  lil)  md  Y.         124  u.  125 
fehlen  allen  atmer  Ä,  siehe  oben  107  u.  108.  Doch  124  steht  ZTf  geändert. 


—    20    — 

128.  Ich  han  sie  miner  dohter     zu  einer  gespilen  geben, 
bi  der  wil  sie  beliben,    die  wile  sie  hat  daz  leben, 
daz  hat  sie  mir  geheiszen,     die  junkfrowe  wolgetan.' 

Da  sprach  der  herzöge  Berhtung :     ^man  mnsz  mich  sie  sehen  lan.' 

129.  An  dem  andern  morgen     brahte  man  die  junkfrowen  herabe. 
ez  geschiht  niemen  so  leide,     der  füret  hin  zu  grabe 
yatter  und  muter,     also  Hilteburg  geschach, 

do  sie  sich  muste  scheiden,     also  uns  diz  buch  veijach. 

180.  Do  Hugdieteriche     sinen  meister  anesach, 

er  grüste  in  tugentliche,     nu  hörent  wie  er  sprach : 

*Neina  herzöge  Berhtung     also  liep  ich  dir  si, 

wie  mag  von  Kunstenopel     Hugdieterich  der  bruder  min?' 

131.*Gar  wol,  schöne  junkfrowe,     edel  und  hochgebom; 
do  wil  er  gegen  uch  lazen     sinen  ungefügen  zorn. 
Ich  sol  uch  heim  füren  zu  lande,     junk&owe  lobesam ; 
laut  unt  lute  unt  bürge     sol  uch  wesen  undertan.' 

132.  Do  sprach  der  kunig  Walgunt :     'edelu  kunigin, 
ir  sullent  hie  beliben     durch  den  willen  min. 
Mutend  wes  ir  wellend,     waz  uwer  herze  begert, 
ist  daz  ir  hie  belibent,     des  sullent  ir  sin  gewert.* 

133.  Er  runet  im  in  daz  ore     und  sprach:  'Berhtung,  meister  min, 
ja  ich  han  erworben     die  jungen  kunigin. 

du  solt  mich  hinnen  füren,     edeler  herzöge  von  Meran, 
lastu  mich  hie  beliben,     ez  mus  mir  an  min  leben  gan.' 

134.  Do  sazen  bi  einander     die  zwo  gespilen  do. 
die  ein  die  was  trurig,     die  ander  die  was  fro. 
Hilteburg  die  schöne     weinte  kleglich. 

do  frowet  sich  in  dem  herzen     der  kunig  Hugdieterich. 

135.  Do  die  tische  wurden  erhaben,     also  man  uns  saget  ie, 
do  lies  sich  Hugdieterich    fiir  Walgunt  an  die  knie : 
*gib  mir  urlap  heim  zu  lande,     Walgunt,  herre  min. 

got  danke  dir  diner  tugent,     ich  mag  nit  me  bi  dir  gesin.' 


129,2.  niemer  A,  der  loch  forte  zo  a,        130,3.  si]  bin  C]  muge  sin  ad, 

132.1.  edelo  A,         183,1.   nmet  BCw]   sprach  A,     3.  hinnen]  heim  Bw. 

134.2.  [die]  wa^  A,    4.  der  kunig  fehlt  A.        135,1.  le  fehlt  A.    2.  an  A}  uf. 
3.  walgunt  fehlt  A.  lieber  herre  hc. 


—    21    — 

136.  'über  uwern  tnllen     mag  ich  nch  nit  gehaben, 
miner  dochter  fröde     mnsz  ich  begraben.' 

Do  kert  er  sich  herumbe :  ^Hiltebnrgy  dmt  gespile  min, 
nun  du  ez  durch  got  von  himel,     und  la  din  weinen  sin.' 

137.  Do  zoch  sie  ab  der  hende     ein  guldin  vingerlin. 
'nim  nun  von  mir  daz  kleinot,     dmt  gespile  min, 

trag  ez  durch  minen  willen     zu  Eunstenopel  an  der  hant. 
wan  du  ez  anblickest,     so  siest  an  alle  tngend  gemant.' 

138.  Do  hiesz  der  kunig  Walgunt     ein  gewant  herfftr  tragen; 
daz  koste  hundert  mark,     also  wir  hören  sagen : 

'sent  hin,  junkfrowe,     edele  kunigin, 

daz  tragent  zu  Kunstenopel     durch  die  tohter  min.' 

139.  Sin  gezelt  schöne     was  bereitet  ie. 

die  drie  junkfrowen     man  do  bi  ime  lie. 

Walgund  der  riche    des  lenger  nit  vermeit, 

des  weges  eine  raste    er  mit  Hugdieterichen  reit. 

140.  Do  sprach  der  kunig  Walgund:    ^edele  kunigin, 
ich  wil  hie  belieben,     lasz  ez  mit  hulden  sin.* 

do  kerte  er  sich  herumbe :    ^Walgund,  herre  min, 
la  dir  Hilteburge,     min  gespilen  enpfolhen  sin.' 

141.  Do  reit  Hugdieteriche     heim  in  sin  eigin  lant, 
stete  und  bürge     er  in  hohen  eren  fant. 

do  ritten  im  engegen     alle  sine  man 

und  enpfiengen  in  wol  mit  eren    also  einem  forsten  wol  zam. 

142.  Sie  kamen  also  schone     uf  den  hof  geriten, 

Sie  erbeiszeten  von  den  rossen ;     nach  ritterlichen  siten 
fürte  man  den  kunig     zu  Eunstenopel  uf  den  sal. 
do  hub  ich  allenthalben     grosz  luden  und  schal. 


136,2.  ich]  man  nn  bc,  man  nn  ganz  d.  4.  und  fMt  Ä.  137,4.  an- 
blickest Bw}  ansihst  AB,  siest]  sy  c.  138,2.  tnsent  w.  3.  sent]  gent 
Ä  deutlich.  4.  trag  A.  durch  den  willen  min  aUe  ausser  Ä.  139,1.  Sin] 
ain  Bc.  ie]  hie  Bbcd.  2.  drie]  vier  a.  man  fMt  Ä.  4.  raste]  mile  bc. 
140,2.  hie  beliben  Äw]  wider  keren  BO.  3.  heromb  er  sprach  Ä.  4.  ge- 
spile w.  141,3.  manig  ritter  kmn  im  engegen  kam  w.  4.  eren  den  for- 
sten lobesan  Bö.  142,2.  Sie  wurden  wol  enpfeokgenBC.  4.  (gross)  leiden 
B.  (gross)  luden  und  ain  grosse  schal  C.  ein  luter  schal  a.  wunder  und 
schal  bc.  ein  grosser  schal  d. 


—    22    — 

143.  Also  was  er  zu  Kunstenopel    wol  öin  ganzez  jar, 
an  sin  schone  frowe,     s6it  miß  disz  buch  fürwar. 
wenn  er  anblicket     daz  guldin  flngerlin, 

so  trübet  im  daz  herze     nach  der  jungen  kunigin. 

144.  Also  det  auch  Hiltebnrg     zu  Salnecke  hie, 
wenn  sie  mit  groszem  leide     uf  den  turn  gie ; 
daz  har  güch  der  siden     si  us  dem  hopt  brach, 
do  sie  irs  dmtg^sellen     nit  horte  noch  ensach. 

145.  Do  sprach  der  wähtere:     'edele  kunigin, 

nun  tund  ez  durch  got  von  himel,     und  land  uwer  weinen  sin. 
dise  stunde  und  die  wile     bisz  daz  kumet  der  tag, 
so  wil  ich  uch  helfen     des  besten  so  ich  mag.' 

146.  Hilteburg  die  schöne     iren  kummer  vaste  bark, 
der  was  in  irem  herzen     krefbig  und  stark, 

die  stunde  und  die  wile     bisz  daz  die  zit  kumen  was, 
daz  die  werde  frowe     eines  schonen  suns  genas. 

147.  Daz  was  an  einem  morgen     do  die  sunne  ufgie, 
do  was  die  kuniginne     eines  suns  genesen  hie. 
Sie  winket  dem  wehtere     zu  ir  do  hin  in. 

der  brahte  ir  eine  frowen,     die  bereite  ir  daz  kindelin. 

148.  Ez  ward  heimliche     gewaschen  und  gezwagen. 

Sie  sprach :  'ir  sullent  ez  finioe     zu  dem  munster  tragen, 

und  heiszet  ez  tofen,     daz  kleine  kindelin, 

und  heiszet  ez  Dieterich,     daz  empfalch  mir  der  vater  sin.' 

149.  Do  begunde  die  kunigin     merken  und  spehen, 

ob  sie  kein  Wortzeichen     an  irem  kinde  kunt  etsehen. 
do  fant  sie  im  zwischen  den  schultern     ein  rotez  crucelin, 
do  bi  sie  wol  erkante     ir  kleinez  kindelin. 

150.  Do  daz  kindelin  kleine     usz  dem  bad  ward  usz  bereit, 
man  wand  ez  in  sidin  tücher,     also  uns  disz  buch  noch  seit. 
ein  küssin  also  riebe     schlug  man  umb  ez  zu  haut, 

ein  gartelin  von  sidin     was  sin  windelbant. 

143,4.  jungen  B,  fehlt  aiUen  (mdern,  schonen  c.  144,3.  glich  BCacd] 
güchet  Ah.  145,2.  und  fMt  Ä,  147,4.  frowen  BC]  junkfrowen.  148,1. 
getwagen  d]  schon  gebad^  bc,  3,  ir  £M>lt  es  heissen  tauffen  BC,  Ir  suUemt 
ez  schone  (heimlich  dJ)  taufen  w.  149,2.  worez  zeichen  Ä.  wortzaichen  J5. 
Vorzeichen  0.  worzeichen  acd,  150,1.  deines  a.  4.  windelbant]  wiegen- 
bant  Z. 


=  m  ^ 

151.  Liebegart  die  ^H^f    len^  ^^s  ^nli^^ 

zu  ir  schöne»  ^t^p    ai^  ^  4$P  tl^  gi«^ 

Sie  bat  sich  bald  inlaszei;!^     di%  ^It,  k^|gi|^^ . 

'Owe  got  voi»  Wniiet,    if^r  fwM^  wi^j^  «t  ^e^ii  MMiUf^  i 

152.  Do  sprach  der  w^ht^i^^*-   W^?  k^^igUi, 
nun  ratend  wi^  wiif  \m    w\  <^iß  ^i»4f  Jw^ 
hortez  uer  xm^  weiiw»    d%*  ez  ^r?^  ^t  ge^oH^i 
wir  ^im!W^  9Ü0  mA    4w  feb^  jlyp  vertq??Wn 

153.  Do  von  ratend,  wi^  wir  ^^p    d<)m  ]^i|^^]^](l^li^.' 
'Ich  kan  sin  nit  geraten,'     uj^v^^h  ^Q  Jc^j^gii^ 

'der  riche  gpt  w»  bm^lji    ^r  ^s  g^^e^^fli^  b^t, 
der  sol  uns  hinnfiA  t^V^A    uiflA  g^^®  m«  ^i^?)^  I^t' 

154.  Do  sprach  der  wft)i^o;    '^järowe,  habap^  g^tan  )|i9t| 
ich  han  ei^^n  Ust  ^i^n,     Q^  n  W^^  4m^ot  g^t, 
daz  wir  daz  kindeU)^  l^ipe    l^s^iil  i^i  deipi  ]i%^  ^i^^d^u, 
bisz  über  eine  wiki     f}»?  wi^.  die  wiljf  mW^}^  ^^. 

155.  So  wil  ich  denn  besQrg^    d^^  \UfiW  kJTU^tin/ 
f^,^^'^l^^  ist  nun  bei  dem  »§t?tf«i,*     pprfrch  d>|j  )pi^gi^. 

ee  daz  die  alt§  fpqw^    ]^m  wa^  da«  t«m  g(|g<^|i, 
do  was  4f(9  kwJ^Un  Weijw    U»  4en  )^  gel^t 

156.  Liebegart  die  j^tQ     n^  ir  t^tfr  gje: 

'wie  bistu  gar  erbli^itifiiuf    wiß  ist  ez  T^b  di^^  gl9£arfill  hie  ?' 
'Do  wolte  m^h  )^kn  erbrwnmeu«     ich  w0Ni  i^^  #elber  wass, 
ich  was  yii  »ach  ^Mprben ;    n^r  wil  o^  gofi  wi^  w^rd•^  hßf^. 

157.  Ich  was^  vil  nach  verzvilelt,    fir^ii^  ^i^ter,  fU)|iV  ^i?!  l^t^f^* 
Ein  kleine  spise    hids  man  ix  bfi.)Ae  gefa^n, 

an  e^uü^a  ]»id  fiü  tri^D^^,    df^  ^r  geze«^  w^, 
Die  ijiGh^iie  ji^^J^owe    kwt»  iwro^  gefügt  4fMs* 

158.  Hilteburg  die  8^B|i9     zweier  »Wgfspa  pAW* 

daz  was  die  erst^  sorge,    Am  ^^  ^^  W  4^  b^^gf»  1^9 

also  unbehut,    un4  sie  vXi  wisti^  w^e  iw  fr^. 

daz  was  die  mä^  Borge»     4w  ßi#  8i|i  ^urzjif^li  g^n^iß. 

1^2,2.  4ei»  UeixMn  )[.  )&<;.  l^^X,  JÜTuf  rateiit  vie  ^  y^rftergrai  d^ 
(kl^e)  ki^e^  «(?.  154,2.  e?J  fr  #|(^.  4|um4^  mt,  ?.  dfw  Jw  ß  »  ««mim»'. 
155^2,  69  ißt  ^«^  jEf  wol  4#^z  i^a^ste  c.  4  ii^fir  ^f  n^nre  19  de^  hiig  ^elan 
5,  über  die  mnr^  bjn^b  grioii  (5.  15ß,3.  erkruiiiiBj^  ^,  ^rgjrjwiei^  iÖ,  y^ 
kramet  a,  6rkrum$fii(>,  ^kjri^^p.    g.  «liv^is  a*    fr  Pjf  )i)  Sjpjhd^  i^we  4* 


—    24    — 

159.  Daz  drucket  in  dem  herzen     die  junge  kunigin. 
Sie  leid  vil  groszen  smerzen    und  vil  senliche  pin 
den  tag  allen,     also  man  uns  saget  ie, 

bisz  daz  das  abendes  spate     die  muter  von  ir  gie. 

160.  Dennoch  daz  kindelin  kleine     in  dem  hage  lag, 
den  tag  bisz  an  den  abent     sines  Schlafens  pflag. 
Von  baden  und  von  winden     im  sin  reht  geschach ; 

do  schlief  ez  also  stille,     daz  ez  nieman  horte  noch  ensach. 

161.  Ein  wolf  durch  sine  weide     an  den  hag  gie; 
hüner  und  kappan     er  dicke  do  gevie. 

Er  nam  daz  kindelin  kleine     bi  der  wat  in  den  munt, 
er  trug  es  zu  dem  walde     zu  der  selben  stunt. 

162.  Gegen  einem  hohen  berge,     der  was  innan  hol. 

der  alten  waren  zwene,     also  ich  uch  bescheiden  sol. 
die  betten  vier  junge,     waren  drier  tage  alt. 
der  witze  und  des  kindelins     waren  glich  gestalt. 

163.  Für  sie  leite  der  alte     daz  kleine  kindelin. 
do  sölte  ez  der  jungen     spise  gewesen  sin. 

do  schuf  ez  die  jugent     und  daz  sie  waren  blint 

und  der  muter  noch  sugen,     des  genas  daz  kleine  kint. 

164.  Nun  laszen  wir  daz  kindelin     bi  den  wolfen  hie. 
und  sagen  von  siner  muter,     wie  ez  der  ergie. 

sie  sprach :  ^neina  wehter,     als  liep  als  ich  dir  si ; 
durch  din  beste  tugent,     besorge  mir  daz  kindelin.' 

165.  Wie  bälde  der  wähter     für  die  bürg  gie 
uszen  zu  der  mure     do  er  daz  kint  herabe  lie. 

Er  künde  sin  nit  vinden,     er  wist  nit  werz  het  hingetragen, 
er  gedahte :  'leide  mere,     waz  sol  ich  miner  frowen  sagen  ?' 

166.  Maniger  hande  gedenke     in  sinem  herzen  faht: 
'du  sölt  nun  hie  uszen  beKben     alle  dise  naht 
bisz  mom  fruo     bisz  daz  ez  beginnet  tagen ; 

ich  habe  ez  getöfet,     wil  ich  miner  frowen  sagen. 


159,2.  semliche  BC,  sende  a.  4.  spates  a.  160,1.  kindchen  a.  3.  von 
in  winden  bc,  von  inbinden  d,  von  windeln  Ba.  161,4.  zu  dem]  an  den  Ä, 
zu  der]  an  der  Cb.  162,4.  der  witze  Zh  152]  der  wolfe  witze  und  daz 
kindelin  Wa,  des  kindes  hcd.  der  wolfe  und  des  kindes  witze  d.  163,4. 
der]  die  B  od.  seven  bc  kleine  XJ]  edel  d,  fehlt  den  andern. 


—    25    — 

167.  So  belibet  ez  auch  verswigen    nmb  daz  kleine  kindelin 
bisz  usz  den  sehs  wochen     knmet  die  künigin. 

Seite  ich  ir  die  mere,     daz  ez  also  wer  verlorn, 
so  schlüge  sich  zu  tode     die  kunigin  hochgebom/ 

168.  Des  morgens  fruo     da  ez  begunde  tagen, 
do  kam  der  wehtere,     do  bat  sie  ir  sagen : 
^Neina,  wehtere,     also  liep  ich  dir  si, 

durch  dine  beste  tngent,     wie  stet  ez  umb  min  kindelin?' 

169  ^Gar  wol,  schöne  frowe     ich  han  getöfet  daz  kindelin/ 
Sie  sprach :  'sage  wehter,    wer  hub  es  me  wan  din?' 
'daz  det  die  junkfrowe,     die  min  herre  bat ; 
do  muste  der  torwart  hinaht    wachen  an  miner  stat. 

170.  Einer  ammen  riebe     ich  daz  kint  enpfolhen  han. 
die  zuhet  ez  also  schöne,     ez  ist  so  wol  getan. 
Ich  gehies  ir  sehs  mark  goldes,     edele  kunigin.' 
'Zwar  die  gibe  ich  gerne,     daz  söltu  sicher  sin.' 

171.  Do  wolte  der  kunig  jagen,     also  er  vor  pflag. 
Do  sach  er  wie  der  wolf    bi  dem  hage  lag. 
Do  ward  daz  gejegede     uf  den  wolf  gelan. 

sie  jagten  in  gegen  dem  walde,     do  er  den  schaden  het  getan. 

172.  Gegen  einem  hohen  berge,     der  was  innen  hol. 

der  alten  waren  zwene,     also  ich'uch  bescheiden  sol. 

do  was  nieman  so  küne,     der  hin  in  getörste  gan. 

do  sprach  der  kunig  Walgunt :    'ich  mus  die  wolfe  han.' 

173.  Bitter  unde  knechte     musten  faste  graben 
und  vor  dem  berge     michel  arbeit  haben. 


168,4.  min  kleines  kindelin  Ä.       169,2.  wan  da  (öHm  Beim)  Ä.  a  hat 
statt  1  te.  2:   Gar  wol  schone  frowe    Ir  sull^nt  nch  wol  gehaben 

Ich  habe  das  kleine  kindelin    zu  dem  mnnster  getragen 
Das  man  im  het  gegeben    den  doff  heite  fm. 
Eya  Wächter  sprach    sy  wer  hup  es  me  den  du. 
3.  die]  ein  aZY.    4.  torwarter  B]  torwehter.        170,4.  ich  dir  Ä,        171,1. 
Do]  des  morgens  aUe.  ja|bn  fehlt  A.  pflag  ie  heä,     2.  .in  dem  hage  gie  h, 
bi  der  hage  gie  e,  in  den  hag  gie  d,  dort  in  dem  hage  g^e  Z.    3.  gegeQ!^^  a. 
173.  G  hat  Innenreim: 

Do  begundent  die  knechte      vor  dem  berge  sere  graben, 
und  mit  gebrechte      vor  dem  loche  haben. 


-    86    - 

bisz  das  man  die  wolfe    rehte  do  ersach, 
und  die  alten  zwenQ    in  dem  loche  erstach. 

174.  Do  die  alten  zwene    waren  gelegen  tot, 

hin  in  schlof  ein  jegerkneht,     her^  er  sie  bot 

und  vier  junge,     ir  möhte  nit  me  gesin. 

do  er  heruz  wolt  scheiden,     do  ergal  daz  kleine  kindelin. 

175.  Er  trug  ea  an  daz  licht,    schawen  er  ez  bcgan. 
er  sach  mit  sinen  ogen     nie  kint  so  wunnesam : 
'Schawe  von  Bainecke     rioher  kunig  Walgunt, 
ich  han  hie  gefunden     den  aller  herlicbsten  funt. 

1 76.  Luge,  kunig  riche,     welch  ein  kindelin ! 

ich  geleube  daz  in  der  weite     kein  schönerz  muge  sin.' 

'Nun  dar,  ir  frumen  beide,     suchent  auch  daz  wip, 

ob  sie  die  wolfe  it  haben  gössen,    die  trug  des  kindes  lip.* 

177.  Do  man  do  der  frowe     in  dem  berge  nit  en£uid, 
vor  des  kunigs  ogen     man  daz  kind  ufgeband. 
Sie  sahen  alle  wol     daz  ez  erst  was  gebom ; 

'ez  müst  uns  umer  ruwen,     sölt  ez  also  sin  verlorn.' 


173,3.  BC]  also  lange  daz  man  die  wolfe  geaacb  «.  bis  di^  man  da^ 
dein  kind  ersach  bcd.  biz  man  daz  kindelein  an  den  wolfen  räch  4  dOein, 
wozu  jedoch  zu  vergleichen  T,  166  der  kunig  sine  zome  da  an  den  wolfen 
räch  und  Zh  162,  das  mjnikleich  kindel  man  an  den  wolfen  räch.  174,2. 
bot]  braht  A,  3.  Do  betten  sie  vier  junge  BG.  4.  ergnd  0]  weinte  (wei- 
note  a,)  die  andern:  vand  er  d,  175,4.  aller  nur  C.  erlichosten  C,  den 
erlichsten  a.  den  rilichesten  b.  ein  rieben  c.  176.  Luge]  tSchawe  BO. 
weih  ein  Z,]  wol  ein  Ä,  wie  ein  BC,  er  ist  ein  a,  wie  wol  ein  b ,  wie  ein 
wolgetan  c,  wie  schon  ein  d,    3  t*.  4  Ä. 

Sie  giengen  in  das  (die)  hole      und  suchten  auch  das  weip 
ob  die  woIf  (nit)  betten  genomen     Iren  leip.  BC 
Die  Verse  fehlen  w,  sM^n  aber  Y,  169 

Do  sprach  der  kunig  vil  palde     so  suchent  auch  daz  wip 
Ich  forch  es  han  die  wolfe     verseret  ir^  lip. 
und  in  Za  167,  Zb  166. 
177,1  tt.  2  fMen  w,  0khen  aber  T  169: 

Sie  Mchten  all  n^  flisse,     do  man  si  nicht  enfant 
Dm  kind  man  •chneUiglichen      da  vor  dem  knnig  uffbant, 
und  Za,  167.  Zb  166.  —  Die  vier  in  w  fehlenden  Verm  Mmn  in  Y  an 
derselben  SteOe  wie  m  W,  i»  Z  aber  erst  hinter  177,4.     4.  es]  das  C]  du 
Bw.  uns]  mich  BCw.  soltest  dn  BCw» 


—    27    — 

178.  Waz  sol  sin  oder  werden,     da2  musz  auch  gesdiehen. 
nun  mag  man  disze  wunder     an  dem  kunig  wol  spehen. 
Sin  naturliche  truwe     in  darzu  bezwang, 

daz  er  sin  bestez  gewete    umb  daz  kint  da  geswang. 

179.  Er  wolte  ez  nieman  laszen,    er  nam  ez  selber  an  den  arm : 
Vir  sollen  fröliche     gen  äalneeke  fam.' 

Bitter  und  knechte     ez  do  nit  befilt, 

sie  fürten  gen  Salnecke    daz  kint  unt  auch  daz  wüt. 

180.  Sie  kamen  herlichen     uf  den  hof  geriten. 

Sie  wurden  wol  enpfangen    nach  ritterlichen  siten. 

Der  kimig  nam  daz  kint  an  den  arm  und  gieng  fdr  die  kunigin  stan : 

Schowent  schöne  frowe,     welch  ein  kind  ich  fanden  han ! 

181.  Daz  hetten  die  wilden  wolfe     in  den  berg  getragen/ 
wie  ers  darus  gewunne,     daz  begtmde  er  ir  sagen, 
wir  sahen  alle  wol     daz  ez  erst  was  geborn. 

Ez  muste  mich  umer  men,     sölte  ez  also  sin  vetlom. 

182.  Ir  sullent  ez  heiszen  baden,    edele  kunigin, 

und  gebent  ez  einer  ammen,     daz  kleine  kindelin, 
und  dunt  ez  schöne  ziehen,     wirt  ez  ein  bidermann, 
tusent  mark  Silbers     mache  ich  im  undertan.' 

183.  Einer  ammen  riebe     daz  kint  enpfolhen  wart, 
Sie  zoch  also  schöne,     do  ward  ez  also  zart, 

ez  was  also  schöne,    daz  ez  nieman  kan  gesagen. 

dristunt  in  der  Wochen     mnst  man  ez  für  den  kunig  tragen« 

184.  Liebegart  die  alte     lenger  nit  enlie, 

zu  ir  schönen  tohter     sie  uf  den  tum  gie. 

Sie  begunde  ir  sagen  mere     von  dem  kindelin. 

Zu  haut  schosz  ez  ir  in  daz  herze     der  jungem  kunigin. 


178^.  kindlin  rang  C  St<xtt  pestez  gewete  hat  Za  168  künichlich  hasz. 
179,4.  auch  fehlt  A.  180,1.  erlichen  A,  also  schone  w.  2.  Sie  erbeässateB 
von  den  rossen  wZ,  {aber  r=  W).  4.  welch  ein  Z,  ».  öbem  176.  181,4. 
Sie  sprach  ez  ab,  182,3.  dund  A,  heisfieat  4.  silbers  A,  fekU  B^  gol- 
des  Cw.  183.  fMt  a,  stdit  aber  hcd,  184^1.  lenger  a^  das,  des.  Neieh 
184  hat  w  zwei  Strophen,  nach  a: 

5.  das  es  die  wilden  wolfe      heten  in  den  berg  getragen, 
wie  es  ir  yater  gewiUme,      das  begimde  si  ir  sagen. 


—    28    — 

185.  Darnach  in  knrzen  stunden     die  muter  von  ir  gie. 
Hilteburg  die  schöne     lenger  nit  enlie, 

sie  sprach :  Vehtere,     drut  gevater  min, 

durch  diu  beste  gute,     wie  stet  ez  umb  min*  kindelin  ?' 

186.  *Gar  wol,  schöne  frowe     und  edel  gevater  min ; 
man  zühet  nach  hohen  eren     daz  kleine  kindelin. 

*Ich  mane  dich  an  das  jüngste  urteil,     daz  got  über  uns  sol  han, 
daz  du  mir  sagest  die  warheit,     wie  ez  umb  min  kint  si  getan. 

187.  Do  in  die  kuniginne     also  hohe  ermant, 

er  begunde  heisze  weinen,     von  leide  er  sin  hende  want. 

'owe,  schöne  frowe,     ich  wil  uch  die  warheit  sagen, 

ich  künde  sin  nit  finden,     ich  enweisz  wer  ez  hin  het  getragen. 

188.  Do  gewan  die  kuniginne     erst  leides  vil  genug. 

mit  beiden  iren  ftisten     zu  den  brüsten  sie  sich  schlug, 

daz  daz  rote  plut     von  ir  träte  dan. 

owe  got  von  himel,     daz  ez  an  die  weit  ie  kam 

189.  Oder  von  muter  libe     ward  ie  geborn. 

nun  han  ich  gottes  hulde     und  min  kint  verlorn 
und  Hugdieterichen     den  lieben  herren  min. 
von  gute  und  von  eren     mus  ich  gescheiden  sin. 

190.  Do  sprach  der  wehtere:  'edele  kunigin, 

dund  ez  durch  got  von  himel,     und  land  uwer  clagen  sin. 

uwer  vatter  hat  funden     uer  kleinez  kindelin, 

daz  zühet  man  an  unser  arbeit,     daz  sullent  ir  fro  sin. 


*Ich  han  nie  gesehen      so  ein  schönes  kindelin/ 

Sie  sprach:  *owe  liebe  muter,      wes  mag  es  (gewesen  hcd.)  sin?' 
9.  *Wir  wissent  nit  wes  es  si      oder  wer  es  dar  hab  getragen, 

oder  ob  es  si  getdffet,      das  kan  uns  nieman  gesagen. 

es  muss  von  hoher  art      zwor  geboren  sin. 

waz  umb  es  was  geslagen,  daz  was  allez  sidin. 
Auch  T  kennt  diese  Strophen  nicht;  aber  Za  180,  Z&  179  haben  die  erste 
derselben.  V^,  zu  8  Strophe  192,4.  185,2.  lenger]  des  A,  des  lenger  B. 
4.  g^te]  tngend  Cw.  186,1.  manen  a.  sol]  wirt  C]  wil  a.  4.  sy  ergangen 
G.  187,1.  hohe]  tnrewZ.  3.  wil]  mus  w.  4.  enweiz  a]  weiz  nit.  188,1. 
leides  ÄZ]  jamers  BCw.  3.  von  ir  sprang  hindan  C  von  ir  ran  ac.  drote 
von  ir  dan  6.  trang  von  ir  hindan  d.  189,1.  ie  ward  geborn  BCd,  ie 
solte  werden  geborn  abc.  4.  gute  ABZ]  got  Cw.  190,1^.  frowe  lont 
uwer  clagen  stan  w.  2.  Ich  sagen  uch  gute  mere  die  ich  vemomen  han  w. 
und  fehlt  Ä,  uer]  ewr  Z,  daz  Y,  ein  Ww,    4.  fro]  sicher  a,  wissen  sin  c. 


—    29    — 

191.  Wellent  ir  die  warheit  finden,     merkent  was  ich  uch  sage : 
heiszent  ez  an  einem  morgen     zu  uch  heruf-  tragen. 

ir  sullent  ez  beschowen,     daz  kleine  kindelin, 

so  werdent  ir  wol  innen,     mag  ez  uwer  gewesen  sin.' 

192.  Liebegart  die  alte,     lenger  nit  enlie, 

zu  ire  schönen  tohter,     uf  den  tum  sie  gie. 

Sie  Seite  ir  aber  mere     von  dem  kindelin. 

Sie  sprach:  'owe  liebe  muter,     wes  mag  ez  gewesen  sin?' 

198.  ^Wannen  ez  kummet,     daz  kan  ich  nit  gesagen, 
ez  betten  die  wilden  wolfe     in  den  berg  getragen, 
ez  ist  dinem  vater  bo  liep,     er  wil  ez  nieman  lan.' 
'So  heisz  doch  die  ammen    mome  zu  mir  hemf  gan.' 

194.  An  dem  andern  morgen     kam  die  amme  zu  hant. ' 
Hildeburg  die  schöne     band  im  uf  daz  windelbant 

do  fand  sie  im  zwischen  den  schultern     daz  rote  crüzelin. 
dobi  si  wol  erkante     ir  kleines  kindelin. 

195.  Ein  yingerlin  von  golde     zoph  sie  ab  der  hant, 
daz  gab  sie  der  ammen,     do  was  ez  wol  bewant* 
'Sent  hin,  frowe,  land  uch     daz  kint  enpfolhen  sin, 
wer  ich  bi  den  luten,     ich  weite  uch  genedig  sin.' 


191,1.  sagen  C  1924«  3o  losse  mich  es  euch  sehen  liebe  mntermin 
w.  Die  Strophe  fMt  0.  193,1.  Sie  sprach  vil  schöne  dochter,  daz  joltu 
gewert  sin  w,  2.  Ich  han  nie  gesehen  ein  schönes  kindelin.  to.  4.  mome 
fehlt  Ä,  Nach  193  hat  B,  eine  Strophe,  von  ioekher  auch  C  die  zwei 
ersten  Zeilen  bewahrt. 

Sie  sprach:  liebe  dochter      das  soltu  gewert  sein. 

Ich  hon  nie  gesehen      ain  schoners  kindelein; 

Wan  ich  es  gern  wü  gescheen  lan 

Ob  du  etwas  knrtzweil  mit  im  mooht  han. 
Die  Strophe  wird  durch  Y  nicht  bestätifft,  scheint  über  dmno^  Aufnahme 
zu  verdienen,       194,2.  nach  BC,  wozu  7,  1.  2: 

Damach  am  andern  morgen      bracht  es  die  amme  dar, 

Hilpurg  die  wunderschöne  band  uff  daz  kindlin  dar. 
Hilteburg  sazte  daz  Kind  uf  die  schos  und  band  nf  daz  windelbant  Ä. 
Hilteburg  die  schone  sat  es  nf  den  schos  nnd  bant  nf  das  gewant  al  H. 
nam  das  kind  nf  die  schos ,  do  bant  si  (imd  band  im)  nf  das.  gewmnt 
(band)  bc.  H.  n.  d.  K.  uf  ir  schos,  sin  gewant  si.  Im  ufbant  d.  Dazu  die 
jmige  nam  es  auff  die  schoss,  wie  pald  sy  es  anf  pandt  2Rt.  195,2.  send 
Äc,  Sent  a,  Sind  C,  Sehet  B,  G^t  5^  gont  d,  —  bevolhen  BC.  4.  ioh  do 
nyden  bey  dem  kind  B,  ich  bi  uch  do  niden  C  ich  do  niden  (an)  (by  den 
luten)  w.  '         ' 


—    30    — 

196.  Darnach  in  kurzen  stunden     die  alte  kunigin  bi  ir  saz, 
sie  Seiten  aventure     bede  diz  und  daz. 
Sie  sprach :  'liebe  muter,     getörste  ich  dir  verjehen 
selzen  aventore,     die  mir  zu  Salnecke  sint  geschehen?^ 

197/ Ja  du,  schöne  tohter,     du  mäht  mir  ez  wol  sagen, 
waz  dir  ist  geschehen     bi  allen  dinen  tagen. 
Ich  mag  ez  wol  verswigen,'     sprach  die  alte  kunigin. 
Sie  spraeh :  Vil  liebe  m»ter,     do  ist  daz  kindelin  min, 

198.  Daz  die  wilden  woife     in  den  berg  betten  getragen.* 
wie  ez  darzu  kerne,     daz  begunde  sie  ir  sagen, 

daz  sie  hette  gewonnen,     daz  kleine  kindelin. 
'owe  schöne  tohter,     wer  mag  der  vatter  sin?' 

199.  'Wer  der  vatter  si,     daz  tun  ich  dir  kunt. 

Du  weist  wol,  daz  von  Kriechen     die  schöne  Hiltegunt 
mich  s^lte  leren  wirken     die  hüben  wunderlich, 
daz  was  von  Eunstenopel    4er  kunig  Hugdieterich. 

200.  Bi  dem  han  ich  gewtuasen     daz  kleine  kindelin. 

Nun  kere  ez  reht  zu  dem  besten ;     ez  mag  nit  anders  gesin. 

Nun  han  ich  dir  gesaget,     wie  ez  umb  mich  stat ; 

daz  ich  kum  zu  im  geai  üjrieoh^i,     des  gib  mir  dinen  rat.^ 

201.  'Des  lobe  ich  got  von  himel/  sprach  die  alte  kunigin, 
'4az  ^  hast  einen  herren,  des  du  wol  mäht  eigen  sin. 
Swiga,  schöne  tohter,     sit  ez  also  umb  dich  stat ; 

daz  du  zu  im  kumst  gen  Kriechen,     des  wird  dir  gut  rat. 

202.  Ist  daz  kind  aber  getölet?*     sprach  die  alte  kunigin. 
'Neinez  liebe  muter  I     also  balde  daz  kindelin. 

wart'  gebat  und  ingßwunden,     do  wßr  du  w  den  turn  kmnen. 
do  liesen  sie  es  in  den  iiag,     do  hett  ez  der  wolf  genummen.' 

203.  Damach  in  kurzen  stunden  Aio  alt  bi  irem  herren  lag. 
Yil  selzener  rede     sie  mit  im  pflag: 


\ 


I"  I 


198^.  ade  owe  A*  sie  ^vxt^ch  BCto.  201,2.  eigen  xaöhteat  A.  des  eigen 
du  wol  magi  sinjB.  das ;  eigen  du  macht  sin  c.  des  du  wol  mehtest  (mahtez 
c.)  eigen  sin  hc.  202,1^^  Uebe  dochter  min  w.  3.  ijogebanden  w*  (in)ge- 
bunden  B.  4.  bettend  ez  die  wolf  J^  203,1.  BC;  doch  herren  für  vater 
am  YZ.  Von  ir  ging  die  konigine  schlaffen  bi  irem  vater  lag  A.  Von  ir 
gieog  ir  muter  sLoflSsn  (do  b(0  sy  bi  i.  v.  1.  w*  ains  nachts  die  kuniginne 
bi  yrem  herren  lag  Y  193.  Damach  die  (alt)  kunigin  bi  irem  h.  1.  Z. 


—    31    — 

Nun  soltu  mich  bescheiden^    Walgunt,  herre  min, 

wie  wil  man  tun  zu  äem  dinge,     daz  nit  anders  mag  gesin, 

204.  Noch  in  dirre  weite     kan  nieman  ündetstanV 

Do  sprach  der  kunig  Walgtint :  'de  mus  man  ez  faren  ian/ 
'Des  gib  mir,  herre,  diu  truwe,     daz  ez  stefte  mtlg  sin.' 
'ich  gebrich  ez  nummer,     uf  die  truwe  min.* 

205/Selzen  aventure     musz  ich  ^r  verjehen, 

die  unser  schönen  tohter     zu  Salnecke  sint  geschehen. 
Du  fünde  in  dem  walde     ein  kleitiez  kindelin. 
daz  was  Hilteburge     der  schönen  tohter  din. 

206.  Wer  der  vater  sie,     daz  dun  ich  dir  kunt. 

du  weist  wol|  daz  von  Kriech^i    die  schöne  Hiltegunt 
sie  sölte  leren  wirken     die  hüben  wunderlich ; 
daz  was  von  Kunstenopel     der  kunig  Hugdieterich. 

207.  Bi  dem  hat  sie  gewunnen     daz  kleine  kindaUn. 

Nun  kere  ez  reht  zu  dem  bestesg     ez  mag  mt  anders  gesin. 
du  solt  nacdi  im  senden    und  solt  im  unser  tohier  lan. 
laut  unt  bürge     sollen  wir  im  machen  undertan. 

208.  Und  laz  ez  ab  dem  faieirBeinf    änmig  Walgunt: 
do  er  kam  faren,     an  der  selben  stu&t, 

do  Seite  ich  dir  bi  dem  «er&ten,     daz  er  wer  em  (man. 

do  woltestu  ez  nie  geleuben ;     des  must  du  den  schaden  han. 

209.  Do  lag  er  an  dem  h^tej    ^t  b«tte  «i<ainigen  gedank 
von  dem  igi^osaeA  4some,    4er  itt  s»em  h^m^  m,iBk. 

er  gedahte,  sin  s^^e  ^»(Met-,    Itötte  den  litoig^iiiiigelofgen, 
den  wehter  oder  den  torwart     het  si  sich  einen  lan  betrogen. 

210.'Globent  ir  des  frorwe,    ktmiginne  rieh, 
ir  antlitz  und  !r  fiirwe    i^t  doch  wd  gdliöh 


204,4.  ez  joch  nimmer  Bahd,  Ja  ich  0.  205,3.  Fünde  du  w.  Fanstu 
B,  ^06,1.  de]  iit  Ä,  were  u,  -207,4.  sdil^  mk  im  itmehen  ^€k>]  wtMiti 
im  Ä,  208  feMt  a;  %ni,  mmüfUtk  Z,  üe»  ^€M6h  SO  u.  61  mvßht  kernt, 
steht  tiber  in  Y,  ^4b^%ch  dieee  Smrh^$ung  60  u,  ^1  nicfU  ft«^.  d.  Imm 
faren  W\  kaM  gefaren  lo.  ^$9^8.  Iieiite  nf  d«a  %müg  gü^gm  he,  4.  d4r 
—  der  —  hette  si  daer  hetwgen  be.  iioi^w^ter  ^i.  ^^.  die  feHH  iA. 
doch  fehlt  BC,  wol  fehlt  A  6^  iiH  iedi  ^^1  g»li^t».  d»ch  woL^ 


_    22    -^ 

143.  Also  was  er  zu  Kunstenopel    wol  öiii  ganzez  jaf, 
an  sin  schone  frowe,     s6it  tmö  disz  bttch  ftirwar. 
wenn  er  anblicket     daz  gnldin  flngerlin, 

so  trübet  im  daz  herze     nach  der  jungen  kunigin. 

144.  Also  det  auch  Hilteburg     zu  Sahiecke  hie, 
wenn  sie  mit  groszem  leide     uf  den  turn  gie; 
daz  har  glich  der  siden     si  us  dem  hopt  brach, 
do  sie  irs  drutgäsellen     nit  horte  noch  eüsach. 

145.  Do  sprach  der  wähtere:     'edele  kunigin, 

nun  tund  ez  durch  got  von  himel,     und  land  uwer  weinen  sin. 
dise  stunde  und  die  wile     bisz  daz  kumet  der  tag, 
so  wil  ich  uch  helfen     des  besten  so  ich  mag.' 

146.  Hilteburg  die  schöne     iren  kommer  vaste  bark, 
der  was  in  irem  herzen     kreffcig  und  stark, 

* 

die  stunde  und  die  wile     bisz  daz  die  zit  kumen  was, 
daz  die  werde  frowe     eines  schonen  suns  genas. 

147.  Daz  was  an  einem  morgen     do  die  sunne  ufgie, 
do  was  die  kuniginne     eines  suns  genesen  hie. 
Sie  winket  dem  wehtere     zu  ir  do  hin  in. 

der  brahte  ir  eine  frowen,     die  bereite  ir  daz  kindelin. 

148.  Ez  ward  heimliche     gewaschen  und  gezwagen. 

Sie  sprach :  'ir  sullent  ez  fruoe     zu  dem  munster  tragen, 

und  heiszet  ez  tofen,     daz  kleine  kindelin, 

und  heiszet  ez  Dieterich,     daz  empfalch  mir  der  vater  sin.' 

« 

149.  Do  begunde  die  kunigin     merken  und  spehen, 

ob  sie  kein  Wortzeichen     an  irem  kinde  kunt  etsehen. 
do  fant  sie  im  zwischen  den  schultern     ein  rotez  cmcelin, 
do  bi  sie  wol  erkante     ir  kleinez  kindelin. 

150.  Do  daz  kindelin  kleine     usz  dem  bad  ward  usz  bereit, 
man  wand  ez  in  sidin  tücher,     also  uns  disz  buch  noch  seit, 
ein  küssin  also  riche     schlug  man  umb  ez  zu  haut, 

ein  gurtelin  von  sidin     wais  sin  windelbant. 

143,4.  jungen  B,  feUt  mUen  andern,  schonen  c.  144,8.  glich  BCacd] 
güchet  Ab.  145,2.  und  fMt  Ä.  147,4.  frowen  BC]  junkfrowen.  148,1. 
getwagen  d]  schon  gebaden  &c.  3.  ir  solt  es  heissen  taufifen  BC.  Ir  suUcint 
ez  schone  (heimlich  (2)  taufen  w.  149,2.  worez  zeichen  Ä.  wortzaichen  f . 
Vorzeichen  C.  worzeichen  acd,  150,1.  deines  a,  4.  windelbant]  wiegen- 
bant  Z. 


=  m  ^ 

151.  Liebegart  die  ^    le^^  ^ife9nli|^ 

zu  ir  schöneji  \cM^T    m  ^  4f*  tWI  m^ 

Sie  bat  sich  bald  inlaszea;^     di#  ^t  k^miigi^^ . 

'Owe  got  voi>  hix«^l|    W*r  WÜW  w^  wit  4.6%  iBi^^Uli  ?' 

152.  Do  sprach  der  wfht^i:^:   W^^  ki^UgiiLy 
nun  ratend  wi^  wiif  tW    wt  <Ä^*i  l^w4^Uil. 
hortez  uemmt^  weinap,     d%^  ez  ^rfli  U(  g<)\K)F«, 
wir  IotM»^^  «1}49  mA    4W  Ji^b<^^  bW  veJTjpy^H. 

153.  Do  von  ratend,  yrie  wir  ipx^n    d^  l^ii^n  kiii^ia.' 
^Ich  kan  sin  nit  geraten,'    s^ra^h  ^i^  ]cuiug^^ 

'der  riclMa  gqt  ¥0»  bm^^    ^r  uns  g^^^ffp^  bfiit, 

der  sol  uns  himm  feelfejft     «^  g^t©  W»  «WP:  l^t.' 

154.  Do  sprach  der  w(^)i^0:    '^^owa,  hab«p.^  g^teii  WV^t 
ich  han  ei^iißn  Ust  ^lodfn,     q\>^  n  V^h  ^W^^t  gut, 
daz  wir  daz  kindeli^  l^ülie    lfta969  i^  de^  b^^  bi^df^U, 
bisz  über  eine  wil^f     daz  wi^  die  witf  f^^^Ttt^A  b^- 

155.  So  wil  ich  denn  besprgeii    d^^  U^in^  Mn^olin/ 

;  /*V^  a^ -r^/^^  ^^*  ^^  ^^  ^®°^  »^t»t^/     3pr?Äb  di§  Jpi^igip. 
'  ee  daz  die  alt^  frpw^    lum.  a^  djB&  t«m  g^gi^ii, 

do  was  4f^s(  l^^nd^lu»  Weijw    m  4en  b^  gejU^^, 

156.  Liebegart  die  ;^te     ^  ir  tfJihtfr  gje: 

'wie  bistu  gar  erblif^6||f    wiß  ist  ez  \^|^b  diob  g^&T^I(  bie?' 
'Do  wolte  mich  b^tn  erkrwnmeg,     ich  w#ili  ^\  4ßlber  wazy 
ich  was  vU  ^»(di  ^^torben ;    nur  wil  ob  gofi  wi|  w^rde^  b^^. 

157.  Ich  was^  vil  nach  yerzwifelt,    ^91^  ^i^ter,  fimb  WV^  l?bfl^*' 
Ein  kleine  spise    hies  man  ir  hf^iid  gebien, 

an  a8UB0a  rmi  f^ii  trial^^,    d^  ^r  gezeni^  wi^i» 
Die  Hok^e  ji^^^ow^    k^tß  fo}  gef^Oglu^  4^? 

158.  Hilteburg  die  8^119     zweier  9Qrg^  pft^ 

daz  was  die  erst^  sorge,     dasp  d^  )dB4  i^  4^^  b^g^  ^^9 

also  unbehut,     und  sie  ait  wi8t|9  w^e  im  w^. 

daz  was  die  w^ä^  sorge,    d^f;  ßi#  sifi  ^un^ipb  gonaß- 

1$2^2.  dei»  kleiiMp  )e.  )&<;.  15S4,  ^STiif  rs^t  «rie  (fir  y0r]^geQ  d^ 
(kleine)  kij^deH»  «(?.  154,2.  ezj^r^fp.  ^pa^w,  ?.  dfw  Jwtgß  »  u»in«r. 
155^2,  69  ißt  fOif^  iE«  wol  4/iz  n^Mf  c.  4f  ubfr  ili«  mnre  in  d^  hfkg  ^elan 
b,  ubejr  die  mnre  bJA#b  grto»  fi.  15Ä,3.  erkrttW  ß,  ^rgpf^ej^  C,  Ter- 
kramet  a^  erkrum^ift,  ^Igro^ieap.    g*  Q^^is  a.    ^  I>j^yi]is^5jDefrowe4« 


—    34    ~ 

daz  er  hole  sine  frowen,     ir  wellent  sie  im  gerne  lan ; 
lant  und  bürge  sullent     ir  im  machen  undertan/ 

225.  Do  sprach  der  kunig  Walgund:  'edeler  grafe  Wulfin, 

ir  und  der  forste  sant  Jerge     sullent  min  böte  nach  im  sin. 
ir  sint  sin  gevattem ;     ich  han  uch  darzu  erweit, 
daz  ir  mir  wol  bringent     Hugdieterich  den  helt.' 

226.  Do  was  der  grafe  Wulfin     der  guten  botschaffc  fro. 
wol  vier  und  vierzig  ritter     hies  er  bekleiden  do. 

wol  sehzig  fürte  sant  Jerge,     die  hetten  riche  gewant, 
die  im  dö  sölten  folgen     gen  Kriechen  in  daz  lant. 

227.  Do  sprach  die  kuniginne:      edeler  grafe  Wulfin, 

sit  ir  und  der  furste  sant  Jerge     wellent  min  böte  sin, 
so  sagent  im  zu  Wortzeichen,     er  wisz  wol,  daz  ich  im  riet 
an  dem  abend  spate,     da  er  des  morgens  von  mir  schiet, 

228.  Daz  er  sich  besende     wite  in  die  lant 
und  zu  im  gewinne     manigen  wigant, 

also  im  zimet  herlichen,     dem  forsten  lobesam, 

daz  man  in  zu  Salneeke     for  einen  herren  muge  han.' 

229.  'Wir  wellen  ez  dun  vil  gerne,     übe  gevatter  min.' 
von  daunen  reit  sant  Jerge     und  der  grafe  Wulfin. 
Sie  namen  urlap  schone,     also  wir  ez  haben  vernumen. 

an  dem  ahzehenden  morgen     waren  sie  gen  Kunstenopel  kumen. 

230.  Sie  kamen  herliche     uf  den  hof  geriten. 

Sie  wurden  wol  enpfangen     nach  ritterlichen  siten. 
Do  giengen  die  herren     zu  Kunstenopel  uf  den  sal, 
do  enpfiengen  sie  die  herren     mit  vil  grosem  schal. 


224,4.  sullent  Ä]  wellent.  225,3.  gevatter  Ä.  226,1.  was]  wart  w. 
2.  vierzig  AB]  zweintzig  Cbcd.  sehzig  üi  3.  fürte]  der  firste  hc.  227,3. 
worzeicheil  AC.  daz  Ä]  waz.  ich  im  nur  Y  (was  ich  im  selber  riet) ;  er  mir. 
er  mit  mir  ret  B.  er  mit  mir  tet  n.  (die  Stelle  fehlt  cd).  228,1.  wit  ns 
in  Cb.  229,3*  In  zogete  wol  zur  ferte  w.  also  wir  noch  hören  sagen  a. 
4.  sihenzehenden  &c.  sy  wörent  genk.  komen  wol  in  zwölf  tagen  a.  Danach 
vieUeiiJht  die  Versschlüsse  vernumen  haben:  tagen.  230,1.  uf  den  hof]  in 
daz  lant  Ä.  2.  si  stunden  von  den  rossen  w.  ritterlichem  ABCa.  4.  Sie 
wurden  wol  empfangen  von  der  herschaft  (ritterschaft  B)  uberal  BCw; 
aber  Y  Da  kam  in  schir  engegen  ein  wuniglicher  schal. 


—    36    — 

231.  Do  liesz  sich  der  grafe  Wnlfin     für  den  kunig  uf  die  knie: 
'Gnade,  lieber  herre,     durch  dinen  willen  sind  wir  hie. 
Gib  uns  daz  bottenbrot,     edeler  kunig,  nun. 
Es  hat  frowe  Hilteburg     zu  Salnecke  einen  schöneii  sun.* 

232. 'Owe  got  von  himel,     wenn  genas  die  kunigin?' 
'Ez  ist  wol  ein  ganzes  jar,     lieber  herre  min.' 
.    'Owe  gjot  von  himel,     wer  sind  die  gevattern  min  ?' 
'Daz  sint  ich  und  der  furste  sant  Jerge    und  ein  edele  markgrefin.' 

233.  Do  ward  Hugdieteriche     der  hohen  gevattern  fro. 
bi  jetweder  hende     fieng  er  ir  einen  do. 
er  fürte  si  herliche     mit  im  do  hin  in 
und  sazte  sie  uf  ein  sidel     und  schankte  in  klaren  win. 

234, 'Owe  got  von  himel,  wie  gehabet  sich  die  kunigin? 
oder  wie  butet  ez  der  kunig  der  lieben  frowen  min, 
und  die  alte  kunigin  ?  daz  het  ich  gern  vernumen/ 
Do  Seiten  sie  im  die  mere,     wie  ez  uz  were  kumen, 

235.  und  wie  ez  die  wilden  wolfe     in  den  berg  hetten  getragen, 
und  wie  ez  der  kunig  fände,     daz  begunten  sie  im  sagen. 
'Ez  was  daz  edel  kint     also  nach  verlorn.' 

'owe  got  von  himel,     daz  ich  ie  ward  geborn. 

236.  Hetten  die  wilden  wolfe     min  kleines  kindelin, 
wie  mag  ezdan  geheiszen,     drut  gevatter  min?' 

Sie  sprachen 'lieber  herre,     daz  dun  wir  uch  bekant, 

do  heiszet  ez  Wolfdieterioh,     wann  man  ez  bi  den  Wolfen  fant/ 

237.  Do  kam  der  herzöge  Berhtung  geriten  in  das  lant 
do  det  ime  Hugdieterich     die  mere  do  bekant. 

Er  sprach  'so  suUent  wir  riten     nach  der  frowen  wolgetan: 
sie  sol  zu  Kunstenopel     under  der  kröne  gan/ 


231,1.  Sich  Hess  der  w.  4.  zu  Salnecke  w,  fehlt  W,  232,4.  sint^a] 
bin  BCäbc,  furste]  herre  Ä.  233,1.  hohen]  guten  Bw,  4.  sidel]  siedeln 
B,  gesidele  5.  — vil  claren  c.  234,4.  ez  dar  wera>  es  us  wer  he,  ez  wer 
auss  B.  235,3.  ez]  Also  w.  337,2.  do  bekant]  schier  bekant  w.  Ncuih 
237,5  w  eine  Strophe,  die  auch  in  Z,  aber  passender  nach  236;  sie  fehU  in 
Y  wie  in  W,  Sie  lautet  nach  a 

Nu  gieng  es  uf  den  oben,      daz  man  in  zu  essen  trug. 

man  gap  in  zu  allen  ziten      wurtsohaffc  genug. 

man  gap  in  dusent  mark      des  liebten  goldcs  rot, 

rosse  und  gute  cleider,      daz  was  ir  boten  brot, 


—    36    — 

238.  Do  schriet  man  den  Herren     allen  riebe  wat, 
liebten  zobel  pfellor     und  scharlat. 

do  ward  bescblagen  mit  golde     manig  ritter  lobsam, 
also  man  ez  zu  Salnecke     nacb  eren  wolte  ban. 

239.  Do  spracb  Hngdieteriebe :    Berbtung  meister  min, 
scbaffe,  daz  ez  stände  sebone,     so  wir  kumen  berwider  in.' 
Urlap  namen  sie  sebiere     also  wir  ez  baben  vemumen, 

an  dem  abtzebenden  morgen     waren  sie  gen  Salnecke  kumen. 

240.  Do  bette  der  kunig  Walgimt     gebuen  uf  daz  feit 
manig  scböne  gestüle     and  berlicb  gezelt. 

die  knöpfe  begunden  glesten     und  gaben  liebten  scbin. 
Sie  warteten  teglicben,     wenn  die  geste  ritten  in. 

241.  Der  berre  sant  Jerge     kam  vor  in  gerant; 

do  det  er  dem  kunig  Walgunt     die  mere  bekant. 

Walgunt  der  riebe     des  lenger  nit  vermeit, 

des  weges  eine  raste     er  gen  Hugdietericben  reit. 

242.  Do  der  kunig  Walgund     Hugdietericben  anesacb 

er  enpfieng  in  also  sebone ;    nun  boretit,  wie  er  spracb : 

'Sint  wilkomen,  berre  und  junkfrowe ;     wie  baut  ir  micb  betrogen ! 

icb  küse  an  uwer  farwe,     der  webter  bat  nit  gelogen, 

243.  Den  icb  durcb  uwem  willen     wolte  erbenket  ban.* 

I 

Do  spracb  Hngdieteriebe     'ir  bettend  im  unrebt  getan. 

Ir  bettend  docb  versworen,    daz  ir  nieman  gebent  die  kunigin  rieb, 

do  muste  icb  sie  etwö  gewinnen     spracb  Hugdietericb. 

244.  Sie  kamen  also  sebone     uf  den  bof  geriten. 

Sie  wurden  wol  enpfangen     nacb  ritterlicben  siten. 

Do  spracb  der  kunig  Hugdietericb :  'möbte  es  mit  bulden  gesin, 

so  sebe  icb  also  gerne     min  kleines  kindelin, 


238,1.  allen  reich  gewant  BC.  2.  Liechter  zobel  und  peller  tut  uns 
dis  buch  bekant  BC,  fehlt  a.  scharlat]  sigelat  hc.  4.  nach]  zu  Bw, 
239,3  schiere]  schone  Ot(;.  —  ez  wol  A.  4.  ahtzehendensten  a.  240.  fehlt 
BC,  2.  herlich]  richlich  a,  rilich  b,  rieh  c.  241,2.  mere  schier  B,  mere 
do  Cb.  4.  er  vor  reit  A,  nach  weges  a.  242,1.  Do  in  der  K.  W.  erste 
anesach  w.  3.  gotwilkum  ab,  4.  farwe]  geberde  w.  hat  mir  a.  243,3. 
ieman  ft.  4.  etwan  B,  etwen  C,  etwie  ab,  mit  listen  cYZ,  244,2.  nach 
berlichem  sittcn  B, 


-    37    -       . 

245.  An  dem  mir  so  nahe     leid  was  geschehen, 
ander  sine  frunde     han  ich  vil  gesehen, 

min  kint  gesach  ich  nie,     da2  mir  der  wolf  nam.' 
Über  eine  kleine  wile,     do  kam  die  amme  gegan. 

246.  Er  zucket  daz  kind  an  den  arm     an  derselben  stund. 
Er  küsset  ez  also  schone     an  sinen  roten  mund. 

Er  sprach :  'Wolfdieteriche,     lieber  sun  min, 
min  allerhohstes  erbe     ist  vor  allen  kinden  din.' 

247.  Einen  kurset  schone     lies  der  kunig  rieh 
fallen  für  die  fftsze,     daz  stund  gefftglich. 

Der  koste  hundert  mark,     also  wir  noch  hören  sagen : 
den  hies  er  die  amme     mit  dem  kinde  dannen  tragen. 

248.  'Gnade,  lieber  herre,     uwers  lichten  goldes  rot. 
ir  hand  mir  wol  gebtiszet     mine  grosze  not. 

der  riche  got  von  himel     lasz  uch  mit  seiden  leben. 
Ir  hand  mir  zu  disem  kinde     so  riche  gäbe  geben. 

249.  Liebegart  die  alte     lenger  nit  enlie, 
mit  ir  schonen  tohter     sie  zu  hofe  gie, 
zwei  spilde  ogen     und  ein  rosenlehter  munt, 

domit  ward  Hugdieterichen     ein  lieplich  grliszen  kund. 

250.  Do  sprach  Liebegart  die  alte:    'lieber  herre  min, 
ich  wände  nit,  daz  ez  also     sölte  gefaren  sin, 

daz  ir  si  selten  leren  wirken     die  hüben  wunderlich. 
Des  erlachet  von  herzen     der  kunig  Hugdieterich. 

251.  Do  swur  man  inj  zu  wibe     die  frowe  wolgetan, 
laut  und  bürge    mähte  man  im  undertan 
Hugdieterichen,     dem  uszerwelten  man : 
nach  ir  beider  tode     solte  er  ez  ftir  eigin  han. 


245,2.  siner  w.  3.  das  gesach  0.  ich  noch  nie  w.  wolf  do  nan  h.  4.  kleine 
fehlt  AB,  do  fehlt  ABc.  geg&ngen  Ad.  do  kom  gegangen  die  am  a.  kam 
die  amme  c.  246,1.  zucket  A^  nam.  2.  ez]  in  A.  schone]  dicke  w.  4.  zu 
Cunstenopel  min  —  aUe,  247,1.  kurset]  fingerlin  c.  mantel  Z,  ein  schu- 
hen Y.  2.  gefuglich]  hoflich  B,  gehurlich  a,  geneigelich  c,«erlich  d  4. 
dannen]  en  weg  0.  249,2.  zu  hofe]  im  engegen  a,  do  gein  im  bcd, 
250,2.  gefam  solt  J5C  3.  Daz]  do  w.  4.  ir  selten  min  tochter  A,  wirken 
fehlt  C.       251,4.  nach  dnes  schwehers  tode  T, 


,      —    38     — 

252.  Do  hetten  sie  die  hochzit     aht  dag  gar. 

'erlobcnt  mir,'  sprach  Hugdieterich,    'daz  ich  zu  lande  far. 
Wiltu  mit  mir  heim  zu  lande,     Walgunt  here  min  ?' 
'Zwar,  daz  dun  ich  gerne     durch  die  kunigin.' 

253.  ürlap  nam  die  dohter     zu  der  muter  hie; 

also  daten  auch  die  frowen,     do  man  zu  den  rossen  gie. 

hundert  wiszer  müler     stunden  vor  der  kimigin, 

die  trugen  hin  gen  Kriechen     manig  schönes  megetin. 

254.  Do  bereit  sich  von  Galitze     die  edel  markgrefin, 
mit  ir  gevatter,     wolt  sie  gen  Kriechen  hin. 

do  waren  die  herren    alle  schiere  bereit. 
Hugdieterich  von  dannen     mit  groszem  folke  reit. 

255.  Sie  koften  uf  der  straszen,     wes  ir  herze  gert. 
Sie  taten  nieman  schaden     eins  pfenniges  wert. 
Also  fröliche     zugen  die  herren  von  dan. 

An  dem  fllnfzehenden  morgen     sahen  sie  Kunstenopel  an. 

256.  Do  hette  sich  herzog  Berhtung     vor  hin  besant. 
Er  hette  zu  im  gewunnen     manigen  wigant, 
domit  er  herliche     gen  in  geritten  kam. 

Do  enpfieng  er  wol  die  frowe,     also  einem  forsten  wol  gezam. 

257.  Sie  kamen  fröliche     uf  den  hof  geritten. 

Man  hub  die  frowen  von  den  mulern     nach  stolzlichem  sitten. 
Man  fürte  die  kunigin     zu  Kunstenopel  uf  den  sal. 
Do  hub  sich  allenthalben     grosz  luden  und  schal. 


252,1.  wol  aht  BC.  zwelf  Y.    2.  zu  landel  von  hinnen  BG. 

1.  2.  Die  hochzit  werte  vierzehen  tage,      man  sach  da  litzel  sparn. 

Do  sprach  der  kunig  hug  dieterich:      Vir  müssen  hinnen  farn.'  w. 
3.  Du  solt  mit  mir  farn  Walg.  BC.        253,1.  namen  die  geste  (herren  a.) 
zu  der  alten  kunigin  hie  w.    2.  Also  tet  manig  jungfraw  BC.  zu  rosse  Bw. 
254,2.  ir  gevatter  AC,  irem  gevattern. 

3.  Mit  treissig  jungfrawen      (die)  waren  wol  bereit  BC. 
Sehzig  jungfrowen      (die)  wurden  (ir)  sclüer  bereit  w. 

4.  Mit  der  konigin      sie  gen  kriechen  rait  BC. 

255,1  =  1,  u.  2  =a  1,  BC.  3.  zugen  die  herren]  füren  sie  BC.  Mit  grosser 
kurzewilen  zugen  sie  w.  256,1.  vor  hin]  weit  BC.  2.  manigen  stolzen 
wigant  a.  3.  Do  rait  er  in  engegen  mit  manichem  werden  man  BC.  4. 
Und  enpfingen  «Lie  frowen  als  ir  ere  wol  gezam  BC.        257,1.  herliche  w. 

2.  Sie  wurden  wol  enphangen  mit  erUchem  (ritterlichem  C)  sitten  BC.  — 
stolzem  a.  firstlichem  b,  firstlichen  c.  4.  von  aller  hende  (ley  d)  spile  hub 
sich  ein  grosser  schal  w. 


^    59    — 

258.  Vierzellen  tage  lange     w.er^  4© 'die  h^^Q^ij^ik, 

daz  man  die  Krjyech^  ni<}et    ^m^  der  Jiocl^ii;  ait. 

Do  sprach  der  bimig  WalgÄftt    'gib  mir  ^FJLap  iahter  min ; 

dir  kunte  m  S9>ULeßkjd  uf  depi  imnn    numer  füAQ  wo}  gesin.' 

259.  Urlap  gab  ijian  im  schone     also  wir  e?  h£|,nd  vernuflae^.^. 
Er  was  in  kurzen  ziten     gen  Salnecke  kumen. 

Do  kunte  er  siner  frowen     follß  sagen  nie, 

waz  man  zu  Kunstenopel     mit  siner  toh^ier  begie. 

260.  Do  ward  marschalk     der  grafe  Wulfin. 

Do  ward  pflegerin     von  Gaiitze  die  markgrefin 

Wer  im  bette  gedi^iet,     dem  tet  er  truwe  seh  in. 

Der  wehter  und  der  torwart     musten  in  Krieciien  herren  sin. 

261.  Also  lepte  die  frowe     in  groszen  eren  zwar. 
Sie  gewan  zwe^  suae     in  de]^  a^erji  j^r. 

Den  ein  den  hi<es  m^  Böge,     den  .anderQ  W^smu^. 
Die  zoch  man  wol  ^jpich  eren,     ^so  [mai^  ^^och  ^stQii  d^t. 

262.  Do  wubs  fär  m.^  fer^e     Wolfberdieterich, 
Berhtung  und  sine  sune     waren  sin  freidenrich, 
do  er  so  vil  der  tugende     an  sich  gewan, 

daz  sie  im  für  die  andern     waren  undertan. 

263.  Man  lerte  die  dri  jPursten     lojp  reinep.  feowe^  geb.efl^ 
gotte  gerne  dienen     und  eren  priesters  leben. 

Der  cristenheit  gelajube     sj^  geJleret  W;a;rt ; 

daz  schuf  ir  werder  vatter     ipid  ouch  ix  liebe  ^i^te^  s^9^t. 

258,1.  hodigezit  w,  2.  nidet  AC,  neid  B,  lobte  a.  hochfart]  Schönheit 
a.  daz  man  in  kriechen  von  der  hofart  (herschaft  c,  brunlouff  d)  saget  sit 
hcd.  259,1.  gab]  las  a,  lies  hcd.  4.  wonders  mit  0.  wunders  mit  ir  begie  w. 
260,2.  die  edele  m.  •  w,  3.  truwe]  tugent  w.  4.  torwart  a]  torwehter. 
2614.  li^et  j#  kriechen  die  froifre  {oder  .die  &:^e  in  kf^^^)  In  ere;;!^  w, 
3.  Böge]  böge  4.  **.  böuge  A,  Soiege  c.  Pj^\ig  -?J&..  Boder  Y,  Bogen  Z,  .  rrt- 
Wahsmut  A^  Wassmut  B,  Walfi(flfm,t  C,  Wassn^i;i^d  41,,  W^^ut  ft,  Wasj^^iivtt 
cd.  Wasmut  Y.  Wachsmivt  Za,  W^cluniM)  ZJ?,  262,3.  rfeugeppi^^]  ipanhait 
BG.  daz  er  vor  sinen  briedern  so  ^pss^  manhait  ge¥)jan  ßfi,,  4-  £^'  kont 
sich  wol  gelieben  gen  frowen  ttn4  gej^  in^  ßQw.  f^  X  fihfipeic/iend  (254) : 

Doch  wachs  er  £ar  si  alLq,      ie^  jijing  wo^dite^ch. 

Perchtung  het  sechze  s-öne,      de^  fwt  ^  WbejUcti ; 

Di  macht  er  sinem  herjn      wolfdltrüch  xiiiiileirtaj:^  , 

Wann  er  in  siner  juxend      vil  hoh^  Jop  jg^w^in. 
263,1.  forsten  man  wolt  in  keone  frowon  g^fecpi  (!a).     4;.  werder J  Uebi^  4* 
ouch  nur  ad,  liebe  C,  edel  bd,  fMt  den  andern. 


—    40    — 

264.  Man  Icrte  die  dri  forsten     manig  ritter  spil, 
schirmen  und  vehten     nnd  schieszen  zu  dem  zil, 
springen  nach  der  wite     und  schütten  wol  den  schaft, 
uf  sattel  rehte  sitzen ;     des  wurden  sie  dicke  sigehaffc. 

265.  Man  lerte  die  junge  fursten     ir  schilt  nach  rechte  tragen, 

mit  scharpfen  geren  schieszen     durch  halsberg  und  durch  kragen, 
wo  man  in  herten  stürmen     sol  gen  den  finden  stan ; 
ir  helme  zu  rehte  binden     lerte  man  die  junge  man. 

266.  Man  lerte  sie  wie  sie  zu  rehte     selten  werfen  einen  stein, 
daz  sie  den  prisz  behielten :     ir  kraft  was  nit  klein. 
Einen  stein  ungefügen     Wolfdieterich  fassen  began ; 

er  warf  in  für  sie  alle     sehs  claftern  dort  hindan. 

267.  Böge  und  Wahsmut  waren     zu  eilf  jaren  kumen, 
Wolfdieterich  was  truzehener  alt,     also  wir  es  haben  vemumen. 
Do  begunden  sie  howen     heim  und  Schildes  rant. 

Sit  wurden  sie  zu  ritter,     daz  schuf  ir  ellenthaffce  hant. 

268.  Zu  Kriechen  ward  gesprochen  ein  turnei  lobelich. 
Daz  tet  durch  sine  sune     Hugdieterich. 

Domit  wolt  versuchen     der  kunig  lobesam, 

ob  ir  ieklicher  in  ritterschaft     möht  geheisen  ein  man. 

269.  An  einer  mitwochen     daz  gesprochen  wart, 
die  selbe  aventure     nach  vil  hoher  art. 

Do  sach  man  schlege  messen     die  jungen  kunige  rieh ; 
baz  dann  ander  zwölfe     det  ez  Wolfdieterich. 


265,1.  Sie  wurdent  ouch  geleret  w.  2.  geren]  strelen  0.  266,3.  fassen 
do  began  A.  267,2.  was  fehlt  AB,  in  C.  nach  alt.  trewzehen  alt  J5,  dri- 
zehen  jor  alt  ahc.  Nach  267  hat  w  eine  Strophe,  nach  a: 

In  den  selben  joren      die.  forsten  hochgenant, 

sy  gerten  ritterspil,      an  in  was  wol  erkant, 

daz  sy  ir  manheit      nie  woltent  gelon. 

Das  sach  man  sy  in  stürmen  dicke  vil  herlichen  stan. 
Die  Strophe  ist  atuih  Y  uniekannt  268,2.  tet  er  A.  —  teter  —  der 
kunig  H.  w,  3.  versuchen]  hesßhen  B,  beschehen  C.  —  den  kunig  A,  die 
ritter  a,  der  tegen  h,  die  tegen  cd.  in  ritterschefte  A,  fehlt  allen  andern. 
269,1.  An  einen  pfingestage  a.  Damach  am  dritten  tage  Y,  2.  selben  A. 
nach  ritterlicher  art  BG, 


—    41    — 

270.  Do  nun  ir  jeklicher     ritters  namen  gewan, 
do  ward  ir  ieklichem     geben  sin  dienstman. 
Hugdieterich  gab  in  allen     schöne  mark  aldar, 
gewant  nach  ritters  orden     gab  in  die  kunigin  klar. 


Aventur  wie  der  beiden  Olfan  mit 
Hugdieterichen  streit. 

271.  An  dem  fiinfzehenden  jare,     daz  wissent  sicherlich, 

do  widersaget  gen  Kriechen     ein  heidenscher  kunig  rieh. 
Hugdietrichen  dem  herren     ward  schaden  vil  getan 
von  Olfan  von  Babilonie,    dem  heidenschen  man. 

272.  Nun  was  bi  den  ziten     der  edele  Wolfdieterich 
mit  eilf  rittern  junge,     daz  wissent  sicherlich, 
geritten  durch  aventure     gen  Sibenburgen  in  daz  laut. 
Hugdieterichen  sinem  vatter     ward  schaden  vil  bekant. 

273.  Olfan  mit  gewalte     in  Kriechen  was  gefarn 
mit  imgetöften  beiden,     mit  unzelichen  scharn. 
Do  wolte  er  bezwingen     alle  Kriechsche  rieh. 

Er  besas  in  zu  Atnis     und  zu  Kunstenopel  kreftiglich. 

274.  Alle  die  in  Kriechschem  riebe     dem  kunig  waren  undertan, 
die  wurden  alle  besendet,     also  ich  mich  kan  verstau ; 

die  kamen  gen  Kriechen     zu  helfe  dem  kunig  gut 
uz  Kristen  lande     manig  degen  hochgemut. 

275.  Er  wolte  sich  widersetzen     dem  ungetöften  man, 
also  ez  dem  kunig  edel     zu  gute  wol  gezam. 

Die  edele  kuniginne     wart  betrübet  gar, 
ir  minÄegliche  farwe     ward  do  missefar. 


270,1.  nun  fehlt  A.  ritters  namen  BG,  wol  ritters  kraft  A»  Also  das 
ritterspil  do  ein  ende  nam  w.  2.  sin]  druhundert  tr.  271.  Die  ITeft^r- 
schrift  nur  in  A;  aber  in  B  (nicht  in  C)  Abschnitt  und  grosser  Anfangs- 
buchstabc,  s.  276.  Atich  Y  hat  hier  (263)  einen  Abschnitt.  272,1.  edele] 
herre  Ca.  3.  durch  aventure  wille  A.  4.  Hugdieterieh  was  in  Kriechen  wol 
überrant  6c.  273,4-  atins  B,  antnys  C,  Altins  a,  Ahtis  b.  Atti  c.  Aeh- 
tuntz  d,  der  Name  nicht  in  Y,  274,4.  kristen  w,  kriechschem  W;  aher 
2—3  feUen  B,  2—4  fMt  in  ö. 


—    42    — 

276.  Nun  waren  wordtjn  in  ein     die  edeln  beide  gut, 
manig  ritter  ktine     gewan  gar  senden  mut. 

Do  ermant  sie  alle     die  edele  kunigiu 
aller  guten  dinge,     do  ward  ir  helfe  schin. 

277.  Zu  tun  gar  willengliche     gelobte  ir  helfe  do 
manig  ritter  edel,     dovon  die  frowe  ward  fro. 
Nun  hüben  sich  die  recken     in  arbeite  vil. 

Von  manigem  Kriechen  kecken     ergieng  ein  hertes  spil. 

278.  Vor  der  stat  Kunstenopel     der  herte  strit  geschach, 
daz  manig  beide  gute     swer  und  ungemach 
undergieng  do  zware     von  den  beiden  freisan. 
Olfan  der  kunig  riebe    under  manigem  sturmfan 

279.  Dar  brachte  er  Sarassine     unzelicb  vil 

zu  Kriechen  in  die  lande,     also  ich  uch  sagen  wil. 

Der  riebe  kunig  fürte     wol  fünfhundert  fan, 

also  manig  baner  schöne,     und  under  jeglichem  tusend  man. 

280.  Hugdieterich  im  begegent     mit  siner  frien  schar, 
under  einem  roten  baner     brachte  man  den  herren  dar. 
Siner  baner  waren  vierhundert,     also  man  uns  seit ; 
under  jeglichem  besunder     sibenhundert  beide  gemeit. 

281.  Sie  sigen  do  zusamen     die  kunige  lobsam. 

Do  hub  sich  daz  fehten.     erst  sach  man  trurig  stan 


276.  Hier  hat  C  den  AhscfmiU  und  die  Ueberadirift :  Wie  das  der  haiden 
Olfan  in  Kriechen  für  und  mit  hugedietrich  stritt.  1.  worden  in  ein  Aah, 
in  ein  worden  BC,  worden  über  ein  c.  —  376,2  bis  290,4  fehlt  in  h,  %.  küne 
acd\  edel  W.  senden  J.a,  senenden  c,  sonder  d,  starken  B,  steten  C. 
277,1.  Zu  tun  G.  Getan  alle  andern,  do  gelobt  0,  man  gelobt  d,  nun  ge- 
lobt c,  do  ward  A.  in  a  geton  gar  willecliche  von  manigem  helde  do. 
2.  des  wart  die  kuningin  gar  innenclichen  fro  a.  3.  Nun]  Do  BC  —  in] 
do  in  a.  arbeit  vil  alle.  4.  kecken  0,  kecke  a,  recken  A,  beck(!)  B.  fehlt 
cd.  278,1.  stat  zu  k.  Ca.  strit]  stürm  BC.  4.  und  manig  A.  In  w  Ut 
die  gafize  Strophe  verdorben,  indem  in  a  in  den  zwei  ersten  Versen  die  Worte 
der  herte  strit  geschach  daz  manig,  in  c  aber  die  3  Zeile  aasgelassen  ist; 
am  besten  d,  wo  2.  manigem.  3.  wider  gie.  279,1.  unzelich  A]  und  un- 
getaufter  BCac.  2.  in  die  (das)  laut  gen  kriechen  acd.  daz  lant  W.  uch 
fehlt  A.  280,2.  Vil  roter  banner  c.  under  einer  baner  schone  a.  denj 
dem  Ad.  3.  Siner  baner]  Der  a.  baner]  samenung  c,  sturmvane  d.  4.  ieg- 
licher  a.  .281,1.  sigenten  A.  sugen  Ca.  Die  zogen  geringe  zu  statten  dem 
kunige  d.    2.  an  hub  sich  do  c.  sich  ain  grosses  striten  C. 


—    43    — 

die  edeln  kuniginne     an  einer  zinnen  unfro, 

den  riehen  crist  von  himel     bat  sie  umb  helfe  do. 

282.  Die  beide  begunden  sprengen     die  ros  mit  den  sporn, 
und  ufeinander  hengen,     die  fürsten  hochgeborn. 
Die  sper  sie  underschlugen     mit  also  groszer  krait. 

die  ros  sie  zusamene  tragen,     do  zerbrach  manig  sohaft. 

283.  Die  swert  sie  do  zuckten     Böge  und  Wahsmut. 
die  helme  sie  verruckten     und  ouch  die  schilte  gut. 
Sie  hewen  und  stachen     uf  die  sarwat, 

der  ringe  sie  vil  zerb/achen     und  ouch  die  stahelnat. 

284.  Do  wart  von  scharpfen  swerten     manig  ritter  wunt 

durch  schilt  und  durch  ringe,     daz  er  nummermer  ward  gesunt. 
Mit  stechen  und  mit  howen     daten  sie  einander  not, 
daz  feit  begimden  sie  strowen     mit  dem  blute  rot. 

285.  Die  cristen  Uten  pine     von  starken  schlegcn  swer. 
do  machten  die  sarrassine     manigen  satel  1er. 

Die  schilte  begunden  sie  howen    und  ouch  die  helmvas, 
daz  man  do  sach  fallen    manigen  nider  in  daz  gras. 

286.  Die  beiden  striten  sere     uf  des  todes  fart. 

Vil  manig  Krieche  here     von  in  verschroten  wart. 

Sie  begundon  lupfen     die  ungetoften  uberal, 

und  uz  den  sctteln  schupfen,     daz  manig  cristen  viel  zu  taL 

287.  Es  faht  vil  erliche     maniger  ktiner  degen. 
Nun  waren  die  beiden     den  cristen  obgelegen. 
Die  wilden  sarrassine     teten  in  vil  we. 

Die  edel  kuniginne     clagote  ir  leid  also  e. 


282,1.  sprengen]  ruwen  für  rüeren  C.  4.  die  ros  sprangten  sy  zusam- 
men grosser  jamer  do  geschach  0.  (AUo  in  G  die  Strophe  ohne  Innenreime). 
283.  fefiU  C,  1.  sie  fehlt  A.  do]  beide  a,  behende  c.  4.  euch  fehU  Ä.  die] 
der  a.  stabelwat  B.  284,1.  swerten]  klingen  od.  (im  Beim  auf  ringen). 
von  starken  siegen  a.  2.  Durch  liolm  und  durch  schilt  BC.  in  bamaadi 
und  in  (den  lichten  d)  ringen  acd,  4.  so  rot  Ba,  285,2.  doch  machten 
sie  den  beiden  c.  3.  ouch  fehlt  Ä,  4.  manigen  vor  fallen  Ä.  daz  man  vil 
manigen  mochte  schowen  fallen  nider  in  daz  gras  a.  daz  man  do  muste 
s  oho  wen  mangen  fallen  in  daz  gras  c.  286,2.  verschroten]  verhowen 
(Jacd.  4.  (cristen)  fiel  uf  daz  wal  ac.  287,1.  Es]  Do  BC.  Der  strit  was 
ungescheiden  von  manigem  küenen  degen  acd. 


—    44    — 

288.  Nun  hette  der  herre  Wolfdieterich     getan  die  widerfart 
heim  gen  Kriechen,     der  junge  tegen  zart. 

Do  er  die  klagende  swere     in  dem  land  vemam 
und  er  den  fanen  rote     ward  sihtig  an, 

289.  Do  begunde  er  sprengen     vil  harte  ritterlich 

zu  helfen  den  werden  Kriechen,     der  held  Wolfdieterich. 
Die  vor  waren  entwichen     hinder  sich  hindan, 
die  sach  man  tegenlichen     do  hin  wider  stan. 

290.  Do  der  kunig  Hugdieterich     in  dem  strit  ersach 
sinen  sun  den  jungen,     sin  grosz  ungemach 

was  vil  schiere  zergangen :     nun  was  ez  so  getan, 
daz  man  dot  sach  fallen     manigen  heidenschen  man. 

291.  Wolfdieterich  der  snelle     mit  sines  swertes  ort 
frumte  nianigen  dote ;  beide  hie  und  dort 
sach  man  die  beiden  risen     nider  uf  den  plan. 
Daz  schuf  Wolfdieteriche     und  sin  eilf  dienstman, 

291.  Der  er  ouch  sit  gedachte     in  herten  stürmen  vil.     f 
Wen  so  es  was  in  nöten,     also  ich  uch  sagen  wil, 

so  sprach  er  zu  allen  ziten     der  degen  lobesam : 
Nu  berate  got  zu  Kriechen     min  eilf  dienstman.' 

292.  Die  hülfen  ime  vehten     des  tages  do  den  strit. 
Sie  schlugen  durch  die  ringe     manige  wunde  wit. 
Die  helme  sie  erschalten     mit  ellenthafter  hant ; 
manigen  beiden  sie  do  falten     nider  uf  daz  laut. 

293.  Die  schwert  schlugen  sie  dicke,     die  sie  mit  nide  zugen, 
daz  die  fares  blicke     uz  den  helmen  fingen. 

Von  nöten  begunde  switzen     manig  degen  tugenthaft. 
Do  ward  von  groser  hitze     manig  herze  zwifelhaft. 


288,3.  klage  swere  Bcicd,  4.  rote  Ä\  gruene  BC:  und  sach  die  fanen 
grüne  (so  mangen  van  d)  er  det  also  im  gezam  acd,  289,1-  Er  b.  acd. 
290.  was  Aa\  wart.  291,3-  sach  man  sy  gemeinlich  vallen  uf  den  plan 
5c.  (Beim  gemeinlich:  Dieterich),  gemeinlich  hie  und  uf  dem  witen  plana. 

4.  eilf  ^  (atich  X).  fehlt  w,  Do  hiwen  durch  die  ringe  sein  dienstman 
BC.        291,5.   Diese  Strophe  haben  aUe  ausser  Ä;   auch  XY  und  Hagen 

5.  165.  8.  zu  wilden  kriechen  a.  292,1.  ervechten  ad.  2.  vil  manige  &c] 
die  dieffen  a.  4.  dot  nider  Cd.  293,2.  fingen]  stuben  w.  3.  Von  not 
begunden  switzen  die  degen  w.  4.  herze  a,  die  andern  herre,  here.  —  Do 
kam  —  in  zwifels  kraft  a. 


—    46    — 

294.  Die  Kriechen  alt  und  junge     hüben  sich  zusamen  gar,     . 
mit  einander  sie  do  trungen     durch  der  heiden  schar. 
Sie  schrieten  heim  und  isen,     daz  mauiger  lute  schre. 
Des  sach  man  die  heiden  risen     nider  recht  also  den  sne. 

295.  Die  swert  schlugen  sie  mit  nide     uf  die  brunigen  ganz 

und  uf  daz  lieht  geschmide,     daz  sie  gewunnen  manigen  schranz. 
Die  Schilde  sie  zerkluben     und  spielten  ouch  die  heim, 
daz  die  drumer  stuben     und  die  ringe  in  den  melm. 

296.  Mit  siner  scharpfen  ecke     Wolfdieterich  der  werde 
begunde  nider  lecken     manigen  heiden  zu  der  erde. 
Sie  wurden  sere  verschroten,     dovon  man  in  dem  plut, 
daz  do  ran  von  den  toten,     bisz  über  die  sporen  wut, 

297.  Wolfdieterich  der  gewere     frumt  den  heiden  ungemach, 
er  und  sin  eilf  dienere ;     dovon  manigem  we  geschach. 
Waz  er  ir  moht  erlangen,    den  mas  ers  durch  den  kragen ; 
ez  was  umb  si^g^rgangen,     ir  wurden  vil  erschlagen. 

298.  Die  heiden  sie  do  triben     gen  einem  gebirge  dan; 
doch  was  ir  dot  beliben     wol  ahzig  tusent  man. 
Olfan  der  heiden  herre     ward  do  sigelos, 

von  Kriechen  floch  er  ferro,     sin  sorge  die  was  gros. 

299.  Die  cristen  überwunden     gar  der  heiden  diet. 

Waz  sie  da  richeit  fanden,     der  liesen  sie  hinder  in  niet ; 

ez  wer  ros  oder  gewate,     harnesch  oder  gut, 

daz  namen  die  helde  träte,     sie  wurden  hochgemut. 

300.' Wol  mir/  sprach  von  fröden     der  kunig  lobsam, 
Maz  ich  von  gote  von  himel     den  erben  ie  gewan, 
der  mich  mag  behüten     in  so  getaner  not.' 
Er  kuste  in  gütlichen     an  sinen  munt  so  rot. 


295,1.  mit  nide]  dicke  A,  2.  lieht  fehU  TT.  4.  drumer  5,  trumer  (7. 
trumbe  A,  trumen  B,  drumbet  a,  stig  c,  liebten  fanken  d.  296,1.  der 
vil  werde  C,  3.  Der  sere  wart  verschroten  m;.  4.  ^ofMtA.  297.  frumt] 
gefrumet  a.]  fuget  A,  den  heiden]  in  w,  2.  sin  eüf  diener  AB.  4.  ir 
wart  (was)  ein  teil  ab,  298,1.  einem]  dem  C.  gen  genberg  B,  2.  treissig 
BC,  zwelf  d.  (Auch  Y  hat  achzig).  299,1.  vil  gar  w.  der]  die  AC.  3. 
gewant  A,  wat  J?(7.]  wete  (:  stete)  w.  4.  träte]  getrate  C  stete  w.  300,1. 
von]  mit  C.  wol  mir  von  fireuden  sprach  B,    3.  mag]  kan  BC, 


—    46    — 

301.  Der  strit  und  der  kuinber     nam  ein  ende  do; 
Hilteburg  sin  muter     ward  mit  zühten  fro, 
do  er  hete  gesiget     also  ritterlich ; 

des  preisz  man  in  den  landen     Wolfher dieterich. 

Aventur  wie  Otnit  sante  zu  Hugdieterichen  daz 
er  im  solte  zinsen  sine  lant. 

302.  In  den  selben  ziten     was  ein  keiser  lobsam, 

der  was  geheiszen  Otnit,     der  weite  ein  biderman. 
Er  hette  sin  hus  uf  Garten     mit  groszer  ritterschaffc ; 
er  trug  an  sinem  libe     wol  zwölf  manne  kraft. 

303.  Die  lant  wolt  er  erstriten     mit  ritterlicher  wer 

zu  beiden  sinen  siten     von  dem  gebirge  bisz  uf  daz  mer. 

Vor  was  er  gefam     über  des  meres  trän, 

do  er  einem  heidenschen  kunige     sin  schöne  tohter  nam. 

304.  Man  hette  sie  getöfet  mit  eren,     schöne  was  ir  der  lip. 
Sie  was  geheisen  Sidrat     und  was  ein  schönes  wip. 

Er  hette  sie  uf  Garten     vil  manigen  lieben  tag. 
Hei  waz  er  mit  der  frowen     groszer  fröden  pflag. 

305.  Umb  in  sas  eins  tages     vil  manig  wer  der  man. 
Do  sprach  vermessenliche     der  keiser  lobsam  : 

^Ich  han  noch  me  der  lande     denn  kein  min  forder  ie  gewan. 
Die  riebe  bisz  uf  daz  mer     die  sint  mir  alle  undertan.' 

306.  Do  sprach  der  herzöge  Gerwart:     'lieber  herre  min, 

ich  weisz  einen  kunig  riebe,     der  wil  ouch  geweitig  sin ; 

er  hat  dri  süne  junge,     ktine  und  lobsam. 

Sie  wolten  nie  gedienen    keiner  schlahte  man.' 


301,1.  Der  strit  nam  (hat  C)  ein  ende  in  den  ziten  do  BC.  2.  H.  sin 
liebe  m.  w.  3.  daz  der  degen  kune  streit  so  r.  BC.  daz  si  genedeclichen 
(herlichen  d.)  wurden  sigehaft  w.  4.  Das  sait  man  (weit)  in  dem  lande 
von  Wolfdieterich  BC.  man  seit  do  wite  mere  von  wolfdieteriches  kraft  w, 
302.  Abschnitt  nur  W,  nicht  w.  TJeberschrift  fehlt  B,  Wie  das  kaiser  Otenit 
forderte  an  hugdietrich  das  er  ime  alle  sine  lant  die  er  hette  solt  verzin- 
sen C.  2.  ein  usserwelter  man  BCw.  ortnit  T.  8.  Er]  Der  BCdbd.  4.  wol 
fehlt  ÄBc.  803,1.  ritterlicher]  keiserlicher  w.  2.  bis  an  BC.  3.  Er  was 
gewalteclich  gefam  w.  stram  BC.  4.  beiden  riche  Bw.  304,1.  schönes 
fehlt  B.  Er  töfffce  sie  wol  nach  eren  w,  2.  Libgart  F.  305,1.  Ains  tags 
umb  in  sassen  sein  dienstman  BC.  3.  miner  A.  4.  Die  lant  unz  an  daz 
mere  (die  mer)  w.  uf]  an  BC.  mere  C.  mir  alle  fe]  mir  doch  o]  mir  Wcd. 
306,2.  riche]  starke  Cdbc,    3.  und  feMt  a. 


—    47    — 

307.  Do  sprach  der  riche  keiser:  Ver  möhte  daz  gesinV 
Beijern  und  Swaben     ist  doch  alles  min, 

Tüscan  und  Pulle,     Borne  und  Lateran, 
Ta^u«;;^   Sant  Jacobes  lant  daz  riche     ist  mir  auch  undertan/ 

308.  Do  sprach  der  herzöge  öerwart:     'sit  ich  es  gesprochen  han, 
ez  ist  der  kunig  von  Kriechen,'    daz  wil  ich  uch  wissen  lan. 
Der  hat  dri  süne  junge,     küne  und  lobsam. 

Ez  ist  Hugdieteriche,    al  der  weit  ein  biderman.' 

309.  Do  der  riche  keiser     die  rede  do  vemam : 

So  müsent  mir  die  künige     ouch  wesen  undertan ; 
des  wil  ich  sie  bezwingen     mit  ellenthafter  hant, 
daz  sie  mir  müsent  zinsen     ir  bürge  und  iru  lant/ 

310.  Do  sprach  der  herzöge  Ger  wart:     ^So  vemement  minen  rat; 
besendent  zwölf  grafen,     die  besten,  die  ir  hat, 

imt  enbietent  im,  zinse     er  uch  nit  bürge  unt  lant, 
so  werdent  sie  zu  sumer    gar  von  uch  verbrant.' 

311.  Do  sante  der  riche  keiser     boten  in  die  lant 
nach  zwölf  den  besten  grafen,     die  er  irgen  fant. 
Die  wurden  zu  der  ferte     schiere  do  bereit, 

waz  sie  do  bedorften     daz  was  in  in  ir  kiele  geleit. 

312.  Uf  zugen  sie  ir  segel     die  uzerwelten  man; 
also  snelligliche     fiiren  sie  von  dan. 

Sie  füren  uf  dem  wasser     sibenzehen  tage ; 

do  komen  sie  zu  dem  ersten     zu  Eunstenopel  an  die  habe. 


307,2.  daz  ist  Bhd,    3(?.  und  ouch  Westefei  TT.    4^.  dienet  mir  liberal 
w,       308,1.  gesprochen]  erhebt  B,  erhaben  G.  es  fehU  Ä,    2.  uch]  dich  JB. 

3.  junge  fehU  AB,  junge  sune  O.  309,2.  Mir  müsent  die  dri  k.  BCw.  wesen] 
werden  Cw,     4.  ir  feMt  W.  — .  iru  ^]  ach  ir  Bo,  die  ü.       310,2.  hant  A. 

4.  Sie  werdent  Ä.  zu  sumer  Wj  bis  sumer  B,  zusamen  A  (in  C  umgangen), 
311,1.  die]  das  Cc.  sin  Bab.  2.  besten  fiihU  A.  —  irgent]  iene  &.  3.  den 
was  schier  ein  kiel  und  irme  gesinde  bereit  w,  4.  do  fdUt  A,  geleit]  bereit 
A  daz  wart  in  das  schiff  Bd  ach  waz  richer  spise  wart  in  darin  geleit  w, 
(in  ain  schif  Y).  312,2.  von  dan]  hindan  0.  Sy  forent  fröliche  über  daz 
mer  hindan  w,  3.  sehszehen  w.,  sibenzig  Y.  In  3  «i.  4  mchm  die  Abschrei- 
ber den  Beim  tage  :  habe  zu  vermeiden.  Unser  Text  aus  C,  wo  €Aer  siben 
und  zwentzig;  und  Do  warent  si  komen  gen  K  .  .  .  B  ebenftiüs  sibea  und 
zwanzig  tage,  worauf  ein  Zusatz  als  wir  han  vemomen :  Do  warent  die 
herren  zu  C  komen.  —  A  Sie  füren  siebenzehen  tage  uf  dem  wasser  also 


—    48    — 

313.  Do  zugen  die  herren     von  dem  schiffe  uf  daz  lant, 
an  leiten  sie  mit  eren     ir  pfellorin  gewant, 

daz  was  von  sidin  riche,     von  golde  wunnesam ; 
sie  giengen  gezogenliche     far  Hugdieterichen  stan. 

314.  Under  in  was  ein  grafe,     der  hiez  Herman, 
also  noch  einer     fttr  den  anderh  reden  kan : 

Wellent  ir  mir  erlöben     die  botschaft  von  dem  herren  min? 
also  liep  uch  weltlich  ere     und  alle  fr o wen  mugen  sin.' 

315.  Do  sprach  der  kunig  Hugdieterich :     'das  sol  dir  erlobet  sin. 
So  sage,  waz  du  wellest,     von  dem  herren  din. 

Halte  dinen  herren,     so  mahtu  wol  genesen, 

und  wirb  im  sin  botschaft,     si  er  dir  liep  gewesen.' 

316.  'Do  hat  uns  der  riche  keiser     zu  uch  her  gesant, 
daz  ir  im  sullent  zinsen     uwer  bürge  imd  lant ; 

dund  ir  ez  gerne  oder  ungeme,     so  mus  ez  doch  geschehen, 
oder  er  wil  uch  zu  sumer     mit  groszem  her  gesehen.' 

317.  Do  Hugdieteriche     die  rede  do  vernam, 
sine  süne  junge     hies  er  für  sich  stan : 

'Nun  dar.  Böge  und  Wahsmut     und  Wolfdieterich, 
wie  wellen  wir  antworten     Otniden  dem  keiser  rieh?' 

318.  Do  sprach  der  künig  Böge     und  sin  bruder  Wahsmut : 
'E  daz  wir  dem  keiser     zinseten  unser  gut, 

e  daz  er  uns  bezwunge,     und  brehte  in  solche  not, 
manig  ritter  junge     müste  e  geligen  tot.' 


wir  vernomen  haben.  In  a  ist  aus  3  u.  4ß  ein  Vers  gemacht:  sie  komen  in 
sehzehen  dagen  zu  k  an  die  habe ;  es  fehlt  also  ein  Vers,  der  in  bcd  ergänzt 
wird :  do  traten  die  herren  vil  frölich'  abe.  313,1.  uf]  aus  an  BC.  Do 
die  herren  koment  gen  G.  an  das  lant  w.  314,2.  [noch]  BCw.  dicke  reden 
BC]  noch  wol  reden  a,  noch  dicke  reden  fec.  einer  der  für  Cbc.  3.  Er 
sprach  wellent  ir  hören  (vernemen)  maere  von  —  w.  4.  also  uch  liep  A. 
uch  feJUt  BC.  liep  und  weltlich  ere  a.  mugen  fehlt  Wa.  315,1.  dir  fMt 
A.  2.  Sag  an  B,  waz]  daz  A.  3.  Hatte]  Habe  BC.  Behalte,  Behalt  dutr. 
3|3.  also  er  dir  si  a  (nvMs  sonst,  ohne  Beim),  also  liep  er  dir  si  gewesen 
bcd.  4.  botschaft]  bestes  C.  si]  ist  BC.  4ß.  so  mahtu  desto  bas  genesen  w* 
316,4.  besehen  BC.  317,2.  Er  ging  (Do  ging  er)  sunderliche  zu  (mit) 
sinen  sünen  stan  (hindan).  w,  um  einen  Beim  auf  dieteriche  zu  erhalten; 
siehe  übrigens  319  u.  320.  318,1.  sin  bruder]  dsLizuBC,  euch  a.  2.  zin- 
senten  A,  zinsen  BC. 


—    49    — 

319.  Do  Hugdieteriche     der  jungen  rede  vernam, 
er  sprach  gezogenliche,     der  tngenthafte  man : 
'e  daz  ich  mit  im  strite     und  wage  uwer  leben, 

ich  wil  im  e  disz  jar     einen  semer  mit  golde  geben.* 

320.  Do  Wolfdieteriche    sines  vatters  rede  vemam, 
do  sprach  zomegliche     der  uszerwelte  man : 
'wer  uch  von  minem  vatter     nit  der  fride  geben, 

ir  müstent  alle  sant     von  mir  verlieren  daz  leben/ 

321.  Do  sprach  der  junge  fürste:    'doch  suUent  irnit  verzagen, 
und  suUent  uwerm  herren     von  mir  hinwider  sagen, 
wenn  ich  vol  gewahse     daz  ich  heisz  ein  man, 

so  wil  ich  in  zu  Garten     umb  sin  eigen  lant  bestan.' 

322.  Des  erschracken  die  boten     und  forchten  groszen  schaden. 
Der  semer  mit  dem  golde     ward  in  schier  geladem 

Sie  zugen  mit  Urlaube     wider  an  des  meres  sant, 
do  sie  die  kiele  fanden,  darin  ilten  si  zu  haut. 

323.  Uf  zugen  sie  ir  segel,     die  nszerwelten  man, 
sie  füren  frölichen     wider  über  des  meres  trän. 
Sie  faren  uf  dem  wasser    wol  gen  zweinzig  tagen. 

Sie  komen  heim  zu  Sippen     also  wir  noch  hören  sagen. 


319,1.  Keine  Handschrift  hat  ,weder  hier  noch  320,1  dieteriche,  wie  der 
Beim  und  Vers  verlangt,  sondern  dieterich.  4.  diss  jar  ^]  alle  jare  Bw. 
(In  C  fehlt  das  Wort,  ee  jare).  —  einen  J.a]  ein.  semer  A,  sUmere  B,  su- 
merin  C,  soumer  a,  seimer  h,  semer  c.  320,1.  Do  im  a.  2.  Do  sprach 
er  zu  den  gesten  BC-,  er  gezögenliche  a.  (er)  za  den  hotten  bcd,  3.  und 
wer  w,  der  Ä\  ein.  fride  nit  gegeben  C  fride]  geleite  w.  4.  von  mir  alle 
(hie  0)  verlieren  BC.  Ir  müstent  von  minen  henden  verlieren  (Verliesen  b) 
uwer  leben  w.  321,3.  wahse  Ä.  daz  ich]  und  BC,  wenn  so  ich  gewachse 
und  volle  werd  ein  man  w.  4.  eigen  fMt  Ä,  322,2.  Do  in  der  seym^r 
(soemet  C)  mit  dem  golde  wart  beschlagen  (wart  u^eladen  B)  CB,  Die 
Strophe  lautet  in  w: 

Im  müss  sie  wider  bieten      noch  komen  zu  schaden 
Doch  Hess  im  hugdieterich      einen  söumer  mit  golde  laden 
Urlop  nament  die  hotten      und  koment  do  zu  hant 
hin  zu  den  kielen      an  das  mer  uf  den  sant. 
323,2.  stram  B,  stran  C    3.  sispe  Y,  und  koment  in  sehszehen  tagen  gmk 
Sippen  an  die  habe  w.    4.  also  herlich  traten  die  herren  herabe  to. 

4 


-  feö   - 

324.  Do  sie  zu  Sippen  koiloen,     do  traten  sie  faenabe ; 

sie  namen  uz  den  kielen     ir  g^schmide  und  ir  ^abe. 
Sie  leiten  an  mit  eren     ir  kosperlich  gewant, 
sie  ritten  uf  ötirten,     da  man  den  keiser  fant. 

325.  Do  der  riclie  keiser     die  bot^i  anesack, 

er  enpfieng  sie  also  schöne,     nun  faörent  wie  er  sprach : 
' Waz  hand  ir  mir  mere     von  Htigdieterichen  braht  ? 
oder  wes  hand  sich  die  jungen     gen  mir  bedaht  ^' 

326.  Do  sprach  der  grafe  Herman :     ^daz  wil  ich  uch  sagen : 
der  kunig  hat  einen  sun,     der  hat  uns  nach  erschlagen ; 
der  hat  uch  enboten,     wenn  er  foll  werd  ein  man, 

so  well  er  uch  hie  zu  Garten    umb  uwer  eigen  laut  bestan.* 

327.  Do  sprach  der  riebe  keiser:  ^daz  mag  im  komen  zu  schaden. 
Sit  mir  der  semer  hure     mit  dein  golde  ist  geladen, 

der  botschafe  sullent  ir  geniesen,     die  ir  so  herlich  band  getan, 
zwölf  guldin  böge     sol  uwer  jeglicher  han. 

Aventure  do  fiugdieteraioh  starb. 

328.  Nun  lazen  wir  belieben^     den  edeln  keiser  rieh, 
und  kürzen  wir  die  wile     mit  Wolfherdieterich. 

Er  wuhs  mit  groszen  eren     bisz  er  voll  ward  ein  man. 
do  im  sin  lieber  vater  starb,     do  was  im  sin  fröde  zergan. 


fiM,  Do  ^ent  d!d  herten      durch  lamparten  lant, 
Siie  leiten  an  rtdi  ertti     ir  pffeUeirin  geWant, 
das  was  von  sideii  riebe      von  golde  wtnmesaii, 
Sie  giehgen  gez5i^eta!icbe      für  den  kaiser  stan.  w. 
325,1.  D6  sy  der  tiche  keisrer  im  "k^en  der  keiser  riebe)  von  erste  anes&cht«;. 
2.  ^^  Iöli5ne]  tngenfiche  fJRem  <9k^  riebe).        326,3.  em]  m  ehieiA  A. 
4.  ^%^  fißiH  AB,   ittt^t  Ühb,        827,1.  keiser:  isit  er  xms  hat  gesaht  w. 
2.  ^  iBum^  nxit  dem  gfo^de  und  zihsei  ttns  die  lant  w.     3.  des  mttslf^^nt 
ir  ^^es^,  ir  nserweltcA  man  w.    4.  solt  ir  zu  miete  han  B,  sol  jfegKchÖr 
zu  miete  han  w.        328.  In  w  ist  der  Abschnitt  nicht  bezeichnet,  auisser 
in  a  durch  eineh  r&0ien  Bi^dVst^o&en.  W  hat  deuiÜichen  Ahschn^,  'die  Ue- 
berschrift  -Äi  A,  und  in  0  im  das  hugdietrich  starb  und  wie  böge  und 
wachsmut  Wolfen  dietrichen  Iren  bruder  von  dem  lant  weiten  stossen  und 
sprachen  wie  er  ein  ban<^ett  ^ere  tmd  das   er  darumb  nit  erbes  möchte 
beirifü^n.  Abschnitt  mitSh  in  T  318.    1.  edelen  fehlt  A.    8.  er  lebte  in  grossen 
eren  der  kindische  man  w. 


—  %1  - 

329.  Do  Hngdieteriohe     an  siaem  eitde  lag, 
siner  lieben  kindie     er  mit  truwen  pflag. 
er  hies  sin  sune  junge     alle  dri  fdr  sich  stan, 
lant  und  bürge     mähte  er  jeglichem  undertan. 

880.  Er  sprach :  ^mine  sune,     ich  wil  je^lickem  sin  «rbe  geben, 
daz  ir  nach  minem  tode     mit  fride  mügent  geleben.' 
Er  gab  Wahsmute     daz  lant  bi  der  Ypper  dan, 
Bogen  gab  er  Blibort  daz  riche,     daz  dienet  d^m  künen  mali, 

381.  Er  sprach:  'Wolfdieteriche^     lieber  son  min, 

Eunstenopel  min  höhstes  erbe     sol  vor  allen  kinden  wesen  din.* 

Er  hies  Berhtimgen     aldo  fdr  sich  gan : 

^ich  empfilhe  dir  dinen  herren,     der  irirt  ein  bidermttiB.* 

882.  Darnach  an  dem  andern  morgen     der  konig  sin  ende  nam. 
Do  bestattet  man  zu  der  erden     den  fürsten  lobsam. 
Wie  balde  herzog  Berhtung     sinen  herren  zu  im  nam, 
er  farte  in  uz  dem  lande     in  die  stat  gen  Meran. 

888,  Do  hette  er  sinen  herren     bisz  in  daz  dritte  jar: 
er  lerte  in  manig  ritterspil,     daz  ist  «ndlich  war. 
er  lerte  in  wit  springen    und  schiesen  den  schäft, 
do  lerte  er  in  mit  truwen     alles  spiles  uberkraft. 

# 

884.  Er  lerte  ai  wierfam  mt  dem  messet,    tks  geschfltoh  im  sit  neit ; 
er  müste  anders  von  eiftem  beidtdn     sit  sm  gelef  ^i  tot, 


329,1.  dieteriche  wur  Y.  330,2.  ich  weis  wol  leider  das  ich  nit  lenger 
mag  geleben  w.  8.  Wahsttitrt  ohne  e  öfte.  yppedan  S,  bi  d«t  ippBü  ftfth  C, 
wider  ippertan  a,  wideir  ipeirn  daa  h  {4!m  latit  bider)  TperU  im  «,  Mder 
Tpon  hindan  d.  —  daz  an  der  iper  lit  F,  bei  der  Tp  hindan  Z,  4  lüarot 
B,  lylibort  C.  euch  ein  lant  w,  das  lant  zu  bibenborten  Y.  ein  weit  laat  Z, 
881,1,  dieterich  ohne  e  aUe.  —  1,6^.  min  erbe  sei  du  sin  a,  min  erbe  daz  si 
din  h,  min  erbe  sol  din  eigen  sin  d.  In  c  der  ffanze  Vers:  Er  gwp  diettrich 
daz  land  sin.  2.  Min  höhstes  erbe  zu  Constenopel  sol  wesen  din  BC  (sol 
din  eigeflb  din  €}.  E<M^8#enop^l  und  ^as  dftt«zu  h<^  jteta  IK^  din  eigen  ski  to. 
(sol  dienen  der  hende  din^.  3.  herseg  B.  Cw.  Aß.  du  bhft  ^in  fdtrVirer 
man  10.  832,2.  Do  bestat  man  wol  den  forsten  i^  e^m  üaaAg  -WiA 
zam  (bezam  €)  BG.  4.  lande]  lade  A,  laidie  BG  {in  G  sdiekut  la^ 
in  lande  oorrigirt),  in  heöa  tu  lande ,  dlU3  da  heisset  Meran  iBfd,  Mm  ffifä 
Meran  als  im  do  wol  gezam  bc,  883,1.  Br  hielt  m  in  also  groMti  «ren 
ad;  Mit  a.  gr.  e.^c.  2.  seit  mus  dat  bueh  ftir  warw.  884,1.  hwtlbt^Bi 
sider  Gw.  %  anders  ÄadJ\  f^fi^  BChe,  von  einem]  rot  dem  €W.  «it  Aalf 
anders  BGbc* 


—    52    — 

do  er  mit  groszen  sorgen     vor  im  uf  dem  stule  sas. 
do  half  im  got  mid  sin  meister,     daz  er  sit  genas. 

335.  Was  in  der  alte  lerte,     des  wart  der  junge  sin  meister  gar, 
maniger  hande  spil,  daz  ist  endlich  war. 

Er  ward  an  allen  Sachen     biderbe  und  gut : 

des  fröwet  sich  von  herzen     herzöge  Berhtunges  mu^. 

336.  Waz  in  der  alte  lerte,     des  ward  er  volkumen. 

Die  wile  betten  sine  bruder     daz  lant  an  sich  genumen, 
daz  in  die  forsten  swuren     mit  lute  imd  mit  gut. 
Do  Berhtung  daz  vernam,     da  ward  er  trurig  gemut. 

337.  Do  sprach  herzog  Berhtung :     'lieber  herre  min, 
ich  wil  an  dich  versuchen     die  besten  künste  din, 
din  schirmen  und  din  Sprünge;     uszerwelter  tegen. 
Ich  fÖrhte  uf  mine  truwe,     du  müsest  arbeit  pflegen,' 

338.  Do  sprach  Wolfdieteriche :     'lieber  meister  min, 
du  solt  an  mir  versuchen     die  besten  künste  din, 
die  ich  bi  minen  ziten     von  dir  gelernet  han, 

ob  ich  in  den  nöten     vor  den  finden  müge  gestan.' 

339.  Do  hies  im  herzog  Berhtung      driu  messer  dar  tragen. 

do  versuchte  er  sinen  herren,     also  wir  noch  hören  sagen. 
Sine  schirme  und  sine  Sprünge     erfur  er  gar  eben. 
Do  künde  er  wol  gefristen  '  vor  im  sin  werdes  leben. 

340.  Do  die  messer  verfielen,  do  sprach  Wolfdieterich : 
^Berhtung,  lieber  meister,     nun  solt  du  hüten  dich ; 
ich  wil  dir  nahe  werfen     zu  den  füszen  din ; 

hüte  dich  anders  niergen,     des  soltu  sicher  sin.' 


334,3.  vor  im  BCw]  sit  Ä.  335,1.  sin]  ain  C.  2.  an  maniger  w.  seit 
uns  daz  buch  furwar  w.  3.  ward  in  siner  Jugend  w.  4.  von  herzen]  gar 
sere  BC.  herzöge  feMt  A.  836, 1|3.  daran  was  er  unbetrogen  w.  2.  gebrüder 
C7.  die  lant  B,  an  sich  gezogen  w.  8.  lenten  BC,  übe  w.  4.  vemame  C, 
yemam]  wart  gewar  ad.  —  er  ungemut  C.  trurig  genug  w.  337,1.  der  h. 
BC.  2.  dich]  dir  C.  3.  springen  BC.  4.  wir  musen  BCw.  338,1.  rieh 
Ohm  e.  lieber]  gerne  w,  aber  d  lieber.  389,1.  der  h.  Bhc.  dar]  her  für 
BCw.  3.  schirmen,  springen  Bc.  volle  fürte  er  Cad,  ferfurt  er  B,  die  fürt 
er  b,  fürte  er  c       340,4.  Nun  hüte  BCw. 


—    53    — 

341.  Wie  balde  Wolfdieterich     daz  paesser  in  die  hant  genam: 
'Nun  wil  ich  dich  nit  werfen     so  ich  schedlichest  kan/ 
Er  warf  im  z  wuschen  die  fttsze  in  den  stul.  AJso  er  daz  hette  ersehen: 
'Hörent  uf,  lieber  herre ;     ich  wil  uch  meisterscheffce  jehen.' 

342/Warumb,  lieber  meister?     ich  han  doch  nume  ein  wurf  in  schimpf 

getan/ 
Do  sprach  der  herzöge  Berhtung :     'die  andern  sullen  wir  farn  lan. 
Ich  sich  ez  an  dem  ersten  würfe    und  an  dem  Sprunge  din, 
den  du  tete  behendigliche,      du  bist  der  meister  mm. 

343.  Daz  lerte  mich  uwer  enlin     der  künig  Anzius. 

Ich  was  von  im  entschlagen     von  kleinen  dingen  sus, 

daz  ich  zu  den  wilden  Eussen  kam,  zu  einem  kunig,  heisset  Grippian.   f-  j^  ^vr 

dem  dient  ich  lange,     als  ich  dinem  vatter  han  getan. 

344.  Waz  sinem  lande    und  sinen  eren  rehte  kun, 
der  kunig  bi  sinem  wibe     hette  einen  sun.  '    . 
der  jung  ist  geheisen     zu  namen  Pelijan, 

den  ich  daz  werfen     mit  dem  messer  auch  geleret  han* 

345.  Und  darzu  wit  springen     und  schieszen  zu  dem  zil. 

Einen  sprung  han  ich  vor  im  verborgen,     also  ich  dir  sagen  wil ; 
einen  wurf  mit  dem  messer     ich  im  auch  entsaget  han. 
daz  bistu  alles  geleret,     hochgelopter  man. 

346.  Grippian  der  riebe     was  mir  darumb  holt, 
er  gab  mir  harte  gerne     silber  xmd  golt. 


341,1.  Er  nam  daz  erste  messer  in  die  hant  der  tugenthafte  man  to. 

2.  schedenüchost  C.  —  schedliches  A.  Ich  wil  nit  jetzent  werfen  daz  beste 
daz  ich  kan  w.  3.  fasse]  bein  w.  342,1.  in  schimpf  /eTiZ^  w,  343*1. 
Daz]  Die  (dise)  kunst  W.  enlin]  anische  a.  der  knnig  fehU  A,  Antis  b, 
Artus  c.  Antzerus  d.  2.  enslagen  B.  Ich  erschrack  (erschal  &c)  von  sinem 
(minem  hc.)  zorne  w.  sus]  kus  bc.  3.  Do  für  ich  zu  BC.  Dar  ich  für  gen 
w.  zu  dem  k.  fheisset]  BCw.  Grippigan  c,  Grispiane?,  Cyprian-y.  4.  lange} 
ouch  mit  flisse  w.  dinem  vater]  uch  w.  344,1.  rech  kun  B.  Wol  nach 
grossen  eren  to.  waz  im  reht  kon  (kam  e)  bc,  was  ich  im  konde  geton  aä. 

3.  Belian  BC.  Blibbigan  c,  BiUian  d.  4.  den  ich  die  (selben  ad.)  kunste 
ouch  vor  geleret  han  BCw.  345,l<r.  Daz  werfen  mit  dem  messer  w. 
2.  einen]  zwene  w.  [vor  im]  w.  verborgen]  behalten  w.  3.  entsaget]  en- 
pfuret  o.  4.  alles  wol  geleret  BCw  (— ^.  346,1.  riebe  Wbc.  alte  ad. 
2.  harte  gerne]  gewillecliche  ad,  (res  und  6.)  kleider  be.  sin  s.  n.  sing. 
BCad. 


-  w  - 

Also  d^^t  loh  i^  Img^f    bocbgelopter  ^aa, 
bisz  mir  von  Kriecben     gute  botschaft  kam.' 

347.  Er  sprach  *vil  lieber  herre,     uz  ucb  wirt  ein  starker  man. 
Werbent  wisliche,     ez  kan  uch  numer  missegan ; 
wo  ir  sit  in  »öten,     so  rufent  got  an, 
den  engel  in  dem  tofe     sullent  ir  in  uwerm  herzen  han/ 

848.  In  den  selben  ziten     hetten  im  die  brüder  genumen 
allez  daz  im  zu  gute     von  Kunstenopel  solte  kumen, 
Kunstenopel  und  daz  laut     wolten  sie  im  nit  lan. 
Sie  sprachen,  er  wer  ein  kebskint     und  möhte  k^in  exh  geluiik- 

349.  Also  herzog  Berhtung     die  rede  do  vemam, 
er  gieng  ztthteglichen     fftr  sinen  herren  stan ; 

er  sprach :  Ml  lieber  herre,     wellend  ir  in  ritterschafbe  leben, 
uwer  laut  und  bürge     sullent  ir  uch  wider  heiasei^  g^hon« 

350.  Es  mag  nit  wesen  rat',     sprach  herzog  Berhtung, 
'ez  müsze  sterben  darumbe     manig  tegen  jung ; 
wenn  Böge  und  Wahsmut     sind  zwen  ungetrue  man, 
daz  sie  dir  din  erbe     nit  wider  wellent  lan.* 

351. 'Daz  kan  ich  nummer  gleuben,'     sprach  Wolfdieterich, 
'daz  mir  min  brüder  tuent    so  ungenediglich.' 
Er  sprach :  Vil  lieber  meister,     ich  wil  zu  in  riten  dan ; 
sage,  herzog  Berhtung,     waz  m^^g  ich  von  dir  m  bilfe  h^ni* 

352.  Daz  wil  ich  dir  sagen,'     sprach  herzog  Berhtung 
'daz  soltu  sehzehen  süne,     doch  sint  sie  gar  zu  jung, 
und  viertusent  helde,     die  stelle  ich  dir  zu  ban ; 
schawe  minen  grawen  hals,     den  strecke  ich  dir  dan.* 

353.  Er  sprach :  Vil  lieber  meister,     daz  han  ich  gern  vemn^ien, 
uz  dinem  rate     so  wil  ich  nummer  kumen.' 


346>8.  ich  l^g^  dem  haideiüschen  man  B€.  Ich  bleip  do  Efit^n  j^^ 
spradi  der  griae  man  tfi.  4.  nutze  daz  mir  gut  hotschaft  von  Krieche^  wi4€ar 
kam  w.  (wider  ad,  riche  bc.)  Ml, 2.  Werbent  B]  Eedent  AvJ^,  Ir  red^t«  C 
3.  wo]  war  C  (B  tmäßMilieh)  wen  a,  wenne  d,  jo  wo  h.  In  uwern  n<3tt^  c, 
349,3.  Er  spraeh]  Ich  sage  uch  w»  350,2.  Ich  lAehte  ^ch  (So  ?Wich  i(jh 
dich  hc)  m  ritter  so  slnt  ii^  (bistu)  noch  zu  jung  m.  4.  Sie  wollen  diy  die 
erbe  (mit  Uehe  C}  nit  wider  Ion  BC;  Si  went  uch  (dir)  uemen  die  erbe 
die  uch  uwer  (dir  din)  vater  hat  gelan  w. 


-  ^  - 

Er  enpfieüg  sm  sw^rt  nach  w^rcl^    921  eme;^^  {i^pjag^cittaigi, 
und  behielt  wol  ritt^rs  ordoxt,     ftLr  war  ich  x^^  daz  sag« 

354.  Do  im  herzog  Berhtung    daz  swert  gegeben  bteit, 
sin  sehzehen  süne     swnren  im  an  der  stet; 

daz  ware^  w^  graven    imd  y$er  li^zoge^  lol^e&ia^ 
under  jegliohom  himdert  ritter,     alao  herre»  w^l  gQ^ai;^* 

355.  Do  sante  herzog  Berktnng    boten  in  die  lant, 
vier  tusent  heMe     gewan  er  do  zn  hant. 

die  musten  sweren  aide>    also,  wir  noch  tiörei^  ^e^^ 
daz  sie  hulfen  Wolfciieterichen     sin  lant  w^der  bajag^A* 

356.  Sie  sprachen:  'Heber  herre,     waz  ir  weüeht,  daz  ist  getan.' 
Do  wiset  man  die  herren     ttsz  der  stat  zu  Meran. 

Sie  genigen  der  menige     mit  zuhten  über  al ; 
do  wiset  .man  die  herren     zu  Sippen  in  daz  tal. 

357.  IJf  zugen  sie  ir  segel,     die  usaerwelten  man, 
sie  kertan  fröHchem    uf  des  meres  stran. 

Sie  füren  uf  dem  mere     wol  gen  zweinzig  ta^en^ 
do  komen  die  herren     zu  Kunstenopel  an  die  habe. 

358.  Sie  zugen  in  ei^ien  walt     die  herreii  aUe^  sa^t, 
sie  leiten  an  vil  balde     do  ir  sturmgew^t. 

Do  sprach  der  herzöge  Berhtung :    'ir  sullent  hie  bestan ; 
ich  und  min  herre  Wolfdieterieh     wellen  zu  kof^  gan, 

359.  und  wellen  erfa^en  dia  mere    an  den  forste^  gut, 
waz  in  sie  zu  wiUe«    Böge  und  Wahsmut  i 

wellent  sie  unserm  herren    kein  gnade  lan  geschehen, 
so  mus  man  in  kurzen  ziten    manigea  tdtan  sehen^ 

360.  Hache  und  Herbrant,     ir  sullent  bi  dem  her  bestan. 
Vemement  ir  disz  hom,     ^o  knment  ir  und  mii^  man. 
So  get  ez  an  die  not,     daz  ich  aber  striten  sol ; 

so  kument  min  lieben  sune,     dez  g^ruw  icb  uoh  woL^ 


354,4.  ander  BC,  und  Ä^  fehlt  w.  jepflicher  «0.       356,3.  nej(^et  B.  ^ü- 
genten  0.  neigettent  c.    4.  Sispe  F,  open  Za,  egpanZb.       3^73*  strahii, 
stram  B]  trän.  Jn  3  u.  4  wird  wieder  in  vetscktedener  We^  der  JMm 
hergestellt,  in  BC  dwrch  als  wir  vemomen  haben.  In  w: 
sie  koment  in  zwelf  dagen      zu  C.  an  die  habe, 
In  eime  grünen  walde      tratent  die  k^rr^  ab^. 
359,1.  4ie  fem  A,  die  «Lere  fehU  ßC. 


—    56    — 

361.  Do  ritten  die  zwene     zu  Kunstenopel  ftir  den  sal, 
do  enp^eng  däz  gesinde     den  alten  nberal, 

jind  lieszen  Wolfdieterichen     ungegrüszet  stan. 

Do  sprach  der  herzöge  Berhtnng :  '  waz  hat  ueh  min  herre  getan  ? 

362.  Do  sprach  der  kunig  Wahsmut,     der  was  ein  junger  man: 
'Sage,  herzog  Berhtung,     wen  wiltu  zu  herren  han  ?' 
'Daz  wil  ich  Wolfdieterich,     der  ist  ein  getruer  man ; 

in  enpfalch  mir  sin  vatter,     ix  müszent  im  sin  erbe  lan. 

363.  Do  sprach  der  künig  Böge,     also  ein  ungetruer  man : 
'Wolfdieteriüh  ist  ein  kebskint,     er  mag  kein  erbe  han. 
In  wirket  bi  miner  muter     ein  grafe,  hies  Wulfin ; 

du  solt  in  lazen  fam    und  solt  unser  diener  sin.' 

864.  Do  sprach  der  herzog  Berhtung :    'lieben  herren  min, 
warumb  felschen  ir  uwer  muter     die  edeln  kunigin? 
Ez  stet  uch  werlich  ubef     sprach  der  grise  man. 
'Ez  gehorte  nie  kein  man  bosheit,     die  uwer  muter  habe  getan. 

365.  Do  stunt  Wolfdieteriche,     der  fürste  hochgeborn, 
frünt  und  mage     die  hete  er  gar  verlorn, 

die  hende  leite  er  zusamen :     do  sprach  der  küne  man : 
Ach  richer  got  von  himel,     wie  sol  ez  mir  ergan? 

366.  Do  sprach  Wolfdieteriche,    'lieben  brüder  min, 

dund  ez  durch  got  von  himel  und  laut  mich  bi  uch  sin. 
Nement  daz  laut  halbes,  daz  mir  min  vatter  geben  hat, 
und  laut  mir  daz  ander  teil     zu  dirre  guten  stat.' 

367.  Do  sprach  der  künig  Böge,     also  ein  ungetruwer  man: 
'Wolfdieterich,  du  bist  ein  kebskint,     du  mäht  kein  erbe  han. 
heb  dich  von  minen  ogen,     wellestu  genesen, 

oder  ez  mus  jetzen     uf  min  truwe  din  ende  wesen.' 

368.  Do  sprach  der  herzöge  Berhtung :     'daz  wer  mir  hart  leit, 
solt  ich  verlieren  also     min  grosze  arbeit, 

der  ich  zu  dem  fürsten     so  vil  han  getan, 
uwers  Undankes     so  mus  er  for  uch  stan.' 


368,3.  Wulfing  Y  (im  Beim  aufjungeling).      864,1.  der  h.  C.  äetfehU  A. 
4.  habeOw]  hetB,  hat -4.      365,3.  kiine]  deine  o.    4,  Ach  richer]  OweBC 


-    57    — 

369.  Do  sprach  der  kanig  BogQ :  'du  alter  zugebari, 

daz  du  uf  mines  yatters  hofe  ie  so  lange  wurdest  gespart. 
Wiltu  der  rede  nit  erwinden,  du  wirst  sin  anders  gewar ; 
daz  har  von  dinem  munde    heisz  ich  dir  brechen  gar/ 

370.  Do  sprach  Wolfdieteriche :  'ir  sint  die  brüder  min^ 
welcher  mir  rüret  minen  meister,     der  mus  yerschroten  sin, 
von  minem  guten  swerte     mus  er  geHgen  tot/ 

Also  antwirt  er  in  mit  zome,     des  det  im  grosse  not, 

371.  Do  wichen  die  zwene    gen  der  porten  dan; 

do  wafet  sich  in  der  bürge     manig  stritbar  man 

in  ir  liebten  brünigen     und  halsberg  wolgetan. 

Do  weiten  sie  die  zwene     in  der  bui^  erschlagen  han. 

872.  Do  sprach  der  herzöge  Berhtung:  'lieber  herre  min, 
behütent  wol  die  porten,     also  liep  ich  uch  müge  gesin. 
Der  gegen  uch  welle  tringen,    den  heiszent  uch  daz  hopt  lan, 
bisz  ich  ez  gekunde     manigem  werden  man.* 

873.  Wie  balde  herzog  Berhtung     in  ein  zinnen  sprang, 
sin  hom  er  erschalte,     die  wile  was  nit  laing, 

do  kerten  zu  den  rossen     sin  süne  und  ir  man. 
Sie  ilten  gen  der  porten,     die  fimden  sie  offen  stan. 

374.  Wie  balde  herzog  Berhtung     zu  sinem  herren  lief, 
do  schlugen  die  zwene  -  die  witen  wunden  tief, 

e  daz  in  ir  diner    mohten  zu  hilfe  kumen, 

do  betten  sie  in  der  bürge    manigem  daz  leben  genumen. 

375.  Do  ward  in  der  bürge     ein  ungefüger  schal, 
do  die  werden  Kriechen     in  trungen  uberal ; 
do  hub  sich  in  der  bürge    jamer  und  not, 
do  muste  manig  Kriechen     do  geligen  tot. 


369,1.  Wachszmut  Y.  —  zockbart  B,  zigebart  w,  zigenbart  TZa,  zug- 
bart  Zh.  4.  dir  felUt  A.  371,1.  zwen  konig  BC,  zwen  harren  w.  8.  liebte 
ringe,  wize  (in  die)  brüngen  wolgetan  w.  372,8.  zu  rosse  ilten  sin  süne 
und  viertusent  manw.  374,1.  derh.JBC.  Do  si  Berhtung  ersach,  züsinen 
harren  er  do  sprang  w.  2.  die]  manig  BÖ,  man  horte  Ton  Iren  siegen  manigen 
luten  klang  w,  3.  diener]  her  BÖ.  4.  daz  leben]  den  leip  Bö.  875,1. 
Siöh  hub  in  demhusew.  2.  kriechen]  gestew,  8.  Niemen  moht  geschdden 
die  angast  und^  die  npt  «7.    4.  Do  muste  In  dem  strite  maniger  ligeii  tot  w. 


—    5Ä    — 

376.  Die  Kriechen  in  dem  lande  alle  hin  zu  eigen, 
des  muste  manig  ritter  junge  do  tod  geligen. 
Die  in  der  bürg  waren     dennoch  do  vor, 

die  triben  einander  umbe     mit  schlegen  durch  die  tor. 

377.  Do  ward  vou  in  getnmgen     der  furate  lobsam, 
zwüsohen  in  und  sinen  meister    kamen  zweihundert  nan. 
do  leit  der  alte     in  sinem  herzeai  not, 

er  wände,  sin  herre     wer  in  dem  strite  tot. 

378.  Do  sach  man  den  alten     erst  howende  gan, 
im  überliefen  die  ogen     dem  herzöge  lobsam. 
Do  sprach  Hache  der  junge,     ein  ritter  lobsam : 
'ich  sihe  swert  blicken,     dort  stet  der  junge  man.* 

379.  Die  schilt  swungen  sie  zu  dem  rucken,     manig  schlag  hit  erbal; 
sie  fahten  wol  mit  grimme     bisz  sie  kamen  durch  daz  wal. 

Sie  stritten  wol  nach  eren     und  falten  zweihundert  man, 
bisz  dasz  sie  wurden  sihtig     Wolfdieterichen  an. 

380.  Do  hette  beides  werke  gewirket     der  beide  unverzeit ; 
wol  zweihundert  toten     bete  er  für  sich  geleit. 

Do  stunt  mitten  under  in     der  usaerwelte  tegen ; 

do  het  sich  Wolfdieterich     sins  jungen  libes  gar  erwegen. 

381.  Dennoch  striten  sie  in  der  bürge     wol  gen  dri  tagen. 
Do  ward  Berhtung     sin  folk  alles  sant  erschlagen, 
bisz  an  sin  sehzehen  sune,     die  beliben  gesunt  gar, 
Wolfdieterieh  iqid  sin  meister,     daz  ist  endlichen  war. 

382.  Do  sprach  Wolfdieteriche :  'wir  sullen  hinnan  jagen, 
sit  uns  dine  beide     zu  tod  sind  erschlagen, 

bisz  an  din  sehzehn  sune,     die  füre  gesunt  hindan ; 
verlüre  wir  der  einen,  so  müste  ich  trurig  stan.' 

376,2.  maniger  engelten  und  do  BC.  4.  einander  mit  siegen  aus  und 
ein  durch  BC.  377,2.  treuhundert  BC.  zweitausent  w.  zweinzig  tausent  Y. 
Zgleioh  4*  3.  B/ist  stifte  der  alte  grite  til  grosse  not  B,  ähnUeh  €.  Do  er 
sin  nutne  sach  der  alte  stift  erst  laoxt  w,  878,2/?.  dem  unTerzagten  man 
Z.  da9  saeh  manig  weyder  mm  w.  3.  ritter]  degen  £]  fürste  Cw.  4.  ich 
sin  sw^  A.  sibe  di  »w^  BCw.  379,2.  fahten]  hiw^  BC.  fahtent  h. 
3.  zw^tus^t  Aa^  treuhundert  B(7.  zweihundert  M.  4.  sie  iren  herren 
(reren)  wurden  sil^tig  an  JPO.  380,3.  zweihundert  BCZ.  driu  hundert 
w.  aweituaent  A*,  yü  tus^t  F.  4.  erwegen]  yeijehen  0.  381,  L  zweinte^. 
2.  L&mt}  JSCco,       &8i^.  sehzehen  fMt  TF.  füren  wir  BC,  farent  a. 


—    9»    -^ 

883.  Do  spra^ib  herzog  Berhtung :    'nein,  lieber  herre  min ; 
ich  Ym\  seh;^en  süne,     die  müszen  bi  uns  Bin : 
der  sol  jeglicher     wqI  hundert  man  bests^i ; 
so  bestan  ich  selber  :&weihuyid«irV    sprs^  deif  griije  m^, 

384.  Dennoch  giengen  sie  zu  strite,     also  wir  noch  hören  sagen, 
bisz  daz  Berhtung  siner  sune    BehB  wurden  orschlag^ep.. 
Wenn  er  einen  sach  fallen^,     bxhqj^  he^en  blicket  er  an, 
und  lachet  innegliche,     daz  iht  verzaget  der  junge  man. 

385.  über  in  lief  einer,     der  was  ein  hold  gut, 
der  warf  Wolfdieterichen    uf  sinen  stahelhut, 
daz  der  werde  fturste     under  sinem  schilte  gelag 
und  in  denselben  ziten     keiner  sinne  pflag. 

386.  Wie  balde  der  herzöge    über  sinen  herren  S|a:an|j, 
sinen  schilt  festen     er  über  in  geswaug, 

daz  swert  zu  beiden  siten     er  mit  schlegen  bot. 
In  komen  sine  süne  zu  hilfe,     dez  det  in  grosze  not. 

387.  Wie  faste  sie  sich  werten,     die  forsten  lobsam ; 

die  rücken  sie  zusamen  kerten,     also  wir  ez  yemumen  han, 
und  schlugen  die  Kriechen    Yon  in  do  hindan 
und  liesen  iren  vatter     mit  dem  herren  umbegan. 

388.  Do  zuckte  herzog  Berhtung     sinen  herren  uf  su  hant, 
also  snelligliche     den  heim  er  im  do  abe  baut, 

den  sweis  er  im  uz  den  ogen    ackieire  gewist, ' 

Mes  lobe  ich  got  von  kimel,     daz  du  noeb  leb^idig  bist.' 

389.  Do  sprach  Wolfdieteriche :  'wir  sullen  hinnen  jagen, 
sit  uns  dine  diener     sint  zu  tode  erschlageu. 

Die  Kriechen  sigei^t  alle  zu ;    wir  müsen  geUg^n  ifOi! 
Do  kerten  si  zu  den  rosa^,    in  was  f  on  dooBOuai  Bot. 


383,t  i^  tu  BG  a.  man}  niit  stritie  BC*  ^kXß-  w^  gen  ct»y 
tagen  BGw,  2.  Bq  wu]r<^9  Berhtimga  süua  seha  «.  B,  (Oiß).  4.  ivKt  t#l 
als  er  lacht  B€.  38£i,i.  lief}  kan^  BC.  Ob  in  sttmt  lo.  2.  W.  mit  i^ 
stain  BCkQ,  386,1.  Wiekalde  heirzog  B>  aehvitlingea  nber  n.  spra^f  iff. 
2.  Die  krieehen  alleiiKthaJbeQ  hettent  uf  in  gr^osen  dp^mg  f/o.  387,1.  IHe 
rücken  sie  zusamen  keiten  so  horte  was  der  strit.  %  fie  abgen  "9^.  irw 
herren  die  diefen  wuideu  wit  to.  888,8.  es  wai^t  in  z^  d^^c^  vlQ^e  4^ 
sweis  er  im  abe  wiat  Wh,  4.  lebende  «;.  3^,8.  sigen  4*  fOf^ami  B^  f^^ 
gent  0,  ritwit  w. 


—    60    — 

390.  Die  Kriechen  in  faste  folgetcn     den  tag  bisz  an  die  naht. 
Die  herren  für  sich  ritten,     die  wil  die  rosse  hetten  mäht, 
bisz  sie  von  Knnstenopel     komen  ferre  dan. 
Do  begreif  sie  die  naht     in  einem  iinstem  dan. 


Aventnre  wie  Wolfdieterichen  sin  diener  wurdent  gefangen 

ob  dem  bmnnen. 

391.  Des  selben  tages     die  sunne  luter  schein. 
Die  edeln  hergesellen     wurden  des  inein, 

sie  ritten  über  einen  brunnen,     der  in  dem  walde  was. 
Do  wurden  schier  die  werden     an  ganzen  fröden  lasz. 

392.  Sie  wolten  ane  sorge     do  geruwet  han, 
und  leiten  ir  geschmide     nider  uf  den  plan. 
Uf  einem  anger  grüne     in  dem  walde  breit, 

über  den  brunnen  saszen     die  künen  helde  vil  gemeit. 

393.  Ane  alleine     der  held  Wolfdieterich 

behielt  an  sinem  libe     sin  geschmide  wunneglich. 
Sie  wolten  do  ruwen     under  einer  linden  breit : 
zusamen  sie  gesasen     die  helde  vil  gemeit. 

394.  Nun  was  durch  aventure     gestrichen  in  den  tan 
Wolfdieterich  der  küne,     ein  ritter  lobsam. 
zwölf  risen  grosze     wurden  ir  gewar, 

des  Waldes  eidgenoszen    hüben  sich  do  dar 


389,5—8  in  w.  (Z  301.) 

Sy  kertent  von  der  vesten      in  einen  grünen  walt 

also  snelleclichen,      die  stolzen  helde  halt. 

wol  dri  hundert  kriechen      die  jagetent  in  nach. 

Wolfdieterich  und  den  sinen  wart  zu  fliehen  gach. 
391,1.  Nur  A  Abschnitt  uuä  üeberschrift.  An  demselben  morgen  die 
sonne  schone  schein  w.  A  hat  tages  zweimal,  es  fehlt  ein  Wort,  etwa  fruo. 
2.  des]  dan  A.  392.  4  vor  3  in  W.  4]  den  BG]  einen  Aio.  külen  brun- 
nen süsze  A,  brunen  küle  Cw.  künen  und  vil  fehlt  Bw.  393,1.  wolfherd 
C.  also  On  allein  der  helde  Wolfherdieterich  —  on  alleine  uf  min  triwe 
der  h.  W.  tr.  3.  Die  mark  sie  do  gehaften  an  die  1.  br.  w.  394,1.  Nun 
was  von  notdurffc  von  in  (gegangen  ad)  in  den  tan  w.  2.  küne]  gehewr 
(Beim  auf  abentewr)  BC.  3.  ir  B]  in  A.  erhörten  si  do  gar  w.  4.  komen 
geslichen  dar  w. 


—    61    — 

395.  Mit  starken  stahelstangen    und  mit  s werten  breit. 
Aue  wer  sie  da  flengen     die  helde  yü  gemeit, 
wenn  sie  so  necket  waren,     es  wer  anders  nit  ergan. 
Sie  wurden  do  gefüret     uf  eine  feste  dan. 

396.  Die  guten  helde  küne     wurden  gefdret  hin 

uf  die  bürg  zu  Trojemunt,     dar  stund  der  risen  sin. 
Belamunt  der  beiden    in  do  ingegen  gieng, 
sine  waltrecken    er  do  frölich  enpfieng. 

397.  In  einen  kerkere     leit  man  die  helde  gemeit, 
Sie  liten  grosze  swere    und  ouch  arbeit. 

Sie  sprachen  alle  gliche,     die  helde  hochgebom : 
Ach  herre  got  der  riebe,     nun  laz  dirs  wesen  zom.* 

398.  Belamunt  der  beiden     sprach:  'gelobentmir, 
ir  müszent  ez  eramen,     dasz  ir  so  grosze  gir 
bettenty  do  ir  mir  frumtent     leid  und  kununer  grosz, 
do  min  bruder  Olfian     ward  zu  ^riechen  siglos. 

399.  und  bette  ich  och  in  pflibte     Hugdieterichs  bäm, 
ich  weite  in  bebalten    und  heiszen  wol  bewam, 
daz  er  mir  nit  entrunne,     uf  die  triwe  min  I 

brot  und  kalter  brunne     müste  sin  beste  spise  sin.' 

400.  Nun  laszen  wir  die  helde     in  groszen  nöten  hie. 
Wolfdietericb  der  küne    in  dem  walde  gie, 

und  do  er  über  den  brunnen    under  die  linden  kam, 
do  er  gelaszen  bette     sine  lieben  dienstman, 

401.  Do  der  belt  vermessen     ir  nit  fand  noch  ensach, 
gar  truriglichen    er  wider  sich  selben  sprach : 

Von  bimel  Crist  der  riebe'     so  rette  der  werde  man, 
'war  sint  die  kumen  alle,     die  ich  hie  hette  gelan?^ 


395,2.  fiengen]  umbgend  Ä.  gingent  0.  8.  anders  wer  es  in  nit  er- 
gangen A,  896,1.  helde  küne  B€]  ros  A,  helde  mexe  w.  2.  troymnnt 
BC.  troyemunt  F,  trinununt  a,  trimunt  h,  Drynnatt  c,  tnununt  cL  3.  Pal- 
mut dY.  Felmant  a.  BeUemutt  c,  Belemnnt  h,  4.  wal^brecken  cL  397,1. 
kerkere  (: swere)  Hdsckr.  kerker]  berg  diefe  oä.  vil  gemeit  A  898,2.. ez 
amen  A,  begir  A,  8.  hettent  fehlt  W.  Und  band  mir  gefrompt  A,  Ix. 
habt  B.  4.  clephant  a.  Ollifan  c.  Elfßan  d.  zu  kriechen]  im  kriege  c« 
899,2.  in  ouch  w,    8.  entnmne  Che]  engieoge^lB.       401,2.  gar}  hiEte  oM»* 


-  »  - 

402.  Mit  trorigen^i  mtite     0r  «mder  die  liitden  sas, 

sinem  senden  her^eni     imikiiigeh  sclild,ck  er  dö  mas, 
Vaz  sol  ioh'  ^q^raiBli  det  werde,    'flirba«  zü  eittem  man, 
sit  ich  min  lieben  frulide    hfe  Veriom  halx'?* 

408.  Sin  klage  die  was  bitter^     naichel  imd  grom; 

er  schrei  b^  kiter  s%imifie|     daz  ez  an  daz  gebirge  erdos^. ; 
daz  erhörte  uf  der  bui'ge    der  rise  BelamtiAt 
und  die  risen  ungehure     an  d^  selbien  stallt. 

404.  Der  ungetofte  riefte     balde  ttberal, 

daz  sich  in  der  bnrge     htib  em  groszer  schal. 

*Nun  wol  uf,  ir  keld^  vermessen,     briüigettt  mir  den  man, 

des  stimme  iek  also  fferre     in  dem  wähle  Tenrtimea  han.* 

405.  Do  liefen  sie  alle     d^  torg^berg  hin  zu  tal, 

in  was  not  zu  der  ftite,     sie  namen  tnanigen  üal, 
e  si  dar  komen,     do  sie  den  jungen  man, 
den  herren  WoMi»tei4ek     Wurden  sihtig  an. 

406.  Einer  sprach  äA  dem  aiidem     vil  dick»  'vaha  tratsh,' 
in  was  zu  dem  dtter    tber  deü  brunnen  gaeh. 
Mit  ellenthaftem  m!A%e     s]ßraüg  tif  do  diar  kielt, 

zu  wer  nach  tittiötti  orAen     waM  er  schreit  g^teft. 

407.  Wüher  was  er  gehei^dn,     der  ir  meister  Was ; 
er  trat  hin  zu  dem  jungen     nider  «f  das  gsas ; 

er  sprach :  ^kikidiadier  ridcke,     din  sweiri  fem»  iok  Ton  dir  han. 
Nun  gib  dich  gefangen^     ez  nuig  amders  nit  etgam^' 

408.  ^Min  swert  han  ich  gefUret     von  Kriechen  sicherlich» 
ich  sol  ez  billich  leiten     sj^ach  Wolf  her  Dieterich. 
'Ich  sage  dirs  rise  groszer,     wiltu  ez  von  mir  han. 
dumust  mir  treten  naher»     vil  ungefüger  man.' 

409.  Wilher  der  starke     lenger  nit  enlie, 

gegen  dem  jungen  recken     er  verwafent  gie ; 
er  w(dte  das  wa£sii    von  ut  elmptsukgeä  ItUD* 
Et  ward  von  dem  jungen    anders  do  getan. 


■Ju. 


404.  Die  ßtrcpkt  fMt  5c.  rdhBi,  40S,3  u.^inB€  im  ii»^406,2. 
406,1.  til  dicke  tor  zu  dem  andern  ii.  4074-  "W^ÜMÄÜbcT,  Wucher  JP» 
WiUicher  €uL  2.  nider  hinter  hin  A.  km]  nah«  BG.  nider]  naher  w. 
408^.  küMch  behalten  c,  bälicker  fäeren  ad.       409.  B  ^  hkr  tinen  Ah 


410.  Wolfdieterich  der  küne    üeif  dM  nsen  an^ 

er  schlug  au  deu  stuuden     deia  rt8e&  freisam 

zu  den  brüsten  eind  waadm,     daz  er  des  si^ertes  Tergas^ 

daz  er  mäste  faUän     toit  nider  m  daz  §t^ 

411.  Ein  rise  ungehure     gen  der  linden  sebreil^ 

daz  er  sinen  gesellen  dot  sach,     daz  was  im  £a«t  kik ; 
er  lief  von  den  Eriecben    den  werden  ritter  an, 
Wilher  sinen  meister    wplt  er  gwoclieii  han« 

412.  Mit  einer  stangen  swere    frmnt  er  im  ungemach« 
dem  vil  werden  Erieclien»    dovon  im  we  geschaek ; 
dem  kindischen  recken     gab  er  «inen  seblag, 

daz  der  held  Wolfdieterich '  under  sinem  Schilde  gelag« 

413.  Du  must  dich  noch  gefangen     an  min  gnad  ergeben, 
und  wiltu  hie  behalten    vor  mir  diu  welrdes  leben. 
Min  swert  wil  ich  yersnchen    an  dinem  sneclen  lip, 
dich  beschawet  zu  Kriechen     nummer  man  noclii  wip.^ 

414.  *Do  troest  mir  gar  sere,'     sprach  der  fUrste  rieh ; 
'helt,  diu  geinüte  tölrketö    Und  tu  kö  tugeAlteßh, 
und  trag  von  mir  gtttitöben,     daz  ith  tde  bi  mir  hau, 
und  lasz  mich  durch  Alt  'ere    bi  deiül  libe  bestan.* 

415.  Der  rise  us  groszer  freise     im  antwurte  do, 

er  spraeh :  ^^^wü^ii»    iHrst  <dhi  setHie^  iiMto : 
ich  fahe  dich  hM&'    i^rtlich  äet  gro8ze  ^Mla\ 
an  eines  bomee  iaifte    ^  ^li  dA^  b^dttke^ai  aft/ 

416.  'Daz  henken  wer  mir  swere'  sprach  Wolfdieterich, 
'ich  sage  dir  ander  mere»     rise  Preislich  ^ 

ich  bin  von  ritterschelte    wds  ^i  onob  ein  miuä, 
wie  ich  menlicher  krefte    ietee  iiit 


410,2.  uf  der  haiden  grüne  der  usaerwelter  man  C.  3.  er  schlag  im 
under  die  brüste  ain  wunde  0.  zu  der  linken  brüst  oinwmidenB.  411,1. 
gen  B€]  Vergeh  Y]  von  Aw.  8.  ton]  an  Ä.  413,^  aH^idm  Mub  Mdätkr. 
senden  Äw,  fefiH  B,  sydinenO.  414,«.  halt  J:^,  Velare  feMÄ.  41M- 
nach  ac,  (grossem  freisen  01).  der  r.  makmati»  tfltMff  (üi)  f^amm  treiseii  4o 
TT.  der  rise  uss  grösser  Mide  &.  der  rli  ^»äs  gftosMkn  to^no  4;  1  ?aä4e 
na<^  bald«  zum  Seim  ävf  aste  haben  Bw.  grosse]  ungefüge  A,  416,3.  von 
ritt«schafte]  b^  meinen  gfeicJieft  B,  mine  ir^üo^en  (7.  4.  ietz  A,  Hkifeit 
BC,  ietzent  a,  ietzit  &.  yezent  c. 


-     64    - 

417.  Er  trat  im  also  nahe     mit  einer  stangen  gros, 
des  der  rise  lange     gar  wenig  do  genos. 

Er  swang  im  von  dem  libe     einen  Schenkel  of  den  plan, 
er  sprach :  'drut  geselle,     henkens  solt  du  mich  erlan/ 

418.  Des  risen  michel  troen     was  da  gar  gelegen, 

do  er  sin  bein  daz  grosze     sach  ligen  uf  den  wegen ; 

er  leit  groszen  smerzen    und  ungefüge  pin : 

'Owe  du  groszer  Schenkel,     wie  mohtestu  ie  so  mürwe  gesin ! 

419.  Ich  wände  daz  tusent  klingen     mit  stahel  wol  gehert 
dich  also  balde  möhten     han  abgebert 

von  einem  so  groszen  libe.'     Im  was  die  wunde  zom, 
doch  must  er  von  dem  jungen     den  Schenkel  han  verlorn. 

420.  Ein  ungetöfter  beiden,     ein  groszer  rise  halt, 
der  was  fttr  den  ktinsten     recken  uzgezalt, 
den  do  hette  der  übel    beiden  Belamunt, 

der  trat  gen  dem  Kriechen     zu  der  selben  stunt. 

421.  Der  junge  von  den  Kriechen     Wolf  her  Dieterich 
lief  do  an  mit  zorne     den  risen  freischlich. 

Der  ungetöfte  beiden    balde  sin  ende  nam, 

erst  ward  mit  zorne  bestanden     der  fürste  lobsam. 

422.  Daz  swert  daz  im  sin  meister,     herzog  Berhtung,  gab, 
domit  frumpte  er  manigen  recken     nider  in  sin  grab. 
Er  schlug  der  rigen  zwölfe     ob  dem  brunnen  kalt 
under  der  linden  grüne,     der  werde  ritter  halt. 

423.  Der  wirt  von  dem  huäe     horte  der  risen  klage 
uf  der  vesten  kluse,     farwar  ich  daz  sage. 

Er  gieng  zu  der  kemnaten     der  küne  wigant ; 
er  gürte  sich  getrate     in  sin  stehelin  gewant. 


420,1.  ein  grosser]  der  was  A.  3.  den  do  von  der  bürge  der  beiden  P. 
w,  4.  BC,  Under  manigem  helde  an  der  A,  Us  in  hette  erweit  an  der  w. 
421,1.  Den  jungen  a.  2.  den  risen]  den  beiden  A,  der  beiden  a.  ^  422,1. 
h.  B.]  zu  kriechen  BC»  im  zu  kriechen  sin  werter  yatter  gab  ad,  im  sin 
vatter  do  zu  kriechen  gab  hc.  2.  frumpte]  leite  ad.  recken  Ahc\  siechen 
BC,  fMt  ad.  423,3.  küne]  mere  w.  4.  sich  vil  balde  und  kert  da  er 
den  heilt  (ad,  jungen  hc.)  fant. 


—    65    — 

424.  Er  kerte  hin  zu  walde     do  er  den  jungen  fant. 
Erst  ward  Wolfdieterichen     sorgen  vil  bekant. 
Do  er  den  held  von  Kriechen     von  erst  anesach, 
mit  zornigem  mute     der  wilde  beiden  sprach : 

425.  'Nun  sagent  mir  gar  balde,  wes  band  ir  mich  gezigen, 
daz  ir  mir  hie  zu  lande  mit  striten  wellent  angesigen? 
Daz  müet  mich  also  sere,     uszerwelter  degen. 

Nun  werent  ucb  ritter  edele,     es  get  ucb  nun  an  daz  leben/ 

426.  Do  zugen  sie  von  den  siten     zwei  swert  die  küenen  man, 
und  liefen  an  den  ziten    beide  einander  an, 

von  zornigem  sinne,     also  wir  noch  hören  sagen. 

Die  swert  wurden  mit  grimme     do  von  in  geschlagen. 

427.  Sie  triben  einander  umbe,     die  uszerwelten  tegen, 
manigen  weg  krumbe     mit  stieben  und  mit  schlegen. 
Der  strit  wart  so  herte,     daz  der  sweis  von  in  flos. 
Mit  schlegen  sie  sich  werten,     sie  waren  zagheit  blos. 

428.  Wolfdieterich  der  werde     gab  dem  beiden  einen  schlag, 
daz  er  uf  der  erden     vor  im  gestrecket  lag ; 

mit  zornigem  sinne,     hew  er  uf  in  daz  ist  war. 

Er  künde  sin  nit  gewinnen    also  tur  als  umb  ein  har. 

429.  Wie  balde  der  wilde  beiden     wider  uf  gespr^ng! 
do  lief  er  an  den  Kriechen,     die  wil  was  nit  lang. 
Uf  der  beide  grüne     mit  zom  er  uf  in  schlug. 
Wolfdieterich  der  küne     im  des  lützel  do  vertrug. 

430.  Der  strit  werte  under  in  beiden    bisz  in  die  naht  benam; 
do  entweich  der  übel  heiden    von  im  in  den  tan. 


424,1  =  2,  w.  2.  do  in  in  dem  walde  der  starke  heiden  fant  «o.  425,2. 
hie  zu  walde  BCw.  (zu  lande  auch  T),  3.  degen]  man  Ä,  4.  ritter 
edele]  ritterlich  Ä.  4ß.  BC.  nun  fehlt  B.  ez  mus  entweder  mir  oder  ucb  an 
daz  leben  gan  A.  wir  müssent  strites  pflegen  w,  426,3.  von  zom  begunden 
sie  limmen  BCw.  427,1.  tegen]  man^C  2ß,  in  dem  wilden  tan  J5C7. 
429,1.2.  Uf  sprang  er  geswinde      der  heidenisch  man, 

imd  lief  mit  zorne      den  Kriechen  wider  an.  BC, 

Uf  sprang  geswindecliche      der  heiden  fireisam 

und  lief  figentliche      den  starken  helt  an  w. 
3.  zom]  nide  BC,    4.  im  lützel  do  B,  im  do  lützel  €,  im  des  nit  J^  im 
das  nit  ad,  im  do  nit  b,  im  nit  vil  c. 

5 


—    66    — 

Do  kom  ein  gezwerg  gegangen    zu  Wolf  her  Dieterich ; 
daz  ward  von  im  empfangen,     ez  sprach  gar  tugentlich. 

43l/Daz  mir  dein  vater  Hugdieterich     zu  gut  hat  getan, 
dem  heidenschen  recken     mustu  gesigen  an.' 
'Daz  lone  got  von  himel     dem  lieben  vater  min, 
daz  er  dir  erbot  sölich  ere,     kleines  gezwergelin. 

432.  Des  bistu  von  nature     ein  getrüer  man, 

daz  du  mich  hie  zu  walde     des  wilt  geniesen  lan.' 
Der  Meine  was  dem  groszen     von  waren  schulden  holt, 
er  gab  im  von  der  hende     ein  adelichs  golt. 

433.  [Es  sprach]  Verder  helt  so  gute,     nim  hin  daz  vingerlin, 
und  wis  in  hohem  mute,     dir  wirt  noch  fröden  schin. 

du  also  ich  dich  lere,     vil  küner  wigant, 

wenn  er  herwider  kere,     so  stos  daz  swert  in  den  sant. 

434.  So  machest  du  in  schiere     sines  libes  fri, 

sine  ringe  ziere     werdent  weicher  denn  ein  bli.' 

Die  naht  von  dem  himel     urlap  do  genam, 

der  schin  des  lichten  morgens     den  obem  sig  gewan. 

435.  Sie  sahen  gegen  in  ilen     den  ungetöften  man. 

Der  kleine  sprach  zu  dem  groszen     'mm  mus  ich  urlap  han. 
Do  der  edel  Krieche     des  beiden  ward  gewar, 
er  sties  faste  in  die  erden     sin  lichtes  wafen  klar. 

436.  Bi  einer  kleinen  wile,     also  wir  es  han  vemumen, 

was  Belamunt  der  beiden     zu  dem  Kriechen  wider  kumen, 
Er  sprach :  'ir  band  erschlagen     min  beide  an  dirre  zit, 
nun  werent  uch  ritterliche,     sich  hebet  ein  herter  strit. 

437.  Belamunt  der  beiden     was  ein  küner  man, 
«r  lief  uf  dem  gevilde     den  jungen  ritter  an, 


430,3.  dleterichen  :  tngentlichen  A.  431,1.  zu  gut]  so  vil  gutes  w, 
432,2.  YäQfMtA,  433,1.  Es  sprach aßc,  zufügen,  y^erdei feMt w.  2.  wis] 
bis  B,  sist  b.  4.  so  stoszt  es  an  di  haut  T.  434,3.  Urlap  do  w]  do  ein 
ende  ÄC,  nur  do  B.  4.  morgens]  tages  BCad.  435,4.  Wolfditrichs  heim 
lucht  schone  und  auch  sin  hamasch  Mar  Y,  437,1.  Bei.  der  haid  der 
kune  freisam  B,  Bei.  der  kftne  der  haiden  fraissan  0.  2.  w,  gewilde  c. 
do  lief  er  (der  lief  BC)  uf  der  beiden  <uf  der  grüne  C,  Beim  auf  küne; 
uf  der  haiden  grüne  B)  den  werden  kriechen  an  TT". 


—    67    — 

mit  eiuem  wafen  herte,     domit  der  werde  man   \ 
vor  bi  sinen  ziten     hette  dinges  vil  getan. 

488.  Do  hnb  sich  von  in  beiden     angst  und  not. 
der  ungetöfte  beiden     forte  ein  brunige  rot ; 
vor  aller  schlahte  wafen*   was  Belamunt  behnt, 
er  faht  gar  kreftiglicben     mit  dem  werden  Kriechen  gut. 

439.  Sie  fahten  hie  zu  walde,     die  zwen  küne  man, 
bisz  sie  die  naht  vinster    von  einander  began 
mir  ir  gewalte  scheiden.     Der  beiden  Belamunt 
gieng  über  einen  brunnen,     der  was  im  vil  wol  kunt. 

440.  Welcher  des  mit  kreften     fÖUeglioh  getrank, 
und  er  dann  geswinde     wider  uf  gesprank, 
von  des  wassers  nature     gewan  er  do  zu  haut 
fünfzehen  manne  sterke,     dut  uns  disz  buch  bekant. 

441.  Do  beleih  der  übel  beiden  bisz  an  des  is^ges  schin. 
Do  kam  zu  Wolfdieterichen  aber  daz  gezwergelin, 
Bigung  was  ez  genennet,     der  vil  kleine  man, 

ez  gieng  gezogenliche     für  Wolfdieterichen  stan. 

442.  Ez  sprach  zu  dem  tegen  junge :    'nun  höre  die  rede  min« 
diu  starker  widersache     ist  gegangen  hin 

über  einen  külen  brunnen,     vil  küner  wigant. 
fünfzehen  manne  sterke     wirt  im  do  bekant. 

443.  Nun  habe  ich  sicherlichen  diu  not  vorbedaht, 
und  hab  dir  des  brunnen  zwen  trünke  braht. 
Des  trink  ane  sorge,     fürste  lobesam; 

so  gesigestu  sicherliche     dem  ubeln  beiden  an.* 

444.  Do  Wolfdieteriche     des  brunnen  getrank 
hei  wie  geswindliche     er  do  ufgesprank. 


437,3.  werde]  küne  w,  4.  wimders  vil  het  J5C.  vil  schaden  hette  tr. 
4383*  wafen]  sorge  w.  4.  werden  A  fehii  dden  andern,  439,1.  hie  z.  w.] 
von  einander  ad.  2.  sie  fiach  yinster  A.  began]  nam  A,  3.  und  mit  A» 
irme  w,  4.  im  fehlt  A.  440,1.  Welcher  BC,  wer  A,  Welich  man  w. 
3.  er  do  Ow.]  er  B]  der  selbe  A.  441,1.  übel  0,  wilde  ad,  fMt  Abc  {in 
B  bleib  er).  2.  Zu  Wolfd.  kam  daz  gezwergelin  «o.  3.TBygung  a.  Bibung, 
Bybung  BCbcdY.  In  A  ist  Bibung  in  Bigung  geändert,  443  ««.  444  fd^ 
len  wX,  stehen  aber  7.  443,1.  ich  auch  A,  vor  A]  auch  BC,  444,2. 
geswindliche]  ritterliche  BO.  do]  wider  BO. 


—    68    — 

'Nun  lone  dir  got  von  himel,     du  kleines  gezwergelin. 
Ich  getrue  nun  wol  gesigen     an  dem  Übeln  Sarrassin.' 

445.  Zu  haut  dp  kam  geloffen     der  beiden  freisan. 
do  entweich  der  kleine     von  im  in  den  tan. 

Do  lief  der  edel  beiden     den  Kriechen  wider  an ; 
do  ward  ez  ritterlichen     von  in  beiden  do  getan. 

446.  Man  sach  vil  balde  risen     des  beiden  halsberg  gut, 
do  von  Wolfdieteriche     ward  gar  hochgemut. 

er  schlug  im  von  dem  libe,     der  helt  unverzaget, 

sin  vil  lieht  geschmide,     also  uns  disz  buch  noch  saget. 

447.  Der  ungetöfte  beiden     schrei  vil  lute  owe, 
er  muste  vor  dem  jungen     sitzen  uf  den  kle. 
ein  hembde  rieb  von  sidin     sach  er  an  im  do, 
dovon  der  held  von  Kriechen     ward  inniglichen  fro. 

448.  Ez  was  vor  sant  Jörgen     des  herren  gewesen, 
also  wir  ez  an  dem  buche     hören  singen  und  lesen, 
wie  ez  dem  beiden  würde,     daz  dun  ich  uch  bekant. 
Belamunt  der  beiden     was  geritten  in  ein  laut 

449.  Mit  sinen  risen  ktine,     ein  kloster  er  gewan ; 
daz  kosperlicb  hembde     leit  er  durch  spotten  an. 
Der  junge  von  den  Kriechen     lenger  nit  enlie, 
für  den  beiden  wilde     er  do  lachende  gie. 

450.  Er  sprach :  'helt  vermessen,     ez  were  wol  min  rat, 
daz  du  dich  lieszest  töfen     nach  cristenlicher  dat, 
und  falschen  glauben  lieszest     underwegen  sin ; 
helt,  daz  ist  ane  lougen,     die  aptgötte  din 

451.  Sie  wellent  dich  hie  feilen,     küner  wigant ; 
Neina,  drut  geselle,     geleub  an  got  zu  baut.' 
Des  antwurt  im  balde     der  ungetöfte  man : 

'Nun  habe  du  dinen  glauben,     und  lasz  mich  den  minen  han. 


444,3.  du  fehlt  Ä,      445,1.  Zu  haut  feMt  W.  Die  Strophe  lautet  in  w  (a). 
Das  sol  vil  gut  rot  werden,      so  sprach  der  furste  rieh. 
Zu  haut  kam  gegangen      der  beiden  freiszlich, 
Er  lief  in  zomeclichen      in  grossen  freisen  an. 
Do  ward  gaf  ritterlich      von  in  beiden  do  getan. 

446.2.  der  berre  W-rich  A.    der  helt  W.   w.   gewan  gar  hohen  mut  w. 

449.3.  junge  man  von  den  A,  junge  do  von  kr.  w.    4.  für]  vor  Aa.       450,4. 
abgötte  Oc.        451,1.  küner]  raerer  ab.    4.  du]  dir  0. 


—    69    ~ 

452.  E  ich  weit  cristen  werden    und  locken  der  götte  min, 
ich  weit  e  sicherlichen    hie  des  todes  sin.' 
'So  mustu  balde  sterben/     sprach  gar  zorniglich 
der  edel  forste  werde     Wolf  her  Dieterich. 

453. 'Daz  kan  in  allen  landen     nieman  understan, 
ez  müs  zu  disen  ziten     dir  an  daz  leben  gan. 
Do  er  nit  bessemnge     an  dem  beiden  fant, 
sin  vil  werdes  honbet     schlug  er  im  ab  zu  hant. 

454.  Mit  beiden  sinen  henden     daz  hemde  löblich 
zoch  im  uz  ane  .schände    Wolf  her  Dieterich. 
Er  leit  ez  an  vil  snelle     der  junge  helt  gut, 

vor  aller  schlahte  wafen     was  sin  lip  wol  wolbehut. 

455.  Daz  ros  bi  dem  bumen     er  do  sten  lie, 
also  snelligliche     er  gegen  der  porten  gie ; 
er  begunde  gaben    in  einer  swinden  fart, 

er  kam  der  bürg  so  nahe,     daz  man  sin  innen  wart. 

456.  Do  fand  er  vor  der  porten    einen  ungefügen  man ; 
mit  zomlichen  Worten     er  sprechen  do  began : 
%alde  lasz  mir  ledig     die  dienstlüte  min 

die  unschuldiger  dinge     hie  gefangen  sin.* 

457.  Der  grosze  portnere     mit  zome  do  sprach, 
do  er  den  held  gewere    vor  im  stend  sach: 

*  durch  dinen  ubermute     werdent  sie  nit  gelan, 
du  solt  uz  miner  hüte     basz  von  der  porten  gan. 

458.  Oder  wir  mtiszen  uns  beide     stellen  uf  einen  kämpf; 
daz  kummet  dir  zu  leide.'     Grosz  nebel  und  dampf 


452,1.  locken  A,  lecken  &,  verlangen  B,  verlögen  C,  verlöicken  a,  ver- 
leiken  c.  2.  sicherliche]  nf  der  erden  w.  453,2.  dir  imw  zu  W.  daz] 
din  TT.  454,3.  an  sich  u4  —  vil  snelle]  on  strafen  w.  1^04^  454  ^ol 
w  eine  unechte  Strophe: 

Er  sohlet  do  von  dem  tolen      gegen  der  burge  dan, 

des  hoses  wirtinne      was  an  ein  zinne  gegan, 

sie  sach  herab  vil  tougen      die  frowe  wolgetan, 

das  ist  ane  lougen,  gegen  den  cristenman. 
456,1.  bumen]  bäume  BC,  4.  daz]  e  A,  456,2.  begundA  3.  mine 
dienstman  Aw.  4.  hie  verlorn  han  (ohne  ich)  A;  die  ich  on  schulde  vor 
ueh  verlorn  han  w.  Y  wie  BC.  457,2.  gewere]  von  kriechen  BC,  3.  so 
werdent  A.  ubermute  hat  nur  Y,  die  andern  aUe  ubermut.  vidieicht  dine; 
die  Hdschr.  dinen  und  din.       458,2.  dir  AY]  dem  einen  BCw. 


—    70    — 

gieng  von  dem  groszen.     Do  sprach  der  werde  man : 
'ich  wil  durch  dinen  willen     einen  fnsz  nit  höher  stan.' 

459.  Der  grosze  sties  den  kleinen     mit  dem  fusze  sin. 
erst  ward  dem  rittei:  küne     groszer  zom  schin. 
Daz  swert  nam  zu  der  hende     der  nszerwelte  man. 

'Nun  wer  dich  frömegliche,     ez  mus  eim  an  daz  leben  gan. 

460.  Mit  zorneglichem  sinne     der  starke  Olfan 
lief  vor  der  porten     den  jungen  fttrsten  an. 
Er  wände  den  sinen  funden     haben  sicherlich. 

do  entwuhs  im  an  den  stunden     Wolf  her  Dieterich. 

461.  Sie  liefen  an  einander     und  fahten  tegenlich. 
dem  wilden  salmander     gebarte  der  Krieche  glich, 
der  sich  in  dem  füre     dicke  erkennen  lat. 

der  klare  und  der  gehure     worhte  menliche  dat. 

462.  Der  ungetöfte  rise     was  ein  held  halt, 
er  was  für  den  aller     künesten  uzgezalt, 

der  inder  in  dem  lande     oder  uf  der  bürge  was. 

des  jähen  im  in  dem  lande     herren  und  fttrsten  ane  haz. 

463.  Der  rise  von  groszem  zome     ward  enztindet  gar, 
do  im  der  hochgeborne     so  fintlichen  dar 
geantwirten  torste.     Er  sprach :  *du  schallest  vil ; 
an  eine  wide  grüne     ich  dich  henken  wil.' 

464.  Daz  soltu  held  lazen     dur(;h  nieman  denn  durch  got ; 
es  zimt  dir  nit  zu  mazen     und  wer  ein  michel  spot. 


458,3.  Brach  von  dem  eilenden  w,  4.  On  alle  missewende  so  mus  ich 
hie  bestan  w.  459,2.  Alrest  Cw.  dem  reinen  B,  dem  kleinen  Cw.  3.  zu 
beiden  henden  BC.  Do  wart  an  den  ziten  ein  stolzes  swert  enbart  w.  4.  Do 
wolt  er  den  grossen  mit  strite  bestan  BC;  Ahi  wie  ritterliche  von  in  ge- 
vohten  ^art  w.  460,1.  —  liehen  worten  BC.  Do  der  rise  ungehure  der  — 
w.  2.  vor]  von  Ä.  3.  4.  entwuhs]  begegente  BC,  entwus  a.  entwüschete  d. 
der  edel  W.  B.  3.  nach  B.  dicke  nur  B  und  Y.  Äto.  haben  sich  an  der 
Stelle  von  dicke,  in  dem  wilden  füre  Cw.  in  haissem  füre  T.  4.  würket  A, 
wirkete  a,  fürte  C,  vorhte  h.  461,1.  Der  rise  sich  do  werte  als  ein  küner 
helt  w.  3.  sin  manheit  in  och  nerte,  er  was  darzu  gezelt  w.  do  vor  uz  Ä. 
für  ander  recken  (vor  den  andern  B)  der  kunste  BC.  3.  inder  fehlt  oMen. 
Daz  er  der  künste  were,  der  do  zu  lande  was  w.  463,1.  enzündet  hcY, 
erzürnet  Äad.  (B  u.  C  unbrauchbar.)  2.  dar  bc,  gar  Ä,  gedar  ad.  4.  daz 
ich  dich  vor  dem  forste  noch  hüte  h.  w.  w.  464,2.  und  uwers  zomes 
mazen  w. 


—    71    — 

Lant  mich  doch  genieszen,     daz  ir  auch  ein  fSxste  sit, 

und  lant  den  zam  zerfiieszen,     mich  dnskt  ir  tragent  mir  nit. 

465.  Der  rise  mit  der  stangen    lief  in  aber  an; 

do  simipte  sich  nit  lange     der  uszerwelte  man, 
er  gab  dem  ungefdgen     ein^n  groszen  schlag, 
daz  sin  groszes  tr5wen     do  vil  schiere  gelag. 

466.  Wellent  ir  gerne  hören,     wie  der  schlag  geriet, 
eine  grosze  wunde     er  im  under  der  gürtein  schriet, 
die  was  tief  und  wite,     mit  kreffeen  daz  geschach, 
daz  man  im  an  der  sticnde     lung  und  leber  sach. 

467.  Er  sprach:  'rise  grosze,     noch  gib  mir  dinen  i^d^; 
erlasz  mich  ftirbaz  mere     diner  halsWide ; 

din  vil  groszes  guden     dünget  mich  nit  gut ; 

ir  wellent  alles  nit  wissen,     wie  ein  ander  si  gemut.* 

468.  Dennoch  der  rise  grosze     hielt  uf  festen  strit. 
do  must  er  todes  genosze     werden  in  kurzer  zit. 
Der  edel  forste  werde     schriet  im  ein  wunden  grpsz, 
daz  sin  blut  die  erde     und  däz  velt  vil  gar  begosz. 

469.  Da^  houbet  von  dem  libe     swa^g  er  im  als  m^n  seit ; 
sinen  kinden  und  sinem  wibe     wuhs  grosz  arbeit. 
Sin  fründe  und  sine  mage  wurden  zornes  yoI  ; 

doch  rächen  sie  ez  trage,     wol  ich  daz  sprechen  sol. 

470.  Dennoch  was  nieman  inne    worden  siner  tat, 

alle  die  in  der  bürge  waren,     er  lief  zu  der  porten  gedrat. 


464,4.  mich  dnnkt]  ich  sihe  wo^  Böw,  465,3.  Mit  el^enthfftem  mu^^ 
frumt  im  der  junge  do  w.  4.  Einen  aqhlag  m  g^ute,  de9  ^i^  ^ex  pxnie 
fro  w.  (Aber  auch  dieser  neuhergestdlte  Jnnenr^m  ist  in  ^  Handschriftfn 
schon  wieder  zerstört,  da  c  hand  statt  mute,  unc^  ad  grimme  statt  gute 
liest.  466,2.  Ein  grossen  l^mpei^  B,  ain  groEi^e  schlieppe  C.  Pen  grossen 
walt  deren  er  ob  dem  gurtel  sc)iiiet  w.  8.  Eine  tiefife  wunden  B€.  Er  slug 
im  eine  wunde,  im  was  gros  ungemach  w,  467,1.  grosse]  l^ere  BC*  Bise 
durch  din  ere  w,  468,2.  er  BC]  des  A,  er  des  w.  4.  und  daz  velt  ^(7, 
fehlt  Äj  tU  gar  fMt  BC.  und  och  daz  yelt  begos  w.  490,1.  also  pian 
uns  seit  Ä,  4.  trege  Ä.  (auch  3  inege  a.)  470,1.  inne  fehU  AB'  gewor- 
den, gedat  Ä,  worden  gewar  B.  2.  porten]  bürge  A.  Wanne  di  budguue, 
zu  hofe  gieng  si  getfatf«.  Ettoq  als  er  in  der  bürge  9U  der  pforten  t^t(?). 


—    72    — 

die  fand  er  dennoch  offen ;     do  gahet  er  darin, 
do  waren  die  risen  alle     miteinander  gangen  hin. 

471.  Uf  einem  pallast  essen     waren  sie  also  fri. 

den  tegen  so  vermessen     stund  manig  mursel  bi 
gesotten  und  gebraten.     Do  man  sich  nit  versach, 
der  werde  helt  gedratc     zu  der  porten  in  do  brach. 

472. 'Nun  woluf  ir  herren,     der  kurzweile  ist  genug.' 
Lunher  den  starken     duhte  ez  ein  ungefug. 
Mit  stulen  und  mit  benken     liefen  sie  in  an. 
Sie  mohten  im  nit  entwenken,     er  hette  in  die  tür  verstau. 

473.  Alte  und  junge,     also  ist  uns  geseit, 

uf  von  dem  tische  Sprüngen,     in  was  unmaszen  leit. 
Mit  stülen  und  mit  benken     taten  sie  im  not, 
die  tische  wurden  geferwet     mit  dem  blute  rot. 

474.  Die  benke  faste  schullen     als  ein  dunre  schür, 
die  schlege  faste  hüllen,     ein  übel  nachgebur 
was  er  in  do  allen,     wem  wolte  ez  missehagen  ? 

in  wurden  von  dem  gaste     die  tiefen  wunden  geschlagen. 

475.  Spise  und  tische     sach  man  vol  blutes  sweben. 
der  werde  gast  edel     nach  prisze  begunde  streben. 
Drizehen  fürsten  höpter     des  tages  er  abgeswank ; 
wie  er  den  sig  erwürbe,     darnach  stund  sin  gedank. 


470,3.  Wolfdieterich  der  gute  ging  och  zur  vesten  in  w.  4.  Die  risen 
one  hüte  warent  gegangen  hin  w.  Dieser  neue  Innenreim  ist  in  cd  schon 
wieder  zerstört.  471,1.  Zu  tisch  und  weiten  essen,  sie  waren  sorgen  fri  w. 
2.  mursel  Cw.  marschalk  B,  trahte  A.  472,2.  Lymher^,  Linnen  a,  Lin- 
ner  h,  Lumer  c,  Lumen  d.  In  Y  (460)  Buner.  4.  entwenken  ohne  Hdschr, 
entwichen  WT,  entrinnen  w.  (473,6).  473  fehlt  BG.  3.  Sie  liefen  alge- 
liche  gen  der  tum  dan  w,  4.  Wolfdieterich  der  riche  verstunt  in  do  die 
.   bau  w.  Nach  413  hat  w.  eine  Strophe: 

5.  Mit  stülen  und  mit  benken      manig  schemel  wart  erzogen, 

si  mohten  nit  entwenken,      daz  ist  ungelogen. 

Ahi  wie  ritterliche      der  junge  fiirste  faht. 

Er  hetz  getriben  mere,  ez  was  im  wol  gedaht. 
474,1.  Sin  siege  do  erschullen  reht  dl^w.  als  die  durne  schür  J..  dunder  ac. 
2.  Die  benk  och  ersch.  w.  also  ein  A.  3.  wem  solte  daz  wol  behagen  w. 
4.  Der  wirt  und  sin  gesinde  wurden  alle  erslagen  w.  475,2.  da  der  A, 
edel  fehlt  A,  werde  fehlt  B.  den  werden  ^ast  edele  sach  man  nach  prise 
streben  w.        8.  Dryzehner  C  hopte  A.    4.  wie  er  gerech  die  sinen  w. 


—    73    — 

476.  Den  sig  het  er  erfohten    in  einer  swinden  faxt ; 

er  hub  siob  gen  der  kuchin ;  do  vant  der  forste  zart, 
der  lierren  Ingesinde,     die  er  do  hette  erschlagen« 
Sie  begunden  ir  herren    widerstrit  do  sere  klagen. 

477.  Er  fraget  waz  in  were;     sie  swigen  als  die  zagen, 
der  vil  rehten  mere     wolt  im  ir  keiner  sagen. 

Er  fraget  sie  nacb  dem  Schlüssel,     der  zu  dem  kerker  gie ; 
ir  keiner  uz  sinem  trüssel     wolt  ez  im  verjehen  nie. 

478.  Ir  keiner  dergelichen     gegen  im  nie  getet. 
der  edele  fttrste  leite     aber  an  sie  ein  gebet. 

Sie  swigen  alle  stille,    bisz  sie  an  dem  filrsten  klar 
ungefüges  zomes     wurden  do  gewar. 

479.  Er  hub  sie  zu  dem  röche,    den  liesz  er  in  sie  gan. 

er  sprach :  Hr  tumben  goche,     uch  trüget  uwer  wan. 
ir  künnent  nimmer  mere     tages  werden  alt, 
daz  wissent  uf  min  ere,*     sprach  der  flirste  halt, 

480. 'ir  zeiget  mir  denn  den  Schlüssel,  .  der  zu  dem  kerker  gat, 
daz  uwer  keines  trüssel    kein  Widerrede  hat. 
dund  irz  nit  schiere,     min  truwe  si  uwer  pfant, 
von  minem  swerte  ziere     werdent  ir  entrant.', 

481.  Nun  was  ein  übel  beiden,     der  des  schlüsseis  pflag. 
er  sprach :  'ich  wolte  ee     geleben  nummer  tag, 
e  ich  wer  ungetruwe,     daz  wissent  sunder  wan ; 
ane  uwern  dank  der  kerker     mus  beschlossen  stan. 

476,2.  Er  w.]  do  TT.  do  vant  der  wJ]  der  werde  TT.  3.  do  fand  er  der 
herren  Ingesinde  die  er  W.  der  fursten  w.  4.  zwo  widerstrit  C  do  fehlt  C, 
sere  fehlt  A,  beides  fehlt  B.  Iglichen  besunder  hört  er  einen  herren  klagen. 
477,1.  als]  alle  Ä.  2.  wolte  nie  keiner  gesagen  Ä.  HcLch  411  hat  w.  eine 
Strophe:  Dich  triegent  uwer  sinne      so  sprach  der  edele  gast. 

wellent  ir  leben  mit  minnen,      swertes  mir  nie  gebrast, 
wan  do  mich  warf  einer,      daz  ich  viel  zu  der  erden  hin, 
nf  minen  heim  mit  einem  steine,      ane  wer  ich  nit  also  bin. 
478.  gegen  im  derglichenA       479,2.  tumbeü]  dolenO.  törlichenö.      480,1. 
den,  der  CY.  die,  die  die  andern,  gand  A,  die  slüssel  balde,   daz  ist  min 
rat  w.    2.  wan  uwer  snöder  drüssel  (ad,  schänden  trüssel  hc)  nit  zu  kallen 
hat  w,    4.  entrant  ABhc,  zertrant  Gad,  **    481,1.  ein]  der  A.  die  schlüssel 
hielt  BCw  (aber  Y  hat  ebenfalls  den  Beim  pflag  :  tag).     2.  ee]  e  A.  ich 
wolt  e  scheiden  von  dem  übe  e  ich  wielt  BCw,     3.   Grosser  untruwen  daz 
BG.  üntruwe  in  solichen  sorgen,  mir  ist  in  herzen  zorn  w,     4.  der  kerker 
ane  u.  d.  A.  Ane  alle  missewende  der  k.  BG.  Daz  ich  minen  herren  in  jamer 
han  verlorn  w. 


—    74    — 

482»  E  ich  mich  liesze  nöten     der  Schlüssel  an  der  stunt, 
man  müste  mich  e  töten,     daz  groszer  jamer  kunt 
würd  hie  an  disen  standen,    mir  ist  nnmaszen  zom, 
daz  wir  unser  herren     hie  von  uch  han  verlorn.' 

483.  Der  gast  ward  bleich  vor  zorne     von  des  heiden  rede, 
do  sprach  der  hochgebome :  'strasze  und  pfede 
gesihestu  nummer  mere     mit  den  ogen  din ; 

ich  sage  dirs,  tibeler  heiden,     ez  mus  din  ende  sin/ 

484.  Daz  swert  von  sinen  siten    ward  do  bald  enbart, 
do  ward  an  den  ziten     des  heiden  nit  gespart ; 

er  nam  in  bi  dem  hare     und  druckte  in  under  sich ; 
sin  lichten  ougen  klare     stach  er  im  uz  sicherlich. 

485.  Dennoch  wolte  im  der  feige     die  Schlüssel  nit  ufgeben, 
bisz  von  des  todes  neige     er  muste  do  sin  leben 
verzollen  dem  heldc     durch  sin  schalkheit. 

der  ritter  uzerwelte     im  den  kragen  abschneit. 

486.  An  denselben  ziten     der  held  uz  Kriechenlant 
dem  heiden  bi  der  siten     do  die  Schlüssel  fant, 
der  edel  ritter  küne     des  lenger  nit  enlie, 
also  snelligliche     er  zu  dem  turne  gie. 

487.  Wie  balde  den  kerkere     der  held  ufgeslos, 

do  rief  der  furste  mere :  'wo  sint  min  eidgenos  ? 

die  ich  ob  dem  brunnen     also  verloren  han  ? 

die  suln  sich  wol  gehaben,     ich  wil  in  zu  statten  stan. 


482,1.  an  dirre  A,  lo  beneton  5.  2.  grosse  A.  vil  michel  jamer  kunt  w. 
3.  würd  fMt.  Müste  mir  e  werden,  daz  ist  ane  wan  w.  Di  slos  on  misse- 
wende  müssent  beslossen  stan  «7.  484.  Die  Strophe  fehlt  TFT.  {ist  aber 
in  483  angekündigt).  3.  nam]  buckete  a,  druckte]  bukte  bc.  485,2.  biss 
daz  A.  er  vor  von  W.  do]  verlieren  BC.  Von  des  todes  neige  must  er  zu 
zolle  sin  leben  w.  3.  Von  dem  helde  küne  BC,  Lassen  dem  helde  w,  4. 
uzerwelt.       486.  Die  slussel  an  den  ziten  d.  h.  u.  kr. 

vant  er  im  an  der  «iten,  erst  wart  im  freid  erkant. 

Der  mute  imd  der  gute  der  verte  nit  enlie. 

Mit  unverzagtem  mute  er  zu  dem  kerker  gie.  w, 
487,1.  W.  b.  der  held  kune  den  kerker  u.  g.  A.  W.  b.  er  den  kerker  do  uf 
geslos  BC.  Harte  grimmediche  den  tum  er  uf  enslos  w.     2.   Er  rief  vil 
tugentliche.    4.  Sie  sullen  wol  gebaren. 


-    76    - 

488.  Also  der  herzöge  Berhtimg  die  stimme  do  vemam, 
wie  balde  er  in  erkaute,  do  sprach  der  grise  man : 
'bistu  ez  Wolfdieterioh,     unser  eilender  trost, 

der  uns  von  diser  arbeit     so  balde  hat  erlost  ?' 

489.  Do  sprach  der  herzöge  Berhtung :    'herre  ich  wil  dir  sagen 
und  darzu  an  disen  stunden     den  groszen  jamer  klagen ; 
Man  gab  uns  hie  zu  huse     nit  wenn  wasser  und  brot, 

selten  wirz  die  lenge  han  getriben,     wir  müsten  sin  gelegen  tot. 

490.*Daz  ist  mir,  sprach  der  furste,     an  ganzen  truen  leit,' 
Im  überliefen  die  ogen,     dem  fursten  unverzeit. 
Er  fand  einen  riemen,     wol  zweinzig  klaftern  lank, 
der  hörte  zu  dem  turne,     stark  und  nit  zu  krank. 

491.  Ein  schit  von  einer  buchen     stricket  er  daran, 
sin  heil  wolt  er  versuchen,     der  tugenthafte  man. 
er  sprach :  'lieber  meister,     nun  setze  dich  daran, 
so  wil  ich  dir  ushelfen,     so  ich  beste  kan.* 

492.  Do  zoch  er  uz  dem  turne     sin  eilf  dienstman, 
also  snelligliche     forte  er  sie  von  dan, 

da  er  eine  tafel     in  dem  huse  fant ; 

do  hies  er  balde  sitzen     sine  diener  dazuhant. 

493.  Daz  vor  die  starken  risen  selten  geessen  han, 
derselben  riehen  koste  fand  er  do  genug  stan. 
daz  gab  er  sinen  dienern,    der  edel  ritter  fin ; 

er  diente  in  do  zu  tische     und  schankte  in  klaren  win. 


488,3.  eilender  BC]  sender  Äw. 
Si  nament  algeUche      des  herren  stimme  war. 
Der  eine  sicherliche      rief  lute  wider  dar: 
Bistu  von  Kriechenlanden      miser  sender  trost, 
der  uns  do  von  banden  (von  schände  a<Q  des  todes  alsns  hat  erlöst?  to. 
489,1.  der  feMt  AB.    2.  und  uf  dine  gnade  klegeliche  klagen  BC.  Wan  zu 
dirre  stunde  mag  ich  dirs  nit  verdagen  w.     4.  (die)  lange  Ä.  Solt  wirs 
lenger  liden,  wir  müsten  ligen  tot  w,        490,1«  Daz  wisset  sonder  loogen 
daz  ist  mir  harte  leit  w,       491,1.  feMt  B,    2  vor  10.    4.  dir  ohne  H]  her 
A.  uch  w.  us]  uf  6.  des  besten  so  ich  kun.  w.  So  wil  ich  versuchen  ob  ich 
uch  gehelfen  kan  BC. 

492.  Der  edel  forste  ziere      sin  lieben  dienstman 

bracht  her  us  gar  schiere,      er  brahte  si  von  dan, 
do  er  zu  tische  brahte      die  lieben  diener  sin, 
mit  kost  er  sie  bedahte      mit  brot  und  och  mit  win.  w, 
493  fehlt  w.  steht  aber  Y  (477). 


—    60    - 

Aventure  wie  Wolfdieterich  zu  der  ruhen  Elsen  kam. 

494.  Sie  assen  ein  wenig  mit  sorgen     und  schieden  do  von  dan 
an  einem  külen  morgen,     daz  sie  wurden  geritten  an, 
daz  forhten  sie  vil  sere.     sie  kamen  in  einen  walt ; 

da  musten  sie  beliben.     ir  sorge  die  was  manigfalt. 

495.  Sie  schlugen  uf  ein  fiire     in  dem  selben  tan, 
stock  und  ronen     trugen  sie  dar  an. 

Sie  saszen  zu  dem  fore,     die  müdin  tet  in  we. 
do  was  der  herren  zwölfe     und  auch  nit  me. 

496.  Do  sprach  Wolfdieteriche     der  edel  fürste  her : 
'Berhtung,  lieber  meister,     wo  ist  der  süne  mer? 
Ich  sihe  ir  nit  wan  zehene,     noch  sölte  ir  sehse  sin. 
Daz  mohte  ich  nie  gefragen     vor  unmusze,  meister  min 

497.  Des  antwirt  im  Berhtung     in  groszem  jamer  do. 
'Ich  enweisz  vil  lieber  herre,     sie  sint  villiht  etwo 

uz  dem  strite  entrunnen.'     do  sprach  der  junge  man : 
Ich  mane  dich  des  gerihtes,     daz  got  über  dich  sol  han, 

498.  wann  dine  sele  scheiden     sol  von  dinem  munt, 
daz  du  mir  sagest  die  warheit     hie  an  dirre  stunt, 
ob  sie  sint  gefangen     oder  zu  tode  erschlagen ; 
Berhtung,  lieber  meister,     daz  soltu  mir  sagen.' 

499.'Wend  ir  michs  nit  erlaszen,    ich  mtisze  die  warheit  sagen, 
sie  sint  zu  Kunstenopel     in  der  bürg  erschlagen. 


494.  Nur  A  hat  Abschnitt  und  Ueherschrift.  1.  [ein  wenig]  w,  Sß.  si 
ritten  (mit)  über  mäht  w.  4.  sie  die  naht  beliben  A.  In  einen  walt  grüne, 
do  begreif  si  die  naht  w.  495,1.  füre  a;  a.  für.  3.  müdin  W]  müdew. 
4.  und  anders  nieman  mew.  zu  lesen  und  ouch  ander  niemen  me.  496,1. 
—  dieteriche  nur  Y,  d.  a.  dieterich.  3.  nit  mer  dan  zehen  W.  Do  sint 
hier  nuwan  zehene  a.  4.  ich  nie  d.  ich  dich  noch  nie  A,  ich  dich  nie  dbc. 
Wo  hast  du  si  gelassen,  sag  uf  die  truwe  din  BC,  497,2.  Ich  enwas  C, 
Ich  weiss  AB,  Ich  weis  nit  w.  4.  dich  an  daz  jüngst  erteil  AB  (ge- 
riht  Cw).  dich]  uns  ofle,  über  uns  fehlt  C.  498,1.  wann]  und  W.  sol 
scheiden  A.  An  dem  jungesten  tage,  so  al  die  weit  für  in  kunt  w.  3.  sint 
erslagen  oder  wie  in  si  geschehen  w,  (ergan  hc.)  4.  daz  solta  nit  verdagen, 
du  solt  mir  es  verjehen  ad,  Daz  solte  mir  sagen,  das  wil  ich  nit  rot  han 
(daz  wil  ich  dich  nit  erlan  c)  6c.  499,1.  musz  uch  die  alle.  2.  B.  si  wur- 
den Cw.  Zu  ku.  in  der  bürge  wurden  sie  ers.  A.  der  bürg]  dem  strit  w, 
zwischen  2  u,  S  hat  C  so  turste  ich  uch  nit  darfan  gesagen. 


—    77    — 

Wenn  ich  mit  lachendem  munde     uch  herre  blicket  an, 
so  sach  ich  ir  einen  fallen,     daz  wiszent  küner  man.' 

500.  'Waz  mohte  daz  gemachen,     sprach  der  junge  man, 
wie  mohtestu  gelachen,     do  du  din  leit  sähe  an? 
Und  hette  ich  gewisset    ir  grosze  not, 

ich  hette  sie  gerochen     oder  ich  wer  bi  in  gelegen  tot/ 

501.  Er  gedahte  im  also  leide,     der  fllrste  lobsam. 

daz  swert  zog  er  uz  der  scheiden     und  warf  den  knöpf  hindan. 
Sich  wolt  der  fürst  werde     in  daz  swert  gerigen  han, 
wenn  daz  in  herzog  Berhtung     zucket  hinder  sich  hindan. 

502.  Er  sprach:  'lieber  herre,     klagent  mesiglich  uwer  not ; 
waz  möhte  mich  gehelfen,     ob  ir  auch  gelegent  tot? 
sie  waren  mine  kinder,     und  tu  doch  nit  also.' 

'Owe,  sprach  Wolfdieterich,     ich  wirde  nummer  me  fro. 

508. 'Hei  des  groszen  leides,     sprach  der  junge  man, 

womit  mag  ich  dise  arbeit     also  frtige  verdienet  han  ? 

daz  ich  also  gar  verkaufet     mit  ungelticke  bin. 

do  ich  was  ungetaufet,     do  trugen  mich  die  wolfe  hin. 

504.  Daz  ich  nit  wan  alleine     getöfet  wer  gewesen. 

ich  fluchete  den  Wolfen,     daz  sie  mich  liesen  genesen, 
so  wer  ich  doch  frige     von  maniger  hande  not. 
mich  ruwet  an  der  stunde     diner  lieben  kinde  tot.* 

505.  Sie  überkamen  in  kume,     daz  er  sin  klagen  liesze  sin. 
Herbrant  £eng  bi  soume     sin  hemde  sidin, 

daz  zarte  er  vil  kleine,     domit  er  im  die  wunden  bant, 

die  im  wart  geworfen  mit  dem  steine ;  bi  der  masen  er  in  sit  bekant. 


499,8.  uch  vor  mit  A.  8  So  ich  uch  mit  lachendem  munde  tröste  in 
uwer  not  4.  So  sach  ich  ir  an  der  stunde  ie  einen  vallen  tot.  w.  500,2. 
sehe  a,  seht  Ä,  sähest  C.  8.  imd  hette  ich  es  gewist,  ich  wer  gelegen  tot, 
4.  oder  ich  het  an  der  frist,  gerochen  ire  not  w.  501,2.  C  hin]  von  im 
B.  den  knöpf  warf  er  uf  die  erden  von  im  dan  A.  den  knöpf  warf  (stiess  cQ 
er  uf  den  plan  (ad,  uf  die  erde  dan  &c).  8.  Er  weite  vor  leide  in  in  J..  in 
daz  swert]  darin  w,  502,1.  Neina  lieber  herre,-  durch  got,  gehabt  uch 
wol  w,  2.  kein  leit  so  verre  ein  man  nit  klagen  sol  w,  2.  mich]  uns  BC. 
8.  kint  Wc,  süne  w.  tun  Cc.  doch]  ich  bc,  4.  [me]  BC.  ich  mag  niemer 
werden  fro  w,  508,1.  Krist  min  gros  leit  soltu  dich  erbarmen  lan  w. 
504,1.  nit  wan]  nun  A.  2.  den  Wolfen  unreinen  W.  den  Wolfen  iemer  h.  mich 
ie  ABac.  3.  doch  fehlt  A.  frij  A.  4.  diner]  der  A.  505,1.  Sie  erbaten 
in  w.    2.  bi  dem  w.    8.  vil  fehlt  A,    4.  erkant  w. 


—     78    — 

506.  Sie  saszen  eine  wile     bisz  in  die  naht. 

Do  sprach  Wolfdieteriche     der  werde  ftlrste  geschlaht : 

'Ligent  und  schlafent,     lant  mich  der  schiltwahte  pflegen.' 

^Daz  verbiet  uch  got  von  himel,'     sprach  Hache  ein  getruer  degen. 

507. 'Daz  sullen  wir  besachen,     viel  lieber  herre  min, 

warumbe  woltend  ir  wachen,    und  wir  uwer  diener  sin  ? 
wir  sullen  mit  sitten     imib  uch  sitzen  und  stan. 
ir  haut  sere  gestritten     imd  sullent  ruwe  han.' 

508.  Do  sprach  Wolfdieteriche     der  werde  furste  her: 

'land  mich  noch  hinaht  wachen,     daz  gelüstet  mich  vil  ser, 
und  land  mich  uch  dienen,     daz  ist  der  wiUe  min. 
weite  got  von  himel,     möhte  ez  lange  gesin.' 

509.  Do  sprach  herzog  Berhtung :    'herre  uch  sucht  ein  ruhes  wip, 
wie  wellent  ir  vor  derselben     behalten  uwern  jungen  lip  ? 
Die  hat  uch  gesuchet     vöUengHch  siben  jar. 

Sie  het  uch  gern  zu  manne,     daz  sag  ich  uch  furwar.' 

510.  Des  antwirt  er  in  tugende :     'wie  sol  ich  daz  bewam? 

ez  ist  mir  lieber  in  der  jugende,     nieinan  sol  sin  arbeit  spam. 


506.  Hie  wieder  Z  (Za  303)  zu  vergleichen.  1.  Sie  sassen  bei  dem  fiire 
ein  kleine  wile  der  naht  w.  2.  Do  sprach  der  fürst  gehure,  Wo.  der  geslaht  w. 
4.  von  himel  fehlt  äUen.  507,1.  Zu  vil  ist  uwer  gute,  lieber  herre  min  w, 
2.  warumbe  woltent  ir  unser  hüten,  und  wir  uwer  diener  sin  w.  3.  wir 
went  mit  truwen  sitten  —  w.  4.  sere  fehlt  A.  und  sind  müde  hochgelopter 
man  A.  Ir  sind  strites  müde  ir  sullent  r.  h.  BG.  Ir  band  ser  umb  uns  ge- 
stritten ir  s.  r.  h.  w.  508,1.  Land  mich  uch  hinaht  besachen  sprach  der 
fürste  her  w.  2.  Und  dise  naht  wachen  —  w,  3.  Daz  ich  uwer  hinaht 
hüte,  lieben  ritter  min  w.  4.  Got  wolte  durch  sin  gute,  daz  ez  lange  möhte 
sin  «7.  4.  langer  Za.  und  mocht  B.  509,2.  vor  der  gefristenSC.  4.  zu 
manne  sy  ewr  begeret  B.  (uch  geruchet  C). 

In  ad.  Do  sprach  der  herzog  B.      geboren  von  Meran 
nun  hörent  lieber  herre      als  ich  vemomen  han, 
also  ez  mir  zu  sinne      und  in  daz  herze  komen  ist, 
uch  hat  gesuchet' ein  ruhes  wip      ietzunt  lange  frist. 
Bann  äbcd:  Herre,  uch  suchet  mit  listen      als  ein  ruhes  wip 
Wie  went  ir  vor  der  gefristen      uwern  jungen  lip 
Sie  het  uch  gesuchet      wol  siben  ganz  jar 
Zu  manne  si  uch  geruchet,      daz  sag  ich  uch  furwar. 
510,1.  er  im  mit  tugenden  W.     2.   nieman]  wer  BC.  arbeit  an   daz   alter 
sparn  A. 


—    79    — 

waz  der  lip  note     in^der  Jugend  mag  uberstreben, 
daz  ist  im  Mf^ger    denn  wurd  ez  im  in  alter  geben.' 

511.  Do  leiten  sie  sich  schlafen,     sin  eilf  dienstman. 

wie  schiere  erwachet  der  alte,     do  mitte  naht  fürkam. 
er  dahte :    du  böser  zage,     hilf  wachen  dem  jungen  man, 
ob  er  etliche  ruwe     vor  tage  möhte  han.' 

512.  Do  entschlief  sin  meister,     do  kam  daz  ruhe  wip 
zu  dem  füre  geloffen ;     sie  sach  des  fttrsten  lip, 
sie  gieng  uf  aUen  vieren,     also  sie  wer  ein  ber. 
Veder  bistu  gehure     oder  welher  tufel  trug  dich  her  ?' 

513.  Do  sprach  die  ruhe  Else :     'ieh^bin  gehure  gar; 
edeler  ftirste,  mich  helse,     du  wirst  aÜer  sorgen  bar ; 
ich  gib  dir  ein  kunigriche     und  ein  ganzes  laut ; 
laut  und  bürge     dienent  dir  zu  diner  haut.' 

514.  Daz  ist  mir  nit  zu  sinne,     sprach  Wolf  her  Dieterich, 
daz  ich  dich  welle  minnen,     valendinne  rieh ; 

wider  zu  der  helle  kere,     du  bist  des  tüfels  genos. 
wie  müet  mich  so  sere     din  ungefüger  dos.' 

U^  ^^515.  Von  zorn  nam  sie  ein  zober     und  warf  ez  an  den  man,     =  ^^^,  f-  S2f,  i. 
daz  er  ward  so  tober,     daz  in  schiefem  began, 
bisz  im  die  valendinne     daz  swert  und  den  foln  genam ; 
e  er  kam  zu  sinne,     do  hette  sie  ez  in  den  tan. 

516.  Do  er  kam  wider  zu  sinne,     er  wolte  daz  swert  gezogen  han, 
und  wolte  damit  l^eriszen     sin  eilf  dienstman ; 
er  künde  sin  nit  finden ;    er  hub  sich  zu  dem  rosse  dan, 
und  wolte  daruf  sin  gesessen,     do  hette  sie  ez  in  den  tan. 


510,3.  Wie  gar  der  lip  in  jugent  in  nöten  mns  streben  JBC  Wie  gar 
der  lip  in  nöten  und  in  arbeit  mus  streben  w,  4.  in  alter]  in  dem  alter 
JBO,  an  den  alter  A.  im  doch  vil  weger  6,  im  weger  in  jugenden  a.  an  daz 
alter  5.  an  dem  alter  a.  511,1.  [sie]  W,  sich  do  J..  2.  der  alt  erwachte 
BCw.  mitnaht  JB,  mittemaht  tu.  3.  er  dahte  du  soltest  helfen  wachen  BC. 
4.  ob  er  noch  vor  tage  etlich  ruwe  m.  h.  BGw,  512,1.  Do  sin  meister 
entschlief  TT,  meister  was  entsloffen  w,  2.  gegangen  zu  dem  füre  BC. 
4.  gehure  oder  un^ehure  oße  aiisser  BZ  (Y  abweichend),  315,2.  e.  f.  wer 
mich  helset  der  wirt  B.  4.  Drissig  bürge  sicherliche  w.  515,3.  daz  und 
den  nur  A.  516,1.  Do  er  gewan  sin  gewissen  hc,  2.  berissen  ACa\  be- 
reyssen  B,  han  berissen  hcd,  (umbrissen  han  Z),  Warmit  sol  ich  mich 
weren  Y, 


^ 


—    80    — 

5 17/ Wie  sol  ich  mich  nun  besachen?     sprach  der  junge  man, 
also  balde  nun  erwachent     mine  eilf  dienstman, 
so  wil  mir  Herbrant  sin  swert     für  daz  min  geben, 
sie  gedenkend  ich  si  ein  zage,     in  den  schänden  mus  ich  leben.' 

518.  Do  kerte  er  nach  dem  wibe     ferre  in  den  tan ; 

si  machte  ein  strasze  mit  zöber,     daruf  kam  der  junge  man. 
do  lief  er  des  nahtes     zwölf  milen  zu  hant, 
do  er  die  ruhen  Elsen     under  einem  bome  fant. 

519. 'Wiltu  mich  noch  minnen,     Wolf  her  Dieterich?' 
Des  antwurt  ir  mit  sinnen    der  edel  flirste  rieh : 
'balde  gib  mir  wider     min  swert  und  minen  foln, 
daz  du  so  lesterliche     mir  hinaht  hast  verstoln.' 

620.  So  leg  dich  in  minen  geren,     wegmüder  man, 
ich  Scheitel  dir  mit  eren     dine  locke  wünnesam. 
'Der  tüfel  schlafe  bi  dinem  libe,'     sprach  der  küne  tegen, 
'bi  so  ruhem  wibe    mag  ich  nit  kurzwile  pflegen.' 

521.  Von  zom  nam  sie  ein  zober     und  warf  ez  an  den  man,    =  ^C'- 
daz  sich  der  edel  fttrste     gar  lützel  do  versan, 

und  er  vor  dem  wibe     sigen  do  began. 

do  beschriet  sie  im  die  nagel,     dem  tugenthaften  man. 

522.  Daz  har  obe  den  oren     sie  im  abschneit; 

dp  macht  sie  einen  toren     usz  dem  ritter  unverzeit,  ;' 

daz  er  unsinnig  lief    ein  halb  jar  in  dem  tan,  \^ 

daz  er  sine  spise     von  der  erden  nam. 


518,1.  ferre  C]  balde  do  J.,  fMi  B.  Er  kunde  sich  nit  gefristen,  wen 
si  mäht  durch  den  tan  (den  walt  ad)  w,  2.  Sie  hette  ein  stross  gemacht 
mit  zöber  Ä.  Ein  Strasse  mit  zouberUsten ,  daruf  kam  der  werde  man  (der 
tegen  bald  ad)  w.  3.  In  snelleglicher  ile  lief  er  vor  tag  zu  hand  w.  4. 
Des  waldes  (weges  ad)  zwelf  milen  do  er  die  ruche  eise  vant  w.  519,3. 
wider  BCZ,  fehlt  Äw.  mir  nach  du  WcdZ.  520,2.  eren  des  besten  so 
ich  kan  ad.  korzwilen  A  521,2.  daz  es  im  gehieng  an  den  brüsten,  das 
er  sich  nit  versan  BC.  Sy  braht  in  in  die  klober  daz  in  sloffern  began  w, 
3.  Den  edel  fürsten  beschroten  si  began  5c.  fehlt  ad.  4.  nagel  AYZ]  hopt 
BC.  Daz  er  imder  dem  schilde  seig  hin  uf  den  plan  w.  522,1,  Sein  reites 
(goldvarwes  ad)  har  w.  2.  unverzeit  Äad]  gemeit  BCbc  3.  Er  lief  un- 
sinnig und  unwise  (Beim  auf  spise)  w. 


—    81    — 

523.  Do  erwachet  uf  der  beiden    herzog  Berhtimg  zafhant; 
er  erschrack  vor  leide     do  er  sines  herren  nit  enfemt. 
'owe  her  Wolfdieterich    war  bista  hin  kamen? 

ich  forhte  die  rohe  Else    habe  dich  mir  genomen/ 

524.  Do  sprach  der  herzöge  Berhtting:    *wol  tif,  min  lieben  kittt, 
und  klagent  unser  leide»     die  jetzen  grosz  sint, 

wir  haben  unsem  herren     so  snelliglich  verlorn. 
Nun  müsze  got  erbarmen,  .  daz  ich  ie  ward  gebom.' 

525.  Do  sprach  Hachg  der  junge:    'lieber  vatter  min, 

du  solt  uns  helfen  und  raten    waz  uns  daz  wegest  si. 
Wir  können  uns  zu  disen  ziten   des  besten  Hit  verstan«* 
'So  wil  ich  uch  raten,     sprach  der  grise  man. 

526.  Do  müssen  wir  tun  rehte     also  die  zwinget  not, 

bisz  wir  besehen  ob  unser  herre     sii  lebendig  oder  tot. 

Nun  müssen  wir  ein  wile     daz  unreht  grifen  an ; 

farent  wider  gen  Kriechen    und  werdent  der  zweier  künige  man. 

527.  Den  sullent  ir  sweren  eide ;  sich  hebet  arbeit  yil, 
die  lant  ir  auch  wol  reine,  also  ich  uch  sagen  wil, 
wanne  ir  uwem  herren    werdent  sihtig  an 

so  dinget  daz  ir  danne     sult  der  eide  ledig  stan.' 

528.  Zu  den  künigen  ritten     do  die  uzerwelten  tegen, 
sie  baten  got  von  himel    ires  vatter  pflegen ; 


523,1.  der  herzöge  B  (zu  hant),  Beim  nit  enfimd.  C.  Uf  wischete  uf  der 
h.  w,  2.  vor]  von  A,  3.  Ach  war  ist  mir  knmen  der  liebe  herre  min  w. 
4.  In  hat  reht  genumen  die  ruohe  Else  hiato,  524,1.  h.B]  nnverzeite  tc. 
wol  uf  fMt  A,  lieben  fehU  BC.  2.  laide  Ö,  leid  A.  8.  Paz  wir  den  f&rsten 
here  also  han  yerlom  w,  4.  War  solich  nach  im  keren?  das. ich  ie  wart 
gebom  w,  Nmi  BC]  Daz  A»  525,1.  Sie  sprangen  uf  getrate  tmd  sprachen 
vater  nun  w,  2.  wegest  C]  beste  AB;  Durch  got  selbe  rate,  waz  das  beste 
müge  sin  w.  3.  of  daz  beste  AB,  Zu  grosser  wisheite  so  sint  wir  unver^ 
sint  w.  4.  Ich  kan  lach  wol  geraten,  ir  sint  min  lieben  kint  w,  uch  daz 
wegest  raten  A.  526,1.  rekt  tmi  A,  reht  fehU  BC.  Wir  müssen  versuchen 
yerre  w,  2.  sii]  ist  A.  3.  Nun  woluf  mine  kiiide  und  grifend  ein  wile  daz 
unreht  an  A,  527,1.  Den  sweret  eide  gemeine  w,  S,  BC  wanne  ir  wer- 
dent Wolfdieterich  s.  a.  A.  wui  ir  sehent  Wolfdieteriche  lieben  stkne  min  to* 
4.  so  dinget  nur  BC  sult  fMt  aMen.  der  eide  gen  den. künigen  (gen  inen) 
W,  Daz  ir  gen  den  künigen  riche  der  eide  ledig  sin  «;.  5^,1.  Daz  swert 
trug  er  ander  dm  kotzen  den  er  het  geleit  an  w.  2.  Er  sprach  min  lieben 
kinde,  laad  mich  oilob  han  w* 

6 


—    88    — 

mit  heist  irdinenden  Ogeai     W9A  in  Yon  daunen  gach. 
Do  streicli  in  waüers  wise     Betrktimg  siaam  harren  nach. 

529.  Er  wallet  durch  diö  wü8t6    ttüd  kam  aft  Saut  ^^^^^  tumi) 
do  kante  er  TöhiöH  ftargen,     den  bat  er  ftb^iÄm, 

das  weite  er  gedienen    fOrbaz  iemer  me. 

Do  fdrte  er  in  mit  truwen    über  den  wilden  se, 

530.  Do  streich  er  ^it  gewalt^     tron  dem  iner  hindan 

die  stige  nllinig^^alte    bifia  er  m  der  alten  Trojen  kaan, 

do  er  die  rohen  Elseii    vor  der  porten  fant. 
do  grüste  sie  der  alte    mit  ztihten  do  zu  hant, 

531.  Do  sprach  der  herzog  Bethtdng:  Wele  kOnigin, 
ich  bete  nch  also  gerne»     m^bt  ^z  mit  hulden  sin^ 

daz  ir  mir  seitent  märe,     ob  min  herre  wer  her  kumen  ? 
Owe  Wolfdietöriche,     wie  bistu  mir  geütimeii  !* 

532.  Do  sprach  die  ruhe  Else  \    'ich  han  ^in  nit  gesehen. 

weg  asih^tu  mich,  alter  tore?    dir  mag  leit  yon  mir  geschehen.' 

Er  sprach :  'owe  frowe,     als  ichs  mich  kan  verstau, 

ir  band  in  Siben  jar  ge^rtfhet ,     daz  itjh  iü  vor  ^h  vttrborg^^  ha».' 

trk^  sn^H.       533.  Mit  zome  nam  si  ein  zober    und  wolt  ez  werfen  an  den  man.  /  sj^-^/. 

'Ich  kume  nit  in  die  klober  also  ir  band  getan 
mines  jungen  herren  libe,  wie  ez  im  ist  ergan.* 
Yon  dem  ruh^  wibe    sehkit  efr  balde  do  bin  dia^ 


528,3*  Mit  weinen  one  mase  gescbacli  im  manger  sagen  nachte.    4  In 
wallers  wise  streich  A,  in  w.  w.  fefüt  BC,  herzöge  B.  BC,  Do  was  im 
uf  didr  «trase  tii  hdrr^  au  inichen  gtktk  w,        508,2,  (^^mh  l^en  A^  er 
im  in  tmwsn  ^ankeli  iefmer  me  w,    4.  im  tm  tvMen  über  w>       530|i.  Mit 
soi^geii  tHanigTalten  strMieh  er  vt)n  to.    H.  !^b  er  z«  der  alt^  tröge  do 
beki^  ^.    4.  dir  alte  B]  den  alten  e^  andern,  tnit  mvm  v?*       ^^l^h  Er 
spi^a^  i^  beti  Uch  geme  e.  k.  w.    2.  daz  ir  mir  gehont  mä^,  möht  ^  «a. 
3.  maei«^.  fehUAC.  ob  ir  hetst  r^mammBC.  WoHdieteviah  iräenheiren, 
d^  lialit  ir  «lär  ^(Mrom^n  w.    4  ji.  Ick  för^te  tH  mst  «re,  ir  hab^i^  nur 
miHM  4iett^  «^Momen  Bö,  der  ist  n%  guj  ta  vm»  ^%  laiaer  katekoaien  w- 
53^.  I«ide  doton  geiK^höhea  A.  leide  (von  vm)  ¥k  ^  n.  i  im  ^ 
düz  d«  ie  90  fert^     biiäit  &»meb  in  min  Imt, 
d^«r  Iteür^  keiner      wart  mir  ie  bekant. 
Ir  «a^ent  nnreht  zware,      ir  eänt  im  naeligegtuSL 
te^sent  wol  «iben  jäte     dae  ich  in  vw  nch  beba]!leB  han, 
Dann  dne  Meine  wüe     hMi  ieh  in  <iuibeknot  g^a«, 
M  kemet  ir  aiit  ü^     tmd  entHiriett  uns  den  mm* 
(Z^^wk  W.  4n  Y  5^,3  bis  647,4  Übergangm).        533,4.  ba^de  fyMt  BÖ. 
do  hin  fehlt  A. 


—    83    — 

584.  Do  waJIet  herzog  Berhtojig     durch  die  ^idei^chftft 
mit  groszem  ungemüte,    er  hette  eips  held^n  kr^i%, 
über  berg  und  über  tal ;     do  er  sines  herren  mt  eII&,^t, 
von  leide  was  nach  ersterbe»    herzog  Bcrhtung  zu  hant. 

535.  Er  für  wider  über  mer    und  streich  gen  Kunstenopel  dan. 
Do  fand  er  sin  sttn  alle    uf  dem  heße  stan. 

Sie  enpfiengen  in  also  8ch(»»e,     h^ren  wir  noch  jehen ; 
'sagent,  lieber  vatter,     hand  k  unsem  herren  iergen  gesehen?' 

536.  'Nein  ich,  sprach  der  alte,     er  ist  leider  tot. 
daz  herze  in  minem  libe     lidet  umb  in  not/ 

Hei  got  von  himel,     wie  sol  uns  denn  geschehen, 
sullen  wir  unsem  herren     nimmer  mer  gesehen  ?*" 

537.  Sie  weineten  nach  der  firoge,     zu  kameu  die  ktUiige  gut, 
der  eine  hies  Böge,     der  ander  Wabsmut» 

Do  enpfiengon  sie  Berhtungen,     do  m  in  sahen  stan ; 
'Sagent,  lieber  meister,     wo  hand  ir  uwem  herren  gelan?* 

538.  Des  antwirt  in  mit  zühten     der  alte  grise:        u  *M^-..c>^^»'^^'/i.^i->^^//»^ 
'ich  enwart  sin  nie  mere     so  rehte  unwise. 

Ich  han  minen  herren     so  wunderlich  verlorn, 

nun  müsz  ez  got  erbarme»,    dftz  ich  le  wart  gebor».' 

539.  Do  sprach  der  künig  Böge :    *du  solt  dich  sin  erwe^n. 
wiltu  unser  beider    mit  solchen  truen  pflegen, 

also  du  "Wolfdieterich    bisher  hast  getan, 
lajut  unde  bürge    maoheA  wir  dir  andertaiu' 


w"»*^^^^^— ^^r— ^^^**' 


534,1«  h.  B]  der  forst  gute  w.  2.  mit  trorigem  mute  w»  nach  fefät  W. 
535,2.  J9üne  here  an  den  zinnen  stau  w,  8.  Sie  Hefen  im  dagegen  uhd  baten 
in  Te];}eheQ  w.  4.  ob  er  de»  Icünen  degen  iergent  hette  i^esehen  w.  586^1. 
ich  feMt  W,  2.  Daz  kl^e»  wart  manigyalte  <yaltig  al7e)  umb  irs  herren 
not  w.  3.  Wie  haben  wir  verlorn  trost  und  unser  er  w.  4.  Sullen  wir  den 
hochgeborn  gesehen  niemer  mer  m»  537,8.  stan]  an  A,  4.  Sint  ir  kumen 
nach  den  jungen,  war  hant  ir  Wolfdietrich  gelan  w,  538,1.  Den  zwein 
kunigen  here  antw.  d.  a.  gr.  t(7.  2.  en  0.  /cfel^  (fon  anäxm.  4.  daz  iches 
got  klage  dem  gewere»  daz  w.  589,2.  Ich  sag  dir  ane  logen  {ad,  frage 
hc),  wiltu  unser  zweier  pflege»  uu  8.  Hit  also  guten  truwen,  also  du  sin 
best  getan  w,  4.  Es  darf  dich  niht  erruwen,  was  du  gebietest  daz  ist  ge- 
tan w.  laut  u.  b.]  tusent  mark  goldes  SO. 


—    84    — 

540.  'ich  mus  mich  sin  erwegen,     wenn  ich  enweis  wo  er  ist ; 
daz  aber  ich  den  tegen     iergent  zu  suchen  wist, 

ich  striche  tusent  milen     nach  dem  herren  min ; 
in  enpfalch  mir  sin  yater     an  dem  ende  sin. 

541.  Doch  wil  ich  ieze  sweren,     also  sprach  Berhtung, 
daz  ich  uch  wil  dienen     mit  minen  sünen  jung, 
daz  reht  und  daz  unreht,     wider  alle  die  weit  glich, 
ez  si  denn  daz  noch  lebe     Wolf  her  Dieterich. 

542.  Komet  er  zu  lande,     lieben  herren  min, 

so  wellen  wir  ane  schände     der  eide  ledig  sin. 

Nahe  und  verre     sint  wir  im  aber  aber  mit, 

an  unserm  lieben  herren     brechen  wir  unser  truwe  nit.* 

543.  'Went  ir  nit  anders  dingen,     so  müsend  ir  gefangen  sin.' 
man  hies  vier  beigen  bringen,     do  schlos  man  sie  in. 
Mit  truren  one  fröde     musten  sie  genesen, 

naht  und  tag  uf  der  muren     musten  sie  schiltwehter  wesen. 

544.  Dennoch  lief  Wolfdieterich     der  userweite  man 
also  unsinnig     wol  ein  halb  jar  in  dem  tan, 

bisz  daz  es  got  an  sinem  libe     nit  mer  mohte  vertragen ; 

er  sante  einen  engel  zu  dem  ruhen  wibe,    also  wir  noch  hören  sagen. 

545.  Der  engel  sprach  zu  der  frowen:    Vaz  hastu  getan, 
daz  du  wilt  verderben     also  einen  biderman  ? 
Kere  balde  wider,     du  ungetanes  wip, 

oder  dir  nimt  in  drijen  tagen     der  tunre  dinen  lip.* 


540,1.  ich  enweis  Cb.]  ich  weis  nit.  2.  tegen]  fürsten  Ä.  iergent]  iene 
b,  ienan  c.  541,1.  ietz  Ä,  itzund  BC.  Sid  ich  in  weis  nu  nienen  5c,  weis 
niergent  finden  a.  niergent  weis  zu  finden  d.  2.  /So  swer  ich  uch  zu  dienen 
w.  542,3.  nachw.  Und  wellen  unserm  herren  aber  wonen  (sin  an  truwen 
Ay  mit  TT.  543,2.  ftlnf  hegen  (ketten  ad)  hies  man  bringen,  ie  zwen  und 
zwen  slos  man  darin  w.  3.  On  freide  mit  grosem  truren  tr,  musten  sie 
lange  —  wesen  c  fehlt  h,  must  man  si  lassen  genesen  ad.  4.  scharwachter 
C,  wahter,  wehter  Bw.  Nach  343  hat  w.  eine  Strophe: 

Man  pflag  nit  der  furste  gute      als  in  was  geslacbt, 
Man  sazt  in  heinlich  hüte      beide  tag  und  nacht, 
Ob  sie  in  iren  banden      keinen  wank  hetten  getan, 
Do  wolte  man  sie  zu  banden      dann  verderbet  han. 
544,1(J.  seit  uns  daz  buch  fürwar  w.     2a,  Zu  walde  törliche  BCw.  wol  ein 
halbes  jar  w.    3.  mer  fehlt  A.    4.  noch  fehlt  A,        545,3.  Du  solt  es  wider 
keren  w.    4.  der  turen  A,  tuner  C,  tot  B,  ein  dunreslag  6c,  der  tunder  d, 
der  dunderschlag  a. 


546.  Do  die  ruhe  Elsa    die  stimmedo  vemaiti, 

daz  sie  kam  yon  gotte,     do  hub  sie  sich  von  dan 
wider  zu  dem  walde    und  suchte  den  jungen  inan, 
do  fand  sie  Wolfdieterich     dennoch  in  dem  tan. 

547.  Er  gieng  dort  also  ein  touber,  sie' kam  zu  im  gegan, 
und  nam  balde  den  zouber  do  von  dem  ju&gen  man. 
do  gewan  er  sine  sinne  yon  dem  wibe  herwider  gar, 
wan  daz  er  an  sinem  libe    was  swarz  und  ungefar. 

548.  'Wiltu  mich  noch  minnen^     Wolf  her  Dieterich?* 
Des  antwirt  ir  vil  balde     der  edel  flirste  rieh : 
Verend  ir  nun  getöfet,     daz  geleubent  mir  yil  eben, 
so  weit  ich  mit  uch  wagen     lib  unde  leben/ 

549.  'Ich  wirde  wol  getöfet,     edeles  flirsten  kint, 
wenn  dine  sinne     genzlich  gegen  mir  sint ; 

du  findest  an  mir  die  fröde,     die  dir  wöl  behaget, 
wie  dir  min  lip  so  ruher     zu  hasse  ist  betaget. 

550.  Von  einer  stiefmuter     ich  verfluchet  bin, 

daz  wissest,  tegen  guter,     bisz  daz  die  sinne  sin 

an  mich  wendet  der  beste,     der  in  der  weit  hat  daz  leben ; 

daz  bistu,  lieber  herre;     wiltu  mir  din  hulde  geben?' 

551.  'Mir  stunden  mine  siime     wol  uf  einen  andern  wan, 
danne  nach  wibes  miiine,     umb  min  lieben  dienstman, 
die  ich  so  wunderliche     in  dem  walde  han  verlorn ; 

daz  kan  ich  nummer  verklagen,*     sprach  der  hochgebom. 


546,2.  von  dan]  hindan  BC.  4.  Do  sie  Wolfdieterich  hatte  gelassen 
in  dem  tan  w»  547«1«  ain  Cc,  fehlt  den  cmdem.  8.  er  tob  dem  wibe  sin 
kraffc  her  w,  4.  wan  Bw,^  denne  Ä,  548,2.  vil  balde  Ä\  mit  sinnen  BGw. 
3.  wer  uch  nach  cristenlicher  ee  der  tof  gegeben\B(7.  Ich  habe  michs'noch 
unberaten,  uch  wer  den  der  tof  geben  w,  4.  Ob  ich  mit  uch  welle  ver- 
sliesen  &,  (verlieren  abd}  hie  min  leben  w.  549,2.,  wenne  so  din  a,  4. 
ruhe  w.  so  hassende  4-,  haissen  B,  ist]  sy  ad,  getaget  Ca,  behaget  B, 
550.  Die  Strophe  fehlt  w,  steht  T.,1.  Von  einer  famden  frawen  T,  2.  guter 
fehlt  A.  551,2.  wibes]  frowen  JBC.  lieben]  eilf  BG,  3.  War  die  sigent 
kumen,  do  ir  mich  in  dem  tan  w.  4.  Mit  zouber  hant -genumen,  umb  die 
mu8  ich  trurig  stan.  Bei  551  haben  BG  zwei  Verse  mehr: 

5.  Darumbe  truret  min  herze  und  ouch  min  mut. 

6.  Der  kan  ich  nit  vergezsen,  sprach  der  helt  gut. 


-    88    - 

552 /Sie  sind  bi  dinen  brüdetBt)    tind  hftnA  den  geswom. 
Die  band  si  dttf isu  gefaiigön,     in  was  nnrnftzen  notiij 
daz  sie  dicb  nz  irem  herzen    nie  wolten  gelan ; 
des  müssen  die  beide  yetmessen    do  gefangen  gan.' 

553.  Do  sprach  Wölfdieieriohe :    'Nnn  sagent  mir  fürwar, 
ob  ich  uch  gerne  minte,     v?ie  kern  ich  durch  daz  bar?' 
Sie  sprach :  Verder  forste,     ir  ttirfend  kein  sorge  han, 
berre  der  aller  türste,     wie  wol  ich  ez  gefügen  k^n. 

554.  Wiltu  mit  mir  leben,     so  wirt  dir  alzuhant 

din  gut  ros  wider  geben,     din  sweit  und  sturmgewant, 
daz  ich  dir  in  dem  wälde     nam  mit  den  listen  min.' 
'Woluf  binnen  balde,     ez  sol  vil  übte  filso  sin/ 

555.  Si  nam  in  bi  der  bende     und  fort  in  in  eine  barken  dan^ 
do  farte  si  in  mit  fröden    nber  des  meres  trän 

bin  zu  der  alten  Troyen,     umb  sich  sach  er  ein  wites  lant- 

Sie  sprach :   wilt  du  mit  fröden  sin,    daz  dienet  dir  an  dine  bant. 

556.  'Mit  freiden  wer  ich  gern,     wer  senfter  uwer  schin ; 
sus  mus  ich  fröden  enbern,     so  uch  die  ogen  min 
sebent  so  ungetane,     daz  trübet  mir  den  sin. 

Do  sprach  die  ruhe  Else  s    'wie  schiere  ich  anders  worden  bin. 

557.  Sie  farte  in  getrate     über  bof  bindan 

in  eine  kemeüate,     do  het  sie  einen  junkbrunnen  stan, 

der  was  einhalb  kalt    und  anderthalp  warm, 

dar  in  sprang  die  frowe,     und  bat  sich  got  bewam. 

558.  Vor  in  dem  buche  was  sie     die  ruhe  Else  genant, 
nun  biez  sie  Sigewinne,     die  schönste  über  aUe  laut. 

552,1.  Sie  sind  zii  dlnen  btudem  gangen  Äw,  2.  Die]  Und  Ä.  Und 
sind  {ad,  band  si  be),  dennoch  gefangen  w.  3.  Do  si  din  nie  wolten  ver- 
gessen noch  nt  hetKen  gel&n  «I?.  4«  tennessen  in  den  ringen  gan  w.  B  u. 
C  haben  die  Verse  548,3  bi$  550,4  m  falscher  Stelle,  erst  hier.  553,1.  Sint 
ir  ein  kuniginne,    so   sagent  etc.  to.     2.   ob  ich    uch  wolte  minnen  U). 

554.1.  al]  wider  Ä,  dir  ein  ganz  lant  B€w.  4.  hinnen]  zu  huse  Bcw.  vil  c. 
fehlt  Ä»  555,1.  einen  b.  A.  ein  b.  5,  zu  einem  nacheu  a.  ein  schiff  cd. 
2.  Den  forsten  eilende  fürt  si  über  .  .  w.  4.  woUent  ir  mich  erfrowen  w. 
556,4.  Sie  sprach  daz  sult  ir  lan  {Beim  *  ungetan)  w.     557,4.  sprang  sie  bald  BC. 

558.2.  Vor  hiez  sie  die  ruhe  Else,  do  wart  si  genant  v).  2.  In  dem  tofe 
frou  Sigeminne  w.  Nun  was  sie  getöffet  und  hies  frow  S.  A.  Nun  ward  sie 
in  dem  toufe  fraw  Sigewinne  genant  BC.  Sigewinne  (Sigwein  B)  W.  Sige- 
minne wZ.  Sigeminde  c,  Sigmunda  Y. 


—  Sf   -^ 

Sie  bete  in  dem  wöge     die  ruhe  hat  gelan; 
ez  gesaQh  nie  /cigfi    ikwpr  :«fip^  WÄg:^^ 

559.  Sie  was  klein  an  dem  libe^    wolgescliaffen  tberal^ 
getrat  als  ein  kerze    über  diig  htLflin  hiti,  tn  tat, . 
sie  was  an  dem  wepgel.    ßls  mi^Qb  i^nd  blut  getan. 
Do  ward  Wolfdieterixjben     so  tufe^Qben  stan. 

560.  'Wiltu  micb  nocb  minnen,     Wolf  her  Dieterich?' 

-  •  •  •     . 

Des  antwirt  if  mit  sinnen     Stet  edel  fötste  ti<fbt 

'Ja  were  ich  also  schOne     also  ich  hie  vor  Was, 

so  weite  ich  bi  uch  schlafen,    aller  frowen  ein  g^iegelglas.* 

561.  Do  sprach  frow  Sigewinne:    'wiltu  auch  also  schöne  wesen, 
so  spring  in  den  binmnen,    s^  btöttt  fttuch  gen^Mii 

an  allem  dinem  Mbe,     abso  vor  etnttn  hallM&  jaf  t 
also  schön  und  minnegliche^     da«  sage  ich  6ax  fbrwar«- 

562.  Do  sprang  er  in  den  brmmen    der  uszerwelte  man. 
do  er  daruB  schied,  aab  er    ein  bttte  v<Hr  i4A>lra«,' 
daran  leite  er  sich  BÖblafan    W^lfher  S^^i*iAl 
zu  im  frow  Sigewinne,    sie  wttfdfÄ  frö.de»  W^ 

563.  Do  het  er  bochgezite,     der  fürste  lobesam, 
daz  er  oi^  v^gas    siner  9L|f  diengtmWt 

An  einem  külen  morgen     ]fam  ipa  M*  4w  ^^t } 

wie  daz  er  weite  f^im    mit  (H»i4e  4öm  JwiW.y^» 

564.  'Ist  daz  ich  in  bezwinge,  *  sin  geselle  WÜ  ich  sin. 
Er  hat  so  vil  der  kref(;e^     6,^  ^r  aiir  ^9  erbe  nun 
hilfet  wider  löse»    imd  mn  dißn9tmai>, 

die  mir  zu  Kriecbeui    «u»  brttdw  j^efange^  hm* 


559,2.  hüfe  w.  3.  wengel  aus  ^  libe  TT.  als  milch  und  Uut  BC] 
schön  und  wol  Ä.  Ir  farwe  was  getempert  also  milch  und  bHegetan  (b,  also 
minnegliche  blute  an  a)w.  4  l¥olÖi«fd  j1.  S60,i  d.e.f.r.]  Weifti«pdii- 
terich  A,  561,1.  Welt  ir  min  lisi  Retinen  (aße,  lies  erbmnen)  tmd  also 
—  w,  3.  Ako  ir  warent  sicherliche  Tor  etlichem  jar  w.  562,2;  de  säch 
QiÄ\  er  fand,  vor  im]  do,  dort.  863,1.  er  die  hocbzit  viesriehen  ti^e  der  f. 
TT.  hochgezit  mit  der  frowen  w.  2.  Vierzehen  tage  vergas  er  nie  w.  8. 
wie  er  sie  möbt  erlösen,  do  kam  im  —  «>./  564,1.  Br  gedaht  M  Ä.  Ist 
daz  ich  im  angesige  w.  2.  Er  ist  wol  so  kttne,  daz  er  mir  die  brüder  min  w. 
3.  wol  hilfet  bezwingen,  daz  sie  mir  iädne  man  4.  ledig  mflsent  lassent 
und  die  erbe  die  ich  han  to. 


-  as  — 


Ayentinre  wie  Wolfdieiericli  mit  keiser  Olniden  streit. 

565.  Er  sprach :  'frow  Sigewinne,     edele  ktinigin, 

helfend  mir  mines  willen,     also  liep  ich  ach  mnge  gesin, 
wie  daz  ich  gestrite     mit  Otnit  dem  keiser  lobsam. 
Welt  got  von  himel,     het  ich  im  jetzt  gesiget  an.' 

566.  ^Mngent  ir  sin  nit  enbem?    waz  hat  er  uch  getan, 
daz  ir  in  so  gern     mit  strit  wellent  bestan?' 

Er  sprach :  'vil  schöne  frowe,     daz  wil  ich  uch  wissen  lan : 
do  ich  was  ein  kleiner  knabe,    do  wolt  er  uns  geeignet  han. 

567.  Zwölf  richer]  grafen     er  zu  minem  vater  sant, 
daz  wir  im  selten  zinsen     unser  bürge  und  laut. 

do  enbot  ich  hinwider,     wenn  ich  vol  wtird  ein  man, 
so  weite  ich  in  zu  Garten     umbe  sin  eigen  lant  bestan. 

568.  Nun  dunke  ich  mich  so  biderbe,     ich  si  nun  wol  ein  man. 
Nun  wil  ich  in  zu  Garten     in  sinem  lant  bestan. 

Ist  daz  ich  in  bezwinge,     sin  geselle  wil  ich  sin ; 
er  ist  wol  so  küne,     er  hilft  mir  lösen  daz  erbe  min.' 

569.  Wellent  ir  denn  nit  erwinden,     ich  hilf  uch  zu  der  not, 
daz  ir  von  Otniden     nummer  geligend  tot.' 

Sie  hiesz  im  bereiten     ein  schif  so  wunnesam, 
mit  grifengefider,     des  lag  vil  daran. 

570.  Sie  hiesz  im  an  daz  schiff     zu  hilfe  tragen  me 
Sant  Jergen  hembde  daz  gute    wisz  also  der  sne. 
Sant  Pangracien  heiltum     darin  versigelt  waä, 
daz  half  im  in  dem  strit e     daz  er  harte  wol  genas. 


üeherackrift  und  AbschniU  nur  A.  565,2.  Vertigent  mich  von  hinnen  w, 
566,3.  er  spr.  frowe  reine  (4.  knabe  kleine)  w,  4.  geeignet  Ä,  far  eigen  BC, 
betwungen  w.  467,3.  hinwider]  in  lamparten  w.  568,1  u.  2  fehlen  B, 
2  ncu^  C.,in  umh  sin  erbe  zu  garten  (vor  siner  vesten  w.)  Aw.  4.  nach 
BC.  darzn  sullent  ir  mir  helfen  (mich  sturen  w.)  edele  kunigin  Aw.  569,1. 
Wellent  ir  denn  ich  sture  sicherlichen  zu  der  not  A.  Went  ir  sin  nit  ver- 
miden  ich  fertige  uch  zu  —  w.  570,2.  gut]  siden  w.  3.  brangracien  A, 
patricien  BC,  heiHgtum  A,  4.  daz  er  nach  im  W.  Do  von  er  in  dem  strite 
dicke  dest  bas  genas  w. 


—    89    -^ 

571.  Einen  guten  mamer    sie  im  gewan, 

im  was  kont  daz  wasser,     do  kerte  er  yon  dan. 
er  brahte  den  edeln  ftirsten     zu  Sippen  an  die  kabe, 
do  solte  der  beide  kttne    balde  treten  abe. 

572.  Sinen  mamer  wise     liesz  er  an  dem  schiffe  stan, 
win  unde  spise     liesz  er  im  gnug  daran, 

daz  er  sicher  was  ein  jar.     Do  streich  er  von  dan, 
do  fand  er  vor  Garten     eine  grüne  linde  stan. 

573.  ümb  die  selben  linden    was  ez  so  getan,* 

daz  niemen  darunder  gedorste    kurzwilen  gan, 

er  wer  denn  durch  strites  willen     kumen  in  daz  laut ; 

daz  was  ouch  Wolfdieterich     ein  held  zu  siner  haut. 

574.  Uf  der  selben  linden     sungen  die  fögelin, 

wie  künde  des  ritters  fröde  besser  gewesen  sin, 
do  er  die  stimmen  horte  und  den  süszen  ^chal  ? 
dar  uf  sungen  schone     trostel  und  nahtigal. 

575.  Ein  jeglicher  vogel  sang  sin  wise     gen  des  meien  blut. 
do  ward  Wolfdieteriche     so  rehte  wolgemut, 

bisz  daz  von  dem  schalle     entschlief  der  küne  man. 
Otnit  der  keiser  riebe     gieng  an  die  zinnen  stan. 

576.  Do  stund  an  der  zinnen     der  edel  keiser  gut, 
bi  im  frowe  Sidrat,     die  gab  im  hohen  mut. 

Sie  sprach  gezogenlichen :     'nun  warta  küner  degen, 

wie  getar  sich  ein  einiger  man    under  uwem  bom  gelegen  ?' 

577.  Er  sprach :  Vil  schöne  frowe,     ez  get  im  an  den  lip 
von  minen  einigen  henden,     daz  wissent,  schönes  wip. 
Er  fert  mit  solchem  schalle     also  daz  lant  sin  eigen  si. ' 
Ez  wonet  ein  grozer  Übermut     sinem  herzen  nahe  bi.' 


571,2.  üfbnnden  sie  die  segele,  ein  nachwint  da  kam  w.  2.  Daz  er  in 
kurzen  tagen  was  kumen  an  die  habe  w»  4.  Daz  er  zu  lamparten  solte 
abe  w,  5723.  gen  ^em  jar  BC^  zwei  jar  w.  573,2.daz  niemen  durch 
korzwile  gedorst  darunter  stan  BC,  getorst  darunder  zu  k.  g.  (kurzwile  hau 
ad.)  w,  4.  ouch  fehlt  Ä.  574,4.  schone  BC^  wol  nach  prise  od,  fehU 
Abc,  die  tr.  und  die  n.  Ä,  575,3*  daz  fehlt  Ä.  576,2.  Sidrat]  Libgarte 
Y.  3.  warta  c]  warte.  577,2.  Hüte  von  BC,  Schier  von  w,  einigen  A, 
fehlt  d,  a.    4.  nahe  nur  h. 


—    90    -= 

578.  Do  sprach  die  keiserinne :     lieböt  herifö  min, 

er  mag  wol  wes^h  ttiüde    ttnd  ferro  geetriehen  ein. 

land  in  ein  wilö  mweii,     er  ist  ^in  küner  Aegen : 

wie  getörste  sich  ein  zage    mider  nwem  bom  gelegen  ?* 

579.  Er  sprach :  'vü  sohöne  frowe,     ich  geleab  ir  sint  im  holt, 
Nun  kan  in  nit  gehnifen     sin  vil  rotes  golt, 

daz  luhtet  ab  shien  ringen     und  ab  sinem  helme  lieht. 
Ich  gib  uch  des  min  truwe,     er  belibet  unbeötanden  nieht. 

580/Nein,  lieber  herre,     sprach  die  keiserin, 

wie  solt  ich  im  holt  Wesen,     in  gesahen  nie  die  ogen  min. 
Ja  sullent  ir  den  herren     so  ritterlich  bestan ; 
daz  zimt  wol  uwem  ereti,     keiser  lobesam.' 

581.  Ja  uf  mine  truwe,     ich  wone  im  strites  bi* 

er  fert  mit  solchem  schalle,     also  diss  lant  sin  eigen  si, 
daz  ich  han  behalten    vor  manigem  werden  man» 
er  mus  mir  mine  riche     weis  got  ligen  lan.' 

582.  Do  sprachen  alle  gliche     sine  dienstman; 
'^herre,  sullen  wir  mit  uch     für  die  porten  gan  ?' 
^Nein,  sprach  der  keiser,     der  ftirste  lobsam, 

ich  wil  in  alters  eine     durch  ganzen  pris  bestan.' 

588.  Sinen  guten  hamasch    hiesz  er  im  dar  tragen, 

do  verwafent  in  die  frowe,     also  wir  noch  hören  sagen. 

Einen  Schaft  grosze    nam  er  in  die  hant, 

do  gieng  er  under  die  linden,     do  er  Wolfdieteriohen  fant. 

584.  Er  stiesz  in  uf  die  brüst     Otnit  der  keiser  gut. 
Des  ward  Wolfdieterioh     zornig  gemut. 
'ir  möhtent  mich,  werder  fllrate,     wol  senffeer  geweoket  han, 
ir  heischent  mich  ungefuoge ;     wend  ir  mich  strites  nit  erlan  f 


57S,1.  ndin  lieber  w.  4.  zage]  sneder  man  w,  bom]  Imde  ad.  gelegen 
ab]  legen.  579,3.  heim  (e  lieht)  ad»  4.  er  mus  mit  mir  striten  do  nide- 
nen  in  demmelmod.  580,1.  Sie  sprach  zum  uaerlesentö.  (dafür  userwel- 
ten  c).  8.  herren]  tegen  G.  wolt  ir  sin  nit  erwinden,  so  solt  ir  in  erlioh 
bestan  B.  4.  k.  1.]  irent  ir  sm  nit  erlan  w.  581,1.  Ja  ich  C,  Nein  ich 
ah,  Nein  cd  3.  behalten]  behebet  A,  gehebet  c.  4.  weis]  wil  es  0.  wol 
ligen  B.]  ledig  w,  583,3.  schaffc]  achilt  ad,  684,3.  Er  sprach  w.  f.  ir 
möht  —  A,    4.  heisset  mir  A.  nit  vor  strites  a. 


-^    91    — 

585/Ja  Tif  min  tnxw«    icb  wane  nek  sirites  bi ; 

ir  farent  mit  soidMm  scliaUe,    also  mm  kat  nwer  eigen  ri, 
daz  ich  han  behalten    vor  manigem  werden  man, 
ir  müszent  mir  min  riebe    weis  got  ligen  lan. 

586.  ^So  strickent  mir  dl  riemom^     sint  ir  ein  biderman ; 
ich  weiz  ach  wol  so  küne,     ir  torrent  mich  wol  bestui, 
ich  han  von  uwer  manheit     so  rehte  vil  venmmen» 
ich  bin  durch  strites  willen     in  uwer  lant  lant  bekumen. 

587/Daz  wil  ich  tun  ril  gerne,'     sprach  der  keiser  gut, 
er  band  im  uf  mit  triiwen     siaen  stahelhut, 
er  stricket  im  die  riemen     faste  zu  dem  libe  sin.. 
Do  kam  durch  den  hag  gestrichen     frow  Sidrat  die  keiserin. 

588.  Do  wolte  sie  besehen,     wer  dem  andern  gesiget  an. 
Zu  strite  sich  do  rihte    Wolfdieterich  und  ir  man, 
daz  sie  nie  wurden  innen     der  frowen  wolgetan, 

die  schilte  namen  sie  zu  banden     und  giengen  für  einander  stau. 

589.  Also  stunden  sie  vor  einander,    jeglicher  den  andern  besaob. 
Nun  mügent  ir  gerne  h5ren,     wie  der  keiser  sprach : 

Nun  dar,  ritter  edel,     sagent  mir  uwem  namen, 

daz  ich  uch  dabi  erkenne,     des  durfent  ir  uch  nit  schämen. 

590.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    'ez  wer  mir  harte  leit 
daz  ich  von  minem  geschlehte     so  schiere  bete  geseit, 
wer  min  vater  were     oder  wannen  ich  wer  gebom, 

waz  band  ir  mich  des  zu  fragen,     daz  ist  mir  an  uch  zorn. 

591. 'Mich  dunket  an  uwer  geberde,     die  si  so  ritterlich; 
sind  ir  von  wilden  Kriechen     Wolf  her  Dieterioh? 


585,1.  Jo  ich  C    8.  behebet  Ä,    4.  wol  ligen  C, 
In  w.  Ir  werdet  sin  uf  min  trawe      von  mir  nit  erlon, 
ümb  uwer  heimsuchen,      daz  ir  mir  hant  g^tan, 
Daz  ir  uch  so  gewaltekliche     under  mine  linde  hant  geleit 
Des  wil  ich  nit  erwinden,      der  ein  knm  sin  in  arbeit.  .  . 
586,2.  So  kan  uns  gescheiden  niemen  (niemen  gescheiden  BC)  SCho,  sit  ir 
michs  nit  weit  erlan  BC,  sit  ir  mich  went  bestan  w,  aber  Z  nach  Ä,  (Zb 
364) :  ich  weiss  euch  wol  so  chüenen  das  ir  mich  wol  türt  bestan.      588,1. 
gesenhen  Ä,  Si  luget  dugentliche  welre  w.    2.  Do  ging  zu  strite  JBC.  rihte 
sich  Ä,  bereit  sich  w,  und  ir  man  B,  und  Otnit  ir  man  Ä,    4.  banden]  den 
armen  Ä,       589,2.  wie  Otnit  der  A,       590,1.  daz  wer  ein  zaghdt  BOw. 
591,1.  (an)  BC.  (die  sie)  BO.  b6  rehte  SC.    8.  wilden  nur  Au.  B. 


—    92    — 

Ich  han  vil  von  uch  gehöret,     daz  ich  nch  gern  gesehen  han.* 
*So  werent  uch  rehte,  her  Otnit ;     nch  wil  der  wolf  bestan. 

592.  Do  Sprüngen  sie  zusamen     die  zwene  küne  man, 
do  ward  von  in  beiden     grosz  wunder  do  getan, 
jeglicher  schlug  den  andern     dristunt  uf  daz  laut, 
zu  dem  vierden  male     fiel  Wolfdieterich  zu  haut. 

593.  Wie  balde  Wolfdieterich     wider  uf  gesprang, 
daz  im  sin  hamasch  lute     an  dem  libe  erklang : 

Nun  weret  uch  rehte,  her  Otnit ;     e  sich  volendet  der  tag, 
noch  wirt  von  mir  vergolten     der  ungefftge  schlag. 

594.  Daz  swert  nam  er  zu  beiden  henden     der  ftlrste  lobsam, 
also  vermessenlichen     lief  er  den  keiser  an ; 

er  gab  im  über  daz  houbet     einen  ungefügen  schlag, 
daz  der  riche  keiser     vor  im  gestrecket  lag, 

595.  Und  der  edel  ftlrste     weder  horte  noch  ensach, 
und  zu  den  selben  ziten     kein  wort  nit  ensprach, 

und  im  daz  blut  zu  dem  munde     und  zu  den  oren  uz  trang. 
Wie  balde  die  keiserinne     über  iren  herren  do  sprang. 

596.  Sie  sprach :  Vil  lieber  herre,     waz  han  ich  uch  getan, 
daz  ir  mir  wend  ermorden     minen  biderman? 

bringend  mir  des  brunnen,     daz  ich  gelabe  den  herren  min, 
Mir  ist  nit  kunt  umb  uwer  wasser,     wo  mag  ez  so  nahe  sin. 

597.  Tretend  von  der  linden     zu  tal  in  den  hag, 
ob  uwer  herze     ie  keiner  tugent  gepflag, 

und  bringend  mir  des  wassers,     daz  ich  gelabe  den  herren  min, 
also  liep  uch  weltlich  ere    und  alle  frowen  mugen  gesin. 

598.  Do  trat  er  von  dem  boume     der  uzerwelte  man ; 

den  heim  band  er  von  dem  houbet,     do  er  daz  wasser  in  nam. 
er  was  schier  kumen  wider,     do  er  sie  beide  fant. 
Do  labete  sie  mit  zühten     den  keiser  do  zu  haut. 


4.  her  Otnit  feMt  A.  wil  reht  he,  592,2.  gross  wunder  von  in  beiden 
Aw,  593,2.  lute  fMt  A.  594,2.  Sin  zom  wolt  er  volenden  er  lief  —  w. 
595,3.  daz  rote  blut  düe  (ausser  Z).  den  oren]  nase  BC,  4.  keiserinne  schone 
W.  keiserin  gut  {Beim  blut)  w.  697,4.  mugen  gesin]  sind  W.  598,1. 
zu  dem  bronnen  Y,  der  tugenthafte  man  A.    4.  labenten  A. 


-    93    -- 

599.  Do  er  kam  zu  kreften    und  wider  ufgesach, 

nun  sullent  ir  hören  gerne,     wie  der  keiser  sprach : 
'Sagent,  lieber  herre,     ist  daz  die  frbwe  min  ? 
mag  sie  mit  keinem  liebe     sit  uwer  worden  sin?' 

600.  'Nein  sie  uf  min  truwe,    sprach  Wolfdieterich. 

dem  gebart  die  schone  frowe     doch  werlich  ungelich. 
Ir  werent  frii  des  libes,     enwer  die  frowe  min. 
Sie  ist  uoh  vil  getruwe,     sie  mag  wol  uwer  sin.' 

601.  Do  sprach  gezogenliche     der  keiser  Otnit ; 
'Sint  irs  Wolfdieteriche,     so  lant  ez  ane  nit, 
waz  wir  einander  beide     zu  leide  hand  getan. 
Geruchend  irs  uf  der  heide,     ich  wil  uch  zu  geisellen  han.* 

602.  *Daz  wil  ich  vil  gerne,     sprach  Wolf  her  Dieterieh, 
ich  gere  auch  uwer  sune,     edeler  keiser  rieh. 

ich  bin  auch  darumb  kumen    her  in  uwer  lant, 
daz  ich  uch  minen  kummer    welle  tun  bekant. 

603.  Waz  mir  min  vater  der  lande     zu  erbe  hat  gelan, 

daz  haut  mir  min  brüder  genomen     und  mine  diner  geyan ; 

weit  ir  die  helfen  lösen    und  ouch  die  erbe  min, 

waz  ir  mir  danne  gebietent,     daz  mus  ouch  umer  sin.' 

604.  *Daz  wil  ich  tun  vil  gerne,'  also  sprach  Otnit, 
do  swuren  sie  gesellschaft  einander  in  der  zit, 
daz  die  under  in  zwene     schiede  keine  not, 

ez  dete  denne  alleine     der  grimmegliche  tot. 


599,4.  keinem  AG]  keiner,  liebe]  wile  a.  worden  AB]  gewesen.  -  600,1. 
Do  sprach  von  wilden  kriechen  W.  h.  d.u;.  2.  Nein  si  nf  min  titiwe,  dem 
gebart  si  ungelich  w.  doch  feMt  SC,  werlich  fehlt  A.  3.  des  Ubes  (lebens 
W)  fri  (one  c.)  enwer]  wer  aXle;  aber  Y  Ich  het  uch  tot  geschlagen,  het 
si  uch  nit  emert.  —  frowe  min]  keiserin  c.  601,1.  der  keiser]  kunig  C. 
3.  beide  fehlt  A.  zu  leide  fehlt  BC,  beide  einander  w,  4.  so  wil  ich  uch  äUe 
(msserc,  602,1.  gerne  tun  (:sun)  J.io.  602,1  u.  2  gerne  verdorben,  1  nach  B 
wo  der  lande  fehlt,  und  geben  statt  gelan.  Waz  ich  han  der  lande  sprach 
der  degen  lobesan  C  Darumb  ich  her  bin  kumen,  waz  ich  der  lande  han 
Aw*  2.  nach  B,  wo  gefangen.  —  und  gefangen  eilf  man  (min  eilf  dienst- 
man  ixf,)  AGw,  4.  sol  uch  unversaget  sin  0,  604,1.  VTlfMi  Ai  /also 
fehlt  A.  do  ich  uf  mine  truwe  also  sprach  keiser  Otnit  Aw.  2.  der  selben 
zit  W,  sy  on  ruwen  —  [einander]  w. 


—  u  — 

605 /So  wol  uf  drut  geselle,     wir  wellen  zu  huse  gan/ 
do  sprach  Wolfdieteriche,    'des  soltu  Hiich  erlan ; 
mich  dunket  du  habest  sorge     vor  mir  der  kaiserin ; 
ich  f5rhte  daz  wir  darombe     one  zom  nit  möhten  sin/ 

606.  Er  sprach :  *neiu  trut  geselle,     die  rede  mir  nit  verfaht, 
sie  hette  «wer  an  der  zinnen     so  rehte  wol  bedaht^ 

do  ir  lagend  under  der  linden,     daz  ich  ir  darmnb  fient  was. 
Nun  hat  gar  ein  ende     unser  beider  nit  und  has/ 

607.  Sie  giengen  mit  einander     uf  die  bürg  hindan, 

sie  wurden  wol  enpfangen     von  manigem  werden  man. 
Herumbe  kerte  sich  balde     die  edele  keiserin, 
sie  hies  die  zwene  gesellen    got  wilkomen  sin. 

608.  Also  was  er  zu  Garten     sehs  wochen  gar, 

one  sin  schöne  frowen,     daz  ist  endlichen  war, 
die  er  jenhalp  dem  mere     hinder  im  hette  gelan ; 
daz  verdros  frö  Sigewinne^     daz  nit  kam  ir  man. 

609.  In  begunde  die  keiserinne     mit  ougen  blicken  an. 
daz  merket  tougenliche    Otnit  ir  lieber  man. 

er  forhte  daz  er  minte     iren  stolzen  lip, 

er  verlos  nit  gerne     sinen  gesellen  und  daz  schöne  wip. 

610.  Eines  tages  sprach  mit  zühten     der  edele  keiser  rieh : 
Venne  wiltu  zu  lande,     geselle  Wolfdieterich, 

lösen  dine  diener,     und  die  erbe  din? 

oder  hastu  ir  vergessen?    bistu  also  holt  der  keiserin?* 

611.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    'so  dete  ich  also  ein  swacher  man. 
Ja  wene  ich  sicherliche,     da  heim  ein  schöner  han, 


60S,4.  BO.  <da«)  wir  one  nyd  darumbe  nit  Ä,  [darnmbe]  or.  one  not  h, 
one  rede  wAy  oa  notred  c  606,1.  Er  sprach  fMt  dum,  2,  vor  so  wol 
BGw,  L  {adt  n&A  B]  AC,  tmaer  strit  und  unser  has  w.  607,1.  Bi  hea- 
den  «ie  «loh  fiengen  und  giengen  nf  BOw,  608,1*  zwelf  wochen  nngeTar 
IT.  2.  jenhalp  «neres  w.  4.  daz  so  lange  was  ir  man  BCm.  6094-  l^o 
b.  d.  k.  WolMieteri^en  bL  a.  A,  mit  ougen]  li^Hoh  (»c,  dicke  ad.  2.  tonnen- 
liehe] tngentMofae Ji.  heimticheod.  DazsachnngerneJBO.  [lieber]».  3.  da«] 
tegliok  B(X  vr  gedakt  er  wurde  miimen  to.  [etolzen]  w.  4.  tdi  verlür  un* 
gerne  mfai  «re  und  min  stolzes  (schönes)  wip  w.  610,1.  mit  zühten  (oder 
etio4»8  ähnlkkea)  fehU*  tages  sie  geaassen  do  sprach  der  k.  r.  w.  2.  went 
ir  luna  m  lande  (geseMe]  w,  8.  diener]  man  A.  4.  dn  bist  A.  vergessen 
mit  dtt  k^serin  BC,  611,2.  ooeft  hc.  Ich  wene  s.  daz  ich  e.  s.  daheim 
han  A, 


—    «6   — 

« 

die  ich  j^ialp  Öem  mwet    MfA^  mir  hto  g^o* 

du  hast  micli  rda^e  eamum^,    acii  got  wia  ha»  ich  ir  getan! 

612.  Gib  mir  urlap,  trut  geselle,     so  wil  ich  hinnen  farn.* 
Do  sprach  der  riche  teiser :    ^  got  müsze  dich  bewam. 
Wenn  du  mir  enbutest,     fK)  wil  i^  gorne  Icaineai. 
helfen  lösen  din^  dionwr    und  waz  4k  ist  gennmeMa,* 

613.  'Nun  Ion  dir  Erist  der  riöhe,     sit  ich  solchen  trost  von  dir  habe, 
sprach  Wolfdieteriöhe,     iöh  wil  vor  zu  dem  heiligen  grabe, 

also  balde  ich  heim  kum^     va  ^ler  &owqil  miä^ 
daz  mir  got  zu  min^  dinge«    w^U»  gnedjg  sin»' 

614.  Vrlap  nam  er  zu  dem  keiser    und  zu  der  frowen  wolgetan, 
do  zoch  er  an  die  habe,     do  er  sinen  mamer  het  gelah. 
Do  fand  er  frow  Sigewinz^    .w  d^m  ataden  statt, 

die  was  gekiunen  übar  mmp    Dind  wolt  in  g^wiob^t  hWi» 

615.  Er  enpfieng  sie  also  schöne     und  sie  in  darnach, 
hinwider  zu  dem  schifi^     was  in  beiden  gach. 
Do  far  Wolfdietemibe    Uib^r  4es  n^eares  $trw> 

in  dem  grifenschif^Qi    4as  ^  sm  deon  «ftad^n  bet^e  g^)0.n. 

616.  Er  zoch  selber  die  riemen,     der  üszerweltö  man, 
bisz  daz  er  zu  der  alten  Troyä    wider  zu  lande  kam, 
er  wart  wol  enjpfangen    von  manigem  werden  man 
also  tugentUohen    und  die  fcowa  wolgetan« 

617.  Do  was  er  zu  der  ahen  Troya    aht  tag  tmd  »it  me, 
do  reit  WoMieterioiie    an  einen  ^wilden  se, 

do  wolte  er  beizen    mit  den  hunden  sin, 
mit  im  frow  Bigewinne    und  ir  megetin. 


-•-►*• 


611,4.  nach  B  u,  C.  Die  sante  mich  her  in  diss  laut,  waz  (ach  wie  w,) 
han  ich  ir  getan  Äw.  61d3*  Atoo  «i^hica:.  ioh  .herwidor  iwsk^  ^  d^n  ich 
dirs  kunt,  w,  4.  Sie  schieden  von  einander  va  derselben  stnnt  w.  .  614,4. 
was  nach  im  Ä,  [über  mer]  A.  615,1.  fUK^  St7.  [also]  Ä.  schone  also 
det  si  im  hinwider  A.  also  tet  si  im  euch  w.  2.  schiffe  ilten  sie  sider  A 
3.  —  rieh  wider  A.  stran  AC]  stram  JB.  Er  fort  in  dem  barken  die  £rowe 
so  gemeit  w.  4  ßohitfe  er  asd  sin  ftowe  midigefaan  iSQ.  dtox  nst  .ä&mgi^en 
gefldere  so  wol  was  bereit  w,  61€.  Die  Stv(^he  fOXb  C.  611^3.  xait 
BGl  wdt  Avk  8.  berbeizen  A.  Siten  und  bäsea  4«.  NcBth  617  habmJBC 
einm  Ahschrndtt  imd  C  üe  Uebendirift:  Wa  Wolfdieterich  sin  frawe  ge* 
Stolen  ward. 


—    96    — 

618.  Ez  was  in  einem  meien,     sie  erbeiszeten  in  einen  walt. 
under  einem  gezelte  sidin,     ir  fröd  was  manigfalt, 

do  er  mit  der  frowen     kurzwile  wolte  han. 
Do  kam  ein  tier  wilde     geloffen  in  den  tan. 

• 

619.  Ez  was  ein  hirsz  schöne,     fttrwar  ich  sagen  sei, 
dem  was  sin  gehüme     mit  golde  bewunden  wol, 
also  in  ein  alter  rise     het  gefüret  in  den  tan 
durch  die  schöne  frowe,     der  hies  Tresian. 

620.  Do  Wolfdieteriche     den  hirz  anesach, 
also  tugentliche     er  zu  der  frowen  sprach : 
'land  uch  nit  verdriessen     und  uwer  megetin, 

ich  wil  nach  dem  hirze    jagen  mit  den  hunden  min. 

621.  Do  jagete  Wolfdieterich     und  ander  sine  man 
nach  dem  hirze  schöne,     also  wir  vernumen  han. 
do  kam  ein  alter  rise     binden  in  den  tan, 

und  stal  im  die  frowe,     der  hiez  Tresian. 

622.  Er  flirte  sie  also  snelle     über  des  meres  stran 
in  eine  bürg  schöne     und  darzu  wunnesam. 
er  hette  sie  uf  der  bürge     wol  ein  halp  jar, 

daz  Wolfdietrich  nie  vemam     von  ir  also  umb  ein  har. 

623.  Dennoch  jagte  Woldieterich     und  ander  sine  man 
und  falten  den  hirz  schöne     also  wir  vernumen  han, 
und  flirten  in  hinwider     durch  den  grünen  walt, 

zu  kurzwile  den  frowen.     do  was  der  jamer  manigfalt. 

624.  Do  sprach  von  wilden  Kriechen     Wolf  her  Dieterich 

zu  den  schönen  frowen :     'wie  gebarent  ir  so  truriglich  ? 
daz  sullent  ir  mir  sagen ;  war  ist  die  kunigin  kumen  ?' 
Sie  sprachen :  'lieber  herre,     ein  rise  hat  sie  uns  genumen. 

625.  Sie  und  daz  gezelte     hat  er  getragen  hin ; 
er  lief  also  balde     mit  der  kunigin, 


619,4.  Trisian,  Drisigon  w,  Trusian  Y,  620,2.  frowen]  BC,  kuniginne 
A,  Er  kost  die  kuniginne,  nu  höret  wie  er  sprach  w,  621,3.  der  alte  A. 
4.  trusian  7.  622,2.  und  darzu]  die  was  so  BC,  mit  turnen  w,  4.  —  rieh 
von  ir  nie  gebort  als  tür  als  ulnb  ein  har  w.  623,1.  ander  BC,  feUt  A] 
die  w.    3.  grünen  BC,  fehlt  A, 


-    97     - 

in  mohte  nieman  erriten,     im  was  zn  walde  gaoh, 

wir  mohten  ir  nit  gehelfen,     wenn  daz  wir  ir  sahen  nach/ 

626.  'Daz  müsze  got  erbarmen,     sprach  Wolfdieterich 
daz  ich  also  snelle     die  küniginne  rieh 

han  hie  verloren ;     ich  wil  numer  frölich  stan, 
ez  ge  im  denne  an  sin  leben,     der  ez  hat  getan.' 

627.  Wider  zur  alten  Troye     waren  sie  schiere  kumen, 
do  was  im  sine  freide     mit  traren  gar  benumen. 
einen  ruhen  kotzen     leit  er  an  sinen  lip : 

'den  wil  ich  umer  tragen     ich  finde  dann  daz  schöne  wip.' 

628.  Er  enpfalch  den  lantherren     bürge  unde  lant, 
daz  swert  was  sin  palme,     urlap  nam  er  zu  haut. 
Do  far  Wolfdieteriche     über  des  meres  stran 

in  dem  grifen  schiffe,     daz  im  sin  frowe  hete  gelan. 

629.  Do  wallete  Wolfdieterich     umb  des  meres  sant 
wol  ein  halp  jar     daz  er  nie  befant, 

wo  sin  schöne  frowe    were  hin  kumen, 

oder  wer  der  rise  were,     der  sie  im  hete  genumen. 

630.  Do  het  er  er  strichen     manig  lant  wit, 

er  gedaht  ich  wil  gesehen     minen  gesellen  Otnit. 
er  streich  uf  gen  Garten    in  Lampai-ter  lant, 
do  was  nieman  uf  der  bürge     dem  er  wer  bekant. 

631.  Wie  dicke  man  den  ritter     wetliche  hette  gesehen, 
und  waz  im  uf  der  bürge     liebes  was  geschehen. 


627,1.  nach  w.  Er  für  wider  zu  der  alten  troye,  also  wir  ez  han  ver- 
numen  Ä.  Also  sie  nun  wider  waren  zu  der  alten  troye  kumen  BC,    3.  ncich 
w.  Daz  swert  verwirket  (worchte)  er  in  ein  palnien  (ainen  stab)  ein  kotzen 
leit  —  W.    4.  dann  fehlt  A.       628,1.  Daz  swert  verworht  er  in  ein  bahnen 
(daz  swert  was  sin  palme  a),  sin  b.  und  sin  1.  w,    2.  Daz  enpfalch  er  sinen 
herren,  von  dannen  macht  er  sich  zu  hant  w,  daz  swert  was  sin  palme  qms 
a.  1.  sie  swuren  ime  zu  behüten  W,    4.  dem]  einem  A.  [sin]  frow  sige- 
winne  A,    Vers  628,2  bis  629,1  fMm  ad,       629,1—8  w. 
Er  erfur  umb  daz  mer      vil  manig  wildes  lant 
Alles  in  wallers  wise,      daz  er  nie  gefant 
Keiner  slahte  mere,      war  die  frowe  were  kumen. 
2  zu  lesen  gegen  einem  halben  jare?        630,1.  manig  wilde  lant:  Otniden 
zu  hant  A.       631,1.  ritter  edel  W,  weltlich  AB,  werlichO.  waz  im  ufder 
bürge  eren  was  geschehen  w.    2.  oder  wie  dicke  man  den  forsten  wertlich 
h,  werlich  ad,  weltlich  c)  hatte  gesehen  w.  :• 

7 


do  erkante  uifrmAn     den  elleiiden  maii; 

er  ba^  den  rieben  kaker,     das  «r  iu  die  no^t  wött  bi  im  lan. 

632.  Do  sprach  der  riobe  keteer :    'd^  mag  iok  dir  nit  versagei^ 
wannen  ferst  du,  weller  ?     daz  iQns  mieh  wunder  kaben, 
hastu  iergen  gewalkt     uf  dureb  &iemde  lant, 

vememe  du  von  einem  berren,     i^^  Wi)lCdieteriGh  genant  9 

633.  Ob  er  von  dem  heiligen  grabe     noeh  niht  si  kamen, 
oder  wie  er  sidi  gekabe,     daz-  het  ieh  gern  yemumen, 
ob  der  fürste  edel     si  frisch  und  gesunt, 

daz  wist  ich  also  gerne,     der  mir  ez  te%e  knnt.' 

634.  'Nein,  sprach  Wolfdieteriche,     ich  han  sin  nit  gesehen, 
und  kan  uch  der  mere     von  im  nit  verjehen, 

und  han  doch  erfaren     manig  fremd  lant. 

der  do  heiszet  Wolfdieterich,     der  ist  mir  tmbekant.* 

635.  Gegen  die  keiserinne     er  zu  tische  sas, 
also  hoflichen     der  werde  fürste  as, 

daz  sie  in  vil  dicke     mit  ogen  blicket  an, 

sie  lachete  tougenliche,     si  erkante  wol  den  edeln  man. 

636.  Do  die  tische  wurden  erhß.beu^     schlafen  giepjg  der  keiser  gut, 
mit  im  frowe  Sidr9,t,     si^  gab  im  hohen  mut. 

do  der  keiser  was  entschlafeii,     sie  ^tal  sich  voii  im  dan, 
do  sie  Wolfdieterichen    uf  dem  sale  hete  gelan. 

637.  'Sint  got  wilkom^,  berr%,    nu«  kenne  ich  ^ch  wol/ 
do  wurden  in  die  ogen     beiden  wassers  vol. 

'Sint  ir  "Wolfdieteriche,     waz  wellent  ir  in  dem  kotzen  gro? 
da?  sullQijlit  ir  mich  bescheiden,*     sprg^ch  die  keiserinne  do. 


682,1.  T-  cka  bist  miir  ^vükuman  w,  2.  t-  daz  het  idi  gern  ver- 
numw  m.  8.  Weore  du  ii  su  der  alten  Tic  je,  so  tu  mir  bekant  w»  4.  Wiie 
mag  des  handes  herre,  ist  -^  w.  4.  du  ieiig^n  W.  einem  jiiuag€ai  furaj^n  A* 
633,1.  niht  c]  iht  h,  feUt  W\  3^  ob  er  noch  si  gesuat  und  die  ^owe  sin 
w,  4.  Daz  tu  mir  kunt,  eilender  pilgedn  w,  634,2.  vmqI  ^^urhßit  BCw. 
3.  erfaren]  erstricheA  w.  4  den  «r  heuet  wolfdieterichen  w,  ^31^,3.  tau- 
gern  12,  tugentlich^  A(^,  heimJddK  ad,  uand  kante  wol  den  man  .ä^  dar  oh 
den  wwde»  man  BO,  686^8.  was  entechlafen  wl  entschlief  TT.  sich  wider 
A,  637,3;  —  ime  sint  in  denne  hakumen.  4.  Bo  fremdeeUoke  mit  d^9 
kotzen  daz  het  ich  gern  yemumen  w. 


—    101    — 

650.  Do  sprach  mit  zühten    Wolf  her  Dieterich: 
'so  dust  du  werliche,     einem  Mnde  geHch. 

du  solt  hie  heime  beliben,     sprach  der  werde  man, 
bi  dinem  lande  und  wibe     soltu  hie  bestan.* 

651.  Do  sprach  zömliche     der  edele  keiser  rieh : 

'ich  wil  mit  dir  von  hinnen,     Wolf  her  Dieterich. 
ich  wil  dir  helfen  suchen     die  frowen  wolgetan, 
oder  mich  siht  zu  Garten     numer  kein  man.' 

652.  Do  kerten  die  zwen  forsten     zu  fasze  hin  dan, 

ros  und  riche  kleider     möhten  sie  wol  gewunnen  han. 
Sie  strichen  durch  gewilde     wol  gen  drien  tagen, 
imgessen  und  ungetrunken,     also  wir  noch  hören  sagen, 

658.  Biz  an  den  vierden  morgen,     da  ez  tagen  began, 
do  komen  sie  gegangen,     die  zwen  küne  man, 
zu  eines  weidners  huse     in  einem  finstern  tan. 
Der  enpfieng  sie  also  schone     die  ffirsten  lobesan. 

654.  Er  sprach :  'vil  lieben  herren,     wend  ir  hut  bi  mir  sin? 
Ich  wil  mit  uch  teilen     min  brot  xmd  minen  win, 
hüner  und  wiltbrete     und  waz  ich  gutes  han. 

Ir  band  mir  in  disem  walde     nie  kein  leit  getan/ 

655.  Do  sprach  Otnit  der  keiser :    'des  versagen  wir  dir  nit, 

ich  geleub  daz  ich  essens     nie  so  kume  erbit.         „  ^  i^JdtßuX  )(.U]i^, 
ez  ist  ein  ubergulde,     sit  es  uns  hie  dut  not.' 
eine  ganze  Wirtschaft    in  der  weidner  bot. 


650,1.  m.  z.]  geswindecHche.  2.  Du  dust  A,  So  detest  du  w*  —  einem 
kinde  werlich  Bw.  wol  gelich  w.  3.  sprach  er  zu  dem  werden  man  A, 
4.  Bi  dem  lande  und  diner  frowen  A  Bi  lande  und  dinem  wibe  lo.  651,1. 
z.]  yermessenclichen  C  Nein  ich  uf  mine  truwe  so  sprach  der  k.  r.  w.  2. 
wil  als  mit  A,  von  hinnen  feJütl  vam  w.  4.  gesiht  A,  652,1.  zu  den 
füssen  von  dan^l.  2.  gewunnen]  gehabt  BC  3.  gewelde  C]  den  waldJJB. 
sie  suchten  die  frowe  wol  drier  tage  lang  w,  4.  daz  ir  keiner  weder  as 
noch  entrang  w.  653,1  nach  w.  Daz  si  musten  fasten  (A,  also  g^engen 
sie  zu  fusse  BC)  die  fürsten  lobsam  W.  2.  nach  w.  An  dem  v.  m.  =  1  TT. 
8.  Do  kamen  sie  in  eins  weidners  hus  in  ein  —  W,  iceldners]  wallers  w. 
waldners  d,  daz  stunt  verre  in  dem  tan  w.  4.  Der]  er  W>  also]  harte  w, 
fragen  er  si  began  w,  654,1.  Went  ir  ein  wile  ruwen,  lieben  herren  min 
w.  8.  wiltbret  A,  wiltprete  a.  655,2.  essens]  ietzent  w.  erbeit  ac.  4. 
der  waldener  in  do  bot.  w. 


—    100    — 

644.  Do  sprach  Wolfdietericbe :    'ich  hanz  durch  gut  getan, 
ich  weite  dich  nit  betrüben,     keiser  lobsam.  v 
wie  möhte  ich  minen  kummer     so  balde  han  geklaget, 
der  mir  in  dem  eilende     so  vil  ist  betaget.' 

645.  Do  sprach  aber  mit  zühten  Wolf  her  Dieterich : 
'ich  klage  dir  minen  kmnmer,  edeler  keiser  rieh, 
ich  bette  daz  schönste  wip     daz  herre  ie  gewan, 

die  het  mir  gennmen  ich  enweis  wer,     ach  waz  ich  leides  han.' 

646.  'Wie  lange  hastu  sie  gesuchet  ?     daz  sage  mir,  küener  degen.' 
'Daz  hab  ich  schier  ein  halp  jar :     sol  ich  kein  wile  leben 

in  also  groszem  leide,     mir  wer  weger  vil  der  tot.' 
'Wol  uf,  sprach  der  keiser,     ich  hilf  dir  nszer  not.' 

647.  Do  weiten  die  zwen  ftlrsten    keren  von  dan. 
Do  begunde  sere  weinen     die  keiserin  lobsam. 
Owe  Wolfdietericbe,     daz  ich  ie  solte  sehen, 
daz  mir  an  diesen  ziten     so  leide  sol  geschehen.' 

648.  Do  sprach  mit  zühten    Wolf  her  Dieterich : 
'ich  wil  einig  suchen     die  küniginne  rieh, 

gebent  mir  urlap,  frowe,     land  mich  mit  hulden  fam. 
Otnit,  drut  geselle,     got  müsze  dich  bewam.' 

649.  Do  sprach  mit  zühten     der  edele  keiser  rieh : 
'ich  wil  mit  dir  von  hinnen,     Wolf  her  Dieterich : 
sit  ich  dich  drut  geselle     noch  einest  han  gesehen, 
liep  unde  leide     müsze  mir  mit  dir  geschehen.' 


'  644,1.  Ich  han  es  durch  guot,  drut  geselle  gelan  w,  2.  Daz  ir  iht 
wurdet  ungemuot,  so  sprach  der  werde  man  w.  3.  —  ich  so  behende  min 
kumber  w,  4.  der]  des  c.  vgl.  1888,4.  645,1.  sprach  der  unverzeite  W.  w, 
2.  min  leide  w,  646,lß*  au«  Z,  daz  solte  mich  bescheiden  eben  Ww. 
4.  Wol  uf]  Wohhin  W]  So  wol  uf  w,  647,1.  do  keren  A,  von]  hin  C. 
3  ich  uch  BC, 

1.  Do  weiten  die  reinen      mit  einander  dan 

2.  Mich  ruwet  daz  ich  die  sinne      gegen  uch  ie  gewan, 

3.  Daz  ich  von  uch  ie  gesaget      Otnit  mime  man 

4.  Ich  forhte  daz  ich  lange,      one  in  müse  stan  w, 

348,1.  Swigent  frowe  reine  sprach  W.  —  2.  —  suchen  eine  —  3.  Gent 
mir  uwem  segen  —  4.  (Jot  müse  uwer  pflegen  und  m.  —  w.  649,1, 
zühten]  sinnen  w.  2.  wil  als  mit  A.  von  hinnen  fMt  W]  geselle  ui,  herC 
Wolf[her]dieterich  oöe.    649,3  6«  651,2  fMm  B. 


—    101    — 

650.  Do  sprach  mit  zühten    Wolf  her  Dieterich: 
'so  dust  du  werliche,     einem  Mnde  geUch. 

du  solt  hie  heime  bdiben,     sprach  der  werde  man, 
bi  dinem  lande  nnd  wibe     solta  hie  bestan/ 

651.  Do  sprach  zömliche     der  edele  keiserrich: 

'ich  wil  mit  dir  von  hinnen,     Wolf  her  Dieterich. 
ich  wil  dir  helfen  suchen     die  frowen  wolgetan, 
oder  mich  siht  zu  Garten    numer  kein  man.' 

652.  Do  kerten  die  zwen  forsten     zu  fasze  hin  dan. 

ros  und  riebe  kleider     m5hten  sie  wol  gewunnen  han. 
Sie  strichen  durch  gewilde     wol  gen  drien  tagen, 
ungessen  und  ungetrunken,     also  wir  noch  hören  sagen, . 

653.  Biz  an  den  vierden  morgen,     da  ez  tagen  began, 
do  komen  sie  gegangen,     die  zwen  küne  man, 
zu  eines  weidners  huse     in  einem  finstem  tan. 
Der  enpfieng  sie  also  schone     die  forsten  lobesan. 

654.  Er  sprach :  Vil  lieben  herren,     wend  ir  hut  bi  mir  sin? 
Ich  wil  mit  uch  teilen    min  brot  und  minen  win, 
hüner  und  wiltbrete     und  waz  ich  gutes  han. 

Ir  band  mir  in  disem  walde    nie  kein  leit  getan.' 

655.  Do  sprach  Otnit  der  keiser :    *des  versagen  wir  dir  nit, 

ich  geleub  daz  ich  essens    nie  so  käme  erbit.        ,;  ^  ^JIibJr^Ku%^, 
ez  ist  ein  ubergulde,     sit  es  uns  hie  dut  not.' 
eine  ganze  Wirtschaft;     in  der  weidner  bot. 


650,1<  m.  z.]  geswindecHche.  2.  Du  dost  il.  So  detest  du  w,  -—  einem 
kinde  werlich  Bw.  wol  gelich  w,  3.  sprach  er  zu  dem  werden  man  Ä, 
4.  Bi  dem  lande  und  diner  frowen  Ä.  Bi  lande  und  dinem  wibe  w,  661,1* 
z.]  vermessenclichen  C.  Nein  ich  uf  mine  tmwe  so  sprach  der  k.  r.  w.  2. 
wil  als  mit  Ä,  von  hinnen  fehlt]  vam  w,  4.  gesiht  Ä.  652,1*  zu  den 
füssen  Yon  dan^l.  2.  gewunnen]  gehabt  £C.  3.  gewelde  C]  den  waldA^. 
sie  suchten  die  frowe  wol  drier  tage  lang  w,  4.  daz  ir  keiner  weder  as 
noch  entrang  w.  653,1  nach  w.  Daz  si  musten  fasten  (Ä,  also  giengen 
sie  zu  fusse  BC)  die  f&rsten  lobsam  W.  2.  nach  w.  An  dem  v.  m.  =  1  TT. 
3.  Do  kamen  sie  in  eins  weidners  hus  in  ein  —  W,  u^eldners]  wallers  w, 
waldners  d.  daz  stunt  verre  in  dem  tan  w.  4.  Der]  er  W»  also]  harte  w. 
fragen  er  si  began  w,  654,1.  Went  ir  ein  wile  ruwen,  lieben  herren  min 
w*  3.  wiltbret  A,  wiltprete  a.  655,2.  essens]  ietzent  w.  erbeit  ae.  4. 
der  waldener  in  do  bot.  w. 


—    102    — 

656.  Do  sie  betten  gessen,     der  tisch  wart  hingetan. 
Otnit  den  keiser     scblafem  do  began. 

Do  spracb  der  weldnere :  'lieber  berre  min, 
ligend  und  scblafend,     ir  mügend  wol  müde  sin. 

657.  Do  neigte  sieb  der  Wser     nider  ttf  die  bank, 

er  was  balde  entscblafen,     die  wil  was  nit  lank. 

Do  stal  sieb  Wolfdieterich     von  im  bindan, 

er  liesz  sinen  gesellen     tind  sttnit  zu  dem  weidner  stan. 

658.  Daz  höbet  er  dem  waltmann     uf  die  ftisze  bot: 
'Wise  Otnit  nit  nach  mir,     daz  dut  mir  grosze  not ; 
du  ez  durch  diu  tugent,     sprich  zu  dem  werden  man, 
er  sulle  bi  sinem  lande     und  bi  sinem  wibe  bestan.' 

• 

659.  Do  bot  er  dem  waltman     sinen  werden  grus : 

'merke  wirt  edel,  waz  ich  dich  bitten  mus, 
bastu  in  dem  walde  kein  aveutur  gesehen  ? 
du  ez  durch  dine  tugent,     daz  soltu  mir  verjehen.' 

660.  Do  sprach  der  w^ldnere :    'ich  enhabe  nit  gesehen, 
dovon  kan  ich  der  mere     nit  verjehen, 

denn  ein  kristeufrowen     fort  ein  rise  durch  den  walt,' 
Des  frowet  sich  Wolfdietericb     der  werde  ftlrste  halt. 

661. 'Er  hat  sie  gefliret     uf  eine  bürg  gut, 
do  ist  die  schöne  frowe     wol  uf  behut. 
er  nam  sie  jenhalp  meres     einem  kunig  lobsam, 
ich  wene  uf  min  truwe,     er  welle  sie  im  selten  widerlan. 

662.  Do  sprach  Wolfdieteriche :     'sag  nur  an  diser  frist, 
wie  ist  die  bürg  geheiszen,     do  die  frowe  uf  ist  ?' 
'Wistent  ir  ez  gerne,     so  tun  ich  uchz  bekant, 
die  bürg  heiszet  Altenfelse,     der  wirt  ist  Tresian  genant. 


656,1.  die  tisehe  wurden  W.  3.  weidner,  waldener,  aber  siehe  660,2. 
lieben  herren  w.  4  legend  uch  ein  wenig  (wile  ti;.)  schlafen  BOw.  657,1. 
die]  einen  A.  Do  neigt  sich  uf  ein  gesidele  Otnit  der  keiser  gut  w,  2.  Do 
wart  Wolfdieterich  9o  rehte  wolgeraut  w,  3.  Bitz  daz  er  entslief ,  do  hub 
er  sich  von  danw.  4.  Do  lies  er  sinen  gesellen  einig  do  bestani^;.  660,1. 
nein  ich  A,  661,1.  meres]  dem  mere  A.  662,4.  altfels  B,  alten 
felsen  w. 


—    108    — 

663/Owe,  gedahlse  WoUdietvribh^     so  iieA  die  fto^e  mifl. 
Neina,  wirt  edel,    da  es  dar(sh  die  kigeftt  diti^ 
wise  nbich  zu  der  büige^    do  die  &oire  idt  hebtüi^ 
so  wirt  dit  undertei^    mi&  lip^tilnd  oueh  mlü  gttt/ 

664.  ^Wie  gerne  ich  das  dete,    titter  kodigebora ; 
erkttr  ich  uch  za  frOmäef    üb  heilte  ieh  gat  yerl^ni. 
Würde  ez  der  riM  inneli^     ein  küner  wigaiity 

er  neme  mir  das  toben»    mmte  icb  im  Hit  sin  la^ti' 

665.  Do  sprach  Wolfdietetiehe,    der  ttöserw^tte  mati : 
'neina  wirt  edel,     1«  die  tede  stau. 

förhtestu  also  dere     den  atlten  Tresian, 

so  knm  zu  der  alten  Troye^ .   ein  bürg  ma<äi  ich  dir  Mdertiii.' 

666.  'Daz  si,  ^ste  edele }  eagent  mir  üwem  namen ;     f 
daz  ich  üch  erkenne,     dee  dtttfent  ir  ueh  üit  gehdaneti/ 
'Wistest  du  ez  gerne,    iek  tun  dire  bekant, 

ich  heize  WolfdieteHoli,     und  bin  wit«l  gmsü^» 

667.  Do  was  der  weldnere    ti«aerittÄö«i  ftör 

der  groszen  eren  dankte    er  dens  iürsteft  6ot 

'So  wil  ich  eine  wlle    tiwer  geferte  öki^ 

und  wil  uch  za  der  bürge    Wisen  naeh  der  kftnigin.' 

,668.  Do  reit  det  weldnere    mit  im  duTeli  den  tdii» 

und  wiste  in  uf  die  straazOi     den  nazerw^lteit  mto ; 
'Si  daz  uch  gelinge     an  denk  alten  Treeian» 
so  knmet  wider  zu  huse^    tugentbafter  mätä! 

669.  Urlap  Wolfdieterich     zu  dem  weidner  nam  ( 

er  begreif  einen  uürehten  pfad,     der  trog  in  in  den  tan ; 

holz  und  beide  streich  er    vierzehen  tage 

imgessen  und  ungetrünken,     denn  siao  ich  neb  sage, 


663,1-  so]  daz  w.  3.  mich  uf  die  borg  Ä,  uf  ist  JB]  ist  uf  C  4.  ouch  G, 
fehlt  AG;  min  vor  gut  fMt  oMen,  664,2.  erküre  Ä\  Nem  B,  Behielt,  behüb  w. 
gar  Bl  iu  0,  tresian  A]  in  gfclg€ttf  fm  dP,  s&l  h^d  ä.  imm  iefi«et  hi  ^\Ah 
ich  Yon  im  iemer  zernc.  3.  er  ifft  eift  A  er  ist  eiü  kUll#f  ittati  JIO.  4  Wb 
und  gut  müst  Ich  terloru  hau  BC.  6#S^.  buTg]  läfi«  A.  ^66  f4im  W  ^  t. 
4.  wites  genante,  ^te  erkant  ac^  667,3.  Mit  älsö  ftai^  eren  ea^^mg 
er  den  fürsten  do^49.  4.  wil  uch  mt,f  G.  uf  die  bu]%dll^*  968,1.  dtttch] 
in  A,  069,2.  er  kam  uf  ein  uureht  stTttSse^  der  stifeicb  er  n&(^  in  deii 
tan  w,  3.  Durch  h.  0,  Walt  und  Ußge&rte  [etreidher]  to.  4*  —  Ar  WAr 
ich  uch  daz  sage  w. 


—    104    — 

670.  Wan  des  grünen  lonbes,  daz  er  in  dem  walde  fiant, 
und  darzn  der  swamme,  des  nerte  sich  der  wigant, 
bisz  daz  der  ritter  edel     müden  do  began, 

er  kam  zu  einer  steines  wende,     do  ruwete  der  werde  man. 

671.  üz  demselben  steine     ein  schöner  brunne  ran, 
daz  was  ein  marmel  schöne    nnd  darzu  wunsam, 
under  des  brunnen  Ursprung     stunt  guter  würzen  vil ; 
Wolfdieterich  lag  uf  den  stein ,     der  gesmak  was  sines  herzen  spil. 

672.  Der  marmel  was  schöne     michel  und  breit. 

Do  hette  sich  frow  Sigewinne     an  ein  zinnen  geleit ; 
daz  det  sie  alle  morgen     und  schawete  in  den  tan; 
do  sach  sie  uf  dem  steine     den  eilenden  man. 

673.  Do  hette  frowe  Sigewinne     die  gewunheit, 
daz  sie  alle  morgen,     also  uns  disz  buch  seit, 
hies  ein  junkfrowen    über  den  brunnen  gan, 
nach  einer  edeln  wurzeln,     also  sie  die  wolt  han. 

674.  Sie  bat  die  schöne  Fromut     über  den  brunnen  gan, 
do  fant  sie  uf  dem  steine     den  eilenden  man ; 

do  sie  in  anblicket,     do  erschrak  daz  megetin, 
do  erwachet  uz  dem  schlafe     der  eilende  bilgerin. 

675.  Do  sprach  von  wilden  Kriechen     der  eilende  bilgerin, 
Vaz  suchestu  bi  dem  brunnen,     schönes  megetin  ?' 
'Daz  dun  ich  edele  würze,     tugenthaffcer  man, 

also  sie  min  frowe  Sigewinne     za  allen  ziten  wil  han. 

676.  Do  sprach  von  wilden  Kriechen     der  eilende  bilgerin: 
'wie  mugent  ir  geheiszen,    schönes  megetin  i 

Sie  sprach :  'vil  lieber  herre,     daz  wil  ich  uch  wissen  lan, 
do  heisz  ich  Fromut,     tugenthaffcer  man.' 


670,1*  loubes)  knites  w,  2.  der  swamme]  des  loubes  w.  des  Ä\  damit. 
3.  biz  dem  forsten  riebe  noch  sin  kraft  verswant  w.  4.  er  kam  in  ein 
walt  under  eines  steines  want  w.  671,2.  schöne]  reine  w,  3.  würzen] 
Wurzel  TT.  4.  lag]  leite  sich  Aw,  678,4.  Nach  vil  guter  würze  0.  daz 
sie  ir  brahte  der  würzen  w,  die  sie  do  wüste  (wüste  do)  stan  BGw,  675. 
Die  Strophe  fehlt  bc,  1.  fehlt  Ä.  der  helt  ungemut  ad.  2.  schöne  maget 
gut  ad.  3.  edeler  Ä.  nach  edeler  B.  wurzelen  ad  4.  als  sy  min  frowe 
Sigraunt  (Sigeminne  a)  bi  ir  wil  (mus  a)  han  ad. 


—    105    — 

677.  ^Daz  ist  ein  seliger  name,     s|)radi  der  pilgeriii, 
heiszent  ir  Fromut,     mit  fröden  müszent  ir  sin. 
fröde  und  wünne    mttszend  ir  tuner  han,' 

Des  antwirt  im  balde     die  jnngfrowe  lobsam. 

678.  'ich  bin  nit  frödbere,     wie  ich  Fromut  bin  genannt ; 
fröde  unde  wxmne     ist  mir  nnbekant. 

wir  haben  hie  zu  hnse     teglichen  leit, 

daz  min  frowe  Sigwinne     an  irem  herzen  treit. 

679.  Sie  weinet  tegeliche     die  künigin  lobsam, 
daz  die  schöne  frowen    nieman  gestillen  kan. 

sie  schiebt  sich  zu  den  brüsten    und  brichet  uz  ir  har, 
daz  hat  sie  ietzt  getriben     wol  ein  halb  jar. 

680.  Sie  gelobet  dem  alten  Tresian,     daz  sie  det  den  willen  sin, 
daz  er  sie  mite  ein  halb  jar,     daz  gelobet  er  der  kunigin ; 
daz  zil  hat  hüte  ein  ende    und  wert  nun  disen  tag ; 

so  wil  er  die  hochzit  haben     ob  ers  vollenden  mag.' 

681.  Do  sprach  von  wilden  Kriechen     der  eilende  bilgerin : 
Ven  klaget  die  frowe,     schönes  megetin? 

ist  der  kuniginne     von  irunden  ieman  dot? 

oder  klaget  sie  lebende  lute     mit  also  groszer  not  ?* 

682.  Sie  klaget  einen  herren     der  ist  vil  wol  bekant, 
geborn  von  wilden  Kriechen,     Wolfdieterich  genant, 
den  klaget  sie  klegelichen     die  frowe  wolgetan 

und  weinet  also  sere     nach  dem  forsten  lobsam.' 


683.  Do  zoch  er  ab  der  hende     ein  guldm  fingerlin : 
daz  trag  durch  minen  ^millen,     schönes  megetin, 
und  sage  diner  frowen,    junkfrowe  lobsam, 

ob  ein  eilender  pilgerin     ein  naht  mtlge  bi  ir  bestan.' 

684.  'Wie  gerne  ich  von  uch  nemo     daz  goldin  vingerlin, 
daz  ich  mich  versehe,     daz  ez  mit  eren  möhte  gesin. 


c/,)^,^.>,^. 


677,3.  fröde  TT]  seldö  w.  678,1.  Ich  bin  fröden  bare  w,  679,2. 
die  künigin  riche  w*  getrösten  Öw.  3.  ix  reides  har  Ä,  4.  wol]  sohiere  BC» 
680,2.  sie  mite]  beite  w,  681,2.  die  schöne  frowe,  edeles  m.  C.  WiMmmbe 
klaget  sich  so  sere  die  edele  kunigin  w,  682,1.  herren  fehlt  jl.  2.  ist 
Wolfd — .  3.  sie  mit  truwen  w.  4  Mit  also  grossen  rawen  den  vil  werten 
man  to,        684,1.  guldin  /dtf ^  A, 


—    106    — 

ob  aber  ich  min  ere    geb  nmb  daz  kleine  göH, 

war  dete  ich  mine  sinne  ?     ich  wurde  mir  selber  nummer  holt,* 

685.  Do  sprach  von  wiMen  Kriechen     der  eilende  pilgerin : 
ich  gere  nit  diner  eren,     schönes  megetin. 
wissest,  maget  edel,     sprach  der  tmverzeit, 

daz  ouch  min  herze     groszen  kummer  treit.' 

686.  Mich  wundert,  sprach  die  maget,     waz  uwer  kummer  si. 
Got  von  himelriche     müze  uch  wesen  bi, 

Maria,  gotes  muter,     sol  uwer  nit  enlan.' 
Des  danket  ir  gezogenlich     der  uzerwelte  man. 

687.  Urlap  die  magt  schöne     do  zu  dem  herren  nam< 

Nun  geleite  uch  got  von  himel,'  sprach  der  werde  man. 
Do  brachte  sie  die  würze  frowe  Sigewinne  der  kunigin : 
do  sach  sie  ir  an  der  hende     daz  güldin  vingerlin. 

688.  Do  die  küniginne     daz  vingerlin  ersach 

der  megde  an  der  hende,     sie  fraget  sie  und  sprach : 
sag  an,  schöne  Fromut,     wer  hat  dir  daz  golt  geben  ? 
söltu  durch  sinen  willen     in  keinen  fröden  leben  ?* 

689.  *Er  hies  mich  haben  fröde,     der  mir  gab  daz  vingerliü, 
aber  nit  durch  sinen  willen,  edele  ktinigin. 

üch  hat  herin  enboten     der  eilende  man, 

ob  ein  armer  bilgerin     ein  naht  müge  bi  uch  bestan. 

690.  Do  gedaht  sie  in  irem  mute :     Ver  daz  der  herre  min, 
Wolfdieterich  der  gute,     so  müst  ich  in  fröden  sin. 
Ja  uf  mine  truwe,     sag  dem  armen  man, 

welle  er  essen  oder  trinken,     des  sül  er  gnug  von  mir  han. 

'  • 

684,4.  nummer  mer  A.  Daz  wer  nit  gute  lere,  ich  —  «?.        685,4.  otlch 
fehlt  A,  steht  in  BÖ.  vor  grossen.     S  u*  4.  Also  zprach  Wolfdieteriöh  der 
forste  unverzeit.  Wissent,  daz  min  herze  vil  gr — .        686,3.  Und  treste  uch 
in  uwer  sorgen,  vll  tngenthaffcer  man  w.     4.  Des  danket  er  unrefborgeii 
der  maget  lobesam.  w,      687,1.  schöne  fehlt,  die  schone  maget  Y.  Sl  sprach 
vil  lieber  herre,  ich  mus  ein  urlob  han  w.    2.  den  gab  er  ir  vil  gerne,  er  lies 
si  zu  huse  gan  w,      688,3.  sag  [an]  W.    4.  Söltu  A]  wiltu.      689,3.  her  in  fehlt 
W.  ein  eilender  A.    4.  ein  naht  fehlt  A]  hinaht  w.  möhte  A.   In  T  tautet  die 
Strophe:  Nein  fraw  er  hies  mich  bringen      uch  dises  fingerlin 
daz  sol  durch  sinen  willen      zart  fraw  eur  eigen  sin. 
Auch  hat  euch  lassen  pitten      der  arme  pilgerin, 
daz  ir  in  heint  behaltet,      durch  got  in  last  herin. 
690,1.  mute]  herzen  A.    2.  Wolfd.]  Her  got  B.    8.  Ja  ich  CX    4.  oder  A]  und. 


—    107    — 

691.  Do  kam  in  die  kemuaten    der  alte  Tresian. 

sie  sprach :  Ml  lieber  herre,     wellent  ir  min  holde  han^ 

so  bringent  mir  jenen  wäller,     der  tif  dem  steine  lit ; 

so  wil  ich  bi  nch  sehlafen*'     do  sjnrach  er :  'ez  ist  nnn  wol  zit.' 

692.  Do  gieng  für  die  porten     der  alte  Tresian, 
er  fant  den  wallere,     er  hiez  in  nf  stan : 
Veltestu  mit  liebe     in  der  herberge  wesen, 

ich  liese  dich  gutes  gemaches    noch  hinaht  bi  mir  genesen. 

693.  'Owe,  sprach  Wolfdieterich,     daz  det  mir  also  not, 

ich  weltez  nmb  in  verdienen,     der  mir  gebe  win  und  brot, 

ez  ist  wol  so  lange     daz  ich  nie  wirt  gewan,' 

^So  wol  uf  mit  mir  von  hinnen,'     sprach  der  alte  Tresian. 

694.  Er  fiirf  in  in  die  feste,     den  eilenden  man. 

er  sazte  in  zu  einem  fure^    daz  also  BohOne  bran. 

do  sas  Wolfdieteriohe    und  hette  gnt  gemach : 

wie  faste  der  ritter  edel    in  der  bürge  mnb  sich  sach. 

695.  Er  schowet  von  gewunheit     der  uzerwelte  man ; 
do  sach  er  daz  gezelte     schön  imd  wunsam, 

daz  im  in  dem  walde    mit  der  frowen  was  genumen : 
Ich  bin  zu  allem  heile     her  in  dise  bürg  bekumen/ 

696.  Wie  baldd  Wolfdieterioh    von  dem  fttre  sprang, 
do  begund  er  schowen  den  selben  umbhang. 

Do  sprach  der  alte  Tresian:  'waz  spehestu,  müder  mant 
wüste  ich  an  dir  keinen  fiilsch,     du  mttst  wider  hinus  gan.* 

697.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    Hch  han  ez  on  geferde  getan. 

ich  schowe  manig  ding  durch  wunder,    daz  ich  ez  auch  gesagen  kan ; 
so  vil  der  frembden  mere,     die  ich  han  vernummen, 
die  in  kurzen  ziten     sind  in  den  landen  uz  kummen. 


691,2.  Frow  Sigeminne  sprach  gedrate,  4.  do  sprach  er  aus  ^,  fehlt 
Ww.  ez  dimket  üch  (Übt)  zH  BO.  692,8.  fiiH  getnaehe  49.  4.  guter 
Wirtschaft  w,  693,2.  Ich  dankte  es  im  sicherliche  to.  3.  nie  kein,  ie  kein] 
nie  Z.  4.  uf]  dan  Ä,  und  mir  von  h.]  in  die  bürg  W.  694,3.  Wolfd. 
aus  Z]  er  eine  Ä,  er  bi  dem  fure  BC,  Uf  einem  sessel  riche  w.  —  in  ducht 
die  wüe  lang  BC.  4.  daz  man  mit  der  spise  zu  dem  tische  trang  BC. 
695,2.  daz  gezelte]  den  umbhang  w,  und  auch  Ä,  4.  Er  gedahte  (in  sinem 
sinne  Ä)  W.  er  sprach  w.  heile  ob  got  wil  her  bekumen  w.  kumen  W. 
696,4.  Du  möktest  des  fttrs  sin  fro,  do  bi  ich  dich  sitzen  lan  w.  697,1. 
W.  sprach  hesunder  Uf,  durch  ein  w.  A,  2.  ez  fehM  BC.  sagen  A,  4.  dem 
lande  A,  fshU  BC,  die  in  fremden  )anden  rin  kürzlich  us  bekmneb  i». 


—    108    — 

698.  Do  sprach  der  alte  Tresian:    'waz  mttgent  die  mere  wesen? 
truestu  vor  untruwe     nit  bi  mir  zu  genesen  ? 

'ich  weisz  nit,  sprach  Wolfdieterich,     wer  jezt  genesen  kan 
vor  dem  herren  Otniden,     der  zwinget  so  manigen  man/ 

699.  Do  er  im  der  mere     also  vil  geseit, 

do  sas  wider  zu  dem  füre     mit  groszer  grimkeit 
Wolfdieterich  der  werde,     in  duhte  die  wil  zu  lang, 
daz  man  nit  mit  der  spise     gen  dem  tische  trang. 

700.  Ein  hom  wart  erschellet,     do  man  essen  solte  gan ; 
do  kam  zu  hofe  gegangen    manig  weniger  man ; 
do  rihten  die  tische     manig  wildes  gezwerg, 

sie  buweten  sicherliche     die  bürg  und  ouch  den  berg. 

701.  Mitten  under  den  gezwergen     gieng  die  kunigin, 
sie  enpfieng  den  wallere    und  hies  in  wilkumen  sin. 
do  neigt  ir  mit  dem  houbet     der  hochgelopte  man. 

[Sie  sprach] :  'den  pilgerin  sol  man  hüte     vor  mir  essen  lan. 

702.  Do  sazte  man  zu  dem  tische     den  hochgelopten  man, 
do  blikte  in  die  kunigin     dicke  mit  ogen  an. 

Sage,  wallere,  hastu     erstrichen  manig  lant  ? 
Vememe  du  ie  von  einem,     ist  Wolfdieterich  genant?' 

703.  'Nein  ich  schöne  frowe,     ich  han  sin  nit  gesehen, 
dovon  kan  ich  der  warheit     von  im  nit  verjehen. 
doch  hette  zu  der  alten  Troyen     ein  flirste  lobsam 
hochzit  vor  einem  jare     mit  einer  frowen  wolgetan. 

704.  Do  seit  man,  die  frowe     si  im  sit  genumen, 
noch  bin  ich  der  mere     zu  einem  ende  nit  kumen, 

ob  si  im  si  wider  worden     oder  wie  ez  umb  sie  si  ergan, 
wenne  ich  mit  minem  eilende     so  vil  zu  schaffen  han.' 


698,1  w.  2  versetzt  bc.  699,1.  der  mere]  die  umbemer  A.  2.  er  in 
siner  swere  w.  700,1.  ward  (T.  fehlt  Ä).  man  erschalte  BCw,  2.  zu  hofe 
gegangen  adZ.  (zu  hofe  bc.)  uf  die  bürg  W.  8.  manig  wildes  BC.  die 
wilden  Ä.  701,2.  gotwilkumen  Ä,  wilkom  JB.  3.  neig  Cäb.  4.  bilger  JB, 
wallere  w.  hüte  fehlt  w,]  heint  JB.  702,4  ie]  iergen  Ä,  einem  ^.]  einem 
Qungen  Ä)  forsten.        703,1.  [schone]  frowe  gemeit  w.    4.  hochgezit  TT. 


—    109    — 

705.  Do  wurden  ir  die  oug^n     do  von  wasser  rot, 
sie  überliefen  ir  dicke,     daz  dei  ir  grosze  not. 
'Sage,  sprach  der  rise,     waz  hast  du  getan? 

du  hast  betrübet  die  frowen,     ez  mus  dir  an  daz  leben  gan.* 

706.  Do  sprach  die  kaniginne;    'lieber  herre  min, 
dund  ez  durch  minen  willen,     land  uwem  zorn  sin. 
ich  wil  an  uwer  gnade     minen  lip  ergeben, 

und  wil  bi  uch  schlafen,     daz  ir  den  waller  lazent  leben.' 

707.  Do  sprach  der  alte  Tresian:  'mag  ez  stete  wesen, 
so  wil  ich  den  wallere    noch  hinaht  lan  genesen.' 

die  tische  wurden  erhaben ;    'wir  sullen  schlafen  gan,' 
also  sprach  mit  fröden     der  alte  Tresian. 

708.  Die  gezwerg  zonten  uf  die  lichter,    er  nam  die  frowen  bi  der  haut. 
wie  balde  Wolfdieterich     den  kotzen  ufgewant. 

daz  swert  brach  er  uz  dem  palmen,     so  sprach  der  werde  man : 
'wirt,  sie  ist  lange  bi  dir  gewesen,     sie  mus  ouch  ein  naht  bi  mir 

bestan.* 

709.  Do  sprach  der  alte  Tresian:    'wiltu  dich  ir  annemen? 
bestünde  ich  dich  lesterlich     daz  möhte  mir  nit  gezemen. 
Nun  wafen  dich  in  ringe    und  welcher  den  pris  bejage, 
dem  werde  die  schöne  frowe    und  allez  daz  ich  habe.* 

710.  Des  was  Wolfdieteriche    uzeirmaszen  fro. 

dri  liehte  brünige     brahte  man  dem  herren  do, 


705,1-  Si  sach  uf  in  vil  der  blicke,  ir  ogen  wurdent  ir  rot  w.    2.  —  ir 
trüwe  ir  daz  gebot  JBO.  Ncuih  2  haben  BC  zwei  Verse  eingeschoben. 
von  grund  irs  herzen      ir  trew  die  was  gros, 
daz  ir  das  lieht  wasser      zu  den  äugen  aus  schos. 
4.  betrübt  wZ\  gemachet  weinen  W.    In  BC.  statt  4: 
du  hast  betrübt      die  frowen  wolgetan, 
das  sie  vor  mir  weinet      die  edel  kunigein, 
das  wisse  sicherlichen      es  mus  dein  ende  sein. 
706,3-  minen  lip  an  uwer  gnade  Ä.  (BC  abweichend),  ich  wil  dir  one  swere 
min  lip  für  eigen  geben  tff.        707,2.  noch /6^A    8.  dodie^(3kl.        708,1. 
Die  twerg  dienten  in  schone  w.     4.  —  gewesen,  ich  wil  si  och  han  w. 
709,3.  bejage  C\  behabe  AB.  ringe,  waller  an  der  zit  bc.  einre  nymet  dem 
andern  den  lip  a.     4.  Weller  dem  andern  daz  leben  nimt ,  dem  wirt  das 
schone  wip  6c.  Dem  wurt  yil  schiere  daz  mynnenclich  wip  a.       710,1.  Des 
wart  W.  der  küne  w. 


—    110    — 

die  trug  man  in  beiden     uf  den  witen  &al : 

'Nun  nim  welche  du  wellest,     ich  la^  dir  die  wal.' 

711.  Ein  brünige  was  alt     und  fester  ringe  gar, 
die  ander  waren  guldin     und  keiserlich  gefar. 

Wie  balde  WoKdietßrich     zu  der  alten  brühige  sprank. 
*  Warte  zu,  sprach  Tresian,     wer  gab  dir  den  gedank? 

712.  Ich  wände  du  bettest  genumen     die  eine  von  golde  rot. 
zwar  din  inkumen     bringet  einen  in  not, 

ez  hat  die  frowe  sch&ne     durch  kein  gut  bedaht, 

daz  ich  dich  ab  dem  stei^e     her  zu  huse  han  gebraht.' 

713.  Do  verwafet  sich  vil  balde     der  alte  Tresian, 

also  det  frow  Sigewiilne     Wolfdieterichen  irem  man. 
sie  stricket  im  die  riemen     mit  iren  henden  minneglich, 
daz  sach  also  gerne     Wolf  her  Dieterich, 

714.  Bo  sprangen  sie  zusamen,     die  zwene  kttnen  man, 
do  ward  grosz  wunder     von  in  beiden  do  getan 

ir  ieglicher  schlug  den  andern     dristunt  uf  daz  lant ; 
zu  dem  vierten  male     viel  Wolfdieterich  zu  hant. 

715.  Do  was  der  wilden  gezwerge     so  vil  uf  die  bürg  kumen, 
sie  betten  Wolfdieterichen     den  lip  gerne  genumen, 
Sie  würfen  und  Schüssen     uf  den  ligenden  man, 

sie  wolten  den  fllrsteji  edel     gerne  verderbet  han. 

716.  Do  sprach  die  kuniginne :    *herre  got  wiltu  mich  Is.n'f 
do  riefte  Wolfdieterich     unser  frowen  an : 

'Ach  richer  got  von  himel,     du  solt  mich  nit  enlan, 
und  berat  zu  den  wilden  Kriechen     min  eilf  dienstman/ 

717.  Wie  balde  Wolfdieterieh     wider  uf  gesprang, 
er  lief  an  den  risen,     die  wile  was  nit  lang. 


710,S.  Die  brohte^t  die  kleinen  -^  w.  4.  Der  rise  sprach  nu  nim 
eine  —  w,  711, J.  I>ie  ein  —  die  was  Ä.  2.  von  golde  A.  und  fehlt  A, 
4.  fem  a  Wart  hin  JB.  warta  hie  (hei)  ab.  den  fehlt  A.  712,1.  wände] 
gedahte  w,  hattest  (hest  T)  soltest  han  aMe.  3.  schöne]  reine  w,  4.  ah 
(von)  dem  steine  fehlt  A.  713,1.  vil  balde]  mit  sinnen  w.  714.  Hier 
hat  nur  C  eine  Üd>er8chrift:  Aventure  wie  das  wolfdieterieh  mit  tressian 
stryte.  716,2.  unsern  herren  w.  717.  Hier  hat  B  Abschnitt  und  Am- 
fangsbuchstaibe. 


—  111  ~ 

^Nun  werend  uoh,  her  Tresian,     e  sich  volendet  der  tag, 
uch  wird  von  mur  vergolten     der  ungefüge  schlag.' 

718.  Daz  sweH  nam  er  zu  beiden  henden,     der  uzerwelte  man, 
do  lief  er  den  risen     vermessenlichen  an, 

er  spielt  in  von  der  ahseln     biez  uf  den  vessel  dan, 
daz  er  dot  viel  zu  der  erden     der  alte  Tresian. 

719.  Do  der  rise  grosze     was  gelegen  dot, 

die  gezwerg  hüben  sich  von  dannen,     daz  det  in  grosze  not. 
Sie  fluhen  uf  daz  hinderhus     vor  dem  werden  man. 
Do  wolt  Wolfdieteriche     keren  mit  der  frowen  dan. 

720.  Do  sprach  WoKdieteriche :     'edele  kunigin, 
ir  sullent  uch  bereiten     und  uwer  megetin, 

und  suchent  uwer  kleinet,     die  do  hören  zu  dem  libe  din.' 
'Owe  sie  band  verborgen     die  kleinen  zwerglin, 

721.  Sie  hant  mir  in  dem  huse     so  vil  zu  leide  getan.' 

*  Des  mtiszen  sie  engelten,    sprach  der  werde  man, 

er  gieng  zu  einem  füre     und  nam  ez  in  die  h<ant, 

die  gezwerg  in  dem  hindern  huse     wurden  alle  verbrant. 

722.  Er  hies  frou  Sigewinne     in  die  vorburg  gan. 
Do  sprach  die  kunigione :     Hugenthafter  man, 
der  rise  hat  ein  swester,     ein  freisliches  wip, 
wirt  sie  unser  innen,     sie  nimet  uns  den  lip. 

723.  Sie  ist  in  dem  walde,     siht  sie  die  brunst, 

sie  kumt  geloffen  balde,     band  ir  manheit  oder  kunst, 
der  wirt  uch  beider     gen  dem  wibe  not ; 
ich  forhte  leider,     wir  müszen  geligen  tot. 

724.  Er  sprach:  'ir  sullent  hinae,     frowe,  one  sorgen  stan:     f 
so  wil  ich,  kuniginne,     ftlr  die  porte  gan, 

ob  ich  irgend  sehe  komen     die  übel  Valentin ; 

ir  wirt  der  lip  benomen,     e  sie  iemer  kome  zu  uch  herin. 


718,2.  Unaey  iM)t  mus  sich  enden,  ex  lief  den  riaen  an  v>.  3.  vessel] 
vellep  Ä,  4  Zu  der  erdw  fehlt  uL  721.  1  vor  2  Ä,  722.  vorburg] 
bürg  A.  gan]  stan  hc,  724  fehlt  Wund  J.  3.  irgend]  iene  6.  4.  iemer 
fehlt  hc. 


—    112    — 

725.  Do  gieng  er  xmder  ein  linden     fflr  die  bürg  stan, 
do  sach  er  wo  die  frowe     gen  im  geloffen  kam. 

sie  trug  zwo  grosze  brüste,     giengen  ir  bisz  nf  die  knie, 
wann  sie  zu  laufen  gelüste,     an  die  arm  sies  do  gefie. 

726.  Die  wat  was  ir  ture ;     daz  ir  rehte  schäme  was, 
daz  lies  sie  blecken  gar,     forwar  wissent  das. 

Do  sie  die  bürg  sach  brinnen,     sie  bevorht  ires  bruders  tot. 

do  hub  sich  vor  der  linden     angst  und  grosze  not. 

» 

727.  Sie  trug  ein  sper  in  den  henden     von  liehtem  stahel  scharf, 
an  aUe  missewende     sie  ez  umbe  warf, 

da2  zu  beiden  siten     gar  kreffciglichen  sneit. 
Domit  bracht  sie  den  Kriechen     in  grosze  arbeit. 

728.  Sie  schosz  ez  nideglichen     dem  herren  uf  den  schilt, 
daz  ez  den  forsten  edel     vil  sere  do  beult, 

und  daz  er  muste  strachen     über  ein  ronen  zu  haut, 
also  sneUiglichen     den  fdrsten  sie  gebaut 

729.  Mit  zwen  riemen  nuwe,     daz  tugentlose  wip. 
Sie  sprach :  'mich  mus  ruwen     mines  bruder  lip, 

ich  binde  dich  also  faste,     sprach  sie  zu  dem  werden  man, 
zu  eines  bomes  aste,     so  wil  ich  dich  henken  an.' 

730.  'Daz  müse  got  erbarmen,     sprach  Hugdieterichs  bam, 
wil  es  got  von  himel,     so  mag  ez  baz  gefam 

umb  mich  armen  ritter,     dan  ir  mir  habent  beschert. 
Wil  ez  got  von  himel,     so  wird  ich  wol  emert.' 

731.  In  den  selben  ziten     daz  swert  sie  im  nam, 
dem  helde  von  der  siten,     sie  trug  ez  von  dan. 


725,1.  er  snelligliche  A.  die  burg  BC\  den  walt  A.  under  ein  linden 
vor  stan  ABG.  Er  gieng  spehen  flissegliche,  er  kam  zu  einer  linden  in  den 
tan  M7.  726,3.  sie  bevorht  0]  sie  versach  sich.  4.  grosse  0,  fdüt  AB, 
727,1.  Ein  staDg  sing  si  w,  (sper  Y.).  2.  ez]  die  stang  w.  3.  wen  si  damit 
berurte,  daz  must  sin  ende  wesen  w.  4.  Do  kam  Wolfdieterich  A»  kein 
ritter  was  so  küne,  der  dovor  meht  genesen  w,  (Y  deutet  aufBC).  728,1. 
ez]  die  stange  w.  2.  Mit  so  grossen  kreften,  der  edel  tegen  milt  w»  3. 
strichen  A  (!).  ronen]  rain  Ow.  Begonde  sere  struchen  w.  rein  w,  4.  Sie 
vieng  in  under  die  arme,  al  vier  sie  im  znsamen  bant  w.  729,3.  daz  du 
in  liht  hest  vehowen,  des  wirt  die  hie  kein  fride,  4.  Man  mus  dich  balde 
schowen  vor  mir  an  einer  wide.  w.  730.  w.  abweichend.  731,1.  Do 
lief  die  unreine  von  dem  künen  man  w.  2.  Sie  Hess  in  ligen  eine  uf  dem 
grünen  plan  w. 


~     113    - 

ane  alle  missewende,     die  übel  valendin, 
zu  einer  steineäwende,     do  verbarg  sie  ez  in. 

732.  Wie  er  ledig  wurde,     daz  wirt  ucb  aueh  geseit; 
der  riebe  got  von  bimel     kein  unrebt  lang  vertreit. 
er  sante  im  sine  gnade ;     ein  starker  regen  kam, 
do  losten  sieb  die  riemen,     dovon  er  fröde  gewan. 

733.  Do  klagete  er  so  sere     daz  gute-wafen  sin, 
do  erborte  sine  klage     ein  kleines  zwerglin. 

ez  sacb  sie  mit  dem  swerte     gan  zu  der  steineswant, 
do  gieng  ez  allgeribte,     da  ez  den  Krieeben  fant. 

734.  Eine  nebelkappen     leite  ez  im  an, 

ez  nam  in  bi  der  bende  und  fürte  in  von  dan 
zu  der  Steines  wende,  da  daz  swert  inne  was. 
ez  bot  ez  im  zu  der  bende ;     ez  wart  nie  berren  bas. 

735.  Berille  die  ungebure     kam  zu  der  linden  breit, 
mit  einer  wide  grüne,     als  uns  daz  bucb  seit. 

Sie  wände  in  noch  da  finden,     do  was  er  gefCLret  dan. 
Hei  was  witer  Sprünge     sie  von  der  linden  man. 

736.  Sie  gabete  kreftiglicbe     gen  der  steines  want ; 
do  ersacb  sie  der  Krieebe ;     er  lacbet  do  zu  bant. 
er  lies  do  von  im  vallen     die  nebelkappen  sin. 
do  begunde  in  erblicken     die  übel  valendin. 

737.  Sie  lief  in  under  ougen     sturmeglicben  an. 
daz  ist  ane  lougen,     ir  ward  ein  scblag  getan 
zu  der  linken  brüste,     mit  kreften  daz  gescbacb, 
daz  ir  starkes  eilen    muste  werden  swacb. 

738.  Sie  bog  sieb  zu  der  erden,     die  brüst  sie  genam, 
den  edeln  flirsten  werde     werfen  sie  began, 
daz  er  muste  strucben,     uf  sinen  stabelbut. 

Do  fiel  sie  tot  zu  der  erden,     daz  was  dem  ritter  gut. 


731,3.  Sin  swert  trug  sie  von  dannen  d.  u.  v.  w.       732,3.  sinen  boten 
Cw,    4.  Uf  stricketen  sich  w.        733,2.  gezwerglin  A.       785,1.  Parilla  F. 

2.  gelaufen  nach  grüne  A,  vor  mit  BC.       736,2.  ersacb]  erblickete  .4jB. 

3.  die]  den  A.  737,2.  an  locken  A,  ungelogen  C.  4.  eilend  A,  elend  B, 
leben  C,  ilenw.  738,1.  erden]  grüenen  a.  2.  werde]  küene  w.  8.  Mit 
vil  grimer  begirde,  gar  freischlich  was  ir  mut  w, 

8 


-    U4    - 

789.  Hie  mit  daz  wip  wilde     4o  ix  ^niß  k€i9« 

do  kerte  uz  dem  gei^ie     d«F  Itug^d^  eidl^so«: 

'Bicher  got  von  himel,     du  wilt  mich  nit  enlan, 

80  berat  auch  zn  den  Kriechen    min  einlif  dienstman.^ 

740.  Er  kam  in  die  l^ivrf  gßigmg^    Wi4  daz  gQ9^werg})n ; 
sie  wurden  wo}  Qt^pfa^g^^    v^  ^r  l^gai. 

sie  fragte  in,  wie  ez  im  were     mit  dem  wibe  ergan ; 

do  seit  er  ir  die  mere,    wie  iäi  daz  gezwerg  zu  helfe  kam. 

741.  Do  sprach  fyq,  gig^wiiiine ;    ^di*  ^eineis^  ge^w^k» 
mit  herzen  un4  mit  ^»m    di^ii^  geti^en  werk 

sol  dir  min  herre  danken«     dise  bürg  und  disz  laut 
daz  sol  ane  wanken     stan  in  diner  haut.* 

742.  Do  sprach  der  flii^fi^  n;^e  ^    '^^  }f^  sol  qs  telbes  hm, 
daz  ander  eii^  w^4l^%     d^l^  h^  m^inl  getw 

truwe  unde  liebe    und  ^osz  ere  schin : 

er  wisete  mich  nach  dem  dtebe,     der  mir  stal  die  kunigin. 

743.  Dem  soltw  ^«i:^»,    4^z,  ^  im  w^JBcjst  tm 

mit  tniwen  und,  mt  ea^n*     da% 9ww  da«,  9W)«rglni|. 
ez  sprach :  Ml  lieber  herre,     waz  ir  went  daz  si  getan,* 
urlap  Wolfdieteriche     zu  im  do  genam. 

744.  Mit  den  zwen  fro^^non     9ßbiqd  ^  \k)«  ds^ii,, 

do  wisete  in  uf  die  ^flim^m    d#r  vö  kleiö»  D»a». 
er  gieng  in  drien  tagen     der  flirste  lobsam, 
waz  er  in  vierzehen  *  vor  het^e  getan. 

745.  Do  in  der  wäl4iv^#.    ^r^  a»Ä«aafc, 

er  enpfieng  den  fllrstw  Wir%.    ^v^  Wvwt  wi^  ei?  «pjrftöh^: 

'uch  ist  wol  gelungen     an  dem  alten  Tresian, 

ir  warent  nach  einer  firowen,     so  bringend  ir  werder  man 


739,2.  gewi^Ä  Qh^  toWä.  4f.  3.  Bjt  sprw*  4-  i  den,  wü^^n.  kr,  W- 
3  u.  4.  Nu  helje  got  zu  kriechen  min  lieben  eilf  dienstman, 
die  ich  in  grossen  sorgen  habe  hinder  mir  gelan  w. 
741,ggi  ^  Ußgi^t  v^^^e  kunigii^  ii^  3.  wi»^«%?  «r«*  Ww^w  m^  Wi«  e^  4w 
herr^  ^.  74^^.  dise  vpr  hvag^  f^  W.  742,2,  wien  ^ü4^  743,1. 
Nun  itu9^  jf^M  s^^oQ  W'  2.  getri^Y^  i^^  sxß  A  ä^n  «^  im  d^  4. 
744,^  <Udl  eii^an^  4.  4.  w*^J  dtus,  4«JW  vWv-  ißi^  w^lchi^  A.  da*  fjr  doi 
von  c^  wald^n«R  wf  i^  «ifeen  het^^  g^^taii.  w.  745|3.  fehU  W.r  woßv 
nach  748,1  eingeschoben:  Des  ai^|«wurt  im  ^ä^.  dßr  fiUst  lolM^aUr 


—    U6    — 

746.  Zwo  für  die  einen;    wie  Btag.  Tvesia»!? 

'Do  lit  dot  der  tu^eiBev  apradi  der  itevte  kflo^fti», 
und  BeriB^  aia  sw^stor  toxi  got&  utä  üanfiap  ktat« 
Dir  und  einem  gezw^rgfliü    b»b  ioh  gealadM  dws  laiti^ 

747.  Daz  det  mir  smtii  til  ba^de  äki4  heHer  dcftin. 
wenn  du  in  disem  -wvä^  ilii  UM»  welleift  niit^ 
so  far  gen  Altenfelse^,    d^  MlUi  h^tt^  sitn, 

zu  dem  gezwerge  A*tfel»Efy    d«^  Wuf  *r  yosr"  dctt'  krtiigöi 

748.  Daz  ez  dir  getruw^e^  wesö ,"    ttr  iüi  Wider  üh^m, 
so  mügent  ir  genesen    beide  atiö'  soham.* 

'Nun  dank  uch  gol;  ton  hiötel:,    froWe  uüdt  liöft*d  min.* 
Do  ward  itt  Voö  dem  wul&ier    groöJitf  ete  öbtik. 

749.  Essen  unde  trinten    was  do  genug  bereif. 
Man  trug  ez  mit  eren    für  ctie  f&rstien  genteit 
und  ftir  die  knniginney     wütbret  unct  win. 

Es  ward  wol  erboten    Worfdieterich  unJ  der  kunigin. 

750.  Do  sprach  Wolfdieteriche :     du  sölt  uns  urlap  gebe^, 
got  von  bimelriche     la  dich  mit  iröden  leben. 

Ich  mus  von  hinnen  faren    mit  der  frowen  min, 
du  solt  zu  Altenfelse    umer  ein  herre  sin. 

• 

751.  Und  wise  mieh^  wo  Otnit    yob  dir  si  gegan«' 

^ 'Daz  wil  ich  tun  vil  gerne',    sprach  der  waltman^ 
Do  fürt  er  uf  zwen  mulern    die  &owen  bed^  samt. 
Sie  komen  vil  schiere,     do  er  Otniten  fant. 

752.  Do  in  der  riche  keiser  .  909^  gnesdic]»,» 

er  enpfieng  in  also  schone,     nu  horent  wie  er  sprach : 
'Sint  gotwilkumen  geselle,     sit  ich  uch  han  gesehen, 
so  kan  mir  in  der  ^rdte    Keflkdrff  itit  gesehelien/ 


7403.  und  ftMt  W.  747y4  Cztrelsd  3b.  ttf»wflÜB&  a^y  oiftcOf  e,  oii* 
weise  #.  (itr  Name  mdsk  «n  Y,).  IMS^l.  wü  vfemi  Aw.  tßMOA]  das  sCSb' 
Ä.  2.  ir  beide  genesen  BCä.  beide]  mü  triiweA  «X  one  fttstei'  Hsd  G 
schäm]  schände  Ä.  749^8.  wiHbüet  A,  [iHltj.  brot  BC.  Wie  eü  tich  künde 
versinnen,  wie  ez  f&rsston  solte  behagen  w:  4  Do  wart  vir  die  kittiigiime) 
ein  wunder  dö  getragen  «%  4^14^4  A.  71*0.  «.  ahwekhend.  IH. 
w.  abweichend,       75%3^  n<^  nodi^einart^  lun  W. 


—    116    — 

753.  'Nun  Ion  dir  got  von  himel,     waz  hastn  getan, 
daz  du  so  swarz  bist  worden,     keiser  lobsam? 

daz  du  dich  suchens  nit  erliest,     do  du  mich  nit  mohtest  sehen, 
nun  wissest,  drut  geselle,     mir  ist  leit  daran  geschehen/ 

754.  Do  sprach  aber  mit  zühten     Otnit  der  keiser  rieh : 
*Nun  wissest  daz  für  war,     geselle  Wolfdieterich, 

e  ich  breche  die  eide,     die  ich  dir  han  geswom, 
hette  ich  tusend  Übe,     sie  müsten  e  sin  verlorn. 

755.  Ich  fand  vor  einem  berge     einen  risen  fireisan, 
er  mohte  wol  anhören     den  alten  Tresian. 

Mit  siner  stahelstangen     lief  mich  der  selbe  an, 
doch  half  mir  got  von  himel,     daz  ich  den  sig  gewan. 

756.  Daz  geschah  vor  einem,  berge,     der  was  innen  hol, 
der  was  von  gezwergen    und  böswihten  fol. 

Die  zunten  an  vil  balde     swebel  bech  und  harz, 
sprach  Otnit  der  keiser,     dovon  so  wart  ich  also  swarz. 

757.  Sie  bezwungen  mich  mit  dem  dampfe,     daz  ich  von  in  must  gan ; 
mit  strite  und  mit  kämpfe     kunt  ich  sie  nit  bestan, 

sie  betten  mich  erstecket,     wer  ich  lenger  dinne  gewesen. 
Vor  aller  diser  weite     mugent  sie  wol  genesen.* 

758.  Ir  jeglicher  seit  dem  andern,     waz  er  die  wil  erlite. 
Der  waldner  fürt  die  frowen     uf  zwein  mulren  mite, 
war  die  herren  wolten     oder  in  stund  der  mut. 
Daz  hette  wol  verschuldet     der  del  forste  gut. 

759.  Do  zugen  die  herren     gen  Garten  dan. 

Sie  fänden  die  keiserin     an  der  ziimen  stan. 


753  feUt  BC.  3.  gesenhen  Ä,  Daz  ich  uch  suchte  und  uch  nit  künde 
gespehen  ad.  Daz  ir  suchent  und  ich  uch  nit  künde  gesehen  hc.  vgl.  Zh. 
462.  754,2.  daz  für  war]  sicherliche  w.  755,3  —  gab  er  mir  mangen 
slag,  4.  Got  half  mir  daz  der  lange  tot  vor  mir  gelag  w.  756,2.  [von] 
gezwerge  und  böser  wihte  B€.  3.  bech  w,  fehlt  W,  4.  wart]  bin  Ä,  also  C. 
fefUtd.  o.  757,1.  von  in  BC]  uz  dem  berg  Ä]  herus  w.  3.  erstecket 
wY]  verderbet  TT.  758,1.  die  wü  BCw,  fehlt  Ä.  erlite]  erleit  Bw.  (ar- 
beit 0);  het  erliten  Ä,  2.  Wäller  A.  fürt  in  J..  uf  zwein  muh-en  w.  fehU 
TT.]  also  A.  mitten  A.  frowen  mit  den  herren  gemeit  BC.  —  mubren  also 
man  uns  seit  w.  759.  Mit  frowe  Sigminne  (:  keiserinne)  furent  si  gen  —  w, 
(Do  kerten  si  gen  Garten,  die  zwene  küne  man  Zb,  466.). 


—    117    - 

Sie  hette  ir  gewartet    wol  drier  tage  lang, 
also  frölichen     sie  von  der  zinnen  sprang. 

760.  Sie  lief  über  hof  da  sie    Wolfdieterichen  fant. 

do  enpfieng  sie  also  schone     den  fttrsten  hochgenant : 
^Sind  gotwilkmnen,  herre,    nnd  gend  mir  zu  yerstan, 
wo  hand  ir  Otniten    den  edeln  keiser  lan?^ 

761.  'Kennent  ir  nit,  frowe,     den  edeln  fdrstei;!  £rom, 

so  nement  do  den  swarzen,     bisz  daz  der  keiser  kom ; 

er  ist  min  geselle,     edele  keiserin.' 

Do  sprach  die  schöne  frowe:    ^wie  mag  er  also  swarz  gesin?' 

762.  Sie  Seiten  ir  vil  schiere,     wie  im  wer  geschehen. 

Do  sprach  die  keiserinne :    *so  mus  ich  ez  übersehen, 
sit  er  nun  ist  kamen    wider  in  daz  lant/ 
Sie  nam  die  herren  beide    bi  der  wisen  hant. 

763.  Sie  forte  in  gezogenliche    nf  den  pallast  dan. 

Sie  wurden  wol  enpflEmgen    von  manigem  werden  man. 

Herumbe  kert  sich  balde     die  edel  keiserin« 

sie  enpfieng  die  zwo  frowen    und  hies  sie  gotwilkomen  sin. 

764.  Also  ruwet  er  zu  Garten     aht  tage  gar. 
^Erloubent  mir,  geselle,     daz  ich  von  hinnen  far 
wider  heim  zu  lande,     sprach  der  kune  degen. 
Ach  wie  ist  minen  luten     sit  daheime  geschehen  ?* 

765.  Do  sprach  mit  zühten    Otnit  der  keiser  rieh: 
'du  solt  hie  beliben,     Wolf  her  Dieterioh; 

sölte  ich  dich  zu  Garten     also  schier  verlorn  han, 
daz  uberwunde  ich  numer/     sprach  der  kune  man,. 


759,3-  drier  tage]  mange  stunde  w.  760,1.  Si  iltent  snellecliche  über 
hof  zu  hant  w.  2.  Si  ging  gen  Wolfdietdche ,  im  hem  si  nit  ^kant  w. 
3.  Si  enpfing  in  also  schone,  si  fraget  den  werden  man  w.  4.  Otnit  den 
keiser  uwem  gesellen  Ä.  Wo  er  Otnit  sin  gesellen  het  gelan  tc.  761,3. 
Si  sprach  wie  mag  er  den  so  swarz  tc.  4.  schöne  frowe  BC]  keiserin  Ä, 
Daz  ist  uwer  geselle,  edele  keiserin  w,  762,1.  schiere]  getrate  ir.  im  Ä] 
in  2.  frow  Siderate  w.  3.  Daz  ir  uz  dem  eU^de  so  schier  sint  bekumen 
w.  4.  Mit  ietweder  heute  wart  einer  do  genumen  w,  763,1.  sie  gar  g.  Ä. 
764,2.  geselle  Otnit  ^]  sprach  Wolfdieterich  JBOir.  4.  minen  armen  luten  .IB. 
Wie  miner  armen  lute  sige  sider  pflegen  C.  Ach  wie  ist  miner  lute  do 
heime  gepflegen  w.       765  feMt  hc. 


—    118    — 

766.  Do  sprach  mit  zühte»    W^tf  Mr  Dieterieh : 
'la  mich  himien  fareui     ^Q]ßv  k0iB97  irieb« 

ez  stet  übel  in  dinem  lande    imd  bist  nit  lange  gewesen. 
Ach  wie  sint  denne     min  urme  lute  genesen  f 

767.  'Nun  mag  ich  dich  nit  bejbftben    über  den  wiUan  din. 
wenne  kumestu  hetwider,     äx^i»  geselle  min? 

So  wil  ich  dir  leisten     waz  ich  dir  gelobet  h^n, 
helfen  lösen  din  erbe     und  din  dienstman.' 

768 /Nun  Ion  dir  Krißt  von  himel,     daz  ich  den  trost  von  dir  habe, 
spyfteii  Wolfdieteriche,     ieh  wil  zu  dem  heiligen  grabe, 
also  bald  ich  heim  bringe     die  edeln  kunigin^ 
daz  mir  got  zu  minen  dingen     gnedig  welle  si]».' 

769.  Jeglicher  swur  zu  rechen     do  dos  andern  not, 

ob  von  ieman  ir  keiner    vor  dem  andern  gelege  dot, 
so  wolt  der  ander  ^echpn    d*35  leit  mit  siner  haut. 
Des  Seite  man  die  mere     wit  ip  dem  lapt. 

770.  Ürlap  Wolfdieteriche      zu  sinem  gesellen  nam, 
und  zu  der  keiserinne     und  schied  do  von  dan. 
Otnit  der  keiser     schuf  im  gut  gemach, 
wenn  er  sinen  gesellen     allewegen  ger4e  sach. 

771.  Er  zoch  uf  sin  segel     der  uzerwelte  man, 

er  zoch  selber  die  riemen     biz  er  zu  lande  kam. 

Do  ward  er  wol  enpfängen     von  manigem  werden  man ; 

sie  enpfiengen  auch  alle  gliche     die  kuniginne  lobsam. 

772.  Also  was  er  dannoch    wpl  ein  halbes  jar, 

do  zu  der  alten  Trojen,     daz  ist  endlichen  war, 


76ß,l.  Ich  mag  eg  nit  ^e  sparen,  edel^r  keiaq:  richw.  2.  hinfteji]  v4t 
huld^D  IßC,  ich  mus  hipnen  ffiyeQ,  ßp^ach  Wplfclieterioh  d.  fMt  ohQ*  3.  nit 
also  k^e  A,  nsgewe^eu  J^Cw,  4.  d^ft  pn  schwide  (schade»  hc.)  BCW' 
768,1.  den]  solche^  4-  %-  Ich  wU  clen  himelsche^i  kmug  e  suchen  »u  w^m 
grabe  tp-  4-  velle  de^er  gnediger  sin  0.  769,8.  vox  dem  andern  A]  die 
wile  Bw.  3.  So  wolt  ieglicher  rechen  des  ander»  not  und  aere  w.  4,  D^s 
seit  man  in  den  landen  noch  die  starke  mere  «<;.  771,1,  Ein  harte  s»el 
geverte>W.  gewan  w.  2.  er  fürte  selber  daz  sohif  A*  772,1.  wol  aus  Z] 
bi  d^r  frowen  w,  Also  ruwet  er  zwelf  wochen  do  heim  nach  der  not  w. 
2.  In  den  selben  ziten  got  über  die  frowen  gebot  w. 


biz  got  nber  die  fröW^  g»W)    wte;]IMiioii^  ikb  WtüMHikt 
Do  was  die  reine  Mle    g^  «Oii  xmi^t  fr^ymt  lUip. 

773.  Do  fro  Sigewinne    zu  der  alten  Troyen  wae  dot, 
mnb  sie  leit  die  schöne  Fromut    jamer  nnde  not« 
sie  klagt  so  kleglichen    dfe  kti^iigb  lobsatt, 
daz  ez  must  erbanften    mabigftd  We^toi  ttMkn. 

774.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    'da  sölt  dich  wolgehaa« 

ich  wil  dich  ergötzen  des  dienstes,     den  dn  mir  hast  getan«* 
Er  gab  der  schönen  (tomm    eiiteä  fftrstMi  lobaatti, 
und  darzu  dal  ganee  lant    miiht  €t  ir  ündertaü. 

Aventurd  wie  der  k^iser  Oinit  wiTeit  xmi  die  t^vrti  ^ott  «ridüakm. 

775.  Do  nun  frowe  Sigewinne    zu  der  alten  Troye  w^b  ^t, 
do  hub  sich  bi  dem  keiser    jamer  und  moU 

Im  het  sin  sweher  gesendet    zwen  wtlnne  &eisW| 
und  ein  wip  grosze   und  einen  uBgefttgen  maai* 

776.  Sie  zoch  der  ungehure,     in  dem  walde  er  sie  verbark ; 
do  sie  gewuhsen,  sie  wurden    kreftig  und  stark. 

sie  liefen  in  dem  lande    und  daten  8Gb%4eii  grpiz. 
ez  lebet  in  der  weit  niergent    der  wftrme  geno$z. 

777.  Do  begunde  man  dem  keiser    diaeu  mere  sagePi 
wie  im  die  wurme  deten    grösliehen  sohaden 

an  manigem  werden  litter    an  frowen  tmd  an  man. 
daz  mohte  nit  me  vertragen    der  kel^t  lobdam. 

772,3.  nur  Zb.  All  tmcl  V^f$  2  v>.  Biz  der  ktmigili  der  dot  dtal  daz 
leben  reht  also  ein  diep  W.  Dat  ir  der  tot  daz  leben  dtdl  alä  ein  diep  w. 
773  II.  774  feMen  19.  «.  Z,  gkmdm  aber  Y  (72^  II.  924).  4.  taMat]  t^egonde 
Ä,  774,3.  einen  bidefinftn  BO.  4.  Da«  Iaht  M  der  tittttü  'Ttofeä  BC, 
775.  Die  Ueberschrift  n>iir  Ä.  B  AbidiniH,  0  idtM.  fttitclk  T  W  einm 
AlmhniU),     1.  mm  0,  fMi  ä,  a.     2.  dem  fM  oMen;  keiser  Otefit  aüe. 

3.  Im  het  gesendet  £dn  sweher  in  dftz  lant  Ä.  Bn  sante  6.  a  in  d.  1.  tp. 

4.  grogses  wip  W,  ungefages  wip  —  gieiisen  man  w.       970,1. 
Ez  wae  der  ride  velle      ein  ungefüger  ttitfi 

und  sin  wip  Btttfee,     ir  Zorn  was  freisam, 

sie  hatten  die  Wüme  getragen     bi  gttten  in  einen  walt, 

si  yerbnrgent  si  in  einem  holen  berg    do  yei^erbeUnt  sie  mattigen  heH  btttt.  tc. 

2.  daz  lant  Ä,  dem  lant  C,  £e  lant  B.       777,1.  dlsem  Ä  tfOf  d!$^!)  die 

BC.  Tiere  und  lute  Warwt  mit  in  überladen  no.     2.  Do  kliigte  tüan  dem 

keiser  disen  grossen  i^M^deü  «.    S.  Daz  im  ^e  wtmtte  frtmitmit  an  magen 

und  an  man  tc. 


—    110    — 

die  trag  man  in  beiden     uf  den  witen  &al : 

'Nun  nim  welche  du  wellest,     ich  la^  dir  die  wal.' 

711.  Ein  brünige  was  alt     und  fester  ringe  gar, 
die  ander  waren  guldin     und  keiserlich  gefar. 

Wie  balde  WoKdietwich     z^  der  alten  brühige  sprank. 
'Warte  zu,  sprach  TresiaQ,     wer  gab  dir  den  gedank  ? 

712.  Ich  wände  du  bettest  genumen     die  eine  von  golde  rot. 
zwar  din  inkumen     bringet  einen  in  not, 

ez  hat  die  frowe  schöne     durch  kein  gut  bedaht, 

daz  ich  dich  ab  dem  stei^e     her  zu  huse  han  gebraht.' 

713.  Do  verwafet  sich  vil  balde     der  alte  Tresian, 

also  det  frow  Sigewiüne     Wolfdieterichen  irem  man. 
sie  stricket  im  die  riemen     mit  iren  henden  minneglich, 
daz  sach  also  gerne     Wolf  her  Dieterich, 

714.  Bo  Sprüngen  sie  zusamen,     die  zwene  künen  man, 
do  ward  grosz  wunder     von  in  beiden  do  getan 

ir  ieglicher  schlug  den  andern     dristunt  uf  daz  laut ; 
zu  dem  vierten  male     viel  Wolfdieterich  zu  haut. 

715.  Do  was  der  wilden  gezwerge     so  vil  uf  die  bürg  kumen, 
sie  betten  Wolfdieterichen     den  lip  gerne  genumen, 

Sie  würfen  und  Schüssen     uf  den  ligenden  man, 
sie  weiten  den  fttrsteji  edel     gerne  verderbet  han. 

716.  Do  sprach  die  kuniginne :     *herre  got  wiltu  mich  lan?^ 
do  riefte  WoKdieterich     unser  frowen  an : 

'Ach  richer  got  von  himel,     du  solt  mich  nit  enlan, 
und  berat  zu  den  wilden  Kriechen     min  eilf  dienstman.' 

717.  Wie  balde  Wolfdieterich     wider  uf  gesprang, 
er  lief  an  den  risen,     die  wile  was  nit  lang. 


710,S.  Die  brohtent  die  kleinen  —  w.  4.  Der  xise  sprach  nu  nim 
eine  —  w,  711,J.  I>ie  ein  —  die  ww  Ä,  2.  von  golde  A.  und  fMt  A, 
4.  fMt  0.  Wart  hin  JB.  warta  hie  (hei)  ab,  deo  feUt  A,  712,1.  wände] 
gedahte  w,  hattest  (hest  Y)  soltest  han  aUe,  S.  schöne]  reine  w.  4.  ab 
(von)  dem  steine  (Mb  A.  713,1.  vil  balde]  mit  sinnen  w.  714.  Hier 
hat  nur  C  eine  Ueberschrift:  Aventure  wie  das  wolfdieterich  mit  treasian 
strjte.  716,2.  unsem  herren  w.  717.  Hier  hat  B  Almhnitt  und  An- 
fangsbuchstabe* 


—    XIX    ~ 

^Nun  werend  iich,  her  Trefiian,     e  sich  volendet  der  tikg, 
uch  wird  von  mir  fiergolten    der  ungefüge  schlag/ 

718.  Daz  sweH  nam  er  zu  beiden  henden,     der  uzerwelte  man, 
do  lief  er  den  risen     vermessenlichen  an, 

er  spielt  in  von  der  ahseln    biez  of  den  vessel  dan, 
daz  er  dot  viel  zu  der  erden     der  alte  Tresian. 

719.  Do  der  rise  grosze    was  gelegen  dot, 

die  gezwerg  hüben  sich  von  dannen,     daz  det  in  grosze  not. 
Sie  fluhen  uf  daz  hinderhos     vor  dem  werden  man. 
Do  wolt  Wolfdieteriche    keren  mit  der  frowen  dan. 

720.  Do  sprach  WoKdieteriche :    'edele  kunigin, 
ir  STillent  uch  bereiten     und  uwer  megetiu, 

und  suchent  uwer  kleinet,     die  do  hören  zu  dem  libe  4in.' 
'Owe  sie  band  verborgen     die  kleinen  zwerglin, 

721.  Sie  haut  mir  in  dem  huse  so  vil  zu  leide  getan.' 
'Des  müszen  sie  engelten/  sprach  der  werde  man, 
er  gieng  zu  einem  fdre     und  nam  ez  in  die  hant, 

die  gezwerg  in  dem  hindern  huse     wurden  alle  verbrant. 

722.  Er  hies  frou  Sigewinne     in  die  verbürg  gan. 
Do  sprach  die  kwiguuie ;    Hugenthafter  man, 
der  rise  hat  ein  sw^ster,     ein  freisliches  wip, 
wirt  sie  unser  innm,     sie  nimet  uns  den  Up. 

723.  Sie  ist  in  dem  walde,     siht  sie  die  brunst, 

sie  kumt  geloffen  balde,     hand  ir  manheit  oder  knnst, 
der  wirt  uch  beider     gen  dem  wibe  not ; 
ich  förhte  leider,     wir  müszen  geligen  tot.' 

724.  Er  sprach :  'ir  sullent  hin^e,     frowe,  one  sorgen  stan :     f 
so  wil  ich,  kuniginne,    für  die  porte  gan, 

ob  ich  irgend  sehe  komen     die  übel  Valentin ; 

ir  wirt  der  lip  benomen,     e  sie  iemer  kome  zu  uöh  herin.* 


718,2.  Unser  oot  mus  sioh  end^  er  lief  den  risen  an  tt>.  B.  vessel] 
vellep  A.  4.  Zu  der  erdoA  fe^t  A,  721.  1  vor  2  Ä,  722.  vorhurg] 
bürg  A,  gan]  sta;ii  bc  724  fehlt  Wund  J.  3.  irgend]  iene  b.  4.  iemer 
fehlt  hc. 


—    112    — 

725.  Do  gieng  er  nnder  ein  linden     fCür  die  bürg  stan, 
do  sach  er  wo  die  frowe     gen  im  geloffen  kam. 

sie  trug  zwo  grosze  brüste,     giengen  ir  bisz  nf  die  knie, 
wann  sie  zu  laufen  gelaste,     an  die  arm  sies  do  gefie. 

726.  Die  wat  was  ir  ture ;     daz  ir  rehte  schäme  was, 
daz  lies  sie  blecken  gar,     furwar  wissent  das. 

Do  sie  die  bürg  sach  brinnen,     sie  bevorht  ires  bruders  tot. 
do  hub  sich  vor  der  linden     angst  und  grosze  not. 

727.  Sie  trug  ein  sper  in  den  henden     von  lichtem  stahel  scharf, 
an  alle  missewende     sie  ez  umbe  warf, 

da2  zu  beiden  siten    ^ar  kreftiglichen  sneit. 
Domit  bracht  sie  den  Kriechen     in  grosze  arbeit. 

728.  Sie  schosz  ez  nideglichen     dem  herren  uf  den  schilt, 
daz  ez  den  ftirsten  edel     vil  sere  do  befilt, 

und  daz  er  muste  strachen     über  ein  ronen  zu  haut, 
also  snelliglichen     den  ftirsten  sie  gebaut 

729.  Mit  zwen  riemen  nuwe,     daz  tugentlose  wip. 
Sie  sprach :  'mich  mus  ruwen     mines  bruder  lip, 

ich  binde  dich  also  faste,     sprach  sie  zu  dem  werden  man, 
zu  eines  bomes  aste,     so  wil  ich  dich  henken  an.' 

730.  'Daz  müse  got  erbarmen,     sprach  Hugdieterichs  bam, 
wü  es  got  von  himel,     so  mag  ez  baz  gefam 

umb  mich  armen  ritter,     dan  ir  mir  habent  beschert. 
Wil  ez  got  von  himel,     so  wird  ich  wol  emert.' 

731.  In  den  selben  ziten     daz  swert  sie  im  nam, 
dem  helde  von  der  siten,     sie  trug  ez  von  dan. 


725,1-  er  snelligUche  A,  die  bürg  BG\  den  walt  A.  nnder  ein  linden 
'oor  stan  ABG.  Er  gieng  spehen  flissegliche,  er  kam  zu  einer  linden  in  den 
tan  w,  726,3.  sie  bevorht  G]  sie  versach  sich.  4.  grosse  0,  feMt  AB. 
727,1.  Ein  stang  slug  si  w.  (sper  Y.).  2.  ez]  die  stang  w,  3.  wen  si  damit 
berurte,  daz  must  sin  ende  wesen  w.  4.  Do  kam  Wolfdieterich  A.  kein 
ritter  was  so  küne,  der  dovor  meht  genesen  w,  (T  deutet  aufBG).  728,1. 
ez]  die  stange  w.  2.  Mit  so  grossen  kreften,  der  edel  tegen  milt  w.  3. 
strichen  ^(I).  ronen]  rain  Gw.  Begonde  sere  struchen  w.  rein  w,  4.  Sie 
vieng  in  under  die  arme,  al  vier  sie  im  zusamen  bant  w.  729,3.  daz  du 
in  liht  best  vehowen,  des  wirt  die  hie  kein  fride,  4.  Man  mus  dich  balde 
schowen  vor  mir  an  einer  wide.  w.  730.  w,  abweichend,  731,1.  Do 
lief  die  unreine  von  dem  künen  man  w.  2.  Sie  liess  in  ligen  eine  uf  dem 
grünen  plan  w. 


-     113    -- 

ane  alle  missewende,     die  übel  yalendin, 
zu  einer  steineäwende,     do  yerbarg  sie  'ez  in. 

732.  Wie  er  ledig  wurde,     daz  ynxt  nph  auch  geseit; 
der  riche  got  von  himel     kein  unreht  lang  vertreit. 
er  sante  im  sine  gnade ;     ein  starker  regen  kam, 
do  losten  sich  die  riemen,     dovon  er  ft6ie  gewan. 

733.  Do  klagete  er  so  sere     daz  gate«wafen  sin. 
do  erhörte  sine  klage     ein  kleines  zwerglin. 

ez  sach  sie  mit  dem  swerte     gan  zu  der  steineswant, 
do  gieng  ez  allgerihte,     da  ez  den  Kriechen  fant. 

734.  Eine  nebelkappen     leite  ez  im  ao»  .    , 
ez  nam  in  bi  der  hende     und  fürte  in  von  dan 

zu  der  steines  wende,     da  daz  swert  inne  was. 

ez  bot  ez  im  zu  der  hende;     ez  wart  nie  herren  bas. 

735.  Berille  die  ungehure     kam  zu  der  linden  breit, 
mit  einer  wide  grüne,     als  uns  daz  buch  seit. 

Sie  wände  in  noch  da  finden,     do  was  er  gefÜret  dan. 
Hei  was  witer  Sprünge     sie  Yon  der  linden  man. 

736.  Sie  gahete  kreffcigliche    gen  der  steines  want ; 
do  ersach  sie  der  Krieche ;     er  lachet  do  zu  haut, 
er  lies  do  von  im  vallen     die  nebelkappen  sin. 
do  begunde  in  erblicken     die  übel  valendin. 

737.  Sie  lief  in  under  ougen     sturmegUcben  an. 
daz  ist  ane  lougen,     ir  ward  ein  schlag  getan 
zu  der  linken  brüste,     mit  kreften  daz  geschach, 
daz  ir  starkes  eilen    muste  werden  swach. 

738.  Sie  bog  sich  zu  der  erden,     die  brost  sie  ge^am, 
den  edeln  fürsten  werde     werfen  sie  began, 
daz  er  muste  struchen,     uf  sineh  stahelhut. 

Bo  fiel  sie  tot  zu  der  erden,     daz  was  dem  ritter  gut. 


781,8.  Sin  swert  trag  sie  Ton  damien  d.  u.  t.  w.       782,8.  shien  boten 
Gw,    4.  Uf  stricketen  sich  w,       783,2.  gezwörglin  Ä.       785,1.  Parilift  T. 

2.  gelaufen  nach  grüne  ^,  vor  mit  BC,       786,2.  ersach]  erhlickete  jlB. 

3.  die]  den  A.  787,2.  an  locken  Ä,  imgelo|ren  C.  4.  eUend  A,  elend  B, 
leben  C,  ilenw.  738,1.  erden]  grftenen  a.  2.  werde]  ktlene  ir.  8.  Mit 
yil  grimer  begirde,  gar  freischMdi  was  ir  miit  w. 

8 


-    XU    - 

739.  Hie  mit  daz  wip  wilde    clo  ix  ßniß  kmt 

do  kerte  uz  dem  geiifil^^     d<Hr  imgW^  eidi^^oft : 

'Bicher  got  von  himel,     du  wilt  mich  nit  enlan, 

so  berat  auch  zn  den  Eüriechen    min  einlif  dienstmftn,^ 

740.  Er  kam  in  die  Iwg  g^^SWg^    w4  daz  ge«wer^to ; 
sie  wurden  wol  Q^pfa^g^^    vw  d«r  ^^gin, 

sie  fragte  in,  wie  ez  im  were    mit  dem  wibe  ergan ; 

do  seit  er  ir  die  mere^    wie  iäi  daz  gezwerg  zu  helfe  kam. 

741.  Do  sprach  ftq^  gig^wii^ne ;    'di*  Weium  ge^wwk, 
mit  herzen  uncl  mt  ai^mß    ^imr  getuuen  we?k 

sol  dir  min  herre  danken,     dise  bturg  imd  disz  lant 
daz  sol  ane  wanken     stan  in  diner  hant.^ 

742.  Do  sprach  der  fü^M^  jx^^  '^    'dj9>«  Ifuit  sol  #s  halbes  isüky 
daz  ander  e^  w,«;i4i^%    d^X  h^  m^ir^il  getw 

truwe  unde  liebe    und  ^osz  ere  schin : 

er  wisete  mich  nach  dem  cßebe,     der  mir  stal  die  kunigin. 

743.  Dem  solti;^  S!fW^i:^»i     4s^z,  d«  im  w^ttost  lia 

mit  truwen  und  wt  9X^n*     da?, «ww  da%  ^WT^gli»^ 
ez  sprach :  Vil  lieber  herre,     waz  ir  went  daz  si  getan.' 
urlap  Wolfdieteriche     zu  im  do  genam. 

744.  Mit  den  zwen  froTfon     9Qbi€)cl  ^  ifQii  dm$. 

do  wisete  in  uf  die  fft^f^m^    d^r  vil  kleii^  »W«. 
er  gieng  in  drien  tagen     der  fürste  lobsam, 
waz  er  in  vierzehen  '  vor  het^e  getan. 

745.  Do  in  der  wftl4^§8:^.    ^^  a,nßBmbh 

er  enpfieng  den  fftrstw  imr^r    ^^  WvQ^t  wi#.  ev  sipffUÄK: 

'uch  ist  wol  gelungen     an  dem  alten  Tresian, 

ir  warent  nach  einer  frowen,     so  bringend  ir  werder  man 


739,2.  gewi^Ä  Cfe,  wWä.  4..  3-  Eff  spr^^b  4-  4-  4e»,  wiH^n.  fcr,  W- 
3  u.  4.  Nu  helfe  got  zn  kriechen  min  Heben  eilf  dienstman, 
die  ich  in  grossen  sorgen  habe  hinder  mir  gelan  w, 
741,^^  ^  bf^et  Bj^iii^e  kunjgii^  t«^  3.  ^ßmall߀f8t,f»ni^  wilw»  Wift  e^^  d«9i 
herr^  ^.  74Jjft.  dise  wr  l^iarg^  ftfiU  W,  742,21.  »nder  ^4-  748,1. 
Nnn  ii^ns^  jf^  B^f^fim^  w-  2.  getroiw^e  i^^  ejcß  A,  äßn  swv  im  4lM(  4. 
"744,^  4i^l  eu^j^i^  4-  4.  w#^J  d»,  4«^  ^ffm  i^^k  wJUchwr  4.  da?i  #r  do. 
von  (^  wald^n/js  w^  «Ji  «ifcßn  hett^  g^9taii,  w.  7.45tS|t  jffeW*  jßß,.  wc)^ 
nac%  748,1  eingeschoben:  Den,  ai^jltwwt  i^^  hi4A€!  dßr  fiM^t  lotoajip 


—  IJß  — 

746.  Zwo  für  die  einen;    wie  mag:  TBesias?^ 

^Do  lit  dot  der  m^rmady  sprädbi  dQr  fitnte  lol9sa»if, 
und  Bcdlk  Bin  flwMtor  TOit  gota  rtiiä  nm^t  h$ait. 
Dir  und  eiAeto  gezwer^in    bftb  ich  g^locM  ^m  laat^ 

747.  Daz  det  mir  an^b  iril  bftldd  ^Im  helfe  se^n.- 
wenn  du  in  disem  w»l<le  liit  dm  irellefifl  sis, 
so  far  gen  Altenfeke^,    da^  s^lttn  bdiifl:^  gm, 

zu  dem  gezwerge  Ajtfel«€^y    da»  m^VLt  cfir  toir*  de*  IrtfnigM 

748.  Daz  ez  dir  getruTV^'  wesö  ;*    ttt  ftri  wider  ÄtsÄiii, 
so  mügent  ir  genesen    böide  atiö  schäm.' 

'Nun  dank  uch  got  Von  hiüiel,     froWe  uAdt  höli*e'  min.* 
Do  ward  tä  Vöö  (fem  waldher    grodzcT  ete  öiehfo. 

749.  Essen  unde  trin&en    was  do  genug  bereit. 
Man  trug  ez  mit  eren    ftlr  die  f&rsten  genteit 
und  fOr  die  kaniginne,     wiltbret  und  win. 

Es  ward  wol  erboten    Worfdieterich  unJ  der  kunigin. 

750.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    *^du  sölt  uns  urlap  geben, 
got  von  himelriche     la  dich  mit  fröden  leben. 

Ich  mus  von  hinnen  faren    mit  der  frowen  min, 
du  solt  zu  Altenfelse    umer  ein  herre  sin. 

751.  Und  wise  mieh,.  wo  Otnit    von  dir  si  gegan«^ 

^  'Daz  wil  ich  tun  yil  gerne',    spraeh  der  waltman^ 
Do  fürt  er  uf  zwen  mulern    die  &owen  bede  samt. 
Sie  komen  vil  schiere,     do  er  Otniten  fant. 

752.  Do  in  der  riebe  keiser    ^«4  anegdclis^ 

er  enpfieng  in  also  schone,     nu  horent  wie  er  sprach : 
'Sint  gotwilkumen  geselle,     sit  ich  uch  han  gesehen, 
so  kan  mir  in  der  treSte    Ue^rs"  nit  gesehehen/ 


ii««.ti 


7463.  und  fkkit  W.  747,4  OikYtÜBd  Bb.  erNvUae  c^^  ontdf  o,  oii' 
weise  d,  (dir  Name  nüM  in  T.),  748^1.  wü  K^easn  Aw.  aflüfiOA]  das  s^ 
J..  2.  ir  beide  genesen  BCa,  beide]  mit  tvüweA  a].  one  Ittötef  mtd  C* 
schäm]  schände  A.  7^,S.  wiltbl^t  X  1^%  '^^  ^0.  Wie  tau  laak,  kunde 
Versionen,  wie  ez  farsten  selte  behagen  ir.*  4  Do  wart  vir  die  kimigkme' 
ein  wander  dö  getragen  «^  4  at^  748^4  A.  75fil  lo.  akweidhend.  74^. 
w,  abweichend,       75%3r  «ek  nedi  eineat  Ina  J9^. 


—    116    — 

753.  'Nun  Ion  dir  got  von  himel,     waz  hastn  getan, 
daz  du  so  swarz  bist  worden,     keiser  lobsam? 

daz  du  dich  suchens  nit  erliest,     do  du  mich  nit  mohtest  sehen, 
nun  wissest,  drut  geselle,     mir  ist  leit  daran  geschehen.' 

754.  Do  sprach  aber  mit  zühten     Otidt  der  keiser  rieh : 
'Nun  wissest  daz  für  war,     geselle  Wolfdieterich, 

e  ich  breche  die  eide,     die  ich  dir  han  gesworn, 
hette  ich  tusend  libe,     sie  müsten  e  sin  verlorn. 

755.  Ich  fand  vor  einem  berge     einen  risen  freisan, 
er  mohte  wol  anhören     den  alten  Tresian. 

Mit  siner  stahelstangen    lief  mich  der  selbe  an, 
doch  half  mir  got  von  himel,     daz  ich  den  sig  gewan. 

756.  Daz  geschah  vor  einem  berge,     der  was  innen  hol, 
der  was  von  gezwergen     und  böswihten  fol. 

Die  zunten  an  vil  balde     swebel  bech  und  harz, 
sprach  Otnit  der  keiser,     dovon  so  wart  ich  also  swarz. 

757.  Sie  bezwungen  mich  mit  dem  dampfe,     daz  ich  von  in  must  gan ; 
mit  strite  und  mit  kämpfe     kunt  ich  sie  nit  bestan, 

sie  hetten  mich  erstecket,     wer  ich  lenger  dinne  gewesen. 
Vor  aller  diser  weite     mugent  sie  wol  genesen.' 

758.  Ir  jeglicher  seit  dem  andern,     waz  er  die  wil  erlite. 
Der  waldner  fart  die  frowen     uf  zwein  mulren  mite, 
war  die  herren  weiten     oder  in  stund  der  mut. 
Daz  hette  wol  verschuldet     der  del  forste  gut. 

759.  Do  zugen  die  herren     gen  Garten  dan. 

Sie  fanden  die  keiserin     an  der  zinnen  stan. 


753  fehlt  BC,  3.  gesenhen  A,  Daz  ich  uch  suchte  und  uch  nit  künde 
gespehen  ad.  Daz  ir  suchent  und  ich  uch  nit  künde  gesehen  hc.  vgl  Zh. 
462.  754,2.  daz  für  war]  sicherliche  w,  755,3  —  gab  er  mir  mangen 
slag,  4.  Got  half  mir  daz  der  lange  tot  vor  mir  gelag  w,  756,2.  [von] 
gezwerge  und  böser  wihte  BC.  3.  bech  w,  fehlt  W.  4.  wart]  bin  A,  also  0. 
feMtä.  o.  757,1.  von  in  BC]  uz  dem  berg  A]  herus  w,  3.  erstecket 
wY]  verderbet  TT.  758,1.  die  wil  BCw,  fehlt  A.  erlite]  erleit  Bw.  (ar- 
beit 0);  het  erliten  A.  2.  Wäller  A.  fürt  in  ^4.  uf  zwein  mulren  w.  fehlt 
TT.]  also  A.  mitten  A.  &owen  mit  den  herren  gemeit  BC.  —  mulren  also 
man  uns  seit  w.  759.  Mit  frowe  Sigminne  (:  keiserinne)  furent  si  gen  —  w* 
(Do  kerten  si  gen  Garten,  die  zwene  küne  man  Zb,  466.). 


—    117    — 

Sie  hette  ir  gewartet    wol  drier  tage  lang, 
also  fröliohen     sie  von  der  zinnen  sprang. 

760.  Sie  lief  über  hof  da  sie    Wolfdieterichen  fant. 

do  enpfieng  sie  also  schone     den  forsten  hocbgenant : 
^Sind  gotwilkomen,  herre,     und  gend  mir  zn  verstan, 
wo  band  ir  Otniten    den  edeln  keiser  lan?^ 

76l/Kennent  ir  nit,  frowe,     den  edeln  fllrstei^t  from, 

so  nement  do  den  swarzen,     bisz  daz  der  keiser  kom ; 

er  ist  min  geselle,     edele  keiserin.' 

Do  spracb  die  scb5ne  &owe:    'wie  mag  er  also  swarz  gesin?' 

762.  Sie  Seiten  ir  vil  scbiere,     wie  im  wer  geschehen. 
Do  spracb  die  keiserinne :    *so  mus  ich  ez  übersehen, 
sit  er  nun  ist  kumen    wider  in  daz  laut/ 
Sie  nam  die  berren  beide    bi  der  wisen  hant. 

768.  Sie  fürte  in  gezogenlicbe    uf  den  pallast  dan. 

Sie  wurden  wol  enpfangen    Yon  manigem  werden  man. 

Herumbe  kert  sich  balde     die  edel  keiserin^ 

sie  enpfieng  die  zwo  frowen    und  bies  sie  gotwilkomen  sin. 

764.  Also  ruwet  er  zu  Garten     aht  tage  gar. 
'Erloubent  mir,  geselle,     daz  ich  von  hinnen  far 
wider  beim  zu  lande,     sprach  der  kune  degen. 
Ach  wie  ist  minen  luten     sit  dabeime  geschehen  ? 

765.  Do  spracb  mit  zübten     Otnit  der  keiser  rieb : 
'du  solt  hie  beliben,     Wolf  her  Diöteriob ; 

sölte  ich  dich  zu  Garten    also  schier  verlorn  han, 

daz  uberwunde  ich  numer,*     sprach  der  kune  maA.  ^ 


759,3*  drier  tage]  mange  standen?.  760,1.  Si  iltent  snellecUche aber 
hof  zu  hant  w,  2.  Si  ging  gen  Wolfdietriche,  im  kern  si  nit ^rkant  w. 
3.  Si  enpfing  in  also  schone,  si  fraget  den  werden  man  w,  4.  Otnit  den 
keiser  uwem  gesellen  A.  Wo  er  Otnit  sin  gesellen  het  gelan  w.  761,3. 
Si  sprach  wie  mag  er  den  so  swarz  w,  4.  schöne  frowe  BG^  keiserin  A, 
Daz  ist  nwer  geselle,  edele  keiserin  w,  762,1.  schiere]  getrate  w,  im  A\ 
in  2.  frow  Siderate  w,  3.  Daz  ir  uz  dein  ell^de  so  schier  sint  bekumen 
w.  4.  Mit  ietweder  hente  wart  einer  do  gennmen  w,  763,1.  sie  gar  g.  A, 
764,2.  geselle  Otnit  Al\  sprach  Wolfdieterich  BCw,  4.  minen  armen  luten  AB. 
Wie  miner  armen  Inte  sige  sider  pflegen  C  Ach  wie  ist  miner  lute  do 
heime  gepflegen  w.        765  fMt  ftc. 


—    118    — 

766.  Do  sprach  mit  zühte^    Wotf  li0r  Dleteriöh : 
^la  mich  himien  farea,     ^e]ßv  ^01897  f ich« 

ez  stet  iibel  in  dinem  lande    und  bist  nit  lange  gewesen. 
Ach  wie  sint  denne     min  urme  Inte  genesen  f 

767.  '^Nun  mag  ich  dicl^  nit  beji^ben    über  4en  willen  din. 
wenne  kumestu  hetwider,     dr^t  geselle  mia? 

So  wil  ich  dir  leisten     waz  ich  dir  gelobet  h^n, 
helfen  lösen  din  erbe     und  din  dienstman.' 

768. 'Nun  Ion  dir  Krißt  von  himel,     daz  ich  den  trost  von  dir  habe, 
spTfl^oii  Wolfdieteriche,     ieh  wil  zu  dem  heiligen  grabe, 
also  bald  ich  heiQi  bringe     die  edeln  kunigin^ 
daz  mir  got  zu  minen  dingen     gnedig  weUe  sin.' 

769.  Jeglicher  swur  zu  rechen     do  des  andern  not, 

ob  von  ieman  ir  keiner    vor  dem  andern  gelege  dot, 
so  wolt  der  ander  r^chßn    da;^  leit  mit  silier  haut. 
Des  Seite  man  die  mere     wit  in  dem  lant. 

770.  Ürlap  Wolfdieteriche     zu  sinem  gesellen  nam, 
und  zu  der  keiserinne     und  schied  do  von  dan. 
Otnit  der  keiser     schuf  im  gut  gemach, 
wenn  er  sinen  gesellen     aU^wegen  gerne  sach. 

771.  Er  zoch  uf  sin  segel     der  uzerwelte  man, 

er  zoch  selber  die  riemen     biz  er  zu  lande  kam. 

Do  ward  er  wol  enpfai^n     von  manigem  werden  man ; 

sie  enpfiengen  auch  alle  gliche     die  kuniginne  lobsam. 

772.  Also  was  er  dannoch     wpl  ein  halbes  jar, 

do  zu  der  alten  Trojen,     daz  ist  endlichen  war, 


76ß,l.  Ich  mag  e§  uit  m^  sparen,  edel^y  keieejr  rieh«?.  2.  hinuen]  flfut 
huld^n  5G  ich  mus  hinnen  fw;en,  ßp^ach  Wolf^ieterich  d.  feUt  abc.  3.  nit 
also  lange  A,  usgeweipen  JßCkp.  4.  den  9»  schände  (schaden  ho.)  BCw. 
768,1.  den]  s(ücUen  4-  3.  Icli  wU  ^en  himelscl^en  knnig  e  suchen  «u  sinem 
grabe  w.  4.  velle  de^ter  gnedige?  sin  0.  769,2.  vot  dem  andern  4]  die 
wile  Bw,  3.  So  wolt  ieglicher  rechen  des  ander»  not  und  sere  w.  4  Des 
seit  man  in  den  landen  noch  die  starke  niere  tp,  771,1.  Ein  harte  snel 
gevertelW.  gewan  w,  2.  er  fürte  selber  daz  sohif  4.  772,1.  wol  aus  Z] 
bi  der  frowen  vf,  ijso  ruwet  er  zwelf  wochen  do  heini  nach  der  not  w» 
2.  In  den  selben  ziten  got  über  die  frowen  gebot  w* 


—    119    ~ 

biz  got  aber  di«  bMmk  gO^]    wiäMiiond  MWMKMt^t 
Do  was  die  reine  Mie    g^  mti  vab^t  frcmn  li^fp. 

773.  Do  fro  Sigewinne  zu  der  alten  Trojen  waiS  dot^ 
umb  sie  leit  die  schöne  Fromut  jamer  unde  not« 
sie  klagt  so  kleglichen    ^fe  kitaigib  lobsatt, 

daz  ez  must  erbamen    Maiilg«n  werdeiä  tMm^ 

774.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    'da  s51t  dich  wolgehaa« 

ich  wil  dich  ergetzen  des  dienstes,     den  da  mir  hast  getan«' 
Er  gab  der  schönen  äfowsn    4kosbik  ftlrstdn  lobfttttti, 
und  darzu  da2  ganee  l&nt    inikht  tH  ir  undeiHiiEm. 

Aventurd  wie  der  k^iser  Otoit  «Iteit  xmA  die  ituiti  MoU  mntilMkmL 

775.  Do  nun  frowe  Sigewinne    m  der  alten  Troye  w«b  lK)tt 
do  hub  sich  bi  dem  keiser    j  wer  und  m>U 

Im  het  sin  sweher  gesendet    zwen  wtlnne  &eiswi 
und  ein  wip  grosze   und  einen  ungefQgeti  man» 

776.  Sie  zoch  der  ungehure,    in  dem  walde  er  sie  yerbark ; 
do  sie  gewuhsen,  ^ie  wurden    kreftig  und  et^^rk. 

sie  liefm  in  dem  lande    und  daten  sobsKUn  grpiz. 
ez  lebet  in  der  weit  niergent    der  wftrttie  genosz. 

777.  Do  begunde  man  dem  keiser    diaeu  mere  sagen, 
wie  im  die  wurme  deten    gröslichen  sohnden 

an  manigem  werden  rittet    an  frowen  tknd  an  man. 
daz  mohte  nit  me  vertragen    der  kel^t  löbdam. 

772,8.  nur  Zb,  All  %mä  VtfB  3  v^.  Biz  der  ktmigiii  dei*  dot  dtal  daz 
leben  reht  also  ein  diep  TT.  Dm  ir  der  tot  däz  leben  didl  ab  ein  diep  w. 
773  u.  114c  feMen  «9.  «.  Z,  gkmdeH  dber  T  (T0B  tl.  124).  4  toMst)  begunde 
Ä,  774,3.  emen  bidennftn  Sa  4.  Dat  Mt  M  der  tütUSt  lYoyen  BC 
IIb.  Die  Ueberachrift  nur  A.  B  JMdhniH,  0  Mfd.  fHttofk  T  hm  einen 
JJmhniU),     1.  nnn  C,  fM$  d.  a.     2.  dem  fM  oMeti;  kdser  Öttfit  dOe. 

3.  Im  het  gesendet  sin  sweher  In  diz  lanl  Ä.  I0i  sante  i^.  a  ili  d.  1.  ip. 

4.  groises  wip  W.  migefieiges  wip  —  greisen  man  w.       116X 
Ez  was  der  rise  velle     ein  nngfefSger  nnud 

und  sin  wip  Butze,     ir  totn  was  freisam, 

sie  hatten  die  wurme  getngto     bf  garteH  in  einen  widt, 

si  verburgent  si  in  einem  holen  berg    de  yerierbetent  sie  lüai^en  heli  halt  ik^* 

2.  daz  laut  Ä,  dem  knft  C,  die  laut  B.       777,1*  dfsem  A  (f&f  d!^.*)  die 

BC,  Tiere  und  lute  Warcmt  mit  in  überladen  w.     IL  Dö  Idkgte  Ulan  dem 

keiser  disen  grossen  scAM^den  «.    8.  Daz  Im  die  wimiie  fiftmitettt  an  magen 

und  an  man  w. 


—    120    — 

778.  Er  gieng  also  balde    für  die  keiBerin  stan: 

'Nun  dar,  edele  frowe,     land  mich  urlap  han, 

riten  hin  zu  walde,     und  lösen  die  erbe  min. 

sulent  mir  laut  und  lute     also  gär  verderbet  sin?' 
« 

779.  Do  sprach  weinende     die  edel  keiserin : 

'du  solt  hie  heim  beliben,     lieber  herre  min. 

Ich  kenne  wol  der  würme  strit,  .  der  ist  so  freisan, 

so  förhte  ich  wirs  daz  grosze  wip     und  den  ungefügen  man/ 

780.  Das  antwirt  der  keiser     der  edeln  kunigin: 

wie  lange  sol  min  laut    und  lute  verderbet  sin  ? 
ich  bestünde  uf  gottes  erbermde     einig  hundert  man. 
wie  lange  sol  ich  die  wtirme     die  weit  verderben  lan  ?* 

781. 'So  wend  ir  nit  erwinden,     also  ich  uch  höre  jehen, 
ir  wellent  die  wilden  würme     zu  felde  gesehen ; 
wie  nöte  ich  ez  tue,     ich  muz  uch  urlap  geben, 
der  rieh  got  von  himel  behüte  dir  din  leben.* 


778,3.  lösen  mine  erben]  4.  zwen  grüssenlich  würwe  wellent  mir  min 
lant  verderben  G.  4.  snllent  mir  und  also  gar  fMm  in  A.  Wie  lang  sol 
min  1.  u.  1.  v.  s.  B,  (ti.  w.  mit  Meinen  Ähweicktmgen).  779,3.  ich  kenne 
(erkenne)  BC.  fehlt  Ä,  ich  höre  wol  w.  der]  die  C.  ir  strit  0,  der  JB,  fehlt 
d.  andern,  4.  grosse  fehlt  A,  nngef&gen  w]  grossen  W.  780,1.  Do  sprach 
der  riche  keiser:  minnenkleiches  wip,  2.  wie  lange  sol  ich  lan  verderben 
maniges  ritters  Up  w,  4.  Sol  ich  danne  die  BC,  Nach  780  hat  w  zwei 
Strophen,  die  weder  Z  noch  Y  kennt: 

5.  Sie  sprach:  gedenke  herre,      wie  ez  zu  garten  stat, 
und  wie  min  arger  vater      die  wilden  wurme  hat 
gesendet  her  zu  lande      uf  dinen  schaden  gross. 
Mit  beiden  iren  banden      sie  in  Ueplich  umbsloss. 
9.  Du  solt  mich  lassen  riten      mit  gutem  wiilen  din, 
und  solt  mir  urlop  geben      vil  edele  keiserin, 
Ich  wil  sin  nit  geraten,      ich  mus  zu  walde  varn. 
Do  sprach  die  keiserinne:      so  müse  dich  got  bewam. 
781,1.  also  A]  Sit  BC,  Sit  du  nit  vil  erwinden,  vil  userweiter  tegen  w, 
2.  do  zu  walde  sehen  BC,    Du  wellest  do  zu  walde  der  herben  stürme 
pflegen  w,    3  nach  w,  Do  sprach  die  keiserinne,  so  wil  ich  uch  (ein)  urlap 
geben  W,     4.  himel  müs  uwer  (mit  seiden  d)  pflegen  ad.    Nach  781  hat 
nur  C  (und  Y)  folgende  Strophe,  vgl,  Otnit  540. 

5.  Es  ist  in  dem  vierden  jare      das  du  mir  wurdest  kund, 
Min  herze  ist  one  schulden      und  one  waff'en  wund. 
Des  solte  ich  mich  genieten      lieber  herre  min. 
Ich  (sihe)  wol  laider      es  mag  nit  anders  gesin. 


^      121      _ 

782.  Sinen  guten  hameseh    liiiBs  er  un  dar  tt^gen, 
darin  wafent.in  die  frowe,     also  wir  hören  sagen. 
'Nim  küsse  mich  zn  einem  male,     edeler  fürste  her, 
mir  seit  daz  herze  in  minem  libe,     iöh  gesehe  dich  nummer  iner.' 

788.  Sin  ros  gesatelt  schone  hies  er  im  ziehen  dar,  • 

xmd  sinen  schüt  grüne,  des  nam  er  genote  war; 

ein  hom  rot  von  golde  brahte.man  dem  künen  man, 

einen  schönen  leithnnt  er  an  d«n  arm  genam. 

784.  Do  der  riche  keiser    uf  sin  ros  gesaz, 

zu  der  keiserinne     sprach  er  vil  lieblich  daz: 

'Si  daz  ich  den  lip  Verliese,     daz  mir  der  wnrm  gesige  an, 

vil  liebe  keiserinne,     so  nement  einen  biderman, 

785.  Der  die  wilden  wurme    nach  mir  turre  bestan/ 
Do  begunde  sere  weinen     die  keiserin  lobsam. 

'ich  weiss  keinen  so  kreftig,     sprach  der  keiser  rieh, 
ez  sie  denn  von  Kriechen    Wolf  her  Dieterich. 

786.  Der  treit  zu  allen  ziten    eines  wilden  lewen  mut ; 
kumet  er  her  zu  lande,     keiserinne  gut, 

du  solt  in  wol  enpfahen    und  loben  zu  einem  man. 
er  getar  die  wilden  würme    wol  nach  mir  bestan.' 

787.  Er  kuste  die  keiserinne     und  schied  do  von  dan, 

er  kam  uf  einen  wilden  pfad,     der  trug  in  in  den  tan. 
er  kam  unter  ein  linden     und  erbeiset  in  daz  gras, 
do  des  risen  warte     zu  allen  ziten  was. 


Nach  782  hat  w.  eine  Strophe,  die  Z  tmd  T  nicht  kennen: 
5.  Do  sprach  der  riche  keiser:      wie  möhte  daz  ergan 

ich  gesach  nie  man  so  kUnen,      ich  getörste  in  wol  bestan, 

vind  ich  die  wilden  würme      ich  wil  in  tragen  hass. 

Do  weinte  die  keiserin      daz  ir  die  ongen  wurden  nass. 
783,1.  Sin  ros  hies  er  dar  ziehen      der  kfine  t^^n  klar  w.  gesatelt  ibku9  Y, 
fehlt  Ww,    4.  den  arm]  die  hant  w.       Nach  783  w. 

Sin  swert  gort  er  umbe  sich      mit  ellentbafter  hant, 

daz  war  geheissen  rose,      den  heim  er  uf  gebant. 

er  strecket  daz  fiirbüge      und  gort  daz  ros  bas. 

Otnit  der  riche  keiser  balde  darof  gesas. 
785,4.  si]  dete  BCw,  von  wilden  kriechen  aiüe.  min  geselle  W.  Cctd.  787. 
Hier  haben  ad.  eine  üeberschrift  (Dise.  a)  aventure  (saget  a)  wie  keiser 
Otnit  wart  von  dem  wurm  verslunden.  787,1.  Urlob  nam  er  zu  dem  ge- 
sinde  und  zu  der  frowon  wolgetanic;.  2.  smalen  stig  ii;.  3.  Under  ein  linde 
grüne  erbeisset  er  in*—  w.    4.  des  risen  varte  b,  der  rise  c  des  risen  Warten  «k 


—    132    — 

788.  Ein  hom  rot  von  golde    daz  blies  der  keiser  gut. 
Daz  horte  der  riae  Velle,     er  wart  zornig  gemut. 

er  nam  ein  stahelstange    und  hnb  sich  doreh  den  tMi, 
do  ükJkA  er  den  riehen  keiser    ander  der  linden  stui. 

789.  Po  sprach  der  rise  Velle :    ^dn  kleines  wihtlin, 
wie  hastn  mich  erwecket,     ez  mns  din  ende  sin. 
dn  schlüge  mir  Bmmfarten,     den  liehen  5hin  min 
in  der  heidenschafte ;     ez  mns  din  ende  sin.' 

790.  Des  antwirt  im  Otnit     der  werde  held  bald: 

'Ja  du  groszer  valant,     waz  trog  dich  in  minen  wald? 
Ich  getmwe  min  riche    wol  vor  dir  zu  behaben. 
ich  wil  dir  menlichen    noch  hüte  widersagen.' 

791.  Do  sprach  der  riche  keiser:  'wie  mahtu  sin  genant? 
er  sprach :  'ich  heisze  Velle  nnd  brahte  in  disz  lant 
zwen  wilde  wurme    uf  den  schaden  din, 

und  ist  daz  du  erstirbest,     so  wil  ich  keiser  sin.' 

792.  Do  sprach  Otnit  der  keiser:    'du  were  mir  unbekant, 
sit  du  die  wilden  wurme     brehte  her  in  dis  lant ; 

die  band  mir  getan     manig  groszes  leit. 
du  ungefüger  zage,     nun  si  dir'widerseit.' 

793.  Daz  was  dem  risen  Velle    usermazen  zom. 

do  bette  der  riche  keiser    nach  den  lip  verlorn. 

Die  Stange  er  gefieng     der  ungefüge  man. 

er  schlug  der  linden  este     ein  halp  uf  den  plan. 

794.  Wie  balde  der  riche  keiser    hinder  sich  gesprang, 
daz  im  sin  lieht  gesohmide    do  vil  lut  erklang. 


788,8.  efai]  sin  BO.  4.  riehen  fehU  BC.  789,2.  Zwar  din  herkomen 
(hom  küne  hc,)  mus  —  io.  .  8.  Bmmvarten  B]  brenwarten  a,  brunwarten 
bcd,  bnmwart  T  739.  baomgarten  Zb.  498.  Jn  C.  8  t«.  4: 

Dia  got  and  die  sinen  kindent  dich  nit  gewogen, 
du  must  hie  zu  zalle  lassen  din  leben. 
790,2.  Ja  Ä]  Sage  BC.  3.  behalten  AB]  haben  C.  Ich  getmwe  wol  zu 
fristen  vor  dir  die  erbe  min  w.  4.  noch  BC,  fehlt  Ä.  Dir  sei  menüche  von 
mir  widersaget  sin  w*  791  u.  792  nur  in  ^  (auch  nicht  in  Y  u,  Z), 
aber  siehe  800,9—16.  792,1.  were]  wert  Ä.  798,2.  do]  des  C.  3.  stange 
fehU  A,  gefieng]  erburtew.  794,1.  hinder  sich]  fOr  die  linde  tc.  2.  üeht 
gesohmide]  hamasoh  (Uehte)  BC,  gvt  wafen  w. 


123    — 

Bösen  er  erburte,     die  staaige  er  inr  ab  seiunei, 
also  ez  wer  ein  weifihes  bli,    ir  berteluilf  sie  niet. 

795.  Wie  balde  der  rise  Velle,     hinder  sich  ^^esprang, 
er  zukte  von  der  siten    ein  swert  zwölf  eilen  lang. 

do  lief  er  an  den  keiser    und  scUug  m  der  erden  den  werden  man, 
do  wände  er  den  f&rsten    zn  tode  erschlagen  han. 

796.  Wie  lute  der  ri«e  Velle     riefen  do  began  I 

daz  erhörte  sin  wip  Bttnze,     do  sie  lief  in  dem  tian. 
sie  nam  ir  stahelstange,    nnd  hnb  sieh  zu  im  dan. 
do  kamen  zu  samen    daz  grosze  wip  nnd  der  man. 

797.  Sie  begnnde  lute  riefen:    Vaz  ist  dir  beschehen? 
kanstu  mir  der  warheit    hie  nit  verjehen?^ 

'ich  han  des  landes  herre     zn  tode  hie  erschlagen, 

ich  wil  nun  konig  werden    und  mnstu  die  kröne  tragen/ 

797.  Do  er  ob  im  ersach    den  man  und  ouch  daz  wip,     f 

er  gedahte ;  'rege  ich  mich  ietzend,    so  Terlure  ich  minen  lip. 
besser  ich  lige  ein  wil  stille,     so  gedaht  der  werde  man, 
kerne  eins  von  dem  andern,     ez  möhte  mir  noch  baz  ergan.' 

798.  Sin  brack  in  dem  waJde    gelfen  do  began, 
daz  erborte  Bunze.     sie  hub  sich  von  dan. 

Sie  wände  ez  wer  ein  jeger    und  weit  in  verderbet  han. 
do  kerte  sie  gerihte     do  sie  die  stimme 'vemam. 

799.  Wie  balde  der  riebe  keiser    wider  ufgesprang, 
daz  im  sin  swert  schone    an  der  hende  erklang, 
er  trat  zu  der  linden,     der  keiser  lobsam, 

er  lief  den  risen  Velle    zu  dem  andern  male  an. 

800.  Do  rief  der  rise  Velle :    'du  kleines  wihtlin, 

nun  wände  ich  doch  ez  solte    din  ende  gewesen  sin- 


794,3.  er  erbete  A\  er  berte  BGJ  er  erberte  ä,  erbirte  c  stangen  — 
abgeschriet  Ä.  795,2.  zwölf  WYZ]  eilf  w.  8.  an]  uf  he.  Do  sing  er  zu 
der  erden  den  knnen  man  B.  4.  gesehlagen  Ä,  796,2.  Btmz  Z,  Bantsch 
Y,  Basse  W,  Ranze,  Baze  w,  3.  kamen]  kam  oße.  797,1.  geschenhen  A. 
2.  hie  fehlt  A,  nit  füM  BC,  Des  soltu  mir  die  warheit  Ton  diner  not  ver- 
jehen  w,  797,5  oms  w,  eine  Strophe,  die  in  Wu,  Y  fehit,  aber  in  Z  (o  507) 
steht.  798,1.  Sin]  Ein  BC  gelfen]  geizen  a,  ganzen  B,  2.  daz]  den 
schal  w,  4.  gerihte  B(J\  faste  A,  Do  kert  sie  nach  dem  bradcen  do  si  in 
vemam  tr. 


—    124    — 

Din  got  und  alle  die  muen    die  knmient  daz  nit  gewregeiL, 
dn  mturt  von  miner  liende     Verliesen  din  lebau* 

801.  Mit  einem  m^harpfen  9werte,     daz  der  rise  trug, 
hei  wie  grimmeelichen     er  nach  dem  keiser  schlug, 
er  feite  Otnides,     der  nngefnge  mim. 

or  «chlog  der  linden  este     daz  ander  teil  nf  den  plan. 

802.  Wie  balde  der  riche  keiser     von  der  linden  sprang, 
daz  im  das  swert  schone    an  der  hende  erklang. 

or  gab  im  durch  den  bruchseckel    einen  so  krefbiglichen  schlag, 
daz  im  die  bruch  und  der  bruchgürtel    under  den  füszen  gelag. 

808.  Vil  hoch  der  rise  Velle     springen  do  began, 
do  wolt  or  den  keiser     vil  gerne  ertreten  han. 
lloson  or  orburte,     ein  bein  er  im  abgeschriet 
also  ez  wer  ein  weicher  swam :     siu  grösze  half  ez  niet. 

804.  Do  hinket  or  zu  der  linden,     der  imgefuge  man. 

do  greif  er  mit  der  hende     oben  an  des  baumes  stam. 


800,8.  Din  got  noch  din  swert  kundent  din  (dhan  (für  kan)  dich  B)  nit 
gowogon  BC.  4.  verlieren  Ä.  S  u,  4  w.  Dich  kan  nun  niht  vervahen  din 
nmiihoit  und  din  nwert ;  du  must  von  minen  henden  des  todes  sin  gewert. 
Nmh  800  h(it  lo.  4  Strophen,  die  in  T  und  Z  fehlen. 

5.  Do  sprach  der  riche  keiser      daz  wil  ich  understan, 
dir  danken  dines  dionstes,      den  du  mir  hast  getan, 
wil  dich  min  swert  finden  (schinden  a)      du  must  geligen  tod. 
Ich  hab  von  dinen  untruwen  (unfugen)      geliteu  grosse  not. 
0.  Sago  mir,  trut  geselle,      wie  mahtu  sin  genant? 
loh  bin  gehoissen  velle      und  braht  har  in  diz  lant 
iwene  wilden  wurme      uf  den  schaden  din, 
und  ist  dai  du  erstirbest^      so  wil  ich  keiser  sin. 
18,  Do  sprach  Otnit  der  keiser      du  wer  mir  unbekant, 
sit  du  die  wilden  wurme      brehte  in  dii  lant 
du  must  den  schaden  gelten«      der  mir  ist  beschehen, 
an  mannen  und  an  mageu,      der  warheit  wil  ich  jehen. 
17.  Do  aprungent  sie  lusamen      us  ungefügem  leit, 

mAet  dich  sprach  der  keiser,      dai  ich  dir  han  geseit, 
so  wer«  dicb  fh)mecUchen     und  drit  her  naher  bai. 
der  rise  was  enuniet,      er  trug  dem  keiser  hai. 
0^--16).  siehe  791  n«  792.        801.L  Do  gahete  der  rise  vaste  mit  dem  swerte 
dai  or  trug  «r.        802.8.  bruchgOrtel  ic.  im  uf  den  rücken  BC  (Z),     4.  im 
der  bruohgUrtel  und  die  bruch  ir .        803,3.  erberte  BC,  erborte  w]  g^eng 
im  .4.     4.  weicher]  grosse  A.  et  A]  in  CB,  im  6.        804,1.  hank  C  (I). 


—    126    — 

do  sprach  der  riebe  keisei* :   ^ist  dir  ein  ander  bein  bereit, 
so  mwet  mich  vil  sere,     daz  Böse  nit  eni9neit. 

805.  Daz  wil  ich  baz  versuchen/     daz  ander  bein  er  im  abschriet, 
do  viel  der  rise  Yelle.     daz  ahte  der  keiser  niet. 

do  lies  er  also  hite     einen  groszen  gal, 
daz  davon  erschalte     berg  und  tal. 

806.  Daz  erhörte  Bnnze,     do  sie  lief  in  dem  tan. 

sie  vergas  der  stahelstangen,     einen  jnngen  bamn  sie  nam. 
den  brach  sie  uz  der  erden,     also  wir  noch  hören  sagen, 
sin  möht  ein  einiger  wagen     genug  gehebet  han  zu  tragen. 

807.  Este  und  dolden    lies  sie  hangen  daran, 

sie  swang  in  über  die  absein    und  hub  sich  von  dan. 
Do  kerte  sie  gerihte     do  sie  die  Btimme  het  vemumen. 
sie  was  dem  riehen  keiser    nach  zu  leide  bekumen. 

808.  Do  sprach  zomigliche     der  kunig  Otnit : 
Waz  gab  dir  die  sterke,     du  ungetanes  wip  ? 
Milter  got  von  himel,     ich  sten  in  groszer  not, 
wenn  din  heilig  gute,     ich  wer  nun  lange  dot.' 

809.  Sie  schlug  nach  im  mit  kreften,     do  er  stund  ob  irem  man. 
do  wolte.sie  den  keiser    zu  tode  erschlagen  han. 

do  feite  sie  Otnides     und  traf  ir  selbes  man : 
daz  daz  ertriche     umb  in  zittern  began. 

810.  Do  sie  reht  ersach,     daz  sie  traf  iren  man, 

do  erschrack  sie  also  sere,     daz  sie  viel  hinder  sich  zu  tal. 

Otnit  der  keiser     dem  wibe  neher  trat, 

daz  swert  fart  er  geswinde    an  derselben  stat. 


804,4.  nit  baz  sneit  w.  805,3.  Dö  lies  der  rise  Yelle  einen  luten 
schrei  4  daz  erschal  als  oh  der  himel  wer  entzwg,3?Cw  4.  Daz  walt  und 
gewilde  ineinander  erhal  w.  806,17  frowe  Kusse^ü.  Den  schal  erhörte  R 
w.  4.  sin]  in  A  wagen /e^^  A  In  moht  ein  einig  wictgen  nit  wol  han 
getragen  w.  807,1.  Aste]  Wurzeln  w,  hangen  feMt  BC.  8.  gerihte],  halde 
A,  Si  gahet  nach  der  stimme  die  sie  do  het  vemumen  «o.  4.  heknmen  b] 
kamen.  808.  Diese  Strophe  hat  nur  A  (und  Y)  an  dieser  ßtdle*  BC  nach 
811;  w  und  Z  nach  809.  2.  sterke  die  an  dinem  Übe  lit  w.  809,4  Do 
erschrei  (er)  daz  die  erde  BC,  (T  Er  schrai  daz  man  es  borte  bin  über 
berg  und  tan).  810,0.  reht  ersach]  enpfant  BC,  het  ersehen  v>.  %  zu 
tal  A}  hindan  BCu>.  8.  u.  4.  Beim  trat :  stat  YZ  wie  A.  —•'  über  sie  ge- 
sprang —  daz  baubt  er  ir  abswang  (mit  Abweichungen)  BOw,  .    . . 


—    126    — 

811.  Er  schlug  ir  ab  daz  höbet    und  nam  ir  daz  leb^, 

do  begunde  sie  mit  daa  bein^n    fast  tunb  sieh  streben, 
^lebestu  noch,  sprach  der  keiser,     so  wer  min  sorge  grosz. 
Man  fUnde  in  al  der  weite    niergent  dinen  genosz.' 

812.  Er  nam  daz  houbet  bi  dem  bare    und  trug  ez  zu  dem  satel  dan.     f 
er  wolt  ez  durch  ein  wunder     gen  Garten  gefttret  hau. 

do  duchte  ez  in  zu  swere,     er  warf  ez  uf  daz  laut) 
sinen  schilt  grünen    nam  er  für  die  hant. 

813.  Er  gieng  zu  sinem  rosse,     daruf  saz  der  werde  man^ 
do  kam  er  uf  einen  pfad,     der  trug  in  in  den  tan. 
do  reit  er  eine  wile     wol  einer  milen  wit, 

do  horte  der  ftlrste  edel     an  derselben  adt 

814.  Vor  im  in  dem  walde     einen  krefUgliehen  stürm, 
den  faht  ein  helfant  wilde     und  ein  ungefUger  wurm. 
Otnit  forte  an  dem  schilde     einen  helfant  von  golde  rot. 
durch  daz  selbe  gemeide    sin  hilfe  er  im  bot. 

815.  Daz  swert  nam  er  zu  der  hende     der  ftirste  lobsaan. 
er  reit  den  wurm  wilde    vermessenglichen  an. 

er  schlug  im  in  einer  wile     tiefer  wunden  drL 

der  wurm  floch  von  dannoui     im  gestund  nieman  bi. 

816.  Er  sprach:  'sag,  helfant  wilde,     wiltu  zu  walde  gan, 
oder  wiltu  gesellegliehen    hie  bi  mxr  bestand 

Ich  fftye  dich  uf  Gkvten,     sprach  der  keiser  her, 

daz  dir  der  wurm  wilde     gesehftden  mag  smner  meir.' 


811,4.  aUd  dinief  Ä}.  alkr  BG,  in  djs.eii  landeit  t#»  mexg€Oit  fMt  A, 
812.  Dksa  Strophe  murio  (in  e  pMm  %—^)i,  (0,w^  YZ  kennen  4ie  Strophe 
nicht).       813.  statt  2  hat  la.  3  Fdfse: 

0B  hette  siA  beide  getötet     das  woltent  si»  in  vit  eidUn. 

Do  reit  der  lampaiier     Ton  in  in  dea  tftn. 

er'  kam  uf  einen  gmalen  stig  den  reit  der  k&ne  man. 
2.  mit  onv^eizadltem  (unverdacMein  €)  mute  reit  er  von.  dan  BC.  3.  Do 
reit  er  in  dem  gewüde  eine  halben  milen  wit  w,  814^2.  ein  ungefüger; 
Äw]  der  rokgefAg^  B€.  8154*  zu  der  hende  A]  zu  bei^  banden  BGw, 
2.  Do  reit  er  TiT)  &  lief  w.  irüde  lo.  fidUi  W.  (Y  undZ  lassen  iden  hdden 
ahsitipm)^  4.  gestünde]  stand,  (der  helfant  stunt  im  U  Z.).  816,4.  nu- 
mer]  nit  il. 


—    187    — 

817.  Do  neigt  er  mit  4jen»  hembte    gen  de^^  wercban  muLi 
'ich  sich  wol,  helfajit  wüA^    d^  Mfitt  bi  mx  beabw.' 

zu  im  nam  er  den  braokenf     d^  helfimt  streich  mit  im  daa^ 
do  reit  der  ^j^triobe    &ixhfh%,  i»,  WkGVi  ünatem  tan. 

818.  Er  kam  ui^d^  ^in  lind^^    di«r  w«8  Yersobert  wal^ 
des  wurden  der  9Qh9n«D  Si^r^t    it  og/m  waaiers  vol. 
die  linde  was  verltlpj^t    von  dricw  a|ytgil)tta«i  da. 
darunter  kam  keia.  «ddfaifiii,    tx  milste  ensdüa&tt  aau 

819.  Do  erbeissete  von  .d«m  vosae    der  heiser  kibsam. 
Also  balde  ^x  die  exä/^n  mri»^    scäilafern  im  hegan. 
er  sprach:  'owe  schl£\,it    dn.  witt  mür  odmeft  dfin  Upf 
lant  ujnd«  IwTgQ    «md,  min  8ch(teea  wip/ 

820.  Er  begunde  sigen    wdeDT  di^tt  achilto  dM» 
do  was  scdüer  ^flobl^fen    dier  Imtm  lobB^m. 

zu  im  leite  sich  4w  br^h^^    d^r  b^ant  loiiu»»  siiob  bogan, 
do  kam  der  wurm  wUte    geaividnBtt  dnreh  dei»  tau. 

821.  Do  der  helfasit  wilid«    di9n  wonn  kome»  9wbk 

&x  hQp  8i(d^  ea  d^u  wurm ;    boi  w«s  aohn^tett  ^  »b  im  bvaeh 
der  strit  wart  so  herte     voj»  den  ti«reA  rae  wmJe. 
wie  baMiOr  d^r  bioacke  aehöiM    n£  si«.«»  henreii  sprank» 


817,1.  neig  h  9l  wild^  ^9^  A  B.  niamch  BG]  gfeng  ui.  Bei  he^hnt 
und  der  bflaobß  die  Tolgetradi  in  von  dan.  4  dm  elüaaädche  «&|  «r  W» 
finstem  /e7»2e  t<;.  Bei  ßl$  M^eH  i^  «^n«»  4Z»5ciMt^;  UAkd  G  ha^  dU>  Ui^- 
Schrift:  Do  den  keiser  Ott«nit  cUä  wunaQ  m  den  her^  trugen.  818^1^  ver- 
zobert]  bezobert  C}  gelippet  w.  2.  ogen  dick  W,  engen  sit  d,  3.  von]  mit 
C  apgötten  (7,  abtgot  £.  -^  ^va»  maMiKMßit  mit  zobcB  lüst  atea«tft  äit»tL  # : 
sä  $^7i^  do;  so.    4.  saj  d|>  C^.  ^  70^ 

Die  lind  mit  zaubers  listen     was  da  vergiftet  gar,  ^ 
wer  dar  kam  der  mnst  schlaffen,      macht<m  4fJ  gttfni  ^fer. 
Dagegen  Za  528: 

dy  was  mit  zaubert  gm^^H^  44»  ipl  ich  e]|c)k  «llg«»k 
wer  entscU^t  djMWii;«,  äpr  sfthlief  fcodseift  tiffci^ 
819,1.  Es  wüste  nit  der  ](me»,  4p  «b^milb  d«t  ^HA^  wn  «^  %>  Sib  er 
kam  zu  der  linden  9^^  sl^  ^  \.  m  9^  9m^  «t^af  WmH.  .  81)^1..  4m  wAüt 
JBC  Mit  demselben  worte  €t  i|)|g#«  do  b(l^(Wi  ia<  2.  fi^  (eirt^slicif  ^  also 
sere  daz  er  sich  nit  ve^Ban  (b^ian)  B€i^  &.  zn  imH  m^  hi^  Bßi  4  Zu 
im  an  die  linde,  do  kam  der  wmsL  diwob  de«  i^  ki»  —  ge9tvieb(en  dwrch] 
wider  IQ  JPC.  ^jtit  JMe  «läaM«'»  4^9r<!|[^^  ßmi  m  (X  in  Unovdmnu  9*- 
rathm*  1.  So.  i^i,  de?  MUänt  wilde  8«ah.  koQM»'  h^r  viit  ma<ikt  MC,  2.  19 
dem  AJ^C,  mp\  ^  Ya#t  #1:  v^ti^C  Po  sprang  er  a^  vü  bold^i  iMWk  hvb, 

gros  Ungemach  to.    3.  Der  helfant  mit  dem  wurme  gar  kreftekliqb^il  üfM^C  V* 


—    128    — 

822.  Er  kratzet  im  nf  der  brüste,     gelpfen  er  began. 
do  wolte  er  den  keiser    gerne  erwecket  han« 
der  schlaf  het  in  begriffen,     also  er  were  dot, 

des  wurden  sit  dicke     frowe  Sidrat  ogen  wassers  rot. 

823.  Daz  ros  an  dem  zome     scharren  nnd  schnhen  began. 
do  wolt  ez  den  keiser    vil  gerne  erwecket  han. 

der  schlaf  het  in  begriffen     also  er  were  dot. 
des  kam  der  edel  fdrste     in  jamer  nnd  in  not. 

824.  Sie  kanten  nit  erwecken     den  keiser  lobsam. 

Do  hub  sich  der  helfant  wilde     von  dem  wnrme  dan, 

hin  under  die  linden     do  er  Otniden  fant, 

er  sties  in  kreftiglichen,     daz  er  sich  tristnnt  umbewant. 

825.  Do  enkunde  er  nit  erwecken     den  edeln  keiser  gut, 

er  hub  sich  wider  an  den  warm     mit  grimmigem  mut. 
der  strit  wart  erst  herte     von  den  tieren  zwein, 
daz  daz  wilde  fare     in  dem  walde  erschein. 

826.  Der  wurm  ward  erzürnet     und  stiesz  den  helfant  zu  tal, 

daz  im  daz  herze  brach  in  dem  libe,     do  lies  er  einen  luten  gal, 

daz  berg  und  tal     doszen  do  began. 

wie  lute  der  bracke  erschrei     ob  dem  tugenthaften  man. 

827.  Do  der  wurm  wilde     den  sig  an  dem  helfant  gewan, 

er  hub  sich  under  die  linden    und  schlant  den  künen  man. 
mit  sohilte  und  mit  helme     fast  in  sinen  kragen, 
er  begunde  in  den  jungen     zu  einem  luder  tragen, 

828.  Daz  sin  nie  ward  innen     der  keiser  lobsam. 

Do  er  kam  uz  der  linden,     do  erwachet  der  küne  man. 


824,3.  sich  BCw]  in  A. 
825.  Er  sties  in  aber  mere      mit  dem  hobt  uf  die  bmst, 

er  gerte  siner  helfe      darumb  tet  er  alsns. 

Do  er  nit  kunte  erwecken      den  forsten  hochgebom, 

do  lief  der  helfant  wilde      wider  an  den  wurm. 

Sich  hub  ein  zom  herte      zwischen  den  tieren  zwein 

daz  daz  wilde  fore      in  dem  walde  erschein 

von  den  herten  stössen      der  vil  von  in  geschach, 

daz  daz  blut  so  rote      von  in  beiden  brach,  w, 
4.  füre  a]  ftir,  fir.        826,1*  hin  zu  tal  JBC.  Der  wurm  sties  den  helfant 
hinder  sich  zu  tal  to.     3.   diessen,  erdiessen  w,        827,1.  Also  der  wurm 
dem  hilfant  hette  gesiget  an  to,     4.  Bisz  under  die  ahseln  er  begmid  — 
[den  jungen]  Ä, 


—    129    — 

Sin  hende  leit  er  zasaiaen :  'owe,  herre  got,  dirre  not  I 
sol  ich  von  dem  wurme     one  wer  hie  ligen  dot?' 

829.  Er  greif  dem  wurm  in  den  munt     und  wolt  da3  swert  gebogen  han, 
do  sach  in  den  arm  regen     der  wurm  Schadesam ; 

er  lief  zu  einem  bome     und  sties  im  daz  hopt  daran, 
daz  im  brach  daz  herze  in  dem  libe     dem  keiser  lobsam. 

830.  Er  trug  in  mit  gewalte     über  berg  und  tal, 
daz  er  sin  nit  enfalte ;     grosz  was  sin  schal, 
bisz  er  in  brahte     mit  im  in  den  berk. 

er  leite  in  den  jungen  fttr,     sie  sugen  in  durch  daz  werk. 

831.  Owe  des  groszen  jamers,     des  an  dem  keiser  do  geschachl 
daz  ros  den  zom  mit  kreffcen     von  dem  bome  brach. 

Daz  ros  und  der  i)racke,     kerten  gen  Garten  dan. 
do  verstunt  sich  wol  der  mere     die  keiserin  lobsam. 

832.  Sie  wiste  dennoch  nit  rehte,     wie  ez  ergangen  was. 

Sie  begunde  heisze  weinen,     ir  ogen  wurden  nas.  * 

^Owe  ros  unde  bracke     sint  zu  huse  kumen, 
ich  förhte  minem  herren     si  der  lip  genumen. 

833.  Und  het  der  riche  keiser     also  den  lip  verlorn,     f 
so  habe  ich  sere  engolten     mins  argen  vatters  zom, 
der  die  wilden  wurme     het  gefrumet  in  daz  lant, 
dovon  mir  armen  wibe     arbeit  wirb  bekant,' 

834.  Man  erfur  zu  haut  die  mere,     daz  er  was  dot. 
do  hub  sich  von  der  frowen    jamer  und  not. 
Sie  klagte  klegelichen     den  fllrsten  lobsam, 

do  kunte  nieman  getrösten     die  keiserin  wolgetan. 


^  828,4.  one  wer  von  dem  wiirme  (hie)  geligen  W,  829,2.  der  arm 
und  der  wurm  in  A  versetzt.  4.  Daz  herz  brach  inBöw.  dem  keiserlichen 
man  C.  880,2.  sin]  im  hc.  falte  die  stige  wnrdent  (wart)  im  smal  w, 
8.  gar  verre  in  einem  gewilde  in  einem  holen  berg  w.  4.  in  für  die  jungen 
BCw.  881,1.  Der  wurm  hiez  schadsam  von  dem  der  schade  geschadi  w. 
2.  mit  kreften  fehlt  W]  von  kreften  hc,  3.  Daz  ros]  Es  Ä,  kerten  BC]  kamen 
Ä.  Do  lief  ez  mit  dem  bracken  gen  Garten  durch  den  tan  w,  882,1.  rehte 
BC.  fehlt  A.  Owe  des  herzenleides  sprach  die  keiserin  w.  2.  Zm  irme  gesinde, 
wo  mag  der  herre  sin  w.  8.  Sie  sprach  owe  W,  883  nur  w.  (auch  nicht  TZ), 
884.   Doch  wart  sie  wol  innen      wie  ez  ergangen  was, 

do  weinte  die  keiserinne,      daz  ir  die  ougen  wurdent  nass 
und  die  wangen      daz  det  ir  sicher  not, 
sie  klagte  in  ganzen  truwen      irs  lieben  herren  tot.  w, 

9 


—    130    — 

885.  Daz  wafiser  von  den  og&n.    ir  ^sa  a.ll^ett  zitea  flog, 
sie  und  ir  megetin    betten  ja»L«r  gros, 
sie  klagte  in  wol  mit  truwen     bisz  in  daz  vierde  jar. 
daz  dut  nun  keine  frowe,     seit  uns  disz  buch  fttr  war, 

836.  Durch  siner  seien  willen     »o  gap  sie  michel  gut     f 
münchen  umde  p&iffen,     also  mia  noch  bülichen  tut; 
wo  man  die  armen  lute     in  den  husem  fant, 
in  aUem  irem  lande,     den  mähte  sie  lidig  ir  pfant. 

887.  Einen  schönen  schilt  nuwe    frümte  die  firowe  w<^getan.      f 
daran  lies  sie  malen    Otnit  irea  üben  %ian 

mit  roter  lasure,     daz  sage  ich  farwar, 

ein  krön  uf  sinem  houbte     von  rotem  golde  klar. 

888.  Ander  halp  dagegen    ein  wunderschönes  wip>      f 
lieblich  anGSUsehein     wais  ir  beider  lip. 

er  hette  sie  umbvangen     und  kuste  sie  an  den  munt. 
des  wart  der  keiserinne     dicke  jamer  kunt. 

889.  Do  der  riche  keiser     vörlorOÄ  h^  dien  lip, 

do  klaget  zu  der  altöft  Troyen    Wolfdieterich  Bin  irip. 

daz  krutz  nam  er  nach  werde     ftfer  sich  an  sin  wat : 

^Ich  wil  fam  zu  dem  heiligen  grabe,  daz  unser  beider  sele  werde  rat.' 

Ayentore  do  Wolfdkteai^h  die  ewölf  schech^  etsMxig. 

840.  Do  reit  er  von  der  feöte    der  unverzagte  Inan 
wol  ein  tagreste    fttr  einen  gtttnen  tan. 

die  gar  verruchet  ivuren,    Ibitweten  denselben  walt, 
do  durch  refit  Wolfdieterich     A&t  küne  degen  batt. 

841.  Do  er  in  daz  gewilde    'r^rol  in  mitten  katn, 

im  'begegenten  an  den  ziten    zw5lf  ungetöfter  man. 


i635,l.  Sie  weinte  utid  klftgte  den  Inserwelten  man,  3.  Niem^  getrosten 
künde  die  frowen  wolgetan  w.  836  bis  888  nur  tu.  (atMh  Yu.  Z.  nicht). 
4.  allem  lande  a,  allen  im  (sinen)  landen  heä.  887,2.  malen]  machen  l>c. 
838,4.  dic3te]  gros  ad.  839.  Hier  hc^m  BC  den  Abschnitt  und  G  die 
üebersehrtft  AVentnre  wie  Wölfdietrich  zwölf  schachman  erschlug.  4.  sele] 
dort  c.  840.  Üeb9r8chr^  in  a.  Bisse  aventure  saget  wie  "Wolfdieterich 
zum  heiligen  grarbe  "rert  tmd  die  zwelf  schachman  ersiecht  in  dem  walde. 
(Auch  T  hat  hier  den  Abschnitt),  8.  yermchent  A.  verrochen  B.  die  gar 
verrucheten  waltlite  6.       841,1.  mittel  C. 


—    131    — 

do  sie  in  ane  sahen,,    ßie  hielten  stilj^  do 
und  wurden  alle  glicba     de»  hßrjren  künfte  fro. 

842.  Einer  sach  den  andern     vil  lieplichen  an. 

Sie  sprachen :    uns  wil  beraten     Machomet  und  Terfijan, 

und  darzu  Appelle     Medelbolt  und  Juppiter. 

wir  werdep.  hi^  ber9,ten     na.ch  nnsers  herze»  beger.' 

843.  Eumelher  der  starke,     der  ir  meister  was, 

der  sprach :  'sin  schilt  der  schinet     also  ein  Spiegelglas, 
den  mus  er  mir  hie  laszen/     so  rette  der  küne  man. 
dennoch  wiste  ir  keiner,     wie  ez  im  sölte  ergan. 

844.  Der  ander  schachere,     der  hies  Wji^ergrin. 

er  sprach :    dnit  geselle,     der  schilt  sol  wesen  din. 

daz  ros  daz  er  nun  ritet,     daz  mus  min  wesen. 

er  kan  zu  disen  ziten     darumbe  vor  uns  nit  genesen.' 

845.  Der  dritte  schi^here     was  Bettewia  genant : 
'Widergrin,  lieber  bruder,     daz  ros  si  din  pfant. 
so  wil  ich  von  dem  hopte     im  zerren  den  heim, 
daz  wissest  sicherlichen,     dem  kreffcelosen  schelm.' 

846.  Bitterolf  der  vierde     acheoher  geheisen  was. 

der  sprach :  'ich  han  in  balde     gesetzet  uf  daz  gras. 

Siner  isinhosen     mus  er  mir  laszen  ein, 

oder  mit  der  helmbarte     schlahe  ich  im  ab  ein  bein/ 

847.  Isenher  der  fünfte     scteqher  was  gezalt. 

er  sprach :  'ich  wil  striten  mit  im  mit  gewalt. 
Also  ir  nun  geteilent,  des  sullent  ir  sicher  sin, 
so  mus  sin  liehtes  wafen     weisz  got  wesen  min. 


842,2.  derfiau  BC.  Tr^ri^y^n  ,c^  Yjaa  4'  {t^x&mi  ßm  Beim  auf  hant  T). 
3.  medolbort  B,  medelbelt  a,  mia^j^oU  l?<fd.  (fehlt  Y-)'  4.  begir  A,  843,1. 
Romelher  Ä,  Eummeler  ,^.  An^ßlh^r^  T,  Ätarker]  alte  C.  4.  ir  keiner]  er 
kleine  bc.  844,1.  schecher.  —  wide^igrin  C.  Boldßgrin  T.  3.  ros]  marg  w. 
min  mm  hie  wesen  Ä,  4.  4anmib  4^  fehlt  C.  vor  uns  fMt  AB»  vor  mif  w. 
845,1.  schecher.  betwein  BC.  ibottenwin  a,  Baldewin  T.  2.  ros]  mairg  w. 
X  im  fehlt  A,.  4.  schelmen  A,  Der  lucht  recht  als  der  mone  durch  nebel  un4 
durch  (melm)  7.  846,1.  Gritolfa,  (Jotterols6,  Ortolfc,  Eritolfd,  Pitrolf  F. 
847,1.  Ifanher  A,  Qfenher  B,  Isenhart  (Senhart,  Bernhart)  VJ»  Isenher  CT. 
2.  mit  im  striten  A,    4.  so]  Nun  A. 


—    132    — 

848.  Ortwin  der  sehsie  hies     also  man  uns  seit. 

er  sprach  nz  senden  mute :    'mir  mns  wesen  leit, 
sol  mir  des  gesmides     von  dem  jungen  man 
Tolgen  nit  von  hinnan :     die  blatten  mns  ich  han.' 

849«  Hehnschart  der  sibende     schecher  geheiszen  was, 
er  sprach :  'trat  geselle,     ir  tragent  mir  groszen  haz. 
Also  ir  nun  geteilent,     waz  wellent  ir  mir  beschem  ? 
des  rosses  wafendecke     mag  mir  nieman  erwenu' 

850.  Nun  hielt  bi  im  nahen     ein  starker  schachman. 

er  sprach :  'also  ir  geteilent,     waz  wellent  ir  mir  lan  ? 
daz  Spalier  gut  von  sidin     daz  mus  ich  von  im  haben, 
daz  der  degen  ziere     ftlrt  umb  sinen  kragen.' 

851.  Der  nünde  stund  dem  ahten     do  vil  nahe  bij 
der  selbe  waltgebure     was  geheissen  Betlij 

der  rette  so  freveliche,     er  sprach:  'ir  beide  gut, 
so  sullent  ir  mir  doch  lazen     des  beides  stahelhut.' 

852.  Wolfram  der  zehende  hies,     also  man  uns  seit, 

er  sprach:    waz  sol  mir  werden,     ir  beide  vil  gemeit?* 
er  sprach :    so  wil  ich  haben     des  beides  stahelschos. 
Anders  ich  mache  in  schiere     vor  mir  des  lebens  blos.' 

858.  Der  elfte  schachere     was  geheiszen  Billung. 
'ir  went  gar  ungeliche,     sprach  der  degen  jung/( 

848,1.  Ortwig  Y,  als  uns  daz  buch  noseit  w,  849,1>  Helschart  TT, 
Helmschrot  w^  Helffart  Y.  3.  mir  nun  A.  850,3.  salier  B^  bolier,  heilere 
&o,  haben  B(J\  tragen  A,  daz  mos  er  mir  geben  w,  4.  mit  beiden  minen 
henden  nim  ich  im  darumbe  sin  leben  w,  mit  beiden  minen  banden  wil 
loh  in  dorumb  bestan  BC.  In  Y  wid  der  ungenannte  achte  den  halsberg. 
Nach  850  haben  BCw,  eine  Strophe: 

5.  der  ahte  (abtent,  abste)  was  geheissen      Kotolf  also  man  seit. 

er  sprach,  so  ir  geteilent      sin  gutes  wafenkleid, 

daz  gute  kollier      daz  muz  ich  von  im  tragen 

daz  der  degen  dere  f&rt  umb  sinen  kragen. 
(5  bortolf,  Bertrof6c.  Rotalt  F.  7.  colierd,  kolir  c,  koller  dB,  gollerCT.— 
In  Y  steht  diese  Strophe,  aber  Botalt  wird  als  der  neunte  geeählt,  so  dass 
Billung  der  gwölfte  und  letzte  ist,  itnd  Mortgran  nicht  erscheint),  851,1. 
ahtenden  A,  ahtesten,  ahsten  w,  2.  botley  B,  beldely  C,  yolder  a,  blede- 
lin  6,  bendelin  c,  artelay  Y,  In  d  fehlt  850,8  bis  867,8.  852,1.  Wolfhart 
a,  Wolrand  5c  Olbrain  Y,  8.  So  sullent  ir  mir  lassen  C,  Er  mus  mir  geben 
schiere  m>,  (sin  steheline  schos  Y).  sin  starkes  isenslos  «o.  4  schiere]  balde 
A»  TOT  a]  Ton  A,       353,1.  schecher. 


—    133    — 

teilen  daz  gescliinide.'     Dem  tmgetöfken  man 

wart  zom  von  waren  sohnldeh.     der  zwöffce  hies  Mortgran. 

854.  Er  sprach :  'nun  hörent  ir  gesellen,     Billnng  tut  der  rede  not. 
Nun  müsen  wir  doch  alle     vergiesen  daz  blut  so  rot, 

wanne  man  uns  anritet    und  ims  gerne  wil  vahen ; 
davon  suUen  wir  alle     glichen  teil  enpfahen.' 

855.  Nun  was  Wolfdieteriche     in  also  nahe  kumen, 
daz  er  der  rede  und  worte     het  ein  teil  vemumen, 
wie  sie  daz  geschmide  teilten     an  dem  libe  sin. 
dem  edeln  ritter  küne     wart  do  sorge  schin. 

856.  Do  volgeten  dem  zwölften     die  eilf  schachman, 
Wolfdieterich  der  werde     ward  do  geriten  an. 
Eumelher  der  starke     rante  in  an  sicherlich. 

in  stach  dot  zu  der  erde     der  Krieche  tugentlich. 

857.  Also  die  eilfe  sahen,     daz  der  zwölfte  dot  was, 
gen  im  begunden  sie  gaben     mit  vil  groszem  hasz. 
Sie  sprangten  alle  gliche     und  stachen  mit  ungehabe 
uf  in  so  kreffcigliche,     daz  ir  fllnfe  vielen  abe. 

858.  Zu  haut  sie  ufgesprungen     mit  zome  die  schachman. 
Wolfdieterich  den  jungen     liefen  sie  alle  an. 

Sie  deten  im  so  heis     mit  starken  schlegen  gros, 
daz  im  der  rote  sweis     durch  die  ringe  flos. 

859.  Wolfdieterich  der  mere     frumpte  in  ouch  ungemach 
uf  die  schachere     er  hew  unde  stach. 

durch  sie  begunde  er  tringen     der  stolze  degen  klug, 
mit  siner  scharpfen  klingen     er  zwen  zu  tode  schlug. 

860.  Erst  wart  der  strit  herte     von  den  schechem  gemein, 
uf  den  Kriechen  sie  berten,     ir  schlege  waren  nit  klein. 
Sie  begunden  in  bluwen     all  umbe  sinen  köpf 

und  auch  sere  nuwen,     daz  er  gieng  umb  als  ein  topf. 


853,4.  morgan  w.  (In  Y  wiU  Billung  die  gcHdnen  Sporn),  854,1.  der 
W]  die  w.  855  fehlt  w,  (steht  Y  801).  2.  die  red  und  wort  A\  ret  unt 
wort  B\  der  wort  G.  856,3.  rante  a,  reit  W,  kam  c.  4.  dot  feMt  A, 
857,3.  sprengten  A.  [mid  stachen]  mit  grosser  u.  6c.  858,4.  im]  in  A, 
859,1.  mere  ab,  junge  BGy  küne  A  feMt  c  4.  sinem  —  swerte  A.  860,1. 
Der  strit  begunde  herten  w. 


—    184    — 

861.  Der  Krieche  in  zome  wütend    an  die  schecher  lief, 
er  schlug  in  mit  heldes  mnte     vil  der  wunden  tief, 
die  helme  begund  er  spalten     mit  eUenthafter  hant, 
der  schecher  er  drie  falte     dot  nider  uf  daz  laut. 

862.  Erst  ward  den  sChechem  zorn    umb  ir  gesellschaft, 
den  Kriechen  hochgeborn     liefen  sie  an  mit  kraft, 
die  wafen  sie  erburten     die  schecher  unwerde, 

uf  Wolfdieterich  sie  hurten     daz  er  viel  zu  der  erde. 

863.  Uf  sprang  geswindigliche     der  Krieche  vil  gemeit, 
er  lief  an  ritterliche     die  schecher  unverzeit. 

waz  er  ir  mohte  erlangen,     den  lag  ez  nit  gar  eben, 
ez  was  \imb  sie  ergangen,     er  nam  in  allen  daz  leben. 

864.  Der  strit  ungefüge     hiemit  ein  ende  nam. 
Wolfdieterich  det  küne     den  obem  sig  gewan. 

er  spotte  ir  mit  schalle,     also  wir  ez  han  vemumen. 
er  sprach :  ^nun  sind  ir  alle     zu  glichem  teile  kumen.' 

865.  Do  trabet  er  von  dem  walde     harte  tegenlich, 
snelliglich  und  balde     der  edel  fttrste  rieh, 
bisz  er  Grijmure     die  bürg  wunsam 

der  helt  vil  gehure     mit  ogen  wart  sihtig  an. 

866.  Daruf  was  gesessen     ein  wirt  so  lobsam, 
Ernst  was  er  geheiszen    der  tugenthaffce  man. 
dar  kert  er  vil  balde     und  bat  sich  laszen  in. 

daz  wart  getan  vil  schiere,     im  wart  do  tugent  schin. 

867.  Sin  ros  ward  im  enpfangen,     dem  edeln  tegen  rieh ; 
der  wirt  kam  schier  gegangen     und  grüst  in  tugentlich. 
^gotwilkomen  herre,'     sprach  der  burggrafe  do. 

er  ward  von  rehter  milte     sines  lieben  gastes  fro. 

868.  Sin  lichtes  wicgeserwe     ward  im  abgezogen, 

sin  swert  wart  im  enpfangen     daz  ist  ungelogen. 


861,3.  die  helme  er  erschalte  w.  862,3.  schecher  allesant  w,  4.  viel 
nider  uf  daz  lant  w,  865.  BG  (auch  Y)  machen  hier  einen  Abschnitt^ 
und  G  hat  die  üeberschrift :  Aventure  wie  Wolfdieterich  gen  grünen  kam. 
3.  grymere  B,  grymmure  G,  grimure  a,  grüme  h,  griene  c.  strassenmure  Y, 
866,4.  im]  in  Ä.  867  fMt  BG.  3.  burgher  hc,  4.  lieben  ad,  fehlt  W. 
(von  rehtOT  liebe  sines  milden  gastes  5c.).  Hter  beginnt  wieder  d.  868,1. 
wigeserwe  a,  wisgerwe  b,  wisa  harnsch  c,  ringe  swer  d;  sin  vil  lieht  ge- 
achmide  TT. 


—    185    — 

der  wirt  von  dem  bnse    fort  iti  äzi  gut  gem&e]ii, 
wenn  er  den  fttrsten  junge     gar  sere  gerne  bi  im  sack. 

869.  Der  held  hette  ein  tohter,    ein  tiaerweltea  kint; 
die  schöne  jimifrowe    was  geheiazen  TrntliBi, 
nach  ir  vil  lieben  mnter ;     die  userwelte  magei, 
die  enpfieng  do  tugentlioh^    den  ritter  unYersaiget. 

870.  Sie  sprach:  *vil  lieber  berr^,     ir  Bult  wilkomen  «in.* 
Do  fieng  in  bi  der  hende     daz  fine  megetin 

und  fmrt  in  geswinde    nf  einen  pallast  dan. 
sie  blicketen  tugentlichen    beide  einander  an. 

871.  Zu  im  sprach  die  reine    hochgelopte  maget; 
'wir  sint  beide  alleine,    ritter  wyewaget : 
Nun  sagent  tugentliche     mir  m  dixr^  zit, 
von  welcher  hande  riche     ir  b^r  bekumen  sit.' 

872. 'Do  bin  ich  von  Kriechen     ein  eUeijder  man. 

ich  bin  geheiszen  Wolfdieterioh,    jungfrowe  lob»9,m : 
min  vatter  hies  Hugdieterich,     Hilteburg  die  piuter  min, 
ich  sage  dirs,  maget  edel,     ir  beider  kint  ich  bii^.' 

873.  'So  han  ich  gehöret     von  uwem  tugenden  vil, 
sprach  die  kusche  reine,     wol  ich  daz  sprechen  wil, 
daz  mir  uf  der  erden     nit  liebers  künde  geschehen, 
dann  daz  ich  uch,  ritter  edel,     mit  ogen  han  gesehen. 

874.  Die  tugentliche  frie     schied  do  von  dem  man, 
des  Wunsches  amie     kam  in  ein  gaden  gan, 
do  die  kusche  reine     ir  megde  inne  fant, 

sie  sprach :  'ir  junkfrowen    durch  got  nun  sint  gemant. 

875.  Und  helfent  mir  enpfahen     mit  flisze  einen  tegen ; 
darzu  sullent  ir  uch  gesten,     laszent  nit  underwegen, 


868,4.  gar  sere  am  .0.  369,1.  kint]  megetin  bod,  (in  h  aus  Mni  ver- 
bessert; aber  a  hat  Mnt).  2.  trutling  a,  tritelin  b,  dratlin  c,  Trnwelia  d, 
Trewtlind  Y.  870,1.  vil  fehlt  A,  sullent  gotwilkomen  A.  wilkom  B,  got- 
wilkum  a.  {In  B.  fehlt  870,4—880,8).  871,3.  saget  (mir)  durch  nwer  gute 
(tugent)  an  AG.  873,1.  So  hon  ich  von  uwon  tugenden  vil  gehörent  sa- 
gen 0.  2.  sprach  die  maget  edele,  s j  fort  in  in  dn  gaden  C.  Su.  4  fehlen 
in  G.  4.  ritter  edel]  forste  werde  t<r.  874,2.  [kam]  in  ein  kemnote  kam 
w.  1  u.  2  fehlen  G.  4.  sie  sprach  wol  uf  gemeine  ir  megede  allesant  w, 
875  fehlte.  1.  mir  zudem  besten  enpfUien e. t. u^.  2t  sullent wb^ uns  gesten 
lassen  A. 


—    136    — 

kosperlichü  kleider     sullent  ir  legen  an, 

und  trahtend  daz  daz  beste     von  nch  werde  getan.' 

876.  Do  der  junfcfrowen  mnter    den  helt  do  vemam, 
mit  maniger  megde  gate     gieng  sie  fär  in  stan. 
mit  einem  senften  gmsze     die  reine  in  do  enpfie, 
mit  manigem  mnnde  susze.     die  wirtin  nit  enlie, 

877.  Sie  fraget  in  tugentlichen     den  tegen  lobsam, 
also  ir  schöne  tochter     vor  hette  getan. 

Daz  ward  der  schönen  frowen     lenger  nit  verdaget, 
wannen  er  kiünen  were,     daz  wart  ir  schier  gesaget. 

878.  Do  hies  schiere  springen     die  edel  wirtin 

nnd  hies  ir  dar  bringen     den  lichten  klaren  win. 
die  köpfe  waren  wehe,     die  herftlr  worden  getragen, 
ergraben  von  golde  spehe,     also  wir  hören  sagen, 

879.  Ernst  der  bürge  herre     mit  beiden  wnnnesam 

kam  nf  den  pallast  schöne     zu  dem  Kriechen  gegan. 
die  tisch  von  helfenbeine     wurden  do  bereit, 
manig  tuch  von  sidin  kleine     ward  daruf  geleit. 

880.  Dem  edeln  ritterktine     Wolf  her  Dieterich 
wart  zu  gemasse  geben     die  junkfro  minneglich. 
Sie  blicket  in  mit  ogen     tugentlichen  an, 

von  ir  ward  vil  togen     daz  beste  do  getan. 

881.  Ernst  der  bürg  herre     ouoh  des  nit  enlies, 
sinen  gast  edel     er  faste  essen  hies. 

er  sprach :  'tohter  gute,     du  solt  ez  im  bieten  wol.' 
do  sprach  die  wolgemute :     Vatter  ich  daz  tun  sol.' 


877,3.  — -  frowen  vil  schiere  do  geseit  5c.  4.  wennan  der  firste  were  so 
er  alleine  reit  6.  4.  fehlt  c.  —  3  Des  ward  der  fressen  here  usser  mossen 
not,  a(d),  4.  Sii  gedochte  in  irme  sinne  im  täte  essen  not  a(d).  878,1. 
schiere  w\  do  balde  AG.  2.  Uehten  05]  edehi  Aad,  879,2.  Der  (Er  C) 
kam  AG,  gegangen  A.  zu  dem  werden  man  0.  Trat  uf  den  p.  s.  der  tegen 
dar  kam  (der  tegen  lobesan<IJ  w.  4.  kleine  a5]  fehlt.  880,1.  Do  sie  ge- 
nament  wasser  dem  held  W.  w.  2.  Wart  geben  zu  gemasse  w.  3.  tug.J 
lieblichen  G.  Sie  blicket  aber  mit  ogen  den  edeln  herren  an  w.  4.  w.  Do 
ward  daz  beste  [do  gar  G]  tugentlich  getan  ABG.  881,1.  herre]  grave 
BG.    4.  vater  es  geschehen  sol  w. 


—    137    — 

882.  Ez  ward  im  willigliohen     von  dem  wirte  erboten, 
man  trug  im  dar  spise     gebraten  nnd  gesoten ; 
allez  daz  die  erde     zn  Wirtschaft  solte  haben, 

ez  wart  im  von  dem  wirte     mit  eren  herfiir  tragen. 

883.  Do  die  tische  reine     wurden  erhaben  dan, 
sie  giengen  do  gemeine     für  den  fürsten  stan. 
dem  wirte  ward  grosz  ere     von  dem  gaste  geseit» 
der  guten  handelunge,     die  er  an  in  hette  geleit. 

884.  Der  tugentliche  Krieche     wolte  do  sin  geriten, 
der  edel  wirtinne     wart  mit  hübschen  siten 
gedanket  und  ir  tohter,     der  uszerwelten  maget, 
von  dem  ritter  junge     ward  in  grosze  ere  gesaget. 

885.  Do  bat  in  dabeliben     die  maget  minneglich, 
des  antwurt  ir  mit  zühten     Wolf  her  Dieterich. 

Er  sprach :  'maget  reine,     ich  mus  von  hinnen  farn. 
der  riche  Krist  von  himel     mus  uch  wol  bewarn.' 

886.  Zu  wirte  und  wirtinne     er  do  urlap  genam. 
Sin  lichtes  wicgeserwe     ward  im  geleget  an. 
Zu  der  schönen  maget     er. urlap  do  enpfieng, 
der  edel  ritter  ziere     do  zn  sinem  rosse  gieng. 


Aventure  wie  Wolfdieterich  den  grossen  risen  erschlug  der  im  sin 

mamer  briet. " 

887.  Es  sas  daruf  mit  gute;  wibunde  man 
mit  luterm  gemüte     er  sogen  began. 
er  segente  besunder    Trutlint  die  reine  maget. 
do  schied  er  von  der  veste     der  ritter  unverzaget. 


882,1.  willig.]  wol  mit  spisen  w.  2.  dar  B]  der  C,  darnach  Ä.  —  trug 
nach  prise  gebraten  —  w,  3.  solte  haben  C]  haben  sol  ÄBw.  4.  C.  wirte 
erboten  harte  wol  AB.  Dem  edeln  fursten  werde  was  mit  der  Wirtschaft 
wol  w,  883,1.  Do  nur  C.  so  reine  alle  ausser  G,  884,4.  grosse  ere] 
ere  vil  w.  885,3.  [von]  Ä.  886,1.  Zu  dem  alle,  nnd  AGy  und  der  B» 
und  zu  der  w.  2.  wis  geserwe  a,  wis  gerwe  &,  wise  serwat  d,  gewant  c, 
geschmide  W.  887.  Nur  W  hat  den  Abschnitt,  B  ohne  Ueherschrift  C 
Aventure  wie  das  wolfdieterich  über  mer  für  und  ime  sin  marnere  ward 
gefangen  und  gebraten  und  wie  das  er  den  selben  ze  tod  schlug.  3.  trut 
liep  A,  trautlint  B,  drutlin  C.  u,  s»  w. 


-    138    - 

888.  Durch  ungerische  riebe  kerte  der  fürste  dan 
uf  durch  Oesteriobe  bisz  er  gen  Bayern  kam. 
Swaben  die  gegen  lies  er  zu  der  rehten  bant. 
do  kert  der  ritter  edel     in  Lamparten  lant. 

889.  Do  durch  reit  er  geswinde     dabin  gen  Tusobgan. 
do  ilte  er  getrat e     bisz  er  gen  Falle  kam. 

do  lit  ein  stat  veste     ist  Messefride  genant, 

do  schiffet  Wolfdietericb     über  daz  mer  zu  bant. 

890.  Sin  kil  gieng  im  eben     uf  dem  wilden  sq, 
nich  sinen  dienstluten     ward  im  also  we, 

-  vil  dicke  wand  er  sin  hende     der  tegen  lobsam, 
do  enpfalcb  er  got  von  himel     sin  eilf  dienstman, 

891.  Uf  dem  wilden  sewe     for  er  also  man  seit, 
er  kom  in  ein  gewilde     der  tegen  vil  gemeit. 
ez  kamen  starke  winde     gegen  dem  kiele  gan. 
er  muste  keren  geswinde     an  daz  lant  hindan, 

892.  Wolfdieterich  der  ktine  us  dem  kiele  getrat, 
do  begreif  er  uf  der  grüne  einen  engen  pfat. 
Sinen  mamere     er  in  dem  schiffe  lie, 

der  Kriechen  in  daz  gewilde     zu  maszen  ferre  gie, 

893.  Bisz  der  werde  Kriechen     verirren  do  began. 

ein  ungetöfter  valant     gieng  gegen  dem  kiele  dan. 
der  mamer  was  entschlafen,     daz  sag  ich  uch  fürwar, 
der  rise  ungebure     begreif  in  bi  dem  bar. 

894.  Er  swang  in  also  balde     über  den  rucken  sin, 
und  trug  in  mit  gewalte     zu  dem  gebirge  hin. 
Nun  hörent  von  dem  groszen,     wie  er  was  getan, 
des  tufels  eidgenose,     ich  wil  ez  uch  wissen  lan. 


3§S,2.  österriche  Oa,  estericheft.  3.  gegendc  889,1.  reit]  keit  ÄJBd. 
—  tiiBchkan.  2.  er  (also)  geswinde  W,  3.  weffrindn  a,  mefridum  6,  me- 
frid  c,  wöffondun  d.  müssenburg  T.        891,1.  sewe  wilde  &c.     2.  gefilde  Ä. 

3.  hin  gQgm  BC,  —  gegan  BCw,  4.  daz]  einander  bc.  892,2.  er  uf  4er 
grüne  0,  in  in  der  grüne  w,  der  tegen  küne  AB,  gar  ein  enges  (enger)  w, 

4.  gefilde  (gewilde)  BCw.  —  zu  majBsen]  unmassen  Bw]  ein  wenig  zu  0. 
893.  Sier  haben  ad*  eine  üeberschrift.  (Disse  aventore  saget  a.)  wie  der 
rise  den  mamer  brotet.    1  fehlt  hc,    3.  daz  ist  endlicbw  w^r  BO» 


—    189    — 

895.  Sin  antlit  was  dem  langen     wol  einer  ein  breit, 

gel  waren  im  die  ogen,  also  uns  djgz  buch  noch  seit. 
Sin  nase  was  geschaffen  krump  also  ein  widers  hörn, 
von  dem  waltaffen     ward  manig  held  verlorn. 

896.  Daz  har  uf  sinem  houbet     was  im  also  ein  swam, 
swarz  was  im  sin  antliz,     dem  nngetöften  man. 
Sin  mul  in  solcher  wite     also  wir  lesen  hie, 

kein  man  bi  sinen  ziten     sach  kein  witer  mnl  noch  nie. 

897.  Die  zene  in  dem  munde     waren  im  also  wis, 

wan  er  übel  dun  begunde,     des  wände  er  haben  pris. 
Nun  sagen  wir  von  den  oren     wie  die  waren  getan, 
sie  glichen  esels  oren :     er  trug  engstliche  kleider  an. 

898.  Nun  wolt  der  edel  ritter     do  faren  von  dan, 
sin  klag  was  so  bitter     umb  sin  eilf  dienstman. 
do  er  kam  zu  dem  kiele,     ein  kleines  knebelin 

sprach :  *vil  lieber  herre,     der  mamer  ist  getragen  hin. 

899.  Dem  hochgelopten  Kriechen     was  not  zu  der  widervart. 
ein  hütte  sach  er  riechen,     der  werde  tegen  zart, 
darin  was  gestrichen     der  ungetöffce  man. 

der  edel  held  vermessen     kam  aldar  gegan. 

900.  Er  trat  zu  dem  füre,     do  er  den  valant 
sinen  mamer  braten     bi  dem  füre  fant. 

der  valant  ungehure     leit  den  braten  hindan, 
er  hete  von  beren  hüten     engestliche  kleider  an. 

901.  Er  trug  ein  kolben  grosze     an  siner  rehten  haut, 
dovon  manigem  helde     schade  wart  bekant ; 
den  flirsten  hochgebom    den  lief  er  do  an : 

'du  bist  der  verlorn,     ich  mus  dich  zu  einer  spise  han. 

902.  Er  wolte  den  tegen  junge     mit  so  vil  groszem  haz 
^schlahen  zu  der  erden,     der  Krieche  was  nit  laz. 


895,1.  dem  langen  w]  die  lenge  W,  3.  widers]  wisent  w.  896,1. 
was  wis  also  ein  swan  w.  (Y).  4.  sach  vor  bi  alle.  897,2.  was  er  ubels 
getun  künde  C.  —  wände]  ward  A,  wolt  BG.  4.  glichenten^,  glaichenB, 
glichen  c.  898,1.  ritter  edel  TT.  4.  der  mamer]  min  meisterte.  900. 
In  d.  fehlt  900  bis  916,4.  901,1—3  fehlen  Ä,  rehten]  snellen  w.  2.  ma- 
nigem schade  davor  was  bekant  w,  902,1.  junge]  werden  w.  2.  —  ir 
sult  wissen  daz  w. 


—    140    — 

hinder  sich  getrate     Wolfdieterich  gesprank, 
zu  vehtender  swere     stund  im  sin  gedank. 

903.  An  Krist  von  himelriche     gedahte  do  der  helt, 
er  lief  an  ritterlichen     den  risen  uszerwelt. 

der  grosze  lies  do  fallen,     also  wir  noch  hören  sagen, 
den  ungefttgen  kolben,     den  er  do  hette  getragen. 

904.  Er  wolt  in  mit  den  armen     zu  im  gezwungen  han. 
ab  schlug  im  beide  hende     der  Krieche  lobsam. 
der  ungetöfte  valant     viel  nider  uf  den  kle. 

im  taten  beide  stumpfe     usermassen  we. 

905.  Er  sties  sie  aUe  beide     in  sinen  witen  munt, 
des  lachet  Wolfdieterich     zu  der  selben  stunt, 
daz  lachen  mute  sere     den  risen  gremlich, 

er  sprang  uf  von  der  erden,     dem  ritter  loblich 

906.  Sties  er  mit  den  stumpfen     einen  engestlichen  stos, 
daz  im  daz  blot  so  rote     zu  mund  und  nase  uz  schos. 
Erst  wart  von  schulden  zornig     der  Kriechen  tugentlich, 
an  den  selben  stunden     Wolf  her  Dieterich. 

907.  Der  vil  werde  Kriechen     gab  dem  ungetöften  man, 
einen  schlag  zu  den  brüsten     daz  er  dot  viel  uf  den  plan, 
er  gieng  hin  wider  balde     zu  dem  kiele  do  zu  haut, 

do  er  den  kleinen  knaben     einig  inne  fant. 

908.  Er  sprach :  'durch  din  gute,     nun  gib  mir  dinen  rat, 
wenn  ez  umb  uns  beide     gar  kümmerliche  stat. 

der  kleine  sprach  zu  dem  groszen:    *min  rat  der  ist  getan, 
ich  sage  dir,  lieber  herre,     daz  ich  dir  nit  enkan 


902,4.  vehten  der  C  fehten  zu  B,  vehtende  der  a,  ferhten  der  h.  föh- 
ten  der  c.  904,1.  betwungen  5c.  4.  stumpf  JB,  stumpfen  0]  strumpfe  J.«i;. 
905,2.  BG.  lachet  uf  derjieide  Wolfd. stunt ^w.  906,1.  dem  strumpfe^] 
eim  strumpfe  w.  2.  und  zu  nasen  A.  nasen  C.  zu  dem  mund  [und  nase]  B. 
die  ougen  gar  begos  w.  3.  zornig  der]  zorn  dem  Wh.  zom  von  a,  erzürnet 
der  c.  907,1.  dem  vil  A,  Er  gab  [dem  grossen  risen  C]  dem  ungefügen 
(ungehuren  B)  man  BG,  Der  herre  von  den  kriechen  gab  dem  grossen 
man  w,  3.  balde  w,  fehlt  W.  908.  (Hier  hat  Y  einen  Abschnitt),  2. 
umb  nur  G,  uns  beiden  dUe, 


—    141    — 

909.  Mit  alleu  minen  simuBn     gehelfen  von  dem  staden/ 
Sie  wurden  alle  beide     mit  sorgen  überladen ; 
mit  vil  Sender  swere     was  do  vil  sicherlich 

daz  tugentliche  herze     des  beides  Wolfdieterich 

910.  Befangen  also  starke.     Er  wolte  von  dannen  sin 
gefarn  über  die  sewe,     im  wart  gros  jamer  schin. 
er  sprach:  'drut  geselle,     hastu  gesehen  ie, 

wie  man  die  kiele  rihte,     des  bescheide  mich  mm  hie,' 

911.  Er  sprach:  ^vil  lieber  herre,     wellent  ir  mir  gefölgig  wesen, 
so  mugen  wir  nf  dem  wage     harte  wol  genesen. 

du  bist»ein  helt  vermessen,     ritter  löblich. 

e  ich  dich  wolt  hie  laszen,     daz  wissest  sicherlich, 

912.  Ich  wil  e  mit  dir  sterben,     helt  so  wol  getan, 
e  ich  dich  sus  verderben,     herre,  wölte  lan, 
helt  waz  ich  dir  gebüte,     des  soltu  folgen  mir, 
uf  dem  wilden  sewe,     als  ich  nun  sage  dir. 

• 

913.  Wiltu  dich  wider  sperren,     Wolfdieterich  herre  min, 
so  müsze  wir  beide  samt     hie  des  todes  sin.' 

^Waz  du  mir  gebütest,     daz  wil  ich  folgen  dir, 
wie  du  selber  wollest,     nach  dines  herzen  begir.' 

914. 'Do  lasz  du,  werder  Krieche,     daz  seil  nit  uz  der  hant, 
wenn  ich  dich  heisze  ziehen,     des  söltu  sin  gemant 
uf  dem  wilden  wage,     flirste  lobsam, 
ez  sol  dich  nit  betragen,     waz  ich  dir  gebieten  kan, 

915.  Nun  folge  miner  lere,     edeler  tegen  rieh.' 

'Daz  dun  ich  uf  min  ere,'     sprach  Wolf  her  Dieterich, 
Nun  füren  sie  von  lande,     also  man  uns  seit, 
gar  ane  alle  schände     in  michel  arbeit. 

916.  Da  sie  uf  daz  mer  kamen    also  ich  uch  sagen  wil, 
gegen  in  in  einem  kiele     ilten  wilder  beiden  vil. 


909,2.  wurden  Äa]  waren.  4.  dem  helde  w.  911,1.  lieber]  truter  b, 
2.  harte  wol]  deste  bas  BCw.  912,1.  so  fehlt  Ä.  3.  dich  lere  0  (:  4  mere 
statt  sewe).  913,3.  ich  gern  f.  A,  ich  gerne  [folgen]  dir  w.  4.  wilt  A. 
Volgen  willekliche  w.  914,4.  ez  sol]  las  C.  betragen  a]  betriegen  TT. 
(dir  nit  sin  trage  bc.)-  915,2.  ere]  truwe  Cw,  4.  micheler  C.  916.  Hier 
machen  Bö  einen  Abschnitt  undC,  hat  die  Ueberschrift :  Wie  das  Wolfdie- 
terich uf  dem  mere  stritte.    2.  ilten  Böa\  kamen  AI  iteler  &c. 


—    142    — 

die  waren  roabere,    also  wir  hören  jehen^ 

Sie  begonden  alle  gliche     den  Exiechen  anesehen. 

917.  Nun  ilten  vil  halde     die  ungetöften  dar, 
da  sie  in  dem  kiele     wurden  des  beides  gewar. 
bi  den  selben  ziten     hub  sich  knmber  und  ser 
und  angestliches  stritien     uf  dem  wilden  zner. 

918.  Sie  waren  unverdrossen,     daz  ist  ungelogen, 
zu  im  ward  geschossen     mit  starken  hombogen. 
Sie  Schüssen  alle  zu  male     die  ungetöften  do 
ane  aller  schlachte  twale.     Der  kleine  was  unfro, 

919.  Der  bi  dem  fürsten  riche     in  dem  schiffe  was ; 
daz  wissent  sicherlichen,     sin  ogen  wurden  nas, 
er  rief  den  degen  here     mit  grossem  leide  an. 
die  beiden  schusseu  sere     gen  in  beiden  dan. 

920.  Do  tröste  sinen  gesellen     Wolf  her  Dieterich. 
er  was  in  grossen  sorgen     der  edel  flirste  rieh, 
er  wart  erm^nt  sere     von  des  kindes  klage, 
er  sbrach :  'ir  aller  ere     und  pris  wil  ich  bejagen. 

921.  Wie  ich  armer  Krieche     han  hinder  mir  gelan 
min  eilf  ritter  here,     doch  wil  ich  sie  bestan.' 
der  wilden  Sarraszine     waren  sibenzig^  so  joaan  seit, 
sie  frumpten  an  den  stunden    dem  werden  ritter  leit. 

922«  Mit  dem  wilden  füre     Schüssen  sie  gegen  den  man. 
der  kleine  hinder  den  groszen     vil  kume  do  entran, 
dem  tugentlichen  Kriechen     wart  michel  jamer  schin, 
do  er  YQTjmm  den  kleinen    hi&der  dem  rtloben  sin. 

923.  Der  edel  ritter  küne     bot  im  von  der  hende  dar 
ane  alle  missewende     ein  fingerlin  so  klar, 
erst  wart  dem  «adeln  Kriechen    not  vU  betont, 
der  schilt  fieng  an  m  nechan    und  brum^n  yqx  der  hant. 


\ 


917,1.  Sie  Mm  [vil]  W.  2.  des  beides  wnidea  BCw.  718,1.  S.  w. 
n.  wl  Daz  wissent  «leherMch^  W.  2.  armbogen  5]  bogen  c,  hantbogen  d. 
4.  alle  A.  quäle  Wad.]  twale  b]  wal  c.  919,3.  rüfft  0.  d.  d.  h.  w]  Wolf- 
dieterich  TT.  4.  vil  sere  Ä]  schiere  €.  920,4.  bejagen]  verjagen  Ä, 
1.  trost  in  d^  gute  w.  2.  was  doch  in  nnmate  w.  921,2.  here  d]  herre 
Wa,    3.  fünMgdc.       9^1.  Do  bot  im  von  der  hende  der  edel  ritter  dar  w. 


—    143    ~ 

924.  Do  enpfand  der  brüA^te     der  yil  werd«  man, 
mit  manheit  und  mit  klinste     springen  ^  began 
gegen  den  ungetöften     wol  nun  klaftern  lang, 

nf  dem  wage  wilde     zu  in  er  in  den  kiel  gesprai^g. 

925.  Den  kleinen  er  alleine     in  dem  andern  lie, 
an  ein  vil  lutes  schrien     der  knabe  do  gefie ; 
wem  wiltu  mich  lassen,    vil  lieber  herre  min  ? 
mus  ich  uf  disem  wage     hie  also  verlorn  sin  ?' 

926.  Do  tröste  in  Wolfdieterich    der  türliehe  degen, 

er  sprach :  ^ich  lan,  geselle,     dich  nit  underwegen.' 
Die  beiden  sach  man  risen     vor  dem  ktinen»  man. 
daz  schuf  daz  edel  isin,     daz  dem  herren  lobsam 

927.  Sin  meister  hette  geben,     do  er  von  Kriechen  schiet, 
daz  hochgelopte  wafen     manigen  do  verschriet. 
Sich  hub  an  den  stunden     ein  vil  hertes  spil. 

man  sach  von  dem  beide     groszes  strites  vil. 

928.  Waz  er  ir  mohte  erlangen,     der  edel  f0.rste  gut, 
die  wurden  schiere  gefeUet     ndder  in  daz  bkrt. 
ein  rumunge  also  snelle     ward  seidere  do  getan, 
daz  der  kleine  sin  geselle     sich  frowen  do  began. 

929.  Do  er  den  fürsten  reine     sigehaft  do  sach, 
zergangen  was  dem  kleinen     swere  und  ungemaeh. 
der  vil  starke  Krieche     det  den  beiden  we, 

er  warf  ir  wol  vierzig     über  bort  in  den  se. 

980.  Von  sinen  starken  henden     geschach  in  ungemach, 
daz  ez  sin  geselle     gar  yrijleclichen  sach. 


924,2.  künsten^O.  925,2.  Äa\h?'\,  [an]  do  VB&eG,  begieß,  do  Jhd. 
Der  knab  eins  luten  schiigendeB  angie  c.  8.  Er  sprach  wem  W.  4.  hie 
fehlt  C,  also  fehlt  Ä,  beides  fMt  B]  allein  w,  926,1.  ein  tixriicher  ah. 
2.  ab.  dich  geselle  nit  A.  4.  daz  im  der  herre  lobsam  w.  927,1.  geben] 
verlassen  w.  2.  verriet  AB,  Terschriet  Cw,  3  «.  4  versetzt  w.  4.  dem 
heldie  Bw\  den  beiden  J..  dem  beiden  <7.  928,1.  erreichen  C^.  2.  schiere] 
do  w.  in  ir  eigen  blnt  w.  4.  Sin  vil  trut  geseUe  rief  in  mit  zühten  an  w. 
929,1.  w.  Do  er  gesigen  sinen  herren  sach  W.  2.  BCw,  [dem  kleinen]  sin 
s.  und  sin  u.  A.  930,1.  sinen  henden  snelle  w.  2.  Nim  liöveni  wie  der 
yil  kleine  do  sprach  0. 


—    144    — 

Der  kleine  sprach  mit  zühten :  Wn  jamer  ist  dohin, 
ich  sich  die  heiden  risen     vor  dem  herren  min. 

931.  Daz  ich  sie  sich  ertrinken,     zergangen  ist  min  leit, 
die  ungetöften  heiden,     die  uns  daten  leit.' 

Die  Sarrassine  hetten     schiere  ir  ende  genumen 

von  dem  werden  Kriechen,     also  wir  ez  hand  vemumen. 

932.  Dannoch  was  ir  einer,     der  was  Ger  genant, 

von  dem  wart  sit  dem  Kriechen     fröden  vil  bekant. 
Do  sprach  gezogenliche     der  flirste  lobsam : 
'wiltu  Cristen  werden,     heidenscher  man, 

933.  So  ml  ich  dich  töfen,     so  wirstu  min  genos ; 

ich  sage  dir,  werder  heiden     du  wirst  an  tugenden  gros.' 

^Owe,  sprach  der  heiden,     wie  ich  daz  grife  an, 

daz  tete  ich  also  gerne,     daz  ich  wurde  also  ir  ein  man, 

934.  Also  sprach  der  heiden,     darnach  stünde  min  gir.' 
Do  sprach  Wolfdieteriche :    'daz  wil  ich  helfen  dir.' 
Also  kreftiglichen     er  in  fassen  do  began 

under  sine  arme     den  heidenschen  man. 

935.  Er  sties  in  in  gotes  namen     in  des  meres  stran, 
do  wart  der  wilde  heiden     ein  guter  Cristenman. 
Wemher  wart  er  genennet     der  heiden  freischlich, 
und  wart  sit  erkennet     für  einen  ritter  löblich. 


980.  8  t«.  4  felüen  BC.     4.   ich  sähe  die  herren  risen  A,  Die  heiden 
sint  und  flühten  vor  d.  h.  m.  w.       981,1.  sich  sie  A.  vergangen  B.  daz  ist 
mir  nit  leit  C.  in  dem  wage  breit  w. 
2.  Die  wilden  Sarrasine  '    als  man  uns  noch  seit  0. 

Und  euch  zu  gründe  sinken      daz  ist  mir  nit  gar  leit  w. 
8.  Die  wilden  s.  [die  A]  hetten  AB. 

Hetten  ir  ende  von  dem*  kriechen  genomen  0. 
Vil  schier  die  ungeteiften      zu  tode  warent  komen  w. 
4.  Er  machte  in  vü  manigen  siechen  als  wir  —  0. 
Darauf  hat  C  noch  zwei  Zeüen  : 

der  edel  fürste  werde  en  derselben  stunt 
er  machte  da  die  heiden  alle  ungesunt. 
982,1.  Ünz  an  einen  w»  —  Ger  fehlt  a,  Gemot  c,  Werner  d.  gere  T.  938,1. 
wirdest  du  C.  2.  din  manheit  wirt  (gar  0.)  gros  BÖ.  984,1.  Also]  Do 
A.  heiden  Gere  Ah.  begir  BC.  daz  wer  mins  herzen  gir  w.  2.  Wolfd.]  der 
krieche  here  w.  (der  tugentliche  here  C,  der  tegen  B.).  4.  sine]  die  A. 
S  u.  4  w.  Des  ritter  gut  und  riche      den  heidenschen  man 

harte  creftegliche  vassen  (kripfen  b.)  do  began. 
985,1.  tT&nw.  Er  trucket  in  tugentliche  in  die  unden  (das  wasser&c.)  danw. 


—    146    — 

936.  Dem  vil  edeln  Eriechen    liebet  erst  die  &rt, 
do  der  wilde  beiden    von  im  cristen  wart, 
er  kerte  von  dannen     der  fllrste  tmyerzeit 
also  frölicben     mit  sinem  gesellen  gemeit. 

937.  Sinen  mamere     er  do  wider  nam, 

do  forte  in  der  edel  Eriecbe    mit  im  von  dan* 

sie  foren  ane  sorgen     und  ane  berzeleit. 

an  dem  dritten  morgen    kamen  sie,  also  man  uns  seit, 

938.  Zu  Ackers  für  die  veste     kam  der  wigant, 

zu  dem  tutscben  buse  kamen  sie  an  daz  laut« 
'Wember,  trut  geselle  und  ritter  bocbgemut, 
wiltu  mit  mir  zu  dem  beiligen  grabe  ?    Ja  icb  spracb  der  tegen  gut. 

939.  Der  edel  ftirste  riebe     sprecben  do  began 
also  tugentlicbe     zu  dem  knaben  wunsam : 
Vie  stet  din  gemüte,     kleines  knebelin  f 

*Do  wer  icb  bi  ucb  gerne,    vil  lieber  berre  min.' 

940.  Er  spracb :  ^kint  so  kleine,     so  sol  ez  sin  getan.* 
der  edel  ftirste  reine,     also  wir  yemomen  hau, 
sinen  mamere     den  vil  kleinen  knaben 

forte  er  zu  dem  beiligen  grabe,     boren  wir  nocb  sagen« 

941.  Do  spracb  der  knabe  kleine :  'vil  lieber  berre  min, 
nement  binwider     uwer  guldin  fingerlin, 


936,4.  frölicb  A,  das  was  sinem  gesellen  nit  leit  G.  das  waren  sein  ge- 
sellen vil  gemeit  JB. 
3  i(;.  4  1(7.  Von  dan  weit  er  scbeiden      der  f&rste  bocbgebom, 

Von  im  hettent  die  beiden  al  den  lip  verlorn. 
937.  B.kr  haben  au.d  die  Ueberschrift :  (Disse  aventmre  saget)  wie  Wolfdie- 
terich zum  tusschen  buse  kummet  (kam  d,)  mit  Wember  (sinem  dienstman 
d).  1.  Do  foren  sie  von  dannen  die  beide  lobsam  to,  2.  der  werde  ritter 
edele  sinen  knaben  zu  in  nam  w.  938,1.  —  an  die  Vesten  der  mere  wi- 
ganttc;.  2.  tuzen  A]  dentscbenB.  2.  Wolfdietrieb  der  gewere  kam  an  daz 
lant  w.  3.  Er  spracb  Wember  to.  4.  mit  mir  von  binnan,  jo  spracb  w, 
939,1*  sprecben]  fragen  to*  2.  Sinen  mamere  kint  so  lobsam  w.  Zu  sinem 
jungen  mamer  das  kint  so  w.  BÖ*  (Wohl  Der  edel  f&rste  bere  (oder  mere) 
fragen  do  began  sinen  mamere,  daz  kint  so  wimsam).  4.  vil  geme  A. 
940,2.  Der  f&rste  wandeis  eine  fi;.  8.  den  wenigen  knaben  io.  4.  BC*  als 
wir  börent  sagen  d,  also  wir  vemnmen  baben  Aa,  (fMtf  also  ScMusa  mü 
grabe  hc,       941,2.  wider  träte  w. 

10 


—    146    — 

daz  ir  mir  uf  dem  wage     luhent,  werder  man. 

des  danke  ich  gote  xmi  auch,  uoh,     daz  ich  das  leben  han/ 

942 /Nun  lone  dir  got  von  himel,     du  vil  kleines  kint, 
du  dust  also  sie  alle     die  wol  geblümet  sint 
mit  maniger  hande  tugent     und  mit  truwe  dabi ; 
.  soltu  leben  zware,    kint,  du  wirst  wandeis  fri/ 

943.  Hie  mit  die  rede  gi;te     do  ein  ende  nam; 
der  fürste  hochgemute     reit  do  von  dan. 

Zu  Ackers  für  die  veste     kam  der  fürste  rieh, 
zu  dem  tutschen  huse     erbeiset  Wolfdieterich. 

944.  Des  huses  houptherre    im  do  engegen  reit, 

er  enpfieng  in  also  schone     den  fürsten  unverzeit. 

^Sint  mir  gotwilkomen,     lieber  herre  min.' 

des  danket  im  WolFdieterich     und  die  gesellen  sin. 


Aventure  wie  Wolfdietericl;  mit  den  heiden  streit  vor  dem  tutschen  hus. 

945.  Nun  hette  an  der  zite     die  grosze  heidenschaft 
genummen  mit  strite     do  die  tiberkraft. 
die  herren  von  der  vesten     hetten  do  verlorn 
eilf  hundert  der  besten     brüder  uzerkorn. 


941,3.  luhent  Aw.  luhet  0,  butent  B.  vil  werder  Cd.     4.  Ich  dank  es 
uweren  tilgenden  (Äuhtenafeü  £(Ccl,  iofe  danke  ez  uch  nnd  gote  c.  nch  zuch- 
teclich  diewilti.        942,1.  got  getruwes  &,  vil  liebes  a,  ainiges  (/tirwenigez?) 
0.    2.  sie  alle  tOj  f^Jdt  W,    3.,  haade]  leie  Cw,  Nach  942  hat  w  eine  Strophe, 
die  auch  Y  nicht  Icenßty  und  die  vielleicht  nach  941  öm^  Flatee  ist: 
5.  Do  sprach  abegc  der  kleine :      herre  sint  gewaltig  min, 
ir  sullent  mix  gebieten;      waz  ir  went  daz  sol  sin. 
Helt  iu.  vilhere,      biz  aa  mins  endes  zil 
ich  von^  dir  nimer  mere      mich  geschei4ea  wil. 
943,  Hier  hat  G  (un^  Y)  einen  Abschnitt,  und  C  d^e  üeiberschrift :  Aven-' 
ture  do  Wolfdietrich  zu  Ackers  käme,  uf  dem  mere  das  der  tutschen  herren 
was.       948,U  do  fehlt  W,     2.  Die  helde  hochgemute  schieden  do  von  dan 
w.    4.  tuschen  A,  duschen  c,        944,1.  herre  daz  ist  war  als  man  seit  w» 
2.  enpfieng  mit  grossen  eren  denw.    3.  Er  sprach  sint  gotwilkum  «<;.  —  vil 
lieber  C.    4,  der  geselle  w.       945.  Nur  A  hat  hier  Abschnitt  und  üeberr^ 
schtift     3.  dp  0,  feHt  AB.  Die  bete  mit  starkem  strite  gewunnen  über- 
kraft  w,    3.  veste  AG,  do  fehit  W,    4.  bruder  der  beate  -ä. 


—    147    — 

946.  In  einen  palast  riebe     flirtd  ihön  in'  do  dan. 
do  Ißite  im  für  die  mete     des  iuses  honptman. 
erst  wart  der  edel  Krieche     sere  do  ermant, 
alle  ir  beswerde     ward  im  do  bekant« 

947.  Do  sie  des  forsten  reine     wnrden  gewar, 
die  brüder  alle  gemeine     hnben  sieb  do  dar. 

sie  klageten  im  ir  swere     und  iren  kummer  gros, 
wie  daz  sie  beten  verlorn     ir  lieben  sturmgenos. 

948.  Sie  sprachen  zu  dem  beide :     'sie  kument  itiöi*nö  her 
und  suchent  uns  vor  der  porten     mit  grimmögliehör  ger*. 
Gar  vil  der  ungetöften     leider  wider  uns  sint.' 

Des  antwirt  in  mit  zubten     Hugdieteriches  kint. 

949.'Gend  mir  vierzig  brüder     uz  den  uwem  schäm; 
die  ander  beliben  heime     und  daz  cloater  bewam, 
ich  fröme  in  dem  strite     also  groszen  schaden, 
daz  man  manigen  beiden     sibt  in  dem  blute  baden. 

950.  Und  wer  der  ungetöften    unz  an  daz  lebenüer, 
mit  vierzig  brüdem  küne     bin  ich  in  ein  her. 
sie  müszen  uns  entwichen     von  der  veste  rieh 

und  balde  dennen  strichen,'     sprach  Wolf  her  Dieterich« 

951.  Die  brüder  alle  gemeine    waren  also  fro, 

des  buses  bouptherre     der  bies  si€i  springen  do, 

bringen  also  balde     den  vil  klaren  win. 

do  wart  dem  edeln  Kriechen     grosze  ere  schin« 

952.  Sie  hüben  sich  alle  gliche     für  den  herren  dan, 
mit  vil  groszen  zühten     man  sin  war  nam. 


946,1.  riebe]  wite  0.  Man  fort  den  krieehen  heire  in  eün  palast  dan  w. 
(1.  u.  2.  Der  homeister  us  prussen  fort  in  ntit  siner  hast,  er  det  deM 
werden  kriechen  die  mar  heimlieh  bekant  !F9»  ^*  beswerde]  swere  JÖOw. 
947,3.  klageten  dem  hochgebom  im  fc.  w,  4i  iten  Äabe]  ir,  ire  BCd:  — 
stulgenos  w.  948,3.  leider  hc,  fehlt  W,  han*  uns  widerseit  ad*  4.  fyxfWe 
Hilteburge  kint  w,  949,2.  belib^nt  Ä.  heime  J.]  Me  heime  cf|  hiniife,  hie 
inne,  do  trine  BGabc.  —  und  sulleat  lO*  [imd]  B€.  zu  bewam  (7.  4;  MaM' 
möht  mit  den  toten  ein  kiel  (einen  kiele»  C)  nach  mk  laden  BÖ,  —  ein 
wagen  laden  ad.  (Daz  man  mit  doden  hsdden  meicht  ein  go](jen  laden  !E[). 
Man  mobte  wol  hundert  wegen  mit'  den  toten*  lad^  hc.  960,1.  cleber 
mer  Bw.  (liner  mer  a,  wilde  mer  d).  lebermer  Y.  961,8.  den  edeln  fcip- 
perwin  w*       952,1.  —  dar.    2.  namen  sie  sin  war  Bö. 


V 


—    148    — 

daz  ez  sich  begunde  ziehen     bisz  uf  die  naht. 

sie  hetten  alle  gliche     den  held  in  guter  aht.  ^ 

953.  Sie  wolten  alle  gemeine     do  essen  gan 
mit  dem  edeln  fürsten  reine,     also  wir  vemumen  han. 
do  hies  man  nemen  wasser     den  ritter  hochgemut, 
oben  an  des  tisches  ende     sazte  man  den  fürsten  gut. 

954.  Zwene  do  sin  pflagen    junger  münche  fri, 
die  im  mit  handelunge     solten  wesen  bi, 

wenn  sie  waren  beide     darzu  gesazt,  ^HI'v^O '  Xt/x^  Y.  -J^«^,  *^ 

daz  sie  in  lieszen  enpfolhen  sin     den  vil  werden  gast.  «^  2 ,  ?y . 

955.  Für  in  dicke  kerte     des  huses  houptman 
und  die  schäf&iere  ;     den  fürsten  tugentsam 
baten  sie  essen  die  spise     ane  sorge  gar : 
*lant  uch  nit  verdriesen,     edeler  vürste  klar.' 

956.  Die  tische  helfenbeinen     wurden  hingetan, 
sie  giengen  algemeine     für  den  herren  stan. 
In  ward  von  dem  gaste     gross  genade  geseit 
der  guten  handelunge     die  sie  an  in  heten  geleit. 

957.  Dise  naht  mit  rede     wol  vollendet  wart, 

do  wisete  man  schlafen     den  edeln  fürsten  zart 
in  ein  kemenaten,     do  er  solte  ruwe  han. 
Wemher  sin  geselle     der  gieng  mit  im  dan. 


953,2.  mit  fehli  A.  1  w.  2  w.  Darumb  in  kurzen  stunden  die  brüder  wol- 
getan  Woltent-  mit  dem  herren  do  zu  tische  gan.  954,1.  do]  die  A. 
Nach  954  hat  w  eine  Strophe,  die  nicht  in  T. 

5.  Sin  wart  mit  grossen  eren        vil  wol  war  genumen, 

wilt  und  zam  wart  do      für  den  frumen 

getragen  ritterliche      für  den  helt  gut. 

Sie  trugen  [im]  alle  geliche      do  vil  holden  (hohen)  mut. 
956,1.  von  helfenbeine  A,  hingetragen  A.       2.  Sie  gemeine  far  den  herren 
daz  wil  ich  uch  sagen  A.    3.  gaste]  herren  A  Statt  dieser  Str.  hatw  ztoei: 
Do  die  herren  biderbe      daz  mas  hettent  getan, 
die  tische  harte  wehe      man  do  von  in  nam. 
Nach  der  spise  reine      far  den  forsten  lobsam 
kament  die  brüder  alle      gemeiniclichen  dan. 
Sie  grusten  in  mit  werten      und  mit  süsser  rede  rieh, 
sie  taten  im  handelunge  mit  geberde      und  rede  sicherlich. 
Tugentlich  gemeine      wart  er  do  angesehen 

von  den  brudem  reine;      hie  must  er  firuntschaft  spehen  (must  ein  fr.  ge- 
schehen hc). 


—    149    — 

958.  Sinen  mamere     er  do  nit.enlie, 

mit  dem  beide  werde     der  kleine  knabe  gie 

in  ein  kemenaten,     do  solte  er  rawe  pflegen : 

im  wart  nachgesprochen    vil  maniger  guter  sogen. 

959.  Trinkfas  und  schalen    waren  von  golde  rot,, 
darinne  man  den  herren     ein  schlaftrinken  bot. 
domitte  die  brüder  schieden     alle  do  von  dan, 
und  Hessen  do  die  herren     die  naht  ruwe  han. 

960.  Sie  betten  ruwe  gute     die  naht  bisz  an  den  tag. 
des  morgens  der  beiden     soldan  fdr  ackers  lag 

mit  hundert  tusend  beiden,     bet  er  brabt  in  daz  laut. 
Do  det  man  Wolfdieterich     die  mere  do  bekant. 

961.  Do  verwafent  sieh  vil  balde     der  edel  forste  rieh 
von  den  wilden  Kriechen     Wolf  her  Dieitericb. 
Wernber  sin  geselle    wolt  nit  abelan, 

er  wolte  im  bisz  an  sin  ende     mit  strite  bi  bestan. 

962.  Do  was  der  ungetöften    kumen  also  vil 

der  wilden  Sarrasine,     also  ich  uch  sagen  wil. 
Nun  was  Wolfdietericbe     ein  rehter  küner  belt 
in  allen  feltstriten     zu  den  nöten  uzerwelt. 

963.  Do  ward  der  edel  forste     schiere  do  bereit 

mit  vierzig  brüdem  werde,     also  uns  disz  buch  noch  seit. 

Silberwise  ringe     betten  sie  angeleit; 

sie  zugen  gegen  den  beiden     uf  daz  feld  so  breit. 

964.  In  der  beidenschafte     wart  ein  bom  erscbalt ; 
sie  betten  sich  mit  kreften     do  zu  wer  gestalt. 


958,2.  werde]  gewere  w.  4.  do  fort  man  sie  getrate,  man  tot  in  man- 
gen  segen  w,  959.  abweichend  w.  960,1«  Do  pflagent  sie  der  ruwe 
nnz  an  den  liebten  tag  w,  2.  für  ackers]  vor  dem  closter  B,  für  das  closter 
C.  lag]  drat  G.  Der  wilden  beiden  soldan  morgens  vor  ackers  lag  w.  3.  bet 
er  brabt]  brahte  er  BC]  was  er  kmnen  to,  4.  Die  mere  tet  man  balde  W. 
bekant  w.  961,1.  Do  gerwet  sich  in  ringe  w,  4.  Er  wolte  mit  dem  libe 
nf  dodes  zil  bestan  w.  962,1.  kumen  in  daz  lant  so  vil  A  3.  rehter 
fehlt  A,  küner  fehlt  hc.  Nun  was  von  wilden  kriechen  W.  der  belt  ir.  4. 
in]  zu  Ä.  zu  den  nöten]  ein  tegen  to.  9ßSfi.  In  silberwise  —  BÖ.  In 
liebte  halsberge  der  fürste  lobesan  w,  4.  zagen  uz  gegen  Ä,  [so]  A.  Den 
beiden  so  wilde  er  begegenen  began  w. 


—    160    ~ 

sie  waren  gezogen    uf  einen  witen  plan, 
ein  ungefüges  striten     ward  sich  do  getan. 

965.  Nun  was  der  edel  Krieche     do  zu  felde  kumen, 
also  wir  ez  an  dem  buche     haben  vernumen. 
do  nam  der  edel  ftirste     die  baner  an  die  haut, 
die  wilden  Sarraszine     die  wurden  angerant. 

966.  Hei  waz  herter  schlege    wurden  von  im  geschlagen! 
welchen  er  mohte  erlangen,     dem  mas  ers  durch  den  kragen, 
daz  ros  und  man  dernider     dot  vor  im  gelag. 

do  finimpte  er  manigen  beiden     des  tages  in  sin  grab. 

967.  Von  sines  swertes  klingen     manigem  we  geschach, 
daz  man  so  manigen  toten     vor  im  ligen  sach, 
engestliche  freise     wuhs  den  beiden  do, 

von  siner  gotz  reise     ward  maniger  beiden  unfro. 

4 

968.  Man  sach  die  ungetöften     fiirwar  so  wissent  das 
Valien  zu  der  erden     als  vor  der  segense  daz  gras. 
Daz  tet  der  ritter  küne,     daz  wissent  sicherlich, 
von  den  wilden  Kriechen     Wolf  her  Dieterich. 

969.  Man  sach  do  nider  risen     an  der  selben  stunt 
manig  werk  von  isen ;     daz  ist  vil  wol  kunt 
Wolfram  dem  werden     meister  von  Eschelbach, 

waz  von  dem  werden  Kriechen     des  tages  do  geschach. 


964,3.  Die  wilden  beiden  alle  gerwetent  sich  an  der  zit  w.  4.  unge- 
füger- strit  (stürm  BG)  W.  ward  (do)  gehebet  an  BÖ.  Sich  hub  do  mit 
schalle  ein  ungefüger  strit  w,  965,2.  —  es  —  die  warheit  haben  v.  w. 
3.  Der  edel  held  starke  nam  das  baner  B.C.  (die  baner  ab,  das  baner  c(iY). 

966.3.  dernider  fehlt  A.  tot  vor  im  fehlt  BC.  Daz  er  tot  uf  der  erden  under 
sim  schilte  gelag  w.  4.  manigem  sinen  jüngsten  tag  BÖ.  Es  frumet  der 
tegen  werde  manchem  den  jmigesten  tag  w.  Nach  966  hat  w  eine  Strophe: 

Er  begunde  bowen      durch  die  brünigen  ganz, 
daz  man  sie  mohte  scbowen      mit  manigem  witen  schranz. 
Die  helme  begunde  er  spalten      der  stolze  tegen  gut. 
Manig  beiden  er  valte      nider  in  sin  blut, 

967.4.  der  selben  reisen  w»  968,1.  die]  der  alle,  2.  als  von  der  gens  B] 
also  wer  geseget  bc,  und  sigen  in  a,  vil  manigen  in  Ädy  als  der  rise  uf  C 
969,2.  fehlt  a.  isen,  do  wart  maniger  wunt  (ungesunt  B)  BC.  Mir  Wolfram 
Ä,  Daz  sag  ich  W.  der  werde  m.  v.  E.  BCw.  (escbebacb  bc).  Die  Strophe  in 
Y.  (9X1):  Da  schuf  vil  grosse  wunder      der  helt  in  kurzer  stunt, 

sin  stritten  und  sin  fechten      hat  uns  gemachet  kunt 

der  hochgelobte  maister      Wolfram  von  eschenbach 

der  sagt  uns  von  im  wunder      waz  von  dem  held  geschach. 


-    151    - 

970.  Sus  wart  verhowen     manig  heidensch  wat 
und  gar  zertrennet     manig  statelnat, 

der  von  hemmern  swere     wol  genietet  wart, 

von  den  tutschen  brüdern     wurden  ringe  nit  gespart. 

971.  Ir  mage  sie  sere  rächen     mit  mancherlei  kraft, 
sie  hewen  unde  stachen  durch  die  heidenschaffc ; 

die  helme  begunden  sie  scheUen     die  brüdor  lobsam, 
sie  falten  manigen  beiden     nider  uf  den  plan. 

972.  Die  swert  horte  man  klingen     den  brüdern  in  der  haut, 
vil  der  liebten  ringe     ward  von  in  etitrant. 

Mit  stieben  und  mit  streichen     teten  sie  den  beiden  we, 
waz  sie  ir  mohten  erreichen,     die  falten  sie  in  den  kle. 

973.  Der  beiden  ahzeben  tusent     die  verdürben  gar 

von  dem  edeln  Kriechen     und  von  der  brüder  schar. 
Die  andern  wurden  ertrenket     in  dem  wilden  mer, 
sus  ward  gar  zertrennet     der  beiden  michel  her. 

974.  Do  der  edel  Krieche     und  sin  ritterschaft 

den  strit  betten  erfobten     mit  menlicher  kraft, 

wider  gen  der  feste     kerte  do  der  tegen. 

mit  guter  handelunge     wart  sin  schone  gepflegen. 

975.  Die  brüder  aUe  gemeine     die  selten  im  gnade  do, 
vil  maniger  tegen  reine     wart  des  tages  unfro. 
Urlap  nam  der  Krieche     und  wolte  scheiden  dan. 
vil  kume  man  in  gewerte,     den  tugenthaften  man. 

976.  Im  wart  do  dank  und  ere     mit  zühten  do  gesaget 
von  manigem  brudor  here     dem  ritter  unverzaget. 
Hiemit  schied  vil  balde     von  Ackers  do  der  tegen. 
do  wart  iüi  nachgesprochen     vil  maniger  guter  segen. 


970,1.  verhowen  dicke  w.  2.  do  wart  ouch  väate  entrennet  iv.  3.  Der 
Wc]  die  abd.  bamerslegen  BC.  vernietet  BCcd.  wart]  was  BG.  4.  tuschen 
A.  ringe  w?]  die  beiden  Ä.  Die  von  den  tu.  br.  warent  ouch  nit  las  BC. 
971.  Die  Strophe  fehlt  BC,  (steht  aber  AwT),  972,3.  iü]  Mit  siegen  und 
mit  Stichen  W.  973,1.  ahzigtusent  wnrdent  verdetbet  gar  BC.  4.  michel] 
breites  w.  975,2.  unreine  A.  4.  vil  kume  in  des  gewerte  des  huses 
houptman  BC.  976,4.  Do  wart  im  nachgetan  BG. :  Im  wart  nachgespro- 
chen 5c.  Im  wart  von  den  rittern  edeln  getan  ^.  Von  manigem  ritter  edelfe 
wart  im  gesprochen  manig  segen  ad. 


—    162    — 

Aventure  wie  Wolfdietericli  gefangen  wart. 

977.  Wol  siben  tagweide    reit  der  werde  man, 
daz  im  uf  der  heide     nit  abenture  bekam, 
bisz  er  Jhemsalem     mit  ogen  anesach. 
erst  kam  der  ritter  edel     in  gros  nngemach. 

978.  Nun  was  bi  den  ziten     Jhemsalem  daz  feit 

belegen  zu  beiden  siten     mit  manigem  herlichem  gezelt. 
do  der  edel  Kriechen     daz  wunder  anesach, 
der  edel  ritter  küne     zu  den  sinen  sprach : 

979.  Er  sprach:  'drut  geselle,  uns  nahet  grosze  not, 
got  ez  denn  wenden  welle,  den  grimlichen  dot 
mtisen  wir  hie  kiesen     von  den  wilden  Sarraszin ; 

der  riche  got  von  himel     der  welle  uns  denn  gnedig  sin.' 

980.  Bisz  Wolfdieteriche     daz  wort  vollen  sprach, 
eine  rote  baner     uszer  dem  here  brach, 
darunder  tusend  beiden ;     daz  was  ein  frie  schar, 
also  vermessenglichen     kerten  sie  do  dar. 

981.  Der  edel  held  vermessen     belibens  sich  erwäg, 

des  ward  do  nit  vergessen:     er  sprach:  ^sol  ich  den  tag 
hie  mines  endes  kiesen,     daz  mus  also  geschehen, 
daz  man  uf  der  beiden     mus  manigen  toten  sehen. 

982.  Also  Wolfdieteriche     daz  wort  vollen  sprach, 
gar  ein  übel  beiden     uf  in  do  gestach, 

daz  der  ritter  edel,     Hugdieteriches  bam, 

vil  nach  zu  der  erden     uz  dem  sattel  was  gefam. 


977.  Hier  haben  einen  Abschnitt  ÄBGadT,  Ueherschrift  C.  Do  Wolf- 
dieterich gen  Jerusalem  kam.  ad  (Disse)  aventure  (saget)  wie  Wolfdieterich 
für  jherusalem  kam  und  streit  mit  dem  beiden  (heidenschen  kunig  d) 
Mertzian.  978,2.  herlichem  feihU  ad,  maniger  leie  gezelt  bc,  3.  krieche 
a2Ze  ausser  A,  979,3.  kiesen]  liden  Gw.  4ß,  tu  uns  sin  helfe  schin 
w,  980,1.  Do  sich  der  forste  ziere  erste  umbesach  to.  2.  Do  sacher 
daz  ein  W,  ein  rotes  C  Er  sach  daz  im  engegen  ein  rote  baniere  brach  «7. 
4.  Man  jsach  die  vanen  fliegen,  sie  ilten  balde  gegen  im  dar  w,  981,1. 
verwag  alle  ausser  A,  982,1.  --  vollen  sprach  daz  wort  0.  gerette  dise 
wort  «?.  2.  Ein  beiden  also  riche  (freche  to.)  stach  uf  sines  (in  uf  des  w,) 
schiltes  ort  Gw,  3.  der  r.  e.  C]  Wolfd.  AB,  [daz]  W.  der  werde  w.  4. 
was  V.  n.  zu  der  erde  von  d.  s.  gefam  w. 


—    163    — 

983/Waz  suchend  ir  hie,  herre^     so  rette  Delflan, 
Veder  sint  ir  ein  heiden     oder  ein  kristeiiman  ?' 
des  antwirt  er  im  schiere :    *^dn  böszer  Sarraszin, 
du  sihest  doch  kristen  kleider     an  dem  libe  min. 

984/Eitter,  dn  möhtest  wellen     hie  an  diser  stunt, 
daz  dir  heidenscher  orden    werlichen  were  kont, 
wenn  ir  uch  an  dirre  zit     nement  Kristus  an, 
Machometes  knehten    müsent  ir  hie  zu  buse  stan. 

985.  *Daz  müze  got  erbarmen,     sprach  der  forste  rieh, 
von  den  wilden  Kriechen    Wolf  her  Dieterich. 
daz  ich  den  ungetöften     zu  banden  kumen  bin 
und  geborn  zu  der  weite ;     des  mus  ich  trurig  sin. 

986.  Jedoch  hau  ich  getruwen     zu  dem  der  mich  hat 
an  dem  kruze  eramet ;     wil  der  so  wird  min  rat. 
der  hat  gewalt  der  toten    und  der  lebenden  glich ; 

der  kume  hie  zu  helfe     mir  armen,'  sprach  Wolfdieterich. 

987.  Do  hub  sich  uf  der  beide     daz  starke  vehten  an. 
vil  der  ubeln  heiden    under  einem  sturmfan 
begunden  uf  in  ilen     mit  frevelicher  haut, 

erst  wart  dem  edlen  Kriechen    note  vil  bekant. 

988.  Von  heidenscher  zungen     dem  Kriechen  we  geschach. 
vil  maniger  ritter  junge    uf  in  hew  und  stach. 

von  manigem  Sarraszine     geschach  dem  beide  not ; 
do  muste  manig  heiden    reren  daz  heisze  blut  so  rot. 

989.  Man  horte  daz  swert  erdiessen    in  des  beides  haut, 
und  daz  blut  nider  giessen ;     sins  zoms  ward  er  ermant. 
erst  musten  ringe  risen     von  liebten  brünigen  wis ; 
darzu  det  der  Krieche     allen  sinen  flis.' 

990.  So  faste  und  so  sere     werte  diser  strit. 
sich  hub  michel  wunder     an  der  selben  zit. 


983,1.  hie  feUt  AC.  so  rette  JBOw.]  sprach  A.  telfian  l,  der  Telfrian  o, 
delferaan  Y.  4.  kristenzeichen  an  den  kleidem  min  w,  984,8.  wenn  ir 
ach  hie  nement  kristen  gloubens  an  w.  4.  büsen  A»  985,3.  hie  zu  A. 
986,1.  gedingen  Ow,  3.  toten  feUtA,  4.  hie  C.  kmne  zu  helfe  mir  armen, 
spr.  Wolfherd,  w,  988,1.  beschach  0.  989,1.  horte]  sach  AB.  2.  der- 
nider  C,  do  nider  w,    3.  ringer  A»  von  den  A» 


—    164    — 

* 

manigen  nngeschlaliten    mftn  niderfellen  sach, 

bisz  er  an  den  stunden     daz  her  dristunt  dnroh^brack 

991.  Sinen  marnere     lies  er,  als  man  seit, 

under  einem  schönen  bome     an  alles  horzeleit 

halten  uf  der  ferte     von  dem  strite  dan. 

daz  wart  dem  knaben  zarte     durch  einen  friden  getan. 

992.  Ein  beiden  also  balde     ilte  uz  dem  strit 

über  daz  breit  gefilde     gen  dem  knaben  an  der  zit. 

daz  swert  bisz  an  die  hende     er  durch  den  jungen  stach, 

daz  ez  der  held  Wolfdieterich     mit  sinen  ogen  ane  sach. 

993.  Dierolt  was  er  genennet,     der  daz  kind  erschlug, 
der  Krieche  kam  gerennet     und  was  zornig  genug, 
im  tiberliefen  die  ogen     dem  beide  uz  Kriechenlant, 

daz  swert  schlug  er  dem  beiden,     daz  ez  uf  den  zenen  widerwant. 

994.  Erst  ward  erzürnet     der  edel  helt  gut, 
Wolfdieterich  der  herre     ward  zornig  gemut. 
von  im  wart  gefeilet     manig  beiden  in  den  dot, 

vil  manig  heim  erschellet     ward  umb  des  jungen  not, 

995.  Daz  sie  begunden  nigen     von  siner  snellen  hant. 
maniger  muste  sigen     nider  uf  daz  laut. 

vil  der  liebten  brünigen,     die  e  waren  ganz, 

die  wurden  do  entrennet,     sie  gewunnen  manigen  schranz. 

996.  Der  beiden  den  er  döfte,     der  begieng  mordes  vil. 
er  teilte  vil  der  beiden     helme  an  dem  zil. 
Wemher  der  werde     hielt  uf  festen  strit, 

uf  der  beiden  grüne     schriet  er  die  tiefen  wunden  wit. 

997.  Bisz  uf  den  tunkein  abent     werte  des  strites  not, 
do  beleip  uf  der  beide     manig  wilder  beiden  dot. 
die  des  vanen  pflagen     wurden,  als  man  seit, 
geschlagen  uf  den  anger,     wol  uf  tusent  tot  geleit. 


990,3.  man  er  ad.        991,1-  also  man  uns  Ä,        992,1.  also  fehlt  A,  — 

« 

balde]  wilde  w,  2.  gewilde  A.  4.  W.]  eilende  w.  sinen  fehlt  A.  993,1. 
Tirolt  Bb,  Tyrolt  0,  Vierolt  a,  Dierolt  cd.  Gerbolt  Y.  4.  dem  beiden]  on 
logen  w.  994,4.  ward  fMt  AB.  —  er  räch  des  jungen  not  iJö.  995,1. 
sigen  A,  2.  muste  G\  begunde.  nigen  A.  996,1.  mordes]  wunders  G. 
3.  werde]  starke  w.  (zu  lesen  küne:  grüne?).  4.  grünen  vor  beiden  A. 
997,3.  also  man  uns  A.  4.  den  anger  AB, den  angen  a,  dem  anger  Ghcd. 
wol  [uf]  BGw. 


—    156    — 

998.  Dennoch  was  tmbeswtmgen    der  ritter  nl  gemeit 
und  Wemher,  sin  geselle ;    zorgasbgen  was  ir  leifc. 
die  heidenschen  reeken    lagen  nf  der  beide  wit, 
die  under  der  basier  rote     hvkea  do  den  strit, 

999.  Do  der  held  kttne     von  dem  wal  gereit, 
do  er  vor  der  feste     fand  daz  her  so  breit, 

mit  unverzagetem  mate     kerte  d^  held  von  dan. 
ein  wenig  von  der  strasze     fttr  einen  grOnen  tan. 

1000.  Der  man  schein  gar  Inter,     zergangen  was  der  tag. 
sin  halsberg  sere  Inhte ;     der  tegen  witze  pflag. 
bisz  nf  den  andern  morgen    beleih  der  ritter  klar, 
daz  sin  in  dem  walde     nieman  ward  gewar. 

1001.  Vil  schiere  kamen  mere     dem  konig  Merzian, 
wie  im  grosze  swere     ein  kristen  hete  getan, 
die  beiden  klagten  alle    den  werden  ritter  fmm, 
Delfian  den  jungen,     des  kuniges  swestersun, 

1002.  Sie  klagten  alle  gliche     den  ritter  Delfian. 

uz  zom  begunde  limmen     der  beiden  freisam. 
er  schrei  uz  luter  stimme :     'wol  uf  alle  min  man, 
und  suchend  in  mit  grinmie,     der  ez  do  bat  getan. 

1003.  Zwei  tusend  wigande  bereiten  sich  von  dan 
wol  eine  halbe  raste  under  einem  sturmfan, 
darzu  manig  baniere     brun  rot  weitfar. 

sie  wurden  alzu  schiere     des  Kriechen  do  gewar. 

1004.  Treferis  der  beiden  hoptberre  genennet  was, 
und  sin  bamasch  luhte     also  ein  Spiegelglas. 

er  sprach:  Ws  wil  beraten    Machomet  und  Juppiter 
und  der  hohe  Medelbolt    nach  unsars  herzen  beger.' 


998,3.  beiden  recken  küne  w,  4.  rote]  grüne.  999,1.  [Do]  (7.  von  der 
walstat  Bj  von  der  wal  &c,  durch  den  wald  Äd.  2.  vor]  von  Ä,  Uf  die 
beide  grüne  den  sig  er  do  erstreit  0.  —  also  bereit  Ä.  3.  der  tegen  dan  w. 
1000,3.  beleih  do  A]  bleib  do  w.  4.  sin]  ir  h,  er  c.  1001,4  Delphian  Y. 
1002,2.  freisam]  Merzian  Cw»  1003,2.  ander  einen  grünen  tan  ctd]  under 
einem  roten  van  h,  (der  Vers  fehlt  a.),  3.  weitfar  nur  A]  weis  far  BO,  — 
euch  schon  also  gevar  w,  1004,1.  Trofens  Ä.  Terferis  h,  Derfis  c  Ge- 
nefferis  F.  hopbterre  C,  fehlt  den  andern,  Tr.  genennet  der  beiden  zuvor- 
derst was  a4,  2.  J5.  Und  zu  not  erkennet  sin  —  AChv,  [spiegel]  Gw,  (beab-* 
sichtigt  erkennet  :  genennet).  4,  meldelbolt  C,  medepolt  B,  medebolt  h, 
medebolt  c,  meldebolt  Y, 


—    156    — 

1005.  Ach  got  waz  frevelicher  ros     do  gesprenget  wart! 
die  heiden  ilten  träte     nach  des  herren  fart. 

do  rief  mit  luter  stimme     Wolf  her  Dieterich : 
min  hilf  uns  gnedigliche     Krist  von  himelrich/ 

1006.  Nun  tröste  sich  in  den  ziten     der  fürstp  lobelich, 
do  sprach  nz  friem  mute     Wolf  her  Dieterich : 
sol  ich  uf  der  heide     den  lip  verlorn  han, 

ez  mus  ein  satelrumen     weiszgot  e  von  mir  ergan. 

1007.  Treferis  der  heiden     kam  uf  in  gerant, 

er  fart  in  seiner  hende  ein  swert,  hies  Peyerlant, 
domit  er  heiden  und  kristen  bi  allen  sinen  tagen 
und  werder  ritter  edel  vil     zu  tode  hette  erschlagen. 

1008.  Do  kam  an  den  Kriechen     der  heiden  Treferis, 
von  zome  sach  man  riechen     sinen  halsberg  wis. 

du  giltest  mir  den  toten,'     reite  der  starke  man, 
den  du  uns  hast  verschroten,     den  jungen  Delfian. 

1009.  Got  weis  wol,  sprach  der  gute,     er  wolts  mich  nit  erlan, 
mit  vil  grimmem  mute     reit  mich  der  tegen  an 

und  verweis  mir  minen  glauben,     daz  wolt  ich  nit  vertragen, 
darumb  han  ich  dem  tufel     ein  dienstman  erschlagen. 

1010.  Wafen  umer  mere,     so  rette  der  freisan, 
er  heisset  Delfiane     des  tufels  dienstman.' 

mit'  sim  swerte  Beyerlant     gab  er  im  einen  schlag, 
daz  der  edel  Krieche     eines  starken  struches  pflag. 

1011.  Wemher  der  werde    hup  sich  balde  dar, 

do  er  an  dem  Kriechen     des  struches  wart  gewar. 

Treferis  dem  jungen     ward  ein  schlag  getan, 

daz  höbet  von  dem  libe     swang  er  im  uf  den  plan. 


1005,1.  Manig  fraidig  ros  C  ersprenget  Ca,  wie  freveliche  [ros]  w. 
1006,1.  Do  tröste  got  der  gute  den  —  w.  lobsam  A,  4.  weizgot  nur  G. 
—  so  berate  got  zu  kriechen  min  eilf  dienstman  5c.  1007,1.  Trefirs  A, 
2.  hende]  scheiden  Gw.  baierland  BG,  pegerlant  5,  beigerland  c,  Perdemant 
dl,  der  Name  nicht  in  T.  3.  er  vil  der  kristen  alle  sine  tage  w.  4.  vil  B 
fehlt  AGw,  1009,2.  vü  &]  fehlt  3.  wolt]  moht  Gw,  1010,1-  so  fehlt  A. 
2.  Telfiane  a]  die  andern  ohne  e.  4.  daz  er  one  (alle)  schände  Gw.  (Beim  : 
lande),  starkes  A.        1011,3.  jungen]  haiden  C. 


—    167    — 

•     1012.  Wemher  sin  geselle     hub  daz  fehten  an, 
bisz  Wolfdieteriche     zu  im  selber  kam. 
er  lief  an  die  ungetöffcen     mit  zom  und  mit  nit, 
vil  manigen  beiden  wilde     feit  er  an  der  zit. 

1013.  Von  manigem  Sarrassine     wart  do  gefohten  vil, 
Tif  des  Waldes  ecke     bnb  sieb  ein  bertes  spil, 

do  wart  gefobten  sere     uf  liebter  belme  dacb, 
daz  ez  der  belt  von  Eriecben     mit  ogen  anesacb. 

1014.  Wafen  umer  mere,'     scbrei  lute  an  der  stnnd 

Wolf dietericb  der  berre    über  manigen  blntigen  bund : 

wie  uwer  berze  limmet     nacb  vil  groszer  not  I 

nacb  leide  ir  alle  ringent,    ucb  nabet  scbiere  der  tod.' 

1015. 'Ez  ist  mir  vil  lieber,     gedabte  der  werde  man, 

und  dunket  micb  daz  beste,     daz  icb  erdenk^i  kan, 
daz  icb  micb  damacb  ribte,     des  strites  ist  so  vil, 
also  der  eilende,     der  gerne  genesen  wil.' 

1016.  Do  begunde  er  sprengen    für  den  grünen  tan 
^  J/C  »X^^^uf  eim  rosse  genge,     der  Eriecbe  lobsam. 
'^**^  '  er  ward  umbbaben  faste    uf  der  beiden  gar 

zu  allen  vier  siten     von  der  beidenscben  scbar. 

1017.  Sie  weiten  je  den  berren    bau  brabt  in  grosz  bezwang, 
an  der  selben  stunde,     die  wile  was  nit  lang, 
Wember  sin  geselle,     der  ritter  löblicb 

balf  mit  groszem  eilen    Wolf  ber  Dietericb. 

1018.  Der  tag  mit  groszem  strite     do  ein  ende  nam, 
die  nabt  zu  den  ziten     den  obem  sig  gewan.' 


1012,3.  lief]  reit  G.  an  mit  zom  die  imgetaiiften  tmd  —  JB.  Er  lief  nf 
dem  gevilde  si  an  mit  grossem  nit  to.  1013,1.  —  sarrasine]  zu  lesen  bei- 
den recken?  vil]  wol  w,  2.  ecke  als  icb  ucb  sagen  sol  w.  3.  gefobten 
scheint  ein  falsches  Wort.  1014,3.  berz  mm  AC,  lymet  A,  lyme  B, 
Ijmmet  a,  vil  a(2]  uwer  hc\  also  W.  4.  ir  alle  d]  sie  A]  sie  mm  B(J\  si 
nuwent  a]  si  do  c.  —  neb  ä\  in  oMe.  1015,3.  des  strites  ist  bie  vil  w. 
3.  4.  daz  icb  micb  dar  in  seeze  recbtsam  icb  woU  genesen. 

Wer  icb  micb  nit  mit  kreffcen  es  mus  min  ende  wesen.  F. 

1016,1*  —  sprengen  von  den  andern  dan  AB.  2.  eim]  dem  0.  rosse] 
marke  a,  maflrg  &.  nf  eine  matte  grüne  d,  gsngd]  bongen  c.  ehoa  mid  sinem 
rosse  beugen?  3.  umbalteti  Cw,  4.  vier  C]  beiden.  1017,1.  gebrabt  — - 
grosseiT  A.  grossen  twang  hc.    4.  eilend  W\  seballe  w*  *—  dietericben  X 


—    158    — 

Wolfdieterich  der  weirde,    ein  tegen  lobsam, 
der  edel  fürste  küne.    weich  wider  in  den  tan, 

lt)19.  Und  Wemher  sin  geselle,     der  edel  tegen  bald, 
sie  kerten  beide  snelle     in  den  witen  wald. 
do  waren  sie  ane  sorge     die  künen  beide  gnt 
bisz  uf  den  liebten  morgen     vor  scbaden  wol  behut. 

1020.  An  des  morgens  scbine     der  herre  nit  erbeit, 
wider  uz  zu  felde     der  werde  ritter  reit. 
Wemher  sin  geselle     folget  im  alles  mit. 

daz  was  in  harten  stürmen     guter  gesellen  sit. 

1021.  Do  fanden  sie  noch  beide     daz  her  uf  dem  wal, 
erst  hub  sich  uf  der  beide     ein  angestlicher  schal, 
von  Wolfdieteriche     und  Wemher  do  geschach, 
daz  man  uf  der  beide     manigen  vallen  sach, 

1022.  Sich  hub  uf  dem  anger     michel  ungemach. 
Wolfdieterich  der  küne     beide  schlug  und  stach, 
von  im  ward  getrangen,     also  wir  hören  sagen, 
Wemher  der  ritter  edel,     ward  im  zu  tode  erschlagen. 

1023.  Do  der  ritter  edel     den  sinen  do  verlos 

uf  der  witen  beide,     sin  leit  ward  also  gros, 

do  er  die  rehte  mere    allererst  do  vemam, 

hei  waz  starker  beiden     von  im  zu  dem  tode  kam  ! 

1024.  Diser  strit  werde     bisz  uf  die  vesperzeit, 
sich  hub  micher  jamer     and  engestlicher  nit. 
von  dem  werden  ritter    lagen  fünfhundert  man, 
im  entrunnen  zware     fünfhundert  uf  der  ferte  dan. 

1025.  Wolfdieterich  von  Kriechen     der  fürste  unverzeit, 
also  uns  die  aventure     und  euch  daz  buch  noch  seit, 
Ute  nach  vil  balde,     bisz  daz  der  werde  man 

gen  der  beiden  menige     zu  den  gezelten  kam. 

10(l9,Bi  k^en]  edeln  A.  1090,1.  nit  erbeit  B,  mt  arbeit  Ä;  mit  ar- 
beit Cw.  2.  alles ^]  mifc  irvmm  B€y  vil  gerne«.  1021,1.  dem]  der 
BCbc,  2.  imgftstüeher  Jx  3.  von  dem  herren  Wolfdieterich  oKe.  beschach  a. 
1022,1.  dem  anger]  der  grüne  0.  3.  wir  noch  BCad*  4.  der  r.~  e.]  sin  ge- 
selle (ho,  1023.  den  gesellen  sin  verlos  w.  1024,3^  von]  vot  Gbe,  4. 
zware  am^  fanfzdien  hundert  TT.  uf]  an  JBC.  uf  der  ferte  fehUw.  1025,1. 
von  den  A    2.  diss  buoh  und  die  afentor  Ä,    3.  daz  fMt  A, 


—  S8e  — 

1026.  Mit  hoher  mannes  krefbe     derritteif  lobfiam 

faht  mit  festem  mute     bis»  er  ftlv  den'  künig  kam, 

Merzian  der  riche     blies  uf  sin  herhom, 

er  mante  alle  die  sinen     nber  den  Büriechen  hochgeborn. 

1027.  Hundert  tasend  beiden    bnben  sieh  dodan, 
gel  und  plawer  farw«     saob-  man  manigen  jbn. 
der  hochgelopte  Krieche     ward  do  geritten  an 
mit  maniger  banier  edel    mit  golde  wolgetan. 

1028.  Nun  werte  sieb  in  dem  stiite     der  tugenthafbe  mani 
der  beiden  an  der  zite    yil  ir  ende  nam. 

Schudig  des  kimiges  bruder     uf  dem,  witen  feit 
treib  den  ritter  edele     gegen  manigem  gezelt. 

1029.  Bisz  er  in  die  snüre     so  Ibreftiglichen  kam» 
sin  ros  daz  vil  ziere     TaUen  do  began. 

in  den  starken  seilen,,    daz  det.  dem  rosse  not^ 
dovon  der  recke  kttue    was  nach  gelegen  doL 

1030.  Über  in  fiel  schiere    do  die  heidenscbaffc, 
den  jungen  ritter  ziere     fiengen  sie  mit  kraffe. 

der  fürste  ward  gebunden.,,    dW  was.  schiere  lOrdahtw 
Merzian  dem  ktoige    ward  im  ritter  braht. 

1031.  Ir  mugent  gerne  hören     wie  der  künig  sprach, 
do  er  den  held  gehure     vor  im  gebunden  sach : 
wer  gab  dir  ie  die  kreft©    Ton  menlicher  daty 
die  din  falsche»  eilen     an  ujis  begangen  hat^?> 

1032.  Des  mustu  faste  engelten,     sßrach  der  kunig  do, 
dich  beschowet  selten     kein  kristenliche  fro# 


1026,1.  krefte]  witze  C:  2i  fester  Mtze  €:  B.  —  rüdhe*  mante  aü^  sine 
man  w.  4.  irs  starken  eide»  nibd]?  de»' kristcn  tnge&^m  (lärieehen  lobe- 
sam  ad.)  w.  1027^1.  im\  ddr.^.  2'f^4^  mt  manigem  Ixftj  edeki  wicMwarz 
grien  weitvar  w,  3.  =  2.  w.  Von  gel  w,  plawe  A,  man  do  w.  —  [da]  geritten 
A,  4.=^S,Wi  Mit  grimmem  nmte  von  manig^eniluadeB/fraiBsanjau  1€38. 
Hier  hat  Ö  einen  AJbschmtt  mit  Uebersdwift^  Wie«  Wölfdietemch  geüuigen 
wart.  B.  Schuldig  jB.  Studil  ad,  SoMding  be.  (äer  Name  mcbtHni-T.),*  4i. 
Der  treib  —  für  manig.  schön  geitlt,  lOSdf,!«  [do]  die  starke-  (Sfif.  ^ 
ziere]  küne  A.  Brie  jung«  rittev  sdeve  difr  ft^ngenin  m.  kri  lo;  S^was} 
wart  Cw,  eraht  B.  4.  ritter]  eristen  0,  krieche  w.  10813*  i»  fi^  ^A]L 
kraft  TT.  4.  eilend.  1032^21  kristenliche^  fxvmB^  kriatem  riche ümr  AOw^. 
(Y  972:  dich  sieht  auch  nymmer  mete  kein  criiteiiliohttB  w^ 


—    160    — 

es  mag  nit  lenger  wesen     bie  zwuschen  kein  fride, 
ich  wil  dich  heissen  henken     hoch  an  ein  wide/ 

1033/Daz  müsze  got  erbarmen,     sprach  der  edele  helt, 
daz  ir  an  mir  armen     die  helle  verdienen  weit ; 
des  mus  in  trurigem  mute     min  fries  herze  stan ; 
wil  ez  got  der  gute,     ez  mag  mir  baz  ergan/ 

1034.  Disz  zoch  sich  uf  den  abend.     Der  beiden  Merzian 
wolte  mit  sinen  beiden     do  zu  tische  gan 

und  grifen  zu  der  nebte,     sin  truren  was  zergan. 
WoKdieterich  wart  eine     in  dem  gezelte  gelan. 

1035.  Ein  ritter  gut  und  edel    von  heidenscher  art, 

er  sprach :  'ez  ist  ein  wunder,     sol  diser  tegen  zart 

alsus  sin  ende  kiesen,     daz  wer  ein  michel  mort.' 

er  drat  zu  WoKdieterich,     gütliche  er  sprach  daz  wort. 

1036.  Wannen  er  landes  were,     fraget  er  in  do. 

Des  antwirt  im  mit  zühten     Wolfdietericb  also : 

'Do  bin  ich  von  Kriechen,     helt  so  lobsam, 

und  bin  geheiszen  Dieterich     ein  armer  kristenmann. 

1037.  Nun  bin  ich  ein  beiden,     sage  mir  werder  man, 

ob  ich  dich  uf  den  anger     von  dem  gezelte  farte  dan, 

mit  ros  und  mit  wafen,     kündestu  dich  ernern  ?' 

'Ja,  sprach  Wolfdieterich,  ich  weite     mich  ir  aller  wol  erwern.' 

1038.  Der  beiden  ilte  drate     do  er  daz  ros  fant, 

ez  was  geworden  spate,     er  begreif  ez  mit  der  baut, 
er  band  im  uf  vil  balde     schöpf  und  sattel  sin, 
er  forte  ez  in  daz  gezelte     für  den  gefangen  hin. 

1039.  Im  wurden  schiere  entschlossen     alle  sine  baut, 
daz  det  ein  beiden  ziere,     dut  uns  disz  buch  bekant. 
do  gurte  sich  snelligliche     der  tugenthafte  gast, 
daz  dem  ritter  edele     eines  ringes  nie  gebrast. 


1032,3.  Ich  mag  nit  bedenken  h.  zw.  keinen  fr.  Cw.  4.  hoch]  mome  ad. 
Man  mus  dich  mome  henken  vor  mir  an  einer  wide  hc.  1033,1.  edele 
fehlt  W.  2,  wellent  Ä,  1034,3.  naht  aUe,  4.  w.  der  wart  w.  ünder  dem 
gezelt  ward  Wolfdieterich  allein  gelan  W.  1035,2.  wunder]  jamer  0. 
4.  —  dieterichen,  gütlichen  A  gütlich  sprach  er  JBCt(;.  1037,3.  dich  wol  C 
1038,1.  drate  w]  balde  W.  3.  den  schöpf  und  den  s.  s.  bc,  1039,3.  snelle 
BC,  Do  wafent  sich  vü  balde  b,  Sdbient  do  gurte  sich  vaste  a.  4.  eines 
ringes]  keins  riemes  im  d.  nie]  nit  BC, 


—    161    — 

1040.  Uns  seit  die  afentnre    yoq  dem  künen  man, 
Wolfdieterich  der  gehure     reit  für  den  künig  dan. 
Dennoch  die  massenie     ob  dem  tische  sas. 

do  ward  die  liehte  heide     von  dem  blute  nas* 

1041.  Bi  den  selben  ziten    ein  gut  getöfter  man 

was  hohe  an  eine  zinnen    durch  sc^owen  gegan. 
der  kristen  wart  im  schiere     bi  der  wat  erkant, 
er  trat  hin  in  die  festen,     do  er  tusent  kristen  fant. 

1042.  Er  sprach:  ^ir  helde  küne,    ich  sich  dort  einen  man 
fehten  of  der  grüne    xmd  nf  dem  witen  plan. 
Neina^  dmt  gesellen,     hetten  wir  hundert  man, 

die  beiden  müsten  zware    uns  die  festen  lan.' 

1043.  Durch  den  gotzwillen     gurte  sich  ir  mer, 

do  wafenten  sich  stille  fünfhundert  brüder  her. 
zu  der  porten  si  ustrungen  in  lichten  ringen  do. 
do  ward  der  edel  Krieche    inneglichen  fro. 

1044.  Die  beiden  sich  bereiten     alle  zu  dem  strit, 
iren  hamesch  sie  anleiten    an  der  selben  zit. 

Do  hies  Merzian  der  beiden    ufblasen  sin  herhom, 

daz  man  ez  horte  vil  ferro,     gen  den  kristen  was  im  zom. 

1045.  Die  sper  sie  underschlugen,     do  sprengten  sie  die  ros, 
zusamen  s;e  sie  trugen,     sie  schuhten  graben  noch  mos. 
uf  einander  sie  do  stachen    mit  vil  grosser  kraft, 

daz  die  settel  brachen    und  darzu  manig  Schaft. 

1046.  Die  swert  sie  do  zukten    mit  yil  groszer  krafb, 

die  helme  sie  balde  yerrukten,     die  edel  rittersohaft,: 
die  schilte  sie  zerkluben    und  die  ishjL  gewant, 
daz  yil  der  ringe  stuben    umb  die  nasebant. 


1040,4.  heide]  spise  hc.  1041,2.  ehien  A»  eine  zinne  (h»  —  gan  A, 
began  B,  1042,3.  Neina]  Beinen  w.  1044,3.  beiden]  xiche  C7.  herre 
(:yerre)  w,  4.  Do  ward  im  sicherüchen  gen  den  kristen  zom  C.  1045,1. 
ersprangten  C,  sprengetent  dl,  sprantent  a,  gurten  hc,  2.  weder  graben 
ABhc.  durch  gras  und  durch  mos  C  4.  die]  yil  der  w,  1046,1.  Damach 
sie  alle  zuhten  die  swert  die  tegen  mer  w,  2.  die  helme  sie  al  yerrahten 
mit  starken  siegen  swer  w.    8.  zerklubenten  A* 

11 


1047.  Die  helme  sach  nmi  ^ie^stJdh,    ir  ^dißhleg^  ^äveä  iät  Mein, 
ob  Iren  hetttten  ifesto    4a;t  Ke^kt^  für  ^^ohidin. 

do  wart  von  strit  "sö  ItfiliB     i«fli(Üig«^  we^d^  teäh, 
daz  im  der  bittet:  'sW€ii    idtürcdi  die  inAgd  httt. 

1048.  Der  strit  wart  so  ker4e    Yotüodmigein  schiegen  ^gtos, 

sie  scHngen  uf  ^mattdeiy     daz  daz  blnt  dnreh  die  li^e  floB, 

do  wart  manig  i^et     also  itore  wnht, 

daz  er  dook  n«mmet  mere    mobt  werden  geisuiit. 

1049.  Die  swert  bort  man  klingen     die  sie  ul  ^desi  bendea  tnigeiiy 
uf  bebne  und  uf  ringe     sie  kreftigHcbe  scbbigen. 

die  bebne  wurden  erscbellet,     daz  sie  musten  ir  ^s^inenlan, 
do  ward  manigerrgefellet    dot  nider  uf  denplaa. 

1050.  Wolfdieterieb  der  werde    vil  sere  do  fabt, 

do  valte'er  zu  der  erden     manigen  beiden  mit  mabt; 

zu  beiden  sinen  siten     er  scblug  und  stacb, 

biz  er  an  den  ziten     daz  ber  dristunt  durcbbacb. 

1051.  Die  brüder  waren  küne,     sie  begunden  sieb  faste  regen 
uf  der  beiden  grüne     mit  stieben  und  mit  scblegen. 

die  bebne  begunden  sie  scliroten     mit  eHentbaiPter  bant, 
do  falten  sie  ioianigen  toten     niäer  uf  daz  lant. 

1052.  Wolfdieterieb  der  frecbe     ward  der  beiden  bagel, 
do  falte  ^r  tis  t^cbdn    üküngen  '^tai'ke'n  nägel. 

er  det  in  Ml  "^u  löiäe,    It^trit  ward  gen  im  doup, 

er  falte  aWö  Vü  der  bMden,     also  der  wint  düt  daz  löüp. 

1053.  Vil  manigen  beiden  wilde     falten  die  brüder  gut 
uf  dem  breitefei Mde    i^  ir i^^^n  blut; 

waz  sie  Ir  imobtto  ^la;bgf^,    ^e  Ibii^abteto  Ȋie  hi  ^ot, 
ez  was  umb  sie  49)(gCMig^,   >  «ie  ^uste^  ülgeb  nlot. 


1047,4.  bitter]  rote  «?.  1048,1.  Der  strit  begunde  harten  w.  '2.  ^ie 
uf  emander  berten,  daz  blut  do  nider  flos  w.  3.  ritter  bere  (:mere)  w. 
1049,1. 'togen]  "hüben Ic.  3.  daz  ez  vil  lüte  erhaltr.  4.1)o'wart  m.  ritter 
edelg.'|dot^i.Mah1g  ritter  wärt  gevellettc.  l650,2.  valte  «?]  schlug  B^. 
mit  iaabt]  ungeschläciit  C,  4.  6c.  d)9r  beiden  her  [dristunt]  ad. 'Er  schlug 
yil  mänig^  wünt  biz  er  daz  her  durchbrach  W.  1052,1.  ward]  was  w, 
2.  US  den  bledhern  h,  stärken]  lietten  (X  stehelln  ad,  4.  er  yalte  manigen 
toten  uf  die  beide  als  der  —  6.  100312.  felde]  gevilde  Cw.  3.  brabten] 
falten  A,    4.  geligen  C,  liden  d^äi^'^töt  1&c. 


1054.  Sie  macbten  eine  wite,     die  brüder  lobsam ; 
^r«a^n  4^r  Jcflpijg  9Qtt>Qr    4p  wilismaB  saimn  -,, 
mit  fünfzehen  Sarrassineai     gm  Martifel  in  daz  lant. 
Wolfdieterich  und  die  sinen     riten  wider  umb  zu  hant. 

1055.  Doch  hetten  sie  in  dam  >Hbüe    oweihimdeEt  aüali  /verkwn. 
sie  suchten  uf  demfelde    diie  br£bie(r  Jioeiigebani^ 
Wember.aiediO  äindan    tmd  miu^geaL  braderibcr, 

die  wurden  an  den  stunden     bestattet  nach  groszer  er. 

1056.  Der  tugentliche  Eiieohe    befaleh  die  ^e  fiin 

dem  grabe,  de  got  der  ri©hB    ward  selber  ge!»get  dn. 
Me  dasne  tusest  vemen  ,  ^t  der  tegen  lofbdam, 
do  befaleh  er  ^ot  yon  I^mel  w  ejlf,  diei^tiPiEi^. 

1057.  Sin  Opfer  daz  was  reine,  daz  der  tegen  det, 
er  weit  nit  erwinden  duröh  niematines  bet. 
daz  er  beÜben  wölte,     im  ward  geflöhet  do,    ' 

er  sprach:  V '13^^^^ r^^j    »ia.fdii^iKU^^rpilaQ, 

1058.  Also  ir  beide  wenent,     sprß'Oh  "yToJfj^er  Dietejp.Qh^ 
ich  nuis  von  hiwen  keren,'     sp  i^p]:ach  der  tegon  rieh. 
Des  morgens  do  ez  tagete,     ein  messe  er  do  vemam. 
do  weit  der  ri^^  «dcd    'seheidMt  do  von  don. 

1059.  Yil  kume  ward  dem  jialde    ndapidto  gegeben 
wenn  er  zu  der  :W»jbat&rt0     aeie  ^baguote  »ätrehen. 
ürlap  er  mit  zühten    zu  dem  gottes  grabe  näm, 
darnach  von  manigem  beide,     also  schied  er  von  dan. 


1054,1.  eine  wite  TF]  einen  nun  iCB,  dän  nunimge  Ü.  12.  der  bmig 
feldt  Ä\  M.  der  kune  selber  entran  B.  M  der  kunig  knne  do  entran  C,  M. 
von  denai  etrite  d^ikimig  kesn«  entran  Vf»  'S.  Matzifdl  T.  4.*W.  mit  den 
sinen  reit  in  die  stat  sh  bant  w.  10>§5;1.  tiat  -er  4.  '%,  nf  d^r  wÜe  ao. 
1056;3.  denne  a.  tusent]  hundert  0.  10S7}2.  Nemans  '(Me  (iemass  ä). 
Er  «iF«l  dsoich  mmands  erw^idea  «einer  lyet  JB.  8.  wölte]  weretr.  4.  here] 
mere  w,  1058|2.  so  feM^  W.  spraoh]  rette  iäJM>.  der  <tegen  lobeMch  A. 
der  tagende  ikh  «.  S.  [con]  A.  4.  8cMde»],kerOT  A.  105^2.  seie] 
Taste  C.  3  nach  C.  zübten]  andaeht  0.  tJrlap  nam  er  i^abe  itdu»t  \Bw. 
4.  helde]  broder  C.  —  alsoO]  do.  Ten^an  CQ  ditteh^azlant. 


—    164    — 


Aventare  wie  Wolfdieterich  sa  dem  beiden  Belian  kam  imd  die  messer 

mit  im  warf. 

1060.  Von  Jberosalem  karte     der  tegen  lobsam. 
do  reit  Wolfdieteriche     mnb  daz  mer  hindan 
bisz  er  zn  den  wüden  Bussen    in  die  gegen  kam 

an  dem  fierzehenden  morgen    für  Buden  nf  den  plan. 

1061.  Vil  süszer  engen  weide     fant  er  uf  dem  plan,    f 
und  ein  bnrg  so  schöne     ward  er  sihtig  an, 

die  was  gemeistert  garwe     von  edelm  marmelstein, 
von  maniger  hande  yarwe     sie  gegen  dem  tegen  schein. 

1062.  Do  der  helt  Wolfdieterich     der  feste  neher  kam, 
wol  hundert  schöner  düme     waren  gewirket  dran, 
und  fünf  hundert  zinnen,     die  waren  löblich. 

do  sach  der  edel  Krieche     ein  wunder  gremlich. 

1063.  So  wunderliches  wunder    wart  selten  ie  gesehen.  • 
der  helt  ie  darunder    begunde  an  die  zinnen  spehen, 
do  er  die  aventure     mit  sinen  ogen  sach, 

die  was  gar  ungehure,     wider  sich  selben  er  do  sprach. 

1064/Wafen  umer  mere,     waz  sol  disz  wunder  sin. 

von  himel  Erist  der  riche     du  mir  din  helfe  schin, 
durch  din  gotliche  ere     gib  mir  dinen  rat, 
sprach  der  tegen  here,     ich  bin  din  hantgetat/ 

1065.  Waz  Wunders  disz  nun  were,     daz  dun  ich  uch  bekant. 
bi  des  burgherren  ziten     was  komen  in  daz  laut 
manig  edel  kristen,     die  weiten  do  bestan. 
also  dure  pfander     musten  sie  da  lan. 


1060.  Ueberachrift  Do  W.  kam  zn  dem  künig  B.  C.  p^isse]  ayentnre 
[saget]  wie  W.  —  Bellian  nf  die  Bnrg  knnt  (kam)  ad,  —  B,  Abschnitt. 
(Aach  T  hat  hier  einen  Abschnitt,),  2,  alnmb  to.  3.  zn  dem  B,  znm  o. 
risen  c.  4.  fehlt  W,  wofür  61,2.  büdin  a,  büden  d,  binden  bc,  Vergl  Za 
546  an  dem  zwelftep  morgen  kam  er  gen  Püdens  anf  den  plan.  (Kein  Name 
in  Y),  1061.  Die  Strophe  fehlt  W.  (und  Y),  2,  aus  60,4  W,  nnd  fMt 
W,  80  fMt  BG»  dafür  w.  Und  nf  der  selben  beide  ein  schöne  bnrge  stan. 
1063,4.  selber,  zn  ime  selber  k;.  .  1064,1.  sol]  mag  Ct  2.  .riche]  here  Cw. 
3.  ere]  gute  BCto,  4.  Din  gnade  mich  behüte  w.  In  w  4  vor  3.  1065,3. 
die  woltent  do  beschowet  han  a,  die  weit  do  beschowen  an  d,  4.  pfander  ab, 
pfuit  A,  pfante  C,  —  mnster  den  do  b,  miest  er  do  c. 


-    165    - 

1066.  WoYon  disz  nan  were,     daz  wil  ich  noh  sagen. 

daz  manigem  helde  kttoe     daz  höbet  ward  abgesoUagen, 
daz  kam  von  zoberlisten*     nie  kein  kristenman 
kante  sich  gefristen,     daz  höbet  most  er  verlorn  han. 

1067.  Belian  der  riche     hette  ein  töhterlin, 
daz  was  minnegliche.    Daz  selbe  megetin 
hette  mit  zoberlisten    manigem  geftlget  das, 
daz  im  sins  herzen  fröde     do  bennmen  was. 

1068.  Wenn  ein  kristen  recke    nf  die  feste  kam, 
Marpalij  die  schöne     nam  sich  sin  denn  an. 

Also  es  gieng  an  den  abent,     so  mnst  er  mit  der  maget 
essen  nnd  schlafen ;     ez  ist  war,  also  nns  daz  ist  gesaget. 

1069.  Also  er  mit  der  frowen    hin  zu  bette  kam, 

nnd  sie  solte  beschlafen,  also  wip  noch  dnnt  die  man, 

so  ward  er  getrenket     mit  tw^me  so  zn  hant, 

ein  sorgsames  schlafen    ward  dem  helde  do  erkant. 

1070.  Belian  der  riche     hette  ein  gewnnheit, 

daz  er  alle  morgen     zn  der  kemnaten  schreit. 

waz  ritters  was  gelegen    bi  dem  megetin, 

sie  namen  in  yon  dem  bette,     ez  mnste  sin  ende  sin. 

1071.  Man  warf  in  zn  der  erden,     sin  martel  die  was  gros. 
^         mit  einem  dilen  sneUe     daz  höbet  man  im  abeschos 

und  stecket  es  an  die  zinnen,     TU  manigem  we  geschach. 
daz  was  die  aventnre,     die  Wolfdieterich  do  sach. 

1072.  Der  eine  turn,  den  sach  man    über  die  andern  gan, 
do  hette  der  übel  beiden     die  höpter  gestecket  an. 
Also  waren  die  zinnen    mit  höptem  wol  bestaht. 

Er  wände  ir  werent  tusent,     also  het  er  es  in  siner  aht. 


1066,2.  küne]  gewereöw.  4.  —  er  must  daz  hobt  do  lanta.  1068,2. 
Marplay  a,  Marplia  d,  Marpilien  h,  MarpiHon  c,  Marpsley  Y.  4.  und  dar- 
nach Cw.  als  man  aus  saget  Cw.  1069,1.  er  denn  to.  2.  solte  bi  im 
schlaffen  A,  solten  bi  einander  s.  B,  —  noch  iH>r.  wip  fo.  den  wiben  c.  die] 
den  K  als  wip  dunt  und  man  BO,  also  die  wip  noch  dunt  den  man  A, 
3.  twabuel  dolen  AB.  tolen  C,  doln  a,  walmen  be  (fMt  d,),  1071,4.  ersach 
C.  —  riche  do  beschach  a.  1072,1.  turre  was  hoch  aüe.  mach  sachf  in  W. 
den  sach  er  w,  über]  für  J..  3.  waren]  het  er  w.  besteckt  A,  bestackt^B, 
bestat  a  bedacht  a,  bestalt  hcKfMt  C),    Er]  Wolfdieterich  W, 


-  m  ^ 

1073.  Der  graben  wttreÄ  ntli^j    iFdr  wai?  so  wiösent  dag. 

unddnP»t2et  fiat  mtermelisttietf    imd  mvfc  ms»i^r  Bttäder  gleto'^  /  ^.  ^*  '*'^ 
/  /.  wiA  iuf  ^h9.  W8.8  die  brocke    ttd  dw  graben  ttbei^ogerc.  -»»^^y^ 

ez  mob4e<  nii  däriü  weni^  za  eim  döir,     er  ksm*  Aii  darttber  in  ge- 
flogen* 

1074.  Do  Wolfdieteriche     die  bürg  anesach, 

der  tegen  löbliche  wider  sieh  sieh  selber  c^raohi 
'ich  gesach  mit  minen  ägen  nier  bürg  so  wnasaii^ 
wölte  got  von  himel,     sölte  sie  zu  Knnstenopel  stan. 

1075.  Do  sprach  mit  trurigemr  moie    der  forste  lob«aia;: 
'daz  sie  zu  Erieehen  hetten    min  eilf  dienstman^ 
eine  bürg  so  schöne,     so  weit  ich  gerne  leben, 
und  in  dem  eilende     mit  groszen  sorgen  streben. 

1076.  Nun  band  sie  leider  keine,     die  naht  get  xiicb  an. 

ich  sölt  riten  gen  der  bürge^     so  ist  daa  zeichen  so  freissuif. 
ez  stecket  an  den  zinnen    xoanig  hopt  so  wunneglidiu 
dovon  wag  ich  ez  ungeme,     sprach  Wolfdieterich. 

1077.  Noch  mus  der  eilende     wagen  sinen  lip, 
nuwent  nach  der  spise,     ez  si  man  oder  wip. 

ich  wil  riten  gen  der  bürge,     ob  der  wirt  it  milte  si.  vfi^yJ,'H^\ 

wer  weis  umb  sinen  orden,    im  wunet  lihte  tugent  bi.' 

1078.  Do  reit  Wolfdieteriche     gegen  der  bürge  dan.     f 
daz  sach  ab  eime  venster     der  beiden  Belian. 

er  hies  sich  bereiten     die  keiden  freisan, 

daz  sie  mit  im  giengen     gegen  dem  Eristenman. 

1078. 'Du  solt  euch,  sprach  der  heiden,     schöne  dobter  min^    f 
den  gast  wol  enpfahen,    also  liep  ich  dir  müge  sin« 
ich  sihe  noch  an  der  bürge     eine  zinne  1er  stan, 
do  mus  uf  min  truwe     sin  werdes  houbet  an. 

1080.  Wie  balde  Wolfdieteriche     gen  der  bürge  reit, 
also  vermess^iehe    der  fürste  imyerzeit. 


1073,4.  nit]  nüt*  C,  Äitoait  oA.  [wen  zu  eim  dor]  C.  1074,1.  btttg] 
brucke  äh.  107S,1.  AlJo  öprach  mit  JÄmer  G.  Da«  wolt  ich  an  discr  statte 
(an  diöen  stmiideh  hc)  gpaJr  erwüHöchdt  han  w,  1077,1.  Koöh  Ä'\  Dicke 
3.  it]  icht  a.  1078  «.  1079  n^r  t>*  iio.  (auch  nicht  T).  1080,1.  Dar- 
nach in  }Lxatten  sthndeü  als  uns  die  warhöit  «eit,  1  kam  tu  dem  tor  ge- 
ritten der  w. 


do  erbeiste  von  dem  rp^^,    der.  URe^j^^lte  ^f^f^ 
die  porte,  bißz  ai;^  d^^ii  a^gej.    wjjt,^  ^^4  ?tf«9.1w^ 

1081.  Do  der  fürste  gute     ij)^  ^  t^rgj  k^-m» 
mit  vil  hohem  mvte,    Ititip  gw  ii^geg^^, 
Belian  der  riefen     mit  i^^g^ni^^ii^  v^jfClen  n^jf^^ 

von  pfelloT  und,  yoft  si^in    tn^jQA  ^ie  ri,9^LH  W^d^  W- 

1082.  Gramabet  (Je^  yp?:tj^ej    i^  ßiflt,  ros  gWW^ 
Belian  der  richi^    ^9^01  ^  i^i^  g^S^)?^ 

Er  enpfieng  in  mit  fyöden.    i^d  nj.it  Tup^tw^w  dajlpi^ 
Do  enpfieng  in  mi%  öJ^Pl^Q   ^fff^^  teidefl,  fri, 

1083.  Ein  heidenscjjeif  rittÄi^    von  des  l^l^igee^  st<5h9,r^ 
der  kam  zu  im  gegang^    ^4  'vjiqH  W  w%fei;i(  kjl^ 
gerne  han  genmne^.     do  ^X^}^  zoir^QgUcJi, 

von  den  wilden  KrietpU^     Wolf  l;i,er  5)jij^t^;r^9U  ^ 

1084.  'Ich  bin  i;i?  ^i^er  geg^n    bttrtig,  spr^cfe  ^r  tege»> 
do  spirfg^nt  al^ei  gea^e    4as  aitt^n  zu  pöag^A, 

daz  sie  bi  in  bkeha,ltent     ir  «teheUi^  ^%t> 

nach  der  s^elb^JH  ge,^^hc^^^;t    m^h  d^  leb^ft  «t%i'' 

1085.  Ein  heiden£K)hev  ritter  von  des  kUniges  sohar 
sprach  mit  rede  bitter  zu  dem  Erieohen  dar  s 
'Waz  hofzühte    kniment  ir  pflegend 

ir  dunt  also  ein  armer,     der  sich  des  libe»  hat  erwegen.^ 

1086.  'Nein  ich,  uf  mia  truwe,     «prach  Wolf  liier  Dieterioh 
ich  getruwe  wol  ^u  genieseai     des  künigs  ztthte  rieh. 


1081,2.  gegan]  gan  A.  sach  er  gegen  im  gan  w.  (3  —  den  riehen).  4. 
richtig,  fehlt w.  1082,1.  Gramabet  ».  1116,1.}  Gramelanto,  Giamolti»ftc 
Gramaliet  d]  Yen  liebe  W,  2—4  fehU  ad,  2.  siohe]  lia^  A.  In  den  selben 
stunden  kam  euch  der  kunig  gegan  iß*  3.  Sie  enpfiengien  in  BÜt  falsche 
AB.  Er  enpfieng  in  niit  ft?eiden  und  untmw-  waa  darbj  G.  Er  eapfi^gin  wol 
mit  worden  und  mit  —  &c.  1082,1.  fMt  od  8.  zn  [im]  A.  weit  im  AB.  Der 
wolte  haben  enpfa^igen  von  im  sin  —  €.  Daz  awert  von  den  henden  wolt 
er  dem  f&raten  klar  w,  3..  Des  antwurt  im  balde  der  edel  forste  rioh  (X 
Mit  yalsche  han  empfangen.  Do  sprach  Wolfdietorich  to.  zomlich  A.  4.  üa 
dem  beiden  vermessen  ich  sage  (versage  eahe,)  110h  sicherlich^  1084,1. 
bin  geborn  usser  A.  [hurtig]  A.  der  küne  tegen  A.  2.  t-t  p<4iher  zühte 
pflegen  w.  3.  behaltent  Ow,]  haben  AM.  1085,8.  waa]  weJiQhj»,  welker, 
weller  Cw.  ir  dan  (denna)  Cko,    4.  dwit  reht  also  A,  verwegen  Omt. 


—    168    — 

In  diser  guten  feste    ich  ane  sorge  stan. 

MiTi  swert,  sprach  der  eilende,     wil  icTi  doch  in  handen  han. 

1087.  Do  der  übel  heiden     sin  rede  do  vemam, 
do  sprach  zomiclichen     der  heiden  Belian : 
'Sag  an,  ritter  edel,     waz  ist  daz  gewerbe  din? 
Allez  daz  ir  gebietent,     damit  sol  ach  gedienet  sin. 

1088.  Gnade,  heidenscher  herre,     do  such  ich  einen  man, 
dem  weit  ich  gerne  dienen,     so  ich  beste  kan. 

wo  man  mit  dem  swerte     zn  strite  s5lte  gan, 
da  weit  ich  allzit  gerne     bi  den  fordersten  stan. 

1089.  Do  sprach  der  übel  heiden:  'wiltu  bi  mir  bestan, 
min  schöne  tohter     soltn  zn  wibe  han. 

I  ir  sint  wol  hundert  ritter     gelegen  nahe  bi, 
sie  ist  noch  ein  megetin     und  aller  manne  fri. 


1090.  So  einer  ein  naht  bi  ir  gelag    und  sie  nit  zu  wibe  gewan, 
an  dem  andern  morgen    must  er  daz  hopt  verlorn  han. 
Also  mus  euch  dir  geschehen,     wiltu  sie  bestan. 
'Gnade,  heidenscher  herre,     land  mich  ein  urlap  han. 

1091. 'Gerne,  sprach  der  heiden;     zeuch  im  sin  ros  dar.* 
dar  uf  was  schier  gesessen     der  edel  ftlrte  klar; 
also  zomlichen     reit  er  für  die  porten  dan. 
Do  het  sie  mit  zoberlisten     einen  sew  für  die  bürg  gelan. 

1092.  Do  sprach  Wolfdieteriche,     der  userweite  man;- 

'welcher  übel  tufel    hat  den  se  fOr  die  bürg  gelan? 
do  ich  herin  reit,     do  stunden  blumen  und  kle. 
sol  die  so  gar  verderben     der  ungefüge  se?^ 

Nach  1086  hat  w  eine  Strophe: 

5.  Die  heiden  gedahten  alle      dich  hilfet  doch  nit  der  list. 
Denn  biz  uf  den  morgen      lenger  hastu  kein  frist, 
80  gewinnen  wir  dir  slaffend      doch  daz  leben  an. 
daz  swert  ward  dem  eilenden      doch  in  der  band  gelan. 
1087,2.  zomlichen  Ä]  gar  snellecliche  w.         1088,4.   allzit]  alwegen  Ow. 
1089,1.  mir  hie  bestan  Ä,  wiltn  (hie)  bi  mir  gm  Cw,    2.  So  gib  ich  dir  zu 
wibe  die  schöne  tochter  min  Cw.        1090,8.  beschehen  Cw.  sie]   bi  ir  B, 
1091,1.  zeuch  B]  man  zoch  C,  er  zoch  Ä,  sin  ros  zoch  man  im  dar  w, 
8.  Do  reit  er  gegen  der  porten  die  wart  im  uf  getan  w,    4.  betten  sie  (7. 
[listen]  0.  bürg]  porten  Äi  Do  was  mit  zoberlisten  ein  se  —  w.        1092,2. 
den  se]  uns  hie  Ä*    4.  sol  ich  so  —  in  dem  ung.  se.  c. 


-    1691    - 

1098.  Do  sprengte  er  in  das  wasser    der  nserwelie  man. 
do  triben  in  die  wellen    hmder  sich  liindan. 
do  schlagen  in  die  onden     den  forsten  lobsam, 
daz  er  mnst  entwichen     wider  in  die  bürg  hindan. 

1094.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    'herre,  dnroh  diner  namen  dri, 
hilf  und  rate,     waz  mir  daz  wegste  si. 

Ich  bestände  uf  goz  erbermde     einig  hundert  man. 
verzagte  ich  an  der  maget,     ez  ist  nnmenlich  getan. 

1095.  Herre  sant  Jerge^     da  solt  mir  bigestan, 

and  la  mich  geniesen,     daz  ](di  diu  hemde  an  han. 

Spreng  ich  in  daz  wasser,     so  tribent  mich  die  onden  dan ; 

geminne  ich  denn  die  jonkfrowe,     goz  hold  mas  ioh  verlorn  han. 

1096.  Daz  so  manig  ritter    verlorn  hat  hie  den  lip 

und  sie  heiset  ein  jonkfrowe    and  wart  noch  nie  ein  wip. 

e  daz  ich  hinnen  rite,     sprach  der  werde  man, 

so  mas  ich  e  versuchen    wie  ez  umb  ir  minne  si  getan. 

1097.  Do  reit  Wolfdieteriche.    in  die  barg  wider, 

do  erbeiste  er  tegenliche    von  dem  rosse  nider: 
'beiden,  la  sehen  din  tohter,     ist  sie  ipch  des  wert, 
ob  min  Mes  herze     ir  edel  minne  begert  ?* 

1098.  Man  braht  die  junkfrowen     mit  sehzig  megden  dar, 
sie  Iaht  us  in  allen     als  ein  rose  us  andern  blumen  gar. 
sie  was  also  ein  bilde,     daz  schOne  entworfen  si, 

doch  wonte  ir  groszen  schöne    lützel  valsches  bi. 

1099.  Do  sprach  der  übel  beiden:    *wie  gefeilet  dir  die  dohter  min?' 
do  sprach  Wolfdieteriche:    'wie  mOhte  sie  schöner  gesin? 


1093,1.  sprengte  Ä]  sprangte.  2.  Do  begondent  die  onden  vaste  g^en 
im  uf  g&nw.  3.  sie  slngent  so  kreftigliche  nf  ros  und  uf  man«?.  1094,1. 
herre  got  C  dine  a.  2.  Bäte  mir  zu  disen  ziten  C.  Bäte  mir  durch  din 
gnade  w,  —  wegst  Ba]  beste.  3.  nf  din  gnade  hundert  man  nzerkom  Cw 
4.  Minne  ich  die  heideninne,  so  han  ich  din  bald  yerlom  Cw.  1095,2.  an 
minem  Übe  han  W.  4.  Verzage  ich  an  einer  (der  to)  jnngfrowen  das  ist 
unmenlich  (wunderlich  bc)  getan  Ow,  1096,1.  Daz  bi  ir  s.  —  |ldc]  w, 
2  C.  Und  dennoch  heisset  ein  j.  AB.  und  ist  ein  wip  Ä.  und  nit  war  ist 
und  heiszt  ein  weip  B.  Und  sie  noch  heisset  ein  inaget  und  och  nie  wart 
ein  wip  w.  3.  ioch  ad]  wol  b,  doch  G,  fehlt  AB.  1097,4.  ob]  das  Ow. 
edlen  minnen  B.  1098,2.  für  sie  alle  G,  vor  in  [allen]  a.  [az  a.  bL  g.] 
dar  G,  figelfar  c.  4.  ir  liebten  farwe  w.  valches]'  valsch  Ä\  truwen  he. 
1099,2.  sie  fMt  A. 


^  j7a  — 

daz  ir  nun  aJkiH»!    d»f  d^we^gege^Oii, 

so  weit  ich  mit  t^  wagei»^.    mMOt  W^  unii  mi»  Ise-ben. 

1100.  Do  sprach.  i»x  ubeLh^idw ;  Vwder  KriatQiwm«!,, 
dinen  guten  hamesch     mus  ich  Ton  dir  han ; 

de»  wil  ioh  (Kr  behalten,     bisz  ez  morn  beginnet  tagen.*' 
*Wer  geh  mir  in  danne  "wider,     so  ich  hinnen  weite  jagen? 

1 101.  Do  sprach  4i<^  hi^iidAQWM,     (Ji^  froiw-e  wolgQt^Q : 

daz  las  zu  minen  tugenden,     du  wer  der  Kristenman, 
ich  antwirt  in  uch  wider     an  uwem  stolzen  Kp.* 
Ich  lan  mich  an  uwer  true,     heidenischez  wip. 

1102k  Do-  «Qstivdkeft  im  die  riemen    die  firowe  wolgetan, 
mit  also  guten  i^tUütjQi;^    ^XK  heMberg  sie.  da  najopi., 
Sie  trug  i»  in  ein  kamor»    clot  er  wo],  behaltßÄ  kg^ 
Hei  waz  liebe  die  frowe,    gßge^  dew  heixe»  ptog^ 

1103.  Uf  den  sal  in  fürte     der  beiden  Belian. 
do  kam  die  junkfrewe     gen  im.  gegan. 

sie  enpfieng  in  also  schone     den  fürsten  wandels  hi, 
one  ires  vatters  wissen    was  sie  im  mit  truwen  bi. 

1104.  Sie  sas  zu  im  nahe     die  herliche  magetjj 

sie  begunde  in  umbefahen     mit  armen  als  man  saget^ 
daz  ez  dem  ritter  edel    wol  muste  behagen, 
sie  begunde  im  heimlichen     iren  willen  sagen. 

110&.  8iQ  «p?»ch:  'fdrrte  edel,    yorsmehQ  ?iit  minen  gru9. 

^^.f&il^^^  die  Qg^i,  als  eim  falken^    farwar  ieh  daz  jehen  mus, 

ich  gesach  mit  minen  ogen  '  nie  so  schönen  man. 

daz  so  maniger  ist  hie  verderbet,     niht  uch  d?iz  gesQhaden  kap.' 


10?§,4,  ao  weit  ich  gerne  »liesge»  (fliesen)  mit  vi  »in  werde»  leben  w. 
11003.  befcaJteB}  verder  kristenman  t9,  4.  wider,  oh  ich  mome  rite  von 
dan  w,  U01,l.  die  alt  heidinne  (heidenin)  Cw,  2.  tagenden]  truwen  Cw. 
1102,1.  Mit  i?  schnewissen  henden  C.  Daz  swert  und  den  schilt  hehpa  hals- 
herg  g^  geaam  w.  3.  kamer  0]  kemnate.  wol  inne  A,  4.  junkfrowe  ätte. 
dem  h^Tfm  aä]  WoKdieterichen.  1103,1.  In  forte  uf  den  sal  W,  Mit  dem 
kunige  ri^h  gie  do  dei  edel  man  w,  2.  Vi  em  paUswt  schöne,  sin  dohter 
lohsam  ^  %  wandeU  JPO]  soha^des  Ä.  den  werden  fursten  fri  lo.  4-  wil- 
len Cw.       1104,2.  also  man  uns  A    3.  muste  wol  Cw]  wol  jpooht  5, 


—  «J  — 

1106.  'leb  ban  mick  an  nn^  imiw%,    jnnkfronM^  golanw 
ir  sint  von  ganzer  scktee*    so  leht  wol  getenv 
daz  uwer  liehte^£ffln«wr    Irein  falaoli  bi  «  doL 

waz  ir  miir  7«rbitttetid»    geime  ioh  daz:  msAean.  sqL! 

1107.  Einjinde^was  gegc^(8§||«    qf  dei»  palasi^  iiGJb^ 

oben  in  den  scbosseiK    sau  maosog  i?9gel  wns^eigUotL 
die  waren  ergrabcin  woba    laiii^anig^m.  e4elB  g^t^in, 
daz  werk  waa  alsa  «p^ne     mii  eäeln,  b^irlin»  klftin. 

1108.  Durch  den  stam  veste     manig  ror  ^on  silber  gie 
Tiz  bis  an  die  este,     daz  ie  ein  vogel  gefie. 

daz  was  also  getibtet,.     zwen  blasbeige  warent  ^t 
mit  meisterschefte  geribtet     niit  wigem  silber  Uax.. 

1109.  Also  man  die  beige  rürte     bi  der  linden  rieb, 

den  wint  sie  balde  fürten     in  die  roren  minniglicb* 
der  begnnde  danne  dringen     durcb  die  rorei;i  bol^ 
und  die  vögel  zwingen»     daz  si  alle  sungen  wol. 

1110.  Under  der  linden  scböne     sacb  man  ein  tafel  stan, 
die  man  sol  bitlicb  brönen ;     die  was  so  wol  getan, 
von  wisem  belfenbeine.     ein  gesidel  geribtet  was 
von  rotem  marmelsteine,    dar  uf  wol  tusent  ritter  sas. 

1111.  Und  also  zu  bocbgeziten     Belian  zu  tiscbe  gie 
in  dem  palast  wite^     der  beiden  nit  wsM% 

er  bies  zwen  ritter  fridolfte     die  belg^e  zieben  zu  bant» 
do  dienten  im  ztt  tisObe     di^  vogel  aldant« 

1112.  Mit  diser  bupser  gezierde     lan  wir  die  rede  gestan. 
Do  kam  vil  scbiere  gegangen     der  beiden  BcjUaUf 
do  der  beld  von  KriecbeBk    bi  sioer  tobter  saa, 

sie  trugen  alle  gUcbe     dem  werden  ritter  bas. 


1106,1,  Er  spracb  schöne  jungfrowe,  icb  bsin  micb  an  ucb  verlan  w. 
3.  kein  falsch]  it  falsches  &c.  u  -4.]  ir  4.  mir  gerattet  —  folgen  B.  1107,1. 
Do  was  in  dem  sal  g.  ein  linde  von  golde  breit  w»  2.  obenan  in  Ä,  obenan 
sas  in  dem  schösse  a.  vogel  gemeit  w,  8.  wehe  C]  swere  ÄS]  spehe  te. 
darin  manig  edel  gestein  w.  4.  Was  gesmelzet  wehe,  geviert  mit  berlin 
klein  w.  1108,1.  nz]  uf  B.  2.  daz]  biz  A,  ie]  ie  die  rör  a]  jedes  ror  d. 
jede  rot  0.  S.  geribtet  alle,  4.  gedihtet  O,  gewirket  &c.  mit  w.  ».]  biz 
uf  (in)  die  raren  (vogel)  w.  1109,1.  Und  also  AB,  dri  beige  hinter  rikrte 
A.  1110,2.  sol  «0  A,  8.  [helfrai]  A,  —  dammb  ein  gesidel  was  w.  4. 
hundert  C,        1111,8.  frische]  freche  A, 


—    173    — 

1113.  In  der  selben  stnnde     der  beiden  nnd  sine  man 
wolten  do  zu  tische     mit  einander  gan. 
Manig  tiscblacben  webe     ward  damf  getragen, 

von  golde  manig  werk  spehe,     also  wir  bören  sagen. 

1114.  Der  beiden  sine  beide     zu  tiscbe  sitzen  bies ; 
den  werden  gast  edel     der  wirt  nit  enlies, 
mit  siner  tobter  scböne     er  in  do  essen  bat. 

Er  spracb :  'gnade  berre,     des  land  micb  baben  rat. 

1115.  Do  spracb  der  beiden  wilde:  'ir  werdent  nit  erlan. 
'So  sol  ez,  künig  berre,     gerne  wesen  getan. 

An  des  tiscbes  ende    zu  oberst,  also  man  saget, 

ward  dem  fttrsten  eilende     zu  gemasse  geben  die  maget. 

1116.  Grramabet  der  portner    bub  sieb  balde  dar, 
do  er  ob  dem  tiscbe     des  beides  ward  gewar, 

er  winkte  im  mit  den  ogen,     daz  er  es  liesze  sin, 
daz  essen  daz  do  were     brot  und  aucb  den  win. 

1117.  Der  wirt  bies  zieben  swinde  die  blasbelg  in  dem  sal.      ^^ 
do  sungen  uf  der  linden     die  vogel  uberal. 

jeglicber  sin  wise     sang  an  derselben  stund, 
daz  der  beld  der  spise     vergas  in  dem  mund. 

1118.  Die  maget  sacb  mit  ogen     den  werden  Kriecben  an. 
sie  spracb :  'nun  essent  faste,     ritter  lobsam. 
drank  und  aucb  die  spise     die  sind  beide  gut, 

laut  ucb  nit  verdriesen,     ritter  bocbgemut.* 

1119. 'Nun  lone  dir  got  von  bimel,     edeles  mägetin, 
barte  guter  wille     ist  mir  bie  worden  scbin, 
daz  icb  ez  nummer  mere    vollen  prisen  kan, 
der  guten  bandelunge,     die  ir  mir  band  getan.' 


1113,3.  wart  schiere  dar  getragen  Cw.  4.  Manig  werk  von  golde  w. 
1114,2.  der]  den  Ä,  der  wirt]  er  do  bc.  3.  er  in  (do)  Cw]  der  künig  in  AB, 
1115,1.  des  werdent  ir  a,  wir  went  dich  es  b.  1116.  Die  Strophe  nicht 
in  w,  (aber  in  T,),  1.  portener  0]  beiden  AB.  1117,4.  der  held  w.] 
Wolfdieterich  TF".  1118,3.  Cod.  [die]  sind  AB.  beide]  auch  harte -4]  herre 
B.  daz  ist  alles  gut  hc,  4.  Dovon  lieber  herre  suUent  ir  haben  hohen  mut 
w.       1119,1.  edele  A.    3.  vol  J.,  volle  a. 


—    178    — 

1120.  Dis  mas  mit  fröden  '  ward  do  benmnen. 

do  sasen  ob  dem  tisdie     dia  starken  beiden  fromm, 

die  der  riebe  künig    bet  uszerwelt. 

sie  bliekten  dieke  mit  ogen     an  den  werden  belt. 

1121.  Ir  einer  spracb  zn  dem  andern    gütlicben  dan: 
'dirre  scböne  recke     mus  den  lip  verlom  ban/ 
etlicbem  Sarrassine    was  sine  swere  leit, 

docb  was  ir  micbel  mere,  .  die  im  frompten  arbeit. 

1122.  Mit  vil  werden  zubten     der  konig  lobsam 
blicket  ob  dem  tiscbe     sin  scböne  tobter  an. 

er  lacbete  und  scbimpffce    gen  der  werden  maget. 
waromb  er  daz  dete,     daz  wirt  ucb  scbier  gesaget. 

112B.  Sie  spracb:  Vatter  bere,     waz  lacbend  ir  miob  an?* 
des  antwirt  ir  balde     der  beiden  Belian : 
Heb  mag  ez  nit  me  behi,     liebes  töbterlin, 
dicb  sol  baben  zu  träte     diser  edel  ritter  fin/ 

1124.  Also  sie  .ez  ungern  dete,     dem  gebarte  sie  geliob. 
Nun  meinte  der  übel  beiden,     ez  solte  gauf  für  sieb 
umb  die  junk&owen    und  umb  den  werden  man. 
Der  keiserlicbe  Kriecbe    antwirten  do  began 

1125.  Harte  listeglicben     dem  beidenscben  man, 
also  ez  dem  degen  küne     mit  eren  wol  gezam. 
er  spracb :  'kunig  riebe     uf  die  truwe  min, 
icb  bin  gar  zu  swacb     der  scbönen  tobter  din, 

1126.  Daz  sie  mir  würde  zu  wibe,     künig  tugentsam. 
du  brecbest  dinen  orden,     daz  wer  nit  gut  getan. 
Mom  bi  des  tages  zite     mus  icb  binnen  fam. 
künig  die  tobter  dine     soltu  baz  bewam. 


1120,1.  Daz  mas  wart  von  in  allen  mitfrdden  do  genomen«^.  2.  frune 
b.  3.  kunig]  beiden  Cw.  1121,1.  gütlicben]  tngentlicb  Ow.  4.  fnu&ten] 
prufeten  a,  trugent  b,  dugen  c,  scbuffent  d,  —  arbeit  B]  swere  A  (olme 
Beim),  lait  G,  berzeleit  to.  1122,1.  der  beiden  Belian  ö.  3.  scbimpfte] 
smierte  w,  werden]  stolzen  Ou;.  1123,1.  berre  Ca,  und  berred.  2.  Belial 
A,  4.  trute]  gemabel  hc,  1124,1.  gebarte  öw,]  det  AB,  2.  gan  alle  m 
V.  3  vor  umb.  3.  Gan  mnb  den  ritter  edele  den  tu  künen  man  w.  4.  [do] 
A,  1125,4.  icb  bin  nf  min  truwe  zti  swacb  der  tobter  dina6.  1126,27 
feMm  w,  stehen^  aber  Y,    8.  Ton  binnen  B(X 


—    173    — 

1113.  In  der  selben  stunde     der  beiden  nnd  sine  man 
weiten  do  zu  tiscbe     mit  einander  gan. 
Manig  tiscblacben  webe     ward  daruf  getragen, 

von  golde  manig  werk  spehe,     also  wir  boren  sagen. 

1114.  Der  beiden  sine  beide     zu  tiscbe  sitzen  bies ; 
den  werden  gast  edel     der  wirt  nit  enlies, 
mit  siner  tobter  scböne     er  in  do  essen  bat. 

Er  spracb :  'gnade  berre,     des  land  micb  baben  rat. 

1115.  Do  spracb  der  beiden  wilde:  'ir  werdent  nit  erlan.* 
'So  sol  ez,  künig  berre,     gerne  wesen  getan. 

An  des  tiscbes  ende    zu  oberst,  also  man  saget, 

ward  dem  fttrsten  eilende     zu  gemasse  geben  die  maget. 

1116.  Gramabet  der  portner    bub  sieb  balde  dar, 
do  er  ob  dem  tiscbe     des  beides  ward  gewar, 

er  winkte  im  mit  den  ogen,     daz  er  es  liesze  sin, 
daz  essen  daz  do  were     brot  und  aucb  den  win. 

1117.  Der  wirt  bies  zieben  swinde  die  blasbelg  in  dem  sal.      ^^ 
do  sungen  uf  der  linden     die  vogel  uberal. 

jeglicber  sin  wise     sang  an  derselben  stund, 
daz  der  beld  der  spise     vergas  in  dem  mund. 

1118.  Die  maget  sacb  mit  ogen     den  werden  Kriecben  an. 
sie  spracb :  'nun  essent  ftiste,     ritter  lobsam. 
drank  und  aucb  die  spise     die  sind  beide  gut, 

laut  ucb  nit  verdriesen,     ritter  bocbgemut.* 

1119. 'Nun  lone  dir  got  von  bimel,     edeles  mägetin, 
barte  guter  wille     ist  mir  bie  worden  scbin, 
daz  icb  ez  nummer  mere     vollen  prisen  kan, 
der  guten  bandelunge,     die  ir  mir  band  getan.' 


1113,3.  wart  scbiere  dar  getragen  Gw.  4.  Manig  werk  von  golde  w. 
1114,2.  der]  den  Ä,  der  wirt]  er  do  5c.  3.  er  in  (do)  Cw]  der  künig  in  AB. 
11 15,1'  des  werdent  ir  a,  wir  went  dicb  es  &.  1116.  Die  Strophe  nicht 
in  w.  (aber  in  T.),  1.  portener  0]  beiden  AB.  1117,4.  der  beld  w,] 
Wolfdietericb  TT.  1118,3.  Cad,  [die]  sind^JB.  beide]  aucb  barte -4]  berre 
B.  daz  ist  alles  gut  hc.  4.  Devon  lieber  berre  sullent  ir  baben  beben  mut 
w,       1119,1.  edele  A,    3.  vol  J.,  volle  a. 


—    173    — 

1120.  Dis  mas  mit  fröden     ward  do  benumen. 

do  sasen  ob  dem  tische     die  starken  beiden  frumen, 

die  der  riebe  künig     bet  uszerwelt. 

sie  blickten  dicke  mit  ogen     an  den  werden  belt. 

1121.  Ir  einer  spracb  zu  dem  andern     gütlicben  dan: 
'dirre  scböne  recke     mus  den  lip  verlorn  ban.' 
etlicbem  Sarrassine     was  sine  swere  leit, 

docb  was  ir  micbel  mere,     die  im  frompten  arbeit. 

1122.  Mit  vil  werden  zubten     der  kunig  lobsam 
blicket  ob  dem  tiscbe     sin  scböne  tobter  an. 

er  lacbete  und  scbimpfte     gen  der  werden  maget. 
warumb  er  daz  dete,     daz  wirt  uob  scbier  gesaget. 

1123.  Sie  spracb:  Vatter  bere,     waz  lachend  ir  micb  an?* 
des  antwirt  ir  balde     der  beiden  Belian : 

'ich  mag  ez  nit  me  behi,     liebes  töbterlin, 
dicb  sol  baben  zu  trute     diser  edel  ritter  fin/ 

1124«  Also  sie  .ez  ungern  dete,     dem  gebarte  sie  gelicb. 
Nun  meinte  der  übe!  beiden,     ez  solte  ganf  für  sieb 
umb  die  junkfrowen     und  umb  den  werden  man. 
Der  keiserücbe  Kriecbe     antwirten  do  began 

1125.  Harte  listeglicben     dem  beidenschen  man, 
also  ez  dem  degen  küne     mit  eren  wol  gezam. 
er  spracb :  'kunig  riebe     uf  die  truwe  min, 
ich  bin  gar  zu  swacb     der  schönen  tobter  din, 

1126.  Daz  sie  mir  würde  zu  wibe,     künig  tugentsam. 
du  brechest  dinen  orden,     daz  wer  nit  gut  getan. 
Morn  bi  des  tages  zite     mus  ich  hinnen  farn. 
künig  die  tobter  dine     soltu  baz  bewam. 


1120,1.  Daz  mas  wart  von  in  allen  mitfroden  do  genomeni&.  2.  frmne 
b.  3.  knnig]  beiden  Cw.  1121,1.  gütlichen]  tugentlich  Cw,  4.  &nmten] 
prufeten  a,  trugent  6,  dugen  c,  schuffent  d,  —  arbeit  B]  swere  Ä  (ohne 
Beim),  lait  C,  herzeleit  w.  1122,1.  der  beiden  Belian  C.  3.  schimpfte] 
smierte  w.  werden]  stolzen  Ow.  1123,1.  herre  Ca,  und  hened,  2.  Belial 
A.  4.  trute]  gemahel  5c.  1124,1.  gebarte  Cw.]  det  AB.  2.  gan  aUk  in 
V,  3  vor  umb.  3.  Gan  umb  den  ritter  edele  den  tu  künen  man  w.  4.  [do] 
A.  1125,4.  ich  bin  uf  min  truwe  zu  swach  der  tobter  din  oh,  1126,27 
fM&a  Wf  stehen^  aber  T,    8.  Ton  hinnen  B(X 


// 


—  iW  — 

1127.  Mit  keiner  heidinne    jBBAg  didli  halben /e ; 
daromb .  m  {iniiiem  siaflae    >det  «s  onir  danmer  we, 
daz  sie  min  kebs  were,    .^n»ek  Wolf  Iher  Dieievicii. " 

ez  duhte  rnMi  ein  aaiohel^swfiiB/    aao  >reäie  >der  Üagonldidi. 

1128.  Der  künig  uz  istftrkem  gcmme  irftien  do  rbegan. 
sin  zom  begunde  iliirwairim  cgen  liem  üvterdoi  änaou 
Viel  schiere  der  ellaftde  'des  ^beiLdens  hasiaBsach, 
mit  togeniflidhfin  mtzan    «r  sa  deoi  dottni^  iqparadi. 

1129. 'ich  wände,  sprach  mit  j^ühimoL   der  uaearvpeite  imaa, 
daz  ich  künig  riohe     nst  Übels  >heifcte  geian, 
daz  ich  dir  für  ileite     dentgebc^tenJUBn, 
tind  dir  daa  beste  iseiki^    JaeMeiL,  smib  die  tohter  dinl.' 

1 1 80 .  Mit  falsche  s|xraoh  dar  .hawien::    'ist  »daz  dxi  ez  nit  iduiitiy 
so  wil  ich  dich  bezwingen,     daz  du  es  ton  nrast. 
Wie  ir  ez  angefahenity     ez  mag  andeics  'nit  ^ergan, 
Marpali  die  schöne,    juthaantir  jsa  wibe^han.' 

1131 /Künig,  eins  mmames  mitflgen    (8Ql>er  «gerne  tan. 

ich  nim  ez  id^miniacxiwB,     ez  ist 'ein  ifristom,^'.     'H%^^iMJmM 
waz  der  man  omis  liden,    «laz  gmf  er  ifrölieh  an, 
so  kan  im  dester  ^^ner    ^an  (den  werben  mruyifi^gftn/ 

1132.  Hie  gelobet}  er  zu.vdhe    >die  iheräddhe  loagat, 

des  frowet  sich  <on  izfwiM    manig iheiden,  also  man  ea^L 
do  stunt  dobi  nahen   ifiromsdiefc  der  tpßiHmerf 
er  klagte  heimliohen    des  mteiden  Iwldes  Bwer« 

1133  Sie  bot  im  dick -den  i»B^bfii:,     darmiffi  dem  «klaron  mn:: 
'ir  snllent  essen  und  trinken,    libind  (i»Bih  gelcHBitefa  ms^ 
'Mit  essen  und. mit  tcoidDBn    ^olfiich  überkideen  ^einman, 
der  mit  firowen  undmotiddeirBpil   >^rg;0iHle  WBUe^hai^' 


1127,1.  [keiner]  kein  e  ABO,  Mit  kainer  haideninne  mag  ich  gehalten 
ee  if  il064.  >iJ[S84*  'Bo  )spi»diter  \m^  rdsm  h^lde  (g^meit  kI)  ob  ida  es  nit 
gerhatatw.  2.  Y«n  zonn  (bognnder  ^.  ^So  bab  ich  dir  ^oijg^eit  daz  du 
sie  «emen  jnxmt  «0.  1180,1.  iakcke]  siome  0.  nit  endost  0.  Mit  yakehe 
aber  BBBÜemn  do.  der^kmiig  bjsgftn^.  2.  Bre($hest  du  olt  dinen  glonbeoi, 
Criiien  l(heideii8oher  oki])  man^  iw.  3.  -ez  kan  nit  .anders  A.  4.  wibej 
trast  B.  >iU31|3.  ^fcSliehen  ul.  -4.  cton  <weriße  w,  So  kan  es  im  .an  den 
weiiken  dester  iminder  jüdssegan  C  1132)3*  nach  4abi  ^,  nahen  (m^e)  bi 
BCv^hxL.y  nahe  %\m>  4.  heimliohe,  im v  was  leit  des  h.  .10.  lliSSiJL 'fast 
essen  .ä.  —  dez  land  A.    4.  wil  j^to./KÜ  f  u  joh^en  w^Ue  (7. 


^  ez  dcuifret  4iucäi  Itut  iMugctt  ll$^    wit  MiOlteA  i9ic$hM6ii  ^nf 
sie  naia  in  bi  «kir  ^MUlte    «asd  fM;  in  ^dyet  %oif  ^inAaUL, 
ÜL  com  k]0m»ialto&^    %a&  von  qd&writaKl  ^vronsanÄ. 

1135.  Manigie  karz6grM26    wsHbd  ir  giBi>t»ftg€n&  ttdfc 
von  den  hnsgenomem    mMli  4eB  be^  «it 

^^  zu  leide  dem  ritter,    «adidfiffle  detti^ttiegetift. 

'disziiaiit  tmtituäittdeh  lät^/     gedofate  »mii^Baiffttsdhu 

1136,  I>9ß  iiäidäta  «Ufe  ffltefae    weiten  iä  die  hamtöt  pm. 
Belian  der  riebe     bieg  49ie^bie  Vdr  be^tOft. 

Der  künig  ^e  tobter^   bi  4d!r  hende^geöe': 

'la  dir  sin  «upfolben    «dim  -gagik  >  du  .^istjwo^^pn^.* 

1 1 3  7.  Do  spracb  Maxpaji  dio  Bohöxie :    'lieb^  ^wte):  "initi, 
ni5M  iee,  kcmig  riabe,    an  ttweiaia  willen  gedn, 
micb  und  -  minen  ^sellM    »iüt  msat  ^«titren  lab.! 
er  spracb:  ^idobterjrsiBe,    idttz  sc^l'^ftki gdta»^.' 

1138.  Der  k^g:gi€ai^;¥^i4aduii^    umL  «dLdttrnaitnbinam. 
man  lies  den  ^eki  KiiedMn    bi  der  jimkfircrweni  latanDn« 
Sie  gi^Dfgen  «a  ir  mwe    Me  do  von  dio, 

yil  stolze  aveiofkite    bnb  elob  do  an. 

1139.  In  der  kamer  simidL  ei>&  betto    von  b^^onbeise  gar, 
darob  lag  ein  goUer    Yon  üebter  sidin  «klar» 

do  sas  an  das  bette     die  jmOc&owe  k^bsanu 

do  'Stadt  in  msnigcin  gedankt    derxizdrwelt&attan» 


1184,1.  nf  die  Ü.  "8.  but  iM^esJ^wdl'ÖM?.  'S.  tiber  ^ea  Ä.  'Bte  ?ölrt?n 
also  gettate  w,  1135^4.  flüne  naht  iA/B]  Bis  gesnaeh  Cb«.  idxdeit;  tOL  Jncb] 
dir  Cw.  noch  zn  Ä,  1136,1.  kamer  C]  kemenaten.  Die  beiden  tnmgen 
gliche  (zm^en  alle  it(l.)^im  der  kemMtdn  ^ttn  w.  -8.  ke?or  Ä]  Me^Ms  J&, 
für  bas  G]  'hoher  «tan  «o.  8.  g(€e]  nsOa.  io.  '4.  bevdlb^'^.  de&'^^ä^ler 
lobesatn  ^.  1187,1.  (die  sdb^ne]  >B.  M.  "d.  s.  sprach  «y.  %  k.  il.]  ^Miter 
und  kutig  fe,  kimig  •hefte  <l.  'MGht  es  mit  nwem  'hidden,  riolier'4n^g-^^ 
ad.  (mit  ^wem  ^rlbtem  mnd 'taaehten  nsinl'de.^.  3.  "mwe  lassen  %an*Ofib 
1138,1-  ^•'^*  Von  dännen  kerte  -und  aUe  sfne  ttan  "W.  (and  maiüg  ^esM- 
man  od.).  2.  lobsam]  stanOw.  8. 'Sie  iftendo  2a  ruwen  ^otid  galeeteb^on 
d&n  w.  4.  ^fK)tee] 'clnge  0.  b(E)b^  sich  nun  aa<C.  der  imlMt-']Ri'*Vil'^^ut'lte. 
Die  Zeüe  fehU  ad,  und  wird  in  a  dwrch  Wiederhdtmg  vön  -87,4  emiHH, 
1189.  Hier  hat  ö  eine  Ud>er8chrift:  Wie  Wclfdietridi  die  nesser  ifarf  mit 
dem  beiden  Belian.  Femer aä.  tDisse  aTcntare-imget'^)  Ivie^  er  bieder  juig^ 
frowen  in  der  kemenaten  "was  (und  wie  ^  ihm  "^etgtng  d).  Die  andern  M- 
nen  Machnitt  (auch  T  nkh*)*    1.  ktanerCTI  ik«to«&ÄteiiSa  Yar  initoMto. 


—    176    — 

1140.  Sie  sprach:  'yU  lieber  herre,    wie  lange  wend  ir  stan? 
gedurrend  ir  nit  zu  einer  stolzen  megde     an  ein  bette  gan  ?' 
er  sprach :  'die  grosze  sorge     zwinget  daz  herze  min, 

daz  so  manig  ritter  ist  verderbet,     des  sei  ich  gewamet  sin.' 

1141.  Sie  sprach:  Vil  lieber  herre,     davor  warne  ich  ach  den  lip. 
man  bringet  uns  schlafkrinken,     sprach  daz  schöne  wip. 
drinkend  ir  daz  uz,     ir  schlafend,  küner  man, 

drie  tag  lang,  waz  kurzwile     möhtend  ir  dan  mit  frowen  han  ?' 

1142.  Do  sie  daz  wort  vollen  sprach,     der  käjnerer  brahte  den  win. 
den  enpfieng  do  selber     die  junge  künigin. 

'Gang  und  lege  dich  schlafen,  kamerer,  küner  tegen. 
ich  wil  mines  gastes     noch  hinaht  selber  pflegen.' 

1143.  Do  schos  sie  mit  zühten     den  rigel  für  daz  gaden. 

sie  vergos  daz  schlaftrinken,     ez  kund  im  nit  geschaden. 
Sie  sas  wider  an  daz  bette,     die  junkfrowe  lobsam. 
do  stund  dannoch  in  sorgen     der  userweite  man. . 

1144.  Sie  sprach:  'vil  lieber  herre,     wie  lang  wellent  ir  noch  stan? 
gedurrent  ir  nit  zu  einer  stolzen  megde     an  ein  bette  gan  T 
Er  sprach :  'die  grosze  sorge     zwinget  daz  herze  min. 

ich  bin  ein  werder  kristen,     so  sint  ir  ein  heidenin. 

1145.  Wer  daz  ich  uch  minte,    junkfrowe  hochgeborn, 
\.        min  lip  und  min  sele     wer  ewiglich  yerlpjpj,    //f^^. 

Ir  liessent  uch  den  töfen,     junkfrowe  wolgetan. 

Do  sprach  die  heideninne,    'wie  möht  ein  töf  so  balde  ergan?' 

1146.  An  daz  höbet  schrieb  ich  uch  ein  kruz     nach  kristenlichem  louf, 
H^  "^                 und  besprenge  uch  mit  dem  wasser,     so  habent  ir  den  touf, 

1140,1.  ir  also  Cw.  2.  stolzen  fehlt  w.  3,  bezwinget  C,  Do  sorge  ich, 
junkfrowe,  umb  daz  höbet  min  w,  4.  Daz  mangem  ist  genomen,  dovor  sol 
w,  1141,2.  uns]  euch  B,  ain  Cw.  4.  drie  Bw]  drier  AC.  [lang]  ad.  mit 
den  Ä.  gehan  Ä,  wenne  möhten  ir  (denne)  kurzwil  (mit  den  fr.)  h.  w. 
1142,1.  Do]  Biz  w,  vollen  sprach  Cw]  gesprach  A.  kamerer  fehlt  Ä^ 
1143,1.  den  rigel  mit  zühten  A.  4.  in  grossen  s.  TT.  1144,1.  noch]  also 
Cw,  2.  stolzen  fehlt  Cw*  1145,2.  mim  sele  und  min  lip  ABw.  müste  sin 
verlorn  w,  ewiglichen  A.  Min  got  ist  so  zornig  den  ich  zu  herren  han  C. 
Zwischen  2  und  3  hat  C: 

Er  lies  mich  eine  wile  nit  genesen, 

Ich  und  min  sele  müsten  verderbet  wesen. 
4.  Sie  sprach  wie  m  —  balde  hie  ergan  Cw.        1146  nach  2  hat  C  zwei  • 
Zeüen:  Swerdent  ir  yemer  selig  junkfrowe  wolgetan, 
ob  ir  mir  folgent  der  ir  uch  toffen  lan. 


—    177    — 

so  wil  ich  denne  mihnen     uwern  stolzen  lip/ 

'Zwar  daz  getun  ich  nummer ,     sprach  daz  heidensche  wip. 

114  7 /An  minem  got  Machemet   wil  ich  bestan. 
waz  bessers  gotes     möhte  ich  ioch  gehan  ? 
er  git  mir  pfellor  sidin,     purper  und  saben, 
er  lat  mich  leben  fünf himdertjar ;   waz  möht  ich  bessers  gehaben  ? 

1148.  Minen  magtum  han  ich  behalten    jetzt  wol  fünfzig  jar 
einem  werden  fttrsten,     daz  sage  ich  dir  fiir  war, 

der  heiszet  Wolfdieterich     uz  Kriechenland  gebom, 
den  hab  ich  f(ir  sie  alle     zu  einem  herren  uzerkom.' 

1149.  Er  sprach :  'vil  schöne  junkfrowe,     wo  ist  uch  kunt  sin  nam? 
daz  land  mich  wissen,     daz  ist  uch  ane  schäm. 

ist  er  noch  gebom,     daz  sullent  ir  mir  sagen.' 

do  begunde  die  heideninne     ein  buch  herfür  tragen.  l^ 

1150.  Daz  blat  las  sie  schiere,     do  sie  den  namen  fant. 
'Ja  er  ist  geborn    der  küne  wigant. 

er  ist  trissig  jar  alt     der  fdrste  lobsam, 

zwen  tage  und  zwelf  wochen,     also  find  ich  ez  geschriben  stan. 

1151.  Disz  buch  hat  behalten     min  geschlehte  manig  jar 
von  der  alten  Sybilla,     daz  sage  ich  uch  fdr  war. 
Von  der  wissaginne     schreib  ein  wiser  man« 

er  ist  nun  lange  geborn     der  fürste  lobsam. 

1152.  Ich  han  daz  buch  behalten     wol  fünfzig  jar. 

ez  seit  mir  von  dem  fürsten,     daz  sag  ich  uch  für  war, 

er  sol  in  siner  jugent  sin     ein  arbeitselig  man, 

und  sol  an  dem  alter     die  krön  ob  allen  fürsten  han.* 


1147,1.  se  wil  Cod.  2.  gotte  a.  ioch  'oot  m5hte  A,  fehlt  B]  denne  w. 
4.  Waz  wir  an  in  geruchen,  daz  wir  des  foUen  haben  w.  Nach  1147  hat 
w  eine  Strophe,  die  attch  T  nicht  kennt. 

5.  Ich  wil  in  nit  nfgeben,      daz  wisset  wol  für  war. 
wil  ich,  er*lat  mich  leben      darzii  f&nf  hundert  jar. 
woltestu  mich  des  berouben,      das  wer  ein  michel  spot. 
ich  wil  nit  gekuben      an  keinen  dinen  got. 
1148,1.  jetzt  vor  behalten  A,       1149,1.  wo]  wie  C.  uch  daz  kunt  getan  6c. 
2.  ane]  nit  Bw.        1151,1.  manig  hundert  jar  Cw.     8.  w.  In  (AB,  Es  C) 
schreib  ein  aptgotinne  Ton  einem  wisen  (künftigen  AB)  man  W.  (Das  buch 
schraib  ain  gotinne  Y),     4.  Er  stat  hie  schon  gebom  Cto.       1152,1.  jetzt 
behalten  A.  wol  B]  fehlt  A]  selber  Cw,  vierzig  w. 

12 


—    178    — 

1 1 58.  Er  sprach :  'yil  sohöna  junk&owe,     weitend  ir  «kbetr  lieh  töfen  lan, 
ob  ir  Wolldieteriehien     sehent  vor  nok  stan  ^ 
'Nein  icb,  uf  min  truwe,      sprach  die  jnnkfrowe  wolgetan. 
'Zwar  so  wirt  uch  ntiminer    knnt  kein  Kristemnan. 

1154.  Sie  sprach :  'vil  lieber  herre  min«     domit  land  uch  gedienet  sin. 
ich  vergos  durch  uwera  willen     mines  vatter  klaren  wia.    /^3,x. 
//    yersuchent  mich  ein  halp  jar     durch  den  willen  min. 

gefeÜBt  mir  xiwet  iniline,     so  wil  ich  allewegen  bi  uch  sin.* 

1155.'Minte  ich  uch  ein  halp  jax,    junkfrowe  wolgetan^ 
min  got  ist  so  zornig,     den  ich  zu  herren  han, 
er  liesze  mich  ein  wile     lenger  nit  genesen, 
ich  und  mine  sete    müsten  verderbet  wesen.'   ihr,i^ 

1156. 'loch  gleube  an  minen  got  Machemet,    merke  midi  yil  eben. 
j^j    ein  ganz  himehriohe    mus  er  uns  zusa^oieii  geben, 
'^       darin  schinet  die  sunne     und  weyet  der  wint. 

sol  ieman  geweitig  werden,     ako  tund  och  unserü  kint.* 

1157.  Do  sprach  Wolfdieteriche     der  fllrste  unverzeit : 

'waz  ich  erbe  mit  uch  gewinne,     daz  wer  mir  harte  teit. 
ich  wil  an  den  geleuben,     der  mich  geschaffen  hat. 
ich  getrutre  sinon  gnaden,    da;z  miner  sele  wefde  ^at.* 

1158.  'Sint  ir  dan  minbere,    so  zwing  ich  uch  den  lip/ 
do  loste  ein  sidin  hembde     daz  hoffertige  wip 
von  dem  überaaüder     alumbe  und  uberal. 

sie  liez  die  siten  blecken     den  lip  hin  zu  tal. 

1159.  Er  sach  zwu  smale  ^iten,    zwei  hohe  hüfelin, 

zwen  hole  fdsze,  zwei  schiebte  bein,     waz  mohte  bessers  gesin  ? 
sie  was  an  dem  libe     also  milch  und  blut  getan. 
Do  ward  Wolfdieteriche     so  rehte  tüfeliche  stan. 


1154,1.  domit  so  A,  3.  ein  halbe  naht  B,  4.  mir  dan  Cw,  1155,2. 
zornig]  heilig  0.  4.  Cm^  Min  sele  und  min  lip  AB,  (mich  ^oM  ich  hc) 
1156,1.  Joch  Ä\  So.  merkent  A.  —  der  lengert  dir  din  leben  w.  2.  ein] 
sein  B.  3.  Daroz  Cw,  und]  nit^.  4.  ieman  nf  erden  g.  A.  werden  opfern 
also  tut  unser  kint  B.  unser.  1157,2.  erbes  C,  erben  fud,  erbeii!  hc.  3. 
geschaffen]  eramet  hc.  4.  getruwe  noch  A.  siner  A,  daz  B  fMb  ACw. 
1158»1.  Cdan]  A.  uch  doch  A.  2.  loste  sie  TT.  4.  den  lip  bl.  —  die  siten 
hin  —  Gw.  11594.  Do  sacher  A.  2.  mit  zwen  schiebten  A.  3.  Er  sach 
an  irme  Mbe  -mi  brunes  fleokeiin  an  (ein  hübschen  flecke  brnn  hc)  w,  4. 
rehte  fehlt  A,  Daz  sach  W.  mit  sinen  ogen  an  J5C. 


-  ll^p  - 

1160.  Ein  ufgQwelM^s  mt^B4^1^    ?wM  spUiuto  Og^  )f}»Ki 
ir  wenglixL  «xtd  ir  Ivd;^    warßn  roseof»^ 

Sie  was  an  dem  übe     man  möbte  nit  scböners  gesehen.         Jy^jUäi,  >v<Mr, 
Sie  spradi :  'er  ist  ein  seHg  man,    dem  liep  von  mir  sol  gescbeben/ 

1 161.  Do  sprach  die  beidienjjine :    'siot  ir  ^  bi4«anM, 

so  grifent  weckj^rHcb«  9^   4a  wAn  uob  dfrinui99  gim. 
dund  ez  dnrcb  uwer  tngent    und  nwer  werdekeit, 
land  neb  minen  stolzen  lip    bie  nit  wesen  leit.' 

1162.  Sie  begnnde  ringen    mit  d^n^  £&rst(w  Ufkr, 

sie  warf  in  an  daz  bette,    ftgit  msjdisK  jweh  Ittrwi^r ; 
mit  schalle  nnd  mit  s^impfe,     so  ward  disz  getan, 
er  enpfieng  ez  mit  glimpfe,     der  tngentbafte  miüi. 

1168.  Do  mkte  sie  mit  kreften    an  den  wexi^W  nwi. 

'zwar  dn  must  mich  minnen,    pb  ixsb  ^  ^^Ettgen  kau«* 
^Nun  gesacb  icb  bi  minen  ziten     nie  jnnkfrowe  so  ungezogen, 
ach  wie  bat  miob  nwer  soböne    ndn  «o  gar  betrogen.' 

1164.  Daz  bein  bnb  sie  bobe    nn^  swaoitg  e^  üb^  d^n  m&iL 
'zwar  du  mnst  miob  minnen,     9b  ich  ^z  ^(tfit^ßn  kan,' 
die  fast  begund  er  zwingen    nnd  gab  ir  einen  schlag, 
daz  4ie  jm^kfrowe    «f  ^em  bettstoHen  gelag. 

1165.  Do  laf  m  |grojis«a  sgrgßifL    d^r  wi^rwcAb»  m>3^ 
do  jrüfb  ^  iins^  bfmw    flißv^chou  W-x 
'Trösterin  aller  Sünder,     mute  mnter,  reinü  meit, 
la  dir  minen  kommer    noch  iitlte  wesen  leit. 

1166.  Disz  erbarmte  im»er  firowan,    Me  saixie  ^in  Wßl^  d«r» 
/^        do  ward  Wolfdiet^ricbe    v^m  gtoü^s  .Vw:« 


1160»l.  Er  sach  ein  oOf.  mn  jy)t«i  m.  4Pf  ZmisOm  i  u.  9»A«Mi  MQji 
er  sacb  an  iram  übe      ein  b|Lbscb«U  .Recken  bnm 
do  wart  welldieterich     so  ifcnMfli  «iivn. 
sie  bet  zwei  bfirte  hrftstiiUL     wis  ^im  der  sm 
Do  geschach  dam  «debi  li^tfr     nzmuiMn  .ire. 
3.  Er  kont  an  inne  libe  keinen  wandal  gttqpeb^ü  ^;       1X61,2.  diMini  4« 
3.  nnd  doreb  A.       1162,1.  Sie  ombslos  den  hercen  väi  iiapr  axm^  klar  ifi. 

3.  so  fehlt  A.        1168,8  bis  «4,2  /iftte  3>  hc.  (v<m  68,2  W  64,2  viTMTt^ 

4.  nun  0]  A^  ^]  bie  «0.  116M.  bett  stille  B.  üjblUe  an  dem  liet^H 
1165,1.  lalg]  was  f«.  2.  fliiolicbea^.  8.  nagtt«8f.  4.  nocb^/^AjÜiAi«. 
hüte  bie  a,  bute  biemit  &.  wesen  ilC]  sin.  leit  J.]  gekUget. 


i  I 


...J 


—    180    — 

er  lag  in  den  gebeiden,     also^  ein^tow  het^  übergw :      ^(^ 
'Deckent  üwem  steken  lip,     der  gelost  hat  mich  yerian.* 

1167.  Do  sprang  sie  von  dem  bette,    eines  zobers  sie  began' 
daz  die  kemenate     von  rotem  fore  enbran. 

wie  balde  Wolfdieterich     daz  kruz  dar  gegen  schreib,  n^^.  }th. 
daz  fnr  daz  stand  stille,    von  im  ez  ferre  bleib. 

1168.  Do  sprach  Wolfdieteriche     der  uzerwelte  man : 
'wie  nun,  jnnkfrowe,     din  got  wil  dich  lan.' 

'Han  ich  im  vil  gedienet    und  wil  er  mich  denn  lan, 
so  wil  ich  umer  talen    necket  vor  uch  stan.' 

1169.  Sie  stund  vor  im  bisz  tage,     sie  kunt  im  nit  geschaden. 
do  kam  der  übel  beiden     gegangen  für  daz  gaden : 
'wie  nun,  schöne  tohter,    war  kam  min  klarer  win  ? 

hat  dich  der  gdst  geminnet?     daz  sage  mir,  schöne  tohter  min.' 

llTO.^Neina,  lieber  vatter  min,     rieh  mirez  an  dem  zagen, 
allen  werden  frowen     wil  ich  sin  laster  klagen, 
er  ist  wol  minbere    und  mag  sin  ane  sin. 
durch  sinen  schönen  lip     schütt  ich  hin  den  minen  win.' 

1171. 'Her  gast,  so  si  dir  widerseit,     ir  müsent  mit  mir  zu  strite  gan.' 
Do  sprach  Wolfdieteriche,    'daz  sol  sin  getan, 
so  heiszent  mir  minen  hamesch    uf  den  hof  her  tragen, 
strit  gegen  gHchem  strite    wil  ich  nummer  man  versagen.' 

1172.  Do  Wolfdieteriche     des  heidens  rede  vemam, 
die  naht  het  ein  ende,     der  tag  den  sig  gewan, 
wol  ahte  schuch  sprang  er    von  dem  bette  hindan : 

:;  'ob  ich  aber  also  hette  ein  naht,    ich  bestünde  e  zwei  hundert  man. 


1166,3.  in  emem  sweisse  w.  also  em  küler  do  hette  aber  in  gegangen  A, 
4.  Jnnkfrowe  deckentai^e.  [stolzen]  ^Oio.  1167,4.  fükr  [daz]  J..  1168,2. 
junkfr.  A]  heideninne.  din  götte  went  A,  8.  im  mm  vil  A»  4.  talent  G, 
tole  ad,  telint  h,  dolent  c,  fehlt  B,  1169,2.  gegangen  f&r]  nzen  an  BC&c. 
kam  nehten  min  A.  Do  sprach  der  riebe  beiden  (Er  sprach  wie  nu  B) 
schöne  tohter  min  BC,  Er  bat  sieh  balde  inlassen,  sage  mir  dohter  min«o. 
4.  —  geminnet,  war  kam  dan  neht  min  klarer  win  BOw.  1170,1.  min  G, 
fehU  d,  a.  2.  klagen]  sagen  Cc,  8.  mag  des  wol  anB,  wil  sy  doch  oneC. 
mag  es  och  onea,  mag  doch  wol  dl,  mag  wol&.  1171,4.  nommer  (niemer) 
man- J.Oa]  nieman  Bb.  1172,8.  Zwanzig  £(7]  Ahtzigto.  4.  zwei  Ä\  fehlt 
aUen  andern,  tusent  tc. 


1173.  Do  nam  in  der  übel  beiden  do  bi  siner  bant,  ' 
er  filrte  in  über  den  hof,  do  er  ein  bilde  fant : 
^scbowe,  ritter  edel,     daz  bilde  beiset  der  tot 

ez  bringet  dicb,  degen  küne,     nocb  bute  in  grose  not/ 

1174.  Do  Wolfdietericbe     die  rede  do  vemam, 

er  backte  sieb  zu  der  erden     der  fürste  lobsam, 

und  nam  ez  bi  einem  beine,     also  wir  ez  vemumen  ban, 

und  scblug  ez  zu  der  erden,     daz  ez  brecben  began, 

1175.  und  sieb  zu  stücken  macbte.     do  Wolfdietericb  daz  sacb, 
bei  wie  lute  er  lacbte,     nun  hörent  wie  er  sprach : 
frewe  dich  heidenscher  herre    und  scbow  ez  gar  eben, 

ich  hau  din  dot  zerbrocheiii     du  must  nun  ewigliche  leben/ 

1176.  Do  sprach  der  übel  beiden,    'ez  get  dir  an  den  lip, 
doYor  kan  dich  gefristen    weder  man  nocb  wip 
daz  du  mir  minen  got    hie  hast  erschlagen, 

den  ich  so  erlichen    han  gehebet  bi  minen  tagen.' 

11 77. 'Was  weitest  du  mich  denn  zihen?    sprach  Wolfdieterich, 
so  detestu  einem  Übeln  beiden     weis  got  yil  gelich. 
ich  han  doch  nie  verdienet     dinen  hass  noch  nit, 
ich  getruwe  got  von  himel,     er  helfe  mir  zu  aller  zit/ 

1178*  Do  sprach  der  übel  beiden:  'du  bist  der  künste  man, 
den  ich  bi  minen  ziten     ie  gesehen  han.' 
er  nam  in  bi  der  hende    und  fürte  in  über  den  hof  hindan, 
in  einen  palast  wite    under  alle  sine  man. 

1179.  Do  in  ein  übel  beiden    her  füren  saoh, 

er  gieng  zu  den  andern,     nun  hörent  wie  er  sprach : 


1173,2.  über  hof  Oc.  3.  schowe]  Seraa.  4.  Nu  wisse  (weistu  B)  degen 
kune  es  bring^et  dich  (noch  hüte  G)  in  not  Bö.  1174,2.  sich  snellegliche 
vor  dem  beiden  freisan  w,  3.  Der  edel  forste  werde  daz  bild  bi  einem 
beine  nam.  4.  erde  w,  1175,1.  und  sich  JB]  und  es  sich.  2.  hei  wie] 
ahei  wie  a,  Merkent  wie  C,  ach  wie  h,  Wie  B]  Der  herre  Ä,  herlachte  Ä. 
4.  han  fehlt  A,  dir  dinen  aJZ«.  ewenglich  G]  nmer,  iemer.  1176,1.  den 
lib]  das  leben  w.  2.  Diner  hochTerte  wirt  schiere  ein  ende  geben  to.  8. 
hie]  so  törlich  BÖ,  so  spötlich  w,  zerslagen  w,  4.  Dem  ich  dicke  han  ge- 
dienet bi  allen  minen  ti^en  BCi  Dem  ich  mit  eren  ane  wank  (spota)  han 
gedienet  aUe  tage  w,  1177,2.  weisgot  yil  A]  werlich  wol.  3.  Daz  du 
mir  one  schaden  treist  also  grossen  nitfo.  1176,8.  über  hof  Oio.  1170,1. 
nbel  beiden]  sarrassine  w. 


—    173    — 

1113.  In  der  selben  stnnde     der  beiden  nnd  sine  man 
wolten  do  zu  tiscbe     mit  einander  gan. 
Manig  tiscblacben  webe     ward  darof  getragen, 

von  golde  manig  werk  spebe,     also  wir  bOren  si^en. 

1114.  Der  beiden  sine  beide     zu  tiscbe  sitzen  bies ; 
den  werden  gast  edel     der  wirt  nit  enlies, 
mit  siner  tobter  scböne     er  in  do  essen  bat. 

Er  spracb :  'gnade  berre,     des  land  micb  baben  rat. 

1115.  Do  spracb  der  beiden  wilde:  'ir  werdent  nit  erlan. 
'So  sol  ez,  künig  berre,     gerne  wesen  getan. 

An  des  tiscbes  ende    zu  oberst,  also  man  saget, 

ward  dem  forsten  eilende     zn  gemasse  geben  die  maget. 

1116.  Grramabet  der  portner    bub  sieb  balde  dar, 
do  er  ob  dem  tiscbe     des  beides  ward  gewar, 

er  winkte  im  mit  den  ogen,     daz  er  es  liesze  sin, 
daz  essen  daz  do  were     brot  und  aucb  den  win. 

1117.  Der  wirt  bies  zieben  swinde  die  blasbelg  in  dem  sal.      ^^ 
do  sungen  uf  der  linden     die  vogel  uberal. 

jeglicber  sin  wise     sang  an  derselben  stund, 
daz  der  beld  der  spise     vergas  in  dem  mund. 

1118.  Die  maget  sacb  mit  ogen     den  werden  Kriecben  an. 
sie  spracb :  'nun  essent  flEtöte,     ritter  lobsam. 
drank  und  aucb  die  spise     die  sind  beide  gut, 

laut  ucb  nit  verdriesen,     ritter  bocbgemut.* 

1119. 'Nun  lone  dir  got  von  bimel,     edeles  mägetin, 
barte  guter  wille     ist  mir  bie  worden  scbin, 
daz  icb  ez  nummer  mere     vollen  prisen  kan, 
der  guten  bandelunge,     die  ir  mir  band  getan.' 


1113,3*  wart  scbiere  dar  getragen  Cw,  4.  Manig  werk  von  golde  w. 
1114,2.  der]  den  Ä,  der  wirt]  er  do  bc.  3.  er  in  (do)  Cto]  der  künig  in  AB. 
1115,1.  des  werdent  ir  a,  wir  went  dicb  ee  h.  1116.  Die  Strophe  nicht 
in  w.  (aber  in  T,),  1.  portener  G]  beiden  AB,  1117,4.  der  beld  w,] 
Wolfdietericb  W,  1118,3.  Cad,  [die]  sind  AB,  beide]  auch  barte  A]  berre 
B,  daz  ist  alles  gut  de.  4.  Dovon  lieber  berre  sullent  ir  baben  hoben  mut 
w.       1119,1.  edele  A.    3.  vol  J.,  volle  a. 


—    173    — 

1120.  Dis  mas  mit  fröden    ward  do  benumen. 

do  sasen  ob  dem  tiscbe     die  starken  beiden  friunen, 

die  der  riebe  künig    bet  nszerwelt. 

sie  bliekten  dicke  mit  ogen    an  den  werden  belt* 

1121.  Ir  einer  spracb  zu  dem  andern    gütlicben  dan : 
'dirre  scböne  recke     mus  den  lip  yerlom  ban/ 
etlicbem  Sarrassine    was  sine  swere  leit, 

docb  was  ir  micbel  mere,     die  im  frompten  arbeit« 

1122.  Mit  vil  werden  zubten     der  konig  lobsam 
blicket  ob  dem  tiscbe     sin  scböne  tobter  an. 

er  lacbete  und  scbimpfbe     gen  der  werden  maget. 
warumb  er  daz  dete,     daz  wirt  ucb  scbier  gesaget. 

112B.  Sie  spracb:  Vatter  bere,     waz  lacbend  ir  miob  an?* 
des  antwirt  ir  balde     der  beiden  Belian : 
^icb  mag  ez  nit  me  beln,     liebes  töbterlin, 
dicb  sol  baben  zu  träte    diser  edel  ritter  fin.' 

1124.  Also  sie  .ez  ungern  dete,     dem  gebarte  sie  gelicb. 
Nun  meinte  der  über  beiden,     ez  solte  ganf  für  sieb 
umb  die  junkfrowen    undumb  den  werden  man. 
Der  keiserlicbe  Kriecbe    antwirten  do  began 

1125.  Harte  listeglicben    dem  beidenscben  man, 
also  ez  dem  degen  küne    mit  eren  wol  gezam. 
er  spracb :  ^kunig  riebe     uf  die  truwe  min, 
leb  bin  gar  zu  swacb    der  scbönen  tobter  din, 

1126.  Daz  sie  mir  würde  zu  wibe,     künig  tugentsam. 
du  brecbest  dinen  orden,     daz  wer  nit  gut  getan. 
Mom  bi  des  tages  zite     mus  icb  binnen  fam. 
künig  die  tobter  dine     soltu  baz  bewam. 


11204*  Daz  mas  wart  Ton  in  allen  mit  fr5den  do  genomenio.  2.  firame 
h.  8.  kunig]  beiden  öw,  1121,1.  gütlichen]  tagentUcb  Ow.  4,  fnu&ten] 
prufeten  a,  trugent  b,  dugen  c,  scbuffent  d.  —  arbeit  JB]  swere  A  (chne 
Heim),  lait  G,  berzeleit  w,  1122,1.  der  beiden  Belian  0.  8.  schimpfte] 
smierte  w.  werden]  stolzen Oto.  1123,1.  herre  Ck^,  und  herred.  2.  Belial 
Ä,  4.  trute]  gemahel  hc.  1124,1.  gebarte  Öw,]  det  AB.  2.  gan  äRe  m 
V,  3  vor  mnb.  3.  Gan  mnb  den  ritter  edele  den  tu  künen  man  w.  4.  [do] 
A,  1125,4.  ich  bin  nf  min  truwe  zu  swach  der  tobter  dina6.  1126,27 
fMen  w,  Stehern  aber  Y,    8.  Ton  hinnen  B(X 


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-    184    — 

1191.  Die  stüle  hies  er  rihten    uf  den  palast  dan ; 
^du  must  mir  dri  würfe     in  dem  hemde  gestan, 
und  rürest  dn  die  erde,     merk  was  ich  dir  sage, 
also  gros  als  umb  ein  har,     dir  mos  daz  hopt  herabe. 

1192.  Er  zoch  von  dem  libe     do  sin  gewant, 

er  leit  ez  zu  dem  stole    nider  nf  daz  lant: 
^Mos  ich  nu  bi  den  beiden     den  lip  verlorn  han, 
so  berate  got  zu  den  Kriechen    min  eilf  dienstman.' 

1193.  Do  sprach  Wolfdieteriche     wider  den  heidenschen  man: 
Viltn  mich  mit  messerwerfen     selber  hie  bestan, 

so  leg  von  dime  libe     die  kleider  pfellorin.' 
Do  lachete  vil  Inte     der  wilde  Sarraszin. 

1194.  Nun  waren  bi  den  ziten     die  reht  also  getan, 
waz  der  man  gelopte,     des  dorft  er  nit  abegan. 
er  mnst  von  sime  libe     sine  kleider  legen,  ycJL  at 
do  stunden  in  zwen  hemden     die  zwene  küne  tegen. 

1195.  Hörstu,  sprach  der  beiden,     wider  den  kristenman, 
wie  getane  rehte     ich  in  minem  lande  han. 

welch  man  kumt  zu  mir  in  min  hus,     daz  sage  ich  dir  ftlrwar, 
der  mus  mich  zu  dem  ersten     gen  im  werfen  laszen  dar. 

1196.  Sih^tu  dort  in  den  zinnen    wol  fünfhundert  höpter  stan, 
die  ich  mit  miner  hende     alle  verderbet  han? 

noch  stet  ein  zinne  lere,     uf  die  truwe  min, 
da  mus  uf  min  truwe     diu  werdes  hopt  hin.* 


1191,3.  gesagt  habe  W.  («.  1185).  Wenkeste  von  dem  stnle  gegen  einem 
har  hindan  w.  4.  dir  mos]  ich  scblahe  dir  0,  man  siegt  dir  B,  [her]ab 
BC  So  mns  dir  geschehen  als  ich  dir  gesäget  han  to.  1192,1.  W.  zoch 
ab  sim  libe  alles  s.*g.  «7.  3.  Er  sprach  mus  TT.  nu  fetM  TT.  bi  A\  von. 
den]  disem  B.  4.  got  /"eW*  A.  den  wilden  kr.  W,  Daz  mwet  mich  nit  so 
sere  als  min  —  w,  1193,1.  wider  den  A\  zu  dem.  2.  selber  wn^^  mich 
A,  [meeser]  to.  hie  fMt  AB.  selber  hie  0.  3.  so  sich  ab  dim  to.  1194,3. 
von]  ab  mo,  euch  sine  JBa]  euch  die  Cbc.  4.  Do  stunt  in  sinem  hemde  W. 
der  tegen  BGvo,  (Y  zu  A).  hembdem  A.  1195  nich^  in  w.  (aber  in  Y), 
1.  wider  den  Ä'\  zu  dem  BG,  2.  lande]  hofeO.  3.  Welcher  BO-  zu  minem 
huse  AB,  4.  mich  lassen  werfen  die  dri  ersten  würfe  dar  (wergen  gen  im 
dar  B)  BC,  1196,1.  Do  sprach  der  übel  beiden  sihstu  die  heibter  stan 
w.  wol  fünfhundert]  die  BC,  2.  dort  an  jenen  zinnen,  die  ich  alle  —  to. 
4.  hin  C]  in  BA,  Do  mus  diu  werdes  hobt  an  zu  einem  pfände  sin  to. 


—    185    — 

1197/Sit  denne  sol  min  lip     so  gar  verderbet  siii) 
so  las  mich  vor  anrofen    Jhesofi  den  got  min/ 
^Mahtn  den  it  erbiten,     daz  wirt  dir  alles  not. 
dn  must,  of  mine  trawe,    hie  geligen  dot.* 

1198*  Do  fiel  für  daz  gestüle     der  tngenthaffce  man, 
nnd  rief  got  von  himel    fliszeclichen  an: 
'Erist  von  himelriche,     du  solt  mich  nit  enlan, 
und  berate  zn  den  Kriechen    min  eilf  dienstman/ 

1199.  Der  beiden  sprach  mit  zome:    Ven  kifersta  hie  an? 

dir  get  daz  mul  also  einem  eichhome,     ich  sich  dines  gotz  nit  bi 

dir  stan. 
heb  dich  zn  dem  stnle,     wellestn  genesen, 
und  schirme  wislichen,     ez  mus  din  ende  wesen/ 

1200/Wes  wiltu  mich  denn  zihen,     sprach  Wolfdieterich, 
du  dust  einem  Übeln  beiden     an  mir  wol  gelich, 
ich  getar  minen  tod     wol  manlich  sehen  an. 
waz  ich  hie  lide,     unverdienet  ich  daz  han.' 

1201.  Do  sprach  Wolfdieteriche     zu  dem  heidenschen  man: 
wie  ob  dir  kumet  einer,     der  dir  gesiget  an, 
und  dir  lihte  leget     din  groszen  ubermut? 

vor  dem  soltu  dich  hüten,     daz  dunket  mich  vil  gut.' 

• 

120^.  Ich  enweis,  sprach  der  beiden,     kein  so  künen  man, 
der  mir  mit  messerwerfen     müg  gesigen  an. 
wanne  ez  wehset  in  Kriechen    ein  fürste  unverzaget, 
von  dem  sol  ich  ersterben,     ist  mir  gewissaget. 


1197,1.  a.  min  lip  sol  b.  Sit  min  lip  mus  so  AB,  sit  min  lip  damie 
80  gar  mus  Ö.  2.  vor  fehlt  W.  3.  den]  denn  A.  wirt]  dat  J?C,  geschiht  w. 
alles]  sicher  BGc.  4.  hie]  vor  mir  w,  1198,1.  fiel  er  aOe.  2.  BC.  Do 
riefter  got  and  unser  frowen  fl.  Al.  Do  riefer  krist  yon  himel  und  maria 
sin  muter  an  lo.  3.  Ir  sult  mir  in  disen  nöten  beide  bigestan  to.  4.  den 
wilden  W,  Und  berate  got  zun  kr.  w.  1199,1.  kiferstu  ABhc.  kyserstu 
G,  rufestu  a,  kifels  tu  d  2.  eichhumen  a.  3.  tu  lenger  g.  A,  4.  BC,  Und 
schirm  dich  fleisslichen  wellestu  lenger  genesen  A.  Ez  mus  uf  min  truwe 
din  ende  vor  mir  wesen  w.  1200,1.  feKU  w,  (steht  Y)  wöltestu  AG.  2. 
an  mir  fehU  AB.  1201,3.  B.  (in  A  ist  A  wr  3;.  Und  dir  geleget  dinen 
Übermut  sprach  der  ritter  gut  C  Yor  dem  soltu  dich  hüten  sprach  der 
tegen  gut  w.  4.  fMt  G,  Daz  du  niht  engeltest  dines  ubirmut  Aw. 
1102,1.  w.  Ich  weis  keinen  so  künen,  sprach  der  heid^ascher  man  w.  4.  Der 
sol  mir  an  (an  mir  Q)  gesigen  BC.  —  wis  gesaget  BC. 


-    186    - 

1203.  Unb  bistu  ez  der  selbe,     daz  söltu  mich  wissen  lan, 
ich  wil  durch  diaen  willen     mich  gerne  tiefen  lan/ 
^Nein  ich,  sprach  Wolfdieterich,     der  forste  unTeraeii, 
ich  bin  sus  ein  werder  ritter,     daz  sie  dir  geseit/ 

1204.  Do  Sprüngen  sie  zun  stillen,     die  uzerwelten  degen. 
do  hette  sich  Wolfdieterich     des  libes  gar  erwegen : 
^herre  got  der  riche,     gnediger  Krist, 

nnn  hilf  mir  von  hinnen,     sit  nieman  besser  ist.* 

1205.  ^Bist  aber  dn  bereit,     nserwelter  tegen?' 

'Ja,  spraeh  Wolfdieteriche,     du  mäht  wol  würfe  pflegen, 
waz  unser  eime     von  dem  andern  sol  geschehen, 
daz  wirt  in  kurzen  ziten    nun  alhie  gesehen.' 

1206.  Hut  dines  linken  faszes,     sprach  der  heidensche  man, 
da  mus  daz  scharpfe  messer     enmitten  durch  gan ; 
daz  wil  ich  dir  nahe  werfen     zu  den  ftlszen  din. 
Nun  hüte  dich  anders  niergen,     des  soltu  sicher  sin/ 

1207.  Er  warf  daz  erste  messer    vermessenliche  dan. 
Wolfdieterich  einer  klaftern  hoch     von  dem  stul  uf  sprang, 
und  satzte  die  füsze  wider,     als  het  es  ein  fogel  getan. 

daz  messer  viel  durch  den  stul,    in  dem  estrioh  ez  stecken  began. 

1208.  Do'  nun  hette  verfeiet     der  heidensche  man, 

er  sprach:  'lieber. got  Machemet,     wiltu  mich  nun  lau? 

du  solt  mir  gnedicliche     noch  hüte  bigestan, 

und  hilf  mir  miner  eren,     also  du  dicke  hast  getan. 


1203,1.  —  daz  tu  mir  bekant  w.  2.  mich  nach  wil  TT.  So  gibe  ich 
dir  zu  eigen  bürge  und  lant  w.  3.  ich  fehlt  AC.  4.  sus]  fürst  A,  dir  vor 
geseit  A*  1104,1.  w.  Do  sprang  uf  den  stul  der  — te  d.  W.  2.  ans 
jungen  libs  [gar]  A.  verwegen  Böw,  3.  Er  sprach  h.  ade.  [der  riche]  W, 
4.  Sit  A]  wan.  bessers  Bh.  1105.  [aber  Ä\  BC.  Bistu  nu  w.  1206,1. 
So  hüt  des  w,  2.  [en]  mitten  A,  do  mitten  B,  8.  Den  wil  ich  dir  zwicken 
uf  den  stul  min  w.  1207,1.  unverm.  0.  Der  beiden  daz  erste  messer  im 
dar  geswang  w.  2.  w,  Do  sprang  er  einer  clafter  hoch  von  dem  stule  dan 
A.  Do  sprang  einer  clafter  hoch  über  sich  (uf  dem  stul)  der  usserwelte 
man  BC,  3.  —  wider  geswindt  als  obs  ein  gefogeleit  het  geton  B.  Dar- 
nach geschwinder  dan  ein  vegel  satzeter  sin  fiisse  wider  uf  den  stul  hindan 
C.  (In  A  ist  4  vor  B,),  Er  satzte  die  fasse  widere  so  snel  der  werde  man  w. 
4.  (ist  A  S)  welcher  dafür  Er  sazte  die  f&sse  bdde  ez  künt  ein  vogel  nit 
han  getan.,  —  Es  möht  ein  vogel  besser  niemer  han  getan  w.  1208,1. 
Eins  het  er  gefeit  B,  Eines  wurfes  hette  0%o,  gefeiet  C  2.  nun  C,  fehU 
AB.  wem  (wiei^  wiltu.  mich  \mlvs,   d.  nochJSC,  fehlt  Av?>    4.  exm^fMtA, 


1209.  Wer-lerte  dich  die  spTttnge,     die  sint  so  grüselioh?^ 

^ Wes  hasta  des  zn  friigem)     sprach  Wolf  her  Dieierieb, 
wer  micli  es krte/     sprach  der  kOne  man. 
'Des  nnui  ioh  not  n&d  äugest    vor  dir  hie  han. 

1210.  Da  gemanst  mich  mit  dem  sptmige    eines  ftlrsten  lobsam, 
ez  ist  wol  ahzig  jore,    daz  ich  Yon  im  nam 

die  kmist,  er  heiszet  Berhtmig,     gebom  von  Meran. 
hat  dich  der  geleret,     daz  s&lta  mich  wissen  lao. 

1211.  Oder  bistu  von  wilden  Kriechen    Wolf  her  Dieterich? 
ein  helt  zu  sinen  banden,     dem  gebarestu  gelichi 

so  han  ich  yil  von  dir  gehöret,     daz  ich  dich  gerne  gesehen  han. 
ich  wil  mich  gerne     durch  dinen  willen  töfen  lan.' 

1212.  Do  gebarte  Wolfdieterich     also  im  die  rede  were  zom: 
Ver  wer  der  cristenman    der  von  wolfen  wer  gebom? 
ich  bin  ein  werder  ritter,     daz  wil  ich  hut  bejagen, 
verwurfestu  noch  zwei  messer,     minen  namen  weit  ich  dir  sagen. 

1213.  So  hut  dins  linken  ogen,     werder  cristenman.* 

er  hub  die  haut  zn  hohe,     er  versumte  sich  daran, 

daz  er  im  des  hares  zwen  locke    von  der  scheiteln  genam 

in  allen  den  geberden     also  ez  wer  geschom  dan. 

1214.  Do  greif  er  uf  daz  höbet     der  fttrste  hochgebom : 

owe  got  von  himel  wie  so  schiere    ist  mir  ein  blat  geschom. 
Noch  mag  ich  doch  leider    nit  wol  pÜEiffe  wesen. 
Herre  mit  diner  helfe     so  bin  ich  noch  genesen.' 


1209,1*  [die]  sint  Ä.  8.  ez]  sie  B.  sie  habe  geleret  0.  4.  Ich  mus 
doch  leider  angst  (net)  und  not  (arbeit)  vor  dir  han  B(X  Jßb^mo  «er  «md 
leider  nach  arbeit.  1210,1.  mit  dem  spr,  AY\  äat  Sprünge  Böte.  e.  f.  1. 
Y\  sprach  der  heidenBche(r  Ä)  man  Ww*  2.  Ich  ein  konst  A ,  idi  konst 
BCbc,  ich  die  konst  ad.  8.  die  bmst  nuf  Y  (Ww  in  2).  herzog  Berhttmg 
alle,  die  kirnst  er  ist  ein  herzog  heisrt  perchtimg  von  Meran  T*  1211,1. 
wolf[her]  ^.  2.  vil  glich  B,  wol  glich  Ow.  8.  Do  ist  mir  von  dir  gesaget 
w.  4w  gerne  nach  willen  BÖw,  1212,8.  noch  hut  Oad,  4.  wil  ich  damie 
sagen  B.  1218,1.  angen  B,  dge  A,  oges  O.  le^rach  der  heidensche  man 
BC.  Er  warf  im  daz  ander  messer  vermessenliche  dar  w.  2.  do  versumpt 
er  sich  an  BG.  —  sich  gar  w.  8.  [des  hares]  w*  4.  Als  es  mit  einem 
scharsas  were  schone  geschoren  dan  lo.  12H2.  Wie  ist  mir  got  von 
himel  so  bald  ein  b.  g.  w»  8.  Noch  A]  Nu.  (2»  F  8  n.  4  8ol  ich  uf  dissr 
fest  ain  kapelan  hie  sin,  Wann  ich  dir  fesper  singe  daz  kost  das  leben  lün). 


—    188    — 

1215.  Zweier  würfe  hett  er  gefeiet,     do  schrei  er  an  der  stet: 
^ich  wene  du  welleat  mich  lasen,     vil  lieber  got  Machemet. 
Daz  geschach  mir.  nie  mere,     sprach  der  heidensche  man, 
waz  ich  noch  geworfen  han,     zweier  würf  ich  nie  gefeiet  han. 

1216.  Do  sprach  der  übel  beiden,    'ich  wene  dich  troffen  han.* 
'Nein,  sprach  Wolfdieteriche,     du  hast  mir  nit  getan, 
daz  mir  mttge  geschaden     also  gros  als  nmb  einen  üaden. 
yerwnrfestu  noch  ein  messer,    die  zwei  kmment  mir  nit  geschaden. 

1217. 'Nun  hüte  dines  herzen,     sprach  der  heidensche  man, 
da  mos  disz  scharfe  meseer     mitten  dnrch  gan, 
daz  ist  geschliffen  uf  dri  ecke    und  heiszet  der  dot. 
ez  berürte  nie  keinen  man,     er  müste  liden  not. 

1218.  Schirmens  und  bereitens     det  dir  nie  so  not. 
dir  nahet  sicherliche     der  grimmecliche  dot. 
schirm  dich  wislichen,     wellestu  genesen, 
waz  ich  noch  han  geworfen,     daz  ist  min  schimpf  gewesen. 

1219. 'So  heb  ein  wile  stille,     du  solt  mir  friden  geben, 
daz  ich  mich  besorge,     daz  ich  behalt  min  leben. 
Daz  hemde  vor  der  brüste     mäht  er  wol  hundertfalt. 
Do  half  im  Sant  Pangracien     und  der  gottes  gewalt. 

1220.  Er  warf  daz  dritte  messer     zornegliche  dan. 

do  swang  ez  durch  den  buckler,  also  ez  wer  ein  swam. 
ez  fiel  im  vor  den  brüsten  für  die  füsze  in  einen  stein, 
daz  ez  darin  gestacke     also  ez  wer  ein  weicher  leim. 


1215,1.  er]  do  A.  er]  lute  A,  4.  noch  Ä\  ie.  1216.  Die  Strophe  in 
w  nach  1214.  1.  dich  noch  nit  W,  (aber  T  ich  waisz  —  dass  ich  dich 
troffen  han.).  3.  Noch  niergent  verritzet  to,  4.  zwei  fehlt  A.  daz  kan  mir 
w.  1217,8.  dry]  ein  Aabc.  (aber  d  dry)  der  grimme  dot  w,  4.  berüret, 
müze  to,  1218,1.  not]  gut  w,  2.  grimme  A,  Du  must  uf  min  tniwe 
yergiesen  hie  din  blut  w.  3.  welleste  lenger  g.  A,  4.  noch]  vor  C 
1219,1.  Mden  d.  einen  friden  Aabc]  frist  BC,  2.  besorge]  bestelle  BC, 
bereite  a,  daz  ich]  wie  ich  C,  ob  ich  bc.  3.  Das  (sin  A)  balmat  sidin 
hemde  W.  Er  macht  daz  sidin  hemde  w.  mäht  er  vor  den  brüsten  W.  4. 
Pangrazien  heiligtum  (heiltum  C)  W.  1220,1.  warf  im  AC.  Der  beiden 
daz  dritte  messer  in  die  band  genam  o.  2.  Er  swang  ez  to,  ein  weicher 
swam  A,  3.  Ez  erwant  im  uf  dem  hemde  und  yil  vor  im  in  ein  stein  w. 
4.  gesteckete  to. 


—    189    — 

1221/Herre  der  wirt,  ir  snllent    mir  anoh  dri  wttrjfe  gestan, 

ich  wil  ach  ob  got  wO  neher  werfen,     wenn  ir  mir  hand  getan/ 
^du  bist  mit  minen  listen,     sprach  der  beiden,  uberladeni 
mine  messer  sint  yerlupfet    nnd  kannent  mir  nit  geschaden.* 

1222.  Do  sprang  er  nf  dem  stole     mit  groszen  sorgen  gar. 
Do  blickte  Wolfdieterich    mit  spilenden  ogen  dar. 
hüte  dins  linken  ogen,     heidenscher  man, 
und  diner  ftlsze  beider,     der  drier  wil  ich  eins  han.' 

1228.  ^Owe,  sprach  der  beiden,     so  mns  ich  liden  not, 
hüt  ich  mich  danne  unten,    so  bin  ich  obenan  tot. 
Milter  got  Maohemet,     du  solt  mich  nit  lan, 
so  wil  ich  uf  min  truwe    ümer  stete  an  dir  bestand 

1224.  Er  warf  im  daz  erste  messer    vermessenliche  dan, 
er  hub  im  gegen  den  ogen,     dem  beiden  freissiam, 
und  lies  daz  messer  sigen    und  bi  der  hende  nidergän, 
die  fdsze  er  im  alle  beide    uf  den  stul  zwick^i  began. 

1225.  Nun  bin  ich,  sprach  Wolfdieterich,     ein  ungelerter  man; 
ich  wen  dich,  heidenscher  man,    eben  getroffen  han. 
wiltu  mir  entrinnen,     daz  kan  ich  bewam ; 

ich  gib  dir  des  min  truwe,     der  stul  mus  mit  dir  üxn* 

1226.  Er  warf  im  daz  ander  messer    durch  die  site  dan 
daz  ez  in  der  steines  wende     stecken  began! 

daz  blut  yerwete  den  estrich:    Wolfdieterich  sprach  geriht: 
'din  lüppe  sint  verirret,     din  messer  wellent  din  schonen  niht.* 

1227. ^Owe,  sprach  der  beiden,     din  guden  ist  gar  gros, 
ez  lebet  in  der  weite    niergent  din  genos. 
du  ferst  mit  solchem  schalle,    waz  herren  mahtu  gesin?* 
^Do  heiz  ich  Wölfdieterich    und  bin  der  flnt  din.* 


1221,1.  Er  sprach  herre  W.  [der]  irirt  BG.  If  sullent,  herre  (der)  wirt 
w.  4.  verluppet,  verlippet.  1222,1.  Do  wolt  der  Übel  beiden  sicher  wesen 
gar  tr.  4.|  wil  Ä]  mus.  1228,1.  Der  heidoi  sprach  an  den  stimden  w. 
2.  unten]  oben  an  A»  obenan]  undenan  Ä.  1224,1.  unverm.  h.  2.  Die 
hant  die  hub  er  hohe  der  tugentfaafte  man  v>,  4.  Ein  fds  er  im  ^  dem 
stole  zwicken  do  began  w,  1225,1.  Dö  spr.  W.  nun  bin  ich  ein  W.  2. 
Nun  wen  ich  dich  A.  heid.  m.]  sicherliche  Böw.  4.  Mich  dunket  (Mir  ist) 
in  minem  sinne  Ow.  1226,8.  w.  do  sprach  der  küne  man  W,  4.  lüppe] 
messer  Ad.  yerirret]  yerlupfet  Aä.  die  messer  BO.]  sie  Aw,  din  kein  scluh 
nen  han  W.       1227,4.  yigent,  Tigant  ab. 


—  wo  — 

1228.  'Du  solt  mßh  lau  genesen,    sprach  der  lieadensehe  man, 
ich  wü  dnxch  dinen  willen    mich  gerne  töfen  lan. 

ich  han  yU  Ton  dir  gehöret,     da  siet  ein  küner  rnftn, 
tu  so  hescheidenliche,     du  eolt  mich  leben  lan.* 

1229.  Do  sprach  Wolfdieteriche,     dar  fürete  lobsam, 
*^dich  wolte  nie  erbarmen    kein  cristenman. 

du  begienge  mit  in  dinen  gewalt     und  sUlge  in  die  h^pter  ab, 
und  stecktest  sie  an  die  zinnen,    die  wil  ich  lösen  herab.' 

1230.  'Owe,  sprach  der  beiden,  war  kam  nehten  min  win? 
heis  herfUrtragen     alle  die  götte  min, 

ob  ich  vor  dem  cristen    noch  müge  genesen. 

ich  förhte  uf  mine  truwe,    ez  mus  min  esxd»  wesen/ 

1231.  Man  trug  die  bild  uf  den  hof,     sie  waren  £röden  bar. 

ifh      Er  schreib  ^z  cruze  darg^en,,     die  tufel  zerstuben  aUe  gar. 

Sie  sprach :  'Vatter  er  ist  ein  zoberer,  unser  götte  sint  gegevi  im  dot, 
ich  förhte  uf  min  truwe,    ir  müszent  liden  not»' 

1232.  Er  begunde  aber  rufen :    'Macbemet,  got  min, 

hilf  mir  gnediglich  hinnen,     mag  ez  mit  holden  gesin. 
ich  wil  uf  min  truwe     umer  stete  an  dir  bestan, 
min  schöne  tohter  Marpalij     söltu  zu  wibe  han.' 

1233.  Do  sprach  yon  wüden  Kriechen  Wolf  her  Dieteri^h: 
'beiden,  din  got  Machemet,  ist  dem  minen  ungelich* 
gert  diu  got  wibe  ?     daz  ist  ein  selzen  leben, 

sinen  gewalt  wü  ich  vertriben    und  wil  im  ein  ende  gel»m* 

1234.  Nun  hüte  dines  herzen,     heidenscher  man, 

do  mus  disz  scharfe  messer    mitten  durch  gan* 


*'  1 1 1 1»« » I 


1228,1.  Bistu  W.  so  sprach  —  w.  2.  so  tue  hesch^eidiche  —  («=  4.) 
w.  3.  man]  tegen  w.  4.  Dn  solt  mich  miner  riche  lenger  pflegen  lan  BC, 
Ich  wü  mich  ndnes  globens  dnroh  dich  gern  erwegen  w,  (in  a  fehlt  1828,2 
bis  1229,1.).        1229,1.  Do]  Nein  w.    Du  weitest  dich  nie  e.  über  k.  er.  w. 

3.  begiengde  —  sehlügt  A,  beginst,  singst  B,  beginge,  sliege  c.  1230,1, 
min  klarer  win  (aiisser  Y),  1231,1.  nf  den  hof  die  bUde  A.  2.  JBr] 
Wolfdieterich  dUe.  [dargegen]  do  zuging  der  den^fel  gar  J?.    3.  sind  aUe  J.. 

4.  ir  Y]  wir.  1232,1.  lieber  got  AB.  Do  rief  der  beiden  rich^,  Mwjhemet 
herre  min  ad,  (Machemet,  wilta  mich  lan  bc,  2.  [hinnen]  w.  (also  Beim 
riche :  liehe),  sit  ich  mich  an  dich  han  Verlan  bc.  8.  Ich  wü  iemer  mere  w. 
4.  MarpaU  here  w.  1233,2.  beiden  BCf]  fehlt  Aw»  3.  wibes  0.  4.  Nu 
hüt  dich  ich  wü  ein  end  geben  J?.  im  ein  fehlt  TT. 


—  101  — 

werde  ein  teil  grösser,     marke  waz  ich  «ir  sage, 

also  tür  als  «mb  ein  iaXf     so  aohlah  mir  daz  hopt  abe/ 

1235.  Er  warf  im  daz  dritte  messer     yermessenlicben  dan 
mitten  durch  sin  herze     dem  beiden  freisan. 
er  spielt  im  in  dem  Übe     daz  berze  glich  enzwei, 
reht  also  ein  biderman    ein  wolgebraten  eL 


1208.  Do  des  huses  herre     was  gelegen  dot, 

erst  kam  Wolfdieteriche     in  jamer  und  in  not. 

fünfhundert  beiden     Uefen  4n  do  an, 

do  sprang  er  bald  an  einen  sckilt^     em  swert  et  in  d$e  bant  nam. 

1237.  Erst  begunde  striten     WoJf  her  Dieterich 
zu  beiden  sinen  siten     einem  beide  vil  glich, 
er  falte  in  beides  mute     manigen  beiden  tot. 
Sant  Jergen  hemde  daz  gute    "ward  von  blute  tot. 

]  238.  Man  sach  in  faste  horwende    uadet  in  nmbe  ^g^n. 

dq  lies  die  heideninne     einen  nebel  für  in  g an,     ^Uq. 
daz  im  vor  den  ogen    yerswand  der  Uebte  (tag, 
daz  er  zu  den  ziten    keiner  geaihte  pflag, 

1239.  Do  greif  er  zu  der  erden,     daz  dritte  messer  er  genam, 
daz  brach  er  also  balde    "az  dem  beiden  'freisan. 
er  warf  ez  öxtt^h  die  beidenün     der  helt  mit  siner  kraffc, 
do  yersehwänd  det  nebel,     der  helt  deriV'ard  sigehaft. 


1234,3.  teil  it  he*  grosser  dann  daz  ander  JBC.  merk  waz  ich  dir  sage 
By  also  (wan)  ich  dir  gesaget  habe  Aw.  das  merke  gar  eben  0.  4.  harj 
hahn  Bö,  vinger  w»  so  nim  mir  daz  leb^  (7.  1236w  Mier  haben  ad  Mh 
schnitt  und  Ueberschrift :  (J>me  aTentnre  saget  a)  wie  der  beiden  bßUian 
ist  tot  gelegen.  2.  erst  w}  do  TT.  8.  An  den  fristen  reine  liefen  fünf- 
hundert man  w,  4.  ein  c]  und.  ui  mi  hant  e]  im.  (w*  an  ftLnen«  schilt  und 
swcrt  er  im  nam.)  1237,4.  [d^  gnte]  B,  ^  1238,1.  Von  zom  begund  er 
brinnen  er  valte  tu  mangen  man  w..  2.  für  in  ^]  Ton  ir  (7]  uz  einer  btOi- 
sen  Äw.  4.  Der  ritter  one  lodern  keiner  gesihte  pflsg  w,  1239,1.  zu  der 
erden  BC]  dem  beiden  ^  daz  herze  A.  £!r  gieog  zu  dem  beiden  balde  w. 
2.  Er  brach  ez  mit  gewalte  uz .  dem  herzen  dan  w,  3.  kraft]  hant  AB, 
4.  C  do  falte  er  manigen  heid^en  nider  uf  daz  laut  A*  Do  dat  er  tu  der 
stule  ir  wart  ein  teil  sighaft  (!JS:hant).  Daz  sie  tot  yiel  hin  zn  der  erde, 
des  ward  er  sigehaft  w.  Die  Strophe  ist  verdofien}  m  feMt  7|  heim 
Hülfe  Z. 


—    192    — 

1240.  Zu  hant  schein  die  snnne    nnd  der  liehte  tag. 
Hei  waz  Wolfdieterich  fröden    in  einem  herzen  pflag: 
'Bicher  got  von  himel,     du  wilt  mich  nit  lan, 
80  berate  anch  zu  Kriechen     min  eilf  dienstman. 

1241.  Herre  sant  Jerge,     du  sölt  mir  bi  gestan. 
la  mich  geniesen,     daz  ich  din  hemde  an  han. 
du  hübest  mich  uz  der  tofe,     lieber  göttin  min, 
hilf  mir  gnediclichen,     mag  ez  din  wille  gesin.* 

1242.  Do  wände  der  ritter  edel,    es  solt  ein  ende  han. 
dm  hundert  beiden    liefen  in  aber  an. 

er  schlug  sin  swert  mit  kreffcen,     daz  ez  zu  drin  stücken  kam. 
do  geschach  nie  so  leide     dem  fürsten  lobsam. 

1243.  IJf  in  trang  manig  beiden     an  der  selben  stat, 
Gramabet  der  pörtner    f^  in  do  getrat, 
bisz  dem  edeln  Kriechen    ein  ander  swert  wart, 
do  wart  sere  gestriten    uf  des  todes  fart. 

1244.  Von  dem  edeln  Kriechen     hub  sich  grosze  not, 
er  schlug  und  stach  yil  faste ;  die  tiefen  wunden  rot 
wurden  do  geschroten     durch  liehte  helmfas, 
daz  manig  beiden  dot     viel  nider  in  das  gras. 

1245.  Die  beiden  sich  faste  werten     mit  ellenthafter  hant, 
dift  rtiftl^^p  g^flameu  hielten     die  sswene  wigant, 
Gramabet  und  Wolfdieterich,    bisz  sie  wo!  dristunt 
der  beiden  her  durchbrachen,     do  wart  maniger  wunt. 

1240,1.  und  och  Bw,  2  B.  H.  w.  frören  W.  do  pflag  Ä.  Waz  firöden 
und  (waz)  wunne  W.  d.  pfl.  Cw,  (fMt  a),  3.  got]  crlst  B.  enlan  a.  4.  zu 
(den)  wilden  kriechen  Wad,  1241,2.  an  minem  übe  han  Wad,  an  han 
hf  [an]  han  c.  8.  göttin  A,  got  J3,  götte^ C,  pfetterin  ab,  pfettgr  cd,  fsUn'>Mjt 
1242,1.  es]  sin  arbeit  Ä,  Wol  ^ET  hundert  beiden  tungen  uf  den  werden 
man  «o.  2.  Do  wolten  sie  den  fursten  gern  yerderbet  han  w,  4.  Do  stund 
on  alle  were  der  f&rste  lobsam  0.  Nach  1242  w, 

5.  Gramabet  der  portenere     wafen  sich  began, 

do  wolt  er  zu  helfe  kumen      dem  werden  cristenman, 
./.  4^  7/v*)»v-t^^        die  wile  er  nackent  were      so  wolt  er  do  zu  hant 
f!r^^»J]^\ljr  d®™  beide  so  gewere      sin  helfe  tun  bekant. 

\  ^J  {g.  so  gewere  c,  do  gewere  5,  umb  gewere  a,  ungeyerti^.        1243,1.  w.  Die 

beiden  liefen  in  an  (mit  zome  A)  TT.  1244,2.  yil  faste  h,  fMt  Wa,  8. 
liehter  helme  C^  4.  Die  schöne  jungfrowe  sach  yil  imgeme  das  ir.  1245,2. 
rücken  sie  oMe,  hielten  A]  kerten  BOw,  die  tegen  beide  sant  w,  8.  Sie 
hiewen  und  stachen  w,    4.  Die  beiden  [her]  A.  Daz  her  0. 


H^fj9i. 


—    193    — 

1246.  Gramabet  der  pörtner     do  vil  sere  streit, 

vil  manigem  beiden  zware     fmmte  er  grosse  leit ; 
mit  siner  scharpfen  ecke     er  tiefb  wunden  schriet, 
des  begunde  tot  ligen     vil  manige  heidensche  diet. 

« 

1247.  Wolfdieterich  der  milte     groszer  kreffce  wielt, 

rujjh-i  i,  ^    ör  Mopte  vil  der  schilte,     manigen  heim  er  do  spielt,      -  -v^^  ¥^^  /^  * 
M49^.  mit  höwen  und  mit  stechen     det  er  den  heiden  we, 

waz  er  ir  moht  erreichen     die  falt  er  in  den  kle. 

1248.  Wol  tusent  Sarrassine     wurden  dot  geleit 

von  dem  edeln  Kriechen,     den  sig  er  do  erstreit. 
Gramabet  der  heiden     was  im  in  truwen  mit, 
er  half  im  ritterlichen     striten  nach  fründes  sit, 

1249.  Bisz  ez  dem  mitten  morgen     nahete  an  dem  tag« 
zergangen  was  sin  swere     und  auch  sin  grosze  klag. 
Ane  allein  die  kuniginne     und  auch  die  maget  klar, 
sus  ward  daz  gesinde     von  im  verseret  gar. 

1250.  Wie  möhte  Wolfdieterich     ie  senfter  sin  gewesen. 
•^  die  sich  an  in  ergaben,     die  lies  er  alle  genesen. 

Dm  hundert  heiden  fielen     zu  fusze  dem  werden  man. 
'wir  wellen  durch  -uwem  willen     uns  gerne  töfen  lan.* 

1251 .  Do  sprach  Wolfdieteriche :     'daz  mag  nit  ergan. 

si  got  genem  uwer  sele,     ein  zeichen  sol  er  sehen  lan. 
wenn  ir  uz  dem  herten  steine     ein  brunnen  sehent  gan, 
so  sullent  ir  alle  gemeine     darih  uch  töfen  lan.' 


1246,2.  zware]  mere  w,  leit]  arbeit  Cw,  3.  sinem  Ä,  Der  edel  portener 
werde  vil  manige  wunde  schriet  w.  4.  Des  leit  er  zu  der  erden  vil  der  heiden 
diet  to.  1247,2.  klopfte  Bw,  er  erschalt  die  schilte  C.  8.  Stichen  Ä.  IGt  Sti- 
chen und  mit  streichen  w.  vergl  972,8.  1248,1.  Wol  Ä,  fdiU  a,  a.  tusent 
BC,  siben  hundert  Ä,  fünf  b.  w.  "2.  sig.]  pris  w,  3.  im  mit  untruwen 
nit  Ä,  1249,1.  Biz  uf  den  J...Biz  dem  B.  do  nahete  ez  dem  mitten  tag 
Ä,  nahete  der  i&g  B,  Biz  das  zu  band  weite  nahen  4er  mitten  t«g  0.  Es 
begund  dem  mitten  morgen  nahen  an  dem  tage  to.  8.  Von  im  wart  das 
gesinde  alles  verseret  (verschroten)  gar  BCw.  4.  An  allein  die  kunigin  und 
die  maget  (och  ir  megede)  klar  w.  1250,8.  Von  zwei  to,  zu  fosze  dem] 
für  den  BC,  4.  uns  tMch  wellent  A.  1251,1.  sprach  der  beld  gezeme  i/o. 
2.  ur  sele  geneme  BCw.  er  uob  Ä,    3.  herten  Ä,  fMt  a.  a.     4.  ucb  wuk 

VC  A, 

13 


—    194    — 

1252.  Sie  sprachen  aUe  gemeine  :    ^do  sind  ¥rir  ungelöbig  an, 
daz  nz  dem  herten  steine     müge  wasser  gan, 
noch  von  sinen  kreffcen     kume  wasser  noch  win.' 
'Von  dem  ungelouben     müssent  ir  des  tüfels  sin.' 

1 253. 'Die  kristen  wellent  werden     die  vallen  uberal     f 
die  yenie  uf  der  erde     als  ich  in  kruzes  stal 
und  bitten  got  umb  gnade,     so  wirt  uch  gnade  erkant.' 
daz  gelobten  sie  yil  gerne     zu  tnnde  alle  sant. 

1254.  Do  fiel  er  an  sin  yenie     nider  in  kruzes  stal, 
also  deten  die  beiden     nach  im  überal. 

ytMJL/  do  sie  namen  die  nünde  veine^     ein  zeichen  was  ergan, 

daz  uz  dem  herten  steine     ein  schöner  brunne  ran. 

1255.  Do  sprach  yon  wilden  Kriechen     Wolf  her  Dieterich : 
'nun  sehent  an  ir  beiden     alle  sant  gelich, 

waz  Erist  der  starke     krefbe  mag  gehan. 

der  zeichen  hat  üwer  got     selten  keines  getan.' 

1256.  Sie  sprachen  alle  gliche :     'des  müssen  wir  uch  jehen. 
wir  han  yon  Mahomet  selten     keins  also  gesehen. 

er  mag  wol  haben  kreffce     der  ez  do  hat  getan. 

wer  ist  der  in  der  weite  ?     wir  wellen  uns  durch  in  töfen  lan. 

9 

1257.  Sie  sprachen:  'waz  ist  getöfet?     daz  sult  ir  uns  wissen  lan,' 
Do  sprach  Wolfdieteriche :    'daz  sol  sin  getan.' 

er  kripfet  ein  bi  dem  hare     und  sties  in  darin, 
'daz  heisen  wir  getöfet    und  sol  in  gotes  namen  sin.' 

1258.  Do  sie  daz  ersahen,     in  was  zu  dem  töfe  not. 
je  einer  do  dem  andern     sin  höbet  dar  bot, 

do  der  töf  nam  ein  ende,     ein  zeichen  was  ergan, 
so  retten  alle  kriechiseh     mit  dem  fllrsten  lobsam. 


1252,8.  met  krefte  BCko.  kmn  kein  A  kein  wasser  noch  kein  wein  w. 
1258  fehU  W.  1254,1.  Er  was  so  gar  bescheiden  er  yiel  yor  in  in  cmze 
stal  (stalt  Ä)  Aiv.  8.  Do  sj  die  nnnde  yenge  (yeine)  namen  hed,  nimde 
fehlt  aW*  itukQ  genamen  AB.  getaten  C  (also  der  Beim  veine :  steine  überaü 
versUiH),  1255,4.  üwer  got  Machemet  W,  [üwer  got]  Machemet  w.  selten 
w]  nie  W.  1256,2.  sehen]  nie  Bö.  [also]  BCw.  4,  der  A]  er  0.  wer  er 
ist  Bw.  1257,8.  kripfet  A,  ergreif  BG,  zuckte  ad.  erwischet  e.  (in  C 
fehlt  2  t«.  8.).        1258,2.  [dar]  W.    4.  kriesch  alle. 


-     195     - 

1259.  Do  hies  er  die  höbet     von  den  zinnen  tragen 
und  sie  schone  bestatten,     also  wir  hören  sagen. 

er  sprach  zu  der  junkfrowen :     'wellent  ir  uch  töfen  lan  ?' 
Nein  ich,  uf  min  tmwe,      sprach  die  heideninne  lobsam. 

1260.  'So  sullent  ir  uch  bereiten,     ir  müssent  mit  mir  fam.' 
do  sprach  die  heideninne :      daz  kan  ich  nit  bewarn, 
alles  daz  ir  gebietend,     daz  geschiht  an  diser  zit. 
darwider  mag  ich  leider     haben  keinen  strit.' 

1261.  Gramabet  der  pörtner     gieng  für  den  herren  stan. 
er  sprach :  'ritter  edel,     gedenk  auch  daran, 

daz  ich  dir  daz  beste     hie  erzöget  han,    /,  iim, 
lasz  dise  grosse  feste     mir  wesen  undertän.' 

1262 /Daz  soltu  kleine  muten,     ritter  tugentlich, 

dise  bürg  so  gute,     sprach  Wolf  her  Dieterich, 

sol  dir  iemer  mere     wesen  undertan.* 

'so  wil  ich,  sprach  der  beiden,     alles  tmren  lan.' 

1263.  Sinen  guten  harnesch     hies  er  im  wider  tragen, 
do  verwafent  er  sich  balde,     also  wir  hören  sagen, 
do  sprach  Wolfdieteriche     der  userweite  man ; 

'ich  bestünde  nun  wol  zwölfe,    der  ich  vor  einen  nit  torst  sehen  an.' 

1264.  Also  Wolfdieteriche     sinen  harnasch  angeleit, 
des  frowet  sich  von  herzen     der  fürste  unverzeit, 
do  sprach  gezogenliche     der  küne  wigant : 

'wie  ist  der  so  gar  ein  tor,     der  sin  swert  git  uz  der  hant.' 

1265.  Sin  ros  schöne     hies  er  im  ziehen  dar, 

daruf  was  schier  gesessen     der  edel  forste  klar. 


1259,1.  höpter  Cw.  2.  und  hies  sie  W.  Er  hies  sie  [schöne]  w.  4. 
truwe,  ir  habent  mir  leides  genug  getan  C,  die  jonk&owe  iTolgetAn  tc. 
1260,3.  Alles  daz  w]  waz  TT.  1268,4.  vor  nit  getorst-han  gesehen  einen 
an  Ä  (vor  einen  nit  hette  getorst  (nit  torst)  sehen  an  BC,  statt  3  «*.  4  hat 
w  1264,3  w.  4. 

1264.  Do  W.      sin  harnesch  hette  angeleit 

do  sprach  uz  friem  mute      der  f&rste  unverseit. 

ich  wolte  gar  one  sorge      wol  hundert  man  bestan,    . 

der  ich  vor  nit  einen      wol  getotste  sehen  an.  w, 

1265.  Sin  ros  hies  im  der  werde      mit  znhten  ziehen  dar. 
und  satzte  f&r  sich  balde      die  schöne  maget  Mar. 
ürlop  nam  er  zum  gednde,      fl&r  die  porte  er  do  reit, 

do  hette  sie  mit  zober      ein  brücke  gemaehet  über  den  se  so  breit  i». 
(2.  sat  c,  bot  im  h). 


—    196 


/ 


do  reit  er  mit  der  jnnkfrowen     für  die  porten  dan. 

do  het  sie  ein  brücken  gemachet     aber  den  se  nf  dem  plan. 


1266.  Do  er  kam  nf  daz  wasser,     die  brück  ward  im  zn  smal, 
do  moht  Wolfdieteriche     niergen  knmen  nberal. 

er  sprach:  ^schöne  jnnkfrowe,     wer  hat  nns  die  brücke  genimfieii  ? 
mit  allen  unsem  sinnen     knnnen  wir  nit  über  knmen. 

1267.  'Snlent  ir  denn  ertrinken,     daz  ist  wol  der  wille  min, 
sit  min  vater  nnd  muter     von  nch  verderbet  sin. 
lant  nnd  borge     ich  alles  verlorn  han.' 

^mns  ich  denn  zn  gründe^  so  müsent  ir  bi  mir  bestan.' 

1268. 'So  sind  ir  mit  minen  listen,     spra'&h  sie,  überladen. 

leg  ich  ein  jar  an  dem  gmnde,     ez  knnt  mir  nit  geschaden.' 
'Sit  ich  von  uwem  listen     mich  nit  kan  bewam, 
so  wil  ich  zu  den  kristen     wider  in  die  bürg  fam.' 

1269.  Daz  ros  begreif  er  bi  dem  zome     und  wolt  ez  umbgewant  haben, 
do  was  die  breit  brücke     hinder  im  gebrochen  abe. 

die  hende  leit  er  zusamen,     do  sprach  der  küne'  man : 
'owe  got  von  himel,     wie  sol  es  mir  ergan  ? 

1270.  Ratend,  jnnkfrowe,  wo  sulen  wir  knmen  hin?' 
'Ich  kan  sin  nit  geraten,'  sprach  die  heidenin. 
Sie  wolt  im  sin  entronnen,  do  er  daz  empfand, 
mit  beiden  sinen  henden,     er  sie  zu  im  zwang. 

1271. 'Weitend  ir  mir  entrinnen     hie  in  diser  not, 

ir  müssent  sicherliche     e  bi  mir  ligen  tot.'     ^Jt*rfzb$,z\[ 
do  begunde  sere  weinen    die  maget  minneglich, 
daz  erbarmet  also  sere     Wolf  her  Dieterich. 

1272.  'An  got  wil  ich  mich  lassen,     sprach  der  werde  man. 

do  sprengte  er  in  daz  wasser     durch  die  unden  öwempte  er  dan. 


1267,2.  sind  A.  8.  ich  alles  w\  mus  ich  TT.  1268,1.  Ich  zu  allen 
standen  mit  zoher  überladen  w,  3.  mich  vor  vor  TT.  1269,1.  gewant] 
geworfen  BC*  Daz  ros  warf  er  herombe  der  degen  imverzeit  w,  2.  do  was 
hinder  im  abgehrochen  die  brücke  so  breit  w.  4.  wie  sol  ich  ez  grifen  an 
BC.  1270,4.  Der  halt  so  versunnen  drucket  si  an  sich  zu  hant  w,  1271,1. 
hie  C]  und  lassen  AB,  Wolt  ir  mir  hie  entwichen  in  so  grosser  not  w. 
1272,2.  sprangte  Ca.  und  swam  (B,  schwamte  G,  swemte)  durch  die  unden 
dan  HO, 


—    197    — 

er  was  schier  zu  lande,     der  se"  was  bergan, ' 

do  sach  er  aber  die  blumen,     also  sie  e  waren  gestan. 

1273.  Er  sprach:  'schöne  junkfrowe,     wer  hat  uns  den  se  genmnen? 
die  rosen  und  die  blumen     sind  alle  herwider  kamen. 

fröwe  dich,  herz  in  minem  Übe,     dubist  noch  nit  dot,'  tj.Tf^^^^fit 

so  lidet  aber  daz  mine,     sprach  sie,  grosze  not. 

1274.  Nun  han  ich  wol  gesehen,     uwer  got  wil  uch  nit  lan. 

helfend  mir  zu  der  erden,     tugenthafter  man.'     -»»»vÄ-y  ^^  ^»  V. 
'Ir  weit  mir  lihte  entrinnen,     junkfrowe  lobsam.' 
vM^ '.         'brunze  ich  uch  denn  in  die  schos,     daz  ist  uch  lesterUch  getan.* 

1275.  Des  schemte  sich  sere     Wolf  her  Dieterich, 
daz  die  junkfrowe     rette  so  frevenlich ; 

er  gedaht  in  sinem  sinne     der  uzerwelte  man, 

'ez  wer  weger  ein  schade     denn  so  lesterlich  getan.' 

1276.  Er  hub  sie  zu  der  erden     uf  den  anger  breit. 

Nun  sach  der  tegen  werde,     daz  sie  zoch  ab  ir  kleit 
vil  gar  von  irem  libe     und  leit  ez  neben  sich, 
do  sach  der  edel  Krieche     ein  wunder  grdszlich. 

1277.  Die  hende  leit  sie  zusamen,     den  fürsten  lachet  sie  an. 
Der  held  von  Kriechen  wunder     schpwen  do  began. 
daz  ungetruwe  künne     ward  verwandelt  da, 

von  groszem  zoberliste     ward  sieju  einer  kra. 

1278.  'Wafen  umer  mere,     disem  wunder  ist  nit  glich, 
also  rette  der  fttrste  here,     Wolf  her  Dieterich. 
'Nun  far  zu  dem  leiden  tüfel,     der  mlisze  pflegen  din, 
umer  me  an  ende,     du  ubelü  valendin. 

1279.  Sie  flog  gen  einem  bome ;  do  er  daz  ersach, 

er  nam  ir  genote  gome,     hörent  wie  er  sprach. 


1272,3.  schier  komen  [zu  lande  B\  BC,  Got  sant  im  sin  genade  daz 
der  86  —  w,  4.  Wider  kamen  rosen  and  blumen  JB:  1274,3.  So  weitend 
ir  mir  W,  entrinnen  lihte  Ä,  viHeiht  entrinnen  JB,  [lihte]  C,  weit]  woltent 
w.  4.  prünzel  ad.  8o  netz  ich  B,  [denn]  BCw.  1276,3.  von]  ab  Cw, 
4.  Daz  wandert  one  zwifel  (Daz  begonde  wimdem*  C)  den  helt  Wolfdiete- 
rich BCw,  1277,1.  leit]  schlag  Cw,  2.  do  fM^A.  4.  von  wunderlichen 
dingen  w,  einem  kreyen  A.  1278,2.  here]  herre  A,  Wolf[her]d.  Al.  3. 
zu  fehlt  AB,  dahin  dem  a.  leiden  8tM  Bbc,  1279,2.  gome  Bw,  wäre, 
gware  CA. 


—    198    — 

'der  dich  neht  hette  g^HHümet,    und  an  smem  arm  geban,      />^/f/ 
der  hette  den  tüfel  besofalafen,     den  wil  loh  auch  dicke  lan.' 

1280«  Bisz  er  daz  wort  vollen  sprach,     der  hochgelopte  man, 
dp  lies  die  heideninne    ein  nebel  von  ir  gan.     ^^  ^3ft 
der  stank  aLio  st^ebel  und  bech     vor  dem  künen  bam : 
'Herre  got  von  himel,     sol  ich  in  die  helle  fam? 

Arentore  do  Wolfdieterich  mit  den  tufeln  streit. 

1281.  Er  wolt  von  dannen  riten     der  ritter  lobsam, 

im  begegent  an  den  ziten     ein  also  swarzer  man. 
einen  kolben  ungehure     trug  er  sicherlich, 
einem  ubeln  hellhunde     was  er  vil  gelich. 

1282.  Er  lief  gar  freisliohe     den  werden  Erriechen  an. 
do  sprach  gar  tugentliche     der  fdrste  lohsam, 
'sagent  waz  ich  zu  leide     uch,  herre,  hau  getan, 
daz  ir  mich  uf  der  beide     nit  strites  wend  erlan?' 

1283.  Alle  aventure    ward  do  nit  gespart, 

wie  balde  der  ungehure     schlug  uf  den  tegen  zart, 
daz  der  hochgemute     under  dem  schilte  gelag 
und  der  fttrste  gute     wiste  weder  naht  noch  tag. 

1284.  'Nun  sol  ich  auch  ersterben     herre,  in  dem  namen  din.' 
Im  was  michel  jamer    und  kummer  worden  schin, 
doch  sprach  der  fttrste  riebe,    'ich  wilz  baz  wagend  sin, 
e  ich  so  lesterliche     kies  daz  ende  min.' 

1285.  Uf  sprang  geswindegUche    der  unverzagte  man, 
der  edel  ritter  milde     lief  den  swarzen  an. 

er  schriet  im  ein  wunden     mit  dem  swerte  sin, 
Do  wand  er  überwunden    haben  alle  sine  pin. 


1279,8.  siaen  AO.  gehm]  gelan  Ca.  4.  dem  wil  ich  dich  »uch  lan  Cko. 
1280,1.  Er  hette  got  in  dem  sinne  und  weite  riten  dan  w.  4.  Er  sprach 
herre  W,  Er  gedahte  got  w.  1281.  JbschniU  W*  Ud^erschrift  A.  «.  C 
do]  wie  0.  (T  ofcn«  ^b^c^t^).  3.  ong.]  gross  A,  1282,3>  t(7,  ich  uoh  zu 
leide  ie  hab  0.  ich  ach  hie  sa  leide  h.  J9.  wae  ich  uch  herre  leides  A» 
1284,8.  fürste  (t^eu)  riche  0\o,  werde  AB,  wagend  Gbc,  wagen  AG,  (der 
Vera  fekU  ad,).  1285,1.  sprang  nnder  dem  Schilde  w.  4.  w  (han)  Er 
wände  er  hette  —  AB,  Do  wand  er  haben  0. 


—    199    — 

1286.  Der  edel  ritter  küne     wände  sin  Ungemach 

het  genumen  ein  ende,     vil  schiere  er  kumen  sach 

zwen  hellhunde,     die  waren  gute  fri, 

die  waren  im  an  den  stunden     mit  groszen  kolben  bi. 

1287.  Der  ein  schlug  in  schiere     uf  sinen  festen  heim, 
•  daz  der  tegen  ziere     viel  nider  in  den  melm. 

erst  was  im  entwichen     sin  rehte  manheit, 

sin  farwe  was  verblichen,     also  uns  dis  buch  noch  seit. 

1288.  Got  mit  sinem  gewalte     was  im  stete  bi, 

die  zwen  er  balde  falte,     do  ward  er  sorgen  fri. 
uz  den  zwen  wurden  viere    an  der  selben  zit, 
die  hüben  an  dem  Kriechen     aber  do  den  strit. 

1289.  In  vil  grosze  hitze     der  helt  von  Kriechen  kam, 
mit  hohes  beides  witze     gesiget  er  in  do  an. 

do  der  fürst  geslahte     die  viere  hette  geleit, 
an  liefen  in  do  ahte,     den  ritter  unverzeit. 

1290.  Sie  schlugen  mit  den  kolben     uf  den  hochgelopten  man. 
nider  zu  der  erden     der  tegen  aber  kam. 

Sin  lip  der  leit  swere     und  darzu  grosze  pin, 
darzu  leid  er  kummer    an  dem  herzen  sin, 

1291.  Er  sprach :  Von  himel  herro,     du  lite  durch  uns  den  tot, 
daz  du  der  kristenheite     hülfest  uszer  not. 

du  bist  der  uns  eramet     mit  sinem  liden  hat. 
hilf  mir,  daz  mir  schiere     des  libes  werde  rat.' 

1292.  Uf  sprang  do  mit  mähte     Wolfdieterich  der  helt, 
an  lief  er  do  die  ahte     der  ritter  userweit. 

er  schriet  in  vil  der  wunden     den  tufeln  freissan, 
er  falt  sie  an  den  stunden     alle  uf  den  plan. 

1293.  Erst  muste  der  held  küne     liden  ungemach, 
vil  schiere  der  eilenthafte     vor  im  sten  sach 


1286,3.  gutes  a  1287,4.  [noch]  BGbc.  1288,4.  aber  fehlt  Ä,  hüben 
do  vil  schiere  an  dem  helde  den  strit  w.  1289,1.  Der  tugentliche  krieche 
in  grosse  hitze  kam  TF.  3.  w.  Do  die  vier  wnrdent  tot  geleit  W.  4.  BÖ 
(echte)  ehtwe  ab.  ritter]  fursten  Ä,  uf  dem  anger  breit  w.  1290,1. 
schlugen]  morten  B,  murtent  a,  mirtent  h,  mnrdent  d.  1292,1.  mäht 
alle.  Wolfherdieterich  [d.  h.]  W.  2.  w.  (ehtwe,  ehtewe).  Er  lief  an  uf  der 
beide  die  tufel  alle  glich  W, 


—    200    — 

sehzehen  ungehnre     mit  kolben  stebelin, 

do  ward  dem  edeln  E[riechen     groszer  kummer  schin. 

1294.  Er  gedaht  in  sinem  mnte     der  fCtrste  lobsam, 
'ach  herre  got  der  gute,     wie  sol  ez  mir  ergan. 
disz  ist  des  tüfels  erbe,     also  ich  mich  kan  versten, 
also  ich  ir  einen  verderbe,     so  werdent  ir  dann  zwen. 

1295.  An  lief  er  nf  der  grtlne     die  tüfel  allesant, 
Wolfdieterich  dem  kttnen     ward  erst  not  bekant. 

Sin  heim  begunde  riechen     von  starken  schlegen  gros, 
doYon  der  edel  Krieche    ward  aller  fröden  blos. 

1296.  Des  strites  in  beulte,     er  forht  des  todes  fal. 

do  von  er  nf  dem  schilte     viel  nider  in  kmzes  stal. 
'herre  got  von  himel,     hilf  mir  nszer  not. 
sit  du  willegliche     durch  uns  Ute  den  tot.' 

1297.  Sie  .singen  alle  mit  zome     uf  den  künen  tegen. 

der  Krieche  hochgebome     het  sich  des  libes  eiivegen. 
sie  begunden  in  bluwen     alumbe  sin  hobt, 
und  also  sere  nuwen,     daz  er  ward  betobt. 

1298.  Disz  begunde  erbarmen     unsem  herren  Krist, 
er  kam  zu  helfe  dem  armen     an  der  selben  frist. 
er  sande  im  zu  tröste     sin  gnade  hemider, 

von  den  tufeln  er  in  loste     und  brahte  in  zu  sinne  wider. 

r 

1298.  Die  bösen  geiste  gemeine     musten  scheiden  hin, 
die  falendin  unreine     namen  sie  mit  in. 
sie  must  werden  ir  geselle,     sie  fürten  sie  an  der  stunt 
mit  in  zu  der  tiefen  helle     und  würfen  sin  an  den  grünt. 

1300.  Des  frowete  sich  vil  sere     Wolfdieterich  ane  spot, 
der  edel  fürste  here     seit  ez  gnade  got. 
er  sprach :  Von  himel  herre,     wer  sich  an  dich  lat, 
dem  kan  niht  geworren,     din  helfe  mich  erlöset  hat. 


•  1494,3.  der  tüfel  bc,  1295.  grüne]  heide  A.  1296,2.  uf  den  schilt 
A.  in  die  crutze  gestalt  A,  3.  Er  sprach  aUe,  —  krist  der  riche  w.  uz  A^ 
1297,2.  sich  fehU  A.  libes  gar  AB,  verwegen  C.  1298,3.  sin  gnade  zu 
tröste  W.  im  hernider  sin  genade  zu  trost  w,  4.  Und  braht  im  sin  sinne 
wider,  von  den  tufeln  er  in  erlost  w.  1299,3.  Sie  wart  do  «;.  4.  mit  in] 
mitten  B.        1300,4.  gewerden  AB. 


—    201    — 

1301.  Er  kerte  zu  sim  rosse,     daruf  sas  der  werde  man, 
er  reit  zu  dem  bome,     do  er  die  falendin  het  gelan. 
hette  er  sie  do  funden,     er  hette  sie  erschlagen. 

do  was  sie  in  der  helle,     also  wir  e  horten  sagen. 

1302.  Do  kerte  Wolfdieterich     geswinde  do  von  dan, 
zwischen  ungerische  riche     und  des  mores  stran, 
durch  holz  und  durch  heide     reit  der  küne  T^am, 

an  dem  vier  den  morgen     kam  er  an  sant  Jergen  arm. 

1303.  Do  blicket  der  tegen  umbe,     do  sach  er  manigen  man, 
fünfhundert  beiden    jagten  nach  im  dan. 

Owe,  sprach  Wolfdieterich,     wend  mich  die  bestan, 
so  bin  ich  strites  müde,     es  mus  mir  an  min  leben  gan.' 

1304.  Bisz  Wolfdieteriche     daz  wort  vollen  sprach, 
gar  ein  übel  beiden     uf  in  do  gestach, 

das  der  ftirste  werde     Hugdieteriches  bam, 

bi  nahe  zu  der  erden     uz  dem  sattel  was  gefarn. 

1305.  Daz  ros  nam  er  bi  dem  zome     und  warf  ez  gen  im  dan. 
er  schlug  im  ab  das  höbet     der  fürste  lobsam, 

daz  er  viel  von  dem  rosse    nider  uf  daz  gras, 
wistest  du  nit  des  todes,     daz  dir  der  so  nahe  was  V' 

1306.  Do  die  beiden  sahen     den  iren  hoptman  tot, 

sie  begunden  uf  in  gaben,     daz  det  in  grosse  not. 
Do  bestund  in  uf  der  heide     fünfhundert  man, 
do  must  er  alters  eine     mit  sinen  finden  umbegan. 


1301,4.  [e]  hören  W.  1302.  Abschnitt  C  mit  Ueberschrift :  Wie  das 
Wolfdieterich  ward  von  fünfhundert  beiden  getrungen  in  das  mer  und  imc 
ein  Zwerglein  zu  hilf  bekäme.  Auch  in  cid  Abschnitt  und  Ueberschrift  (Dise) 
aventure  (saget)  wie  Wolfdieterich  zu  sante  Gerien  am  kunt  (kam  d).  2. 
stran  AB]  trän.  4.  fünften  bc.  fünfzehenden  ad.  1303,2.  beiden  frume  ad. 
3.  die  alle  ad.  4.  stürm  müde  Cw.  1304,3.  Er  wolt  in  mit  gewalte  uz 
dem  sattel  geworfen  han  w.  4.  bi  [nahe]  A.  Nahen  B.  vil  nahe  C.  Doch 
genas  der  helt  halte  als  wir  vernumen  han  w.  1305,1.  Daz  swert  nam 
er  zu  beiden  banden  und  reit  den  beiden  an  w.  2.  —  als  wirs  vernoraen 
han  1(7.  3.  Daz  ez  im  von  dem  buche  vil  nider  in  daz  gras  w.  4.  Du 
wistest  nit  [rehte  c]  daz  dir  der  dot  so  —  AC.  Du  wist  nit  deines  tods 
daz  dir  der  B.  1306,1.  Do  sie  sahent  daz  ir  hoptman  was  gelegen  dot 
w.  Do  die  h.  s.  daz  ir  herre  was  gelegen  dot  w,  (Do  nun  die  h.  s.  Y).  3. 
in  A]  er  BC.  Sie  umbhubent  in  gemeine  den  userweiten  man  w. 


—    202    — 

1307.  Sie  bestunden  in  uf  der  ferte     mit  swerten  uf  den  dot, 
der  strit  ward  so  herte,     daz  gefilde  ward  so  rot, 
von  der  beiden  blute     und  von  des  beides  bant. 

wol  zwei  bündelet  beiden     falte  er  uf  daz  lant. 

1308.  Daz  treib  er  den  tag  allen,     bisz  im  die  nabt  benam 
und  die  klare  sunne     zu  sedel  wolte  gan. 

do  mobte  sieb  nit  gefristen     der  ellentricbe  bam, 
do  bub  er  sieb  zu  flöbte     in  sant  Jergen  am. 

1309.  Do  sprengte  er  in  daz  wasser     der  tugentbaffce  man. 
sin  ros  begunde  sigen     und  fast  zu  gründe  gan. 
'acb  rieber  got  von  bimel,     sol  icb  bie  bestan, 

so  berate  zu  den  Kriecben     min  eilf  dienstman. 

1310.  Lut  rief  ein  zwerg  wilde    jenbalp  an  dem  staden: 
'Du  solt  dicb,  Werder  fttrste,     an  daz  gebirge  baben. 
begrifent  dicb  die  unden,     du  must  geligen  tot.' 

do  balf  im  der  kleine     uz  jamer  und  uz  not 

1311.  Mit  einem  scbiffe  kleine,     daz  was  do  bereit, 
domit  kam  ez  zu  belfe    dem  forsten  imverzeit. 
ez  balf  im  in  daz  scbiff    dem  userweiten  man, 

daz  ros  bi  dem  zome     iurt  er  durcb  die  unden  dan. 

1312.  Also  brabt  ez  zu  lande     den  fttrsten  unverzeit, 
ez  fürt  in  mit  truwen     über  daz  wasser  breit, 
do  erbeiste  Wolfdietericb     bi  einer  steines  want, 
bi  siner  brüder  bürge,     daz  was  im  unerkant. 

1313.  Er  truckente  sin  gescbmeide,     sin  brunige  was  im  nas, 
uf  sin  ros  der  werde     mit  zübten  do  gesas. 


1307,1.  Sie  brahten  in  uf  der  ferte  in  also  grosse  not  w,  2.  so]  von 
blute  Ä,  3.  BCko.  Daz  schuf  Wolfd.  mit  ellenthafter  haut  Ä.  4.  Zwei 
bundert  beiden  gnte  k;.  1308,1.  Daz  tribent  sie  also  lange  biz  der  tag 
ein  ende  nam  w.  2.  klare]  vil  scbone  C.  sedel]  rube  B,  gnaden  Cad,  nf  ir 
gesidel  ad»  3.  bam]  man  Ä.  1309,1.  sprangte  Che.  2.  sinken  Bw.  4. 
den  wilden  kr.  Wad.  1310,1.  gezwerg  Ä,  jenbalp  dem  wilden  mer  Ä. 
Ein  getwerg  uf  dem  mere  daz  rief  in  do  an  w.  2.  Wolfdietericb,  werden 
furste,  du  solt  dich  an  —  BO.  Hab  dich  an  daz  gebkge  Wolfd.  werder 
forste  her  A.  W.  forste  here  heb  dich  gegen  daz  gebirge  danw7.  4.  kleine] 
unkunde  6c.  1311,1.  do]  schier  B.  3.  im  drin  vil  knme  w.  1312,4. 
Do  was  er  bi  — -  C.  Daz  er  bi  sinen  brüdem  were  ÄBw.  1313,1.  truckte 
(aUe  ohne  n,  nur  Y  drucknet). 


—    203    — 

er  sprach  zu  dem  gezwerge :     'Kanstu  mir  it  geben  zu  verstau, 
waz  herren  uf  diser  bürge     hie  nahe  gehuset  hau  ? 

1314.  Do  sprach  der  gezwerge:     'ich  kan  dirs  wol  gesagen, 
ez  sint  din  brüder  beide,     die  dir  vorbehaben 
Kunstenopel  und  daz  laut,     daz  dir  din  vatter  geben  hat, 
laut  und  din  erbe     und  die  guten  stat. 

1315.  Do  band  sie  dir  gefangen     dine  dienstman, 

ie  zwen  zusamen  geschmidet,     die  müszen  nahtes  gan 

uf  der  mure  umbe,     schiltwähter  wesen, 

ergriffen  sie  dich  selber,     sie  liesen  dich  nit  genesen. 

1316.  Daz  sol  in  got  verbieten,     sprach  der  werde  man, 
Nun  sech  ich  also  gerne     min  eilf  dienstman.' 

er  sprach  zu  dem  gezwerge :     Vis  mich  an  den  graben, 
ich  wiste  also  gerne     wie  sie  sich  gehaben.' 

1317.  Do  sprach  Wolfdieteriche,     der  werde  ftirste  do: 

ach  richer  Krist  von  himel,     sol  ich  umer  werden  fro, 

daz  ich  erlöse     min  eilf  dienstman, 

wie  gelebete  ich  daz  so  gerne,'     sprach  der  fürste  lobsan. 

1318.  Er  reit  mit  dem  gezwerge     hin  an  den  graben 

do  horte  er  sich  Berhtungen     so  jemerlichen  klagen. 

Owe,  Wolfdieterich,     du  bist  leider  tot, 

anders  du  hülfest  mir     und  minen  kinden  uszer  not. 

1319.  Maria,  gotes  muter,     wisten  wir  doch  die  iner, 
ob  der  fürste  gute     noch  bi  dem  leben  wer. 

so  hett  ein  ende  zware     min  grosz  ungemach. 

ez  ist  jetzt  in  dem  eilften  jar,     daz  ich  in  nie  gesach. 


1313,3.  it  A,  fehlt  d.  a,  '  4.  hie  nahe  fehlt  W.  (doch  hie  J5;.        1314,1. 
der  gezwerge  Ä,  der  zwerg  B,  das  zwerglin  C. 

Ich  han  es  wol  vernumen,      es  sint  diu  brüder  beide  sant 
die  dir  hant  genumen      din  erbe  and  euch  din  lant 
daz  dir  Hugdieterich      din  vater  geben  hat, 
kriechesch  rieh  und  kunstenopel      die  vil  gute  stat,  w. 
1315,4.  genesen]  leben  A.        1318,1.  Er  wisete  den  fürsten  jungen  an  den 
burggrafen  w,     2.  jemerLJ  cleglichen  B.  klagen]  gehaben  w.     4.  usser]  ua 
diser  A,        1319,1.  Er  sprach  Maria  W.  doch  Cw,  loch  A,  nu  B.    2.  guter 
tv-  (4.  Y  sechs  jare). 


—    204    — 

1820.  Do  Wolfdieteriche     sins  meisters  klage  yemam, 
do  erbeiste  er  von  dem  rosse     der  uszerwelte  man, 
im  was  hinahe  geswonden,     er  leit  sich  in  daz  gras, 
'herre,  wie  ir  uch  vermeldet,     uch  wird  nach  geritten  bas. 

1821.  Die  brüder  band  zu  hnte     sehzig  ritter  gar 
gesetzet  dinen  dienern,     werdent  sie  din  gewar, 
sie  lant  dich  mit  dem  leben     nummer  kumen  dan, 
so  henkent  sie  an  die  zinnen     din  lieben  dienstman.' 

1822.  Do  Wolfdieteriche     die  rede  do  vemam, 

do  kerte  er  zu  dem  rosse,     daruf  sas  der  werde  man, 
do  dankte  dem  gezwerge     der  küne  wigant, 
von  der  bürge  kerte     der  ritter  do  znhant. 

1328.  Dennoch  reit  der  mere,     e  ez  voi  würde  sag, 
daz  die  dienere     horten  den  hufschlag, 
sin  hende  bot  er  ufFe :     'herr,  ich  bin  noch  nit  dot, 
hilf  mir  und  minen  dienern     etwan  us  diser  groszen  not. 

1824.  Do  sprach  Hache  der  junge:     'hörstu  daz,  Herbrant? 
ez  ist  der  übel  tüfel     für  die  bürg  gerant. 

got  durch  sine  gute,     sprach  der  küne  tegen, 
habe  unsers  herren  sele     hiut  in  siner  pflege. 

1825.  Ich  horte  eine  stimme,     die  was  enlich, 

also  ez  wer  von  Kriechen    Wolf  her  Dieterich. 


Nach  1819  hat  w  eine  Strophe: 

5.  Daz  kranket  mir  min  leben      solen  wir  die  arbeit 
liden  vergeben      und  dis  grosse  leit, 
die  man  uns  tegelichen      durch  den  f&rsten  tut, 
des  wurde  ich  sicherliche      niemer  wol  gemut. 
1820,3.    nahe  fehlt  A,     4.    herre]   Daz  gezwerg  sprach   TT.    vermeret  B. 
1821,1.  Mit  zwen  hundert  rittern  sint  uwer  brüder  gar.     2.  Alle  zit  behut 
und  werdent  —  w,    3.  Ir  kument  niemer  hinnen,  es  mus  umb  uch  ergan  w. 
1322,1.  Do  disen  jamer  grosen  W.  v.  w».     2.   dem  c]  sinem  A.  Er  gurte  uf 
sime  rosse  w.    4.  Von  der  bürge  und  von  dem  berge  kerte  er  do  zu  haut 
Bw.        1328,1.  Dannan  Cw.  der  mere  w]  er  mere  A'\  der  helt  0.  e  C,  e  daz 
Wy  ob  AB,     2.  den  w]  sinen  A,     3.  uff  ^.  Er  leit  die  hende  zusamen  w. 
herre  got  A    4.  etwan  fMtB,  us  diser  grossen  fehlt  A]  usserw.        1324,1. 
junge]  küne  BC,    8.  —  der  geh  uns  sinen  sogen  w,     4.  Und  habe  unsem 
herren  u?.  heint  B]  hut.        1325,1.  enlich  C]  glich  A'\  menlich^.  Diestim 
ist  im  enlich,  die  wir  do  haut  vemomen  w.     2.  Es  ist  W.  ob  got  wil  zu 
lande  komen  w. 


—    205    — 

er  klagte  mit  groszer  swere,     er  wer  noch  nit  dot, 
daz  got  im  und  sinen  dienern     etwan  hülfe  uszer  not. 

1326.  Ist  es  unser  herre  gewesen,     so  nimt  ein  ende  unser  leit, 
do  inne  wir  sint  gewesen,     und  die  grosse  arbeit 
nimet  vil  lihte  ein  ende,      sie  lacheten  aber  do 

und  wurden  in  irme  gebende     aber  ein  wenig  fro. 

1327.  Er  must  des  nahtes  riten,     er  getorst  des  tages  schin 
in  Kriechen  nit  erbiten,     der  edel  ritter  fin. 

Daz  land  solt  sin  sin  eigen,     ez  was  ein  michel  not, 
von  seinen  brüdem  feigen     forht  er  den  grimlichen  tot. 

1328.  Er  kam  an  des  meres  flut,     do  wolte  ein  kiel  gap, 
dar  inne  der  fttrste  gut     bald  über  kam. 

do  reit  Wolfdieteriche     uf  bi  des  meres  sant. 
do  kam  der  tegen  edel     in  Oeciligen  lant. 

1329.  Eine  festen  schöne     mit  turnen  wünneglioh, 
die  sach  uf  einem  felse     Wolf  her  Dielerich, 

sie  was  von  marmelsteine,     gros  wunder  in  des  nam, 
do  sie  der  helt  reine     erblicken  do  began. 

1330.  Felse  und  feste     waren  beide  gut. 

kempfe  der  aller  beste     gewan  gar  senden  mut. 
Vaz  ist  dir  hie  daz  wegest,     sprach  der  fürste  klar, 
wist  ich  des  wirtes  wille,     so  ritt  ich  zu  im  dar.' 


1325,3.  Er  antwurt  mit  gewerte  (gewerden)  w,  4.  usser  w]  uz  A. 
1326,1.  [es]  —  do  gewesen  A,  so  ergetzet  er  uns  der  arbeit  w.  2.  und 
unser  grosses  leit  w.  3.  Das  neme  schier  ein  ende,  sie  trösten  einander 
do  w,  Do  froweten  sie  sich  alle  die  eilenden  do  (7.  1327,1.  [des]  A. 
2.  des  suUent  ir  sicher  sin  Aw.  3.  sin]  gewesen  C  michel  B]  grosse.  4. 
grimlichen  J.,  griinen  Cw,  hittern  B,  1328,3  u.  4  umgekehrt  w.  uf  feMt 
A,  4.  kam  er  an  die  habe  w,  Gecilien,  zecilger  Y,  1329.  Hier  machen 
BC  den  Abschnitt  und  C  hat  die  Udterachrift :  Aventnre  wie  W.  kam  zu 
dem  konig  Marsilian  und  den  grossen  risen  Baldamar  erschlag.  1330,2. 
Aller  kempfen  der  beste  w.  3.  hie  fehlt  W,  daz  du  wegest  J..  daz  beste  ?r. 
die  barg  ich  also  klar  w.    4.  so  hub  ich  mich  dar  to. 


—    206    — 


Aventure  do  Wolfdieterich  den  risen  Baldemar  erschlug  und  gen 

Marsilian  kam. 

1331 /Doch  mus  ich  ez  versuchen,     sprach  der  küne  man, 
wil  sin  got  geruchen,     ob  er  tugende  pflegen  kan. 
villihte  ist  sin  gemüte     an  tagenden  so  getan, 
daz  er  fremde  geste     vil  wol  empfahen  kan.' 

1332.  Von  dannen  er  do  kerte  einen  vil  engen  pfat, 
also  in  sin  manheit  lerte  und  sin  tugent  bat. 
der  tag  do  sicherliehe     einen  nrlap  genam, 

do  von  der  tegen  riche     in  grosse  arbeit  kam. 

1333.  In  dem  selljen  walde     vor  der  bürge  plan 

do  erblickte  der  held  balde     den  aller  grösten  man, 

der  sinen  ogen     ie  was  worden  kunt^ 

nmb  sinen  lip  er  sorgte     an  der  selben  stnnt. 

1334.  über  alle  bome     gieng  sin  lenge  gar. 

er  nam  sin  gnote  gome,  der  rise  hiez  Baldemar. 
ein  brunige  fest  von  hörne  het  er  geleit  an  sich, 
darinne  der  userkorne     stunt  eime  beide  vilgelich. 

1335.  Er  trug  eine  stangen     wol  aht  klaftern  lank, 
einen  schilt  vor  sinen  henden,     was  nit  zu  krank, 

yjxJ  2  m  einer  gebelwende     was  er  vil  gelich. 

'^         '  'der  tüfel  dich  hie  sehende,*     sprach  Wolf  her  Dieterich. 

1336. 'Do  bist  des  tüfels  bruder,     du  ungefüger  zage, 
du  feiges  waltluder,     fürwar  ich  daz  sage, 
ez  ward  nie  wibes  künne     so  lank  noch  so  gros, 
die  dich  zu  der  weit  gewünne,     sie  wer  des  todes  genos. 


1331.  Abschnitt  und  üeberschrift  nur  Ä.  1.  man]  tegen  Bd.  Doch  sol 
mich  nit  betragen,  kan  er  tugende  pflegen  w.  2.  kan  (künde)  pflegen  BC, 
So  mus  ich  ez  hie  wagen,  sprach  der  ziere  tegen  w.  4.  fremde]  arme  w. 
1332,1.  Do  kerte  do  der  milte  gar  ein  engen  pfat  w.  2.  wanne  in  des  nit 
befllte,  sin  manheit  in  des  bat  w,  3.  Der  tag  begund  entwichen,  die  naht 
den  sig  gewan  w.  1333,3.  Der  im  in  s.  C,  Der  im  vor  s,  w,  1334,3. 
fest  BC,  fehlt  Ä,  Zwo  brunigen  rieh  w.  4.  darinne  so  stunt  AB.  stunt  zu 
wer  —  [vil]  w.  1335,1.  wol  aht  A,  wol  einer  J5,  zwaier  (7,  zwelf  w. 
2.  Zur  hant  und  zu  den  armen  ein  schilt  was  nit  zu  krank  w.  3.  gabelwend  B, 
gewelwonde  b.  1336,1.  ungefüge  a.  zage  w]  man  TT.  2.  sage  w]  sagen 
kan  TT]*    3.  künne]  kint  A.    4.  gewünne  Bw]  gebere  AC,  todes]  tufels  bc. 


—    207    — 

1337/Waz  sprichestu,  kint  daz  dumbe,     sprach  der  grosze  man, 
du  hast  ein  strasze  krumbe     genumen  in  den  tan. 
ein  geteiltes  wil  ich  dir  geben     hie  an  diser  stnnt, 
nim  welches  du  wellest,     du  wirst  sin  ungesunt. 

1338.  Gib  mir  hie  zu  zolle     einen  fus  oder  ein  hand. 

daz  künde  ich  dir  den  vollen,     daz  muss  sin  min  pfant. 
din  gut  noch  din  sinne     kunnent  dir  nit  gewegen. 
du  must  ie  des  einen     hie  zu  zolle  pflegen . 

1389.  ^Du  redest  dumpliche,     dir  wont  nit  witze  bi, 

Krist  von  himelriche     machet  mich  wol  sorgen  fri. 
het  sin  der  minsten  knehte     gottes  einer  gesworen, 
ir  mtistend  reden  rehte,     wie  hoch  ir  sint  geborn  . 

1340.  Wie  wiltu,  kint  daz  kleine,     din  leben  denn  ernern?' 
Des  antwurt  im  der  reine :     'do  wil  ich  mich  fast  wem, 
min  lip  min  gut  min  ere     mit  mines  swertes  ort 

e  daz  ich  lasze  stiften     an  mir  so  grossen  mort.' 

1341 .  Munt  wider  munde     wart  do  widerseit. 

an  denselben  stunden     der  fürste  unverzeit 
lief  do  zornegliche     den  groszen  risen  an. 
do  wart  do  daz  beste     von  in  beiden  getan. 

1342.  Do  wart  der  wald  erschellet     von  ir  beider  zorn, 
glich  gen  glich  gesellet,     der  fürste  hochgebom 


1337,1.  daz]  so  Che]  ril  ad.  2.  genumen]  geriten  w.  3.  Zwei  spil 
werdent  dir  geteilt  tc.  hie  fehlt  Adbc.  (steht  d),  4.  Und  kies  dir  daz  beste 
w.  wirdest  C.  1338,1.  hie  fehlt  W.  2.  deli  feilen  ^.  die  volle  w.  3.  din 
sinne]  die  sinen  Ä,  dir  w]  dich  W.  4.  —  daz  eine  —  geben  0.  1339,2. 
krist]  Got  w.  3.  sin]  es  w.  —  Und  het  sin  der  allenrinste  kneht  einer 
gottes  Ä.  Und  het  des  (sin)  der  alles  rainste  (minderste)  gottes  kneht 
(knecht  gottes)  (einer)  geswom  BC.  4.  die  rede  rechen  BC.  hoch]  gross 
BC  (3  u.  4  in  Y  1236 : 

Hulf  mir  durch  in  der  minste      der  irgent  bi  inn  ist, 

du  must  mich  lan  genesen      dich  hilf  nit  al  din  list.) 
1341,3.  Mit  unverzagtem  mute  lief  er  den  risen  an,    4.  Den  anger  zie  zer- 
traten die  kempfen  lobsam  w.  Nach  1341  in  w» 

5.  Mit  grossem  übermute      gesohach  ir  bdder  kämpf. 

ir  einer  den  andern  mute,      gros  nobel  unde  tampf 

gie  von  in  beiden,     gar  kräftig  wart  k  strit. 

jamer  und  kumber      hub  sieb  zur  selben  zit. 
1342,1.  von]  daz  schuf  w,    2.  die  fürsten  uzerkom  w. 


—    208    — 

er  trug  gen  dem  risen     nit  und  dazu  has, 
Wolfdieterich  der  klare,     ez  gefaht  nie  herre  bas. 

1343.  Der  rise  mit  der  stangen     faste  uf  in  schlug. 
Wolfdieterich  der  werde     im  daz  nit  vertrug. 

den  schilt  fest  von  home     er  im  vor  den  henden  spielt, 
der  edel  fttrste  küne     groszer  krefte  wielt. 

1344.  Der  rise  mit  der  stange     lief  in  dicke  an. 
do  sumte  sich  nit  lange     der  fttrste  lobsan. 

sin  Übermut  do  schiere     den  risen  triegen  began. 
der  edel  fttrste  ziere     im  zu  nahe  kam. 

1345.  Er  schriet  im  die  stange     schiere  von  der  haut, 
daz  sie  in  zwen  stücken     viel  nidcr  uf  daz  laut. 

do  zoch  er  von  der  siten     ein  swert  unmaszen  breit, 
daz  zu  sinen  ecken     gar  freislichen  sneit. 

1346.  Do  lief  er  zorniglichen     den  werden  Kriechen  an. 
Wolfdieterich  der  küne     im  also  nahe  kam. 
underthalp  den  kniwen     begund  er  des  risen  pflegen 
mit  also  herten  streichen     der  uzerwelte  tegen, 

1347.  Daz  er  in  gelazte,     für  war  so  wissent  das, 
den  risen  er  gesazte     nider  in  daz  gras. 


1342,3.  [gen]  Ä.  trugent  ein  ander  zware  nit  und  dazu  has  w.  4.  klare 
Bw,  frie  C,  küne  Ä.  1343,2.  Er  sumet  sich  nit  lange  der  fürst  im  nit 
vertrug  CB,  3.  fest  von  CB]  mit  A,  4  Der  fürst  in  grossem  zorne  vil 
starker  kr.  BC.  Dafür  Tiat  w  zwei  Strophen: 

Ein  stange  in  grosser  swere      die  der  rise  trug 

mit  nide  und  mit  gevere      er  uf  den  herren  slug. 

manigen  slag  so  herten      dem  tunre  (turne)  vil  gelich 

frumt  6r  uf  der  verte      uf  Wolfdieterich. 
5.  Jedoch  der  seldenbere      des  grossen  nit  vergas, 

die  geswinden  siege  swere      er  im  zu  dem  libe  mas. 

den  schilt  breit  von  home      ir  im  vil  gar  zerspielt, 

mit  kraft  in  grossem  zorne  der  fürste  grosser  krefte  wielt. 
1344,1.  Nu  werst  du  dich  gar  lange  und  ist  doch  nit  daran  w,  2.  Mit 
siner  stehelin  stangen  ward  aber  ein  slag  getan  w,  3.  do  C,  fehlt  d.  a. 
den  risen  schiere  A,  in  schiere  [den  r.]  triegen  do  b.  w.  4.  Ich  wen  der 
f.  w,  1345.  w,  Innenreime.  1347,1.  geletzte  AB.  In  G.  statt  1  w.  2.  Daz 
er  in  gesetzete  nider  in  daz  gras.  2.  Daz  der  rise  muste  [vor  im  Ä\  sitzen 
[nider  B'\  in  daz  gras  AB,  In  w  1  u,  2.  Einen  slag  der  werde  dem  starken 
risen  mas,  Daz  er  hin  zu  der  erden  fiel  nider  in  daz  gras. 


-    209     - 

er  schriet  im  eine  wunden,     daz  im  do  zu  hant 
daz  kröse  an  den  stunden     brach  uz  des  libes  want. 

1348.  Leber  und  lunge     sach  man  vor  im  ligen, 

von  dem  fürsten  junge     wart  do  nit  geschwigen : 

Hegen  so  vermessen,     wo  bistu  oder  wie  ? 

hestu  it  imgesundes  gössen?     des  soltu  mich  bescheiden  hie. 

1349.  Arzät  von  hoher  kunste     mustu  einen  han, 
wiltu  mit  vemunste     gesund  von  hinnen  gan.' 
Wolfdieterich  der  mere     zu  dem  risen  sprach 

mit  schimpflichen  werten :  ^mir  ist  leit  din  ungemach.' 

1350.  Do  rief  der  rise  grosze:  *Appolle  und  Derfiant, 
lant  uch  minen  kummer     hüte  wesen  bekant. 

daz  ich  vor  dem  mus  sterben,     daz  ist  mins  herzen  pin. 
owe  werz  mir  geschehen     von  einem  genossen  min/ 

1351.  Do  mit  begunde  er  sigen     uf  die  erde  dan. 

der  ritter  an  den  stunden     gieng  zu  dem  risen  stan, 
er  schlug  im  ab  daz  höbet,     do  was  er  dot  gelegen» 
do  kerte  schiere  dannen     der  userweite  tegen. 

1352.  Er  gieng  gegen  dem  bome,     do  er  sin  ros  hette  gelan, 
er  nam  es  bi  dem  zome,     der  userweite  man. 

daruf  was  schiere  gesessen     der  edel  tegen  rieh, 
do  kert^  er  do  ftirbas     also  sneUeglich. 


1348,3.  —  warte  an  dirre  stunt  w.  3.  Er  sprach  tegen  ACw.  so  BC, 
fehlt  Aw.  4.  —  daz  tu  mir  hie  kimt  w.  1349,2.  gesont  felüt  A.  Die 
Handschriften  vernumpfte,  Vernunft.  3.  —  do  mit  schimpfe  sprach  w,  4. 
Mit  schimpf  der  ist  so  swere  mein  streit  dein  migemach  B»  Mein  schimpf 
ist  dir  swere  min  strit  din  gemach  C  Do  ist  mir  leit  din  swere  mit  strit 
din  Ungemach  w.  1350,1.  Machemet  und  Appelle ,  vil  werder  terfiant  w, 
3.  dem  J?]  dem  deinen  A,  dem  cristen  0.  Daz  ich  bin  verschroten  von 
einem  solichem  man  w.  4.  von  eim  dem  g.  B,  Daz  ir  mich  so  lant  scho- 
wen,  do  tunt  ir  übel  an  w.    Nach  1360  w» 

5.  Der  rise  mit  freisen      zomekliche  sprach: 

Dise  jamers  reise      ist  mir  ein  ungemach. 

Daz  du  mich  hast  verschroten      daz  ist  mins  herzen  pin. 

Owe  wer  ich  verhowen  von  eim  dem  (der)  genossen  min. 
1351,1.  er  sigen  begunde  AB,  2.  w.  An  den  selben  stunden  Wolfd.  der 
küne  man  A,  1352,2.  bi  dem  zome  C]  sin  gnote  gome  ABw»  3.  0.  Do 
kam  er  (Er  gieng)  also  balde  do  ers  lie  AB,  Daz  stunt  schone  gebunden 
als  er  ez  vor  lie  w,  4.  0.  —  Hei  wie  snellegliche  erz  bi  dem  zome  fie  AB. 
Der  unverzagete  krieche  do  zu  dem  rosse  gie  w. 

U 


—    21Ö    — 

1353.  An  dem  ersten  schlafe     an  die  zinnen  gie 
ein  alter  lleiden  terre ;     der  selbe  nit  ehlie, 
er  nam  der  stemen  wuüder     für  die  ogen  sin. 

waz  do  geschach  zu  walde,     daz  was  im  worden  schin. 

1354.  Er  sprach :  Vol  uf  schiere,     künig  Marsilian. 
^6  ist  (Bin  ritter  ziere     kumeii  in  den  tan. 
Baldemar  der  grosze     ist  gelegen  tot. 

der  ritter  ist  ein  krieche,     der  uns  hat  braht  uszer  not. 

1355.  Sit  Baldemar  der  grosise     zütode  ist  erchlagen, 
daz  sol  man  in  der  marke     den  ambattlüten  sagen, 
daz  sie  die  koflüte     wisent  in  das  laut. 

in  heischet  nieman  zu  zolle     weder  fus  noch  hant.^ 

1356.  ^Wol  uf,  ir  herren  äÜe,     sprach  der  kunig  Marsilian, 
die  mir  in  beides  mute     wesent  undertan, 

und  helfent  mir  enpfahen     den  uzerwelten  tegen, 
daz  wir  nach  siner  arbeit     sin  alle  schone  pflegen.' 

1357.  Ich  weis  nit  wie  sie  taten,     in  was  ein  teil  zu  gach, 
hundert  oder  mere     die  jagten  im  do  nach, 

in  den  liebten  ringen     dem  beide  uz  Kriecbenlant. 
dem  werden  jüngelinge     ward  michel  zom  do  bekant. 

1858.  Er  gedahte  iti  sinem  mute,     sie  weren  kumen  dar, 
daz  sie  uf  der  hüte     nenien  strites  war. 
also  ritterlichen     reit  er  sie  do  an, 
do  wöjd  gros  wunder     von  dem  Kriechen  do  getan. 

1359.  Mit  vil  groszem  nide     er  üf  sie  bew  und  stach, 

er  jsertrante  vil  der  ringe,     manigen  heim  er  och  zerbrach, 

er  schlug  vil  der  wunden,     der  mere  wigant, 

die  nit  geheilen  künden,     er  schriet  die  isin  gewant. 


1353,1.  schlafe  ein  alter  hetden  an  die  zinnen  gie  W.  —  alter  herre 
[a.  d.  z.]  gie  w.  89^-  Sunder  alles  strafen  aXle,  4.  Daz  (Waz)  zu  walde  was 
geschehen  W-  1354,4.  hat  braht  ab]  geholfen  hat  A.  1355,1.  grosse] 
starke  w^  2.  ambaht  hc,  ampt  4(*-  (der  aptissin  d.^,  kofluten  (7.  3.  Was 
sie  kofschatz  fieren  C.  1356,1.  Nu  woluf  ir  beide  gute,  al  min  dienstman 
w.  3.  Bereitet  uch  vil  garwe  ir  stolzen  beide  gut  w.  4.  sin  nach  wir  W, 
helfent  nach  lobe  empfahen  den  ritter  wolgemut  w,  1357,1.  sie  im  A. 
2.  Wol  vierzig  besunder  w.  4.  michel  fehlt  W,  do  fehlt  w.  1359,3.  auch 
vil  A.  mere]  wäre  W,    4.  schriet  auch  die  A, 


—    211    — 

1360.  Mit  stechen  und  mit  howen     gie  der  Krieche  gut, 
daz  feld  sach  man  in  strowen     mit  dem  roten  blnt. 
die  heim  l}egand  er  schroten    mit  yil  groszem  has ; 
de  falt  er  manigen  toten     nider  nf  daz  gras. 

1361.  Mit  siner  scharpfen  klingen     er  uf  die  brünigen  schriet, 
er  zertrante  yil  der  ringe     und  loste  der  nagel  niet, 
die  helme  begund  er  spalten     der  ftirste  lobsam, 

der  recken  or  tot  falte     wol-  zweinzig  uf  den  plan. 

1362.  Zu  hant  mit  richer  wete     Marsilian  zu  reit 

mit  manigem  fdrsten  stete,     sie  fürten  riche  kleit. 
Nun  mügend  ir  gerne  hören,     wie  der  ktinig  sprach, 
do  er  den  jungen  ftirsten    mit  ogen  ane  sach. 

1363.  'Sint  gotwilkomen  zu  lande,     ein  junger  swerttegen, 
got  müse  ane  schände     uwer  ferte  pflegen« 

ir  sint  mir  von  gotte     zu  tröste  hergesant. 
wellent  irs  geruchen,     uch  wirt  hie  zuht  bekant.' 

1364.  ^Rates  und  lere    bedarf  ich  leider  wol. 

doch  förhte  ich  mich  so  sere,     daz  ich  kummer  döl, 
ob  ich  mich  an  uch  lasze,     sprach  Wolf  her  Dietrich, 
wit  ist  mir  die  strasze     gebuwet  gar  tugentlich. 

1365.  Ich  halte  hie  uf  der  ferte,     wer  des  minen  begert, 
sprach  der  tegen  zarte,     daz  endet  mir  min  swert, 
daz  ich  uz  fremdem  riche     her  gefüret  han. 

wil  mir  daz  hut  entwichen,     so  mus  ich  tmrig  stan. 

1366.  ^Nein,  sprach  gezogenliche,     der  wirt  was  genant 
von  nieman  sicherliche     wirt  uch  hie  strit  bekant, 
wissent  uf  min  ere,     daz  sin  nieman  engert,' 

Do  sprach  der  künig  here :  'nement  uf  min  swert.' 


1360,1.  Stichen  oSe.  gie  a,  gieng  AB,  fitcht  C,  tet  c.  2.  sach  man  i 
hc]  hegonddr.  18614.  sines  schwertee  ecke  C.  nlBCw,  feKHÄ.  136^2. 
zu  fdUt  Ä,  1368,1.  ^int  willekum  har  zn  lande  a.  2.  uwer  ferte  ane 
schände  J..  1864,1.  leider]  heider  bc,  2.  mich  hie  so  A}  des  ad.  ich  hie 
Bad,  4.  Gor  wit  BGw.  ist]  sind  C.  gehuwen  w»  gar  nmr  A  siGherlich  C^. 
1365,1.  halte]  hab  J..  ferte]  warte  ad.  wer  hie  Bw.  2.  Do  sprach  A,  Also 
sprach  ad.  4.  hat]  hie  w.  1866,1.  dar  äsr  ASw.  2.  hie  fehU  Ab.  strit 
hie  C.    8.  nf  al  min  ere  Bikd* 


—    212    — 

1367.  Der  künig  bot  im  selber     daz  swert  von  der  hant. 
Mit  yil  guten  zühten     die  wirtin  hochgenant 

die  kam  yil  schiere  geriten     mit  mauigem  edeln  wip, 
mit  yil  richer  wate     was  wol  gezieret  ir  lip. 

1368.  Die  knnigin  hoch  yon  arte     in  grüszen  do  began 
mit  klaren  worten  zarte     den  eilenden  man. 

sie  erbeiste  zu  der  erden     mit  zühten  sie  gen  im  drat 
und  umfieng  den  werden,     also- sie  ir  tugend  bat. 

1369.  'Aller  manne  ein  wunne,     sprach  die  künigin, 
min  sippe  und  min  kunne,     du  sölt  wilkomen  sin. 
wissest  ane  logen     mir  kund  liebers  nit  geschehen, 
denn  daz  ich  dich  mit  ogen     einest  hie  han  gesehen.* 

1370.  Mit  iren  snewisen  henden     sie  in  gütlich  umbfie. 
an  ires  herzen  wende     truckte  sie  den  muten  hie. 
Alrerst  erkante  yön  Kriechen     der  userweite  man, 
daz  im  die  handelunge     mit  truwen  was  getan. 

1371.  Die  edel  küniginne     zu  dem  ritter  sprach: 

*ir  sullent  mit  uns  keren,     uwer  groszes  ungemach 

sol  haben  ein  ende.'     er  ward  gefüret  hin, 

zu  huse  ane  missewende     fürt  in  die  werde  künigin. 

1872.  Fruntschaft  und  mute    ward  im  erboten  do, 
.    wenn  sie  des  nit  befilte,     sie  wurden  beidü  fro. 
man  sach  do  smieren     manigen  munt  so  rot. 
daz  sie  dem  gaste  dienten,     die  künigin  daz  gebot.  . 

1373.  Sus  brahte  sie  zu  huse     den  snellen  swerttegen 
zu  der  festen  klusen,     do  weder  wint  noch  regen 


1867,3.  [vil  schiere  C]  BÄ\  dort  her  w,  1368,1.  von  hoher  art  TT. 
8.  gen  im]  do  to.  4.  tugende  A.  znht  do  w.  1869,3.  an  läge  A.  Wist  mir 
ist  ane  laug  B.  Wissent  mir  ist  langes  G,  Mir  mid  got  dem  werden  daz 
ich  dich  han  gesehen  w»  4.  einest  mit  ogen  AB,  einest  fehlt  C.  Ich  weiss 
das  mir  nf  erden  nie  liebers  yü  geschehen  w.  1870,2.  —  erkante  der 
junge  (der)  fürste^  lobsam  w»  1871,1.  Mit  unverzagetem  mute  BGwt  aber 
der  milt  sprach  B,  der  edel  fürste  sprach  Ö,  er  dankens  ir  veijach  w, 
2.  Do  erbeyt  der  gute  stmit(I)  B.  Nu  lone  nch  got  gute  C  Mit  senften 
Worten  gute  w»  sin  gross  migemach  BOto.  8.  hette  balde  (schiere)  ein  ende 
BCw.       1872,2.  wttrdent  A}  waren.    8.  sach  in  zühten  lachen  w. 


—    213    — 

und  keiner  sohlahte  swere     mohte  im  do  gesohaden« 
do  sach  der  tegen  mere     ein  schönes  werkgaden« 

1374.  In  einem  palast  wite     manig  schöne  maget 
sach  er  bi  den  ziten,     daz  im  so  sere  behaget, 

^     klein  hündelin  im  schose     nnd  manig  hermelin.  ^ 

die  Vögel  in  keügen  snngen,     waz  mohte  bessers  gesin? 

1375.  Also  ward  hingefüret    der  ritter  nnverzaget, 
mit  armen  omberüret »  ward  er  also  man  saget 
von  maniger  schönen  frowen;     die  minnigliohen  wip 
weiten  alle  schowen     des  jungen  forsten  lip. 

1376.  Alte  und  junge     ilten  balde  do 

^3^3  ,  mit  gemeinem  spränge,     sie  waren  in  zühten  fro. 

sie  strepten  widereinander    wie  sie  in  gesehen  an, 
der  in  dem  wilden  walde     daz  wunder  hett  getan. 

1377.  In  forte  getrate     der  kttnig  Marsilian 

in  ein  kemenate,     durch  ruwe  was  es  getan, 
er  befalch  in  sime  wibe    und  den  frowen  gut 
zu  tröste  sime  Übe,     dem  ritter  hochgemut. 

1378.  Der  wirt  schiet  von  dannen,     den  gast  er  eine  lie, 
küne  ob  allen  mannen    bi  der  künigin  hie, 

mit  guter  rede  schimpfe     wwrd ^o  geschallet  yil,  ^^yA^  jiiZfi. 

er  enpfieng  ez  mit  g^[imgfe,     ez  was  sines  herzen  spil. 

1379.  Die  frowe  zu  dem  herren     schimpflichen  sprach : 
^hand  ez  ritter  edel    fCbr  kein  ungemach, 

fi.  S^i,nf].        dirre  megde  eine     mtLszent  ir  zu  wibe  han. 

do  sprach  der  tegen  reine :  'des  sullent  ir  mich  erlan. 

1380.  Durch  wip  noch  durch  minne    bin  ich  nit  kumen  her, 
sprach  er  zu  der  küniginne,     min  schilt  und  min  sper, 


1873,3.  and  G\m  A\m  B,  fehU  w.  do]  daz  iL  4.  schönes]  wnnne- 
kliches  w.  werk]  weckC.  werlt  C,  fehUCw.  1874,8.  [und]  manig  blankes 
h.  w.  1375,3.  die«?,  und  minneglichem  W.  1876,2.  gemeinen  Sprüngen 
Aa,  1377,2.  ez  fehlt  Ä.  ward  das  CX  4.  Er  getroste  yolkomendiehen  den 
r.  C.  Durch  klare  handelange  den  helt  so  h.  u>,  1878,1*  w.  der  gast  nit 
enlie  W  (aw^  Y),  2.  w,  hie]  belieben  lies  A,  hies  J9,  er  lies  C  (sinnlos), 
3.  Mit  rede  and  schimpfe  A.  Mit  gater  rede  [schimpf]  J9C.  llBt  hübscher 
rede  schimpfe  w.       1879,1.  herren]  recken  w. 


—    214    — 

daz  ist.  min  beste  rnione,     der  ich  gewalten  kan ; 
mume  und.  knniginne,     des  sullent  ir  mich  erlan.' 

1381/Kint  du  solt  nit  fahen     die  rede  gen  mir  in  zom 
und  solt  dich  nit  vergaben,     tegen  bochgebom, 
durch  aller  frowen  ere.'     Lachen  er  began ; 
'ktiniginne  here,     die  rede  han  ich  in  schimpf  getan. 

1382.  Ich  bin  doch,  küniginne,     frowen  und  megden  holt. 

ich  sage  dir  mine  sinne,     daz  ist  min  höhster  bort, 
yy-       daz  ich  durch  megetin  fihte,     der  sie  ez  nit  wil  erlan. 

daz  ist  die  beste  minne,     die  ich  zu  der  weite  han.' 

7(1  >.  '3^^,3.  13S^*  Sie  hies  do  balde  springen     die  megde  in  ein  gaden, 

dem  jungen  ftlrsten  bringen,     also  wir  hören  sagen, 
linwat  und  hemde,     gar  ritterlich  gewant. . 
im  ward  do  tniren  fremde,     im  ward  do  zuht  erkant. 

1384.  Kursit  und  gesmide     wolt  sie  im  han  abgezogen 

sin  spaler  gut  von  siden,     daz  ist  war  und  nit  gelogen. 
/  er  sprach  :  'frowe  reine,     daz  wer  ein  grosz  unzuht, 

V  daz  mich  hie  solte  uzziehen     ein  minneglichü  fruht. 

1385.  Gregen  üwer  einer  frowen     duht  ez  mich  zu  vil, 
daz  man  mich  solte  schowen     bi  ir  sunder  zU, 

daz  sie  mich  solte  engerwen     und  bringen  uz  der  wat. 
Rostig  ist  min  geserwe,     des  wolte  ich  haben  rat. 

1386.  Ir  minniglichen  frowen,     ich  wil  uch  sere  biten, 
wellent  ir  an  mir  geschowen     die  klßider  wol  geschniten, 
so  laut  mich  alleine,     daz  ich  nit  schäme  spehe, 

so  daz  mich  uwer  keine     hie  also  blos  sehe. 


1380,8.  gewarten  C,  gewelen  JB.  4.  Frowe  die  keiserinne  ir  sulen  (du 
solt  a)  mich  minne  erlan  w.  1381,1.  kint  frölich  0,  Helt  w.  fahen  hinUr 
mir  -d-  4.  ßr  sprach  k.  dJSie.  ich  han  die  rede  Ow.  1382,2.  Ich  dir  min 
sinne  A.  ich  sag  uch  niit  sinne  0.  hört]  solt  BG,  Daz  ist  minnen  solt  vo. 

3.  sie  ez]  mich  es  Qvo\  sy  mich  es  B.  1383,1.  springen  also  wir  noch 
hörent  sagen  to.    2.  Ir  megede  har  bringen  als  ein  fürste  solte  tr^en  w. 

4.  frwnde,  fröde  ward  im  bekant  BO;  sie  fieng  in  bi  der  hant  w,  1384,4. 
ein  so  keiserüche  fraht  w,  1385  fMt  a,  (steht  aber  d).  3.  der]  miner 
W.  solte  gerwe  bringen  w,  1386,3.  nit  schäme  w.  nit  schämen  d]  uch 
schone  Ä,  schon  BC,  (daz  ich  nit  schamec  stehe?). 


—    Z[&    — 

1387.  Des  wart  do  dei:  reine     gewert  on  al|eu  has. 
sie  lieszen  in  alleine,     ez  ward  nie  manne  bas. 
sin  vil  stolz  gesmide     zocb  ab  Wolfdietericb, 
ein  hemde  rieh  von  siden     swang  er  do  umb  sich. 

1388.  Einen  undergürtel  riche     er  bi  dem  hemde  fajit,  ^»  nWej^.  ! 
daz  dem  ritter  ellentriche     nie  besser  wart  bekant. 

'  ein  niderkleit  so  klare     fand  er  dem  gtirtel  bi, 
der  tegen  offenbare     ^art  groszer  sorgen  fei. 

1389.  Die  rinken  gut  von  golde     waren  fingers  gros. 
'^,  zi2(,           wie  schier  der  frontholde     daz  kleit  an  sich  schlos. 

balde  und  auch  schiere,     als  uns  daz  buch  seit, 
was  der  fürste  ziere    geschloffen  in  daz  ^leit. 

1390.  Der  mir  der  mere  gemeine  in  zühten  hie  wil  losen^  ^^^fdt^  ^**^^^ 
schier  kam  ein  maget  reine  und  braht  im  schuoh  und  ^^sen,?*it^  j^  ^ 
die  schuhe  voa  kurdwane,  die  hosen  pfeUopn.  {tL^ZT^ 
der  ritter  wandeis  ane     sohuchte  sich  darin. 

1391.  Erst  kam  die  wirtinne     sin  edel  mume  gut, 
sie  braht  in  irem  sinne     dem  ritter  hochgemut 
ein  kleit  von  Driande,     daz  was  ein  semit  rieh, 
rock  und  mantel     brahte  im  die  minneglich^ 

1392.  Vil  manig  edel  gesteine     was  darin  geleit, 
gros  imde  kleine,     ein  borte  der  was  breit 

beschlos  im  den  mantel     da  zu  den  brüsten  sin.  -^ "  ^ 

manig  fines  berlin    was  wol  gefftget  darin. 

1393.  Saflir  von  Oriente     und  manig  edel  gestein 
von  hoher  presente     wider  einander  schein, 
turkois  und  jachande     sach  man  glesten  darin, 
wer  edel  gesteine  erkande,     vil  liehte  rubin 


1387,1.  [do]  Ä.  [do]  Ä,  er  balde  an  sich  w.  1388,1.  imder  ist  nider 
AB,  fehlt  Cw.  2.  dem  edel  r.  [el.]  (7.  3.  nide^  (k^,  under  AJff)<!.  13S8,1. 
rinken  w,  ringe  W.  gut]  rot  A.  2.  füyste  hold©  tp.  '  l3di,l.  in  züiten 
w.  fehlt  W,  2.  schuh  und]  zwo  A.  3.  4ie  schuh^  w.  fehlf  W.  Vogi  gpte^ 
kurdwan  W.  von  fMt  w.  4.  ane]  eine  W,  139 J,3.  .triante  ^,  trfanten 
h,  triaten  c,  tirante  d,  (der  Vers  fehlt  (7.J  tryante  "t.  ein  fMt  J.,  von  jß. 
4.  und  darzu  w,  1392,1.  stein  Ä.  %  porte  die  W.  4.  g^iirirket  c. 
1393,1.  w.  Saffar  und  kriente  (tyyeij|Je)  Tf.  3.  dijfckel  TT,  Jwpkg^  a^ 
türkel  l,  tirkel  c,  düfelichen!  d-  darin]  gar  w.    4.  rubin  klar  w.      ' 


—    216    — 

1394.  was  in  daz  golt  gewieret.     die  koste  was  gar  rieh, 
alsus  wart  gezieret     Wolf  her  Dieterioh, 

ein  borte  gut  von  siden,     die  rinken  von  golde  rot, 
der  senkel  ein  karfonkel,     also  ez  die  scböne  gebot. 

1395.  Do  stund  vor  den  brüsten     ein  edeliches  golt, 
gewirket  zu  Alexandrien ;     im  was  mit  zübten  holt 
die  edel  wirtinne,     gebot  daz  man  aldar 

ein  riebe  kröne  brehte,     was  durohluhtet  gar. 

1396.  Maniger  bände  gimme     durchluhtig  und  klug, 
was  darin  mit  sinne     geleit  und  mit  gefug. 

daz  stunt  der  küniginne       zu  geben  irem  gaste  wol. 
ez  stunt  gar  lieplichen,     dabi  man  zühte  kiesen  sol. 

1397.  Alsus  wart  der  gute     gar  kaiserlich  bereit, 

ein  kröne  dem  wolgemuten     ward  uf  sin  hopt  geleit. 
sie  nam  in  bi  der  hende     und  fürt  in  uf  daz  wal, 
do  er  fünfhundert  frowen     sach  in  einem  sal. 

1398.  Bi  in  so  manigen  ritter,     ie  der  frowen  man, 
sie  betten  sich  mit  armen     lieplich  umbefau. 
Alte  mit  den  jungen,     do  sie  in  sahen  gan, 
gemeine  sie  ufsprungen    *ane  aller  schlahte  wan. 

1399.  Gütlich  sie  in  empfiengen     den  hochgelopten  man 
und  euch  mit  groszem  schalle     die  künigin  lobsam. 

f^t3fh      die  reine  hies  do  springen,     bringen  den  klaren  win, 
irem  lieben  gaste     tet  sie  truwen  schin. 

1400.rMit  guter  handelunge     in  fröden  daz  ergie. 
do  baten  in  die  jungen,     daz  er  in  mere  hie 
Seite  von  fremden  Sachen,     der  ritter  wünneglich, 
er  det  in  kunt  sin  reise,     ez  duhte  sie  engestlich. 


1394.  gefieret  ABa,  gevierfc  6,  gesieget  c,  gefuget  d,  gezieret  (7.  8. 
Man  brahte  im  einen  gürtel  die  —  w,  4.  der  s.]  daz  gesmelze  ad.  1895,1« 
edels  Bf  riliches  w.  4.  brehte  durhluhtig  und  klar  w.  1896,2.  darin 
geleit  mit  sinnen  der  gefug  A.  und  mit]  der  BG,  Daran  was  mit  sinnen 
geleit  vil  gros  gefug  w,  8,  der]  einer  w,  zu  geben  w]  gen  W,  1898,1. 
ie  so  A,  ein  man  BC,  3.  sahent  dort  her  gan  A.  4.  gemeine]  freilichen  0, 
gemeinlich  ab,  gemelich  c.  1899,8.  den  met  und  klaren  win  Y.  1400,4. 
sie  fMt  A, 


—    217    — 

1401.  In  det  er  kirnt  sin  snelle,     wie  er  het  verlorn 
eilf  getruwe  geseUen     und  ritter  uzerkom. 
der  ftirste  sunder  logen     truren  do  began, 

im  überliefen  die  ogen,     daz  nam  war  manig  man. 

1402.  Sie  trösten  in  gemeine,     manig  zühtig  man, 
darzu  die  frowen  reine,     grosz  wunder  sie  do  nam, 
daz  ein  also  junger  herre     in  also  kurzer  zit 
nahe  und  ferne     erleit  so  manigen  horten  strit. 

1403.  Vil  schiere  kam  gegangen  der  künig  Marsilian. 
schon  ward  er  empfangen  von  allen  sinen  man. 
er  bat  sie  daz  sie  alle  in  lieszent  enpfolhen  sin 
den  edeln  ritter  küne ;     im  wart  do  tugent  schin. 

1404.  Sie  waren  ane  swere     mit  ganzen  fröden  fro, 
der  wirt  so  seldenbere     hies  uftragen  do 
truhsessen  und  schenken     beide  brot  und  win. 

man  sach  do  lützel  wenken,     gut  wille  ward  im  do  schin. 

1405.  Mit  gutem  helfenbeine     manig  tisch  wol  durchschlagen, 
daz  werk  was  also  reine,     als  wir  hören  sagen, 

rieh  von  Zypressen  holze     und  lignum  aloe, 
daruf  lagen  listen     wisz  also  der  sne. 

1406.  Die  lichte  koste  türe     die  was  gar  wünneglich.  ^'  ^^^^   -  ^^^  ?* 
ez  saz  der  wirt  gehüre     zu  tische  lobelich. 

man  sach  in  richer  wate     vil  manigen  spilman. 
daz  was  gar  stete     bi  dem  künige  lobsam. 

1407.  Von  in  wart  kurzwile     harte  vil  getan. 

ir  liebten  Seiten  klungen     do  frölich  sunder  wan. 
nahtegal  und  galander     simgen  wider  strit 
vil  faste  wider  einander     zu  der  selben  zit. 


1401,1.  [sin]  Cw,  In  det  erkant  der  snelle  w,  2.  getruwer  BGw,  {a  ge- 
truwe). 1402,2.  sie  do  fMt  A,  [gross]  w,  sie  alle  w,  4.  leid  solchen 
(also  grossen  C)  strit  TT.  erleit  (erliten  hat  cj  so  (manigen  c.)  harten  strit  o&c. 
1403,3.  alle  'oor  daz  W,  [enpfolhen]  BC.  al  mit  flisse,  daz  sie  ez  liessent 
sin  w.  4.  dem  —  [im]  A,  Den  gast  wol  empfolhen,  den  helt  befal  er  in 
fein  B.  Den  gast  vil  werden  wol  enpfolhen  sin  (7.  Gar  an  itewise,  den 
befalch  er  in  h,  1404,3.  beide  brot  ent  w]  tmgent  uf  den  W.  1405,1. 
tisch]  liste  aUe.  2.  also  A^  alles.  3.  Zypressen  vor  rieh  aJle,  Und  fMt  A. 
lignumaloe  ist  in  aMen  entstellt  abe,  ame  etc.  mir  d  alloe.  4.  liste  A, 
1406,1.  die]  daz  AB.  feMt  C,  gar  to.  fehtt  W.    4.  daz  leben  was  to. 


—  ai8  — 

1408.  Er  geduhte  mich  zware     der  witze  gar  ein  kint 
stille  und  offenbare,     und  wer  an  witzen  blint, 
der  solche  handelunge     nit  neme  wol  für  gut 
mit  solcher  wirde,     der  wer  an  eren  unfrut. 

1409.  Den  wirt  der  sinem  gaste     so  holdes  herze  treit, 
ich  wil  in  prisen  faste,     und  ouch  den  gast  gemeit, 
der  ez  verdient  mit  zühten     umbe  sinen  wirt, 

daz  er  im  zu  allen  ziten     groszer  fröden  birt. 

1410.  Dise  wirde  reine,     ob  ich  ez  gesprechen  mag, 
werte  under  in  gemeine     bisz  uf  den  zwölften  tag. 
an  dem  drizehenden  morgen     urlap  er  do  nam. 
der  helt  wolt  ane  sorgen     ge scheiden  sin  von  dan. 

1411.  'Woltestu  mir  entwichen,     in  solt  hie  lenger  wesen, 
ez  were  unbilliche,     ich  möht  nit  genesen. 

ich  bitte  dich  flirste  riche     und  edel  tegen  klar, 
daz  du  tugentliche     belibest  ein  halp  jar.' 

1412.^Gleub  mir  der  mere,     sprach  die  frie  do, 

ez  wer  min  grosze  swere,     ich  wurde  nummer  fro. 
Durch  aller  frowen  ere,'     sprach  die  minniglich 
*^oder  man  schawet  jamer     an  mir  sicherlich.' 

1413.  Ir  liebten  ogen  schöne     wurden  von  trehen  nas, 
der  junge  sunder  logen     bekante  ir  herze  bas. 
mit  friem  mute     sprach  der  tegen  klar. 

e  daz  du  lidest  smerzen,     ich  belib  e  ein  jar.' 

1414.  Des  wart  die  minnegliche     in  ganzen  fröden  fro. 
do  ir  der  tugentliche     hette  gelobet  also. 

mit  fröden  sie  in  kuste     den  flirsten  löblich, 

sie  truckte  in  zu  ir  brüsten,     den  edeln  tegen  rieh. 


140S,3.  Wer  söliche  wirde  nit  nirat  —  w,  4.  unfrut  w}  ungemut  W- 
Mi|;  ganzer  begirde  der  ist  an  —  w.  1409,2.  in  C\  auch  Äj  in  auch  w. 
fast  p^risen  W.  und  ouch]  den  werden  aUe  (werden  fehlt  C).  3.  er  mit 
zühten  schone  verdient  umb  — w.  4.  grosse -BO,  ganze  freide«;.  1410,4. 
sin]  do  BCw.  1411  bis  1416  nicht  in  w,  aber  in  Y.  2.  Sprach  die  küni- 
ginne,  so  möht  ich  nit  —  C.  (In  Y  spricht  ztierst  der  König ,  dann  des 
Königs  Tochter).  1412,1.  der  frie-4-B,  die  frawJB.  3.  man  mag  (rnuaC) 
jamer  [an  mir  G]  schowen,  das  wissest  sicherlich  BC.  1413,4.  e  noch  ein 
halbes  jar  B.  1414,1.  in]  von  C.  von  ganzen  herzen  B,  2.  tugentriche  Bt 
tegen  riche  C.  gelobt  hett  BC.    4.  den  tegen  küne  und  rieh  C. 


—    919    -^ 

1415.  Also  beleib  der  klare,  eins  edeln  fürsten  froht, 
gen  einem  halben  jare.  man  det  im  manig  zuht. 
waz  man  eren  und  wirdikeit    koni  erdenken, 

daz  det  man  dem  edeln  flirsten     alles  one  wenken. 

1416.  Aller  täglichen     was  do  kurzwilß  vil, 
gar  willegliche     manigerlei  spil. 

daz  jar  duht  in  snelle     mit  fröden  gar  do  hin, 
der  tngent  ein  geselle  .  drat  für  die  kunigin. 

1417.  Mit  tugentlichem  mute     er  für  sin  mumen  trat, 
also  in  sin  manheit  lerte     und  sin  tugent  bat.      ^ 

er  sprach :  'frowe  und  mume,     ez  mag  nit  anders  gesin. 
ist  ez  gottes  wille,  ich  wil  sehen  die  dienstlute  min, 

1418.  Die  ich  in  groszen  nöten     hinder  mir  han  gelan.' 
der  milte  tegen  küne     wolt  scheiden  von  dan. 
nit  lenger  er  beliben     wolte  zu  der  fiart, 

urlap  nam  zu  der  frowen     der  edel  ritter  zart. 

1419.  Nit  lenger  wolt  er  miden     sine  reise  do, 
manig  schöne  frowe     ward  des  tages  unfro. 
urlap  er  do  gerte,     er  wolte  scheiden  dan. 
vil  kume  in  des  gewerte     der  künig  M^rsilian. 

1420.  Lenger  wart  der  forte     von  im  nit  entweit, 
mit  zühten  dannen  kerte     der  uzerwelte  helt. 
Hin  gen  Lamparten     so  stand  im  der  mut, 

er  lies  in  ungemüte     manig  schöne  frowen  gut. 


14154*  klare  für  war  ein  edele  fr.  G,  3.  waz  man  knnt  erdenken  ere 
u.  w.  BG,  4.  Daz  mus  man  achten  (Daz  was  alles  geachtet  G)  dem  forsten 
unserzeit  BG:  1416,1.  Alle  ABO.  tagel]  zit  -4.]  do]  der  BO.  2.  lei] 
hande  BG,  3.  mit]  in  BG,  1417,1.  er]  der  junge  TT.  2.  und  joch  sin 
znht  in  bat  w.  3.  Er  spr.:  vil  werde  frowe  es  —  w.  4.  Ich  wü  binamen 
schowen  BGw,  1418.  Abachnitt  'in  BGad.  1418,1.  in  grosser  swere 
han  h.  m.  w,  2.  hüne]  here  Wj  wolte  scheiden  dan  w.  3.  der  selben 
fart  W.  zuj  nf  w,  4  nam  er  aUe,  zu  den  wiben  w,  1419.  Abstknüt 
BGad,  üebersch/rift  G  Aventore  wie  das  wolfd.  zu  dem  grossen  mb  kam 
die  da  haisset  Borna,  c^d  (Disse]  aventore  (saget  fekU)  wie  W.  Ton  dem 
kunige  Mersilian  ritet  (reit  d),  2.  Manig  frowenbilde  to,  1420,1.  enwelt 
Ä.  2.  m.  z.  er  do  d.  W,  er  dannen  k.  w,  3.  Hin  und  so  fehlt  —  Also 
(Do)  kerte  er  gen  dem  walde  gen  L.  4.  in  [grossem  G]  uiimu^e  Gbc,  in 
angemachte  a. 


—    220    — 

1421.Darzti  den  ktinig  mute     lies  er  in  sorgen  stan, 
den  tagende  nit  befilte,     sus  schied  er  von  dan, 
hin  zu  einem  finstem  walde     gen  einem  gebirge  hoch, 
do  gen  kert  er  balde,     daz  sich  gen  Lamparten  zoch. 

Aventur  do  Wolfdieterich  zu  den  wilden  wiben  kam. 

1422.  Ein  vil  wild  gerüte     erblicket  der  volktegen, 
des  selten  zame  lüte    betten  vor  gepflegen. 
der  edel  ritter  küne     kam  uf  einen  plan, 
daz  was  ein  anger  grüne,     daruf  sach  er  stan 

1423.  ein  wib  von  wilder  arte,     über  alle  bpm_sie'gie,* 
den  fürsten  also  zarte     nam  des  wunder  ie. 
er  gedahte  in  sinem  mute,     do  er  ir  innen  wart, 
'ach  herre  got  der  gute     mus  ich  aber  an  die  vart.       -i^ 

1424.  Zwo  grosze  brüste     sie  an  irem  übe  trug, 
'wen  din  zu  wibe  glüste,     sprach  der  tegen  klug, 
der  het  den  tüfel  freisan,     wol  ich  daz  sprechen  sol. 
ir  lip  was  geschaffen     swarz  reht  also  ein  kol. 

1425.  Ir  nas  gen  dem  kinne     gieng  ir  fölliglich, 
ir  ogen  sach  er  brinnen    einem  strus  gelich 
ir  munt  an  beiden  oren     ein  wite  gar  beschlos. 
derselben  kurzwile     Wolfdieterichen  gar  verdros. 

1426.  Ir  har  het  esels  farwe    und  was  unmasen  lang, 
daz  ez  ir  über  den  gurtel    hin  zu  der  erden  swang. 
wer  sie  uf  dem  gerute     solte  geschuhet  han, 
zwo  grosze  rindes  hüte     must  er  zu  schuhen  han. 

1427.  Ir  zene  in  dem  munde     enblecken  sie  began. 
an  den  selben  stunden     lachet  sie  den  fürsten  an. 
Erst  wände  der  tegen  milde,     dem  wibe  were  zom, 
er  hette  zu  den  ziten     kampfes  wol  geswom. 


iVffeV 


1422,1.  üeberschrift  nur  Ä.  Abschnitt  auch  T.  Ein  kleine  wil  gemwete 
der  Yolkomen  tegen  C7.  der  fante  degen  B,  der  werde  t.  a.  1424,1.  zwo 
vil  ab,  2.  din]  dich  Ca,  3.  der]  er  Ä,  freisan  ABa,  veressen  &,  fressen  cd. 
(der  hat  des  tnfels  muter  Y).  2425,2.  stmssen  C,  eins  strusses  ogen 
glich  oft.  3.  Ir  mnnt  ir  beide  oren  gar  weit  besloss  B.  Ir  m.  und  ir  oren 
an  wite  gar  b.  C,  I.  m.  ir  beide  oren  in  wite  gar  b.  w,  1426,3.  geruhte 
A.    4.  rinders  A,  rindes  Bw,  rinder  G, 


—    221    — 

1428.  Sie  sprach :  'knappe  werde,     ir  sulent  ane  angest  wesen. 
ir  mugent  uf  der  beide     vor  mir  wol  genesen, 
fruntschaffc  sulent  ir  schowen     und  ouoh  an  mir  han.' 

er  sprach :  'gnade,  frowe,     mag  ich  mich  an  uch  gelan  ?' 

1429.  'ich  wil  mit  nieman  kriegen,     daz  wissent  sunder  wan, 
wie  ich  in  böser  farwe     hie  vor  uch  stan, 

doch  han  ich,  helt,  selten     untugent  ie  getan, 
ir  sullent,  ritter  edel,     alles  truren  lan. 

1430.  Wellent  ir  truwe  suchen,     der  werdent  ir  gewert, 
ir  türfent  min  nit  ruchen,     lant  stecken  uwer  swert. 
Wtirmen,  risen,  tieren     han  ich  gesiget  an, 

wie  ich,  ritter  ziere,     vor  uwem  ogen  stan. 

1431.  Ich  dunke  uch  ungehure,     daz  weis  ich  selber  wol, 
doch  gib  ich  uch  die  sture,     also  ich  von  rehte  sol. 
mir  ist  in  minem  mute,     ir  forhtend  uch  vor  mir. 
got  weis  wol,  ritter  gute,     strites  ich  wol  enbir. 

1432.  Uwer  vatter  und  muter     sind  mir  wol  bekant, 
daz  wissent,  ritter  gute ;     alles  Kriechenlant 
han  ich  bi  minen  ziten     dick  und  oft  durchfam. 
darumb  wil  ich  uwer  ere     dester  gerner  bewam. 

1433.  Ir  sint,  kint,  vil  tumber,     denn  ir  soltend  sin; 
lident  ir  iht  kumber,     daz  land  mir  werden  schin. 
ich  gib  uch  offenbare     win  und  darzu  brot, 
gegen  einem  ganzen  jare     ich  hilf  uch  user  not. 

1434.  'Nun  lone  uch  got  der  gute     und  gib  uch  sinen  fride, 
und  hab  uch  in  hüte,     all  min  gelide 

sint  mir  nach  erstorben     an  dirre  selben  stunt, 
ich  was  vil  nach  verdorben,     so  bin  ich  wolgesunt. 


1428,3.  ir  an  mir  Ä,  Went  ir  fnmtschaft  schowen,  die  solt  ir  an  mir 
han  w.  1429,1.  Ich  triege  niemen  garwe  w,  2.  hie  vor  fehlt  A,  hie] 
ungeschaffen  t(;.  3.  vil  selten  w,  ie]  m^ABbCt  hieC,  fehlt  ad,  4.  hie  lanC 
1430,2.  min]  mich  B.  min  [nit]  gerachen  €Ld\  uch  nit  forhten  hc.  (mich  nit 
furchten  Y),  1432,1.  die  waren  mir  w*  2.  und  alles  TT.  3.  die  han  AB, 
bi  minen  ziten  C]  werllche  w,  fMt  AB.  1438,1.  ain  Idnt  C]  herre  w, 
2.  iht]  uz  A,       1434,2.  geUder  A.    8.  [selben  Bw]  AO.    4.  wol  fdhit  A. 


—    222    — 

1435.  Borne  die  mute     sich  sin  tmderwant, 

wenn  sie  nit  befilte  des  beides  nz  Ejnechenland. 
sie  braht  in  beim  zu  buse,  do  fand  er  siben  wip 
in  einer  festen  kluse,     gescbaffen  also  ir  lip. 

1436.  Sie  enpfiengen  in  ane  sume     do/die  werden  wip. 
dez  danket  in  vil  kume     des  jungen  berren  lip. 
sie  erkanteu  an  siner  geberde,     daz  er  forbte  sieb, 
sie  rieften  alle  glicbe,     'gnade  Wolf  ber  Dietericb.' 

1437.  Sie  erkreften  im  sin  gemüte     die  wip  von  wilder  art; 
'got  durcb  sine  gute     bab  ucb  beld  so  zart.' 

do  spracb  der  tegen  küne :     'uwer  tugent  ist  so  vil, 
daz  icb  ucb  umer  mere     mit  werten  krönen  wil 

1438.  für  die  scbönsten  frowen,  die  icb  ie  ban  geseben.' 
sie  begunden  in  do  scbowen  und  lieplicb  anseben. 
Rome  die  wise     bies  dar  tragen  den  win, 

darzu  die  gute  spise,     im  wart  do  tugent  scbin. 

1439.  Zam  und  wildbrete     fleiscb  und  manigen  fiscb 
mit  gutem  willen  stete     brabt  man  uf  den  tiscb. 
Goltfas  und  scbalen,     der  betten  sie  genug, 

die  wirtin  sunder  twale     im  beides  berze  trug, 

1440.  Do  beleib  er  ane  sorge     bisz  uf  den  vierten  tag, 
der  berro  an  einem  morgen     guter  sinne  pflag : 
'möbte  ez,  frowe  zarte,     mit  uwem  bulden  sin, 
so  weit  icb  gen  Lamparten     edelu  kunigin.' 

Aventure  do  Wolfdietericb  für  Terfis  kumet. 

1441.  'So  sullen  wir  ane  scbande     keren  dabin.' 
sin  not  sie  wol  erkante     die  edele  künigin. 

sie  üeng  in  an  ir  arme     die  bocbgelopte  maget, 
küne  ob  allen  barn     trug  sie  also  man  saget. 


1436,1  fcMt  B,  sume  w\  sorge  AG.  4.  alle  glicbe]  one  geferde  w. 
gnadet  A]  «u  «;.  wolf[her]d.  TT.  1487,1.  Und  trostent  sin  w,  1438,1. 
ie  feMt  w,  4.  gute]  senfte  w,  1489,4.  simder  balbe  A,  besonder  wan  B, 
on  scballe  C,  sunder  quälen  b,  blos  sunder  c;  fMiad.  1428,1.  drittens?. 
3.  Er  apfacb  «ß«.  frowe  zarte  fMt  AB,  frowe  G,  mohte  ez  i>(yr  mit  äüe, 
uwehi  fMt  Gw.  1441.  Hier  haben  den  Abschnitt  ABG  und  Y,  Ueber- 
echrift  A  und  0,  für]  gen  0.  kome  0.  1.  wir  spracb  sie  A»  sprach  sie  vor 
keren  Bto.  dahin  O]  hin.    4.  den  kttnen  C 


—    22S    — 

1442.  Die  mute  hochgeborne     zuckt  in  uf  sich, 
einem  eichhorne     vil  wol  gelich. 

bi  einer  tagwile     trug  sie  ros  und  man, 

wol  zwo  und  zweinzig  milen     über  daz  gebirge  fran. 

1443.  Do  sie  in  brahte     zu  den  eben  wegen, 

daz  danket  ir  fliszlichen     der  uzerwelte  tegen. 
Urlap  nam  er  zu  dem  wibe     und  schied  do  von  dan, 
an  dem  fünften  morgen     kam  er  für  Terfis  uf  den  plan. 

1444.  Do  fand  er  vor  Terfise     uszer  Meilan 

und  uszer  Lamparten     so  manigen  werden  man. 

durch  des  türsten  burgers  tohter,     den  daz  lant  moht  hau, 

waren  aht  hundert  beide     kumen  uf  den  plan. 

1445.  Der  selbe  burger  was  Wernher  genant, 
im  dienten  sicherliche  bürge  und  lant, 
Wernheres  marke     was  im  undertan, 

er  het  sehszehen  bürge     und  ein  tohter  wunsam. 

1446.  Sie  het  an  einem  Schafte     gehenket  ein  vingerlin, 
welcher  darin  steche     der  solt  davon  geturet  sin 
und  vor  andern  rittem     dester  werder  wesen, 
und  in  Lamparten     dester  basz  genesen. 

1447.  Die  stolze  was  gesetzet     uf  einen  stul  enbor, 
aht  hundert  beide     hüben  mit  mäht  davor. 
Der  beste  zu  beiden  siten     was  von  Tuscan, 
ein  edeler  grafe  riebe,     und  hies  Herman. 

1448.  Ein  vingerlin  von  golde     klug  und  wolgetan 

an  einer  snur  sidin     vor  den  rittem  uf  dem  plan 
was  gehenket  schone     für  die  frowe  hin. 
darzu  sie  justirten     durch  daz  megetin. 


1442.  Eier  hat  a  Abschnitt  und  üeberschrvft:  Bisse  aventnre  saget  wie 
Wolfdieterich  für  Tervis  kumet.  2.  do  yü  ä,  det  ii  C,  göbarte  si  w.  4. 
fran]  hindan  B,  schäm  a,  1443,1.  brahte  über  daz  gebirge  w,  dem  eben- 
weg  Abc,  den  —  wegen  Cad,  2.  fliszlich'e]  schölie  BG.  1444,1.  nsder] 
und  von  A.  3.  Durch  des  TT;  er  fant  des  c,  t>Qa  dd.  mohte  gehan  A.  4. 
Durch  die  waren  ad.  1445,1.  biirger  riche  w.  2.  dient  A,  1446,4.  und 
möhte  C.  Die  Strophe  nicht  in  w,  aber  änktätt  ABC  auch  ih  T,  1447,2. 
fünf  hundert  küner  beide  die  hielten  do  diaxvor  w.  3.  der  Vas  ein  Titzgfl^i 
bc.  4.  riche,  was  geheisisen  — .  1448,2.  Was  an  Ä»  Hieng  an  C.  ^d 
hieng  vor  AB,  uf  dem  plan]  dan  Ä,  8.  Und  ^as  TT.  4.  vor  dein  ßxtffa 
megetin  w. 


—    224    — 

1449.  Wer  in  den  selben  stunden     durchstach  das  golt  so  rot, 
die  edel  junkfrowe     im  do  ein  küösen  bot. 

ez  hieng  an  einer  snuren     daz  golt  so  wunsam. 
do  kunt  ez  nit  geruren     keiner  schlahte  man. 

1450.  Hie  mit  von  Kriechen     der  werde  helt  gemeit 
uf  dem  anger  grüne     gegen  in  verwafent  reit, 

in  begunde  an  schowen     manig  hochgelopter  man, 
darzu  die  edeln  frowen    sahen  in  gemeinlichen  an. 

1451.  Do  in  die  schöne  Amie     uf  der  beide  halten  sach, 
die  edel  und  die  frie,    nun  höret  wie  sie  sprach : 

Ver  ist  der  so  vermessenlich     dort  haltet  uf  dem  plan  ? 
mich  dunket  in  minem  sinne,  er  si  des  libes  auch  ein  man.' 

1452.  Do  si  des  gastes  eilende     do  ward  gewar. 

sie  winket  mit  ir  hende     irem  vatter  zu  ir  dar, 

du  solt  min  böte  wesen     zu  dem  eilenden  man. 

sag  im,  im  schade  nieman ;     er  went,  man  welle  in  bestan.' 

1453.  Do  reit  der  bürgere     gen  im  uf  den  plan. 

Do  sprach  Wolfdieteriche,     der  userweite  man: 

'Ez  ist  der  besten  einer     uz  der  schar  geriten  dan ; 

wil  er  pris  an  mir  erwerben,     ez  mag  im  an  daz  leben  gan.' 

1454.  Do  sprenget  Wolfdieterich     gegen  im  hindan. 

er  wolt  in  mit  gewalte  uz  dem  sattel  geworfen  han. 
do  entweich  er  im  uz  der  juste  über  den  witen  plan, 
daz  ros  nam  er  bi  dem  zome     und  warf  ez  gen  im  dan. 


1449,1.  Bw,  (in  der  stund  B).  —  Welcher  ritter  durch  -—  C.  Wer  do 
stach  in  daz  vingerlin  von  golde  rota.  1450,1.  Hye  mitte  der  krieche  0. 
Do  mitten  in  den  B,  Enmitten  von  den  acd.  E  mitten  von  den  b,  1451,1. 
halten  fehlt  A.  2.  Die  klare  wandeis  frie  w,  3.  also  A,  vermessenlichen 
AC,  helt  B,  4.  er  getüre  sin  glich  wol  bestan  CB.  1452,2.  winket  irem 
vatter,  dem  edeln  burger  dar  BC.  3.  Erfar  mir  an  dem  gaste  was  sie  das 
er  beger  w.  4.  im,  im  C]  im  ez  B,  ez  A.  wenet  (vil  V)  lihte  AC.  ir  in  all 
bestan  B,  sy  wollen  in  alle  b.  C;  Suchet  er  aventure,  so  heis  in  kernen 
her  w.  1453,1.  Do  stapfete  w.  gegen  im  hindan  w.  2.  Er  gurte  baz  dem 
rosse,  do  gedaht  der  werde  man  w.  4.  —  er  mus  mir  sin  zu  basse  stan  w. 
1454,1.  sprangte,  sprankte  Bw*  3.  juste  uf  die  beide  breit  «(7.  4.  Daz  sper 
er  uf  gewarf,  im  was  die  just  leit  w. 


—    226    — 

1455.  'Owe,  sprach  Wolfdieterioh,     waz  wolt  ich  han  getan? 
So  we  dir,  feiges  eilende,     daz  dir  nieman  getruwen  kan. 
Bistu  ez  der  türsten  einer?*  sprach  er  zu  dem  bnrger  dan, 
Vaz  enbutet  mir  die  massenie?     wellent  sie  mich  alle  bestan?' 

1456.  'Nein,  sprach  der  bürgere,     uch  dut  nieman  hie  kein  leit.* 
Vaz  haltend  denn  die  ritter  mere     uf  der  beide  breit  ?* 
'Durch  des  türsten  burgers  tohter,     den  dis  laut  mag  gehan, 
so  sint  dise  beide     kumen  uf  den  plan. 

1457.  Sie  hat  an  einem  schaffce     gehenket  ein  yingerlin; 
wer  darin  stiebet,     den  küsset  das  schöne  megetin, 
er  sol  vor  andern  rittem     dester  basz  genesen, 
und  in  Lamparten  ummer    dester  türer  wesen. 

1458.  Do  sprach  Wolfdieteriche,     der  userweite  man : 
'mag  ich  auch  denselben  Ion    von  der  megde  han?' 
'Ja,  sprach  der  bürgere,     ist  daz  ir  den  pris  bejagent, 
drü  küssen  sullent     ir  von  der  megde  haben«' 

1459.  Do  reit  Wolfdieteriche     mit  dem  burger  dan, 

do  ward  er  wol  enpfangen  yon  manigem  werden  man« 
'Sint  gotwilkomen,  herre ;  wellent  ir  kurzWile  bestan, 
so  ritend  zu  allerforderst,     die  ere  wil  daz  ellent  han.' 

1460.  'Nein,  sprach  Wolfdieteriche,     rittend  ir  vor  dar, 
daz  mir  got  hat  bescheret,     daz  wirt  mir  allez  gar/ 
sie  sprengten  alle  gliche     die  userweiten  man, 

sie  verfelten  alle  gliche    und  kamen  wider  uf  den  plan« 


1455,1.  Waz  wolt  ich  han  getan,  gedaht  der  helt  klar  w,  2.  —  kan] 
tar  w.  3.  Hat  man  nch,  sprach  der  frie,  zu  mir  gesant  uf  den  plan?  «o. 
4.  enbietend  A.  masenunge  A;  menig  B.  1456,1.  endnt  0,  2.  [mere]  0, 
3.  tohter  feMt  A]  willen  C.  4.  smt  aht  hundert  ritter  (beide  w)  her  Iramen 
nf  —  Cw.  1457,2.  d.  s.  m.  ad,  (fine  4),  die  junkfirowe  fin  C,  sie  drenmal 
und  sol  geduret  sm  B;  sie  (di<9  schöne),  des  sol  er  getüret  BmAw.  3.  Er] 
Und  W,  [sol]  AB,  1458,2.  auch]  aber  —  och  von  C,  ich  aber  des  lam- 
parters  Ion  B,  3.  bejagent  w]  began  W,  4.  dryer  lamparter  Ion  BC.  Ir 
Bolent  drie  küsse  haben  von  der  schönen  maget  w.  1459,3.  ir  nit  k.  han 
B,  ir  durch  k.  hie  bestan  w.  4.  do  eren  wir  das  ellent  an  Bw.  1460,2. 
Ist  mir  icht  C,  Hat  mir  got  iht  w,  bescheret  ACd\  beschaffen  Bdbc.  es 
wirt  mir  dannoch  gar  Ow.    8.  sprankten. 

15 


1461.  Do  Ulk  der  wevcte  |pla&    m  Woff  hör  Kelerich, 
er  bftt  in  atoe  «ere    ^n  teigea  lob^oiote 
'N«iiA,  werdler  rifitm;,    <tar^  lüler  firowe?  er» 
xumi^t  zndkeni  geld^    anek  emen  ken 

1462.  Do  9praoh  WolfcUeteriohe ;    'daz  mus  ich  uch  verss^en. 
min  ros  i9t  müde,    ez  mag  mich  fdt  getragen. 

ioh  han  ez  geritten     vo.  vier^eh^n  tagen 

nngessen  und  ungetrun]cen^     waz  kraft  möht  ez  gehaben?^ 

1463.  Do  sprach  der  bürgere :    'ich  lihe  uch  daz  mine,  ktiner  man. 
daz  ist  dB%  be^  tb«t  di«  istn^    \m&  ttber  ^lefn  witün  plaiii.^ 
daz  ros  gttt  ward  M    ddäore  do  bereit 

nnd  ein  richer  ^iEüttel    w^rA  ftekrtif  geleit. 

1464.  Daz  ros  schöne    ward  bald  dargezogen, 

do  greif  im  W(^cK(tofMi    «1  den  satteiboge«. 
er  trokt  -eis  ȟ  toeftett^    ^drwar  6o  wSissent  daz^ 
daz  de)z  796  g«it#    'vOf  im  tffder-^as. 

1465.  'Owe,  sprach  Wolfdieterich,     ez  mag  mich  nit  getragen ; 
ich  mus  minexft  JfQBO^    ^  wenig  fdte^  haben/ 

Do  sporadi  im  bmigeret  'da9(  e^l  sin  getw> 

dürfeid  » teteig  nitfrtdity    it  «nUenife  m  von  mv  bwu* 


1461,4.  nemeot]  Dini  ji.  «ia«i  ker  {Mere  ^  Ifu  M  «r» 
er  bit  4a  gaatUcbe     de»  ectoln  ritter  her« 
daz  er  gen  dem  fingerlin     neiae  einen  ker. 

1462  fehU  be.    8.  [«il  vier^ehen  tage  sprach  der  werde  man  Ä.  BC  ebenso 

ohne  yierzehk  ^e  XaherTtit&V  Wo¥  vie^tehen  te^  xmi  ntfelüQ.  B^  ff^ophe 

in  od.:     Do  spr.  W.      ein  userwelter  man, 

des  sullent  ir  mich  erlassen,      wan  ich  so  lange  geriten  han 
nher  berge  ond  ober  gewiHe     mt  grosser  «i^ehabei 
min  res  diMsi  ist  mfide,     im  get  an  kreften  abe. 

IA^,%  ivHen  fektt  Aß*  ^bcor  den]  nf  dem  4. 

1  ti.  8.  Dia  sf  räch  ii»  baiger  riebe     so  ^h  ich  daz  min 

JHft  Ifat  tU  fr^eser  stoke     kaia  yessers  wag  Me  sin  Z. 

3.  Baz  TOS  mi  dem  jqste  ward  do  schier  bereit  to.    4  richer]  herlidi  to. 

1464,1.  eoböve  BOl  gut  A^.  bald  A'SmBC.  Yon  des  bnrgers  geböte  wart 

do  dar  ^zegen  «en    %  Pas  herliche  mark,  daz  Ist  war  und  nit  gelogen  w. 

3.  «u  br.i  tor^eelMen  B(X  Sr  greif  im  eise  ecbiere  uf  die  hilfce  dan  «7. 

4.  ror  im]  uf  die  evdctt  (7]  bey  ^  £*  &  dmcket  ez  of  die  erde  tot  ma- 
nigem  werde»  mm  Mh  146M*  ^  «aus  das  mine  ^teni^  das  irilicb  wsh 
sagen  w,    4.  ir  ein  achtel  B.  Was  ir  'MJMmi  das  s»  ir  C. 


t- . 


—    287    — 

1466.  'ich  wil  mios  mei&terfl  tniwe     bas  y^rstichen  daran, 
er  zoch  daz  ros  mit  wnrzen;     mir  seit  d^  werde  maii^ 
ich  ritte  ez  yierzehen  tage     her  und  dan, 

so  solt  ez  aaoi  dem  fUnfzeheiideii    in  ganzen  krelten  stan.' 

1467.  Er  gurte  sinem  rosse    der  userwelte  man, 
daz  ez  in  den  ringen    2!ittem  de  began. 
one  stegereif    m  in  4en  gattel  sprang, 

daz  ros  nam  fünfzehn  fl{)rttnge,     ieglieh«r  twet  klafiem  lang. 

1468.  In  dem  sehzehenden  spränge,     den  daz  ros  do  nam, 
wol  aht  klaftern  wite     sprang  ez  von  den  andern  dan. 
in  dem  selben  juste     er  daz  vingerlin  genam, 

er  forte  ez  von  der  megde    über  den  witen  plan. 

1469.  Sie  warf  daz  sper  nz  der  hende    und  ilte  im  balde  nach: 
leitend,  lieber  herre,     wo  istuch  hin  so  gach? 

Ir  band  min  golt  genumen,     eiprach  daz  mcfgetin, 
von  des  selben  wegen     müszent  ir  min  gefangen  sin/ 

1470.  Er  spreich :  'vil  schöne  junkfrowd,  vn^n  wil  ich  uch  Terizragen,  * 
viengen  aber  mich  «ehzig  ritter,  in  würden  wtmde«i  geoehlagen.* 
In  die  haut  nam  sie  dAz  kimie    und  bot  im  ir  mfttad^lin, 

sie  kuste  in  zu  dri  malen :    ^also  sullent  ir  gefangen  sin.' 

1471'  Zu  haut  sprach  der  grafe     gebom  von  Tuscan: 

'herre,  wend  ir  stechen  umT)  tusend  mark,  ir  kunnent  so  hohen  pris 

began.^ 
'K-ein,  sprach  Wolf  dieteriche^»    wenn  ich  ein  mark  nit  geleistea  kan, 
wellent  ir  stechen  U2fib  ros  und  umb  hamesohi     also  wil  ich  uch 

bestan/ 


1466,1.  truwe]  künsten  0.  2.  mit  witzen  a,  mit  weissen  d,  fehU  B, 
4.  Und  solt  an  ^  Ich  solt  an  0.  Do  solt  es  B,  fonfzehenden  desten  A.  t 
morgen  B,  14674*  Er  gurte  baz  dem  rosse  danif  sas  der  werde  man 
BG.  einer]  kume  einer  AB.  4.  zweier  ad,  fanfzehen  hc.  1468,1.  fOnfiE. 
A.  2.  aht]  zwelf  to.  4.  Toa  AB}  vor.  1469,4.  Ir  mügent  sin  nit  hin 
kumen,  ir  mussent  m. —  to.  1470,1.  das  yahen  0.  loh  wil  mich  jimk- 
frowe  gerne  (udi  hie  a4^  vahen  lan  to.  2.  ahzig  B,  drissig  0,  hoho^ad. 
in  wurde  schade  Ton  mir  getan  w,  4.  Nun  k&sset  mich  dri  stunde  BC, 
Sie  k.  in  dristunt  mit  minnen  <o.  1471,1.  der}  ein  Bö.  2,  hundert  d 
ir  kont  wol  pr.  B.  ob  ir  kündent  br.  0.     8.  Wein  ich  spr.  der  herre  ip. 


—    228    — 

1472.  Do  sprach  der  werde  grafe:  'sint  ir  denne  ein  armer  man,     f 
so  soltent  ir  landes  herren    wol  mit  eren  lan. 

daz  ich  solches  prises     mime  libe  erban. 

ir  stächet  kmne  mit  ere     mit  eim  minem  dienstman.' 

1473.  'Wet  mit  im,  lieber  vater,    umb  tusent  mark  hindan.' 
^Daz  gieng  mich,  schöne  tohter,     reht  des  tüfels  an, 
daz  ich  yerlüre  den  grafen     durch  einen  eilenden  man, 
des  ich  bi  minen  ziten    konde  nie  gewan/ 

1474.  'Nu  tu,  vil  lieber  vatter,     also  dir  ein  kiel  versunken  si 
imd  darinne  diner  horde     zwene  oder  dri, 

dusent  mark  goldes     oder  dannoch  me, 
tu  also  ez  si  versunken     in  dem  wilden  se.' 

1475.  Do  sprach  der  bürgere:    'schöne  tohtermin, 
er  mag  in  sinem  lande     wol  ein  herre  sin. 

du  solt  sin  bürge  werden     gen  dem  grafen  Herman, 
umb  tusent  mark  goldes,     ob  er  in  turre  bestan.' 

1476.  Sie  sprach:  'vil  werder  grafe,     wend  ir  mich  zu  bürgen  nemen  ? 
ob  min  kempfe  verluset,     ich  mag  uch  wol  gezemen. 

Min  vatter  hat  nit  me  kinde,     wenn  einig  min ; 
löset  er  mich  nit,     so  wil  ich  uwer  eigen  sin/ 

1477.  Do  sprach  der  werde  grafe :  'ich  wolt  uch  sus  gewunnen  han.' 
'Nein,  sprach  WoLfdieterichCy     ez  mag  nit  also  ergan. 

Gan  mir  got  gesundes,     sprach  der  küne  tegen, 
ich  lasz  uch  solcher  eren    uf  disem  hofe  nit  pflegen.' 

1478.  Do  sprach  die  junkfrowe :  'ein  vorgäbe  mus  ich  von  uchhan, 
erlobent  minem  kempfer,     tugenthafber  man. 


1472  felüt  W,  u.  Y.  4.  Daz  ir  mime  libe  solchen  pris  verban  ad,  Daz 
ir  mit  uwerm  libe  soltent  solchen  pris  hie  han  bc.  1473,1.  h.  Do  sprach 
die  schöne  Amye  vatter  wette  yme  umb  marg  hindan  Ä^  ebenso  C  [vatter] 
mit  ime  vanb  hunder  m.  — .  Ebenso  in  B  ohne  amye  zmd  yme  —  umb  ein 
tauset  m.  — .  In  ad  gkieh  b  ohne  mit  %md  umb  .  .  Sie  sprach  wette  lie- 
ber —  c.  2.  Do  sprach  der  bürgere :  wes  gienge  (get  B,)  mich  des  not 
(teuf^ls  B)  an  BC.  3.  den  grafen  verlure  oMe.  4.  kein  künde  nie  a. 
1474,1.  Sie  sprach,  lieber  vater  du  also  —  TT.  1475,1.  schöne]  vil  gerne  w. 
1476,4.  Und  1.  —  nit  selber  w.  (Und  ob  er  mich  nit  löset  Y)-  1477,1. 
gewunnen  w,  genumen  TT.  3.  w,  Lat  mich  got  gesunt  W,  4.  solches  ge- 
waites  A,  hofe]  ringe  Bö,  1478,1.  {D.  spr.  d.  j.]  JB.  2.  t.  m.]  grafe 
Herman  w. 


-^    229    ~ 

yierzehen  tage  zu  rawe,     sprskoh  die  wolgetan, 

ros  und  man  ist  müde,     waz  prises  möht  er  dan  began?^ 

1479.  Do  was  er  bi  der  maget  bisz  uf  den  zwelffcen  tag, 
daz  man  des  ritters  edele  mit  groszen  eren  pfiag. 
an  einem  schönen  morgen     der  burger  rieh 

wolt  gen  zu  der  kirchen,     mit  im  gieng  Wolfdieterich. 

1480.  Sie  kamen  zu  der  kirchen,  der  herre  und  sin  man, 
der  gast  von  höhet  arte     muste  vor  im  stan. 

daz  ambaht  ward  volendet.     der  burger  rieh 
gieng  wider  heim  zu  huse,     vor  im  WoKdieterich. 

1481.  Die  spise  waren  bereite,     der  wirt  hies  uftragen, 
die  tische  waren  wehe,     also  wir  noch  hören  sagen, 
mit  guter  handelunge     die  maget  für  in  trat, 

US  yil  rotem  munde     sie  in  faste  essen  bat. 

1482.  Sie  schankt  im  tugentlichen     selber  den  klaren  win 
mit  iren  snewiszen  henden,     das  stolze  inegetin. 

man  zalt  sie  für  die  schönsten,     so  man  sie  in  Lamparten  fant ; 
dester  baz  was  ir  dienest    an  im  do  bewant. 

1483.  Der  edel  bürgere    ime  under  die  ougen  sach,     f 
mit  zühticlichem  mute     er  friuntliche  sprach : 
'mine  liebe  tohter,     heize  den  ritter  diu 

leben  one  sorge     und  one  angest  sin. 

1484.  An  einer  mittwochen     daz  zil  ein  ende  nam, 

do  kam  der  grafe  geritten    mit  fttnfhundert  man 


1478,3.  ruwen,  müde  ist  ros  und  man  w.    4.  waz  prises  möht  er  damie 
hie  an  iu  began  w,  dan  fehlt  A,    Nach  1478  w. 

Er  sprach  vil  schöne  junkfrowe      daz  urlob  soltn  han. 

Man  fort  an  gut  gemach      daz  ros  und  onch  den  man. 

Man  pflag  ir  wol  nach  werde      mize  die  zit  ein  ende  nam. 

Ez  wart  im  wol  erboten  dem  f&rsten  lobesam. 
1479,1.  Er  gewert  sie  vil  schiere  do  —  J-  zwölften  Äto.  vierzehenden  0. 
biz  nf  den]  yierzehen  tage  B,  2.  r.  e.]  forsten  Ä,  4.  [der]  Ä.  1480,1. 
kirchen]  münster  w,  herre]  bürgere  C.  die  herren'überalad,  die  herrenund 
ir  man  c.  3.  ampt  Ä,  4.  vor  Ä]  mit.  1484,1.  waren  Ä]  wart,  was. 
bereit,  bereitet.  4.  Mit  roserotem  w.  Den  werden  ritter  edel  sie  faste  Ä. 
1482,1.  schenket  Ä.  seh.  in  den  bechern  do  den  BC.  2.  stolze]  fine  6c 
3.  Man  seit  sie  wer  w.  in  dem  lande  fant  BOw.       1488  fOU  W  (und  Y). 


—    28»  — 

also  vermessenliGli^    füit  die^bterg  nf  den  pfauif: 

'Wa  ist  Tnrer  feeiapfe?    jtn4frt)iw>  den  wil  ich  besla»/ 

1485.  Do  sprach  gezogeoBclie    dk  jcmkfrcyvre  wolgetan: 
'min  kempfe  ist  worden  sieoh,  er  mag  irvrer  mit  bcfstaü. 

'Wol  mir,  sprach  der  grftfo,     so  wil  ich  jxth  mn  gerwitnnen  ten. 
Ir  müssenty  junkfrew«^     nvnr  weaen  nB^ertan/ 

1486.  ^So  wend  ir  nit  «rwindem,    ir  weUe^  in  heslan? 
ein  ander  vorgäbe    mtiz  ieh  von  mch  lian* 

daz  ir  mir  swerent  eide,     ob  nch  nda  kempfl9  gesige  im, 
daz  im  it  tond  leide    tlwer  frande  nf  dem  pks.* 

1487.  'Yil  schöne  jimkfirewe^    des  mUent  ir  sm  geweri.' 
do  swur  eor  ir  mit  tntwea^    wes«  ir  herse  gert, 
einen  schönen  eid,^    dien  brachen  eis  &imd  daran, 
do  bereite  sie  iren  kemp^    uf  den  witen  pla». 

1488.  Do  gieng  also  ba)^    die  jttnkfrowe  wolgetan 
also  gezogenUehmi    fStr  dlNi  herren  atan. 
'STun  dar,  ritter  edel,    band  ir  ea  it  vemUBLeo:? 

ir  suUent  uch  bleiben,    uwet  widersaehe  ist  fcmndii. 

1489.  Hand  ir  it  gebresten,     sprach  di&  schone  maget,  .•  ■  .• 
den  wil  ich  nch  btlszen,  ritter  rniverzagetJ 

'Einer  guten  halsberge     wer  nur  sicherlich 
harte  nottürftig,*     sprach  Wolf  her  Dieterich. 

1490.  Do  hies  sie  balde  springen«    b^ren  wir  noch  sagen, 
ein  gute  halsberge     fiir  den  harren  tiagen. 

des  alten  Otnides     sie  vor  gewesen  was. 

Sie  was  von  stahel  herte    und  half  im  daz  er  genas. 


14843.  [far  d.  b.]  nf  dien  witen  pL  B€.  4.  Jnnliir.  i»f  wa.  B€.  Icempfer 
W.  Er  sprach  schSsie  jmikfrojn  ieh  wil  nwern  kempllßr  bestaoi  Jl.  (in  w 
dafür  zwei  StTophm.  148S^  kenipfer  W.  4l  mir  vw  yisMt.A,  So  müst 
ir  mir  BGw,  we^en  ynkh'^G*  1486^  einem»  eid»  A  kenpte  A€sr  4.  zu 
leide  Cwv  1^7,4.  kempfor  TFl.  1489;d.  ein^  —  holsbwg  AMy.  ein»s  -^ 
haisbeiges  Öw,  1S00,2.  ein  guten  hakb^g  ABG^  }smigea,  xuodr  ÜBr  ÄCX 
3.  sSb}  er  ABO.  äbet  4  si»  atlß^  In  vl 

:Bie  jimkfirowe  Ue»  an  den  wilen     ein  biünje  dar  tragen 
Nai^  der  begande  man  iieo»     afiso  wir  nedi  hören  sagen. 
.    Bff  w^  6Nk  a£bes  geamsde,      fünpwr  so  wüssent  das, 
DsBii  alten:  Ot^dio     sy  vor  gewiBketi  m».- 


>lgotaA 


in  die  halsbMrg6  gute    de»  ose^nmltexi  mua. 

do  stricket  sie  im  die  riemen     dem  edeln  ritter  fin, 

do  gab  im  ein  zimier  scböne     daz  edel  megetin. 

1492.  Do  si  iren  keiapf&h    bereitet  brtte  gar, 

do  zoch  sie  zu  felde    itdi  6bM  l^iseificlian  scStar. 
do  sprach  der  werde  giafa :    'nserwelter  maiit 
went  ir  knrzwile     die  frowen  lan  sahen  an^ 

1493.  So  land  mich  ein  titön    hie  tif  üch  tfm 

vor  den  schienen  frowen,  sö  bejagent  ir  groszen  rtim ; 
mügent  ir  mir  gesitzeoy  da«  ich  «flh  Bit  lii^he  noider^ 
so  wil  ich  ane  switaen    ei«  a&dersi  bebeü  widar.' 

1494.  Do  sprach  Wolfdieteriche :     des  sollent  ir  sin  gewert, 
sit  sin  uwer  herze     mit  tagend  an  mich  hegert ; 

so  wil  ich  unser  frowen    zu  dem  «rstm  esen»  daraii^ 
und  darnach  alle  mogde,    togeiitkafbev  matt/ 

1495.  Do  hies  im  der  grafe     einen  schafb  dar  trafen 
zwene  siner  diener,     hören  wir  noch  sagen, 

den  schütte  «r  mit  krsfüen    vor  manig^tt  WMfdeA  loas. 
er  het  aht  manne  stevke    und  dorste  mc  gfidi  wol  bcKitan. 

1496.  Do  stunden  sie  zu  ringe,    firowen  und  man^ 
die  die  kurzwile    weiten  sehen  an. 

der  bürger  sich  besante    und  gewan  ahthtmctert  man 
mit  verdeckten  rossen    uf  dem  witen  plan. 

1497.  Er  gedahte,  ob  der  grafe    dorn  ritter  gösiget  an, 
und  er  sie  mit  gewalte    weit  genumen  han. 


1491,1.  do  selber  BC]  in  mit  irefl  hendM  A.  2,  Ua  hMmg  ABO. 
den  sie  im  hatte  geluhen  an  A.  d.  edelcn  fekUA  4.  si»  i»  BC  ein  zim- 
mer  (schone  C)  BC]  hochgemute  A.  DafOr  w  tmi  Btfophm.  t»  4:  im 
hette  wol  gezierei  den  keha  das  tefaidne  megetia.  149%!.  kem;^er  W. 
bereit  AB.  4.  k.  iTüen  A]  aveoture  w.  1499/4.  ich  udk  Ok^.  du  «nd«f 
w,  haben  Oio.  1494^.  sin]  es  G.  mit  ttgend  BG^  so  ttfintlich  Aiio,  4to* 
m  ¥i  vor  uwev  harze.  8.  ich  rnine  jvokünrntfH  €tiK  (T  gottes  Motor). 
1495,9.  Den  brahtett  hn  zwe&e  -^  W.  horten  [«oeb}  A  14M,1.  ituld^ 
sie]  httbeA  do  w.  frowen  und  io]  die  «erwelt«B  W*  4.  G^wafrari  aUü  Mütd 
kamen  sie  uf  deH  pln  w*       1487,2.  9k  B}  im  am  {iin^  A)  tobtet  JOk^ 


—    282    — 

so  weit  er  gen  im  tringen    mit  manigem  werdaa  man* 
er  müst  im  sine  tobtet    nnd  sinen  kempfen  lan. 

1498.  Do  sprach  die  jtmkfrowe :    'tugenthafter  man, 
getruwent  ir  dem  grafen     gesigen  an?* 

' Ja,  und  werent  ir  zwölfe    bi  im  nf  dem  plan, 
mit  gottes  bilfe    getmte  icb  in  gesigen  an/ 

1499.  Sie  sprach:  Ml  lieber  herre,  nwer  eilen  daz  ist  gut. 
ich  gib  uch  eine  gäbe,     üwer  ros  wirt  hochgemut/ 
Do  hies  sie  darbringen,     hören  wir  noch  sagen, 
einen  damgürtel  edel    mit  golde  wol  beschlagen. 

1500.  Do  der  damgürtel     zu  felde  kumen  was, 

do  erbeiszet  Wolfdieterich    nider  in  das  gras. 

er  gurte  sinem  rosse     der  werde  ritter  gut, 

und  sprang  daruf  mit  fröden    und  ward  hochgemut. 

1501.  Einen  schilt  festen    hub  er  fttr  sich, 
kempfe  der  allerbeste     sas  so  ritterlich, 

daz  ez  muste  wol  gefallen    frowen  und  man. 
vor  den  luten  allen     der  grafe  geritten  kam. 

1502.  Er  sprengte  vor  den  frowen    über  den  witen  plan, 

er  wolte  in  mit  gewalte    uz  dem  sattel  geworfen  han, 

er  stach  uf  in  manliche     mit  groszer  ungehabe, 

daz  von  sin  selbes  stiche     er  fiel  von  dem  rosse  herabe. 

1503.  Do  WoKdieteriche     des  stiches  do  gesas, 

do  erbeiszete  er  von  dem  rosse     nider  in  daz  gras. 


1497,3.  ers  nnderbringen  to,  4.  kempfer  Ä,  kempfer  mit  eren  lan  C, 
tohter  mit  kämpf  und  eren  lan  B,  im  sinen  kempfen  und  och  sin  tohter 
lan  w.  1498,2.  Es  fehU  ein  Wort,  etwa  hie  vor  gesigen.  3.  nnd  C  fehlt 
AB,  4.  Den  getruwete  ich  sicherlichen  (zn  C)  gesigen  an  BC,  Die  Strophe 
fehlt  ad,  in  hc  ganz  abweichend: 

Die  schön  maget  herre     al  zu  dem  beide  sprach 
ritter  hofebere      wer  es  uch  nit  nngemach 
ich  froget  uch  harte  gerne      ob  ir  in  getorftient  bestan 
Jo  werrent  sin  loch  zwelfe      er  wirde  sin  nit  erlan. 
1501,2.  kempfe  Ä.  Der  (Ein  bc)  kempfer  (kempfe  äbc)  aller  b.  Cabe.  aller 
beste  hc.  Aller  kempfen  der  beste  d.     3.  [ez]  G.        1502,1.  sprengte  Ä] 
sprangte  0.     3.  manlich  mit]  mit  kreften  und  BÖ.  so  manliche  on  alle 
ungehabe  w.    4.  er]  der  grafe  alle,  viel  selber  ab  BC,  viel  abe  w,       1503,1. 
rieh  des  herten  st.  Ä.  Des  stiches  do  gesessen  (gesehet  B)  der  edel  krieche 
was  BO,  Und  da  der  helt  dem  grafen  des  stiches  vor  gesas  Y. 


^    298    -- 

nf  sprang  der  grafe ;    'tngentliafker  man, 

nement  uwer  golt  so  rot,     des  stiches  snlt  ir  mich  erlan.' 

1504/Nein,  sprach  Wolfdieteriche,     es  mag  nit  ergan, 

ich  mus  min  spil  lan  sehen,     waz  ich  voUenbringen  kan. 

er  hies  im  darbringen,     hören  wir  noch  sagen, 

ein  tannen  wol  geschneitet,     waz  zwene  möhten  getragen« 

1505.  Es  sties  sie  in  die  erde     ein  halb  klaftern  hin  zu  tal. 
do  hub  sich  nf  dem  hove     luden  und  shal. 

one  stegerhaft     er  in  den  sattel  sprank. 

des  seit  im  die  schöne     Amie  do  yU  guten  dank. 

1506.  Do  was  auch  uf  gesessen     der  grafe  Herman, 
dem  tegen  so  vermessen    torste  er  nit  abegan 
waz  er  im  gehiesze     vor  frowenund  vor  man. 
vor  angest  im  der  sweiz     durch  die  ringe  ran. 

1507.  Do  sprengte  WoKdieterich     über  den  witen  plan, 
oberhalp  dem  Sattelbogen     er  den  grafen  nam« 

er  fort  in  von  dem  rosse     aht  klaftern  über  den  plan, 
er  warf  in  uf  die  erden,     der  userweite  man. 

1508.  Also  nun  die  schöne  Amie     daz  zu  reht  ersach, 
sie  begunde  lachen,     hörent  wie  sie  sprach : 

'wie  nun,  werder  grafe,     mag  ich  noch  ledig  stan? 
mich  dunket  in  minem  sinne,     ir  mtlszent  verloren  han. 

1509.  Do  sprach  der  edel  grafe:    'junkfrowe  wolgetan, 

wer  verltlret  der  mus  alwegen     spot  zu  dem  schaden  han. 

also  ist  auch  mir  geschehen,     junkfrowe  lobsam. 

ich  sprich  ez  uf  min  ere,     er  bestund  noch  hundert  man. 


1503,3.  grafe  und  sprach  TT.  (w  abweichend),  4.  BC.  ir  stülent  mich 
des  Stiches  Qustes  w)  erlan  Aw.  1504,1.  vol  br.  JBw.  4.  taimeh]  sumer 
latte(n)  w,  wol  geschneitet  A,  .(gesclmaytet  awch  T  1S97).  wol  genitet  B, 
wol  beschnitten  G,  fehlt  w,  1505,1.  sie]  die  stangen  Ä\  in  BC.  3.  ste- 
gerhaft A'\  stegereif.  1506,2.  getorste  A,  3.  gehiesse  BG\  het  geheissen 
Aw,  1507 jl.  sprengte  A'\  sprangte,  spranket  etc.  2.  sattelb.]  guftel  0. 
1508,3.  bestan  0.  grafe ;  mag  min  kempfer  noch  gewmmen  han  A.  4.  sinne 
er  hab  nch  gesieget  wl  A>  In  w  diie  Strophe: 

Do  die  schöne  Amie      den  grafen  ligen  saeh, 
zu  zim  stapfet  die  £rie,      yil  gütlich  sie  do  sprach: 
Mit  nngehabe  ir  liget      vor  dorn  kempfen  min, 
Mich  dmiket  er  habe  gesiget,      ich  mag  wol  lidig  sin. 
1509.  2u,SfMenö.    2.  alwegen  feMt  AB,  steht  ab.  denspoifw.    3.  juakfir. 
fehlt  A, 


1610.  Do  die  andern  sahott^  dM  dar  gtaft  wM  fEtegf^R, 
sich  Mb  niiHlol  jatti^,  i^e  wuileu  #ltitoil  ^fl^^ti 
umb  iren  liebea  henreni    der  in  gelegen  wae.r 

do  m^ten  rie  xeohen    den  tmgefClgen  hae» 

1611.  Ir  swert  sie  do  gefiengen    imct  ritten  in  do  si^ 
den  taiYersi^ten  Kriechen    wol  dm  fannderi  ztuai, 
Wolfdieledoh  aar  kftne    das  wfear  do  gefie, 

bi  allen  sinen  ziten    geiei  er  gröszer  cB^ge  lue« 

1612.  Er  was  kttne  nnd  milte    an  manheit  nnbefrogen, 
er  leit  den  schaft  zwerges    für  den  Sattelbogen, 
do  reit  er  engegen    irol  flttifhiliidert  matt, 

er  streifte  ir  Wdl  sehzlg    nider  nf  den  phA. 

1518.  Do  kam  der  bürgere    mit  ahthnndert  man 

und  understund  die  swere,     daz  nit  me  do  geschach. 
doch  viel  ir  etlicher    axtn  nnd  beln  enzwei. 
des  ahte  der  fttrste    nit  alcro  nmb  ein  ei. 

1514.  Hie  mit  die  aveninre    do  ein  ende  naxa« 
den  fUrsten  vU  gehure    fort  man  do  von  dan 
in  einen  palast  riehen     zu  manigem  megetin. 
do  ward  dem  edeln  Kriechen    grosze  ere  schin. 

1515.  Do  gieng  die  schöne  Amie    ftir  iren  vat4ar  stan: 
'ach  vatter,  lieber  herre,    gib  mir  den  werden  man. 
Er  sprach:   vil  schöne  tohter,     er  ist  uns  unbekant^ 
sA  gib  ich  dir  wol  einen,     der  da  hat  bürge  und  laut. 

1516.  Do  tfptnoh.  dܫ  ttagei  kluge:    'so  bin  ich  disem  holt, 
nun  han  wir  doch  genüge    silber  und  golt. 

so  ist  mis  disse  tngent    so  rehte  wol  bekai^ 
gib  uns  in  einander    bttrge  und  kmt. 


mO^i  Ba  äU  9kndern\  sid  X  d.  gr.}  ir  taerreit.  %.  Do  huib  steh  £(7. 
sie]  di»  gtafeH  iietei  ii  a  in}  nidfi  a  4.  D»  weiten  sie  do  reohen  ittii 
ungeftigem  has  BO.  1512,2.  De  lat  er  A.  4^  riersdiea  G,  swen  und 
sehiig  to.  1518,2.  Ä.  nit  ne  sdiäden  (sefaades  G)  wavt  getan  BC.  nit 
schaden  dovon  (diantf  d)  kam  aäi  nü  (kein  c)  sithade  ward  getan  hc. 
1514,2.  Do  fturt  die  maget  gehme  ism  kempfen  ea^sehain«.  8.  iüiemitC. 
lu  m.]  mit  iren  Am.  151M*  da  fM^  AB.  15164. 2.  kliig,.  genug. 
fdod^  7  getioge).  2.  md  i^ttie  goH  7.  8.  dis  ^^  dise  B,  sm  Q  dne  od^ 
des  (c  tag.]  manheit  lo. 


—   2»  — 

1517.  Er  sprach:  *vil  soiÖiie  iokieff    ich  wi*4  dia  bot«  dar 
zu  dem  eilenden  vitterf    daai  sag  ioh  dir  fClTWar. 

Wil  er  dich,  durch  st»  tagend     so  wil  ich  dich  im  g^bin^ 
ja  weistu  nit  ob  scMiszen    er  weB*  mit  dir  sin  werfc»  toben.' 

1518.  Do  gieng  der  bürgere     für  den  herren  do, 

zu  dem  flirsten  mere     sprach  er  mit  zühten  also, 
'uch  enbntet  minatohter^    ob  ir  bi  ir  weUent  bestan^ 
lant  unde  bürge     wil  ich  uch  machen  mndertan.^ 

1519/Owe,  sprach  Wolfdieterich,     zu  dem  bürger  do, 
des  solte  ein  eilender  ritter    billich  wesen  fro, 
der  do  der  weite  were     so  gar  unbekant, 
und  man  im  wolte  geben    bürge  und  wite  lant, 

1520.  Do  sprach  der  bürgere :    Hugenthafter  man, 

so  werdent  sti^  in  ein     ilmd  beHbent  hie  besian^ 
ich  sag  uch  uf  min  truwe,    min  tohteir  ist  mch  holt, 
ich  gib  ueh  zu  einander     »über  tmä  golt/ 

1521.  'Nein,  sprach  WoHdieteriche,     ich  mag  ttit  hief  böötafitt, 
ich  mus  vor  zu  Otniden     dem  keiser  lobsam,; 

der  ist  min  geselle«     ez  ist  jetzt  ma^nig  tag', 

daz  ich  da  zu  Garten     nit  knrzewile  mit  im  pflag. 

1522.  'Owe,  sprach  der  burger,     ir  manent  mich  an  einen  man^ 
der  uch,  ritter  edele,     nit  me  getrösten  kan. 

got  durch  sine  g^üte,     dem  wil  ich  ez  klagen^ 

in  band  die  wilden  wünne    in  einen  berg  getrageüv 

1523.  'Owe,  sprach  Wolfdieterich,     wenn  lag  der  keiser  tot  t 
daz  sagent  durch  uwer  tügent,     da*  fragen  tut  mir  not. 
Ich  bin  durch  sinen  willen     in  die  lant  bekomen. 

wie  hab  ich  disz  mere     so  reht  ungeme  vemommen. 


1517,4.  Ä,  wo  aber  er  fdUt  Sa  ist  im  leicht  jäi  mtiie  m6i  ^  M  bI. 
sein  leben  JB.  Wer  waisset  vü  intere  6h  er  mit  sl.  wii$;M)en(X  Wa&wwstu 
ob  er  wil  sl.  mit  dir  sin  (edels)  leben  w,  1518,3.  min  schone  t.  BG, 
Went  ir  mit  miner  tohter  süssen  üwer  werdes  leben  to.  4.  —  uch  zusa* 
man  geben  w,  1519,2.  ritter]  man  w.  3.  gar  fehlt  Ä,  4.  wite  nu/r  h. 
1520;3  «.  4  fifdm  Ba  4.  und  toisMf  goVt  ¥.  1531,81  Mn  flii«g)Bseltd^  T. 
ez  [ist]  Ä.    4.  d«  fe/Üt  dälen  ausset  ef.  In  0  ewei  Zeüm  mehf^ 

5.  Ton  dem  habe  üch  allen  tr^st  imd  ete, 

d.  Von  den  schied  kh  und  ha  über  mere. 
1523,2L  das  faiBset  mich  wissen  BG.  4aa  salbet  mii*  endeliche  ir;     3;  ^  ii^ 
das  BG,  dis  w.    4.  reht  Gw,  fim  AM 


—    286    — 

1524/Ez  ist  in  detn  vierden  jarö     daz  ^i  tlz  reit 
nnd  mit  einem  risen  starke     also  sere  streit 
und  mit  sinem  wibe ;     den  gesiget  er  an, 
.  dovon  der  keiser  riebe     sit  sin  ende  genam. 

1526.  Die  betten  erzogen  die  würme     die  manigen  brabten  in  not, 
do  er  gefabt  zwen  stürme,     do  det  im  ruwe  not. 
Do  kam  er  nnder  ein  zoberlinde,     die  benam  im  den  sin, 
in  einem  starken  scblafe     trug  in  der  wurm  bin. 

1526.  Do  spracb  Wolfdietericbe :    'ist  die  keiserin  one  man, 
so  wil  icb  die  würme     durcb  iren  willen  bestan. 

ist  daz  icb  sie  erscblabe,     daz  mir  got  des  siges  gan, 

so  wirt  mir  knize  und  kröne,     erst  müst  icb  in  fröden  stan. 

1527.  Do  spracb  der  bürgere:    'daz  sage  icb  der  tobter  min,' 
er  gieng  also  balde     fOr  die  junkfrowen  bin : 

Nun  dar,  scböne  tobter,     du  stest  desbalp  one  man, 
der  gast  wil  die  würme     durcb  die  keiserin  bestan.* 

1528. 'Nun  geb  im  got  gelücke,     spracb  die  scböne  maget; 
sit  sin  berz  an  fröden     ist  so  unverzaget.' 
sie  gieng  mit  iren  mägden     über  den  bof  getrate 
also  frölicbe     in  eine  kemenate.  *^ 

1529.  Einen  veben  mantel     sie  in. der  kamem  genam, 
die  yil  scböne  one  wandel     gieng  one  scbam 
also  gezogenlicben     fttr  den  berren  stan. 
Sie  spracb :  'ritter  edele,     wem  wend  ir  micb  lan  ?* 

1530. Do  spracb  Wolfdietericbe:  'daz  wil  icb  ucb  sagen, 
ist  daz  icb  den  pris     an  den  wurmen  bejagen, 
daz  icb  sie  erscblabe,     ob  mir  got  des  beiles  gan, 
so  sullent  ir,  scböne  maget,     gut  gedinge  ban. 


1524,2.  starke  C,  fehU  AB.  (no  abweichend).  1526,8.  siges]  beiles  w. 
4.  müst  icb  fröden  ban  4«?.  ,  1427,4  fehlt  A.  1428,1.  gelücke  w]  die 
kraft  TT.  3.  bof  detrat  Ä.  bof  hindan  BC.  (sie  gieng  also  getrate  über 
den  bof  hindan  w.  4.  In  einekOTierÄteJLlß  Jonkfrpw  lobesan  (^e  was  so 
wmmesam  w)  BCw.  ISS^Tw^äüceidiend.  2.  bejage  Ä,  bejagen  BC. 
8.  ob  — -  gan]  und  in  gesigen  an  BÖ.    4.  gute  0. 


—  2m  — 

1531.  Ich  han  in  einem  lande     eilf  dienstman ; 

der  gib  ich  uch  einem,  dem  besten  den  ich  han, 
daz  sint  siben  grafen  und  vier  herzogen  lobsam ; 
den  mügent  ir  gerne  truten     nnd  loben  zu  einem  man/ 

1532.  So  send  hin  den  vehen  mantel,     lieber  herre  min, 
daz  uch  got  von  himel     gnedig  mtlze  sin. 

Gend  mir  nach  uwerm  willen     etwo  einen  biderman, 
lont  mir  der  wile,  herre,     ir  tunt  wol  daran/ 

1533. Do  sprach  der  bürgere:    'hat  lich  geeret  die  tohter  min, 
einen  guten  halsberg     sullent  ir  von  mir  haben  sin, 
so  mügent  ir  den  pris     dester  bas  bejagen.' 
Hundert  halsberge     hies  er  im  dar  tragen. 

1534.  Do  nam  er  zwölf  an  den  arm     uf  den  witen  sal, 
und  warf  sie  ein  klafter     hin  nider  zu  tal, 

daz  die  ringe  zersprungen,     do  sprach  der  küne  man : 
'wirt,  die  sint  kein  nütze,     sie  sullent  hie  bestan.* 

1535.  Do  sprach  der  bürgere :    'ich  gesach  nie  sterkem  man.' 
er  hies  den  halsberg  bringen,     der  im  waß  geluhen  an. 
darin  wafenten  in  balde     vier  ritter  wunneglich, 

do  sprach  mit  zühten     Wolf  her  Dieterich : 

1536. 'Der  mich  nun  gen  Gerten  wisete,     sprach  der  werde  man, 
wanne  ich  bi  der  naht     die  wege  nit  enkan/ 
Do  sprach  der  bürgere :    'daz  sol  sin  getan,' 
er  gewan  sehzig  ritter    und  reit  mit  im  dan. 


1581,1.  einem]  mime  w.  2.  einem]  an  schände  to,  einem  aae  s(3hande 
Ä]  Sprach  Wolfdieterich  der  userwelte  man  BG.  3.  sehs  JBG.  Ez  sint  her- 
zogen riebe  küne  und  lobesant(7.        1582,1*  send,  Beut  Awt  sehet  JB,  nem^t 

0.  2.  von  h.  AB.]  zur  ferte  Gw,  8  u.  4  fehlen  Q.  4  fMt  B.  Gent  mich  nach 
uwerm  rate  —  einem  b  —  w,  4.  ir  tmit  fehlt  Aad.  1533  fehlt  BG.  Da- 
für G  zwei  Verse:  Do  hies  im  der  burger     zwo  brünig^n  dar  tragen, 

mit  vil  liebten  ringen      und  mit  golde  beschlagen, 

1.  went  ir  wirken  söUiche  werk  to.  2.  So  gib  ich  ach  forste  mere  ein  guten 
halsberc  w.  8.  pris,  an  den  wurmen  dester  Ä.  ir  an  den  wurmen  desto  bas 
den  sig  by  w.  1584,1 — 3  fehlen  B.  1.  Die  nam  'V^olfdieterich  an  den 
arm  zu  hant  G.  2.  —  sir  krefteclichen  nider  uf  daz  lant  C/Die  warfHug- 
dieteriches  bam  nider  hin  zu  tal  k;.  4.  nt^tze]  frtune  a.  (frawe  B).  1435,2. 
hies  im  Äa.  4.  Des  dankete  dem  bürgere  Wolfherd.  t(?.  1586,1.  gen  G] 
hinnan  w.    2.  ich  in  disem  lande  der  stige  nit  to. 


Ayentnre  wie  Wolfdleterich  gen  Oarten  an  den  graben  reit  nnd  den 

fadetigeh  dtein  an  die  bnrgumren  warf. 

1537.  Do  sie  kamen  gen  Garten     do  began  her  sigen  die  naht, 
do  sprach  Wolfdieteriche     zu  dem  burger  geschlaht : 
^Nnn  gebent  niir  ttwem  rat,    nzerwelter  man, 

weder  sol  ich  in  diö  bnrg  ritMi    oder  Me  vor  bestan? 

1538.  Do  sprach  der  bürgere:    Vetnd  ir,  werder  man, 
erfaren  aventnre,     so  blibet  hie  bestan. 

so  ixtmei  die  keisefrinnfe    an  die  zinnen  gan, 

so  werdönt  ir  wol  hmen,    wie  sie  Uaget  iren  bid^rman.* 

1539.  Der  bnrger  reit  gen  Terfis,     Wolfdietericb  an  den  graben» 
do  hört  er  den  wehter  rufen,     also  wir  noch  hören  sagen : 
Vaz  ritet  der  btlrge  so  "ßahe,     sprach  er  zn  dem  werden  man, 
dem  lasze  ich  einen  groszün  stein    xs£  sin  hobBt  gan.' 

1540.  Also  Wolfdieteriche     die  rede  do  vemam, 

do  erbeiszet  er  von  dem  rosse,     der  nserwelte  man. 

er  nam  'ez  bi  der  hende    tmd  forte  es  j^ihalp  an  den  graben, 

daz  sin  der  weiiter  nie  ward  innen,    do  b^dgond  er  stHle  haben. 

1541.  Do  sprach  der  wehtere :    ^Otnit,  lieber  heirre  min, 
die  wil  daz  du  lebtest,     da  trank  ich  klaren  win, 
tmd  trog  ttucfh  gttte  kleider,    der  mtis  idi  ane  stan, 
Otnit,  lieber  herre,     d»z  lA  QiA  alsos  Terloren  hsin.' 

1542.  Er  begunde  lute  rufen :    'ach  got,  himelscher  trost, 
wenn  sol  ich  und  min  frowe     von  sorgen  werden  erlost  ^ 
Ez  ist  die  zit  so  lange,     als  ich  mich  kan  verstau, 

da^  tms  die  wttrme  namen    den  keiser  lobsam.* 


ipUHMM        *h    iHill 


1537.  JJbsehnitt  W  und  T.  Ueberschrift  nur  A  und  C.  X.  w.  W.  g.  G. 
kam  nnd  liorte  die  kaysennne  klagen.  1.  pDo]  Sie  Ä,  begnnde  BC,  hersi- 
gen  Ä,  her  sigen  0,  hersinken  JB.  ez  was  verre  in  die  naht  w,  3.  Ktm 
ratent  mir  daz  beste  BO.  Bat  mir  an  disen  ziten  w.  4.  in  fehlt  A.  1538,2. 
BO.  blfbet  B]  sullent  ir  Cwl  hie  vor  Cw]  an  dem  bnrggraben  B.  avent.] 
fremde  mere  w.  So  sullent  ir  ein  wile  an  dem  burggraben  stan  J^  3.  her- 
zogurne  C.  1539.  BTter  haben  ad,  Abschnitt  und  Ueberschrft:  (Disse) 
aventure  (saget)  wie  wolfd.  gen  Garten  an  burggraben  kunt  (kam  cQ.  2. 
aLsio  wir  vemumen  haben  Bw.  4.  stein  fehlt  A.  1540,3.  bi  dem  zoume 
B.  forte]  zoch  j6Cic,  genhalp  A,  dohalb  BC.  an  dem  B]  und  dem  a,  uf 
den  hc,  umb  den  d,       1542,1.  lute}  aber  BO.    2.  tvon  s.]  BO. 


1543.  Ez  bofte  sbofebdie  froti^    des  welvterd  sa»ge, 

wenn  sie  entschlief  vü  sel^n    v^  meinen  und  vor  klage» 
do  sie  des  wehters  klage     so  kleglich  het  vemomen, 
do  was  ir  etst  ir  swere     in  dad  lierze  komen. 

1544.  'Otnjft  lieber  heput,     got  gnad  der  «ele  din. 

Nun  klagte  ich  dich  gerne,     qq  l^nd  juieh  did  £r<öwelki 
mines  herzen  swere     nach  minem  wiUen  nit  gehan. 
Des  müs  ich  zu  dem  wehter     an  die  ziniien  gan. 

1545.  Die  socken  leit  sie  aa  die  fftsee»   ^0  schillie  4ie  m  des.  biuien  sties. 
Nun  hS^ni  wwn^aotb  die  frewe    die  schuhe  ¥Q]^  dgn  lUsKea  lies, 
darumb  daz  man  sie  nit  hörte,     so  sie  gieng  über  den  sal, 

sie  kam  zu  dem  w^ier,     ftäz  geiänd  scMet  Üt>€^a3, 

1 5 46.  Do  sprach  der  wdätere :    ^edehi  kttmgiki, 

tunt  et  dwoh  got  von  bknel,    kuid  «wer  kk^^  aW 
'Swiga  wehtere,     tugenthaffcer  man, 
la  mich  klagen  mere     mineh  biderman, 

1547.  Den  mir  die  wiMen  wtosie    Ikand  in  den  bei^  g^9gMi| 
den  mus  kh  Y<m  sebtdden.  weinen  vmd  lijkige^..' 

Im  überliefen  die  ogen     Wolfdieterich  an  dem  graben, 
do  er  sich  hört  die  keiserin    so  jemerltclien  gelia1>en. 

1548.  Sie  aporfioh;  'Otnib,  Ueb^  keiser,    got  gnad  der  «ele  dai»« 
Die  wile  daz  du  Wbeiedii    iA0bt  ioh  ixiit  &M/m  ain« 

do  kamen  her  zu  huse     grafen  frien  dienstman, 

der  sihe  icli  leider  keinen,     sit  ich  ^ch  tetlor^n  l[itti. 

1549.  Mir  dienten  Beiern,  Swabea,     f  r(^^  PHrä^r  Iftn^ 
Worms,  Spirte»  K^im    iTft»  mr  aijee  wol  betonti» 


1543.  ad  gkidh  W;  aber  bc: 

Do  der  wahtere     die  ük^dF  do  terlie, 

Wie  badde  die  keiBeriane     von  Am  bette,  fte. 

Do  sie  daz  bette  ansach,      ir  tnuren  hnb  sich  an, 

Und  daran  nit  sach  ligen      Otnit  Iren  liben  man. 
1544,1.  Sie  Israeli  a  älk.   1L  gmm  an  dem  bette  Wh^,  enlaad  w.       U4&,3- 
so]  da  Ä,      .1546«V  kidQerin  XJ!».    9.  PC^  M  «^  .8  «ver  weinea  aUm  4m> 
4.  Swiga  w.  la  inioh  U.  m.  b.,  Jlip.     .  1547A  Dieterkhea  A,    4.  kort  vw 
gehaben  JB.  r^  §0  v^  Do  Q7  di»  ^^aiserione  hoxio  so  sere  Uftgien  A- 
1548,2v  daz  ftm  -Ja  so  mh%  J.  mkt  feh»  A.       1^49,1.  Dtariii«e»r  lant  Q».^ 
2.  Cöln  Ä.  Der  rinstrom  was  min  eigen  yf>^  j^asjd  ge«  fr^Eiat  ^ 


—    240    — 

Mir  diente  Sant  Cristinen  se,     do  moht  ich  fische  haben, 
lant  nnde  lute     daz  get  mir  rehte  alles  abe. 

1550.  Die  vor  waren  min  schenken,     die  sint  die  herren  min, 
die  mir  zu  essen  trugen     die  went  min  gewaltig  sin. 

sie  stoszent  mich  von  dem  erbe  min,     so  bin  ich  frOnde  los. 
so  han  ich  in  der  weite     zu  niemen  keinen  trost.' 

1551.  Ein  schilt  schöne  und  nuwe     hieng  vor  der  keiserin, 
daran  stund  gemalet     zwei  kluge  bilde  vin, 

daz  eine  was  Otnide,     daz  ander  ir  gelich. 

wenn  sie  daz  an  blicket,     so  weint  die  keiserinne  rieh. 

1552.  Die  fast  begunde  sie  zwingen,    sie  schlug  ir  gemeld  in  den  munt; 
'so  we  dir,  leider  lip,     daz  dir  je  sölte  werden  kunt 

ein  so  biderman,     dir  stet  nahe  geschriben  sin  lip. 
ach  wer  sol  dich  nun  trösten,*     sprach  das  schöne  wip. 

1553.  Den  schilt  nam  si  bi  den  riemen   und  lies  in  in  der  hende  xmib  gan« 
'Min  vater  was  ein  beiden,     sprach  die  maget  wolgetan ; 

daz  hat  er  wol  bezöget     an  dem  herren  min, 
den  hat  er  mir  verderbet,     des  mus  ich  trurig  sin. 

1554*  Ich  was  euch  ein  heidenin,     nun  bin  ich  kristenwip« 
Nun  hat  er  mir  verderbet     min  ere  und  sinen  lip. 
Des  muz  ich  dick  ersufzen,     sprach  die  frowe  wolgetan, 
Otnit,  lieber  herre,     sit  ich  dich  verlorn  han.^ 

1555.  Do  sprach  der  wehtere:    'ir  sullent  uch  wol  gehaben. 
Nun  kunnent  ir  doch  wol  spinnen     siden  und  sahen, 
daz  ir  wol  verdienent    brot  und  win, 

sit  ir  von  kruze  und  kröne     müsent  verstoszen  sin.' 

1556.  'Nun  trure  aber  herze     und  auch  vil  armer  lip ; 

sol  ich  daz  leben  gewinnen  mit  spinnen,     daz  dut  doch  kein  wip, 

der  aller  liepste  frunt     ist  mir  gelegen  tot, 

der  mir  sinen  holden  dienst     dicke  wirdeglichen  bot.* 


1549,4.  daz  und  rehte  fehlt  W.  1550,1*  [die]  herren  A.  8.  min  Aj 
fMt  dm  andern.  1551,2.  standen  C  8.  Otnit;  4.  belicket  J..  1558,1. 
d.  riemen]  der  hende  Ä.  8.  erzöget  d,  bejaget  c.  BuA  fehlen  C,  1551. 
In.  2  fehU  C.  1.  ich]  ich  einJB,  ich  worden a,  ich  geworden  A  ich  worden 
em  cd.  1555,2.  beide  vor  siden  w,  4,  und  von  A»  1556,2.  daz  leben] 
die  kröne  alle,  daz  endet  nu  kein  h. 


—    241    — 

1557.  Do  mohte  Wolfdietenoh  die  klage  nit  me  vertragen, 
er  hub  nf  einen  faderigen  stein  an  dem  bnrggraben« 
er  warf  in  an  die  mnre,     daz  ez  alles  sant  erhal 

und  sich  die  bürg  erschutte :     die  frowe  fiel  hinder  sich  zu  tal 

1558.  Dem  wehter  für  die  fdsze.    in  unkreftien  sie  do  lag, 
daz  die  werde  stlsze     keiner  sinne  pflag« 

die  hende  leit  er  zusammen ;     owe  herre  got,  diser  not, 
ist  nnn  min  herre  verdorben     so  lit  min  frowe  tot/ 

1559.  IJf  hub  er  die  frowe     und  leit  sie  in  die  schos. 
sin  klag  und  sin  jamer    was  usermaseh  gros« 

'ez  lebet  nieman  der  den  stein    müg  heran  geworfen  han, 
ez  si  den  min  her  Otnit    und  habe  den  wuff  getan«* 

1560.  Do  sie  wider  kam  zu  krefben    und  umbe  sich  gesachy 
nun  mügent  ir  hören  gerne     wie  die  keiserinne  sprach : 
'Sag,  wehter,  wurde  du  iemans     innen  an  dem  graben, 
der  disen  groszen  stein    muge  heran  geworfen  haben  ?* 

1561. 'Mich  duht  ich  horte  einen    hint  hie  für  traben, 
ich  enweis  ob  er  si  beliben    an  dem  burggraben, 
ez  ist  die  zit  so  lange,     daz  wir  unsem  herren  klagen« 
wil  ez  got  nit  erbarmen,     ez  mag  der  tufel  nit  vertragen.' 

1562.'Swiga,  wehtere,     tug^ithafter  man, 

ez  sol  der  Übel  tüfel    nit  mit  uns  zu  schaffen  han. 

Otnit  der  tegen    was  ein  kreffcig  man ; 

was  zwölf  nit  mohten  erwogen,     daz  warf  er  zwo  schefb  hindan. 


1557,1.  d.  kl]  der  rede  BÖ,  der  klage  nit  me  enthaben  w.     3.  ez  vil 
lut  erschal  BC.  Nach  1558, tn  w  zwei  Strophen: 

5.  Do  sprach  der  wahter  herre,      durch  diner  namen  dri, 
behüt  uns  vor  dem  tüfel,      ob  es  din  wiUe  si, 
das  er  mit  uns  iht  mere      rihte  sinen  spot, 
des  bitte  ich  dich  yü  sere,      akncfHtiger  got 
9.  Der  wahter  siner  frowen      mit  ganzen  tmwen  pflag, 
wie  er  von  dem  wnrfe      so  ungefüge  erschrack, 
der  stein  an  der  mure      lies  einen  luten  gal, 
doch  stunt  der  wahtere,      daz  er  nit  viel  zu  tal. 
1559,3.  Es  enlebet  h.    59,3—60,2  fMt  «k        1560,1.  umb  sich  iQ  uf  HT.  Do  .. 
sie  kam  zu  simien  und  wider  uf  gesadi  be.     2.  Die  edele  keiserinne  yü 
gütlichen  sprach  to*    8.  [sag]  wiurde  'da  wahtelr  iemans  to.       1561,1.  Mic]ti    : 
duht  w]  Do  sprach  der  wehter  W.    2.  Ich  weis  A*  *     1562,4  zwo]  dri  JBOio. 

16 


—    242    — 

1563.  Do  kam  auch  zu  im  geriten     uz  der  Kriechen  lant 
ein  junger  ritter  edel,     was  Wolfdieterich  genant, 

do  der  was  ahzehen  jar  alt,     do  gesiget  er  Dtniden  an. 
er  ist  ob  got  wü  gewahsen    und  löset  uns  von  dan. 

1564.  Ist  der  ritter  edel     kumen  in  dis  lant, 
schiebt  er  die  würme,     ich  gib  im  an  die  haut 
Garten  und  Beme     und  allez  daz  ich  hau, 

ane  min  selbes  lip,'     sprach  die  ürowe  wolgetan. 

1565.  Sie  begundelute  riefen:     ^ist  iemant  an  dem  graben, 
der  disen  groszen  stein     müge  heran  geworfen  haben  ?' 
^Ja,  sprach  Wolfdieterich,     hie  stat  ein  eilender  man, 
der  sich  ane  gottes  hilfe     einen  tag  nit  mag  began.' 

1566.  Sie  sprach :  ^vil  lieber  herre,     waz  band  wir  uch  getan, 
daz  ir  mich  in  der  bürge     weitend  erworfen  han  ?' 
^Do  hjort  ich  uch  klagen^  frowe,     einen  biderman ; 

do  wolt  ich  uch  lassen  schowen,  ob  ich  eins  mannes  kraft  möhte  han.' 

1567.  'Kumpt  der  wurf  yon  kreffcen,  den  ir  do  haut  getan, 
und  nit  von  zoberlisten,  so  sind  ir  ein  starker  man, 
wo  ir  hin  kerent,     uwer  lob  wird  gros, 

ez  lebet  in  der  weite    niergen  uwer  genos/ 

1568.  ^Zober  wer  mir  unmere,     sprach  der  küne  man. 
der  wurf  kam  von  kreften,     den  ich  do  han  getan, 
wend  irs  nit  gleuben,     ich  wirfe  uch  noch  einen  dar.' 

'Nein,  sprach  die  keiseritme,     so  weUent  ir  mich  verderben  gar. 

1569.  Nun  sagent,  ritter  edele,     wer  hat  nach  uch  gesant, 
oder  durch  waz  aventure     sint  ir  kumen  in  daz  lant  ?' 
^Geruchend  ir  sin,  frowe,     ich  wil  die  würme  bestan.' 
'So  ritend  hin  zu  walde     und  stritend,  küner  man.' 

1570.  Waz  sol  ich,  schöne  frowe,     darumb  zu  miete  han, 

ob  ich  erschlach  die  würme,     ob  mir  got  des  heiles  gan?' 
'Garten  und  Beme    und  allö  tiusohe  lant, 
daz  wil  ich  geben  gerne     in  uwer  frien  haut.' 


1563,4.  gewahsen]  kumen  hc,  1567,1.  Und  k.  w,  4.  in  al  der,  in 
aller  w.  1568,2.  do  fehlt  Ä.  1569,2.  waz  fehlt  A,  ir  sint  A,  1570 
nachw,  1.  Er  sprach  schö.  fr.  waz  sol  ich  (aber  4)  C  zu  miete  BC)  han  TT. 
2.  [zu  miete  A]  ob.  3.  und  alles  daz  ich  han  W,  4.  One  min  selbes  lip 
sprach  die  frowe  wdgetan  W.    71-^74  fdUt  C. 


—    248    — 

1571.  'Wem  sol  denne,  frowe  gemeit,    uwer  stolzer  lip  ?' 
'Der  ist  allen  mannen  verseit/     sprach  daz  sebö^iB  wip. 
'So  gent  mir  urlop,  frowe;    ich  wil  die  Wilrme  nit  bestan/ 
'Nun  beitent  noch  ein  wile,     tngentbafiber  man. 

1572.  Ob  ich  üch  nnn  gerne  lobete     zu  einem  man, 
nnd  ir  mir  von  gebnrte     nit  werent  genodsam, 

daz  versmahet  Otnides  frnnde,     des  sind  min  sorge  gros.' 
'frowe,  daz  lant  zu  minen  truwen,     ich  bin  wol  uwer  genos/ 

1573.  'Nun  hand  wir  frowen  langes  har    und  darzu  kurzen  mut, 
waz  wir  hinaht  versprechen,     Ivie  gerne  wir  ez  inome  tun. 
höre  ich  nach  werde  loben     einen  biderinan, 

mit  guter  frunde  rate     las  ich  mich  Übetgän.' 

1574.  'Waz  sol  ich,  schöne  frowe,     aber  zu  miete  hau, 

ob  ich  erschlahe  die  würme    und  mir  got  des  heiles  gan  ? 

'Garten  und  Beme    und  allez  daz  ich  han 

und  minen  stolzen  lip    mach  ich  uch  undertan.* 

1575.  'Des  gelobent  mir  Sicherheit     oder  ich  wil  ir  nit  bestan, 
ein  gutes  Wortzeichen    wil  ick  von  noh  hau« 

ez  ritet  in  dem  walde    manig  seltzen  man, 
er  spreche  lihte  balde,     er  hette  ez  aUez  getan/ 

1576.  Sie  sprach :  'vil  lieber  herre,     wend  ir  nit  herin, 
bisz  ir  ein  wenig  gessent?     uch  wirt  zuht  hie  schin, 
bisz  ich  uch  beschowe     und  ir  mich  habt  besehen.' 

Er  sprach :  'vil  schöne  frowei,     daz  mag  nit  beschehen. 

1577.  Man  noch  frowen    kunnent  mich  nit  erbiten, 

daz  ich  mich  lasze  schowen,    ich  habe  denn  vor  gestriten 

mit  den  wilden  wurmen ;     ist  daz  ich  in  gesige  an, 

so  sullent  ir  mich  dicke  sehen,     hat  uns  gpt  die  selde  getan.' 

1578. 'So  tretend  her  in  den  graben    und  enpfahend  daz  vingeiün, 
daz  laz  ich  von  den  zinnen,     sprach  die  keiserin, 
ir  hand  von  dem  steine  zwier  manne  sterke  dester  me. 
uch  getut  gesmack  noch  wildes  fiü:   von  dem  wuiine  nummer  we.' 


1575,1.  ir  BCi  die  wtaue  ^  2.  wos  zeichen  A.  1576,3.  habt  fehU 
aUm.  besehent  W.  ir  mich  b^schawent  und  ich  nch  gesehen  a.  1578,8. 
w.  Do  lit  ein  stein  inne  ir  hand  zweier  — TT. 


1579.  Do  sprang  er  in  den  graben    und  enpfieng  dass  yingerlin, 
daz  lies  sie  von  der  zinnen     an  einem  faden  sidin. 

Sie  sprach:  ^yil  lieber  herre,     daran  stet  die  trawe  min ; 
erschlahend  ir  die  würme,     üwer  truwe  sol  min  eigen  sin.' 

1580.  'So  gend  mir  urlop,  frowe,     und  land  mich  hinnen  farn.* 
Do  sprach  die  keiserinne:     'got  müsze  nch  wol  bewarn, 

und  hütend  uch  vor  den  wurmen,  daz  sie  uch  in  den  barg  iht  tragen, 
oder  ich  mus  uwem  stolzen  lip     umer  weinen  unde  klagen.' 

1581.  Er  sprach :    vil  schöne  frowe,     daz  mus  gewaget  sin ; 
ist  daz  ich  sie  finde,     edelu  keiserin, 

ich  riebe  den  keiser  riebe,     daz  wil  ich  uch  sagen, 

oder  er  mus  mich  sicherliche     nach  im  in  den  berg  tragen.' 

1582.  'DoYor  sol  uch  got  behüten     der  reinen  maget  bam. 
und  sol  daz  gebieten,     daz  ez  also  müsze  fam, 

daz  man  hie  zu  Garten     die  mere  höre  sagen : 

daz  ist  der  ellentriche,     der  die  wÜrme  hat  erschlagen.' 

1583.  Er  gieng  zu  sinem  rosse,     sie  bat  in  stille  stan: 
'sagent  lieber  herre,     wie  ist  üwer  nam  getan  ? 
durch  aller  frowen  willen     nennent  uch,  küner  man, 
wenn  ich  got  umb  uwer  ere     dester  baz  geflohen  kan.' 

1584.  Er  sprach :  'vil  schöne  frowe,     daz  mag  nit  wesen, 
ich  mus  vor  zu  walde     sterben  oder  genesen.' 

Er  ging  zu  sinem  rosse,     des  habe  er  umer  dank, 
gewafent  ane  stegerhaft     er  in  den  sattel  sprank. 

1585. Do  begunde  sere  weinen     die  keiserinne  zart: 

'Otnit,  vil  lieber  here,  der  sprunk  gelichet  diner  fart. 
du  wilt  mich  lihte  versuchen,  sprach  daz  schöne  wip, 
der  riebe  got  von  himel     friste  dir  dinen  lip.' 


1580,1.  Er  sprach  vil  schöne  frowe  nun  lant  mich  urlop  han.  2.  Eltent 
in  gotten  namen ,  userweiter  man  w.  4  fehlt  Ö.  weinen  und  J5.  fehlt  Aw. 
iemer  me  klagen  w,  1581,4  fehlt  B.  er  mus]  sie  müssent  G,  sicherliche 
Cw,  fehlt  A,  1588,lo;.  Urlobes  er  do  gerte  w,  2a.  Nu  sagent  ritter  werde 
w,  Sa.  Durch  aller  ritter  tilgönt  v)»  1584,1a.  Des  antwurte  er  ir  balde 
w.  2.  vor  0,  fehU-  -4B]  e  w.  4.  stegerhaft  A]  stegereif  BCw,  1585^1« 
sere  fehit  A,    2.  diner  art  eu^. 


—    246    — 

1586.  Ein  sprank  mit  dem  rosse     nam  er  von  dem  graben, 
er  sprach :  'vil  schöne  frowe,     lant  mich  urlap  haben.' 
Nun  ritend  hin  zu  walde    nnd  stritend,  küner  man/ 
ürlap  nam  der  ellentriche     und  kerte  do  von  dan. 

Aventur,  do  Wolfdieterich  den  toten  man  nnd  die  frowen  in  dem  walde  fand. 

1587.  Do  er  daz  vingerlin  empfieng,     im  was  von  dannen  gach, 
im  det  die  keiserinne  manigen  segen  nach. 

do  kerte  Wolfdieterich     in  den  finstem  tan. 

do  fand  er  uf  der  strasze     ligen  einen  toten  man. 

1588.  Der  was  dem  wurme  enpfiällen     an  der  selben  stunt. 

er  erbeiszet  zn  der  erden,     im  wart  grosz  jamer  knnt : 

'owe  küner  recke,     din  kummer  ist  mir  leit ; 

du  mäht  wol  edel  wesen,     sidin  sint  din  kleit. 

» 

1589.  Du  mäht  wol  sicherlich e     von  flirsten  kumen  sin. 

Do  sach  er  im  an  der  hende     manig  guldin  vingerlin. 
von  gewande  manig  stücke     lag  umb  in  einem  kreis,  ■ 
blutig  was  die  strasze,     in  begos  ein  notig  sweis. 

1590. 'Owe  küner  recke,     wer  hat  dir  leit  getan?' 

Er  moht  im  nit  geantwurten,     der  dot  het  in  bestan. 
Die  sele  was  im  scheiden     hie  mit  für  den  mnnt. 
Do  horte  Wolf  her  Dieterich     an  der  selben  stunt 

1591.  Ein  frowen  in  dem  walde     Maria  rufen  an. 

Sie  het  ir  arme  beschlossen    nmb  eines  banmes  stam 
sie  was  ob  dem  gürtel     nacket  unde  blos, 
ir  jamer  nnd  ir  arbeit     was  uzermäzen  gros. 


1586,4.  kerte  fehlt  C]  schied  JB,  reit  ad,  streich  be,  1587.  Hier  mch 
chen  BC  einen  Abschnitt,  und  C  hat  die  Überschrift:  Wie  wolfdieterich 
zu  walde  ritte  nach  den  wurmen.  AtLch  T  hat  hier  (1478)  einen  Abschnitt. 
A  hat  die  üeberschrifl  sehr  unpassend  erst  vor  1591;  ich  hohe  sie  hieher 
gestellt.  1588,3.  kumber  Cw]  jamer  A.  1589,1.  Von  sidin  g.  0.  von 
edelm  g.  B.  lag  vor  manig  A,  fehlt  B,  umb  in  in  ainem  0.  in  ein  ABw. 
(nur  d  einem).  Vielleicht  von  edelem  gewande  lag  nmb  in  ein  kreis.  4.  was} 
ward  A.  1590,1.  leit  fehltdUen.  8.  was  im]  was  von  im  C,  wolte  w. 
gescheiden  W^  - 


—    246    — 

1592.  Der  do  dot  was  gelegen,     der  was  gewesen  ir  man. 
Sie  hett  sieh  von  im  yerloffen    in  den  finstern  tan* 

do  kerte  Wolfdietericli    de  er  die  stimme  het  yemumen, 
er  gedaht  ob  ir  it  were    nnd  wolt  ir  za  hilfe  kamen. 

1593.  Do  reit  Wolfdieteriche     durch  den  finstern  tan, 
.  .      do  £ani  er  die  frowen    in  groszen  nötea  stan. 

in  iren  arbeiten     graste  sie  den  werden  man, 
sich  segente  Wolfdieterich    der  ftirste  lobsam. 

1594.  Er  sprach :  ^schöne  frowe,     wennen  sind  ir  her  kamen? 
sagent  mir  durch  awer  tugent,     wer  hat  uoh  die  wat  genamen?' 
'ich  stan  reht  als  ein  frowe     die  eins  kindes  sol  genesen, 

wie  möhte  min  arbeit    umer  gröszer  gewesen  ?' 

1595.  Er  sprach :  'vil  schöne  frowe,     awer  kammer  ist  mir  leit, 
möht  ich  den  gewenden,     ich  het  sin  arbeit. 

wist  ich  wa  ich  den  fände     der  ach  die  kleider  hat  gennmen, 
er  ntüste  an  diser  stände     mit  mir  za  strite  kamen.' 

1596.  Sie  sprach :  'lieber  herre,     daz  wer  gar  zu  vil, 

ich  sag  ez  of  min  trawe,     ez  ist  nit  ein  kin46S  spil. 
ich  weite  e  bis  an  min  ende     ane  kleider  wesen, 
ich  weis  doch  wol  leider,     daz  ich  nit  mag  genesen. 

1597.  'Do  sent  hin  den  mantel,     liebe  frowe  min. 
'daz  ach  got  von  himel     müsze  genedig  sin.' 

'ich  kan  ach  mit  keiner  gäbe     anders  nit  bi  gestan.' 
do  sie  den  mantel  nmb  gesweift,     do  was  si  wolgetan. 

1598.  Sie  sprach:  'lieber  herre,     ich  was  eins  grafen  wip, 
and  ist  daz  min  erstes  kint,     daz  treit  min  armer  lip. 
Mich  wolt  min  lieber  herre     za  miner  mater  gefüret  han, 
do  bekam  ans  in  dem  walde     der  warm  Schadesam« 


1592,1.  was  gelegen  BC]  lag  Ä]  was  gelegen  dot  w,  2.  finstern  fehU 
B,  sich  verloffen  von  im  in  den  tan  Cw,  1593,1-  Er  lies  im  wol  zowen 
ßd.  gezogen  ac)  mit  riten  dureh  den  tan.  8.  In  iren  Äto,  In  allen  ir  arbeit 
B,  In  allen  iren  nöten  C.  4.  seget  A,  segente  a,  saget  d,  schämet  BO. 
Sie  saoh  5c.  —  do  er  sie  saoh  also  stan  ad.  1594,2.  wat  w]  kleider  W. 
S.lto.  Sie  sprach  ich?w^.  stan  also  ich  sol  eins  kindlins  genesen  A,  stan  in 
den  geberden  als  ein  BÖ,  4  miner  arbeit  d.  1596,1.  vil  lieber  Cw, 
3.  iemer  ane  Cw.  1597,1.  Do  sehent  hin  libe  frowe  den  vehen  mantel 
min  B,  Do  zoch  er  ab  den  mantel;  sent  hin  fr.  m.  w,  4  nmb  sich  g^esweifto 
w.  umb  sich  schwang  BC,  1598,8.  Ic^w.  —  lieben  herren  J^  4  bduim 
w]  kam  W. 


—    247    — 

1599.  Der  verderbet  mir  eilf  ritter    und  minen  lieben  man. 
er  schland  sie  bis  an  die  (disen    der  wurm  freiaam. 

in  minem  herzensere     begreif  ich  den  bqm.  mit  der  liant. 
an  dem  flirkere     zerret  er  hin  min  gewant, 

1600.  Der  wurm  ward  erzürnet    und  sties  mich  von  im  d^kn. 
min  gewant  was  riche     von  sidin  wunaanu 
Merkent  wie  mir  were,     tugenthaffcer  man, 

in  dem  groszen  schrecken     beleih  ich  also  stan. 

1601.  üwer  kummer  ist  mir  fremde     und  kunt  nit  gröszer  sin« 
zerrent  mir  ein  geren  uz  dein  hemd  und  verbindent  mir  die  ogen  min 
und  land  mich  uwer  ammen     an  disen  ziten  wesen, 

ich  hilf  uch  bi  namen,     ob  ir  mügent  genesen« 

1602.  Zu  solchen  dingen     wer  uoh  lifate  not« 

Ich  hilf  uch  sicherliche,     mich  wende  denn  der  tot. 
zu  nöten  sol  sich  niemen  schämen,     frowe  wolgetan. 
Erent  die  heiligen  dri  namen     und  wichent  von  mir  dan. 

1603.  Er  sprach :  'schöne  frowe,     daz  mag  nit  ergan ; 

ich  han  den  touf  enpfangen,     ich  wil  uch  bi  gestan, 


1599,1.  Er  verdarpte  (verdarbete,  verderbte)  Cw,  2.  absein  Gobd,  scha- 
desam  Aw,  3.  Merkent  wie  mir  were  do  ich  in  sach  an  BC*  4.  Do  begreif 
ich  disen  boum  und  brach  mich  von  in  dan  BG,  1600,8.  In  allen  minen 
nöten  begreif  ich  den  boum  mit  der  haut  BC.  4.  In  den  vorkere  (In  dem 
fiirgange  C)  do  zert  er  von  mir  min  gewant  BG.  (vgl.  1599,3.4).  In  w  lau- 
tet 1599,3  bis  1600,4: 

Die  not  muste  mich  erbarmen      an  mime  lieben  man. 
dorumb  greif  ich  in  mit  den  armen      und  brach  in  im  von  dem  munde  dan. 
Der  murm  freisliche  stieis  mich  do  von  dan  (1600,1.) 
Min  gewant  daz  was  riebe      schöne  und  wunnesam  (1600,2). 
In  mime  herzen  sere  =  1599.3 
An  dem  vurkere  =  1599,4. 

Ich  bin  von  im  entwichen      min  herre  der  Ht  dot, 
des  mus  ich  sicherlichen      iemer  haben  not. 
Nein  er,  schöne  frow^j      ich  bin  ob  im  gewesoi. 
ist  es  gottes  wille,      er  mag  noch  wol  genesen. 

1601,1.  Er  sprach  schöne  frowe  uver  kamer  kunt  —  A,    B.  aimme  0Ue. 
B  und  G  haben  vorher  eine  Strophe:         -  . 

Er  sprach  schöne  frowe      uwer  kummer. ist  mir  leit, 
moht  ich  den  gewenden,      ich  heti  sin  arbeit  (1595). 
kunt  ich  uch  an  disen  ziten      mit  dienst  bigestan, 
daz  ich  uch  kerne  zu  hilfe     sprach  der  werde  man. 
Dann  folgt  1601,l--4.       1602,1.  vü  Übte  0;  llkte  ad.  (wer  guter  hülfe  not  7).. 


—    24»    — 

und  wil  an  disen  ziten    uwer  amme  wesen. 
ich  hilf  XLCh  bi  namen,     ob  ir  mugent  genesen.' 

1604/Wend  ir  nit  erwinden,     ir  enhelfend  mir  ns  not, 
so  bringend  mir  eins  bmnnen,     e  ich  gelige  tot. 
daz  ich  gelabe  min  herze,     es  ist  hut  der  dritte  tag, 
daz  der  grosze  smerze     an  mir  nie  gelag. 

1605.  Do  trat  er  von  dem  bonme     der  nzerwelte  man, 

den  heim  band  er  von  dem  höbet,     do  er  daz  wasser  in  nam. 
er  was  schier  kamen  wider,     der  schade  was  ergan, 
do  was  die  frowe  genesen     eins  kindelins  wolgetan. 

1606.  Sie  hette  ez  getrucket  uf  ir  brüste,     sie  waren  beide  tot. 
Do  kam  Wolfdieteriche     in  jamer  und  in  not : 

Er  sprach :  'schöne  frowe,     hettestn  dir  helfen  lan, 
du  möhtest  sicherliche     noch  din  leben  han. 

1607.  Ach  richer  got  von  himel,     hettestu  je  kein  übel  getan, 
so  wer  nf  min  truwe     eines  hie  ergan, 

daz  dn  nit  liesze  leben    daz  kleine  kindelin. 

nnd  hette  ich  ez  getofet,     ez  wer  kamen  zu  dem  riche  din. 

1608.  Nun  strafe  ich  dich,  herre,     und  bin  wirser  denn  ander  dri. 
wo  ward  ie  lebende  kint  gebom,     im  wonet  ein  sele  bi? 
drisig  hundert  ritter    mahtens  nit  leben  gar. 

richer  got  von  himel,     nim  ir  aller  sele  war/ 

1609.  In  sinen  mantel  wand  er     die  frowen  und  daz  kindelin, 
den  im  hette  gegeben     zu  Terfis  daz  megetin. 

er  farte  sie  snelligliche     der  fftrste  so  zu  haut 

in  ein  gewihetes  gotteshus,     daz  er  vor  dem  walde  fant. 

1610.  Die  kappel  was  Öde,     der  herre  gieng  darin, 
er  leit  uf  den  alter     mutter  und  kindelin. 
dem  edeln  ritter  küne     was  gros  ungehabe, 
mit  sinem  guten  swerte     mäht  er  in  ein  grabe. 


1603,3.  Ob  ich  an  d.  z.  üt  gefaelfen  kan  BC.  4.  Daz  tu  ich  sicherliche 
ob  ich  ez  gefugen  kan  (B,  fehlt  C),  -  1604,1.  Sie  sprach  wend  Ä.  So  wend 
ir  Bw.  an  fefüt  aüen,  ir  wellent  mir  helfen  nser  not  A.  1605,1*  BG,  Do 
er  ir  wol  gelobet  Aa»  Der  herre  ir  wol  gelobete  nnd  bnb  sich  do  von  dan 
Aw,  3.  Er  was  zu  lange  gewesen  w,  1606,3.  Ach  frowe  mlnnecliche  w. 
1607,3.  Hesse  ab]  liessest  TT.  1608,3.  lebendig  C.  lebende  w,  1609,4. 
gewihetez  w]  ödes  TT.       1610,1.  die  was  Gw,    4.  in]  im  J.]  in  do  w. 


—    249    — 

1611.  Do  er  in  daz  grab  bereite,     do  rant  er  do  hin 
und  holte  ouoh  den  man    uf  dem  rosse  sin. 

er  begrab  daz  kindelin,     die  frowe  und  den  man, 

er  enpfalch  sie  got  von  himel,     domit  schied  er  von  dan. 

1612.  Er  gieng  zu  sinem  rosse,     darof  sas  der  werde  man. 
er  kam  uf  einen  smalen  pfad,     der  trug  in  in  den  tan. 
er  kam  schiere  für  den  berg,  also  wir  hören  sagen, 

do  die  würme  Otniden     betten  in  getragen. 

1613.  Do  erbeiszet  er  von  dem  rosse     der  userweite  man, 

den  schilt  nam  er  zu  dem  arme,     er  gieng  für  daz  hol  stan, 
er  begunde  lute  riefen     also  einem  helde  wol  gezam : 
'sind  ir  nit  dinne,     her  wurm  Scadesam  ? 

1614.  Ir  schlafent  gar  zu  lange,     sprach  der  werde  man, 
ir  söltend  alle  morgen     nach  der  spise  gan. 

uch  suchet  ein  ellent  ritter,     sprach  der  fllrste  lobsam, 
durch  aller  frowen  ere     weit  er  uch  gerne  bestan. 

1615.  Der  wurm  was  nit  da  heime,     er  was  in  den  tan 
gestrichen  nach  der  spise.     Wolfdieterich  der  werde  man 
der  kam  uf  ein  schla,     die  der  wurm  was  gegan ; 

do  kert  der  ritter  edel     nach  im  durch  den  tan. 

1616.  Er  gedaht  an  die  mere     der  tegen  unverzeit, 
davon  im  der  bürgere     vor  hette  geseit. 

wo  er  sach  ein  linde     der  küne  tegen  halt, 

do  kerte  er  von  geswinde     anderthalp  in  den  walt. 

1617.  Also  reit  Wolfdieterich     in  dem  finstern  tan, 
er  suchte  endlichen     den  wurm  freissan. 

do  reit  er  eine  wile     wol  einer  milen  wit, 
do  hört  der  tegen  edel     an  der  selben  zit 


1611,1.  BG.  —  der  userweite  tegen  Ä,  Im  vielent  über  die  ougen  die 
liebten  zeher  rot  w.  2.  BC,  er  begunde  sie  an  den  stunden  darin  legend. 
Er  klagte  klegelich  do  ir  beider  tot  w.  1612,3.  kam  schiere  w]  was 
schier  kumen  W,  1613,2.  daz  hol  w,  das  loch  (7,  die  hol  B,  den  berg  il. 
4.  dinne  w,  dln  A,  da  heime  Bö,  1614,3.  elender  r.  B,  ritter  here  Gw. 
4.  gerne  fehlt  Ä.  1615,1.2.  in  daz  lant:  W  der  küne  wigant  in  Y  scheint 
richtig.  3.  Do  kam  er  A.  wurm  hette  getan  BCw.  1616,1.  mere  w]  linde 
TT.    2.  dovon  Bö,  do  A.  —  vor  BO]  von  A.    4  von]  vil  C, 


—    280    — 

1618.  Vor  im  in  dem  walde    einen  krefklichen  stnrm, 
den  faht  ein  lewe  wüdö    nnd  der  tmgefttge  wurm. 

er  forte  an  sinem  soliilte     einen  lewen  Ton  golde  rot, 
durch  daz  selb  gemeide     sin  helf  er  im  do  bot. 

1619.  Do  henkt  er  sinem  rosse     der  userweite  man, 
do  kert  er  also  balde     do  er  den  stürm  yemam. 
daz  ros  was  übermütig,     ez  trog  in  dar  mit  mäht, 
do  der  lewe  wilde    mit  dem  wurme  faht. 

Aventnr  do  Wolfdieterich  mit  dem  wurm  stritet  und  in  der  wurm  in 

den  berg  treit. 

1620.  Do  erbeiset  er  von  dem  rosse     der  tugenthaffce  mau, 
er  band  ez  kreftiglichen     an  eines  bomes  stam. 

er  forte  an  dem  Schilde     ein  lewen  von  golde  rot, 
do  sach  er  den  wilden     stau  in  groszer  not. 

1621.  Wie  wild  der  lewe  were,     die  sorge  mähte  in  zam, 
des  edeln  fürsten  mere     er  genote  war  nam, 

er  neigte  mit  dem  hopte     gen  dem  werden  man, 
und  winket  mit  den  ogen     uf  den  wurm  hindan. 

1622.  Tier  du  begerst  miner  hilfe,     die  wil  ich  dir  nit  versagen, 
oder  ich  wil  dinen  gesellen    nummer  zu  strite  getragen, 
hörstu  ez,  lewe  wilde,     hilf  ich  dir  nit  uz  not, 

ich  gefür  dich  nummer  mere     an  minem  schilte  rot. 

1623.  Daz  swert  nam  er  zu  den  henden     der  färste  lobsan, 
do  lief  er  den  wurm     vermessenlichen  an. 

er  schlug  uf  in  mit  krefben,     der  userweite  man, 
daz  der  schilt  von  dem  sweise     rinnen  do  began. 


1618,2.  der  ungefüger  A,  ein  ungefüger  6c.  1619,1.  hangt  0.  ge- 
halste ^,  2.  stnrm]  strit  A\  wnnu  ad,  3.  dar  fMi  A,  1620.  Ab- 
schwtt  und  Ueberschrift  ntir  A,  8.  Er  faste'  sinen  schilt  darin  ein  lewe 
rot  w*  1622,1.  gerat  BC.  3.  wilde  fdUt  A,  usser  A,  1623,1.  Der 
userwdte  »«n  W  Das  swert  der  forste  here  zu  beiden  henden  nam, 
2.  Und  Hef  vermeasenliche  den  starke  wurm  an,  «o.  3.  der  userweite 
man  wm  4  TF]  das  der  sweiz  von  im  ran  aMe,  4.  ad.  Er  mohte  sin  nit 
yerschniden  der  userweite  man  W,  man  möhte  in  im  uf  den  schultern  mit 
mit  goufen  geschepfet  han  hc. 


-    261    - 

1624.  Do  daz  tier  so  wilde     des  herren  helfe  ersaoh,     f 
ahi  waz  starker  schupfen     ez  von  dem  wnrme  brach, 
mit  sinen  klowen  räsze     dat  er  dem  wurme  vil 

mit  smerzen  gar  unmäszOi     yil  herte  wart  daz  spil. 

1625.  Der  ritter  tugentliche     daz  swert  in  die  hant  geyie,     f 
harte  vermessenliche     er  an  den  wnrm  gie. 

er  slug  mit  sinen  henden    nf  den  ungehuren  wurm, 
der  lewe  und  sin  geselle    hüben  do  den  stürm. 

1626.  Er  slug  dem  wurme  wilde    veste  uf  sinen  gebel    f 
daz  im  uz  dem  houbte     gie  ein  fdrin  nebel, 

unt  im  sin  swert  erglaste,     daz  sage  ich  uch  ftlrwar. 
er  kunt  sin  nit  gewinnen     also  tur  als  umb  ein  bar. 

1627.  Sin  houbet  im  von  home     euch  vil  herte  was,     t 
do  mitte  spannen  dicke,     luter  als  ein  ein  glas, 
zwuschen  schultern  und  hufen     was  er  zwölf  klaftern  lang, 
uf  vier  und  zwenzig  fliszen     freislich  was  euch  sin  gang. 

1628.  Yil  manigen  slag  geswinde     frumte  im  der  küne  man,     f 
er  was  ein  wurm  wilde,  daz  für  von  im  enbran. 

do  streit  der  ellentriche     unz  uf  den  abent  dan, 
er  kunt  sin  nit  verschniden,     der  uzerwelte  man. 

1629.  Der  wurm  ward  erzürnet,     er  tet  uf  in  manigen  stos, 
do  must  er  im  entwichen     hinter  die  böme  gros. 

die  hende  leit  er  zusamen»     do  sprach  der  küne  man : 
'Ach  richer  Krist  von  himel,     wie  sol  ez  mir  ergan ! 

1630.  Owe,  lewe  wilde,     waz  band  wir  getan, 

oder  weihen  Übeln  tüfel     müszen  wir  hie  bestan. 
Daz  swert  wil  sin  nit  schniden,     merk  ez  gar  eben. 
Ich  fÖrht  wir  von  dem  wurme     verlieren  unser  leben. 


1624 — 1628,4  nur  in  w ,  fehU  W  und  T.  2.  schiepen  h ,  schuppen  e, 
3.  yil]  wjl  &.  1628,2.  wilder  warm  alle.  4  aus  1623,4  W.  Der  sweis  im 
gewalteclich  durch  die  ringe  ran  w. 

5.  Daz  swert  wart  von  der  hitze      noch  weicher  denne  ein  bli, 

er  kirnt  sin  nit  yerritzen      der  edle  fürste  tri, 

er  ging  aber  mit  nide     uf  den  wurm  hindan, 

do  begnnde  wüten      der  wurm  schadesam.  w. 
1629,4.  Ach  fefOt  AB.       1630,1.  wir]  ir  mir  ^.    2  fehU  B.  oder  weihen  G. 
oder  wetden-4..  Wet  den  w,  (Welt  dena).  —  müasent  wir  (7,  haben  wir  ^io. 
3.  schniden,  waz  idi  im  ichleg  hangeben  BCL    4.  daz  wir  BCL  wir  müsventod. 


—    262    — 

1681.  Owe,  lewe  wilde,    kttndestn  min  not  yerstan, 
90  mtUte  ich  sicherUcha    ganze  fröde  han, 

daz  du  für  mich  tretest,     bisz  erfculent  die  ringe  min, 
00  weit  ich  mit  ttriten    aber  din  geselle  ein.' 

1682.  Er  sprang  tür  den  herren,     also  er  wer  ein  man ; 
er  faht  kreftigliche,     daz  der  swei&  von  im  ran. 

der  wurm  ward  erzürnet,     er  sties  in  hinder  sich  hindan. 
do  hub  er  sich  zu  fluhte     hinder  den  werden  man. 

1688. 'Owe  tier  wilde,     din  hilfe  ist  mir  gelegen, 

der  riche  got  von  himel     müsze  des  siges  mit  mir  pflegen, 
hörstu  ez,  geselle  löwe,     den  ich  an  dem  schilde  habe? 
hilfestu  nit  dinem  gesellen,     ich  heis  dich  schaben  abe.' 

1684.  Do  ward  erst  erzürnet    der  fürste  lobsam. 
do  lief  er  den  wurm    vermessenlichen  an. 

er  schlug  uf  in  mit  kreften,     daz  daz  für  ob  im  enbran, 
also  ein  schob  wer  enzündet     ob  dem  wurme  freisan. 

1685.  Der  grat  was  im  herte     und  usermasen  smal; 

er  sprang  im  uf  den  rücken     und  schlug  bedenthalp  zu  tal ; 
daz  swert  an  dem  gehilze     brechen  do  begau. 
do  geschah  nie  so  leide     dem  tugenthaften  man. 

1686.  Wie  balde  Wolfdieterich     ab  dem  wurm  gesprang, 
den  knöpf  er  gezuhte,     die  wile  was  nit  lang. 

er  warf  dem  wurm  uf  daz  höbet,     mit  kreften  daz  geschach, 
dai  im  yergiengen  die  ogen,     daz  er  des  herren  nit  ensach. 

1687.  Wie  balde  Wolfdioterich  hinter  einen  bom  gesprank. 
nach  im  tet  der  wurm  mit  den  ogen  manigen  wank, 
die  hende  bot  er  susamen,  do  sprach  der  küne  man : 
Sicher  got  von  himel,     wie  sol  es  mir  ergan? 

168B.  Garten  und  Beme,     noch  bistu  vor  mir  £ri. 

owo  schöne  Sidrat»    wer  sol  dir  gestan  nun  bi  ? 
nun  mus  ich  von  dem  wurme     den  lip  verloren  han, 
so  berat  dich  got,  Sidrat,     und  min  eilf  dienstman.* 


1631,8«  hütest  ein  wile  A».       16843 1«.  4  fMen  BC.    4.  schoiip  w.  ob 
df'iii  weiden  mim  ir.       1685.  Nath  2  haben  BC: 

£r  hieb  uf  den  wurm      mit  kreften  dai  ist  war, 
er  knnt  sin  nit  verritten      ab  vil  als  nmb  ein  har. 
a  dai  dai  Abt.        1686»5L  nckte  BC>  «rborie  he.        1637,2.  mit  dm  ogen 
fiM^A.    aSInkldterfC^        1688»2.  sol  dir  nnn  ii«.    4  Sidrat /«W^ 


—    258    — 

1639.  Er  kerte  zu  sinem  rosse,     er  wolte  damf  gesessen  hau, 
nider  sties  in  der  wnrm,     undem  zagel  er  in  nam. 
mit  also  groszen  kreften  er  den  milten  do  beschlos, 
do  ward  Wolfdieteriche  sin  sorge  nie  so  gros. 

1640.  Do  der  lewe  sähe,     daz  der  herre  gefangen  was, 
er  begnnde  zerren,     daz  daz  blut  viel  in  daz  gras. 

Der  wurm  ward  erznmet,     er  sties  den  lewen  hin  zu  tal, 

daz  im  daz  herz  brach  in  dem  übe,     do  lies  er  einen  luten  gal, 

1641.  Daz  berg  und  tal     tiesen  do  began, 

do  lag  tot  der  lewe     und  half  nieman  dem  werden  man. 

er  nam  den  ftlrsten  under  den  zagel,     den  lewen  in  den  munt, 

er  begunde  sie  beide  zu  luder     tragen  den  jungen  an  der  stunt« 

1642.  Er  trug  sie  mit  gewalte     über  berg  und  über  tal, 
daz  er  sie  nit  enfalte,     er  mähte  einen  groszen  schaL 
sin  angestlicher  atem     im  vil  sere  stank. 

er  het  vier  und  zwenzig  füsze,     vil  freislich  was  sin  gank. 

1643.  Die  jungen  gullen  nach  spise,     daz  det  in  grosze  not, 
bisz  in  der  alte  wurm     den  lewen  dar  bot. 


1639,4-  —  dieterich  ÄBa,  —  riches  Cc,  sorge]  not  be,        1640,1.  sach, 
.^  gesach  Cw,     3.  den  wurm  hinter  sich  zu  Ä.        1641,3.  nam]  het  BC.  den 
f.]  Wolfdieterichen  TT.  in  den  zagel  Ä,  in  dem  z.  BÖ.  —  in  dem  m.  BC, 
Den  fursten.het  er  under  dem  zagel  den  löwen  nam  er  in  den  munt  w. 
4.   beide  nur  A,  zu  luder  fehlt  Ä,        1642,1.  und  tal  C.  Hin  trug  er  sie 
beide  der  wurm  gremlich,     2.  Über  velt  und  über  beide,  den  lewen  und 
Wolfdieterich  w. 
3.  u,  4.  Er  trug  sie  beide  in  den  berg,      als  wir  yemomen  han, 
Den  vil  wilden  lewen      und  den  werden  man.  BC, 
Got  mit  ganzem  herzen  rief  der  ritter  an, 
Er  enpfalch  im  gnedicliche      sin  eilf  dienstman.  w, 
(In  Y  die  Strophe  152Q :  Er  trug  sie  mit  gewalte      hin  über  berg  und  tal 

Ain  klegeliche  stymme      da  Yon  dem  held  erschaL 
Nun  kum  mir  got  zu  hilfe,     ez  naht  dem  ende  min, 
In  kriechen  min  eilf  diener      las  dir  befolen  sin.) 
In  w  folgt  eine  Strophe,  die  W  u.  T  fehlt: 

5.  Sin  fart  was  ungehure,      vil  snel  was  sin  gang, 
sin  angestlicher  atem      im  tu  sere  stank. 
Hin  braht  er  sie  .beide      für  die  jungen  sin. 
Den  wurmen  ungehure     wart  michel  wunne  schin. 
1643,1.  Sie  gullen  w.  nach  der  BCh/o,     2.  den  lewen  BCad\  die  spise  A^ 
den  zagel  hc.  dar  gebot  io. 


—    254    — 

do  teilimi  sie  den  lewen    do  mit  dem  smibel, 
do  begnnde  der  alte  wurm    Btrecken  sinen  zagel. 

1644.  Der  harre  ward  erlöset,     er  rückt  uf  hoher  bas. 

Die  eltesten  imder  den  jungen    trugen  im  groszen  has. 
er  sprang  in  über  daa  höbet    und  fiel  hinder  sich  hindan. 
do  barg  er  höbet  und  arme    hinder  manigen  toten  man. 

1645.  Do  die  jungen  den  lewen    hetten  verzert, 

sie  wurden  uf  die  spise     gereiszet  und  gehört, 

sie  begunden  gnote  suchen    den  forsten  lobsam, 

do  er  sich  bette  yerborgen    under  mannen  toten  man. 

1646.  Sie  begunden  in  faste  sugen,     seit  uns  disz  buch  ^war ; 
sie  künden  sin  nit  gewinnen,     also  tür  als  umb  ein  har. 
daz  hemde  leit  sich  in  die  ringe,     daz  sie  wurden  yol. 

do  sie  sin  nit  mohten  gewinnen,     sie  jagten  den  alten  in  daz  hol. 

1647.  Sie  begunden  in  faiste  bisen,     er  was  mit  in  überladen, 
und  blutig  von  dem  lewen,     daz  tet  im  den  schaden, 
er  forhte  von  sinen  kinden     den  grimmelichen  tot, 

do  hub  er  sich  uz  dem  berge,     daz  tet  im  grosze  not. 

1648.  Do  er  Wolfdieteriches  ros    fant  an  einem  bome  stan. 
er  zarte  ez  zu  zwen  stücken,     der  wurm  Schadesam. 
er  nam  ein  teil  in  den  zagel,     daz  ander  in  den  munt, 
do  begunde  ers  tragen     den  jungen  an  der  stunt. 

1649.  Do  fulte  sich  der  alte    und  euch  die  jungen  wol. 
sie  begunden  mit  einander    spilen  in  dem  hol. 

also  der  alte  wurm  ersach,     daz  in  zu  schimfe  was  gach, 
do  schleich  er  sinen  kinden    tougenlichen  nach. 

1650.  Er  gieng  in  dem  loche    uf  und  zu  tal, 

wo  er  den  swersten  fände,  •  daz  er  in  wurde  zu  einem  bal. 


1649,8.  Do  sie  gassent  den  löwen  die  wurme  freisam  w.  4.  Do  strackete 
der  alte  wurm  den  zagel  von  im  dan  w,  1644,2.  eltesten  wanne  Acl. 
eltest  wurmin  Bh,  alte  wurminne  0.  ixMgBChd,  3.  in]  ir  BCh,  1645,1. 
die  wurme  junge,  die  jungen  wurme  w,  2.  und  gebert  he.  1646,1.  su- 
chen A,  2.  tür  als  fMt  Ä.  4.  sin  &,  in  Bö,  den  herren  Ä.  alten  BCw] 
herren  J..  in  derndTj  imc.  1648,2.  ez  im  Ä,  wurm  freissan^O.  3.  ander 
teü  Aad.  4.  zu  den  C.  1649,1.  die  alten  Bö.  (die  alte?)  och  fehlt  W. 
4.  tugentlichen  Ca,  1650,1.  loche  BO,  berge  -4.  Do  begunde  er  wela 
under  den  toten  uberal  w.    2.  in  wurde  u?]  in  in  geb  TT. 


—    256    — 

er  hub  einen  toten  nach  dem  andemi    hörent  'vras  er  liste  pfiag. 
er  kam  do  Wolfdieterich     der  werde  fttrste  lag. 

1651.  Er  warf  in  für  die  jungen,     hören  wir  noch  sagen ; 
do  ward  ein  ungefüges  spil    mit  im  angehaben. 

Sie  warfen  in  wider  und  für,     bisz  in  die  naht  benam, 

daz  im  von  den  stöszen     daz  blut  zu  munde  imd  nase  uz  ran. 

1652.  Do  die  jungen  und  die  alten    hetten  gespilt  wol, 
sie  begunden  bi  einander     entschlafen  in  dem  hol. 
russen  also  ein  ohse     der  alt  wurm  began ; 
dannoch  lag  Wolfdieterich     also  ein  imversinter  man, 

1653.  Also  in  unwitzen    wol  gen  mittemacht. 

Daz  in  der  wurm  hett  in  den  berg  getragen,  also  het  ers  in  siner  aht, 

und  sin  geselle  der  lewe    het  verlorn  den  lip, 

do  truret  er  umb  sich  selber    und  umb  das  schöne  wip. 

1654.  'Min  vater  hies  Hugdieterich,     sprach  der  werde  man« 
ein  buch  hies  er  für  sich  tragen,     der  fiirste  lobsam, 
wann  er  ez  überlas,     daz  er  daran  geschrib^m  &nt, 
daz  mir  solte  sin  undertenig    bürge  und  laut. 

1655.  Zu  Salnecke  ward  ich  geboren,     getöfet  ane  schäm*,, 
ich  was  geheiszen  Dieterich,     Wolf  was  min  ander  nam. 

Du  weist  wol,  got  von  himel,     daz  ich  drier  künigrich  nit  enhan, 
denn  da  zu  wilden  Kriechen    min  eilf  dienstman. 

1656.  Die  lebend  in  groszen  sorgen    naht  und  tag. 

nun  müs  es  got  erbarmen,     daz  ich  ie  strites  mit  in  gepflag. 

Ich  stau  in  groszen  nöten,     sprach  der  werde  man, 

daz  klag  ich  got  von  himel,  daz  ich  in  noch  mir  nitgeheHen  kan. 


1650,4.  Biz  er  kam  an  die  etat  do  der  getmwe  lag  Böw.  1651,1.2. 
den  userweiten  man :  mit  im  gehebet  an  w.  3.  BG,  Daz  triben  sie  den  tag 
allen  A,  Einer  gab  in  dem  andern  w.  4  und  zu  ACa,  nasen  Ba.  das  blut 
nach  im  ad.  1652,4.  Dannoch]  Do  Ä,  unversunnen  hd,  unfersoner  c. 
1653,1.  Er  lag  in  >M?.  2.  Daz  (Also  B)  in  die  (der  B)  wurme  in  den  berg 
trugen  (trug  B)  OB.  Das  in  der  wurm  hette  in  dem  berge  als  in  siner 
aht  ad.  1654,2  feUt  ad.  An  einem  buch  er  dicke  las,  [sprach]  der  user- 
weite man  &c.  3.  Wanners  für  sich  geleite  uo,  4.  undert]  erteilet  w,  und 
wite  lant  hc,  Daz  mir  solt  billieh  dinen  zippem  und  krichenlant  F.  1655,2. 
was]  wart  Bw.    3.  drieir]  drie  a,  der  tcd»  nit  han  w,    4.  da  fMi  ÄC. 


—    256    — 

1657.  Do  gieng  er  in  dem  berge  um     der  aserwelte  man, 
do  fant  er  ein  swert,     daz  was  so  wolgetan, 
wann  ez  zu  beiden  siten     gar  krefteglichen  sneit, 
daz  ein  rise  in  den  berg  bete  gefäret,     bies  Eckeleit. 

1658.  Er  sties  ez  in  den  stein,     daz  ez  zu  drien  stücken  kam. 
Du  stost  noeb  ane  were,     spracb  der  werde  man. 

Got  nerte  Noe,     der  in  der  arken  lag 
vor  der  sintflute,     ez  ist  jetzt  manig  tag. 

1659.  Do  nert  er  Danielen,     der  vor  den  lewen  lag, 
zware  der  waren  siben,     groszer  sorge  er  do  pflag. 
Er  sante  im  sinen  friden,     wan  ez  im  not  was, 
daz  der  wissage  edele     und  scböne  wol  genas. 

1660.  Do  nerte  er  ouob  Jonasen,     der  in  dem  mere  lag, 
in  eines  fiscbes  wambe     bis  an  den  dritten  tag. 
er  sante  im  sine  bilfe,     des  genas  der  tegen  rieb. 

büK  er  mir  uz  dem  berge,     so  bies  icb  aber  Wolfdietericb. 

1661.  Do  gieng  er  in  dem  berge     aber  bin  zu  tal. 
do  nam  er  über  den  keiser     einen  groszen  fal. 

Sin  swertesknopf  was  ein  karfunkel     und  scbein  den  berren  an, 
davon  Wolfdietericbe     ein  grosze  fr  öde  gewan. 

1662.  Zu  beiden  sinen  siten     ez  kreffciglicben  sneit, 

ez  was  unten  bi  den  orten  wol  einer  spannen  breit, 
die  scbeide  was  von  golde,  daz  der  fessel  solte  sin, 
daz  was  ein  porte  sidin     und  gab  so  liebten  schin. 


1657,1.  Do  leite  er  die  toten  bar  und  dan  w.  4.  daz  bies  Ba,  der  bies 
06.  (kein  Name  in  Y).  1658,1.  stein  so  sere  w.  1659,1.  Danielen  a] 
Daniel  —  der]  do  er  Gab.  3.  im  sine  raste  Gab,  sin  trost  c.  4.  (und) 
scbone  und  wol  B.  Daz  er  one  schaden  vor  in  wol  —  w.  1660,1.  Jonas 
Whc\  anasen  a,  annsen  d. 
1661.   Er  gieng  an  der  wende      einbalp  bin  zu  tal. 

Der  ritter  eilende      nam  einen  grossen  fal 

Über  den  keiser  riebe,      den  berren  lobesan. 

Dovon  Wo  —  in  gr.  fr.  kam  w, 
8  t*.  4.  Bi  im  so  fand  er  ligen      rose  sin  wafen  gut 

Sin  knöpf  was  ein  karfunkel      lucbt  als  ain  fures  glut  Y. 
1662,2.  bi  dem  orte  5.  1  w.  2.  Do  fant  er  das  schwert  was  wol  einer  spannen 
breit,  Daz  zu  beiden  siten  kreftenücben  schneit  G.  Die  Strophe  lautet  w: 

Er  fand  bi  im  nahe      ein  waffen  wolgetan, 

sin  knöpf  was  ein  karfunkel      der  scbein  den  berren  an. 

wanne  es  zu  beiden  siten      so  krefteklicben  sneit, 

ez  was  unten  bi  dem  orte      wol  einer  spannen  breit. 


—    257    — 

1663.  Er  sties  daz  swert  in  den  stein,     daz  ez  lute  erklank, 
do  tet  daz  swert  reine     nie  kein  abewank ; 

er  nam  ez  zu  dem  andern  orte     und  schlug  es  in  den  stein, 
daz  daz  für  so  wilde     in  dem  berg  erschein. 

1664.  Do  sach  er  wo  der  alte     bi  den  jungen  lag. 

er  lies  ez  got  walten  und  gab  im  einen  schlag« 
der  wirt  wart  erzürnet,  der  gast  hub  den  strit, 
daz  swert  sneit  den  wurm     an  der  selben  zit. 

1665.  Sich  hub  in  dem  berge     ein  ungefüger  stürm, 
do  faht  Wolfdieteriche     und  der  starke  wurm, 
daz  triben  sie  den  tag  allen     bisz  uf  die  nonzit, 

do  schlug  er  dem  wurme     manig  tiefen  wunden  wit. 

1666.  Waz  er  sin  mohte  erlangen,     daz  schlug  er  im  von  da!n, 
do  sach  er  ab  im  hangen    manig  stück  freisan ; 

die  wunden  begunden  smerzen     den  wurm  freislich, 
do  begund  er  umb  triben     Wolf  her  Dieterich, 

1667.  Der  wurm  ungefüge     lang  und  gros, 

der  nam  uf  den  fürsten     manigen  horten  stos. 

under  eines  steines  ecke     enthielt  sich  der  werde  man, 

bisz  der  ritter  edel     ein  nuwe  kraft  gewan« 

1668.  Der  wurm  begunde  wüten     ^ach  dem  werden  man, 
er  stürmte  in  dem  berge     her  und  dan. 

er  schlug  daz  für  uz  den  steinen,     daz  ez  in  dem  loche  enbran. 
do  kerte  wider  in  den  berg     der  tugenthafbe  man, 

1669.  ^Kere  wurm  herumbe,     ich  wil  dich  me  bestan.' 
Do  er  die  stimme  erhörte,     er  kerte  gen  dem  man. 


1663,1.  Er  nam  daz  swert  nnd  stiez  es  in  Ä.    Er  sties  es  in  to.      8. 
orte]  ecke  Ä.   zu  zandem  orte  a.        1664,4.  dem  wurme  die  tiefen  wimden 
wit  &c.    Nach  64  hat  w  eine  Strophe: 
5.  Der  wirt  do  unsüsse    uz  sinem  schlaf  erschrak, 

der  helt  von  hoher  arte  (geborte  ad)      mit  siegen  er  sin  pflak. 

vil  derherten  schuppen  (siege  0(2)      fürte  (frumtec?)  im  daz  waffendan, 

daz  swert  nach  sinem  willen      den  obem  sig  gewan. 
1665,2.  der  ungehure  w,      8.  sie  die  naht  unz  uf  die  imbiz  zit  io*      4.  eine 
tieffen  —  w.       1666,1.  daz  schriet  er  yon  dan  w*     3.  freissan  C    4.  Erst 
begund  er  w.    Do  stürmte  es  in  dem  berge  her  und  dan  C.       1667  fMt  0. 
1668,1  u.  2  feihlt  C.  siehe  1666,4.        1669,1.  wil]  mos  BC. 

17 


-  m  - 

er  ginetld  ^  gea  idib    tmd  liifs  emeh  Men  gled . 

Er  sties  im  das  sWeftt  iii  den  ifftcbeü,   diEiz  'et  fiel  Under  sich  zu  tal. 

1670.  Von  dem  selben  stiche     er  wider  nf  geaprang, 

wie  balde  Wolfdieterich     daz  swert  über  in  geswang. 
er  nam  ez  zu  dem  akidem  orte    nüd  giab  im  eiflem  sel^g, 
daz  der  yalaut  trilde    tot  im  dot  gelag. 

1671.  Er  schriet  im  ab  daz  hobet^     daz  ez  dort  hinsprank, 
nach  im  det  der  wurm     mit  dem  zagel  einen  swank, 

er  schlug  daz  för  uz  dem  steine,     daz  ez  in  dem  loche  enbra^, 
do  kert  uz  dem  berge     der  tugenthafbe  man. 

1672.  Die  alte  wutminue     zogte  im  faste  nach. 

Do  warä  Wolfdieterichen    vor  dem  berge  zu  strite  gach. 
Sie  hette  vier  starke  zene    also  ein  ebefrswin 
gewahsen  spannen  lainge    uz  dem  giele  hin. 

1673.  Der  halö  was  ir  krumbe     also  eins  widers  hom: 
'du  mäht  von  dem  tüfel    hart  wol  sin  gebom.' 
der  zagel  was  ir  lange     also  wir  vemumen  haa, 

do  was  von  home  gewahsen    binden  «in  UQpfel  daiKMi. 

1674.  Der  g)^t  was  ir  hertä    imd  uzermazen  sinäl, 

er  schneit  also  dtn  baite    über  den  rücken  hin  zu  tal. 
die  füsze  saÄt  Idawen  soha^foi     also  tms  ist  geseit. 
do  kam  Wolfdieteriche    in  grosze  arbeilt. 

16!r5.  ^  b^güiidiB  sere  Springen    uf  den  werden  man, 

sie  schlug  in  uf  Aen  rücken,     da&  er  struchen  began. 
wie  balde  Wolfdieterich     daz  swert  iXher  sie  geswang, 
er  schriet  ir  ab  den  klüpfeli,     daz  er  dort  hin  Sprang. 

1676.  Also  die  wurminne     den  klüpfel  het  verlorn, 
do  ward  ir  mit  dem  füare    uf  den  herren  zorn, 


1669,3.  Er  ginet  uf  gar  wite  aus  T  (15S8).  er  leynete  (lies  c)  sich  uf 
W,  er  lente  sich  uf  vil  höhe  w,  4.  Er  S]  Wolfdietetich.  1670,3.  orte] 
ecke  Jl  1W2,1,  Die  a.  w.  und  die  jungen  C.  Die  ölteste  wurmin  under 
deii  tufigöto  3Bi(7.  iMe  eltesten  (Der  eilste  c)  wnrm  under  den  jungen  Ac. 
zogten  AC,  zocht  B,  ioch  w.  Im  ylet  us  dem  hole  di  alte  wurndn  nach  T. 
2.  striten  A.  8.  Iietten  AC.  Sie  trug  w,  starke  ad\  lange  A]  scarfe  c, 
feHU  BC.  4.  giele  Ud\  munde,  hin]  sin  A!Bw.  Gewahsen  uz  dem  mundo 
ainer  öpanlien  lange  hin  0.  1678,1.  öins  !BCa\  ehi  AC.  1674,2.  er  ofl 
Sie  Whc.    8.  mit  klaWön  «?]  wacrdii  ir  TT.    4«  Dorcfn  Ic.     1676,2.  Erst  ward  — 


mit  also  groszen  kreften    tu  schiere  dOrZ  g«8Q]iach^ 
daz  sie  im  den  schilt  Teste    Ton  dar  honde  briboh. 

1677.  Do  sie  im  den  schilt  Teste    Ton  der  hende  genam, 

daz  swert  nam  er  zu  beiden  henden    und  lief  den  warm  an ; 
er  schriet  ir  abe  daz  höbet,     daz  ez  dort  hin  sprao^;, 
er  kerte  wider  in  den  b^g,     die  wile  was  nit  lang. 

1678.  Er  schlug  d«r  wurme  eilfo     nach  ritterlichem  sit. 
im  entran  ein  alte,     ein  junges  volget  ir  mit. 

Die  alte  gieng  uf  sechzehen  fUszen,     daz  ist  endlichen  war^ 
den  jungen  erschlug  der  Ton  Beme     hernach  wol  über  ah^ig  jar, 

1679.  Do  Wolfdieteriohe     den  sig  da  gewan, 

er  sneit  in  uz  die  zungen,    er  weit  sie  zu  worteeicheBi  han, 
er  gedaht  in  sinem  mute ;    'ez  gibt  liht  ein  ander  man, 
er  habe  die  wurme  erschlagen     durch  die  keiserin  lobsam«' 

1680.  Do  gieng  er  in  dem  berge  umb,     der  uiaerwelte  man« 
do  kam  er  wider  ^  die  Btat,     da  er  Otniden  het  igetaaL« 
do  fand  er  die  scheiden     zu  dem  swerte  wunneglich, 
die  sach  also  gerne    Wolf  her  Dieterioh. 

1681.  Sie  was  gezieret  mit  golde    edel  und  klar, 

der  Tessel  Ton  Alexandri    ein  porte,  daz  ist  war, 

me  denn  Tingers  dicke     und  spannen  breit 

was  er  wol  mit  ^isise     obenan  am  die  scheidm  galett» 

1682.  Er  sties  es  in  die  scheiden    und  lelt  ez  uf  den  man. 
Do  sprach  Wolfdieteriche,    der  ftlrste  lobsam : 
'Got  gnade  diner  sele,     edeler  keiser  her ; 

unser  beider  Tint  ist  tot     und  geirret  uns  nummer  me« 

1688.  Otnit,  din  gesmide    las  mir  erlobet  sin, 

ez  nimt  liht  ein  ander  man,     las  ez  wesen  min. 
Näm  ich  ez  an  din  urlap,     den  reroup  griff  ich  an. 
berobete  ich  einen  toten,     ich  mShte  der  kröne  nit  gehaiu 


1676,3.  Tü  fMt  Ä.  Sie  sprang  uf  in  mit  kreften  io.  1677,L  Von 
zome  begunde  wüten  der  yü  küne  man  £(/.  4.  Do  keit  er  B(ho.  10^8,1. 
der  wurme  JBC]  ir  in  dem  bei;g  Am.  ^welfo  w,  nach  ritters  A.  «itten  oRi 
2.  die  alte  A,  ein  alter  jß.  4.  darnach  fehitA,  wol  fekUBC,  beides  fehUw. 
über  me  dexm  ahzig  w.  1679,1.  da  0}  an  den  wurmen  ut  fehUB,  2.  die 
wolt  er  Bw.  zu  einem  w.  X  1681,2.  AllexaAder  Jl.  Der  port  to&  grüitir 
aide  daz  ist  endelichen  war  io.    8.  spangen  Aß.  Aixifir  ;h«ade  ip, 


—    260    — 

1684.  Otnit,  trat  geselle    und  fttrste  lobsam, 

la  mich  zepter  nnd  kröne     hüte  von  dir  han, 

lant  und  bürge    nnd  och  daz  riche  din. 

Ach  wie  han  ich  so  snre    eramet  die  edele  keiserin.' 

1685.  Ez  erbarmet  nnsem  herren,     er  sante  im  sinen  engel  dan. 
er  rette  uz  Otniden,     also  ez  wer  ein  man. 
'Wolfdieterich,  daz  gesmide     sol  dir  erlobet  sin, 
gedenke  Otnides  sele     durch  die  tugent  din.' 

1686, üz  des  doten  mannes  belme     der  engel  zu  dem  herren  sprach: 
'du  hast  an  disen  ziten     erliten  ungemach« 
zagheit  was  dir  ture,     also  wol  an  dir  erschein, 
de  dich  der  wurm  wilde    trug  in  den  holen  stein. 

1687.  Dich  hette  der  alte  den  jungen     zu  einem  luder  geben. 
Du  must  noch  me  striten    umb  din  werdes  leben, 
kröne  über  Lamparten,     wie  wol  ich  dir  der  gan ; 

du  hast  80  sur  eramet     die  keiserin  lobsam.* 

1688.  Von  im  schied  der  engel,     er  rette  mit  im  nit  me. 
daz  tet  Wolfdieterichen    uzermasen  we. 

er  schütte  daz  gebein  uz  der  brunige    und  wafent  sich  darin : 
'Otnit,  trut  geselle,     got  gnad  der  sele  din.' 

1689.  Von  im  spreit  er  sin  brünige    der  userweite  man, 
darin  wand  er  Otnides  gebein    und  trug  ez  von  dan, 
er  yerbarg  ez  einhalp     in  ein  winkelin, 

daz  er  darnach  erkante    waz  Otnites  möhte  gesin. 


1683,1.  Otnit  trat  geselle  las  din  (das)  gesmide  mir  —  aUe.    3.  reroup 
a,  rerrop  A]  ronp  B(jbcd.    1684,2.  zepter]  craze  w.    3.  och  fehU  A.      1685,2. 
Der  rette  uz  Otnits  helme  to.    3.  Er  sprach  W.  oMe,       1686,1.  des  herren  a, 
des  keisers  d.  helme]  hopt  (7.    4.  holen]  wilden  A.        1687,1.  znm  Inder 
für  geben  5.    2.  Nun  mustu  aber  striten  BOw,  In  T  lautet  2 — i: 
dn  mnst  auch  noch  me  striten      wil  dn  fristen  din  leben 
Lamparten  und  die  kröne      nnd  auch  die  kaiserin 
Dann  lant  nnd  auch  lute     sol  ganz  din  aigen  am. 
3.  kröne]  kere  aMe,  simihs,  der]  das  Aw.  es  BC.        1688,3.  Er  schatte  in 
US  den  ringen.     4.  Er  sprach  Otnit  W.        1689,1.  die  StropJie  fehlt  G. 
2.  es  in  den  berg  hindan  w.    4.  JB.  welchs  Otnits  bein  moht  sein  B,  Ob 
er  sin  bedörfte  das  er  wiste  wo  Otnites  gebein  möhte  sin  A.  Das  er  möhte 
(kone)  wissen,  was  (welhes  a)  «o. 


-    261    - 

1690.  Do  gieng  er  uz  dem  berge     der  uzerwelte  man, 

er  suchte  die  wurminne,  die  us  dem  loche  entran. 
daz  gesmide  was  im  swere,  er  moht  nit  ferre  gan. 
do  kam  er  under  eiu  buche,     do  ruwet  der  werde  man, 

Ayenture  wie  der  herzog  knmet  in  den  walt  und  die  wnrm  suchet. 

1691.  Do  kam  der  herzöge  Gerwart     zu  Garten  in  gerant 
mit  ahzig  siner  manne,     ez  waren  beide  zu  der  hant. 
'Gend  mir  urlap  hin  zu  walde,     frowe  wolgetan, 

mir  ist  kumen  in  min  gemüte,     ich  wil  die  würme  bestan.' 

1692.'BeIibent,  werder  herzöge,     da  ist  hin  ein  biderman, 
der  wil  die  würme  schroten    und  durch  mich  bestan.* 
'Schöne  &owe,  darumbe    bin  ich  uch  gehas. 
ich  wil  die  würme  howen     und  gan  es  niemen  bas.' 

1693.  XJrlap  nam  er  zu  der  menige    und  zu  der  keiserin  lobsain, 
do  reit  er  zu  dem  walde     mit  ahzig  siner  man. 

er  was  schier  kumen  für  den  berg,     hören  wir  noch  sagen, 
do  Wolfdieterich  dem  wurm     hette  daz  hopt  abgeschlagen. 

1694.  Er  zuht  ez  uf  balde     an  der  selben  stunt : 

'Wol  dir,  lichter  morgenstem,     ich  sten  noch  wolgesunt, 
fröwe  dich  herz  in  minem  libe,     die  finstem  tage  sint  gelegen, 
hat  mir  got  den  sunnenblick    für  den  morgenstem  geben. 

1695.  Nun  wil  ich  minnen     die  edeln  keiserin. 

die  wolte  mich  han  Verstössen     von  dem  erbe  min. 

der  wil  ich  sicherliche     nit  lenger  frist  geben, 

wenn  bisz  ich  kum  zu  lande,     so  wil  ich  mit  ir  leben.' 


1691.  Abschnitt  machen  hier  Cad  und  Y;  aber  A  erst  1693.  Wie  das 
herzöge  Gerwart  mit  Wolfdietrich  stritte  C  Aventure  wie  herzog  Gerwart 
gen  Garten  inreit  mit  achzig  siner  mannen  und  nrlop  nam  zu  walde  weite 
er  die  wurme  bestan  d.  1692,3.  Er  sprach  schöne  fr.  oMe.  darumbe]  umb 
die  rede  A,  4.  es  BCad,  sy  &c]  ir  A.  1693.  Hier  hat  A  die  üebersdmft, 
siehe  1691.  1.  zu  d.  m.  und  fehU  BC]  daf&r  balde  w,  2.  zn  dem  w.  BC] 
in  den  walt  A,  hin  zu  walde  tc;.  4.  Do  dem  einen  wurme  daz  honbet  was 
abgeschlagen  117.  1694,1.  ez]  daz  hoptJBC/.  Er  wolte  falsches  pflegen,  und 
erbeissete  an  der  stant  w.  2.  Wol  uns,  ir  künen  gesellen  (tegen)  wir  sind 
noch  (alle)  gesont  BCw,  3.  Und  freuet  euch  alle  ir  userweiten  tegen  BC, 
Die  wurme  die  sint  tot  und  haut  wir  noch  daz  leben  w.  4.  Uns  hat  got 
den  BCw.  —  Sonnenschein  BC*  —  morgenstemen  w.  1695,1.  Ich  wil  mit 
fröden  groze  nu  minnen  (nemen)  die  keiserin  w.  3.  lenger  geben  zil  w. 
4.  mit  ir  denn  slizen  min  leben  A.  zu  Garten  bi  ir  ich  schlafen  wil  w* 


1696.  Do  sprach  der  ln^nsöge  G^erwart:    'ntm  dar,  min  dienstman, 
wir  sulloB!  ädt  einander    fUr  den  barg  gan. 
so  kannentir  die  warheit    gesagen  der  keiserin, 
daz  idh  han  erschlagen    die  würme  mit  den  henden  min.' 

1697. Do  sprachen  sie  alle  gliche     sine  dienstmann: 

'Herre  wir  wollen  gerne     mit  nch  in  den  borg  gan. 
So  knnnen  wir  die  warheit     deste  bas  gesagen. 
Freget  sie  uns  nf  den  eit,     wir  went  den  lug  vertagen.' 

1698.  Sie  giengen  gegen  dem  berge    und  liesen  die  res  stan, 

ob  kein  wurm  dennoch  lepte,     daz  sie  die  flühte  möhten  han. 
Do  sahen  sie  wü  der  alte     lag  in  dem  loche  tot, 
sie  kerten  zu  den  rossen,     in  was  zu  fliehen  not. 

1699.  Do  stunt  nummen  alters  eine     der  herzöge  Gerwart, 
er  gewan  eins  lewen  gemute    uf  der  selben  fart, 

er  trat  ein  w^nig  neher,     er  sach  daz  er  was  tot^ 

daz  swert  nam  er  zu  beiden  henden,     im  was  uf  den  wurm  not. 

1700.  Do  schlug  er  uf  den  wurm     manigen  schlag  gros, 
daz  daz  gebirge     in  einander  dos. 

daz  treib  er  bisz  er  meinte,     er  het  in  erschlagen. 
er  begonde  Inte  rufen :    'kerent  wider  ir  bösen  zagen.' 

1701.  Do  sie  sinen  ruf    hetten  vemumen, 

do  waren  sie  balde    herwider  umb  kumen. 


1696,3.  warheit]  mere  w.  gesagen  vor  warheit  Ä,  hmter  keiserin  ad, 
4.  so  globet  si  daz  ich  den  wurm  mit  minen  henden  hab  erslagen  ad,  — 
daz  ieh  hab  ersl.  die  würme  mit  den  henden  min  hc,  1697,1.  Went  ir 
sin  ntt  enberen,  sprachen  sine  man  w.  2—98,1  ist  in  W,  (u.  7)  amge* 
fäHrn,  Dach  2  noch  BC,  in  den  berg  fehet  B,  So  went  wir  mit  nch  gerne 
in  doi  —  w,  1698,1.  aus  w.  3.  alte  wurm  —  loche  und  was  tot  A, 
Do  sie  kamen  zu  dem  licht  do  sahen  sie  den  alten  wem  tot  B  (fehU  0), 
alte  in  dem  loch  lag  und  was  tot«^.  (a^er  und  was  nicht  ind.),  1699,1. 
numme  Ä^  nnwent  a.  Do  gestunt  nüt  den  alleine  C,  Do  stunt  allein  B. 
2.  gemute  Oia,  mut  AB,  8.  hinneher  A,  do  sach  er  daz  der  wurm  W. 
4.  Sar  beguide  uf  in  gaben  im  was  zu  strite  not  w.  1700,1.  wurm  siege 
one  zal  w*  2.  Do  begunde  erdiessen  berg  und  tal  w,  3.  in  wol  Cw.  die 
worm  alle  B.  1701,1.  Do  die  andern  (alle  B)  ires  herren  raffen  hetten 
Temumen  BC,  Do  der  schal  was  gelegen  und  sie  den  rof  yemamen  w, 
2.  Sie  waren  zu  den  ziten  (schiere  C)  (hin  B)  wider  k.  BC.  Die  tu  künen 
tegen  bald  herwider  kamen  w» 


-  I«  — 

Nun  waren  zwen,  grafen    oucb  feM^e«  hk  d&n.  im^ 
die  sahen  allen  den  falscJb«     den  w  d<>  bi^tt  bega«. 

1702.  'Owe  got  von  himel,     wie^  feste  ich  hai»  ge^rite«, 
und  waz  ich  groszer  nöte    tob  im  h^n  eTÜtea ; 
lugent,  daz  ist  der  alte,     dey  <Jo  hi^  S<Äadesam, 
der  uns  Otnideu»    unsem  herren  nam^' 

1703.  Do  sprach  d^r  herzöge  Gerwart:    'nxux  dar  mine  ix^m% 
wir  suUen  in  dem  walde     umbriten  und  gan, 

werden  wir  iemans  innen,    der  do  spreche,  er  habe  sie  QrgQblagen, 
mügen  wir  ez  gefttgen,     er  mus  den  lijp  verloren  habeq, 

1704.  Daz  sullent  ir  mir  helfen,     alle  mine  man, 
so  mag  ich  Lamparten     desto  baz  gehan, 

so  lobet  mich  zu  herren     die  schöne  keiserin, 

so  wirt  mir  krütze  und  kröne,     so  müszent  ir  och  herrei^  sin. 

1705.  Ir  sullent  mir  helfen  sweren,     die  würme  habe  ich  erslagen, 
so  mag  ich  zu  Lamparten     die  kröne  on  soxge  haben 

und  oueh  die  keiserinne,     daz  kan  niemen  underBtan.' 
Do  waren  die  zwene  grafen     Hartman  und  Hermaa. 

1706.  Sie  sprachen:   lieber  herre,     des  sullent  ir  uns  erlan, 
wir  mügen  uch  der  eide    mit  reht  nit  bigestf^ 

1701,3.  oueh  fehU  A,  Do  warent  im  bliben  so  nahen  zwen  grafen  in 
dem  tan  w.  4.  allen]  wol  C,  do  B,  —  do  to]  mit  den  wurmen  A,  fMt  0, 
die  Vershälfte  feh^  B.  Daz  sie  den  falseh  wol  sahen  -^  «o,  1702,1.  Die 
erste  Vershälfte  fMt  B.  Do  sprach  der  herzöge  —  wie  C,  Hortent  ir  nit 
den  stnrm,  den  ich  sit  h.  g.  tp,  8.  ich  von  dem  wnnne  net  hask  SChtK  . 
4.  Otnit  A,  xma  mit  gewalte  den  edeln  keiser  (Otnit)  nam«  1703,3.  er 
hette  (habe)  es  getan  Bw.  1704,1.  Daz  helfent  mir  V9l  bringeQ  fa.  2. 
ich  zu  L.  die  kröne  daz  baz  han  B,  ich  L.  mid  di^  krön  desto  bas  getra- 
gen C.  In  A  u,  C  ist  2  ==i  1705,2  (tragen)  han  A),  Ir  sint  mir  zu  disen 
dingen  mit  truwen  bigestanto.  (ad  hat  beide  Verse  w  u,  B),  Bu.4fehU 
AC,  4.  Wirt  B.  krütze]  zepter  B.  so  mnst  ich  mit  frenden  sein  B.  1705,1 
fehlt  AC,  daz  ich  die  w.  h.  Jßw.  ^  mag]  wü  JB.  hal^n]  tv|gei|  \JP.  ^$  kin 
mir  niemen  erweren,  ich  weUe  die  kröne  trag^  w.  (4ie  Icepieirin  hab^  oOi 

3  fMt  aüen  ausser  c.    Und  wil  on<^  mider  krönen  gsgß  4a8  k^  vß^^fß*  ?• 

4  ist  3  Ww.  Daz  was  9wen  grafen  ?orn  H.  n.  Q.  ^.  P^(Mff^  ^  4< 
Die  hetten  sehzig  verloren  in  sinem  dieoste  biz  im  drissig  m^  A*  ^f^hmg 
biz  an  dreissig  verlorn  ir  dienstman  B,  Die  bettln  verloni  di|SQ}i  in  w^ 
bi  drissig  man  C.  Die  h.  s.  durch  in  verl(»rn  wurdent  ^m^  fm  jbrisjsiig  flifm 
ab  (in  h  nur  statt  wurdent).  die  hatten  LX  durch  in  veidom  (wnei  mhM^ 
c.  Der  ^unpassende  Vers  fMt  ganz  in  d,  und  in  T  ^eiii^  ßp^r  4ai9^. 
1706,2.  nit  wqI  4- 


I 


—    264    — 

do  ist  Uhte  ein  eUender  ritter    schiddig  daran. 
Swüren  wir  denn  meineide,     daz  wer  nit  gut  getan. 

1707/Stricliend  mir  uz  den  ogen^     ir  sind  böse  zagen, 
wann  ich  zu  Lamparten  die  kröne  ufbragen 
und  mich  lobet  zu  herren     die  edele  keiserin, 
nahe  und  ferre     müszent  ir  in  miner  ahte  sin.' 

1708. 'Es  gange  wie  got  welle,     sprachen  die  grafen  do, 

teten  wir  bösliche,     unser  geschlecht  wurde  nummer  fro, 
daz  wir  hie  swüren     daz  nie  wart  getan, 
wir  Wellen  e  beide     ein  gütlich  urlap  han.' 

1709.  Uf  hub  der  herzog  Ger  wart     daz  hopt  und  reit  von  dan, 
in  zornigem  sinne,     mit  im  sin  dienstman. 

sie  fanden  Wolfdieterich     under  einem  bome  stan. 
er  hette  sich  geleinet     über  sin  swert  so  wolgetan. 

1710.  Do  in  der  herzöge  Gerwart     erste  ane  sach, 

er  gruste  in  also  schone,     nun  hörent  wie  er  sprach : 
ist  uch  iht  aventüre     in  dem  walde  widerfarn  ?' 
Des  antwurt  im  mit  zühten     der  ellentriche  bam. 

1711.  Nein  mir  ist  in  dem  walde     kein  aventur  geschehen/ 
er  wolt  im  also  balde     von  den  wurmen  nit  verjehen. 
ich  schlief  unter  disem  bome,     sprach  der  hochgeborn, 
alerst  bin  ich  erwachet,     min  ros  han  ich  verlorn.' 

1712.  Do  sprach  der  herzöge  Gerwart :    'darumb  suUent  ir  nit  verzagen; 
ros  und  riebe  kleider     sulent  ir  von  mir  haben.' 

Nein,  sprach  Wolf dieteri che,     ich  diene  einem  man, 
der  mich  mines  dienstes     wol  ergötzen  kan.* 


1706,4.  wir  sölioh  aide  BC.  Brechen  wir  dann  unser  truwe  w.  nit  recht 
getan  JBO.  1707,2.  trage  Bhc.  4.  nahe  und  ferre  BCto^  so  müssent  ir 
hie  in  walde  Ä,  ehte  6.  1708,1.  Es  ergang  uns  wie  C.  Daz  stände  an 
uwem  gnaden  w,  2.  teten]  Würbent  w,  unser  g.  Ä]  wir  würden  Ä.  3.  wir 
swüren  eide  Bto,  4.  ein  gütlich^]  von  uch.  1709,1.  Do  reit  der  herzog 
Gerwart  fürbas  in  den  tan  BC,  Uf  hubent  sie  daz  höbet  und  furtend  ez 
von  dan  Ä.  2.  BC,  do  fanden  sie  uf  der  Strassen  (underwegen  to)  den 
eilenden  man  Äw,  4.  über  daz  swert  daz  was  so  Ä.  über  sin  schilt  der 
was  so  10.  so  wonesam  BC.  1710,1.  iht  aventüre  nach  walde  ABto, 
1711,2.  dem  wurm  A.       1712,4.  mines  schaden  sicherlich  wol  w. 


—    285    — 

1 713.  'Wellent  ir  mir  helfen  sweren,   daz  ich  die  würme  erschlagen  han  ?' 
Vaz  würme  weren  daz,     daz  ich  nit  liege  daran?* 
'herre,  ist  ez  uch  unkunt,     so  wil  ich  uch  ez  sagen, 
do  hat  er  wol  hundert  ritter  und  den  keiser  in  den  berg  getragen/ 

1714/Waz  ist,  daz  ir  da  fElrent  ?*     sprach  Wolf  her  Dieterich. 
^Ez  ist  des  wnrmes  höbet.'    'Also  dunket  onch  mich ; 
ich  höre  wol,  werder  herzog,     ir  sind  schxddig  daran. 
wie  waz  nch  zu  mute,     do  uch  der  wnim  in  den  zagel  nam  ? 

1715.  Und  einen  toten  lewen     nam  er  in  den  munt. 

ich  weis  wol,  werder  herzöge,     nch  was  gros  jamer  kunt. 

ir  wurdent  in  dem  berge     omb  geholt  nnd  getragen. 

wie  genasent  ir  vor  den  jungen?      daz  sullent  ir  mir  sagen.' 

1716.  'Höra,  sprach  der  herzöge,     wie  sol  ich  daz  vertragen, 
er  meinet  er  si  der    der  die  würme  hab  erschlagen. 

Wol  an,  alle  die  minen,     helfend  schlahen  den  selben  man, 
so  mag  ich  zu  Lamparten     die  kröne  one  sorge  han.' 

1717.  An  liefen  in  mit  s werten     ahzig  küner  man. 

der  erschlug  er  für  und  zweinzig,     also  wir  yemummen  han. 

Also  einer  ward  wunt,     so  floch  er  in  den  tan. 

An  lief  in  herzog  Gerwart,     ein  wol  geruweter  man, 

1718.  Mit  sinem  starken  swerte,     er  hett  eins  holden  kraffc. 
er  het  in  sinem  herzen     zu  strite  mcisterschaffc. 

er  gab  Wolfdieterichen     einen  also  groszen  schlag, 
daz  er  under  sinem  schilte     vor  ime  gestrecket  lag. 

1719.  Über  in  sprangen  zwen  grafen,     Hartman  nnd  Herman. 
sie  buten  über  in  wafen  und  schilt,     bisz  er  wider  uf  kam. 
Do  schlug  er  dem  herzöge  Gerwart     tiefer  wunden  dri. 

er  bot  sich  im  zu  füszen,     er  sprach  'ich  wil  üwer  diener  sin.' 


1713,1.  Wellent  aber  ir^.  2.  daz  sprach  Wolfdieterich,  dazto.  3.  Ich 
höre  wol  ez  ist  uch  —  BOw.  4.  Er  hat  uns  wol  BCkv.  1714,2.  Also] 
Daz  Bbc,  euch  fehlt  Gc.  4.  in  dem  mute  BCa.  in  dem  herzen  zu  mute  hc, 
1715,3.  nmb  geholt  und]  hin  und  her  A,  1716,1.  Höra  Ca,  hera  c.  Höre 
A,  2.  Er  wil  der  sin  der  Cw,  3.  Wol  auf  B,  Nu  dar  Gw,  4.  kröne  deste 
bas  getan  Gw,  1717,1.  m.  sw.]  uf  der  beide  BG,  mit  strite  w.  3.  ir 
einer  w,  wunt  wart  BGw,  in  d.  t]  von  dau  BG.  1718,1.  st.]  scharpfen  BG. 
2.  het]  trug  BG.  Und  och  in  herzen  w.  [zu]  strit  und  m.  A,  4.  ime  a,  im 
A.  vor  im  fetltt  BG.  1719,1.  die  zwene  Gw,  2.  buten]  spraitten  C.  schilt 
und  wafen  AGw.  [wider]  Babc.    3  u.  4  freisan :  man  to. 


1720/NeiB,  sprach  Wolfdieteriche,     ich  enpfaeh  kein  tntloBen  man^ 
fürent  hin  wider  daz  höbet,     da  ir  ez  gennimn^n  hant. 
bringend  ir  ez  fOrbas    ein  einigen  fos^ 
üwers  werden  hoptes    tnn  ich  ueh  sieher  bns, 

1721.  Und  gebent  mir  daz  beste  ros,     so  irs  mugend  han, 

min  geschxnide  ist  mir  zu  swere,    ich  mag  nit  darinne  gan/ 
^Geme^  sprach  der  herzöge,     daz  mine  sullend  ir  han.' 
er  hub  im  selber  die  stegerhaft,    biz  er  darof  kam. 

1722.  'Wellent  ir  essen  und  trinken,     sprach  der  herzog  bald, 
daz  gib  ich  ueh  geme^    man  fürt  mirz  in  den  wald.' 
'Ja,  sprach  Wolfdieteriche,     ez  getet  mir  nie  so  not, 

ich  weit  ez  umb  in  verdienen,     der  mir  geb  win  und  ouch  brot.' 

1723.  Do  erbeiste  er  von  dem  rosse     an  der  selben  fart. 
do  trug  im  selber  zu  essen    der  herzog  Gerwart. 
Do  sprach  Wolfdieteriche,     der  userweite  man, 

'wird  ich  zu  einem  herren,     die  spis  ich  wol  vergelten  kan. 

1724.  Woltent  ir  daz  riche     mit  liegen  gewunnen  han, 
owe,  Werder  herzöge,     daz  stund  ueh  übel  an. 

Schawend  dem  wurme  in  den  munt,     sprach  der  werde  man, 
ob  er  die  zungen    noch  müge  darinne  han.' 

1725.  Er  loste  im  uf  daz  höbet ;     do  er  im  in  den  munt  sach, 
gerne  mugend  ir  hören,     wie  der  herzöge  sprach : 

ich  wände  nit,     sprach  der  userweite  degen, 
daz  ie  kein  tier     ane  zungen  möhte  leben.' 

1726.  Do  lachete  Wolfdieterich,     die  zungen  er  herfiir  genam» 

er  sazte  sie  dem  wurm  in  den  munt,      also  sie  im  vor  was  gestan: 

'Schowend,  werder  herzöge,     ir  und  üwer  man, 

an  disem  Wortzeichen    mag  ich  die  kröne  gewunnen  han. 

1727.  Sie  sprachen  alle  gliche,    'ez  mag  wol  also  sin. 
ir  band  gar  sur  eramet     die  edeln  keiserin.' 

'Her  herzöge  flirent  daz  höbet,     do  irz  genumen  band.' 
Daz  ward  an  den  ziten    viel  schiere  do  getan. 


1721,2.  geschm.]  hamesch  w.  4.  den  stegereif  BCw,  1722,2.  in  dem 
Ä,  4.  [ouch]  Cw.  1725,3.  Ich  wände  biz  uf  dise  zit,  des  wil  ich  ueh 
min  truwe  geben  w,       1727,3.  [Her]  Ä. 


—    2W    — 

Atenture,  wie  der  keiserm  geseit  ward,  wie  die  wurm  werea  erschlagen. 

1728.  Ez  kam  ein  alter  ritter    zu  Gurten  in  gerant) 
do  tet  er  die  mere    der  keiserin  bekant : 

'Nun  dar,  edelu  keiserin,     gend  mir  daz  botenbrot, 

ez  ligend  die  wilden  würme    von  einem  jungen  ritter  tot.' 

1729.  ^Sage  an,  werder  ritter,    waz  fürt  er  in  dem  schilte  sin?^ 
'Daz  kan  ich  nii  gesagen,    edelu  keiserin. 

er  erschlug  minem  herren    ftinf  und  zweinzig  man, 
do  schilcht  er  mich  an  mit  ogen,     do  floch  ich  den  tan. 

1730.  Owe  ich  alter  tore,    waz  gab  mirz  in  den  sin, 
daz  ich  Seite  yon  sehilhen    vor  der  keiserin. 
wirt  sin  der  herre  innen,     ich  mus  geligen  tot. 
frowe  wellent  ir  mir  it  geben,     so  helfend  mir  uz  not. 

1731.  Sie  gab  im  ein  mark  goldes:    'sera,  künerman.' 
do  er  die  gäbe  enpfleng,     do  htib  er  sich  yon  dan. 
des  erlachete  von  herzen     die  edel  keiserin: 

*du  mäht  in  dinen  tagen     ein  hupser  ritter  gewesen  sin.^ 

1732.  Do  kamen  die  zwene  grafen     zu  Garten  ingerant 
und  selten  die  mere    der  keiserin  zu  hant. 

'Nun  dar,  schöne  frowe,     gend  uns  daz  botenbrot. 

ez  ligend  die  wilden  würme    yon  einem  jungen  ritter  tot. 

1733.  Sie  sprach:  'ir  werden  grafen,    kunnend  ir  mit  it  verjehen, 
ob  dem  herzöge  Gerwart     zu  leide  it  si  geschehen, 

von  dem  ritter  edel,     der  die  würm  hat  erschlagen?* 
'Ja  zwar,  schöne  frowe,    wir  kunnenz  uoh  wol  gesagen. 

1 734.  Do  wir  kamen  an  die  stat ,     do  dem  wurm  daz  hopt  was  abge* 

schlagen, 

er  zuckt  ez  uf  yil  balde   und  wolt  uch  mit  Hegen  gewannen  haben, 
do  schlug  im  der  selbe  ritter    tiefer  wunden  dri. 
er  bot  sich  im  zu  fdszen,     er  wolt  sin  diener  sin.' 


1728.  Msc^niU  Wad,  atteh  F.  Udfenehriß,  A.  do  man  der  k.  sagete, 
das  d.  w.  n.  e.  (7.  (Disse)  aventure  (saget),  wie  man  d.  k.  seit  das  d.  w. 
erslagen  sint  ad,  4.  jungen]  fromen  BOw,  1729,4.  mit  Bad,  mit  eim  Ä, 
mit  den  Cd,  mit  einen  c.  1781,1.  sie  sprach  vor  sera  Ä,  sera  Äab.  4.  Sie 
sprach  da  Ä.  1732,4.  jungen  Ä}  fromen.  1733,2.  [zu  leide]  Ä.  4.  Jo 
sprachen  sie  werde  £r.  C.  Jo  wir  seh.a.  1734,1.  was  geschlagen  abe^w. 
3.  4.  leben ;  ergehen  w. 


—    268    — 

1735.  'Nun  wiste  ich  also  gerne,     ob  er  wer  zam  oder  wild, 
daz  ir  alle  zn  hofe  koment     ane  er,  daz  ist  ein  unbild, 
daz  ich  so  manigen  ritter    ttlrzlich  han  gesehen, 

sol  mir  omer  kein  liep     von  dem  biderman  geschehen. 

1736.  Der  nun  min  böte  würde     zu  dem  eilenden  man, 
der  solte  hie  zu  Garten     ein  burglehen  han.' 

Do  sprach  der  grafe  Hartmann :    'die  botschaft  wil  ich  bestan.' 
'Nein,  lieber  bruder,     sprach  der  grafe  Herman. 

1737.  Du  solt  hie  heime  beliben,     lieber  bruder  min, 
warumbe  woltestu  wagen     hie  daz  leben  din  ? 

Ich  sprich  ez  uf  min  truwe,     er  ist  ein  kreftig  man. 
bestet  er  dich  mit  zome,     du  must  den  lip  verloren  han. 

1738.  Siner  kreffce  zu  Terfis     ich  wol  gewug, 
do  ich  im  ein  Hten     umb  daz  ander  hub ; 

do  fürt  er  mich  an  dem  spere     aht  klaftern  dan, 

er  warf  mich  vor  den  frowen     von  dem  rosse  uf  den  plan. 

1739.  Do  sprach  der  grafe  Hartman:    'wir  dienten  eime  zagen,   f 
bruder  min,  aht  jar,     daz  wil  ich  dir  sagen ; 

der  gab  uns  nehten  urlop     umb  die  warheit  in  dem  tan. 
nu  dienent  wir  unser  frowen     die  ez  uns  wol  gelonen  kan.' 

1740.  Sie  sprach :  'vil  werder  grafe,     ich  frie  uch  wol  den  lip,    f 
ir  sullent  ein  vogel  füren,     so  sprach  das  schöne  wip. 
wenne  er  den  ersieht,     so  verstet  er  sich  wol, 

daz  er  in  zome     nit  gegen  uch  riten  sol. 

1741.  Neina,  werder  grafe,     du  solt  min  böte  sin.' 

ein  falken  satzte  im  uf  die  haut     die  edel  keiserin. 
Urlop  nam  der  grafe     und  reit  do  von  dan. 
do  fant  er  in  dem  walde     den  userweiten  man. 


4 

1785,1.  wild  oder  zam  B.  wilde  ac.  2.  [ir]  w.  an  in  BC,  ane  sin  ab, 
unbllde  cibc.  1736,1.  zn  dem  biderman  BÖ.  2.  von  mir  han  Ä.  4.  Nein] 
Owe  min  w.  1787,1.  heimen  AC  (B?)  feMt  w,  2.  hie  fehlt  Ä,  4.  mit] 
in  0.  Berürt  er  dich  in  sinem  zom  w,  1738,1.  Zu  Terfis  ich  siner  krefte 
einöst  wol  entsnop  w.  2.  Do  er  mir  ein  w.  1789  fehlt  W  (und  Y), 
1740  fehlt  W  {und  T),  8.  enstot  a.  4.  er  sinen  zorn  —  richten  sol  (id. 
1741,1.  Er  sprach  vil  schöne  frowe  es  mns  gewaget  sin  w.  3.  BÖ,  Do  reit 
der  werde  grafe  in  den  dan  Ä, 


—    269    — 

1742.  Do  blickte  er  durch  die  bome     der  forste  lobesan: 
'daz  ist  reht  der  besten  einer    und  wil  mich  bestan. 

In  het  die  fluht  beruwen,     des  yerstan  ich  mich  vil  eben, 
nun  mus  er  von  minor  hende    verlieren  sin  leben/ 

1743.  Do  rante  Wolfdieterich     durch  die  bome  dan, 

er  wolte  in  mit  gewalte    uz  dem  sattel  geworfen  hau. 

Do  er  nu  des  falken     do  ward  gewar, 

daz  sper  warf  er  umbe     der  edel  fUrste  klar. 

1744/Owe,  sprach  Wolfdieterich,     waz  wölt  ich  han  getan? 
Hei  du  feiges  eilende,     daz  dir  niemen  getruwen  kan. 
Bistu  der  werde  giüafe,     der  mir  nehten  sinen  dienst  bot  ? 
Ez  wer  nit  wol  getan,     het  ich  dich  braht  in  not.' 

1745.  Also  sprach  Wolfdieterich,     der  mere  helt  bald : 

'sag  an,  werder  grafe,     was  woltestu  her  in  disen  wald?' 
Er  sprach :  'vil  lieber  herre,     daz  tun  ich  uch  bekant, 
do  hat  mich  fro  Sidrat     zu  uch  her  gesant. 

1 746.  Sie  nimt  des  michel  wunder,     ob  ir  siend  wild  oder  zam, 
daz  alle  kumend  zu  hofe  ane  ir,     daz  mus  sie  wunder  han.' 
Er  sprach :  'der  würme  zwene     die  gant  noch  unerschlagen, 

ich  kume  nit  gen  Garten,     man  mus  ander  mere  von  mir  sagen.' 

1747.  Er  sprach:  'vil  lieber  herre     daz  geleupt  mir  nit  die  frowe  min. 
ich  mus  ander  Wortzeichen     han  an  die  keiserin.' 

Do  sprach  Wolfdieteriche,    der  userweite  man : 
'Vil  gute  Wortzeichen     soltu  von  mir  han. 


1742,1.  der  ritter  L  B,  der  userweite  man  Ä.  Wolfdieterich  durch  die 
bome  ersach  den  werden  mant(;.  2.  der  besten  ^Cl  des  herzogen  manAto. 
mich]  dich  BC.  3.  verstund  ich  [mich]  Ä.  verstände  mich  a.  entston  ich 
mich  h,  versach  ich  mich  d,  geston  ich  im  c.  4.  Verliesen  a.  hie  sin  ab. 
1743,3.  [nn  B]  Ä,  Do  ward  der  ritter  edel  des  falken  do  gewar  0.  Do  er 
im  kam  so  nahe,  des  vogels  ward  er  gewar  w.  1744,2.  Hey  A]  We  0, 
Wie  B,  So  we  w.  4.  So  wer  ez  BOw,  1745,1.  mere  helt  w,  werde  (edel 
C)  forste  TT.  2.  [her  il].  4.  Mich  hat  die  keiserinne  [za  boten  w]  nach 
uch  [her  BC]  gesant  BCw.  1746,1.  Ä.  sam  oder  wilde  BCw,  2.  das 
dunket  sie  ain  imbildC7,  daz  ist  ein  unbüdJB,  daz  nimt  sie  gros  nnbildeic?. 
3  w,  E.  spr.  die  alt  wnrminne  ist  noch  W.  (so  loa  CMch  7).  4  Ich  kume 
nit  ich  bringe  denn  mere,  man  mus  sie  singen  und  sagen.  1747,1.  Er 
spr.  daz  gelobet  si  mir  nit,  vil  lieber  herre  min.  2.  ander]  ain  A.  worzei* 
chen  A.  Gent  mir  ein  w.  an  d.  k.  w.  8  u.  4  fehkn  JB.  4.  Cto.  Wir  wel- 
lend gut  worzeichen  an  die  keiserin  han  A. 


—    2TO    — 

1748.  Owe,  werder  grafe,    m5hi  ich  des  sicher  sin^ 
daz  du  ^1  mir  wdtest    behalten  die  truwe  din, 
ich  gebe  dir  ein  woortaeichMi    an  die  keiserin, 
du  müstest  mner  mere     dester  tib?er  sin/ 

1749.  Er  sprach:  ^vil  lieber  herre^     nenent  min  «iaherfaeit, 
wellend  ir,  ich  schwere    ndi  ietzt  einen  eit, 

daz  ich  do  die  botschafb    mit  tmwen  wil  bestan, 
und  ich  wil  sie  weisen,     so  ich  beste  kaa.' 

1750.  Er  sprach:  ^vil  werder  grafe,     din  Sicherheit  wü  ich  nemen. 
ist  daz  du  ez  behaltest,     ez  mag  dir  wol  gezemen. 

wird  ich  umer  zu  einem  herren,     ich  wil  dich  ez  genieszen  lan.' 
Do  swur  im  mit  truwen     der  graÜB  Hartman. 

1751.  Do  sprach  Wolfdieteriche     zu  dem  grafen  do: 
'du  must  der  botschefte    umer  wesen  £ro. 
nun  sa^e  diner  frowen     der  edeln  keiserin, 

es  welle  ein  eilender  ritter    umer  in  irem  dienste  sin.' 

1752.  Er  spradi:  Verder  grafe,     enpfahe  daz  fingerlin,    t 
daz  liez  mir  von  der  zinnen     die  edele  keiserin, 
und  behalt  an  mir  die  truwe,     sprach  Wolfdieterich, 
und  an  diner  frowen,     der  keiserinne  rieh.' 

1758.  Do  er  die  botsohaffc     zu  dem  herren  genam, 

er  neig  im  mit  ztlhten    und  hub  sich  gen  Garten  dan. 
do  enpfieng  in  sin  bmder,     also  wir  h^ren  sagen, 
also  er  wer  komen     yon  dem  /heiügen  grabe. 

1754.  'Bis  got  wilkumen  bruder,     wie  genesetu  vor  dem  man  ?* 
'Daz  gesag  ich  dir  talen,     sprach  der  grafe  Hartman, 


1748,2.  weitest  an  mir  Ä.  3.  an  die]  al  zu  der«?.  4.  Daz  du  mir  biz 
an  din  (min  B)  ende  must  dester  holder  sin  BC.  ebenso  w  ohne  daz:  Du 
must  mir  — .  1749,2.  ir  lieber  herre  —  [jetzt]  w,  3.  [do  Ä],  4.  [und] 
A.  1750,1.  loh  wil  din  Sicherheit  vil  werder  grafe  nemen  w.  3.  [mner 
AI  1751  feMt  W.  2.  must]  macht  C.  umer  A]  billich  BC,  4.  welle] 
wü  A.  umer  fMt  A.  1752.  Die  Strophe  fehlt  A  (und  Y).  1752,3  dis 
1762,3  fMt  in  0*  1.  So  trit  mir  ein  wenig  naher  und  empfach  daz  Yinger<> 
ün  «0.  3  u.  4.  Dp  Mt  ein  stein  inne,  du  hast  zweier  mamie  sterke  me,  Und 
tut  dir  gesmag  noch  wildes  für  (von  wurmen  b)  niemer  we  w,  17534- 
Also  der  graf  die  botschaft  do  vemam  B.  Do  der  werde  grafe  daz  fingerlin 
do  geaain  ic.  2.  Er  hnb  sich  also  balde  do  gen  Garten  dan  w.  1754»1. 
dem  werden  man  A.    2.  talen  A}  dolig  B]  niemer  w. 


e  vor  mifter  fronreÄ,     so  wä  ich  ^irs  sagen. 

er  mag  ivnol  gansse  trawe    iti  sinem  lierzen  tragen/ 

1755.  Die  hende  sie  gefi^tgen    und  giengen  nf  die  burg  dfun. 
sie  worden  wol  enpFangen    von  ^r  keisetin  lebsam. 
'Saga,  Werder  grafe,     du  solt  ^it  verjelien, 

ob  du  den  rvtter  iadel    ierrgen  bast  gesehen.' 

1756.  ^Ja  iek,  schöne  frowe,     ich  was  bi  denn  werden  man.' 
'Hei,  du  wilt  liegen,     du  darst  die  botsekaffc  nit  bestan.' 

N«n  bezüg  ieb  mit  dem  golde,     daz  ich  an  der  hende  hau« 
daz  liesaend  ir  im  von  der  zinnen,     frowe  wolgetan.' 

1757.  Do  die  keiserinne     daz  fingerlin  ersach, 

sie  begtmde  heisze  weinen,     nu  hörent  wie  sie  sprach : 
'Daz  lies  ich  von  der  zinnen     mit  min  selbes  haut; 
wigt  er  ez  so  geringe,     daz  er  es  zu  mir  hat  gesant? 

1758.  Ich  gelobet  im,  ob  er  mich  reche     an  den  wurmen  freisan, 
so  würd  im  zepter  und  kröne     und  min  lip  undertan« 
Nun  wil  er  lihte  min  Sipotten,     der  degen  lULVerzSeii. 

Nun  klag  ich  got  von  himel    min  grosz  herzeleit.' 

1759.  Sie  schlug  sich  zu  den  brüsten    und  viel  in  umnäht, 

daz  weder  horte  noch  sach     die  werde  und  die  gescHlaht. 

Do  sie  kam  zu  kreften,     do  sprach  daz  schöne  wip : 

'kan  er  so  hohen  pris  bejagen,    so  versmaht  er  vil  lihte  minen  lip. 

1760.  Sage,  werde  grafe,     waz  enbütet  mir  der  küne  man?' 
'Er  spricht,  der  würme  zwene     gant  noch  in  dem  tan. 
er  wil  nit  gen  Garten,     er  habe  sie  denn  erschlagen, 

und  bringe  die  mere,     man  müsze  davon  singen  und  sagen.' 

1761.  Do  sprach  weinende     die  edel  keiserin: 
'Nun  gend  in  dem  walde    bem  und  eberswin. 


1754,3.  E  Ä]  Dan,  Denne  Bw.  1756,2.  darf  der  b.  B.  iretuwtest  dn 
nit  w.  3.  Ich  zihe  (zühe  a)  es  doch  an  daz  fingerlin  w.  1757,2.  OheiBse] 
Ä.  [nn]  Ä,  1768,1.  dem  worm  B.  2.  zepter]  kruz  w.  1760,2.  die  alt 
wunninne  gang  noch  Äd,  die  alten  wurme  die  gont  noch  a,  der  wurme 
gont  noch  zwen  c.  3.  er  enwil  nit  zu  huse  kimien  aä.  4.  Und  bringe 
danne  mere  Ba,  daz  man  von  im  singe  imd  sage  B.  daz  man  von  im  mua 
singen  und  sagen  ad,  daz  man  sie  müsse  singen  und  sagen  he. 


—    272    — 

wil  er  den  walt  rumen,     so  mus  ich  lang  ane  in  stan. 
sol  mir  numer  liep  geschehen    von  dem  biderman? 

1762.  Do  kam  der  herzöge  Gerwart     zu  Garten  ingerant : 
'Frowe,  verbindent  mir  die  wunden     mit  uwer  wisen  hant, 
die  sint  mir  durch  uwem  willen     do  zu  walde  geschlagen.' 
'strich  mir  uz  den  ogen,     du  hast  glich  getan  einem  zagen. 

1763.  Woltestu  mich  und  daz  riche     mit  liegen  gewunnen  han, 
daz  wer  doch  einem  herzogen    lesterlich  getan. 

Het  er  minen  mut  gewist     der  dir  die  wunden  het  geschlagen, 
er  hette  dir  daz  höbet     von  dem  libe  gescheiden  abe.' 

Aventure  wie  Wolfdieterich  daz  hantier  erschleht. 

1764.  Do  reit  der  herzöge  Gerwart     in  sin  laut  hindan. 
Do  verbunden  im  die  wunden     sine  dienstman. 
Do  reit  Wolfdieteriche     an  dem  Gartense  dan, 
do  fant  er  einen  löwen    in  groszen  nöten  stan. 

1765.  Den  hk,t  ein  tier  bestanden,     kume  also  ein  fisselin, 
daz  het  im  in  gebrochen     zu  den  brüsten  sin. 

wenn  ez  blut  begunde  sugen    von  dem  herzen  hin  zu  tal, 
so  lies  der  lewe  wilde     einen  luten  gal. 

1766.  Do  sprach  Wolfdieteriche,     der  userweite  man, 
owe  lewe  wilde,     wer  hat  dir  leit  getan, 

nun  hülf  ich  dir  gerne,     sprach  der  werde  man, 
so  sich  ich  leider  nieman     mit  dir  zu  strite  gan.' 


1761,3.  ich  sm  (lange  B)  one  stan  Bw,  1762,3.  do  zu  w.  vor  durch 
u.  w.  Bw,  4.  uz]  von  BCw.  1763,4.  abe]  daz  la  mich  dir  sagen  aMe, 
1764.  Abschnitt  AB  u.  Y  (1651);  aber  nicht  G,  ad  hohen  Abschnitt  und 
üeberschrift  65.  (Dissfe)  aventure  (saget)  wie  Wolfdieterich  das  Sarbant  er- 
siecht  (erslag  d)  und  ime  der  lewe  hilfet  (half  d).  3.  gen  garten  se  dann 
A  se]  so  Cad.  fehlt  B.  (so  hin  a)  [so]  hin  d.  gen  dem  garten  se  dan  h' 
gegent  Garten  see  hindan  c.  (Auch  Y  gen  Garten  für  das  schlos).  1765,1. 
tierlin  Cad,  —  fösselin  A,  fuchslin  BC,  süszelin  a,  fisselin  bcd.  2.  im  zu 
den  brüsten  ingebrochen  A,  im  ingebrochen]  im  in  gezerret  bd,  im  ia  ge- 
zieret a,  in  gezerret  c,  im  gezerret  BC,  sin  C]  in  d,  des  sullend  ir  sicher 
sin  ABabc.  1766,2.  leit  fehlt  aXlen  (ausser  1).  3.  Mich  wundert  also 
sere  was  dir  sehnende  sl  w.  4.  Nun  sihe  ich  dir  doch  nieman  mit. strite 
wonen  bi  w. 


—    273    — 

1767.  Do  daz  tier  wilde     des  herren  rede  vernam, 

ez  liez  sicli  uz  dem  lewen,  den  herren  lief  ez  an. 
Ez  blies  daz  für  mit  kreffcen  uf  den  werden  man, 
daz  im  zu  allen  malen     der  schilt  vor  der  hende  enbran. 

1768.  Wie  balde  Wolfdieterioh     hinder  sich  gesprang, 
daz  swert  er  zuckte     die  wüe  was  nit  lang. 

er  schlug  uf  daz  tier,     seit  uns  diz  buch  fürwar, 

er  kunt  sin  nit  gewinnen     also  gros  also  umb  ein  har. 

1769, 'Nun  schlug  ich  doch  in  dem  berge     die  würme  freisan, 
daz  ich  dich  mit  dem  swerte     nit  gewinnen  kan.' 
er  nam  ez  zu  dem  andern  orte,    nach  dem  tier  ers  geswang. 
ez  leinete  sich  uf  vil  hohe,     über  den  herren  ez  gesprang. 

1770.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    *daz  du  des  tüfels  müszest  wesen, 
daz  du  ie  die  würme     so  lange  lieszest  genesen, 

die  der  weite  so  groszen     schaden  haut  getan, 
und  du  in  mit  gewalte     wol  bettest  gesiget  an, 

1771.  Nu  müsze  ez  got  erbarmen,     so  sprach  der  edele  helt,    f 
'         sol  ich  dem  grimmen  tode     von  dir  sin  gezelt, 

daz  mich  do  nit  verslant     der  wurm  freissan 
mit  sinem  witen  munde,     so  wer  mir  baz  ergan.' 

1772.  Do  trat  er  gen  dem  tiere     der  userweite  man. 
ez  nam  wite  Sprünge     uf  den  fürsten  lobsam. 

ez  blies  daz  für  mit  kreffcen     uf  den  werden  man, 

daz  im  der  schilt  enbran,     do  sprangter  in  den  se  hindan. 

1773.  Er  swempte  in  dem  wasser     der  forste  lobsam, 
do  begunde  sich  faste  leschen     der  userweite  man, 


1768,4.  nit  verritzen  C,  gros]  ture  Cw,  1769,2.  daz]  wie  Cw,  4.  lei- 
nete] Hess  G,  richte  ad,  hoher  Ä.  ez  do  g.  Ä.  1770,1.  So  dich  got  ver- 
waze,  sprach  der  kiine  man  w.  2.  Wie  hestu  uf  der  straze  so  manigen 
wurm  gelan  w.  3.  Buwen  daz  gefilde  und  daz  gebirge  schran  ad,  fran  hc. 
4.  [wol]  Ä.  1771  fehlt  W.  (u.  T).  4.  munde]  mute  d.  1772,4.  [en] 
bran  BC.  Die  Strophe  in  w: 

Daz  tier  begunde  in  triben  vaste      sunder  sinen  dank, 
Wann  ez  uf  in  mit  kreften      harte  dicke  sprank, 
Ez  yerbrant  im  vor  der  hande      den  goltvarwen  schilt, 
Do  sprankte  er  in  daz  wasser,      des  strites  in  beyilt. 
1773,1.  Er  begunde  sich  faste  lassen  nider  in  die  flut  w,    (2  edel  fürste  gut). 

18 


-    274    - 

und  sin  geselle  lewe,     der  tet  oucli  alsam. 

Daz  tier  blies  daz  für,     daz  der  wag  nach  in  enbran. 

1774.  Herumbe  kerte  der  lewe    nnd  begunde  daz  tier  fahen, 

'owe,  sprach  Wolfdieterich,     möhte  ich  dich  noch  erschlahen.' 
daz  tier  was  worden  naz,     enzwei  schriet  ez  der  man, 
der  lewe  warf  sin  teil  hinder  sich    nf  den  wag  hindan. 

1775.  Daz  hopt  blies  dennoch  fOr,     daz  der  wag  enbran, 
do  kerte  er  uz  dem  wasser,     der  lewe  tet  alsam. 

^Nun  lesche  dich  in  dem  wage,     also  han  ich  ouch  getan, 

und  brünnestu  drisig  jare,     ich  kunt  dir  nit  zu  statten  gestan.' 

1776.  Went  ir  gerne  hören,     me  ist  daz  tier  genant, 

ez  heiszet  in  welschem  zünde,     in  tützem  sarabant, 

in  Ceciligenlande    ist  ez  ein  fippemater  genant, 

ez  het  den  lewen  wilde    und  den  herren  nach  verbrant. 

1777.  Wellent  ir  gerne  hören,     wie  daz  tier  ist  geslaht, 
sin  sint  allewegen  zwei     und  werdent  doch  nit  alt ; 
wenn  sie  die  muter  treit  und  sie  die  kint  gebirt, 
für  sie  leit  sich  der  man,     so  gisset  sie  den  wirt. 

1778.  Also  danne  die  jungen     zu  kreften  kumen  sint, 
so  bisend  sie  die  muter,     so  essend  sie  die  kint. 
also  lebent  denn  die  jungen,     bis  in  gelschiht  alsam. 
Nun  laszen  wir  daz  tier    und  sagen  von  dem  werden  man. 

1779.  Er  truckente  sin  geschmide,     sin  brünige  was  im  nas, 
uf  sin  ros  der  werde    mit  zühten  do  gesas. 

Er  sprach :  'lewe  wilde  wiltu  wider  zu  walde  gan, 

oder  wiltu  gesellecUchen     hie  bi  mir  bestan?' 


1773,3.  geselle  der  lewe  Cto,  4.  Ez  blies  daz  fOr  nach  in  (beiden  b) 
das  der  wogentranu?.  yfeg  Äad.  1774,2.  [noch]  J..  1775,1.  dennoch  to] 
daz  W,  dennoch  daz  a.  wag  nach  in  beiden  enbran  Ä,  2.  sin  geselle  der 
A.  3.  in  dem  wage  Y]  wag  aUe.  4.  [Und]  Ä.  brantestutr.  1776,2.  ein 
ZTlnge  a,  ein  zünden  &.  (fehlt  c)  in  welscher  zungen  nnd  in  tütscher  ztmge 
ein  sarbant  d,  (T  1662;  ez  ist  in  tutscher  zunge  genennet  ein  serpant). 
3.  In  kriechenlant  d.  2  u,  S  fehlen  c.  ein  sipper  genant  B,  1777,1.  gerne] 
fürbaz  BC.  wie  ez  umb  daz  tier  w.  gestalt  Böw.  2.  Sin]  Ir  ^^  Es  0. 
Allezit  sint  ir  zwei  w.  doch  nit]  nimmer  w.  4.  den]  der  AB,  1778,2. 
beisset  B,  Sie  bissent  sich  a.  die]  von  der  Äa,  3.  auch  also  A*  4.  tier 
beliben  A.       1779,1.  tmckete  A, 


-  m  — 


I  ■  \ 


1 780.  Do  neig  er  mit|,(iem  bppte    gqu  dem  werden  man. 
*Ich  sich  wol,  lewe  ;vrilde,     du  wilt  bi  mir  bestan, 
und  heilt  dir  nit  die  wunde     die  edel  keiserin, 

so  wil  ich  umer  mere     mit  dir  zu  walde  sin.' 

1781,  Zu  im  nam  er  den  lewen    undrßit  gen  Garten  dan, 
do  bekam  im  die  wurminne,     die  uz  dem  loch  entr^. 
Do  Wolfdieteriche     die  wurmin  ane  sacji, 

nun  mügend  ir  gerne  hören,     wie  er  zu  dqm  lewen  sprach : 

1782.*Neina,  geselle  lewe,     du  solt  beUben  liie. 

geschech  mirs  not,  so  gedenke,     wie  ich  dich  nit  enlie. 
ich  half  dir  uszer  nöten,     daz  soltu  mich  genieszen  lan ; 
ich  wil  uf  mine  truwe     die  wurminne  hie  besta,n. 

1783.  Hei  du  faland  wilde,     sit  ich  dich  fanden  han, 
wir  müszen  einander    uf  den  tot  bestan.' 

Do  glissen  ir  die  ogen,     also  ein  Spiegelglas, 

sie  trang  hin  uf  den  herren,     ir  mut  so  zornig  was. 

1784.  Wie  balde  Wolfdieterich    hinder  sich  gesprang, 
daz  swert  er  zukte,     die  mle  was  nit  lang. 

Er  schlug  uf  die  wurminne,     sin  manheit  in  des  bezwang, 
daz  der  wald  und  daz  gebirge     in  einander  klang. 

1785.  Davon  die  wurminne    also  sere  erschrak, 
do  Wolfdieteriche     strites  mit  ir  pflak ; 

sie  lief  uf  den  herren    und  sties  zu  der  erden  den  werden  man. 
Wie  balde  im  sin  geselle     der  lewe  do  zu  helfe  kam. 

1786.  Er  begunde  zerren  und  biszen    also  wunt  er  was, 
daz  blut  begunde  flieszen    nider  uf  daz  gras, 

uf  sprang  Wolfdieteriche    und  lief  den  wurm  wider  an« 
Do  bot  er  sich  zu  flühte    in  den  fin^tem  tan« 


1780,8.  Heilt  mir  nit  min  frowe  die  tiefen  wunden  din  w.    A.  mere] 
wilde  J50m;.       .1781,2.  Wie  kume  imA.  [die]  A        1782,1.  Nema  odTf  .Nein. 

2.  mirs  JB,  mir  G,  mir  denn  helfe  Ä.  mir  diner  helfe  w,  nit  en  fMtaUen. 

3.  nz  grossen  nöten  Ä.  hie  A\  fehlt  BGw,  1783,1.  Hei  du]  Höra  a,  Jara 
&c,  kera  d,  dich  hie  gefunden  M.  2.  einander  beide  BCw.  tot  hie  Ä. 
1784,1.  —  w.  daz  swert  in  die  hant  genamw,  2.  Er  lief  zomekliche  den 
werden  wurm  an  w,  3.  [des]  a.  4.  Daz  ez  in  dem  walde  biz  an  daz  birg 
erlang  BC,  Daz  von  sinen  siegen  der  wald  aller  erklang  w,  1785,4. 
[der]  A.  [do  w]  W.  1786,8.  [wider  Ä\.    4,  bot  AB]  hub  Ow. 


—    276    — 

1787.  Zu  im  nam  er  den  lewen    und  reit  gen  Garten  dan. 
do  rief  der  wehtere     also  wir  vemumen  han : 
'waz  ritet  der  bürge  so  nahen,     sprach  er  zu  dem  werden  man, 
dem  lasz  ich  einen  grgszen  stein     uf  sin  hopt  gan/ 

1788 /ich  bins  der  ritter  edel,  der  die  würme  hat  erschlagen, 
ich  han  einen  lewen  braht,     daz  wil  ich  dir  sagen, 
der  ist  mir  wont  und  stet     hie  nahe  bi  dem  graben, 
heilt  mir  den  min  frowe,     so  wil  ich  ganze  fröde  mit  ir  haben.' 

1789.  Er  sprach :  'vil  lieber  herre,     wend  ir  nit  herin?' 
'Nein,  sprach  Wolfdieteriche,     daz  mag  nit  gesin. 
Do  ist  ein  wurminne     noch  unerschlagen. 

Ich  kum  nit  gen  Garten,     man  mus  ander  mere  von  mir  sagen.' 

1790.  Er  sprach:  'vil  lieber  herre,     waz  ir  wellend  daz  ist  getan, 
ritend  war  ir  wellend,     hochgelopter  man.' 

Urlop  nam  der  ellentriche     und  kerte  in  den  tan. 
Do  lies  er  sinen  gesellen     an  dem  graben  stan. 

1791.  Do  gieng  der  wähtere     von  der  muren  dan, 

er  klopfte  an  ein  fenster,     die  frowe  daz  vemam. 

schiere  kam  geschlichen     die  edel  keiserin : 

waz  klopfet  an  dem  fenster  ?     waz  mag  der  rede  gesin  ?* 

1792/lch  bins  der  wehtere     und  wil  uch  gut  mere  sagen 
von  dem  ritter  edel,     der  die  wlirme  hat  erschlagen, 
der  hat  einen  wunden  lewen     braht  heran  an  den  graben ; 
heileüd  ir  dem  die  wunde,     so  wil  er  ganze  fröde  mit  uch  haben. 

1793.  Sie  gab  im  ein  mark  goldes:    '^sera  küner  man, 

ich  musz  lihte  hint  mit  dem  dinge     selber  umbegan, 
wie  daz  ich  den  lewen     mit  listen  bringe  herin.' 
Do  leite  sich' nit  me  schlafen     die  edol  keiserin. 


1787,1.  Zu  im]  Vür  sich  w.  2.  riefft  Ä,  rufft  (7.  1788,2.  Und  bring 
ein  wilden  lewen  w.  3.  mir  worden  wunt  hie  n.  —  AB.  Den  wil  ich  lazen 
bliben  an  dem  burggraben  w.  4.  Behalt  mir  Ä,  min]  die  Ä.  [ganze  A]. 
1789,2.  —  sage  der  keiserin  w.  3.  Do  ist  die  alte  w.  AB.  Die  a.  w.  ist 
noch  nit  e.  C.  (ain  wurme  Y),  Ich  welle  der  wurminne  tollint  (toi  a,  tole  d) 
nach  jagen  w,  4.  [von  mir]  BC.  Und  wil  nit  bi  ir  slafen,  ich  habe  sie 
denne  erschlagen.  1792,4.  [ganze  Ä\.  1793,1.  sera  Ä]  syha  0,  bq  B, 
goldes  daz  soltu  zu  miete  han  w.  2.  ich  muss  hinaht  selber  mit  disem(en} 
ding6(en)  ombgan  BC»  ich  muss  mit  disen  dingen  s.  u.  w. 


—    277    — 

1794.  Sie  besante  einen  priester     die  edel  keiserin : 
^lieber  berre,  icb  sehe  gern,     möbt  ez  gesin, 

daz  ir  mir  messe  sprechend     vor  diser  mitternabt. 
Nein,  vil  scböne  frowe,     daz  wer  user  abt. 

1795.  Vor  mitternabt  nieman     kein  messe  baben  sol. 
Von  diser  rede  ward     die  bürg  scbaUes  vol. 
Do  der  burggrafe     den  scbal  do  vemam, 

er  kam  ingetrungen     mit  dribundert  man. 

1796.  Do  sprach  der  burggrafe :    *edele  keiserin, 

mich  wundert  wie  ir  hinabt     so  munter  mügend  gesin. 
Mich  mute  ein  trom  so  starke,     do  ich  an  dem  bette  lag, 
er  irrete  mich  an  dem  schlafe,     ich  wand  ez  were  tag, 

1797.  Von  dem  ritter  edel,     der  die  wÜrme  hat  erschlagen, 

mir  tromte  wie  er  einen  lewen     brebt  an  den  burggraben ; 
gend  mit  mir  durch  ein  wunder,     müg  ez  war  gesin. 

Do  giengen  jung  und  alt     mit  der  keiserin. 

f 

1798.  Do  fanden  sie  den  lewen,     die  userweiten  man. 

^so  die  tier  den  bürgen  nahent,     so  wil  uns  ein  here  bestan, 

und  wil  ouch  wüste  werden,     daz  ban  wir  vil  gesehen. 

'Nein,  sprach  die  keiserinne,     uns  sol  ob  got  wil  baz  geschehen. 

1799.  Do  besauten  sie  die  bracken     der  burkgrafe  und  sin  man, 
do  wolten  sie  die  hunde     uf  den  lewen  gebetzet  ban. 

Do  sprach  die  keiserinne :     'wer  mir  jaget  daz  tier  min, 
des  frünt  wird  ich  nummer     bisz  an  daz  ende  sin. 

1800.  Do  hies  die  keiserinne     ein  kolter  herftir  tragen, 

die  brahten  zwölf  junkfrowen,     hören  wir  noch  sagen, 


1794,2.  Er  sprach  1.  TT.  Bescheident  mich  der  mere  lieber  herre  min  w, 

3.  mir  feJüt  A.  diser  fehlt  allen  (ausser  Y),  Getürrent  ir  nit  ein  messe  ban 
vorm. w.  4.  Nein]  Er  sprach aZZe.  nein  dB.zw.  1795,2.  Dirre  rede  (mere) 
der  ward  die  bürg  vol  w.  3.  Daz  die  keiserin  wer  uf  gestan  w,  4.  Do 
kam  der  burggrave  mit  sinen  rittern  gegan.  1796,2.  wundert  also  sere 
W.  das  ir  so  munder  sin  G.  1797,1.  sol  herschlagon  haben  Ädb.  2.  ge- 
trampte Ä,  was  C.  Mich  duhte  w.  [an  d.  b.]  Ä,  bette  braht  an  den  graben 
0.  1798,2.  die  bürge  Ä.  wil  uns  ein  here  B,  wil  ez  einen  berren  Ä, 
wellent  sie  Cw,  ain  her  Gw.  (ein  herren,  den  berren).    3.  werden]  beliben  Ä. 

4.  uns]  mir  Ä.  1799,2.  hunde]  bracken  Ä.  Do  wolten  sie  daz  tier  von 
der  bürge  gehetzet  han  w.        1800,1.  golter  BGab.    2.  die]  den  Ga. 


—    278    — 

damf  leit  sich  der  lewe,     sie  tragen  in  in  die  bnrg  hindan. 
die  edel  keiserinne     greif  selber  daran. 

1801.  Do  sie  in  in  die  bnrg  brahte,      sie  Tmsch  im  die  wunde  mit  win, 
zn  essen  und  zu  trinken     bies  im  geben  die  keiserin. 

Sie  leite  in  in  ein  kemenaten,     die  stund  der  iren  bi, 
do  lag  er  vor  den  luten    und  was  aller  sorgen  öri. 

1802.  Einen  feben  mantel     die  keiserin  genam, 

sie  gieng  zu  dem  webter     an  die  zinnen  stan. 

Sera,  webtere,    uzerwelter  man, 

la  micb  bi  dir  telet    unvermeldet  stan. 

1808.  Sie  stund  zu  dem  webter    bis  an  die  mitte  nabt, 
do  kam  an  die  bürg     der  fürste  so  gescblabt. 
*Owe  geselle  lewe,     du  bist  zu  walde  gan. 
ez  versmabet  die  keiserin,     icb  wil  umer  wilde  bi  dir  bestan. 

1804.  Sie  begunde  lute  rüffen :    'lieber  berre  min, 
ucb  bat  berus  enboten     die  edel  keiserin, 

sie  balf  in  nebten  spate     in  die  bürg  tragen.' 

*Sint  ir  nit  min  frowe,     wem  sol  icb  minen  kummer  klagen. 

1805.  Sie  spracb:  4ch  wolt  micb,  berre,     vor  ucb  verborgen  hau, 
wer  kan  üwer  not     bas  dan  ich  verstau. 

waz  ratent  ir  mir  aber,     edelü  keiserin? 
^Gerucbend  ir  sin,  berre,     so  las  icb  ucb  berin. 

1806.  Er  sprach:  Vi  schöne  ifrowe,     daz  mag  nit  ergan, 
wenn  ich  eigen  noch  erbe     in  dem  lande  nit  enhan. 


1800,3.  Sie  spreittent  in  schone      for  den  leben  dan, 
Do  gieng  die  keiserinne      zu  dem  tier  stan. 
Sie  zeigte  im  uf  den  pfellor,      do  sprach  die  keiserin: 
tu  es  durch  din  waltgesellen      der  dir  half  us  pin 
xmd  leg  dich  uf  das  golter,      der  lewe  von  müde  daö  tet  w, 
4.  Sie  trugent  in  in  die  bürg  an  der  selben  stet  w.        1801,1.  mit  win]  sfn 
jBO.  Sie  wuschent  im  die  wunden  harte  schon  mit  win  w.     2.  Do  hies  ün 
geben  zessen  die  edel  k.  w.     4.  vor]  von  B.  [und  was]  w,  klain  was  die 
sorge  sin  C        1802,2.  s.  g.  zum  wahtere  die  frowe  wolgetanw.    3.  Sea^l, 
See  hin  C,  Sehe  B,   Sera  a,  Se  daz  &.     4.  Las  mich  unvermeldet  dalent 
(dolig  jß)^i  di  stan  BC;  ebenso  w  mit  noch  hinaht  statt  dalent.  unver- 
meret  a.        1808,1.  mittemaht  Cw.     2.  an  den  burggraben  hc,     4.   Ver- 
smabet dich  sie  0.  stan  B.  Ich  versmahe  die  w.  so  wil  ich  wilde  bi  dir  in 
dem  walt  bestan  (7.  ich  wil  wilde  bi  dir  stan  a.        1804,3.  sie]  ich  Ä.    4. 
ich  dann  Ow*  kummer  denn  kl.  Ä»       1605,4.  so  lat  man  ucb  BGw, 


-r      2Tfr     -= 

SO  yersmabet  uch  lihte  min  armut,     sprach  der  werde  man/ 

r 

von  des  selben  wegen     wil  ich  hie  vor  bestan« 

1807.  'Nein,  lieber  herr,     daz  wissent  ane  logen, 

sich  frowet  min  herze,     wenn  uch  sehent  min  ogen, 
ir  sint  mir  lieber,     dei^n  keiner  schlahte  gut, 
kument  zu  mir  herin,     ritter  hochgemut/ 

180 8 /Ja  trag  ich,  schöne  frowe,     Otnides  geschmide  an, 
es  zihent  mich  lihte  mordes     uwer  dienstman« 
werdent  ir  des  innen,     wend  ir  mir  warnen  den  lip  f 
Ja  ich  uf  min  truwe,'     sprach  daz  schöne  wip. 

1809/So  gent  mir  urlap  frowe,     ich  mus  vor  zu  walde  farn.* 
Do  sprach  die  keiserinne,     'daz  sol  ich  baz  bewam. 
wissent  ir  nit  waz  mir  gehies     uwer  rotes  mündelin, 
do  ir  ritend  nach  den  wurmen  ?     ir  weitend  min  eigen  sin. 

1810. 'So  sprechend  ir  mir  an  min  trtiwe,     frowe  wolgetan, 
slieszent  uf  die  porten    und  heiszeut  mich  in  lan, 
Springa,  wehtere,     userweiter  man. 
Ich  han  ein  miete  enpfangen,     ich  solte  ein  ander  han, 

1811.  Do  schlos  er  uf  die  porte     dem  userweiten  man, 
also  heimliche     ward  er  in  gelan. 

Do  enpfieng  er  im  daz  ros     do  von  siner  haut, 
wie  balde  im  die  keiserin     den  heim  ab  baut. 

1812.  'Ir  band  mir  an  dem  lewen     einen  dienst  getan, 

werent  der  würme  noch  zwelfe,     ich  wolt  sie  durch  uch  bestan. 
'Gefeilet  uch  der  dienest,     den  ich  uch  han  getan, 
höra,  werder  ritter,     was  ich  noch  guter  dienste  kan. 


1806,3.  8.  V.  ir  mich  harre  (ad,  mich  zu  harren  hc)  daz  sint  die  sorgen 
min  w.  4.  hie  ussa  sin  w.  1807,1.  vil  1.  Cw.  2.  fröte  Ä.  Joch  (Jo  ad.) 
frowet  sich  w,  3.  lieber  sin  hc,  lieber,  harre  ad.  4.  Ir  süllent  zu  mir  herin 
komen  C.  Nu  wagent  az  zu  mir  herin  w.  1808,1.  w.  Er  sprach  yil  seh. 
fr.  wand  ir  mich  wissen  Ion  W.  2.  Ich  trag  Otnites  geschmide  und  züiend 
mich  uwer  dianar  mordes  daran  W.  3.  Wellant  ir  mir  frowe  davor  war- 
nen d.  1.  BC.  Want  ir  mir  davor  behüten  frowe  den  minen  Up  w.  1809,2. 
baz  Ä,  yfol  w,  fehlt  BC.  3.  Ir  wissent  wol  w.  4.  nach  den  würman  w] 
zu  walde  TT.  do  sprachend  ir  ir  w.  Äd.  1810,3.  —  las  in  den  werden 
man  w.  4.  [Er  sprach  G]  frowe  schöne  ich  mus  aber  ein  miete  han  BG. 
Frowe  dar  txm  ich  gerne  mag  aber  ein  miete  han  w.  1812,1.  Er  sprach 
[schöne  frowe  W]  ir  Ww-  dienst  an  dem  lewen  g.  (aUe  ausser  C).  3.  u,ck 
denn  der  BCw.    4.  Hai  waz  ich  danne  noch  besser  d.  k.  w. 


—    280    — 

1818.  Sie  fürte  in  getrate,     den  tegen  tmverzeit 
in  eine  kemena^ie,     essen  was  do  bereit. 
Sie  bot  im  dicke  den  becher,     darinne  den  klaren  win, 
nacb  ieglichem  tmnke     küste  in  die  keiserin. 

1814.  Er  sprach:  Ml  schöne  frowe,     wir  sullen  mwen  gan. 
Sie  sprach :  lieber  herre,     daz  sol  sin  getan. 

Sie  leit  in  uf  ein  bette     heimlich  zu  tal 

nnder  einen  golter  sidin,     gar  kleine  was  ir  schal. 

1815.  Einen  arm  leite  sie  under  in     wis  also  ein  hermelin, 
den  andern  swang  sie  über  in     die  edel  keiserin. 

sie  truckte  ir  wange  uf  sinez,     sie  bot  im  ir  mtindelin. 
also  stunt  vor  dem  bette     die  edel  keiserin. 

1816.  Er  sprach :  'schöne  frowe,     wellent  ir  nit  heran?' 
Nein  lieber  herre,    'des  sullent  ir  mich  erlan, 
würde  ich  eins  kindes  swanger,     sprach  die  wolgetan, 

man  spreche  ez  wer  ein  kebskint,     ez  möhtö  der  kröne  nit  gehan. 

1817. 'Sit  irz  denn  tunt  durch  truwe,     sprach  der  küne  man, 
so  legent  ir  uch  schlafen     von  mir  dort  hindan.' 
Do  leite  sich  nit  ferro     die  edel  keiserin, 
sie  reichte  mit  der  hande  an  die  sin,    wann  sie  sie  streckten  dahin. 

1818.  In  trang  der  burggrafe     mit  drihundert  man. 

er  klopfet  an  daz  fenster,     die  frowe  daz  vemam. 

schiere  kam  geschlichen     die  edel  keiserin, 

wer  klopfet  an  dem  fenster,     waz  mag  der  rede  gesin?' 


1813,1.2.  In  ir  kemenatc  fürt  in  die  keiserin,  sie  diente  im  selber  zu 
tische  mit  iren  megetin  w.  1814,1.  Also  er  hette  gessen  frowe  lont  uns 
slafen  gan  w.  2.  Gerne  lieber  herre,  sie  fort  in  mit  ir  dan  w.  1815,3.  ir 
wamm  uf  sin  Ä.  ir  wangen  uf  daz  sin  B.  ir  wangen  uf  die  sin  C  ir  wangen 
an  die  sin  w.  im  dicke  Ä.  ir  rotez  m.  Wad.  munt  d.  1816,3.  bi  uch 
swanger  Ä.  1817,3.  C.  Schier  (Von  im  w)  leit  sich  schlafen  ÄBhc.  Sie 
reichte  mit  den  henden  an  die  sin  ad.  Sie  greif  mit  ir  henden  an  die  wan- 
gen sin  B,  4.  Sie  lankte  mit  iren  henden  an  sin  wamm  sie  sich  bot  dohin 
Ä.  Das  sie  doch  reichte  mit  iren  henden  an  die  wangen  sin  G.  Und  kust 
in  an  sin  rotes  mündelin  B.  Sie  reichte  mit  iren  henden  an  die  sin  (an  sin 
bette  c)  wen  sie  sie  bot  do  hin  &c.  Wanne  sie  do  streichte  do  hin  an  die 
wangen  sin  a.  Wanne  sie  in  do  kuste  an  d.  w.  s.  d.  1818.  Hier  haben 
ad  Abschnitt  und  üeberschrift.  (Disse)  aventm-e  (saget)  wie  der  lewe  und 
Wolfdieterich  zu  garten  in  der  bürge  bestanden  wurden. 


—    281    — 

1819/lch  bins  der  burkgrafe,     ir  band  uwer  truwe  zerbrochen  gar, 
ir  band  einen  man  berin  gelaszen,     des  sint  wir  worden  gewar. 
der  bat  Otnides  gescbmide,     den  wollen  wir  bestan. 
er  bat  in  darumb  ermordet     und  betolben  in  den  tan. 

1820.  Do  scbos  sie  mit  zome     dri  rigel  ftlrdaz  gaden. 

sie  weinte  und  wand  ir  bende     und  forbt  des  beides  scbaden. 
Do  erwacbet  uz  dem  schlafe     der  uzerwelte  man, 
drier  klaftern  wite     sprang  er  von  dem  bette  hindan. 

1821.  Wie  weinend  ir  so  sere,     keiserliches  wip?' 

Sie  sprach:  'ez  ist  ergangen     umb  uwem  stolzen  lip. 
also  ir  mit  mir  rettend     an  dem  burkgraben, 
Otnides  diener     wend  uch  tot  haben. 

1822.  Wölte  got  von  bimel,     daz  ich  wer  ein  man, 
ich  wölte  uch  tegenliche     noch  hüte  bi  gestan. 

'wo  ist  min  geselle  der  lewe?     den  land  herfttr  gan.' 
Do  sprach  die  keiserinne :     'daz  sol  sin  getan.' 

1823.  Sie  tet  uf  ein  türlin  und  lies  in  herfttr  gan. 
er  spilte  und  smierte  gen  dem  werden  man. 
Owe,  geselle  lewe,     die  find  band  uns  bestan. 

wiltu  mir  nit  helfen  ?'     Do  sprang  er  an  die  tür  hindan. 

1 824.  'Frowe,  wo  ist  min  hamesch,     daz  sullend  ir  mir  sagen.' 

Ich  bab  in,  lieber  berre,     uch  zu  den  hopten  getragen. 

Do  verwafent  sich  vil  balde     der  vil  küne  man ; 

daz  swert  nam  er  zu  den  henden,     und  gieng  für  die  tür  stan. 

Aventnre  do  Wolfdieterichen  sin  lewe  erschlagen  ward. 

1825.  Die  tür  ward  ufgehowen,     gestoszen  und  geschlagen, 
die  geren  fingen  gen  dem  lewen,     hören  wir  noch  sagen. 
Do  sprang  der  lewe  wilde     zu  in  uf  den  sal, 

me  dann  hundert  ritter     truckte  er  hin  zu  tal. 


1819,1.  Do  hant  ir  keiserinne,  üwer  —  w.  3.  hat]  treit  w.  4.  betolben 
a]  begraben  (unbetrogen  d).  1820,1.  sloss  J?,  sties  C.  1821,3.  r.  nmb 
uwers  libcs  not  w.  4.  die  wend  uch  haben  tot  {wohl  uch  zu  tot  erslahen). 
1822,3.  Frowe  wo  Ä,  1823,3.  Er  sprach  alle.  4.  hindan]  also  ob  er  wer 
ein  man  A.  1824,2.  Sie  sprach  lieber  herre  ich  hab  in  uch  —  alle.  4. 
Schilt  und  swert  (sper  ad.)  nam  er  w.  1825.  Nur  Ä  h<it  Abschnitt  und 
Ueherschr ift.  (hesser  heiX^W).    2.  die  hem  slugen  c.  d.  lewen]  in  beiden U7. 


—   282    — 

1826.  Wie  balde  Wolfdieterioli    zu  dem  lewen  gesprang, 
do  tet  er  mit  dem  awerte     manigen  herten  swang. 
schier  ward  undertrungen     der  fürste  lobaam, 
zwischen  in  nnd  den  lewen    kamen  wol  hundert  man. 

1827.  Do  der  lewe  saoh  daz  der  herre    von  im  getrungen  was, 
er  begimde  laste  biszen     daz  daz  blut  ran  in  daz  gras, 
er  zerrete  stahel  und  isen     ab  manigem  werden  man, 
me  denn  sehzig  ritter     truckt  er  gen  der  wende  hindan. 

1828.  Do  kam  des  burkgrafen  swestersun     gar  ein  küner  man, 
er  trug  einen  tierspies,     der  was  so  freissan, 

den  schos  er  dem  lewen     zu  der  alten  wunden  in, 
daz  er  muste  sterben,     daz  weinte  die  keiserin. 

1829.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    *owe  diser  not. 
Hei  geselle  lewe     bistu  gelegen  tot? 

daz  musz  er  ietzt  erarnen,     der  es  hat  getan.' 

Er  zoch  den  spies  uz  dem  lewen  und  warf  in  wider  durch  den  man. 

1830.  Der  lewe  und  der  herre     lagen  beide  tot, 

do  kam  Wolfdieteriche     in  jamer  und  in  not. 

in  bestunden  uf  dem  huse     wol  dru  hundert  man, 

do  must  er  entwichen    uf  den  hof  hindan. 

1831.  Do  kamen  der  burger  kint     geloffen  uf  die  wer. 
sie  würfen  in  mit  steinen     und  wurden  im  zu  her. 
Owe,  sprach  Wolfdieterich,     almehtiger  got, 

«ol  ich  hie  zu  (Jarten     wesen  der  kinde  spot.' 


1826,2.  nach  im  manigen  [herten]  A.  4.  wol  driu  h.  A,  zwei  h.  to. 
1827,1.  herre  und  lewe  vertavischt  AB,  Do  der  lewe  von  dem  herren  g.  w. 
C.  2.  abrerst  begunde  er  zöugen  sinen  grosen  has  w.  Er  begunde  zerren 
und  bissen,  sines  herren  er  nit  vergas  C.  3.  w.  Er  begunde  wite  springen 
der  lewe  freissan  W.  4.  sehzig  w\  zwei  hundert  W.  gen  der  steines  want 
A,  1828,1.  [Do  kam]  w.  2.  dierspies  in  den  henden  A,  ein  scharfen 
g' Ton  BC,  Mit  einem  tierspiese  (geren  spitze  a)  er  kam  w,  4.  Dovon  (so) 
must  er  BCw,  1829,1.  W.  in  aller  siner  not  BCw»  2.  Owe  BCw,  lewe 
^eseflde  B.  3.  eramen,  sprach  der  werde  man  (forste  lobesan  w)  Aw.  4. 
zoch  uz  den  sp.  nz  A.  den  geren  BC,  den  tierspies  &.  Er  nam  die  gleve  d, 
1830,1.  lagent]  warent  A,  3.  w.  Er  bestund  —  fwol]  W,  4.  w.  Die  treib 
er  mit  gewalte  in  die  borg  hindan  W.  1831,1.  der]  die  Cw.  kinder  c. 
uf  die  w]  mit  W.  '2.  zu]  gar  ein  A,  zu  eim  B,  zum  a,  zemb,  ir  ward  ain 
grosses  her  C 


1832.  ünder  des  kam  eitdr,     der  was  ein  helt  gat, 

der  warf  in  mit  einem  steine     nf  sinen  stahelhnt, 
daz  der  we^de  fürste    nnder  dem  schilt  gelag 
und  zu  den  selben  ziten    keiner  krefte  pflag. 

1833.  Über  in  sprungeii  die  zwen  gi^afen    Herman  und  Hartman; 
sie  buten  über  in  die  schilte    bisz  er  nf  kam. 

wie  balde  Wolfdietörich     daz  swert  zu  haut  genam, 
er  treib  sie  mit  gewalte    Yrfder  in  die  bürg  hindan. 

1834*  Do  kam  im  die  keiserin     do  engegen  gän: 

^hörent  uf,  lieber  herre,  weüd  ir  min  hulde  han. 
ich  lies  uch  herin  durch  truWe,  lieber  herre  min. 
slahent  ir  sie  alle,     wer  sol  denti  unser  dieöer  sin  f 

1835.  Er  sprach:  'laut  mich  schlahen     die  ungetruwen  man, 
-     so  wir  getruwe  gewinnen,     die  sullen  wir  liep  han.' 

'ich  lies  uch  herin  durch  truwe,     lieber  herre  min, 
min  sele  mus  iemer    für  sie  ein  pfant  sin.' 

1836.  Sie  sprach :  'her  burkgrafe,     nun  band  ir  wol  gesehen, 
daz  von  dem  ritter  edele    uch  leides  kan  geschehen. 
Laut  mich  dise  not     mit  minnen  understan, 

ja  wirt  man  wol  innen,     wer  den  schaden  hat  getan.* 

1837.  Do  sprach  die  keiserinne :    Vend  ir  ez  understan, 
so  folgend  miner  lere     und  sament  uwer  man, 
und  ritend  mit  dem  ritter     hinus  in  den  walt ; 

hat  er  die  wtirme  erschlagen,     die  mere  erfert  man  bald. 


1832,1.  trber  in  kam  do  w.  2.  in  w]  Wolfdieterich  W,  [mit  eim  steine] 
BC.  3.  der  fiirste  edel  C.  der  fürst  milte  B.  dem]  sinem  W.  4.  keiner] 
liitzel  ab.  1833,1.  [die]  Ä.  H.  u.  H.  w]  und  trissig  ir  man  W,  2.  in 
schilt  und  wafen  BC,  in  die  wafen  w.  er  wider  w.  3.  zu  beder  haut  Ä 
(beden  henden  (7,  zweien  hende  B),  Also  kreftigliche  sing  er  her  unt  dar  w. 
4.  Sie  mustent  im  entwichen  in  ire  bnrg  gar  w.  1834,1.  D.  k.  die  kei- 
serinne gegen  im  gegan  w.  2.  Hörent  uf  w]  Sie  sprach  W.  1835,1.  Er 
sprach  mit  zome  BG.  mich]  uns  Ä.  Ich  wil  nur  keiserinne  slahen  die  val- 
schen  manw.  2.  getruwe  luie  alle.  4.  Slahend  u*  sie  alle  min  TT.  [iemer] 
W.  zu  pfände  w.  1836,2.  von  fehlt  allen,  uch  leides  kan]  nit  leides  kan 
uch  A.  kein  leit  sol  BG,  sol  nit  zu  leide  w,  8.  Laut  ir  A.  mit  minnen] 
nit  A.  WBrumb  lont  ir  mich  mit  minnen  die  not  nit  understan  w.  4.  ^o 
«?]  so  TT.  werdet  ir  BGw,       1847,4.  erfert]  befinde*  %o. 


—    284    — 

1838.  Hat  er  aber  ermordet     den  lieben  herren  min, 

so  tunt  im  wie  ir  wellent,     sprach  die  edel  keiserin. 
hat  aber  er  in  gerochen     an  dem  warme  Schadesam, 
so  sol  man  in  zu  Garten     billich  fdr  einen  herren  han. 

1839.  Do  sprach  der  burkgrafe :     'daz  sol  sin  getan/ 
mit  sehzig  siner.  manne     reit  er  in  den  tan. 
do  wolten  sie  suchen     merken  und  spehen, 

ob  sie  im  in  dem  walde     der  warheit  möhten  jehen. 

1840.  Do  bereit  sich  selber     die  edel  keiserin, 
mit  iren  junkfrowen     reit  sie  mit  in  hin. 
do  wolte  sie  die  wunder     gerne  sehen  an, 
wer  in  dem  walde     den  schaden  hette  getan. 

1 841.  Do  funden  sie  des  wurmes  hopt     die  userweiten  man, 
zu  hant  sprach  ein  grafe     Helmnot  von  Tuscan : 
sullen  wir  dem  herren  dienen     umb  daz  würmelin? 

er  hat  weder  eigen  noch  erbe,     wie  möhte  er  unser  herre  sin? 

» 

1842.  Do  rief  die  keiserinne     got  faste  an: 

richer  got  von  himele,  las  ein  zeichen  hie  ergan, 
si  iergen  kein  wurm  lebende,  den  las  herfür  gan, 
daz  man  werde  innen,     wer  den  schaden  habe  getan. 

1843.  E  die  keiserinne     däz  wort  vollen  sprach, 
manig  ritter  edel     die  wurmin  komen  sach ; 
sie  gahete  von  dem  gebirge     kreftiglichen  dan, 

sie  lief  under  daz  folk,     do  floch  manig  werder  man. 


1838,1(?.  als  ir  sprechet,  Otnit  BGw.     2j3.  daz   laz  ich  ane  nit  BCto, 

3  w,  hat  er  mich  aber  gerochen  an  den  wurmen  freissan  W,    4.  [billich«?] 

W,        1839,3.  versuchen  C.  Die  Strophe  in  w: 

Sich  besament  der  burggrafe      mit  drihundert  man, 
mit  den  reit  Wolfdieterich      in  den  finstern  tan. 
do  wolten  sie  erfarn      die  rehte  warheit, 
Daz  gesinde  mit  einander      in  den  wald  do  reit. 

1840,2.  junkfrowen  w]  megden  W, 

3  u.  4.  Do  woltent  si  beschowen        merken  und  spehen, 
wem  sie  der  warheit      möhtent  do  verjehen. 

1841,2.   helmut  a,   helnot  hcd]   geborn  W.     4.   er   denn  unser   [herre]  A. 

1842,1.  riefft  Ä,  rufft  C.     2.  hie]  hut  A.     4.  Weihern  (welme  b)  wir  der 

warheit  mügent  hie  veijehen  w. 


—    285    — 

1844.  Sie  gaben  alle  die  fluht,     die  ros  lieszen  sie  stan. 
welcher  einen  bom  begreif    und  oben  daruf  kam, 

der  bette  in  umb  hundert  mark     von  sinem  üb  nit  geben, 
sie  wanden  von  dem  wurme     alle  verlieren  daz  leben. 

1845.  Do  sprach  Wolfdieteriche :     'heiszent  uch  heKen  uwer  man.' 
Sie  sprach :  vil  lieber  herre,     ich  han  mich  an  uch  gelan. 
weren  ir  trissig  tusent,     daz  sage  ich  uch  flirwar, 

ich  tröste  mich  ir  helfe     nit  also  tür  als  umb  ein  har.' 

« 

1846.  Do  Wolfdieteriche     der  frowen  rede  vernam, 

daz  swert  nam  er  zu  henden     und  lief  die  wurmin  an. 
er  schriet  ir  durch  die  siten     nider  hin  zu  tal 
eine  wunden  wite,     do  lies  sie  einen  luten  gal. 

1847.  Do  die  wurminne     so  sere  verschroten  was, 
daz  blut  begunte  flieszen     nider  in  daz  gras, 

Sie  schos  daz  für  mit  kreffcen     uf  den  werden  man, 
daz  er  des  fingerlins  nit  hette,     des  must  er  trurig  stan. 

1848.  Sie  treib  in  mit  gewalte     in  den  berg  hindan, 

do  sach  sie  tot  die  jungen    und  den  alten  iren  man, 
do  erbelte  also  ein  ohse     die  wurmin  freissan. 
do  stund  in  groszen  sorgen     der  userweite  man. 

1849.  Do  begunde  lute  riefen     die  edel  keiserin, 
^Neina,  ritter  edel,     folge  der  lere  min, 

such  den  schilt  Otnides     den  er  vor  der  hende  trug, 
do  lit  ein  stein  inne,     der  git  dir  hilfe  genug.' 

1850.  Do  gieng  er  in  dem  berg  umb     der  userweite  man, 
do  kam  er  an  die  stat,     da  er  Otniden  het  gelan, 
do  fant  er  den  schilt,     den  er  trug  vor  der  hant : 

vor  geschmacke  und  vor  hitze     sin  sorge  gar  verswant. 


1844,3.  von  s.  1.]  von  im  w.  goldes  BG.  1845,2.  uch]  uwer  helfe  A. 
4.  [also  tür  als]  TT.  1346,2.  zubeiden  henden  TT.  Hei  wie  ritterliche  lief 
er  den  wurm  an  k?.  den  wurm  alle,  3.  ir]  sie  Ä\  in  BCw,  4.  sie]  er  BCw, 
1847,4.  des  fingerlins  AG)  daz  fingerlin  Bw,  1848,2.  tot  nach  jungen 
BCw,  Do  sach  sie  wo  die  jungen  lagent  dot  und  der  alte  ir  man  A, 
1849,3.  Such  Otoites  schilt  aUe»  den  henden  A.       1850,4.  von  —  von  A, 


—  ^86    — 

1851.  Er  erschatte  den  schilt  mit  krefkei^,     der  luht  also  der  tag, 
do  sach  er  wo  die  wurznin    ob  den  jungen  lag. 

er  sties  ir  daz  &wect  in  den  rächen,     der  wnianinne  freisam, 
er  begnnde  hohe  springen,     bisz  er  uz  dem  borg«  kam. 

1852.  Der  selben  wurminne     zom  was  also  kark, 

do  bestund  sie  vor  dem  berge     den  werden  fürsten  stark. 
Er  lies  sich  alles  triben    hinder  sich  hindan 
gen  der  schönen  frowen,    wie  ir  klage  wer  getan. 

1853.  Do  begunde  lute  riefen     die  edel  keiserin: 
'neina,  ritter  edel,     wer  daz  leben  din  ; 

ez  nrüste  mich  umer  ruwen    uwer  stolzer  lip, 
gedenk  an  din  mrdikeit    und  an  mich  eUendes  mp.' 

1854.  Do  Wolfdieteriche     die  rede  do  vemam, 

daz  swert  nam  er  zu  henden    und  lief  die  wurmin  an, 
er  gab  ir  durch  den  rücken     einen  kreffcigen  schlag, 
daz  sie  in  zwen  stücken    tot  vor  im  lag. 

1855.  Die  stücke  Sprüngen  wite     von  einander  dan, 

uz  ir  fielen  vier  junge,     die  grinen  den  herren  an. 

'Owe,  sprach  Wolfdieterich,     woltend  ir  mir  letzt  widersagen, 

würdent  ir  umer  elter,     ir  möhtend  mir  has  tragen. 

1856.  Daz  wil  ich  versehen    bi  der  zit  ob  ich  kau.' 
er  schlug  in  ab  die  höpter     der  fürste  lobsan. 

wol  mir,  sprach  die  keiserin,     daz  ich  daz  gesehen  han, 
daz  also  ist  gerochen     Otnit  min  lieber  man.^ 

1857.  Do  blies  er  in  ein  hom,     daz  also  lute  erschal, 
daz  horten  sie  uf  den  bomen     und  kamen  uberal. 

Sie  sprachen :  'schöne  frowe,     ¥dr  gesahen  nie  künem  man, 
wolte  got  von  himel,     sölten  wir  in  zu  einem  herren  h9>n.' 


1851,2.  die  alte  wurminne  A,  ob]  bi  0.  1852,1.  also  fehlt  A.  2.  vor] 
von  A,  der  w.  furste  AB»  4.  den  schönen  wiben.  1853,4.  din  wird.  BG\ 
die  grossen  arbeit  A.  die  schönen  frowen  w,  eilendes  a,  eilende  A,  armez 
BGbcd.  1854,2.  zu  beiden  h.  W.  [und]  den  wurm  lief  er  an  A.  Also 
ritterliche  lief  er  die  wurmin  an  w.  1855,2.  grinenten  A.  3.  W<dtend 
ir  nur  jetzind,  sprach. er,  widersagen.  1856,1.  ich  wenden  sprach  der 
werde  man  w,  3.  wol  mich  a.  18573*  nie  so  künen  B.  frowe  ir  ^hani 
den  türsten  man  (id.  Heber  herre,  ir  sin  der  türste  man  bc.  4.  Wplt.got 
daz  wir  in  (uoh)  lange  zu  herren  aolten  han  w» 


~    287    ~ 

1858.  Do  Bwniren  sie  eide     dem  fürsteti  lebesan. 

^Gend  in  den  barg  balde,    ^agent  heruz  die  toten  man.' 
Sie  sprachen:  'lieber  bore,     des  snllent  ir  uns  erlan/ 
Welcher  nit  get  in  ben  berg,     der  mag  miner  hnlde  ©it  han.' 

1859.  Ein  herzöge  und  der  burkgrale     giengen  vometn  an  der  schar, 
do  wurden  sie  des  alten  wurmes     in  dem  loche  gewar ; 

sie  traten  mit  gewalte     hinder  sich  hindan, 
und  hüben  sieh  zu  flühte     in  den  £nstern  tan. 

1860.  Wie  balde  Wolfdieterich     uf  die  selben  schlug; 
förhtend  ir  die  würme  ?     daz  ist  ein  ungefug. 
waz  ir  was  in  dem  berge^     die  sint  aUe  tot, 
uch  tut  in  der  weite     niemen  kein  not. 

1861.  Gend  in  den  berg  balde,     tragend  uz  die  toten  man. 
wovon  weiten  wir  lan  fiilen     daz  geschmide  wunsam  ?' 
Do  trugen  sie  uz  dem  berge     wol  sehzig  toter  man. 
Wolfdieterich  nam  Otnides  gebein  und  gieng  für  die  frowen  stan. 

1862.  'Lugend,  schöne  frowe,     noch  wil  ich  uch  wisen  lan, 
daz  der  wurm  wilde     den  schaden  hat  getan.' 

Sie  kante  Otnides  höbet     also  wol  als  an  den  tagen, 
do  ez  der  wurm  wilde     in  den  berg  het  getragen. 

1863.  Do  die  keiserinne     daz  hopt  ansach, 

sie  weint  also  sere     und  klagt  ir  ungemach. 

daz  har,  glich  der  sidin,     sie  uz  dem  hopte  brach, 

ich  wene  ir  bi  Iren  ziten    leider  nie  geschach. 

1864.  Do  sprach  Wolfdieteriche    der  userweite  man: 
'edelu  keiserinne,     land  uwer  weinen  stan, 

und  uwer  klag  beliben    durch  minen  stolzen  lip, 
daz  wil  ich  umb  uch  verdienen,    keiserliches  wip/ 


1858,1.  Sie  lebeten  in  zu  herren,  den  tw,  2.  Balde  i^or'ge&t  w,  nach 
gent  TT.  1860,3.  sint  on  einer  tot  w.  4.  Jo  tut  uch  w,  1861,1.  De- 
von gend  Äw.  balde  fehlt  Bw,  nach  gend  ÄC.  und  tragend  ui.  herus  Ä. 
Sß,  daz  gebein  wol  sehzig  man>.  4.  [nam]  [gebein]  w.  frowen*  w.]  keiserin 
W.  1362,3.  Do  schawete  sie  Otnites  gebem  do  kante  sie  ako  —  W. 
höbet  als  an  den  selben  tagen  w.  1863,2.  Sie  begunde  heisse  weinen  0«;. 
4.  Wan  ir  Bw.  Do  si  den  edelen  keiser  also  dot  sach  0.  1864,2.  13'iror 
har  duz  reite  (a,  reine  bc)  (Uwer  gross  i^t  daz  d.)  soitar  lassen  stui^to. 


—    288    — 

1865.  Sic  sprach:  Ml  lieber  herre,     ich  mag  es  nit  haben  rat, 
wenn  er  ez  umb  mich  dicke     so  wol  verdienet  hat.' 

Er  sprach :  'vil  schöne  frowe,     nun  klagend  wider  an, 
würd  ich  uch  liep  ir  klagtend     mich  also  einen  biderman.' 

1866.  Otnides  gebein  wand  sie  in  ir  stnchen    die  frowe  wolgetan, 
uf  hüben  sie  die  toten    und  fürten  sie  von  dan. 

Sie  bestatten  sie  herliche     uf  einen  kirchhof  wunneglich ; 
sie  genussen  alle  samt     Otnides  des  keisers  rieh. 

1867.  Daz  folk  sich  alles  von  dannen     mit  groszer  klage  hub, 
frowen  und  manne,     do  man  die  toten  begrub, 

sie  giengen  mit  der  keiserin    uf  einen  witen  sal, 

do  hub  sich  uf  dem  hofe     luden  imd  manic  süszer  schal. 

1868.  Sie  ktiste  Wolfdieterich     an  sinen  roten  munt, 
erst  ward  dem  ritter  edel     ganze  fröde  kunt. 
ez  gieng  an  den  abend,     die  spise  was  bereit, 
man  hies  die  tische  rihten    mit  stolzer  klarheit. 

1869.  Kämerern  und  truhsessen     gebot  man  allen  dar, 
zu  dienen  wol  nach  prise     dem  edeln  flirsten  klar. 
Die  naht  mit  fröden     do  ein  ende  nam. 

Des  morgens  do  ez  taget,     die  frowe  wolgetan 

1870.  Santo  in  Lamparten,     darzu  in  Tuscan, 
sie  wolte  ein  hochzeit     do  zu  Garten  han. 
Helm  not  dem  beide     ward  befolhen  die  fart. 
Er  hette  vor  Otnide     dem  edeln  keiser  zart 


1865,3.  nun]  so  Cw.  4.  mich  och  (7c,  mich  noch  &.  1866,1.  Daz 
gebein  w,  2.  Aller  toten  gebeine  fürt  man  gen  Garten  dan  w,  3.  herlich 
A\  nach  eren  BC.  Man  bestattet  sie  also  schone  uf  —  w,  1867,4.  0,  Do 
was  von  fröden  ein  ungefüger  schal  A.  Do  hub  sich  allenthalben  laut  und 
schal  B,  Die  Strophe  in  w: 

do  man  die  toten  begrub,      frowen  und  man 

sich  do  von  dannen  hub,      die  keiserin  do  nan 

Wolfdieterich      bi  siner  wissen  haut. 

und  det  dem  fürsten  rieh      manig  gütlich  grüssen  bekant. 
1868,3.  was  BC]  wart  Äw,    4.  stolzer  a]  ganzer  Wbcd,        1869.  Hier  ho- 
hen ad  Abschnitt  und  Ueherschrift    (Disse)  aventure  (saget)  wie  Wolfdie- 
terich hochgezit  hette  mit  der  keiserin.     4.  Mornlt  b.        1870,3.   Helmnet 
BCy  helnot  Abcd,  Helmut  a.    4.  vor  fehlt  A. 


—    289    — 

1871.  dicke  wol  gedienet     mit  ganzer  ritterschaffc. 

In  sante  die  kusche  reine     nach  groszer  herschaffc. 
Helmnot  tet  vil  gerne     des  in  die  frowe  bat, 
er  reit  hin  von  Garten     manigen  engen  pfat. 

1872.  Er  reit  in  dem  lande,     bisz  daz  der  werde  man 
dri  hohe  künige     zu  der  hochzit  gewan, 

daz  eine  was  von  Spangen     der  künig  Jochfrit, 
der  brachte  vil  der  wigante     zu  der  hochgezit, 

1873.  Und  manig  schöne  irowe     braht  er  mit  im  dar. 
Daz  ander  von  Frankriche     der  künig  Wandelbar ; 
der  dritte  von  Kriechen     der  künig  Fridebolt, 

der  braht  ouch  vil  der  helde,     und  darzu  silber  und  golt. 

1874.  Mit  im  für  vil  der  recken     in  herlichen  schäm, 
die  mit  im  zu  der  hochzit     gerne  wolten  fam, 
Helmnotes  riten     was  vil  wol  angeleit, 

er  brahte  der  keiserinne     manigen  tegen  unverzeit, 

1875.  herzogen,  grafen,  fürsten,     frien  und  dienstman 
kamen  gen  Lamparten     für  Garten  uf  den  plan, 
ez  ward  für  die  feste     geschlagen  uf  daz  feit 
von  den  künigen  riehen     manig  herlich  gezelt. 

1876.  Helmnot  brahte  für  Garten     drissig  tusent  man, 
die  die  keiserinne     zu  der  hochzit  wolte  han. 

daz  geschach  in  dem  meien,     also  und  dis  buch  noch  seit, 
so  jeglich  fruht  die  blute     gen  dem  sumer  treit, 

1877.  Und  die  blumen  tringen     durch  daz  gras  so  wunsam. 
Die  edel  hochgezite     ward  do  gehebet  an. 

Zepter  und  kröne     enpfieng  der  tegen  rieh, 
und  ouch  die  keiserinne,     ir  lip  so  minneglich 

1878.  Ward  im  do  befolhen     und  darzu  manig  laut, 
daz  dienet  willeglichen     mit  eren  siner  haut. 


1871,2  nach  3  W.  1872,3.  jochfrid  ÄC,  gerfried  B,  jofreyt  T]  hart- 
nit  w.  1873,2.  wandelsbar  Ä,  wandelbar  BC,  wendelnar  a,  wedelfar  hc, 
wendewar  d.  3.  kriechen]  cecilien  w.  4.  [und  ouch]  AB»  1874,1/3.  und 
manic  herlich  schar  AC,  2.  [gerne]  A,  1877,2.  hochzit  A,  hochgezit  Ca. 
gehaben  B, 

19 


—    290    — 

wer  ritterschafte  gerte     der  wart  ir  do  gewert, 

do  ward  getumieret     mit  dem  sper  und  mit  dem  sw^rt. 

1879.  Daz  mohte  man  gerne  schowen     von  manigem  ritter  klng, 
stechen  vor  schönen  frowen     fand  man  do  genug. 

wer  au  den  wirt  edel     versuchen  wolt  sin  heil, 
mit  sper  und  mit  Schilde     manigen  ritter  geil 

1880.  Furt  er  mit  gewalte     uz  dem  sattel  sin, 
manigen  er  do  falte     vor  der  keiserin. 
Dise  hochzit  werte     gar  a^e  allen  nit 

do  zu  Lamparten,     ez  was  ein  frölich  zit. 

1881.  Bisz  an  den  nun  den  morgen     fant  man  do  fröden  vil, 
harpfen,  gigen,  rotten,     manig«r  hande  spil. 

imd  hochgelopter  spise     gab  man  alleii  rat, 

die  wile  die  hochzit  werte     bisz  sie  ein  ende  hat. 

1882.  Do  wurden  manche  riche     dievor  waren  arm, 
die  durch  riche  gäbe     waren  dar  gefam. 

waz  hülf  daz  ich.  nun  seite     von  der  hochzit  mer  ? 
Nach  dem  nünden  morgen     ma^ig  tegen  her 

1883.  Und  manig  schöne  frowe     urlap  do  genam. 

Do  zerritten  ouch  die  künige     mit  manigem  herlichen  fan. 
Sie  farten  do  von  Garten     manig  kosperlich  wat. 
Die  keiserinne  riche     die  frie  Sidrat 

1884.  BUßzet  manigem  recken     sine  grosze  not. 

sie  gab  mit  iren  hend-en     daz  liebte  golt  so  rot. 
Sus  schieden  sich  von  Garten     manig  fürst  userweit. 
Die  edel  keiserinne     und  Wolfdieterich  der  helt 


1878,4.  mit   sper  und  mit  swert  C,  mit  riten  und  mit  swert  w,  von 
rittem  mit  dem  swert  AB.    Nach  1878  haben  BC  eine  Strophe: 
5.  Do  gebärd  der  fürst  edel,     einem  helde  vil  gelich, 
von  den  wilden  kriechen      Wolfherdieterich. 
er  begunde  snellegliche      wider  und  für  traben, 
er  was  so  bescheiden      und  schonet  der  jungen  knaben. 
1880,2.  do]  nider  Äw.    3.  werte  zu  derselben  zit  w.     4ß.  vil  gar  on  allen 
nit  tp.         1881,3.   hochgelopte  Ä.         1882,3.   von   disem  buche  mar  w, 
4  Bö»  ß.  die  hochzit  [so  w]  her  Äw,        1883,1  BC,  Manig  rittet  edel  uad 
fro  uxlap  nam  Ä,  M9.nig  ritter  und  frowe.  urlop  von  dannen  nam  w,    2^.  mit 
ireo)  holden.  (her^ogQiiv  C)  ^m  BC,  m.  m.  sturmvan  w,     3.  Man  fürte  Wp. 
1884.  [sich]  C  Sus  schiet  do  van  w. 


—    291    — 

1885.  Besaszen  do  mit  minuen     daz  lant  so  wünneglich. 
Von  herzen  wart  golaszen     Otnit  der  keiser  rieh. 
Do  lebete  sie  mit  eren     die  keiserin  lobesan, 

bi  dem  edebi  herren     sie  manigen  lieben  tag  gewan. 

1886.  Do  bette  er  sie  sehs  wochen,     der  forste  lobsam, 
daz  er  doch  nie  vergas     siner  eilf  dienstman. 
Der  frowen  an  dem  arme     het  er  do  herzeleit. 

do  klagete  er  sinen  kummer     der  tegen  unverzeit. 

1887.  Do  sprach  die  keiserinne:     'lieber  herre  min, 

sagend  durch  uwer  tugend,     waz  mag  der  klage  gesin? 
Ir  klagent  so  klcgliche,     tugenthafter  man, 
lant  mich  uwer  swere     halbe  mit  ueh  han/ 

1888.  Er  sprach:  Vil  schöne  frowe,     dicke  mus  ein  biderman, 
etwas  verborgenes     in  sinem  herzen  han. 

wie  mühte  ich  minen  kumber     so  balde  han  geklaget, 

der  mir  in  dem  eilende     so  vil  ist  betaget. 

• 

1889.  Sie  sprach:  'nun  horte  ich  sagen,     ein  man  und  ein  wip, 
do  die  wol  lepten,     daz  wer  ein  lip 

und  zwo  seien,     tugenthafter  man, 

land  mich  uwer  swere     halbe  mit  uch  han.' 

1890. '8it  ir  ez  tund  durch  truwe,     so  wil  ich  uch  ez  wissen  lan. 
ich  hau  in  einem  lande     eilf  dienstman, 
die  ich  so  lauge     unberaten  han  gelan. 
Ich  bin  rieh  und  sie  sint  arm,     des  mus  ich  fröde  lan# 

1891. 'So  nement  drissig  tusent     für  die  zehen  man, 

so  suUent  ir  für  den  eilften     mich  in  dem  herzen  han.' 
'Ja  wären  uwer  trissig     so  schön  und  wolgetan, 
die  genem  ich  nummer     für  min  eilf  dienstman. 


1885,4.  ünz  er  begunde  denken  an  sin  eilf  dienstman.  18864*  sie 
ölme  H.]  die  hochzit  A.  Dennoch  hette  hochzit  der  f.  1.  BC.  Do  trurete  er 
s.  w.  w.  2.  [dochj.  1887,2.  Sagend  mir  A.  3.  Daz  ir  uch  gehabent  so 
AB.  Daz  ir  uch  klagont  Ö.  Ir  haut  gros  ungeberde  w,  1889,2.  do  d.  mit 
einander  w.  1.  A,  [Wo  B]  die  miteinander  lebten  BC.  Die  bi  einander 
werent  on  swere  w,  4.  beswerde  ACw.  halbes  A,  halber  Ca,  1890,4c^. 
C.  und  sie  nit  w.  Ich  bin  gutes  riebe  und  band  sie  nit  AB,  —  ich  trurig 
stan  BCw,       1891,2.  mich  nach  ir-if^  ir  mich  f.  d.  6.-ir  uwem  b.  h.  TT. 


-    292    - 

1892.  Sie  kerte  im  den  nicken     die  keiserin  wolgetan, 
sie  hies  ir  darbringen     iren  kappelan, 

und  hies  ein  brief  schriben,     daz  da  kernen  drisig  tusent  man 
uf  die  bürg  gen  Garten,     schön  und  wnnnesan. 

1893.  Sie  kamen  in  irem  hamesch,     die  userweiten  man, 
sie  enpfieng  schone     die  frowe  wolgetan. 
fimfzehen  hundert  ritter     fürte  sie  uf  den  sal, 

da  sas  ob  dem  tische     die  menige  uberal. 

1894.  Do  sprach  Wolfdieteriche :     'frowe,  bescheident  mich  daz, 
wem  ir  in  dem  lande     tragend  so  groszen  haz, 

daz  ir  in  die  ringe     hand  so  manigen  helt  bereit, 
und  ir  mir  von  den  dingen     nit  hant  geseit.' 

1895.  Do  sprach  zomecliche     die  edel  keiserin: 
'han  ich  nit  reht,     daz  ich  uwer  find  bin? 

daz  klag  ich  ab  uwerm  herren,     alle  mine  man, 

er  minnet  einen  diener  für  ein  keiserin,  er  sol  die  kröne  nit  gehan/ 

1896.  Uf  Sprüngen  die  jungen  herren     und  woltenz  gerochen  han, 
do  sprach  ein  alter  ritter :     'ir  herren  daz  land  stan. 

ez  dienet  dick  sime  herre     so  wol  ein  dienstman, 
daz  er  sin  bisz  an  sin  ende     nit  vergessen  kan.' 

1897.  Er  sprach:  Ml  lieber  herre,     ir  sullent  uns  wissen  lan, 
wie  ez  umb  uwer  diener     noch  si  getan. 

Do  sprach  Wolfdieteriche,     ein  fürste  lobsan : 
'ich  wil  ein  urteil  fragen     des  besten  des  ich  kan. 

1898.  Hett  uwer  einer  sehszehen  süne,     herzogen  lobsam, 
und  vier  tusent  beide,     wenn  er  nit  me  möht  han. 


1892,3.  [ein]  A,  kament  A,  daz  d.  k.]  und  besante  w.  4.  die  bürg]  daz 
hus  w,  [gen  Garten  c].  1893,1.  Vil  manig  ritter  zarte  bereiten  sich  be- 
gan  a  (fehlt  hcd).  2.  Uf  die  bürg  gen  Garten  kam  manig  werder  man  w, 
3.  [fürte  sie]  w.  den]  einen  Aw.  4A.  Do  hub  sich  [allenthalben  5]  lutem 
(laut  B)  und  schal  Bw.  Do  hub  sich  in  der  feste  manig  lieplicher  schal  c. 
1894,1-4.  ß  ir  sullend  mich  bescheiden  daz  A,  Do  die  keiserinne  gie  uf  den 
palast  w.  2.  Do  sprach  Wolfd.  wem  tragent  ir  haz  w.  1895,1.  zornlich 
A.  Han  aber  ich  nit  rehte,  daz  ich  uch  gehas  bin  w,  2.  Daz  uch  ein 
dienstman  lieber  ist  dann  ein  keiserin  iü.  3.  ich  uch  ab  mime  h.w.  4.  Er 
nimt  w,  keiserin]  frowe  w.  er  mag  der  kr.  Cw,  1897,1.  Neina  forste  mere 
w,  3.  Daz  sag  ich  one  lougen,  sprach  der  werde  man  w.  4.  daz-daz  A. 
daz  best  so  B,  des  besten  so  Cw.  1898,1.  Hettent  ir  w.  itel  herzogen  C. 
2.  ob  ir  —  möhtent  —  w.  % 


—    293    — 

und  würden  im  die  beide     all  zu  tode  erschlagen, 

ob  icb  ucb  ez  erlobete,     woltend  ir  nit  die  kint  gesund  baben  ? 

1899.  Sie  sprachen:  'lieber  berre,     des  mtigen  wir  uns  wol  verstau, 
uns  sint  kint  so  liep,     wir  forten  sie  gesunt  von  dan, 
und  hülfen  in  wo  mir  möbten     von  der  groszen  not, 
oder  wir  müsten  sicberlicben     bi  in  geligen  tot. 

1900/Do  bet  icb  einen  meister,     des  truwe  was  so  groz, 
do  er  viertusent  beide     in  minem  dienste  verlos, 
und  icb  sine  süne     bies  fliehen  und  jagen, 
dennoch  musten  sie  striten     bisz  ir  sebse  wurden  erschlagen. 

1901.  Daz  was  der  herzöge  Berbtung,     geborn  von  Meran, 
er  zoch  mich  so  tugentlicb,     der  fürste  lobsan, 

do  vertriben  mich  min  brüder     von  dem  erbe  min, 
und  fiengen  mir  minen  meister     und  die  süne  sin. 

1902.  Des  erschrack  von  herzen     die  keiserin  lobsan: 
Owe  got  von  bimel,     waz  han  icb  getan? 

sint  ir  Wolfdieteriche     von  Kriecbenlant  geborn? 
daz  icb  dann  uwer  bulde     han  also  gar  verlorn ! 

1903.  Daz  sullent  ir  mir  vergeben,     fürste  lobsam, 

daz  wil  icb  umb  ucb  verdienen     die  wil  icb  daz  leben  han. 
icb  gib  mich  grosze  schuldig,     ich  han  unrebt  gefam, 
gend  mir  uwer  bulde,     edels  fürsten  bam, 

1904.  Gedenkend  an  alle  truwe     imd  merkend  eben  daz, 
daz  icb  zu  Garten  nahe     in  rede  kumen  was, 

daz  icb  ucb  so  gerne     sach  zu  aller  zit, 
darzu  gedabte  geferde     der  kunig  Otnit.' 

1905.  Er  sprach:  *^vil  schöne  frowe,     daz  was  mir  dozumal  leit. 
Do  ich  da  zu  walde     durch  uwem  willen  reit, 

daz  woltend  ir  mir  danken,     daz  ist  nu  wol  schin, 
daz  man  mich  wolte  ermorden,     edelu  keiserin.' 


1898,3.  Wurdent  ir  durch  mich  beroubet  der  vier  tusent  man  «?.  4. 
gesunt  baben  BCw]  leben  behalten  Ä.  1899,1.  —  daz  möht  ir  euch  wol 
V.  B.  enstan  ab.  2.  Unser  kint  werdent  uns  so  sure  w.  3.  Womit  wir  in 
künden  gehelfen  usser  not  to.  4.  Daz  teten  wir  zu  allen  stunden,  selten 
wir  geligen  tot  w,  1901,4.  und  zehen  der  süne  sin  w.  1902,4.  Daz] 
und  Ä.  [gar]  Ä.  1903,3.  ich  gib  mich  schuldig  Ä.  Mine  grosse  schulde 
BCto.  1904,2.  mit  ucb  in  rede  k.  W.  [kumen]  hc.  4.  kunig  Ä.]  keiser. 
1905,2.  [da]  zu  Ä.    4.  wolt  han  ermordet  B. 


—    294    — 


1906.  Sie  sprach :    lieber  herre,     do  kant  ich  uwer  nit. 
So  sint  wir  armen  frowen     so  wunderlich  gesit, 
daz  wir  uns  nf  daz  wegste     selten  kunnen  verstan. 
Durch  aller  frowen  ere     land  mich  uwer  hulde  han. 

1907.  'Ir  hand  mich  überzogen     mit  uwem  beiden  gar, 
daz  ich  uch  an  disen  ziten     nit  versagen  tar ; 

e  ich  mich  aber  liesze  zwingen,      wer  uwer  zwir  also  vil, 
sich  hübe  in  der  bürge     ein  jemerlichez  spil/ 

1908.  Er  gebart  mit  solchem  grusze     also  er  sie  wolte  geschlagen, 
do  fiel  im  zu  fasze     die  frowe  wolgetan : 

ich  ergib  an  uwor  gnade     minen  stolzen  lip. 
also  sprach  mit  zühten     daz  keiserliche  wip. 

1909.  Ich  mane  uch  an  alle  truwe     und  an  den  keiser  lobsam, 
do  er  reit  zu  walde,     do  verbot  er  mir  alle  man, 

one  uch  alleine,     fürste  hochgebom, 

durch  des  keisers  willen     vergebent  mir  disen  zorn. 

1910. 'Durch  Otnit  minen  gesellen     mag  ich  uch  nit  versagen, 
ich  gewan  nie  so  lieben  frunt     bi  allen  minen  tagen, 
er  mus  mich  umer  ruwen     der  keiser  lobsam ; 
noch  ist  mir  leide     umb  min  eiK  dienstman. . 

1911.  Daz  ich  frowen  unzuht  tete,     des  bin  ich  nit  gewan. 
er  hies  die  frowen  stete     wider  uf  stan. 

ich  han  in  dem  eilende     erlitten  manig  se.r, 

daz  si  uch  vergeben,     und  tunt  mirz  nummer  mer. 

1912.  Sie  helste  und  küste  in     mit  armen  sie  in  umbschlos, 
ir  helsen  und  ir  trüten     was  uszermaszen  gros. 

'ich  möhte  mich  wol  han  verstanden,     daz  ir  Wolfdieterich  werent 

gewesen, 
ez  lebet  in  allen  landen     kein  fürste  so  userlesen, 

1913.  Do  ir  den  wurm  schlugend     vor  minen  ogcn  so  ritterlich. 
Allen  iren  dienern     gebot  sie  für  sich : 


1907,1.  mich  mit  uwem  liten  (lüten)  überzogen  gar  w,  2.  [uch]  Ä. 
getar.  3.  e  Bw]  ob  ÄC.  zwirnt  BC.  noch  w.  1908,1.  geschlagen  han 
^^>  [ßiö]  gefohten  Gw.  1909,3ß.  ir  möhtet  mich  wol  bewarn  w.  4ß.  sul- 
lent-'ir  xnira  lassen  vam  w,  1912,4.  fürste]  helt  w.  (schilt  &).  1913,1. 
vor  mir  so  C.    2.  Mannen  und  magen  vj. 


—    295    — 

'Nun  dar  alle  die  minen,     werdend  im  undertan, 

er  ist  gebom  von  höchstem  künne,  ir  sullent  in  gern  zu  herren  han.' 

1914.  Do  wolten  trissig  tusent     mit  im  sin  gefam. 

'ich  han  genug  an  zwölftusent.'     die  weit  er  uz  den  scharn. 
koken  und  galine     wurden  vil  bereit, 
waz  sie  bedorften     daz  ward  daran  geleit. 

1915.  Helm  und  schilte     trug  man  vil  daran, 

der  edel  fürste  milte     die  zwen  grafen  mit  im  nam, 
die  im  in  dem  walde     so  getrulich  hetten  getan, 
die  folgeten  an  den  ziten     dem  userweiten  man. 

1916.  Der  herzöge  Gerwart     auch  sin  hulde  gewan, 

daz  erbat  in  die  keiserin,     und  Helmnot  von  Tuscan, 
die  farte  er  mit  im  dannen     der  edel  fürste  gut 
mit  zwen  tusent  mannen,     die  hetten  beides  mut. 

1917.  Do  gieng  die  keiserinne     für  Wolfdieterich  stan, 

sie  sprach ;    lieber  herre,     ein  gab  mus  ich  von  uch  han. 

Die  Kriechin  die  sint  wise,     minte  eine  uwem  lip, 

so  müstend  ir  dort  beliben,    daz  förhte  ich'  sprach  daz  schöne  wip. 

1918. 'Waz  schadet  uch,  schöne  frowe,     minte  ich  ir  zwo  oder  dri? 
wil  ich  an  daz  reht  gedenken,     so  mus  ich  uch  wesen  bi. 
'Herre,  daz  sullent  ir  alles     underwegen  lan, 
ein  ander  gäbe     mus  ich  von  uch  han. 

1919.  Ob  ir  uwer  brüder  bezwingend,    daz  ir  sie  bisz  her  laszend  leben, 
daz  sullend  ir  mir  zu  einer  gäbe     ietz  hie  geben. 
Er  sprach :  'vil  schöne  frowe,     des  sullent  ir  gewert  sin, 
do  mit  gesogen  uch  got,     edele  keiserin.' 


1913,4-  hohem  A,  zu  einem  h.  A.  1914,3.  w.  leken  uBd  gelm  a,  loken 
und  zalen  5,  hocken  und  gallenen  c,  bock  und  galley  d.  vil]  schier  hc.  Do 
wurdent  die  kiele  zu  der  ferte  bereit  W,  1915,1.  Helm]  Harnesch  w. 
4.  Den  gab  er  zu  eigen  westerich,  herman  und  hartman  w.  1916,2.  kei- 
serin zart  W.  Das  erbatent  in  die  frowen  w.  3.  die]  do  W.  Do  furent 
euch  mit  im  dannen  die  zwen  beide  gut  Gw.  1917,3.  kriechin  B,  krie- 
chen. 4.  daz  förhte  ich  feUt  W,  1918.  Hier  hat  A  die  Ueberschriß: 
Aventur  wie  Wolfdieterich  gen  Constenopel  kumet  und  sin  diener  lösen  wil. 
1.  [ir]  B.  ich  loch  dry  A.  Er  sprach,  seh.  fr.  AÖ,  Ich  mag  uch  nit  ent- 
wenken  und  mint  ich  ir  och  dri  w.  2.  wesen]  wonen  Cw,  3.  Daz  wil  ich 
alles  herre  an  uwer  tugent  lan  w.  1919,2.  Und  sullent  in  ein  friden  unz 
her  gen  Garten  geben  w,    4m.  Got  spar  uch  gesunde  w. 


—    296    — 

1920.  Hie  mit  für  er  dannen    frölich  mit  sinem  her, 
mit  vierzehen  tusent  mamien    für  er  über  mer. 
do  hin  gen  Konstenopel     gaheten  sie  an  die  habe, 
ein  milen  von  der  stat     zugen  sie  bi  dem  gebirg  abe. 

1921.  Do  zugen  die  edeln  herren     do  an  daz  lant, 
sie  leiten  an  mit  eren     all  ir  stnrmgewant, 

darinne  sie  solten  striten,     sie  en  wisten  wenn  ez  kam, 
daz  sie  solten  riten     also  beiden  wolgezam. 

1922.  Sie  wolten  ir  gezelte     bi  dem  mer  uf  schlan; 

daz  dunket  mich  nit  gut,     sprach  der  grafe  Hartman : 
werdent  ez  uwer  brtider  innen,     werder  ftlrste  geschlaht, 
wir  werden  überfallen     noch  hint  in  der  naht. 

1923.  Ich  sich  dort  ein  gebirge,     davor  einen  tan, 

da  sullen  wir  hin  ziehen,     daz  unser  nieman  wird  innan,' 
Do  folgeten  sie  des  rates,     in  den  tan  man  zoch, 
do  bürgen  sich  die  herren     wider  die  böme  hoch. 

1924.  In  dem  selben  walde     was  ein  anger  wit, 
daruf  herbergten  die  herren     an  der  selben  zit, 
under  einem  banner  schöne,     darinne  lag  ein  adelar. 

sie  kamen  in  den  walt  grüne,     daz  ir  niemant  wart  gewar. 

1925.  Do  sprach  an  den  ziten     Wolf  her  Dieterich: 
heiszent  die  ros  erriten,     beide  lobelich, 

daz  sie  mügent  springen,     die  sich  verstanden  han, 

so  ez  gange  an  ein  tringen,     so  mag  ez  uns  zu  statten  stan. 

1926.  Die  ros  hies  man  riten     manigen  tegen  so  gemeit. 
in  den  selben  ziten     was  do  bereit 

die  aller  beste  spise,     maras  und  win 

gab  man  den  herren  wise,     in  ward  gros  ere  schin. 


1920,3.  In  zweinzig  tagewilen  koment  sie  an  die  habe  w.    4.  Von  Con- 
stantinopel  ein  wile  do  zugent  sie  do  abe«?.        1921,1.  do  an]  frölich  inO. 

3.  sie   enwisten  w]   sie   wisten  nit  W,         1922,1.   ufgeschlagen  han  aUe. 

4.  noch  heinnach  zu  mitteraacht  B.  1923,2.  hin]  in  Ä,  ward  B.  innan  B] 
innen  ÄC.  Do  sullent  wir  uns  inne  verbergen,  ir  und  alle  unser  man  to. 
1924,2.  BC.  d.  erbeissenten  sie  an  Ä.  die  Zeile  fehlt  a,  dar  uf  hiltetent 
(hiltent  c)  die  h.  hc.  3.  banner  ABi]  vanen  Cw.  1925,1.  den  selben  z.  A. 
berytten  (7.    3.  habent  verstanden  AB.        1926,1.  erriten  w. 

8  u.  4.  Maras  und  win      so  was  do  übermaht; 

Die  wile  het  des  tages  schin      vertriben  gar  die  neht  w. 


—    297    — 

1927.  Do  die  herren  gaszen,     die  tische  wurden  hingetragen, 
uf  stund  Wolfdieterich,     hören  wir  noch  sagen, 

sin  hende  leit  er  fllr  sich,     er  gieng  für  die  besten  stan : 
nun  grtisz  uch  got  von  himel,     ir  ritter  lobsam. 

1928.  Do  sprach  Wolfdieteriche,     der  userweite  man: 
ratend  mir  alle  gliche,     ir  helde  lobsam, 

wie  ich  erlöse     min  eilf  dienstman, 

die  ich  in  groszer  swere     lange  hau  gelan, 

1929.  Minen  lieben  meister,     der  mich  erzogen  hat, 
wie  ich  den  erlöse,     daz  gebeut  mir  uwem  rat, 
und  sin  zehen  stlne,     sprach  der  fürste  lobsam, 
die  durch  minen  willen     vil  erlitten  band. 

1930.  Der  herre  gieng  zu  rate,     mit  im  sine  man.  ^.  W,  257;^. 
do  sprach  getrate     der  grafe  Herman : 

ich  hau  einen  list  fanden,     fdrste  lobsam, 

der  dunket  mich  der  beste,     also  ich  mich  kan  verstau. 

1931.  Nun  welent  uz  uns  allen     zwölf  uwer  man, 

die  uch  darzu  gefallen,     an  die  ir  uch  mügent  gelan. 
Sie  sin  jung  oder  grise,     sprach  der  grafe  Herman, 
die  sullen  in  wallers  wise     mit  uch  an  die  bürg  gan. 

1932.  So  ir  denne  koment     an  den  burkgraben, 

so  sullent  ir  hinuf  riefen,     daz  sie  etwaz  werfen  herabe 
durch  der  liepsten  sele  willen,     so  in  der  dot  genumen  habe, 
ir  sient  zwölf  bilgerin     und  farent  von  dem  heiligen  grabe. 

1933.  Ist  dann  uwer  diener     keiner  gelegen  tot, 

so  hörend  ir  sie  klagen     so  gar  in  groszer  not. 
Si  daz  sie  uwer  gedenkent,     Wolf  her  Dieterich, 
so  gend  in  uch  zu  erkennen,     fürste  loblich. 


1927,8.  für  sich]  zusamen  BG.  Er  gieng  do  er  die  besten  bi  einander 
fant  w.  4.  Die  starten  notfesten  er  flisseklich  ermant  w.  1928,3.  die- 
nere BG.  4.  Die  sint  lange  gefangen  gewesen  daz  ist  mir  harte  swere  BG. 
1929,4.  Daz  wil  ich  uch  bitten,  daz  ir  mir  went  beholfen  sin  w.  1931,2^. 
und  ganze  truwe  han  BG.  1932,1.  Wenn  ir  am  graben  gestand  und  hö- 
rend ir  leben  w.  2.  a.  s.  ir  in  denne  heraf  r.  A.  So  bittet  sie  alle  sande, 
dass  sie  uch  etewas  geben  w.  1933.  BG.  Ist  ir  keiner  denn  g.  t.  Ä.  Ist 
ir  den  bi  den  tagen  keiner  g.  t.  w.    2.  so  gar  in  C,  in  ir  AB, 


—    298    — 

1934.  Lat  man  uch  von  der  mnren     ane  striten  nit  herdan, 
so  nement  hin  disz  hom,     daz  sullent  ir  bi  ücli  han. 

.    daz  blasent  in  üwem  nöten,     forste  lobsam, 
so  kumen  wir  uch  zu  hilfe     und  ander  tiwer  man.* 

1935.  Sie  sprachen  alle  gliche:     'ez  ist  der  beste  rat, 
den  uch  sicherliche     ieman  gegeben  hat. 

ir  suUent  im  also  tun,     edeler  fürste  rieh.' 

Ich  wil  uch  gerne  folgen,*     sprach  Wolf  her  Dieterich. 

1936.  Nun  Ion  uch  got  von  himel,     sprach  der  fürste  her, 
uwers  guten  rates     vergisz  ich  numer  mer. 

wer  mir  mit  truwen  hilfet     lösen  min  dienstman, 
mit  dem  wil  ich  teilen     alles  daz  ich  han.' 

1937.  Der  tag  het  ein  ende,     die  naht  den  sig  gewan. 
do  weit  der  fürste  edel     zwölf  siner  man. 

Er  fürte  sie  an  den  graben,     do  in  daz  gezwerg  wiset  an, 
do  hört  er  sine  diener     oben  an  der  zinnen  stan. 

1938.  Do  sprach  Hache  der  küne:    Vaz  gat  an  dem  graben? 
wil  ez  sich  nit  nennen,     alle  die  stein  die  wir  haben, 
die  werfen  wir  im  zu  dem  libe.'     Sie  traten  neben  sich, 
anderthalb  an  den  graben,     do  stunden  sie  heimeliöh. 

1939.  Do  sie  nieman  horten,     do  klagten  sie  ir  leit 
aber  do  mit  werten,     ir  grosze  arbeit. 

Sie  begunden  dicke  rufen :     'ach  got,  himelscher  trost, 
wenn  sullen  wir  armen  diener     von  sorgen  werden  erlost  ? 

1940.  Do  sprach  truregliche     Herebrant  der  küne  man: 
wann  ich  des  nahtes  wache     und  uf  der  muren  gan, 
und  die  arbeit  lide     und  mir  nieman  darumbe  git, 
daz  ist  die  gröste  swere,     die  an  minem  libe  lit. 

1941.  Do  sprach  Schiltbrant  der  junge :   'wir  haben  alle  ein  leben  krank 
jetzen  wol  drüzehen  jar,     die  zit  die  ist  so  lank, 

daz  uns  die  ruhe  Else     unsern  heren  nam, 
daz  wir  armen  diener     sit  erlitten  han. 


1934,1.  So  lant  sie  uch  AB.  So  lat  man  w.  1936,4.  Umb  den  wil 
ichs  gedienen  die  wil  ich  daz  leben  han  w.  1938,4a.  Und  druckten  sich 
an  ein  ende  w.  1939,4.  wir  diener  arme  w.  1940,1.  Herbrant  BGw] 
Herman  Ä.  1941,1.  Schiltbrant  AB,  hiltbrant^  Ow.  (helbrant  a).  [alleA], 
2.  zwölf  ad,  [die]  ist  [so]  Ä, 


—    299    — 

1842.  Des  klage  ich  got  von  himel    unser  grosze  not,     f 
Wolfdieterich,  lieber  herre,     du  bist  eht  leider  tot ; 
din  helfe  und  din  trost     vörhte  ich  si  uns  gelegen, 
wenne  sullen  wir  werden  erlöset  ?'     sprach  der  küne  tegen. 

1943.  Do  sprach  Herbrant  der  küne,    'mir  tromte  hinaht  ein  trom, 

des  sullen  wir  armen  diener     haben  guten  gom,  ^^^*J/^4>C 

wie  daz  ein  adlcr  keme,     under  daz  gefider  er  uns  nam, 
er  hette  den  zwen  künigen     nach  den  tot  getan. 

1944.  Do  sprach  Hache  der  junge :     'daz  was  ie  die  klage, 
daz  wir  um  unsern  herren     not  betten  unser  tage ; 
wir  hetten  so  guten  trost     ie  zu  siner  haut", 
richer  got  von  himel,     wer  löset  uns  die  baut?' 

1945.  Do  rief  Wolfdieteriche     an  dem  burkgraben, 

do  er  sich  sin  diener  horte     so  jemerlichen  klagen : 
Tund  ez  durch  Krist  den  riehen,     gend  uns  etwas  herabe, 
wir  sint  zwölf  pilgerine     und  fam  von  dem  heiligen  grabe. 

1946.  Do  si)rach  Hache  der  küne  :     'swig  du  böser  zage, 
ez  ist  gen  einem  jare     fürwar  ich  dir  daz  sage, 
daz  uns  betrugen  ahzig     des  kunig  Bogen  man. 

die  erschlugen  wir  bisz  an  zwölfe,     also  mag  ouch  dir  ergan. 

1947.  Do  sprach  Wolfdieteriche  :     'do  sint  wir  unschuldig  an ; 

gend  uns  durch  der  liepsten  seien  willen,    so  sie  uch  der  tot  gcnam, 
dund  ez  durch  Krist  den  riehen,     gend  uns  etwas  herabe. 
wir  haben  uns  verzeret     und  kumen  von  dem  heiligen  grabe. 

1948.  Do  sprach  der  helt  Hache     ein  userweiter  man  : 

wir  haben  zwo  seien  in  unserm  gebet,      die  habent  uns  liebes,  vil 

getan. 


1942  nur  w,  fehlt  W  u.  Y.  4.  wir  nu  ad.  1943,2.  [armen  diener]  Ä. 
Den  tun  ich  uch  bekant,  wir  sullent  sin  haben  goura  w.  1944,1.  [der  j.] 
B,  der  küne  C,  der  helt  Hache  w.  ie]  hinaht  C,  die]  din  aUe.  2.  herren 
fehlt  A,  not  fehlt  allen,  haben  unsern  tag  B.  Die  du  umb  dinem  herren 
hast  gehebet  al  din  tage  w.  3.  so  gut  gedinge  to.  1945,1.  Do  überlie- 
fent  die  ogen  W.  an  dem  graben  w.  2.  so  übel  gehaben  w.  3a.  Er  sprach 
ir  werden  diener  BCw.  4.  Ir  hand  nit  min  hulde  ir  wichent  den  ab  dem 
graben  h.  durch  der  liebsten  seien  willen  so  sie  uch  got  genumen  habe  a. 
1946  fehlt  B.  In  h  1946  bis  1966.  1947  fehlt  B.  2.  genomen  habe  (hana; 
ÄCa,  got  (der  tot  a)  ie  ^enamcd.  3.  Uwer  almusen  noch  hinaht  herabe  c. 
1948,1.  ein  fehlt. 


—    300    — 

daz  ein  ist  nnsers  vaters  sele,     die  laszen  wir  nz  dem  mnt, 
durch  die  andern  sele     geben  wir  hamesch  gut. 

1949.  Wenn  wir  in  der  weite     anders  nit  enhan, 
aller  hande  gelte     sind  wir  gewesen  an, 

sit  wir  unserm  herren     nit  wolten  brechen  abe. 
wend  ir  den  harnesch,     den  werfen  wir  uch  hinab. 

1950.  Den  mtigent  ir  versetzen     umb  brot  und  umb  win.' 

do  sprach  Wolfdieteriche :     'wer  mag  die  ander  sele  gesin  ?' 
Daz  ein  ist  unsers  vater  sele,     die  wellen  wir  farn  lan, 
durch  die  andern  sele     geben  wir  waz  wir  gutes  han. 

1951.  Daz  ist  Wolfdieteriche     der  flirste  lobsam, 

durch  des  selben  sele     geben  wir  allez  daz  wir  han. 

wir  waren  im  so  rehte  liep     bi  allen  sinen  tagen, 

des  alten  vergessen  wir  etwan,     in  kunnen  wir  nit  verklagen. 

1952.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    Venn  lag  uwer  vater  tot? 
daz  sagent  durch  uwer  tugent,     daz  fragen  tut  mir  not. 
Ich  was  in  einem  lande,     do  ich  Wolfdieterich  sach, 
gesendet  mich  got  hin  wider,     ich  klage  im  uwer  imgemach. 

1953.  Es  was  in  einen  pfingsten,  do  wolten  die  künige  hof  han, 
die  fürsten  riten  hohe  ros  und  trugen  riebe  kleider  an, 
do  trugen  wir  grawe  rocke  und  bimtschühe  rinderin, 
wie  mohten  herzogen  stine  iemer  wirs  gewesen  sin? 

1954.  Do  schlug  sich  zu  den  brüsten     unser  vater  der  werde  man, 
er  sprach :  'owe  Wolfdieterich,     fürste  lobsam, 

werstu  noch  bi  dem  libe,     userweiter  tegen, 

du  lieszest  mich  imd  mine  kint     diser  armute  nit  hie  pflegen. 

1955.  Von  im  schiet  die  sele,     er  rette  mit  uns  nit  me, 
wissest  wallere,     ez  tet  uns  usermasen  we. 

schone  begruben  in  die  künige,     daz  wil  ich  dir  sagen. 
do  wurden  wir  alle  fester     in  die  isin  geschlagen. 

1949,2.  geltes  C.        1950,3  u.  4  fehlt  G.        1951,2  nach  2  hat  G: 
Ach  richer  got  von  himel      wüsten  wir  doch  die  mer, 
oh  der  fürste  gute      bi  dem  leben  wer. 
3.  Wir  waren  bi  unsern  tagen  also  liep  A,     4(3.  sin  vergessen  wir  nit  A. 
1952,2.  sagent  mir  ^.     3.  —  dieterichen  A,         1953,1.   w.  do  (das  G)  wir 
zu  hofe  wolten  (solten  G)  gan  W.    2.  der  fürste  reit  —  trug  W.    4.  [iemer 
w]  W.        1954,4.  armute  ad\   arbeit  Wcd,         1955,4.   alle  fester  A]   also 
sere  G,  alle  sam  B,  die  allersterkesten  a,  aber  vesterc,  armen  diener  wider 
(2.  eissin  ring  B. 


—    301    — 

Aventur  wie  die  eilf  dientman  erlöset  werden. 

1956.  Wolfdietericli  begund  die  bitten,     die  mit  im  waren  gan: 
^ich  mus  minen  meister  klagen,     das  mag  ich  nit  gelan/ 
Sie  sprachen :    lieber  herre,     land  uch  durch  got  gehaben.' 
'Er  hat  nit  miner  hulde,     der  nit  wichet  von  dem  graben.' 

1957.  Do  wichen  sie  do  hoher,     die  mit  im  waren  gegan, 
do  schlug  sich  zu  den  brüsten     der  userweite  man ; 
er  klaget  sinen  meister     also  kleglich, 

herzog  Berhtungen     den  edeln  fürsten  rieh. 

1958.  Owe  lieber  meister,     daz  du  also  erstorben  bist, 
daz  klag  ich  kleglichen     dem  himelschen  Krist, 
daz  ich  nit  bin  gewesen     bi  diner  hinfart.' 

von  jamer  und  von  leide     rauft  er  uz  sinen  hart. 

1959.  Er  begunde  lute  riefen:     'owe  diser  not, 
daz  mir  min  lieber  meister     ist  gelegen  tot. 
het  ich  ez  nit  gelobet     der  edeln  keiserin, 

ez  kemen  nummer  lebent     hinnen  die  brüder  min. 

1960.  Owe  diser  swere     und  diser  grosen  not. 

Nun  sten  ich  fröden  lere.'     Sin  lichte  farwe  rot 
ward  verblichen  sere     von  jemerlicher  klage, 
die  der  fürste  here     hette  bi  dem  tage. 

1961.  Mit  jamer  sprach  der  milte:     'waz  sol  mir  ritterschaft  ? 
der  not  in  nit  beulte,     er  sprach :  'menliche  kraft 

ist  an  mir  verdorben,     sit  ich  den  han  verlorn, 
der  mir  zu  ganzem  tröste     was  gar  uszerkom. 

1962.  Ja  milter  got  der  riche,     la  dir  bevolhen  sin     f 
die  sele  luterliche,     und  nim  ir  ire  pin. 

ach  got  von  himelriche,     du  lite  durch  uns  den  tot, 
nu  hilf  genedicliche     der  sele  uszer  not.' 

1963.  Im  was  nach  geswunden     fürwar  wissend  das, 
von  jemerlichem  leide     sas  er  uf  daz  gras. 

1956.  Abschnitt  und  üeberschrift  nur  in  Ä.  1957,1.  stunden  w.  4. 
berchtung.  1950,4^.  hatt  an  dem  burggrabend.  1961.  Äw, fehlt BCY, 
1.  mir  w]  min  Ä,  4.  mir]  mich  ad,  was  gar]  hatte  ad,  1962  fehlt  W, 
1963,1.  Ime  aberliefent  die  ougen,  sine  wangen  wurdent  im  nas  w,  2.  Wolf- 
dieterich sonder  lougen  uf  die  erde  sas  w 


-    292    - 

1892.  Sie  kerte  im  den  nicken     die  keiserin  wolgetan, 
sie  hies  ir  darbringen     iren  kappelan, 

und  hies  ein  brief  scbriben,     daz  da  kernen  drisig  tnsent  man 
uf  die  bnrg  gen  Garten,     schön  nnd  wnnnesan. 

1893.  Sie  kamen  in  irem  bamesch,     die  userweiten  man, 
sie  enpfieng  schone     die  frowe  wolgetan. 
funfzeben  hundert  ritter     fürte  sie  uf  den  sal, 

da  sas  ob  dem  tische     die  menige  uberal. 

1894.  Do  sprach  Wolfdieteriche :     'frowe,  bescheident  mich  daz, 
wem  ir  in  dem  lande     tragend  so  groszen  haz, 

daz  ir  in  die  ringe     band  so  manigen  helt  bereit, 
und  ir  mir  von  den  dingen     nit  haut  geseit.' 

1895.  Do  sprach  zomecliche     die  edel  keiserin: 
'han  ich  nit  reht,     daz  ich  uwer  find  bin? 

daz  klag  ich  ab  uwerm  herren,     alle  mine  man, 

er  minnet  einen  diener  für  ein  keiserin,  er  sol  die  kröne  nit  gehan/ 

1896.  Ufsprungen  die  jungen  herren     und  woltenz  gerochen  han, 
do  sprach  ein  alter  ritter :     'ir  herren  daz  land  stan. 

ez  dienet  dick  sime  herre     so  wol  ein  dienstman, 
daz  er  sin  bisz  an  sin  ende     nit  vergessen  kan.' 

1897.  Er  sprach:  'vil  lieber  herre,     ir  sullent  uns  wissen  lan, 
wie  ez  umb  uwer  diener     noch  si  getan. 

Do  sprach  Wolfdieteriche,     ein  fürste  lobsan : 
'ich  wil  ein  urteil  fragen     des  besten  des  ich  kan. 

1898.  Hett  uwer  einer  sehszehen  süne,     herzogen  lobsam, 
und  vier  tusent  beide,     wenn  er  nit  me  möht  han. 


1892,3.  [ein]  A.  kament  A.  daz  d.  k.]  und  besante  w,  4.  die  bürg]  daz 
hus  w.  [gen  Garten  c].  1893,1.  Vil  manig  ritter  zarte  bereiten  sich  be- 
gan  a  (fehlt  hcd).  2.  Uf  die  bürg  gen  Garten  kam  manig  werder  man  w. 
3.  [furte  sie]  w.  den]  einen  Aw.  4A.  Do  hub  sich  [allenthalben  5]  lutem 
(laut  B)  und  schal  Bw.  Do  hub  sich  in  der  feste  manig  lieplicher  schal  c. 
1894,1-4.  ß  ir  sollend  mich  bescheiden  daz -4.  Do  die  keiserinne  gie  uf  den 
palast  w.  2.  Do  sprach  Wolfd.  wem  tragent  ir  haz  w.  1895,1«  zornlich 
A.  Han  aber  ich  nit  rehte,  daz  ich  uch  gehas  bin  w.  2.  Daz  ach  ein 
dienstman  lieber  ist  dann  ein  keiserin  t(7.  3.  ich  uch  ab  mime  h.w,  4.  Er 
nimt  w,  keiserin]  frowe  w.  er  mag  der  kr.  Cw,  1897,1.  Neina  forste  mere 
w.  3.  Daz  sag  ich  one  lougen,  sprach  der  werde  man  w,  4.  daz-daz  A. 
daz  best  so  B,  des  besten  so  Cw.  1898,1.  Hettent  ir  w,  itel  herzogen  C 
2.  ob  ir  —  möhtent  —  w,  %  v 


—    293    — 

und  würden  im  die  beide     all  zu  tode  erschlagen, 

ob  icb  ucb  ez  erlobete,     woltend  ir  nit  die  kint  gesund  baben  ? 

1899.  Sie  sprachen:  ^lieber  berre,     des  mtigen  wir  uns  wol  verstan, 
uns  sint  kint  so  liep,     wir  forten  sie  gesunt  von  dan, 
und  hülfen  in  wo  mir  möbten     von  der  groszen  not, 
oder  wir  müsten  sicberlicben     bi  in  geligen  tot. 

1900. 'Do  bet  ich  einen  meister,     des  truwe  was  so  groz, 
do  er  viertusent  beide     in  minem  dienste  verlos, 
und  ich  sine  süne     hies  fliehen  imd  jagen, 
dennoch  musten  sie  striten     bisz  ir  sebse  wurden  erschlagen. 

1901.  Daz  was  der  herzöge  Berbtung,     geborn  von  Meran, 
er  zoch  mich  so  tugentlich,     der  fürste  lobsan, 

do  vertriben  mich  min  brüder     von  dem  erbe  min, 
und  fiengen  mir  minen  meister     und  die  süne  sin. 

1902.  Des  erschrack  von  herzen     die  keiserin  lobsan: 
Owe  got  von  bimel,     waz  han  ich  getan  ? 

sint  ir  Wolfdietericbe     von  Kriecbenlant  geborn? 
daz  icb  dann  uwer  hulde     han  also  gar  verlorn ! 

1903.  Daz  sullent  ir  mir  vergeben,     fürste  lobsam, 

daz  wil  icb  umb  ucb  verdienen     die  wil  icb  daz  leben  han. 
icb  gib  mich  grosze  schuldig,     icb  han  unrebt  gefam, 
gend  mir  uwer  hulde,     edels  fürsten  bam. 

1904.  Gedenkend  an  alle  truwe     imd  merkend  eben  daz, 
daz  icb  zu  Garten  nahe     in  rede  kumen  was, 

daz  icb  ucb  so  gerne     sach  zu  aller  zit, 
darzu  gedahte  geferde     der  kunig  Otnit.' 

1905.  Er  sprach:  *^vil  schöne  frowe,     daz  was  mir  dozumal  leit. 
Do  icb  da  zu  walde     durch  uwern  willen  reit, 

daz  woltend  ir  mir  danken,     daz  ist  nu  wol  schin, 
daz  man  mich  wolte  ermorden,     edelu  keiserin.' 


1898,3.  Wurdent  ir  durch  mich  beroubet  der  vier  tusent  man  w,  4. 
gesunt  haben  BGw]  leben  behalten  A.  1899,1.  —  daz  möht  ir  euch  wol 
V.  B.  enstan  ah.  2.  Unser  kint  werdent  uns  so  sure  w.  3.  Womit  wir  in 
künden  gehelfen  usser  not  xo.  4.  Daz  taten  wir  zu  allen  stunden,  solten 
wir  geligen  tot  %o,  1901,4.  und  zehen  der  süne  sin  w.  1902,4.  Daz] 
und  A.  [gar]  A.  1903,3.  ich  gib  mich  schuldig  A.  Mine  grosse  schulde 
BCto,  1904,2.  mit  uch  in  rede  k.  W,  [kumen]  &c.  4.  kunig  A,"]  keiser. 
1905,2.  [da]  zu  A,    4.  wolt  han  ermordet  B. 


—    304    — 

1978.  'Sint  die  heiigen  dann  hie  heimen,     so  retten  sie  ir  gotzhus. 
Sie  hant  uns  so  vil  getan  zu  leide,     sie  müszend  brinnen  darus/ 
Do  zündeten  sie  die  stat     zu  beiden  orten  an, 

do  muste  anderthalp     manig  bürger  zu  in  gan. 

1979.  Do  waren  ir  zwen  und  zweinzig     ane  Wolfdieterich, 
sine  dienere     riefen  frölich : 

^hie  Wolfdieteriche     der  ist  zu  lande  komen, 
unser  grosze  arbeit     hat  ein  ende  genomen/ 

1980.  Hohe  und  wite     wurden  die  porten  ufgetan. 

Do  gieng  ez  an  ein  striten.     die  zwen  und  zweinzig  man, 
die  wurden  do  bestanden     von  manigem  tegen  gut 
mit  zweinzig  tusent  mannen,     die  betten  beides  mut. 

1981.  Iren  schaden  rächen  sie  ture     mit  ungefügen  siegen, 
Wolfdieterich  der  gehure     schlug  durch  die  künen  tegen. 
er  schlug  die  bürgere     einhalp  hindan. 

do  hielt  uf  einer  ecke     der  userweite  man. 

1982  Er  blies  ein  hörn  helle,     daz  ez  vil  lute  klang, 

daz  horten  sin  gesellen,     die  kamen  alle  zu  hant 
unter  einem  fanen  grüne,     darinne  ein  adelär. 
fierzehen  tusent  helde     sprengten  ritterlichen  dar. 

1983.  Sie  stachen  uf  die  Kriechen     die  userweiten  man, 
sie  mähten  manigen  siechen     mit  wunden  freissan. 
do  sich  zusamen  machten     die  künen  tegen  halt, 
die  sper  do  erkrachten,     also  niderbreche  ein  walt. 

1984.  Hartman  und  Herman     und  Helmnot  von  Tuscan 
do  in  die  sper  zerbrachen,     jeglicher  do  nam 

daz  swert  zu  beiden  henden,     und  taten  an  der  stunt 
manigen  do  schlafen,     daz  er  nummerme  ufgestunt. 


1978,3.  zu  drin  orten  w,  4.  ander  halben  a.  1979,2.  schruwen  do 
alle  glich  0.  4.  hat  ob  got  wil  ein  A.  1980,3.  von  einer  schar  so  breit 
w,  4.  [die]  A,  Zw.  t.  manne  die  waren  wol  bereit  w,  1981,4.  B.  hielt 
er  uf  ein  ecke  AC,  In  w  abweichend,  und  die  folgenden  Strophen  mit  an- 
dern Eeimen,  1982,1.  erhal  BC,  2.  kamen  uberal  BC.  1988,2.  sie 
fallen  m.  s.  nider  uf  den  plan  BC.  3.  Do  sie  zusamen  stachen  BC  4.  [do 
er]  kr.  A.  do  zerbrachen  BC.  1984,8.  Zu  beider  hant  siQ  wafen  BÖ.  4. 
der  niemer  mer  ward  gesunt  BC. 


—    807    — 

2000.  Ez  ist  ein  fürste  edel    komen  in  dis  lant, 

der  ist  von  kinnen  gebom    und  ist  Wolfdieterich  genant. 

der  hat  gelediget  die  diener,     ir  forsten  lobsam, 

dem  helfend  sie  nun  gerne     und  wellend  uch  mit  strite  bestan* 

2001.Wellent  irs  nit  geleuben,     forsten  lobsam, 

so  sullent  irs  selber  schowen,     gend  in  die  zinnen  stan, 
so  werdent  uch  sicherlkhe     die  geste  silier  bekant. 
sie  haltend  yor  der  veste    und  hand  die  stat  yerbrant/ 

2002.  Sie  giengen  an  die  zinnen,     do  Ymrden  sie  irs  schaden 
selber  wol  innen,     do  hub  sich  groszes  klagen 

von  den  künigen  und  irem  gesinde,     daz  in  der  bürge  was. 
sie  wafenten  sich  geswinde :     sieh  hub  ein  groszer  has. 

2003.  Wolfdieterichen  die  sinen    waren  mit  tmwen  bL 
ez  dorfte  sie  nit  ruwen,     sie  waren  sorgen  fri. 
sie  wüsten  lant  und  lute     in  Ejriechen  uberal, 

sie  raupten  und  brauten,     vil  gros  ward  do  der  schal. 

Aventore  do  Wolfdieterich  mit  sinen  brudem  stritet  und  sie  yahet. 

2004.  Die  Kriechen  alle  gliche    namen  einen  strit 
gegen  Wolfdieteriche     an  der  selben  zit. 

darnach  über  ein  woehen,     also  man  beidenthalp  bat, 
.  ward  der  strit  yersprochen     zu  Eunstenopel  yor  der  stat. 

2005.  Die  Kriechen  an  den  stunden    santen  nach  manigem  helt, 
die  wol  fehten  kanten     nach  manheit  userweit. 

do  sach  man  zuriten    manigen  ritter  lobsam, 

do  gewunnen  sie  zu  strite     wol  yierzig  tusent  man. 

2006.  Mit  grimmigem  mute  Wolfdieterich     wafent  sich  zu  haut 
mit  yierzehen  tusend  heldeui     in  die  stat  er  do  sant, 


2002,2^.  man  horte  do  gross  kraden  w.  3.  und  yon  dem  Ingesinde  A, 
2003,1.  warent  im  A.  3.  Inte  rad  lant  BG.  2004.  AbschniU  W,  tmeh 
Y.  üeberscKvift  A  und  CL  [Aventnr]  wie  —  [u.  s.  vahet]  0.  1.  Die  awene 
kunige  riebe  w,  4.  gesprochen  Ga.  zu  gwnpestelle  a.  2005,4.  wol  noefc 
sie  A.  2006,1.  grimmen  d  Wolfdieterich  der  here  het  braht  in  das 
lant  «0.    2.  Zwelf  tusent  rittere,  in  die  stat  er  och  geeant  w. 


—    906    — 

1993.  Min  vater  het  neb  geben  mir     zu  diser  gaten  stat. 
mit  keiner  schlabte  bosheit     ez  sieb  verwirket  bat, 
wemi  daz  mieb  mit  gewalte     Tertriben  die  brttder  min. 
ergebent  ir  ueb  nit  balde^     ez  mus  nwer  ende  sin.' 

1994.  Den  fanen  wnrfen  sie  zn  der  erden,     die  dannoeb  beten  daz  leben, 
sie  sprachen :  'lieber  berre,     wir  wellen  nns  gerne  ergeben, 

bat  neb  got  gesendet     berwider  in  dis  lant.' 
Sie  gaben  sieb  für  eigen     die  bürger  alle  sant. 

1995.  Do  spmngen  sie  mit  fröden     zn  dem  werden  matt« 
Sie  hülfen  im  der  eren     dem  fürsten  lobsam. 

Do  sprach  Hacke  der  küne :    'nn  dar  Wolfdieteriob, 
daz  ez  ieman  süne,     e  wir  zwingen  die  künige  rieh.' 

1996.  Do  im  die  stat  ineward,     dinne  lies  er  zn  boptman 
den  herzöge  Gerwart,     do  zngen  sie  von  dan 

für  ein  bürg  gnte,     do  man  nfe  fant 

die  kttnige  boebgenmte,     was  Atins  genant. 

1997.  Sie  kamen  für  die  feste     dennoch  bi  der  naht, 
do  rieft  der  wahtere     under  sie  mit  mäht : 
'Sagent  wer  ir  sint,     daz  ir  so  z9mlicb  knment, 

sint  ir  fnmd  oder  find,     daz  bet  ich  gerne  Temummen.' 

1998.  Do  begunde  hinuf  riefen     der  küne  Herbrant: 
'ez  ist  Wolfdieteriche     knmen  in  dis  lant. 
Sage  dinen  herren,     nnd  gib  in  zn  verstan, 

daz  die  diener  sien  ledig     nnd  sie  wellen  mit  strite  bestän.' 

* 

1999.  Do  lief  der  wähtere     von  der  zinnen  zu  hant, 
do  er  die  künige  bere     in  einer  kemenaten  fant : 
Vafent  uch  balde,     ir  künige  und  uwer  man. 

ir  sind  mit  gewalte     vor  der  bürge  bestan. 


1993,1.  Das  lant  gap  uk  min  vatter  »h  dirre  gutem  stette  w,  2.  Mit 
keiner  slachte  dinge  ich  uch  Terloren  bette  w.  1994^3.  [gerne]  Bö.  3. 
[wider]  JL.  1995,4.  e  fehlt  AC,  steht  Bw,  1996,1.  Do  in  d.  s.  einwart  B. 
wart iiigeben 0.  die  stat  wart  dienen  d.  dinne a}  darinnen  IjBu.  2k  fdiM  C. 
do  natmt  si»  za  —  B.  4.  atnisz  Ä,  a^tins  Bbe,  achtnos  C,  atins  o,  otins  d. 
1997,2.  so  frevelieb  B,  so  kieftenclicbea  C,  weret  ir  zun  klbiigen  kamen  w, 
1999,4  fOr  die  bnrge  gui  C.  8  u.  4.  wolal  in  knnige  here  mit  mages  nnd 
mit  man,  Und  rettent  nwer  ere,  ach  went  die  dieser  bestan  vf. 


—    807    — 

2000.  Ez  ist  ein  fürste  edel    komen  in  dis  lant, 

der  ist  von  kinnen  gebom    uod  ist  Wolfdieterich  genant. 

der  hat  gelediget  die  diener,     ir  forsten  lobsam, 

dem  helfend  sie  nun  gerne     und  wellend  uch  mit  strite  bestan* 

2001.  Wellent  irs  nit  geleuben,     forsten  lobsam, 

so  sullent  irs  selber  schowen,     gend  in  die  zinnen  stan, 
so  werdent  uch  sicherliche     die  geste  schier  bekant. 
sie  haltend  yor  der  yeste    und  hand  die  stat  yerbrant/ 

2002.  Sie  giengen  an  die  zinnen,     do  Ymrden  sie  irs  schaden 
selber  wol  innen,     do  hub  sich  groszes  klagen 

yon  den  künigen  und  irem  gesinde,     daz  in  der  bürge  was. 
sie  wafenten  sich  ^eswinde :     sieh  hub  ein  groszer  has. 

2003.  Wolfdieterichen  die  sinen    waren  mit  tmwen  bi* 
ez  dorfte  sie  nit  ruwen,     sie  waren  sorgen  fri. 
sie  wüsten  lant  und  lute     in  Kriechen  uberal, 

sie  raupten  und  brantenj     yil  gros  ward  do  der  schal. 

Aventore  do  Wolfdieterich  mit  sinen  brddem  stritet  und  sie  yahet. 

2004.  Die  Kriechen  alle  gliche    namen  einen  strit 
gegen  Wolfdieteriche     an  der  selben  zit. 

darnach  über  ein  woehen,     also  man  beidenthalp  bat, 
.  ward  der  strit  yersprochen     zu  Kunstenopel  yor  der  stat. 

2005.  Die  Kriechen  an  den  stunden    santen  nach  manigem  helt, 
die  wol  fehten  knnten    nach  manheit  userweit. 

do  sach  man  zuriten    manigen  ritter  lobsam, 

do  gewunnen  sie  zu  strite     wol  yierzig  tusent  man. 

2006.  Mit  grimmigem  mute  Wolfdieterich    wafent  sich  zu  haut 
mit  yierzehen  tusend  heldenj     in  die  stat  er  do  sant, 


2002,2^.  man  horte  do  gross  kraden  w.  3.  und  yon  dem  Ingesinde  A, 
2003,1.  warent  im  A.  S,  Inte  md  lant  BG,  2004.  AbschniU  W,  auch 
Y.  Üd}er8c/irift  A  und  CL  [Ayentur]  wie  —  [u.  s.  vahet]  0.  1.  Die  awene 
kunige  riche  «?.  4.  gesprochen  Ca,  zu  gwnpestelle  a,  2005,4.  wol  noefc 
sie  A.  2006,1*  grimmen  d  Wolfdieterich  der  here  het  braht  in  das 
lant  14^.    2.  Zwelf  tusent  rittere,  in  die  stat  er  och  geeant  w. 


—    308    — 

do  luhen  im  die  bürgere     sehs  tusent  man, 
domite  der  fürste  mere     die  künige  wolt  bestan. 

2007.  Do  die  zil  ein  ende  namen     die  geste  sigen  zn, 
die  sie  zu  felde  brahten     eins  samstages  frU| 
nach  yil  groszen  eren,     zu  Kunstenopel  uf  daz  feit 
schlugen  die  ftlrsten  hcre     manig  kosperlich  gezelt. 

2008.  Die  Kriechen  sich  bereiten     alle  wol  nach  flis, 

ir  hamesch  sie  anleiten     und  ouch  die  brünigen  wis. 
zu  den  rossen  sie  do  giengen     mit  vil  groszem  zorn, 
uf  hieszen  blasen     die  künige  ir  herhom. 

2009.  Wolfdieterich  der  gute     wafent  sich  geswinde 
mit  grimmigem  mute     und  alles  sin  gesinde, 
under  allen  sinen  mannen     er  weit  er  Herbrant 
zu  sinem  sturmfanen,     er  gab  in  im  in  die  hant. 

2010.  Der  Kriechen  baner  fürte     ein  herzöge  unverzaget, . 
sin  ros  er  mit  den  sporn  rurte,     gen  Herbrant  er  jaget. 
Des  entgalt  er  sere,     wenn  Herbrant  der  stark 

stach  den  herzogen  here,     daz  er  viel  von  dem  mark. 

2011.  Die  beide  begunden  sprengen     alle  do  die  ros 

und  nach  irem  willen  hengen ;  sie  schuhten  weder  graben  noch  mos. 
Die  schefte  sie  underschlugen,     die  ros  sie  also  fast 
uf  einander  trugen,     daz  manig  sper  zerbrast. 

2012.  Manig  tegen  an  der  stunde     ward  gefeilet  nider 

und  manig  ritter  junge     der  nummer  mer  kam  wider. 

manig  ros  ward  erstochen     von  der  selben  just 

und  manig  schilt  zerbrochen,     darzu  treib  sie  ir  gelust. 

2013.  Darnach  von  deiusiten     zuckten  sie  die  swert. 

do  ward  in  kurzen  ziten     maniger  des  todes  gewert 
mit  den  scharfen  klingen,     der  des  gewis  wolte  wesen, 
daz  er  in  sinen  ringen     were  wol  genesen. 


2007,2.  Die  her  zu  felde  kamen  w,  sontags  JB.  an  einem  morgen  fruto. 
2008,1.  bereiten  sich  W.  2010,3.  starke  :  marke  ab.  2011,2.  hengen 
durch  graben  und  mos  w.  3.  schefte  w]  sper  W,  2012,2.  Manig  ritter 
wart  80  wunde,  daz  er  nit  uf  mohte  wider  w,  4.  des  twang  sie  w.  2018,8. 
Wesen]  sin  d.    4.  vil  wol  were  £ri  d. 


—    309    — 

2014.  Sie  striten  ane  vorhte     die  recken  tugenthaffc, 
die  swert  sie  dar  schlugen     mit  menlicher  kraft, 
vil  manig  helt  freche     uf  den  andern  schriet, 
daz  sich  entschlos  us  blechen     manig  nagelniet. 

2015.  Die  swert  schlugen  sie  dicke     daz  sie  lut  erklungen, 
und  daz  die  füres  blicke     uz  den  helmen  Sprüngen ; 
durch  stahel  und  durch  isin     schrieten  die  künen  tegen, 
daz  man  us  wunden  risen     sach  manigen  blutes  regen. 

2016.  An  strite  sie  sich  nit  sumten,     sie  begunden  sich  faste  regen, 
manigen  satel  sie  do  rumten     mit  stichen  und  mit  schlegen. 
sie  bluen  die  schilte     und  spielten  die  helmfas, 

daz  manig  ritter  milte     fiel  nider  in  daz  gras. 

2017.  Wolfdieterich  uf  die  Kriechen     beide  stach  und  schlug, 
von  im  ward  maniger  sieche     der  e  was  küne  genug, 
mit  sinem  guten  swerte     tet  er  in  grosze  not ; 

waz  er  moht  erreichen,     daz  must  geligen  tot. 

2018.  Die  ringe  begund  entrennen     der  küne  wigant, 
er  schriet  mit  gewalte     uf  die  isin  gewant. 

Mit  schlegen  mäht  er  switzen     vil  der  ritterschaft, 
do  ward  von  groszer  hitze     manig  herze  zwifelhaffc. 

2019.  Mit  schlegen  und  mit  stichen     begund  er  in  zu  geben, 
welche  im  nit  entwichen,     den  nam  er  daz  leben. 


2014,2 — 4.  die  swert  sie  do  geworhten  (a,  geforhtent  h,  vassetent  c,  die 

swert  horte  man  clingen  von  d)  mit  menlicher  kraft. 
Sie  begunden  howen      uf  die  branigen  ganz 
Daz  mar  sie  mohte  schowen      mit  manigem  witen  schranz, 
Vil  manig  =  8 

Do  entschlussen  sich  die  bleche  und  m.  n.  n. 
Mit  stichen  mid  mit  howen      wart  einer  des  andern  hagel, 
Die  ringe  begmiden  sie  strowen,      sie  faltent  manigen  nagel.  w. 

2015,1.  daz  ez  vil  Int  erklang  BC.    2.  daz  daz  fener  plick  B.  —  sprang  BC. 

4.  w.  manigen]  des  w.   Do  sach  man  von  blute  do  ns   wunden  manigen 

regen  TT.        2016,2.  Settel  sie  vil  mraten  w.     3.   khifeent  orf.  klubten  B, 

kluben  C,  klubeten  5,  blnen  A,  bluwetent  c.     4.   milte]  edel  Ä.        2017,2. 

manig  A.  wurdent  vil  der  siechen  die  e  warent  frisch  genug  w.    4.  wen  -^ 

den  C.  erlangen  B. 

3.  4.  Er  mähte  ein  gerinte,      wem  er  gab  ein  slag, 

ez  was  ros  oder  liute,      ez  fiel  reht  als  ein  hag.  w. 

2018,4.  herze]  her,  herre,  ritter.       2019,1.  lifit  stichen  und  mit  streichen  t9. 

2.  welcher  —  entweich,  dem  AJB,  denen  (7.  Weihe  er  m5hte  erreichen,  den  w, 

\ 


—    SlO    — 

k.ins'  ?  ^  ^^*^^^       ^^  dünkte  sinen  aoker,     bis  er  das  her  brach  durch, 

mit  manigem  Kriechen  wacker,     den  er  leite  in  dieJfUTQh* 

2020.  Herbrant  der  küne     mit  sinen  brüdem  gar 

begunde  brechen  mit  kreften     durch  der  Erriechen  schar. 
uf  dem  anger  breite     ward  yon  im  grosz  der  fal, 
vil  manigen  sie  do  leiten     tot  nider  of  daz  waL 

2021.  Die  Kriechen  sich  faste  werten,     daz  daz  feit  erdos. 
Herbrant  uf  sie  kerte     mit  starken  schlegen  gros. 

Die  schilte  begund  er  howen    und  euch  die  liebten  heim, 
do  mohte  man  schowen    manigen  ritter  in  dem  melnu 

2022.  Wolfdieterich  der  gewere     tet  in  auch  ungemach ; 
sin  lieben  dienere     er  vor  im  fehten  sach. 

mit  iren  scharpfen  ecken    hewen  sie  wunden  wit, 
des  begunden  sie  tot  lecken     vil  manigen  an  der  zit. 

2023.  Wolfdieterich  der  küne     beide  schlug  und  stach 

uf  der  beiden  grüne,     manigen  heim  er  euch  zerbrach. 

do  machte  er  daz  maniger     do  vil  lute  schre, 

des  hülfen  im  sin  diener,     daz  sie  fielen  also  der  sne. 

2024.  Wolfdieterich  den  twallen    in  dem  strite  schankt, 
zu  haut  muste  fallen,    wen  er  domite  trankt. 


2019,4  [er]  Ä.  den  er  dot  leit  in  B.  an  die  w,     2020,1.  der  junge  w, 
2.  Er  brach  do  an  den  stunden  w.    4.  leiten  w]  fallen  W,        2021.  Dafür  w. 
Do  begunde  sere  striten      Herbrant  der  kune  man, 
Do  sing  er  wunden  wite      daz  daz  blut  daros  ran, 
Die  helme  er  erschalte      mit  ellenthafter  hant 
Manigen  kriechen  er  do  valte      nider  uf  das  laut  w. 
2022,3.  ecken  ui\  swerten  W.  hewen]  slugen  BCw,     4.  Des  begunde  tot 
ligen  maniger  W. 

5—8  w,  Wolfdieterichs  beide  gemeine      kündekliche  striten, 
Ir  siege  waren  nit  kleine      ir  wafen  sere  sniten, 
Vil  manig  krieche  werde      von  in  verhowen  wart, 
daz  er  fiel  zu  der  erden      und  für  des  todes  fart. 
2023,3.  [do]  A. 

5--8  fo.  Wolfdieterich  der  gute      tet  den  kriechen  grossen  schaden, 
Sie  musten  in  dem  blute      über  iren  willen  baden, 
er  begunde  sie  begiessen,      daz  mangem  ward  so  heis, 
der  do  muste  nider  schiessen      tot  in  den  kalten  schweiß. 
2024,1.  twalen  AC,  walen  B.  twalm  a,  talen  &.  schanket  C,  schanckt  B, 
schaute  dj  stankt  J,  fekM  o.    2.  muste  er.  trang  A*  getraute  6,  geranck  o. 


-all- 
er must  euch  ligen  schlafen^     daz  er  was  schiere  tot« 
Daz  trank  was  sin  wafen,     der  schlaf  die  grosze  not« 

2025.  Von  siner  scharfen  schniden    den  Kriechen  we  geschach, 
sie  mnsten  kommer  liden ;     maniger  schrei  Inte  ach. 
was  er  ir  mokte  erlangen    Wolfdieterich  dar  heit, 

die  mnsten  schierd  fallen    nider  nf  daz  feit« 

2026.  Hache  der  jnnge    mit  ellenthafter  haut 
falte  manigen  Kriechen     nider  nf  daz  lant ; 
er  begande  sie  Inpfen    alnmbe  nnd  uberal 

nnd  nz  den  setteln  schnpfen,     daz  maniger  fiel  zn  tal. 

2027.  Er  begunde  bowen    vor  den  stormfan, 

do  sach  man  vor  im  fallen  manigen  künen  man. 
Also  der  künig  Wahsmnt  die  Überkraft  ersach, 
er  bot  dem  fürsten  die  hende,     nn  hörend  wie  er  sprach. 

2028.'Bi8ta  Wolfdieteriche,    so  söltu  mich  lasien  leben, 
ioh  wU  min  swert     an  dine  gnad  ergeben, 
an  dinem  eilende     ich  nie  kein  schuld  gewan, 
des  solta  an  den  ziten     mich  hie  genieszen  lan. 

2029.  Do  sprach  der  kttnig  Böge,     also  ein  ungetmwer  man : 
Ven  heiszestu  Wolfdieterich?     daz  mus  mich  wunder  han. 
Es  ist  ein  ungetruwer  grafe     gebom  von  Westefaln, 

wie  faste  er  sich  nun  weret,     er  enkan  sich  em^rn  taln. 

2030.  Mit  ufgefassetem  schilte    wolt  er  in  laufen  an, 

do  begegent  im  am  erste    H^ßhe  ein  werder  man. 
Er  schlug  den  könig  Böge     daa  er  zu  der  erden  kam ; 
'Neina,  helt  Hache,     du  sölt  in  leben  lan/ 


2024,4.  Das  A]  Der  BCw.  die  Bw.  sin  ÄC.  Die  Strophe  fiM  i»  c,  iet 
in  d  id^  geändert  2025,1.  bosehaeh  hc.  4.  TJmb  die  wm  ez  ergangen, 
sie  wurdent  alle  gefeit  w,  2026  feihU  w,  3.  sie]  die  kriechen.  2027,1. 
vor  den]  dorzu  den  B.  gen  dem  C.  Er  was  mit  siegen  kanen  gein  sinen 
brüdam  dan  w.  2.  So  wart  der  lip  gennmen  manigem  werden  nun  te. 
4.  dem  f&rsten]  im  W,  Daz  swert  bot  er  dem  fursten  gpit  w.  2028,2. 
So  wil  ich  w,  4.  d.  s.  mich  an  disen  z.  W,  2029,3.  westefzl,  westral 
Wa.  westfaln  h,  westveln  d,  weseplan  c.  4.  [en]  kam  cäUe.  sidi  nien  (7,  sich 
nit  c.  taln  Ab,  dal  BC,  tal  a,  toll  d,  dalon  c.  2030,1.  n^ehabetem  oA 
2.  von  erst  B,  nf  der  ferte  Cw.    4.  hi]  mich  A. 


—    312    — 

2031 .  Also  sprach  von  wilden  Kriechen     Wolf  her  Dieterich, 
'hab  er  dir  it  zu  leit  getan,     daz  rieh  an  im  kreftiglich, 
und  bluwe  in  umb  die  zene,     er  ist  ein  ungetruwer  man. 
ich  gelobete  ez  der  keiserinne,     ich  mus  in  lebent  han. 

2032.  Do  Wahsmut  ersach  daz  sin  bruder     was  nider  geschlagen, 
er  gieng  für  Wolfdieterich     und  wolt  sich  ergeben  haben. 
Hache  schlug  in  mit  dem  swerte,     daz  er  zu  der  erden  kam. 
'Ach  du  ungefiige,     er  ist  ein  biderman.* 

2033.  Do  der  zweier  künige     fehten  was  gelegen, 

do  rihte  sich  uf  die  fltlhte     maniger  küner  tegen ; 
wanne  daz  hopt  geliget,     so  ist  der  strit  ergan, 
also  bezwang  die  zwen  kunige     der  userweite  man. 

2034.  Er  forte  sie  gefangen     in  die  bürg  hindan, 
und  leite  sie  besunder,     der  userweite  man. 

man  gab  in  essen  und  trinken,     also  in  gemesze  was, 
Wolfdieterich  der  werde     kuute  wol  gefügen  daz. 

2035.  Mit  sinen  fienden     er  wunders  vil  begieng, 
die  tursten  in  dem  lande     er  alle  do  gefieng. 

Sie  musten  im  do  sweren     und  sin  erbe  wider  lan. 

des  getorsten  sie  sich  nit  weren,    sie  musten  im  werden  undertan. 

2036.  Do  suchte  man  die  wunden     die  dennoch  mohten  genesen, 
die  wurden  wol  verbunden,     also  wir  ez  hören  lesen, 

die  toten  alle  gliche     man  auch  uf  hub, 

sie  weren  arm  oder  riebe,     nach  eren  man  sie  begrub. 

2037.  Alerst  Wolfdieteriche     in  ganzen  fröden  was, 
alles  sines  leides     der  herre  do  vergas. 

Nun  han  ich  überwunden     zu  Kunstenopel  alle  mine  not, 
wer  mir  min  lieber  meister     numme  nit  gelegen  tot.' 

2081.  Die  Strophe  fehlt  ad.  2.  hat  B.  [zu  leit  Ü]  AB,  Bluwe  in  umb 
die  zene,  tagen  lobelich  hc.  3.  Slach  in  nit  zu  tode  und  rieh  din  zom  dran 
w.  4.  leben  lan  ÄBhc.  lebent  han  C.  2082,1.  Der  junge  kunig  Wasmut 
sorget  umb  sin  leben.  2.  er  lief  an  Wolfd.  und  wolte  sich  ergeben  w,  3. 
Do  bevalch  in  Wolfd.  Hachen  dem  künen  man  «?.  4.  B,  Hache  dem  tu 
(du  dem  C)  gefuge  AG.  Hache  den  bint  gefuge  ab;  fehlt  c.  Hacke  in  do 
in  sine  warsame  nam  d.  2038,1  w.  Do  die  zwen  künige  do  warent  ge- 
legen W.  2084,2.  und]  man  w.  die  zwen  kunen  man  w,  3.  man]  und.  4. 
W.  heimeliche  gebot  doch  daz  w.  2035,2.  [alle]  A,  4/5.  gen  dem  usur- 
welten  man  BC.       2037,4.  newr  nit  B.  Wan  das  m.  1.  m.  ist  g.  C. 


—    318    — 

2038.  Do  hies  er  einen  pÜEtffen  bringen,     hören  wir  noch  sagen, 
der  im  messe  solte  singen,     also  ez  begunde  tagen, ' 
also  tet  man  messe    Tor  manigem  werden  man 

ob  sant  Johans  alter,     der  was  so  wunsam. 

2039.  Do  blickt  er  nber  den  alter,     do  sach  er  einen  sark, 
do  sprach  Wolfdieteriche     der  werde  forste  stark : 
Ver  lit  also  nahe     dem  lieben  Tater  min 

Tor  sant  Johans  alter?     der  mag  wol  ein  lieber  tote  sin. 

2040.  'Ez  ist  üwer  meister,     den  ir  verlorn  hant, 

den  hieszen  uns  die  künige    also  schon  begraben.  - 

Do  sprang  Wolfdieteriche     zu  dem  sarke  dar, 

do  zerzerrete'er  daz  uberlit     obenan  daran  vil  gar. 

2041.  Do  vant  er  einen  meister     dennoch  ganz  uberal,     f 
also  er  was  gelegen     nider  hin  zu  tal. 

er  zuckte  in  an  den  arm     zu  der  selben  stimt : 
Volte  got,  lieber  meister,     und  werestu  gesunt.' 

2042.  Do  sprach  Hache  der  küne:    'land  ligen  den  zügbart; 
nun  was  im  hie  uf  erde     lützel  guts  gespart.' 

Er  sprach :  'owe  Hache,     "^erestu  nit  der  sun  sin, 

ez  gienge  dir  an  daz  leben,     daz  du  schiltest  den  meister  min. 

2048.  Wölte  got  von  himel,     daz  ich  selber  were  tot, 
e  daz  mins  meisters  sele     solt  liden  kein  not. 
e  daz  ich  hinnen  rite,     sprach  der  werde  man, 
so  mus  ich  versuchen,     ob  ich  im  gehelfen  kan.' 

2044.  Do  fielen  sie  an  ir  fenige     die  userweiten  man, 

sie  baten  got  von  himel,     wie  ez  umb  sin  sele     er  getan. 

Schier  kam  eine  stimme,     also  er  es  mit  bete  erwarb : 

'  herre,  warumb  verferend  ir  min  sele,      und  ich  so  kurae  erstarb  ? 


2039,1.  den]  einen  W.  2040,1.  den  uch  die  kunige  haben  tr.  2.  Also 
herliche  dareh  sin  truwe  begraben  w,  4.  [er]  A,  2041  fehU  W  (und  Y). 
2042,1.  zockbart  B.  zngebert  C,  zigebart  w.  2.  Ja  im  was  uf  der  erden  C. 
—  beschert  BC.  2048,2.  sol  A.  fsolt]  lyfcte  C,  3.  E  wir  hinnen  varen 
zu  rnwen  w.  4ß.  wie  es  umb  sin  sele  si  getan  Bw.  2044,1.  Er  fiel  an 
sin  feine  er  und  «ine  man  w,  2.  Sie  baten  got  wie  ez  were  u.  s.  s.  g.  tr. 
3.  also]  daz  A.  gebeto  w.  do  erwarb  A.  4.  [Herre  W]  w.  Waz  verserent 
ir  w»  yerfert  ir  B.  verserend  AC. 


/ 


—    8U    — 

2045.  'Sag  mir,  lieber  meister,    wie  ioh  dir  gehelfea  kaiu 
'Frampt  mir  sibeiuig  messe    mit  reinem  (^er  fixm« 
do  mit  werdent  sibenzig  seka    uad  minu  kint  erlo^t^ 
wir  hatten  zu  uwem  henden    ie  so  grossen  trost«' 

2046.  Do  hies  er  hundert  priester    balde  bringen  dar, 
die  sungen  hundert  messe    mit  reinem  op&r  klar. 
Also  die  messe  wurden  gesungen    und  die  segen  getan, 

do  gieng  er  über  den  sark,    do  er  sinen  meister  bette  gekuu 

2047.  Do  fand  er  daz  geheime    wis  nberal 

also  ers  bette  geleget    ^st  nider  hin  zu  taJL 

er  zuckt  daz  bopt  an  den  arm    und  kust  es  an  den  munt : 

'der  mich  durch  din  sele  it  bltet,     ich  gewer  im  zu  stomt.' 

2048.  Do  besazte  ex  das  lant    mit  mftnigem  werden  man. 
sie  hielten  ez  i)i  eren.    Do  für  et  Ton  dan 

wider  gen  Garten    mit  dem  gesinde  her. 

Den  ir  mage  waren  erschlagen,     die  betten  grosze  ser. 

2040.  Wie  balde  die  keiserinne    im  engegen  gieng. 

Wolfdieterich  iren  herren    sie  tugentiich  enpfieng. 
Do  enpfieng  in  also  schone    manig  frowe  wolgetan ; 
den  ir  frunt  wider  kamen,     den  was  ez  zu  fröden  ergan. 

2050.  Do  fragte  die  keiserinne    nach  den  künigen  lobsam, 
die  enpfieng  von  ersten    die  frowe  wolgetan; 
Do  sprach  Wolfdieteriche :    'ir  band  wider  mich  getan, 
daz  ir  enpfahend  min  finde    und  min  fründe  lassent  stau. 

2051. '^Han  ich  dann,  lieber  herre,     wider  uch  getan, 
daz  wil  ich  büszen,     so  ich  aller  beste  kau.' 
So  enpfahent  mir  besunder     min  zehen  dienstman, 
so  haut  irs,  schöne  frowe,     alles  wider  tan.' 

2052.  Wie  balde  die  keiserinne     in  engegen  gieng, 
die  diener  sie  besunder     gütlich  enpfieng. 


2045,1.  Nu  sagent  mir  1.  m.  wie  ist  ez  umb  uwer  sele  getan  w,    2.  8o 
frumt  10.  messen  ir.  [reinem]  0.  fron  B]  wolgetan  AG]  dan  a,  clor  d,  fMi  c 

3.  wir  A]  Die,  Sie.        2046,2.  messen  Gw,     3.  warent  w,  der  segen  Cw. 

4.  er  zu  dem  sarke  w,  2047,1.  wis  schon  uberal  w,  2048,4.  hetten] 
litten  BC,  2049,2.  —  riehen  •—  liehen  A,  3.  in  vor  manig  A  4.  [wi- 
der 0]  AB,  2051,1.  Sie  sprach  L  h.  han  ich  dann  w.  u.  g.  TT«?.  2. 
büszen  AI  wider  dienen  Otc,  wider  tan  B, 


—    316    — 

Sie  helste  sie  und  kuste  sie    und  fort  sie  mit  ir  in/ 
sie  sazte  sie  uf  ein  gesidel    und  schankte  in  klAnen  win. 

2053.  Do  ruweten  die  wegmüden    bisz  uf  den  nünden  tag, 
daz  man  der  herren    wol  mit  flisze  pflag. 
Wolfdieterich  nach  den  zwen  kttnigen    fragen  do  begaa : 
Vo  sind  nun  min  brUderp     sie  rnUszen  daz  hopt  yerlom  baa* 

2054.  Den  Ion  den  sie  kand  rerdieneti     der  mus  in  werden  bMu* 

Sie  müssen  amen  daz  sie  haben  geqwelt     die  lieben  diener  min, 
und  minen  meistere,     den  ich  verlorn  habe, 
des  wil  ich  in  die  böpter    heiszen  schlahen  abe.' 

2055.  Do  sprachen  alle  gliche    sine  dienstman. 
'Nein,  lieber,  herre,     daz  wer  nit  wol  getan, 

sie  waren  dann  in  dem  strite  erschlagen ,      das  möhte  mit  gefuge 

«  sin.' 

do  besanten  sie  balde     die  edel  keiserin. 

2056.  Do  kam  yil  schiere  gegangen    die  keiserin  lobsam, 
do  sprachen  alle  gliche     sine  dienstman: 

'unser  herre  wil  verderben     erst  die  brüder  sin. 
sehent  ob  irs  mügent  erwenden,     edele  keiserin/ 

2057.  Do  sprach  die  keiserinne :    'daz  wil  ich  gerne  tun, 
ich  getruwe  wol  zu  erwerben     frid  und  sun, 

daz  er  in  an  dem  libe     tut  kein  leit, 
und  sie  lat  riten     die  tegen  unverzeit.' 

2058.  Sie  gieng  mit  groszem  jamer    ftlr  den  herren  stan« 
er  fragte  sie  waz  ir  were,     do  sprach  die  wolgetan : 
'mir  mag  wol  truren  zemen.     die  do  selten  wesen  min, 
den  wend  ir  daz  leben  nemen,     davon  mus  ich  trurig  sin. 

2059.  Ez  sind  uwer  brüder  beide     die  ir  mir  bettend  geben, 
ir  getatend  mir  nie  so  leide,     nemend  ir  in  daz  leben, 


2053,1.  tegen  müde  C,  weigant  B.  2.  [wol  C]  AB,  3.  An  dem  nunden 
morgen  sprach  Wolfdieterich  w.  4.  [mussent]  Ä»  Wo  s.  min  hr.  beide,  sie 
amentz  sicherlich  w.  2054,1.  Daz  sie  hant  begang^  der  Ion  wirt  in 
schin  w.  2.  eramen  C,  engelten  B,  geqwel  Ä]  betrübet  C.  Daz  sie  mir 
hant  gefangen  die  dienstlute  min  w,  3.  So  gar  on  alle  schulde;  daz  ich 
verlorn  habe.    4.  Min  meister  des  wil  ich  in  heissen  alahen  die  höbet  abe  w. 


—    316    — 

hie  in  minem  lande,     des  müste  ich  laster  han ; 

wir  han  sin  umer  schände,     ez  wer  denn  in  dem  strite  getan. 

2060.  Wend  ir  mich  nnn  eren,     so  müszent  ir  sie  laszen  leben, 
nnd  müszent  den  herren     iru  lant  wider  geben, 
daz  sie  mügen  leben     also  fOrsten  wol  anstat/ 
Do  mnste  er  geweren,     daz  in  die  frowe  bat. 

2061.^Wenne  daz  sich  nieman     mit  dem  besten  rechen  sol, 
so  betten  sie  den  dot     an  mir  yerschnldet  wol, 
sie  triben  mich  on  schulde     von  dem  erbe  min, 
und  verderpten  mir  minen  meister     nnd  fiengen  die  süne  sin. 

2062.  Daz  wil  ich  durch  got  und  uch     alles  faren  lan.' 
do  hies  er  die  kunige     do  für  sich  gan. 

er  leich  in  lant  und  bürge     und  schicket  sie  von  dan. 
Sie  gesatzten  sich  nummer  mere     wider  den  werden  flitn. 

Aventure,  do  Wolfdieterich  zu  einem  keiser  wird  und  zu  Rome  gekrönet. 

2063.  Er  hies  einen  hof  gebieten     der  fürste  lobsam. 
do  kam  uz  den  dieten     manig  werder  man ; 
wer  von  dem  riebe     je  it  zu  leben  gewan, 
harte  herlichen     er  zu  Grarten  geriten  kam. 

2064.  Ein  jeglich  forste  kam     herlich  und  sine  man, 
sie  fürten  in  gen  Bom     den  fürsten  lobsam, 

do  ward  er  gekrönet     also  man  noch  künigen  tut, 
daz  lant  ward  geschönet     von  siner  tugent  gut. 


2059,4.   Und  wer   och   uch   ein  schände,    ez   wer   weger  in   d.  —  w. 
2060,5— 8  «7.  Er  sprach  vil  schöne  frowe      des  sint  gewert  von  mir, 

Sit  so  gros  ist  uwer  truwe     und  umb  ir  leben  so  rehte  begir, 
sit  ich  uchs  han  gelobet      so  wil  ichs  nit  abegan, 
e  das  ir  so  lange  tobet,      ich  wil  sie  genesen  lan. 
2061,1.   beysten  C.   Sit  daz  sich   mit  dem  wirsten  nieman  rechen  sol  w. 
2062,1.  —  durch  gots  willen  und  durch  uch  fam  lan  w.        2063.  Abschnitt 
AC  und  Y.  Ayenture  wie   das  W.  zu  rome  gekrönet  ward  nnd  herzoges 
berchtunges  süne  berait  und  er  in  wiber  gab  (7.    2.  dieten  ab]  landen  AB, 
Lamparten  d.  kam  zu  hof  geriten  Cc,     3.  wer  Cw]   der  AB,  [it  w\  W, 
5—8  w.  Er  enpfieng  sie  wol  nach  eren,      waz  ir  gen  Garten  kom; 
sie  lobetent  in  zu  herren,      er  duht  sie  also  from, 
daz  sie  gewillicliche      sworen  in  sin  gebot, 
daz  sie  ez  algeliche      leistent  unz  au  iren  tot. 


—    317    — 

2065.  Sie  faren  wideu  gen  Garten,     do  betten  sie  kurzwile  vil, 
do  mohte  man  wol  warten     manig  ritterspily 
buhieren  nnd  stechen     Yor  dem  forsten  her. 

man  sach  da  zerbrechen     manig  starkez  sper. 

2066.  Do  Wolfdieteriche     under  der  kröne  sas, 
zu  der  keiserinne     sprach  er  frölich  das : 

wiste  ich  wer  mir  in  der  weite     ie  kein  dienst  hette  getan, 
dem  weite  ich  ez  letzt  danken/     sprach  der  warde  man. 

2067.  Do  gedaht  er  gen  Terfise     der  fürste  lobsam, 
waz  im  des  burgers  tohter     zu  liebe  het  getan, 
daz  seit  er  der  keiserin     alle?  sammet  gar. 

Sie  sprach :  ^lieber  herre,     so  sendent  nach  ir  dar. 

2068.  Waz  ir  habent  gelobet  derheren,     daz  sullent  ir  war  lan, 
ez  zimet  wol  uwern  eren,     fdrste  lobsam. 

sölte  sie  joch  zu  wibe     uwer  diener  einer  nemen, 
an  geburte  an  libe     möhte  sie  im  wol  gezemen.* 

2069.  Do  hies  baldo  springen     der  fürste  lobsam, 
und  für  sich  bringen     den  grafen  Hartman. 

Do  sprach  Wolfdieteriche,     der  werde  fürste  her: 
du*8olt  min  böte  werden     zu  dem  bürger  Wernher. 

2070.  Da  hin  gen  Terfise     und  sag  siner  tohter  lobsam, 
dich  habe  dar  gesendet     der  eilende  man, 

dem  sie  do  gebe     den  vehen  mantel  klar ; 

waz  er  ir  habe  geheiszen,     daz  well  er  ir  laszen  war.' 

2071, 'Daz  tun  ich  vil  gerne,'     sprach  der  grafe  Hartman, 
mit  zwölf  siner  ritter     schikt  er  in  von  dan. 
Er  warb  die  botschaffc  gerne,     also  in  sin  herre  bat, 
do  ilt  er  also  balde     gen  Terfis  in  die  stat. 

2072.  Er  erbeiste  von  dem  rosse     er  und  sine  man, 

er  gieug  gezogenlichen     für  die  junkfrowen  stan. 
Vissent  ir,  junkfrowe,     warumb  wir  her  sint  gesant  ? 
^nein  ich,  sprach  die  schöne,     ir  tund  mir  ez  denn  bekant.' 


2065,1*  do  was  k.  BC.  2.  [wol  C]  Ä,  3.  Tomieren  mid  rennen  w, 
4.  Wer  ritterschaft  kont  erkennen  der  gert  ir  do  nit  mer  to,  2068,1.  den 
herren  TT.  2.  Sie  ist  wol  wert  der  ereil  w.  8.  sie]  ich  Ä.  —  einen  A. 
4.  sie]  ich  A,       2070,8.  also  klar  A,       2d71,2.  kert  er  von  dan  JBC. 


—    818    — 

2073.  'So  irü  iofa  dz  wA  sagen,    junkfröwe  wolgetan, 
uns  hat  hergesendet    der  eilende  man, 
dem  ir  do  gabent     den  yehen  mantel  klar, 
waz  er  nch  hat  geheiszen,     daz  wil  er  neh  laszen  war.' 

2074. 'Nun  dank  im  got  rem  himel,     sprach  die  sohOne  Amie, 
und  müse  in  behüten     den  edelfi  ritter  frie, 
daz  er  äiin  armen  meide     nit  rergessen  hat 
in  sim  üeb  und  in  sinem  leide.'     Sie  gieng  in  eine  kemenat, 

2075.  Sie  nam  hundert  mark    des  liebten  goldes  rot, 
sie  gab  ez  dem  grafen:    'daz  si  uwer  botenbrot/ 
und  gab  jedem  ritter    drier  hende  kleit : 

'dankend  üwerm  herten  d^  tugende     die  er  an  mich  kat  geleit.* 

2076.  'Daz  wil  ich  tun  vil  gerne,    jnnkftowe  lobsam, 
sölt  ich  ez  verbem,     sprach  der  grafe  Hartmann, 
so  tet  ich  einem  feigen     manne  wol  gelich ; 

ich  sol  ez  billich  zeigen    ror  dem  fürsten  rieh.' 

2077.  Do  hies  die  schöne  Amie    bereiten  einen  wagen, 
mit  siden  wol  bedecket,     mit  golde  wol  beschlagen, 
obenan  in  den  knOpfen    lag  manig  edel  stein, 

der  uz  dem  wegen  golde    gar  herliche  schein. 

2078.'Neina,  lieber  vater,     sprach  die  schöne  Amie, 
besende  dine  beide,     waz  der  guten  sie ; 
bring  mich  erlichen     dem  edeln  fürsten  dar, 
daz  man  unser  mit  eren     müge  nemen  war.' 

2079.  Do  sante  der  burger    wite  in  sinen  gewalt, 
aht  hundert  beide     gewan  er  do  yil  halt 
mit  verdeckten  rossen    uf  den  witen  plan, 
do  fort  er  sine  tohter    herliche  von  dan. 

2080.  ürlap  nam  der  grafe,     voran  er  do  reit, 
daz  er  sinem  herren    die  mere  vor  geseit. 


2074,8-  miner  C,  mir  c,  mich  d.  megde  aUe,  2074,2.  grafen  starke. 
2076,4.  idl  iril  die  gäbe  aeigen  w.  2077,1.  ekien  B]  manigen  Cw,  .mäßi- 
gen 8eh4n«i  A.  2  0,  Ifit  golde  «nd  mit  silber  w.  b.  AB.  4.  [wegen] 
C,  (golde)  A.  2078,2.  diner  A.  2080,1.  gr^e  Gartmann  AB.  vonoi 
hin  AB.    1  vor  €?  bi  der  lit  ABw. 


—    »lÖ    — 

do  er  kam  gen  Gai^n    er  ^rbeiiltel«^  zu  ka^t, 
er  lief  uf  den  palast,     do  er  den  f&rsten  ftmt« 

2081.  Do  in  Wolfdieteriche     erste  ane  saeh, 

er  enpfieng  in  schone,     er  dankte  im  und  sprach : 
'nun  dar,  lieber  herre,     ich  han  follenbraht  uwer  fart, 
daz  sehent  an  der  gäbe,     die  mir  von  der  megde  wart. 

2082.  Hundert  mark  goldes  hat  sie  mir  zu  botenbrot  geben^ 
ich  gesach  nie  keins  burgers  tohter  so  herliche  leben, 
alle  mine  ritter    hat  sie  so  schone  bekleit, 

und  hies  uch  dianken  der  eren,     die  ir  an  sie  hant  g^leit/ 

2083.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    'hastu  aber  it  vemumen, 
wenn  die  junkfrowe     zu  hofe  welle  kumen  ? 

so  sullen  wir  herliche     gen  die  megd^  gaben, 

mit  hertem  bnhieren     sullen  wir  die  schöne  enpfahe».' 

2084.  Er  sprach :  \i\  lieber  herre,  sie  koment  nach  mir  her 
mit  aht  hundert  beiden,     ja  ist  ir  also  ger, 

wie  sie  herliche     kume  her  zu  hofe  gefatA, 

an  Silber  und  an  golde     gesach  ich  nie  minner  spam/ 

2085.  'Woluf  ir  herren  alle,'     sprach  Wolf  her  Dieterich. 
do  bereiten  sich  mit  schalle     die  beide  löblich, 
mit  fUnfhundert  se&ilten     er  in  engegen  reit, 

die  ritterschefbe  spilten     Tör  der  schönen  meit. 

2086.  Do  sie  kamen  also  nahen,     daz  sie  einander  sahen  an, 
do  sach  man  zusamen  gaben     manigen  werden  man, 
mit  den  starken  scheften    maniger  uf  den  andern  stach 
mit  ritterlicher  krefte ;     hei  waz  man  sper  zerbraeh ! 

2087.  Do  wplte  auch  buhieren     Wolf  her  Dieterich, 
do  wolte  sin  nit  geruchen     kein  ritter  löblich. 

sie  sprachen :  'vil  lieber  herre,    uwer  gert  hie  nieman, 
wir  wissen  wol  wie  ir  tatent    dem  grafbn  HetmaUr 


2080,3.  er  erb.  von  dem  rosse  zu  hant  TT.  do  ging  er  zu  hant  w. 
2081,2.  und  dankte  Ä.  3.  vollendet  BCw.  2088,3.  daz  wir  gen  ir  gaben 
und  ander  mine  man  t»,  4.  daz  wir  sie  also  «npfahen  das  vir  sin  efe 
han  w.  2088,3.  Qo  io]  IT.  2086,3.  maniger]  einer  Bö.  4.  man  ji.)  ma- 
nig  BC.       2087,4.  w.  ir  dem  grafen  band  getan  W. 


—    310    — 

'^,(nr  7  ^*  ^^^""^       %  dünkte  sinen  aoker,     bis  er  das  her  brach  durch, 

mit  manigem  Kriecheit  wacker,     den  er  leite  in  die  Jgvt^« 

2020.  Herbrant  der  küne     mit  sinen  bradem  gar 

begunde  breöhen  mit  kreften     durch  der  Kriechen  schar, 
nf  dem  anger  breite     ward  yon  im  grosz  der  (al, 
vil  manigen  sie  do  leiten    tot  nider  of  daz  wal. 

2021.  Die  Kriechen  sich  faste  werten,     daz  daz  feit  erdos. 
Herbrant  uf  sie  kerte     mit  starken  schlegen  gros. 

Die  schilte  begrmd  er  howen    nnd  ouch  die  liebten  beim, 
do  mohte  man  schowen    manigen  ritter  in  dem  melm. 

2022.  Wolfdieterich  der  gewere     tet  in  auch  ungemach; 
sin  lieben  dienere     er  vor  im  fehten  sach. 

mit  iren  scharpfen  ecken    hewen  sie  wunden  wit, 
des  begunden  sie  tot  lecken    yil  manigen  an  der  zit. 

2023.  Wolfdieterich  der  küne     beide  schlug  und  stach 

uf  der  beiden  grüne,     manigen  heim  er  ouch  zerbrach. 

do  machte  er  daz  maniger    do  vil  lute  schre, 

des  hülfen  im  sin  diener,     daz  sie  fielen  also  der  sne. 

2024.  Wolfdieterich  den  twallen    in  dem  strite  schankt, 
zu  haut  muste  fallen,    wen  er  domite  trankt. 


2019,4.  [er]  A,  den  er  dot  leit  in  J?.  an  die  w,     2020,1-  der  junge  w. 
2.  Er  brach  do  an  den  standen  ii'.    4.  leiten«;]  fallen  W,       2021.  Dafiirw, 
Do  begunde  sere  stritea      Herbrant  der  kune  man, 
Do  slug  er  wunden  wite      daz  das  blut  daroa  ran, 
Die  helme  er  erschalte      mit  ellenthafter  hant 
Manigen  kriechen  er  do  valte      nider  uf  das  lant  w* 
2022,3.  ecken  w]  swerten  W.  hewen]  slugen  BCtc,     4.  Des  begunde  tot 
ligen  maniger  W, 

5—8  w,  Wolfdieterichs  beide  gemeine      kündekliche  striten, 
Ir  siege  waren  nit  kleine     ir  wafen  sere  snit^i, 
Yil  manig  krieche  werde      von  in  yerhowen  wart, 
daz  er  fiel  zu  der  erden      und  für  des  todes  fart. 
2023,3.  [do]  Ä. 

5—8  w,  Wolfdieterich  der  gute      tet  den  kriechen  grossen  schaden, 
Sie  musten  in  dem  blute      über  iren  willen  baden, 
er  begunde  sie  begiessen,      daz  mangem  ward  so  beis, 
der  do  muste  nider  schiessen      tot  in  den  kalten  schwele. 
2024,1.  twalen  AC,  walen  B.  twalm  a,  talen  h.  schanket  C,  sdianckt  B, 
schante  d,  stackt  A,  fMi  o.    2.  muste  er.  trang  A*  getrante  h,  geranck  a. 


-all- 
er murt  onch  ligen  soUafeni     daz  er  wm  schiere  tot« 
Daz  trank  was  sin  wafen,     der  schlaf  die  grosze  not. 

2025.  Yon  siner  scharfen  schniden    den  Kriechen  we  geschach, 
sie  mästen  kommer  liden ;     maniger  schrei  lute  ach. 
waz  «r  VC  mokte  erlangen    Wolfdieterich  dar  heit, 

die  mnsten  schiere  fallen    nider  uf  daz  feit« 

2026.  Hache  der  junge    mit  eUenthafter  haut 
falte  manigen  Kriechen     nider  uf  daz  laut ; 
er  begunde  sie  lupfen    alumbe  und  uberal 

und  uz  den  setteln  sohupfeni     daz  maniger  fiel  zu  tal. 

2027.  Er  begunde  howen    vor  den  sturmfan, 

do  sach  man  vor  im  fallen  manigen  künen  man. 
Also  der  künig  Wahsmut  die  überkraffc  ersach, 
er  bot  dem  fürsten  die  hende,     nu  hörend  wie  er  sprach. 

2028.^Bi8tu  Wolfdieterichet    so  söltu  mich  lassen  leben, 
ich  wil  min  swert     aiji  dine  gnad  ergeben, 
an  dinem  eilende     ich  nie  kein  schuld  gewan, 
des  soltu  an  den  ziten     mich  hie  genieszen  lau. 

2029.  Do  sprach  der  künig  Böge,     also  ein  ungetruwer  man: 
Ven  heiszestu  Wolfdieterich  ?     daz  mus  mich  wunder  han. 
Es  ist  ein  ungetruwer  grafe     gebom  von  Westefaln^ 

wie  faste  er  sich  nun  weret,     er  enkan  sich  emern  taln. 

2030.  Mit  ufgefassetem  schilte    wolt  er  in  laufen  an, 

do  begegent  im  am  erste    HaQhe  ein  werder  man. 
Er  schlug  den  könig  Böge     das  er  zu  der  erden  kam ; 
'Neina,  helt  Hache,     du  sölt  in  leben  lau.' 


2084,i.  Das  A]  Der  BCw.  die  Bw.  sin  ÄC,  Die  Strophe  fMi  in  o,  ist 
in  d  idl^  geändert.  2025,1.  beischaefa  hc.  4.  TJmb  die  wm  es  ergangen^ 
sie  wordent  alle  gefeit  w.  2026  fehlt  w,  3.  sie]  die  kriechen.  2027,1. 
Yor  den]  doria  den  B,  gen  dem  0.  Er  was  mit  siegen  kaaen  gein  sinen 
brüd^m  dan  w,  2.  So  wart  der  lip  genumen  manigem  werden  man  w. 
4.  dem  f&rsten]  im  TT.  Daz  swert  bot  er  dem  fürsten  gut  w.  2028,2. 
So  wil  ich  w.  4.  d.  s.  mich  an  dlsen  z.  W.  2029,3.  wesieüal,  westral 
Wa,  westfidn  b,  westvaln  d,  weseplan  c.  4.  [en]  kaa  ciUe.  sidi  nien  C,  sich 
nit  c.  taln  Ab,  dal  BC,  tal  a,  toll  d,  dalon  c.  2030,1.  nfigehabetem  ad. 
2.  von  erst  JB.  uf  der  ferte  Cw.    4.  in]  mich  A. 


^iv«/  ?Vw4w 


—    322    — 

2102.  Die  zwene  Berhtwin,     und  der  junge  Alebrant, 
den  tat  er  truwe  sohin ;     Sahsen  und  Brabant 
gab  er  in  zu  lone     umb  ir  arbeit, 

er  lonete  in  also  schone     der  forste  unverzeit. 

2103.  Dennoch  was  ir  fiere,     die  er  do  sant, 

der  edel  ftlrste  ziere     do  hin  in  Eriechenlant, 
do  waren  sie  gewaltig     bisz  an  iren  tot, 
er  lonete  in  drifaltig     nach  irer  groszen  not. 

2104.  Do  nun  Wolfdieteriche    gegab  und  geleich 
den  herren  die  riebe     und  niement  nit  verzeich, 
urlap  sie  do  gerten     heim  in  iru  laut, 

vil  gerne  er  sie  gewerte,     die  herren  er  gemant, 

2105.  Daz  sie  stete  hielten     alles  sin  gebot 

und  rehtes  gerihtes  wielten     und  armer  lute  not 
zu  allen  ziten  wanten     und  waz  daz  rieh  gienge  an, 
daz  swuren  sie  alle  sante    und  füren  do  von  dan, 

2106.  Jeglicher  heim  zu  lande     und  hettenz  in  eren  gar. 
Wolfdieterich  on  schände     dennoch  wol  zweinzig  jar 
lepte  mit  eren     bi  der  keiserin, 

bisz  er  bi  der  hqren    gewan  zwei  kindelin. 

2107.  Die  hies  man  tofen  getrate,     daz  eine  was  ein  maget, 

die  hies  man  Sidrat,     also  uns  daz  ist  gesaget.  -^  ^r^:-**^  ÄVin^ 

daz  ander  was  Qin  knabe     also  wunneglioh,  ^ 
den  hies  er  nach  sinem  vater     Hugdieterich. 

2108.  Man  zoch  sie  lieb  und  zarte^   die  kint  beide  sant. 
die  wile  hette  zu  Garten^  bi  dem  künen  Herbrant 

2102,1.  Die  zwen  B]  Diechtwin  und  0,  Liehtwin  und  Ä.  Der  fanffce  (cd* 
£&rste  ad)  der  hies  Berhtwin  der  sehste  Alebrant  w.  2.  Bravant  A.  brabrant  &. 
2102,4.  tusentfaltig  to.  [nach]  w,  2104,2.  Wer  im  het  gedienet,  dem  er 
nit  verzei  B,  4.  genant  A]  mant  BCw.  2105,2.  reht  gerihte  be.  3.  wan- 
deln Ä,  Wandel  B.  4.  [sante]  Ä,  il06X  hielten  es  O.  2107,2.  um 
dis  buch  noch  saget  G. 
1,2.  Di  his  man  taufen  balde      daz  ain  ain  maget  zart, 

Di  wart  nach  irer  muter      genennet  libegart.  Y. 
3.  kHebelin  w.    4.  dem  vater  sin  w,        2108,1  w.  Do  zoch  sie  die  Mnt  sa 
zart  hören  wir  noch  sagen  W.    2.  kttn^]  jungen  c.  bi  Herbrant  getragen 
W,  der  küne  Herbrant  äbd. 


^    323    — 

frow  Amie  einen  Bun  gewonnen,     der  ward  wite  erkaut, 
und  ward  so  wol  versunnen    und  hies  Hildebrant. 

2109.  Dennoch  gewan  sie  zwen  süne,     also  wir  vemumen  haben, 
der  ein#  hies  Nere,     der  ander  Eilsan, 

und  ein  tohter  schone,     die  hies  Mergart. 

von  der  kamen  die  Wülfinge     und  der  küne  Wolfhart. 

2110.  Die  mere  schuUen  in  dem  lande.     Wolf  her  Dieterich 
sinen  sun  durch  zuht  sande     Herbranten  sicherlich, 
daz  er  in  züge  nach  eren     den  jungen  tegen, 

daz  er  in  solte  leren     nach  der  forsten  siten  leben. 

2111.  Daz  tet  er  sicherliche     die  fürsten  beide  sant, 

den  kunig  Hugdieteriche     und  den  jungen  Hiltebrant, 

in  groszen  zühten  waren     lerte  er  sie  beide  sant, 

daz  sie  zu  iren  jungen  jaren     wurden  helde  zu  der  haut. 

2112.  Er  lerte  sie  wite  springen     und  schieszen  den  schaffe 
und  wie  man  solte  ringen     nach  prise  und  ritterschaft. 
Des  wurden  sie  gewiset     wol  zu  ir  haut, 

daz  sie  wurden  gepriset     ftir  helde  durch  das  laut. 

Aventure  do  die  keiserin  starb  und  Wolfdieterich  in  ein  kloster  wolt  farn. 

2113.  Do  Hugdieteriche     kom  in  daz  zwölfte  jar, 

do  verschiet  die  keiserinne,     daz  ist  endlichen  war. 


2108,3.  frow]  die  schöne  c.  Mit  amie  6.  Ime  ad.  [gewunnen]  BC.  daz 
ist  uns  wol  bekant  w,  4.  [wol]  \il.  man  hies  in  w.  2109  fehlt  w  (siehe 
oben  2098  und  unten  2111).  4.  Y  1989.  Von  ir  die  Wulfing  kamen  Wolf- 
win  und  auch  Wolfhart.  2110,1.  erschuUen  0.  Mit  wizen  in  ad,  Sit  wit 
den  in  den  laut  h,  Sit  wit  in  die  land^c.  Wolf[her]d.  W,   der  herre  W.  0. 

3.  d.  j.  t.  0]  darumb  ward  er  im  gegeben  ÄBw.     4.  daz  er]  und  C,  siten 
fehlt  Ä.      2111,1.  den  f.  beiden  Ä,    3.  [waren]  BC.  sie  waren  a.  er  lerte  Aw. 

4.  Ünder  iren  zwölf  jaren,  daz  sie  mit  ir  hant  w.       2112,1.  Kundent  sprin- 
gen schirmen  w. 

5.   Man  zoch  sie  zageheit  frije      also  wir  hören  sagen 
Die  wile  het  Amije      bi  Herbrande  getragen 
Zwen  süne  here,      der  eine  hies  Elsan, 
der  ander  der  hies  Nere,      also  wirz  yernumen  han. 
9.   Die  och  helde  waren      instrite  küne  und  halt, 
die  in  iren  jaren      wurdent  mit  eren  alt. 
Die  betten  eine  swester  zart,      also  wir  es  hant  vemumen. 
Die  hies  Mergart,      von  der  Wolfhart  ist  kumen.  w. 

2118.  Abschnitt  AB  (wie  T).  üeberschrift  mtr  A.    2.  keiserin  rieh  W,  sin 

muter  w. 


—    324    — 

do  bestattet  man  zu  der  erden    die  edel  frowe  gut, 
Wolfdieterich  nam  zu  im  sin  sun,     und  wart  trurig  gemut. 

2114.  Die  herren  in  dem  lande     man  zuriten  sach, 
sie  klageten  alle  sande     des  fürsten  ungemach. 
des  danket  in  also  schone     der  userweite  man, 
und  nam  sinen  sun     und  gieng  für  die  herren  stan : 

2115/Wissent  ir  herren  warumbe     ich  nach  uch  han  gesant? 
Ich  wil  des  landes  enberen    und  wil  büszen  daz  min  haut 
hat  min  zit  begangen,     ich  wil  in  ein  kloster  farn, 
ich  enweis  zu  leben  wie  lange,     ich  wil  die  sele  bewarn. 

2116.  Sit  mir  ist  erstorben     die  keiserinne  nun, 

so  wer  min  fröde  verdorben,     wenn  daz  mir  got  den  sun 

zu  eim  erbe  hat  gelaszen,     dem  befilch  ich  min  laut ; 

er  dunket'mich  in  der  maszen,     er  werd  ein  helt  zu  siner  haut. 

2117.  Er  sol  des  landes  kröne     an  miner  stat  nun  tragen, 

ich  befilch  in  uch  also  schone,     daz  ir  im  helfent  bejagen 

flirbaz  pris  und  ere,     also  ir  mir  haut  getan.' 

Do  sprachen  die  tegen  here :    'ist  denn  nit  anders  daran, 

2018.  So  sullen  wir  ez  tun  vil  gerne,     sprach  Hache  und  Herbrant, 
sit  ir  nit  wellent  enbem,     ir  wellent  üwer  laut 
geben  uz  der  hende     und  alle  römsche  rieh, 
so  sullen  wir  billiche     dienen  dem  künig  Hugdieterich.' 

2119.  Er  ward  do  gekrönet     also  man  künige  tut;  ^ 

daz  laut  wart  beschönet,     menglich  ward  hochgemut, 
denn  sine  dienere,     der  fröde  die  was  arm, 
wenn  der  fürste  mere     wolt  in  ein  kloster  farn. 


2113,3.  bestat  BG.  Vil  schon  man  sie  bestatte  also  man  noch  keiserin 
tut  w.  4.  gemut]  genug  C  Wolfd.  sin  helde  ladete  und  was  tr.  g.  w, 
2114,2.  [sande]  A,  sam  B.  gliche  0.  2115.  Hier  C  Abschnitt  und  lieber- 
Schrift:  Wie  W.  in  daz  closter  kam.  3.  min  zit  ahd.  min  tage  c,  fehlt  W, 
dafür  do  er  hat  B.  4.  enweis  nur  ac]  weis,  zu  leben  (lebende  ab)  wie 
lange  w,  wie  lange  ich  lebe  A,  Ich  lebe  wie  wol  ich  wolle  B.  Und  darinne 
leben  C.  2116,4.  er  werd  ein  w]  ein  BC,  einem  A.  2117,3.  [fürbaz] 
W.  fürbaz  des  riches  ere  w,  4.  herre  TT,  die  edeln  herren  w,  2118,3. 
alle  fehlt  A.  4.  Sie  swurent  alle  lande  H.  w.  2119,1.  den  kunigen  A* 
3.  [die]  W. 


—    325    — 

2120.  Sie  sprachen:  'owe  horre     und  ftlrste  hochgebom, 

uns  wirt  nun  fröde  ferre,     uns  dunket  wie  wir  uch  verlorn 

haben  also  garwe     als  ob  ir  werent  tot/ 

Sie  verkerten  ir  farwe     und  wurden  bleich  und  rot. 

2121.  Do  sprach  Wolfdieteriche :    'land  uwer  klagen  sin, 
ich  mus  sicherliche    besorgen  die  sele  min 

vor  dem  ewigen  falle     und  vor  der  helle  glut. 
mine  liepsten  diener  alle,     ir  sullent  sin  hochgemut. 

2122.  Ez  ward  nie  nit  so  starke,     ez  müste  ein  ende  hau.' 
Do  befalch  er  die  marke     allen  sinen  man« 

Die  wurden  bereit     zu  dem  selben  mal, 
manig  fQrste  reit     mit  im  gen  Titschal. 

2123.  Nun  wil  ich  uch  bescheiden,     also  mir  ist  geseit, 

ez  lit  zu  nehst  an  den  beiden     zu  ende  der  Kristenheit, 
daz  was  Sant  Jörgen  orden,     do  brudert  erj^ichjn^ 
do  kummer  ist  schin  worden     manigem  Sarrasin. 

2124.  Der  edel  fürste  gehure     ward  do  enknapt  /v>Jjt^  7-  ^3* 
vor  dem  kumture     und  auch  vor  dem  apt. 

Sie  lerten  in  den  orden,     den  edeln  flirsten  her. 

Daz  er  unser  bruder  ist  worden,     des  fröwen  wir  uns  ser, 

2125.  Der  kunig  von  römschem  riche,     des  sullen  wir  in  fröden  sweben. 
Do  sprach  Wolfdieteriche :    'ich  wil  min  swert  ufgeben, 

und  daz  ich  mit  minem  libe     nummer  geöuge  mine  kraft, 
man  welle  mich  denn  vertriben     uz  diser  bruderschaft, 

2126.  So  wil  ich  nit  versprechen,     ich  übe  aber  min  haut.' 
Vor  manigem  flirsten  freche     opfert  er  sin  sturmgewant 


2120,3.  gar  W.    4.  kartend  Ä.       2121,4.  [liepsten  C],  sint  nit  so  un- 
gemut  Cw. 
5—8.  Sie  sprachen:  lieber  herre,      wir  mügen  sin  nit  gelan, 

ez  ist  ein  gros  gewerre,      sullen  wir  uwer  ane  stan 

hie  in  disem  lande,      and  ir  noch  wol  ein  man 

sint  zu  uwem  banden,      sol  daz  sin  getan,  w. 
2122,4.  dischal  -B,  tischal  0,  tiscal  a,  tischgal  bc,   eiscal  d.  duschan  Y, 
2123,3(3.  dovon  die  Sarrasin  w,     4.  Vil  kumers  ist  schin  worden,  dovon 
bruderte  er  sich  darin  w.       2124,1.  enknappet  J.,  ein  krappt^,  getzappet    im^t^io»Ktß4Jh 
C  (oder  gegappet  undeutlich),    ein  knappe  w,     2.  Do  befalch  man  in  dem         /jfi^. 
Comentur  und  sunderli^  dem  apt  w,       2125,3.  geeyge  BC,  ge^ge  Äj  übe  w. 
2126,1.  [ich]  erhübe  A. 


—    326    — 

uf  sant  Johans  alter,     daz  was  von  golde  rot. 
Do  waren  sine  diener    nach  vor  leide  tot. 

2127.  Sie  wunden  ir  hende     und  weinten  alle  glich, 
der  klage  mohte  nit  hören     Hugdieterich, 

er  ftir  mit  sinem  volke     der  fürstö  in  römsche  lant, 
der  pflag  er  mit  eren,     also  uns  ist  bekant. 

2128.  Uf  in  begunde  horden     groszer  eren  vil. 
Wolfdieterich  in  dem  orden,     also  ich  uqh  bescheiden  wil, 
nit  wol  begunde  hagen,     do  man  die  spise  rieh 
begunde  für  tragen,     und  sie  teilte  so  gar  ungelich. 

2129.  Daz  begunde  in  erbarmen:    'ist  disz  ein  götlich  leben? 
sol  man  nit  den  armen     also  follenglichen  geben 

also  mir  und  den  besten  ?     suUen  wir  daz  himelrich 
verdienen  an  dem  lesten?     daz  ist  unmügelich. 

2130.  Ich  esse  die  sele     selber  in  minen  schlunt, 
daz  sie  lige  und  quele     an  der  hellen  grünt. 
Ich  trute  bessern  Ion    umb  got  verdienet  han, 

do  ich  rihte  under  der  kröne,     ez  mus  anders  ergan. 

2131.  Do  die  spise  ward  bereit,     er  schütte  sie  wider  zusamen, 
do  sprach  der  unverzeit :    'wir  sullent  in  gotz  namen 
teilen  vil  gliche,     Waz  wir  gutes  han. 

daz  ist  brüderliche,     so  mügen  wir  bi"  gotte  bestan.' 


2127,2.  nit  mer  gehören  BC.  Statt  dieser  Strophe  hat  w: 
1.  In  trehentent  die  ogen,      sie  weinten  alle  sant 

Wolfdieterich  tet  sie  frogen,      er  sprach  zu  in  zu  hant, 
warumbe  sie  daz  teten,      sie  selten  der  not  getagen, 
Sie  sprachen:  forste  stete,      wir  mügen  uch  nit  verklagen. 
5.  Und  solten  wir  alle  gliche      hundert  jar  leben. 
Sin  sun  Hugdieteriche      bat  im  do  urlap  geben 
mit  sinen  dieneren:      do  wart  es  schier  getan, 
zu  dem  fürsten  mere      menglich  urlap  nam. 
9.  Heim  zu  iren  landen      füren  sie  alle  glich, 
Do  zoch  Hiltebranden      und  Hugdieterich 
Herbrant  mit  eren,      die  beiden  lobesam, 
die  künde  er  wol  geleren,      also  er  beiden  wol  gezam. 
2128,2.  [in]  äer  orden  &,  den  orden  a.    3.  behagen  Gw.     4.  für  sie  A.  und 
man  sie  Aw,        2129,2.  die  spise  also  W.  also  gliche  koste  geben  w.    4. 
an]  viCw,  also  an  J..  —  dem  leben  (gebaren  &cj  wir  ungelich  w.       2130,1. 
munt  BOw.    2.  lit  und  quellet  AB,  villichte  fiele  C?,  Jih^e  quel  h,  lichte 
kerne  a.    4.  ergan  BCa\  gan  Wbc. 


—    327    ^ 

2132.  Die  do  betten  herren  namen,     die  wolten  in  erzürnet  han, 

do  strickete  er  ie  zwene  bi  den  berten  znsamen  und  tmg  sie  hindan 
bin  zu  einer  wende     und  bieng  sie  über  ein  stangen  dan. 
Sie  butten  uf  ir  hende    und  swuren  dem  werden  man, 

2133.  Daz  sie  nummer  mere     wider  in  weiten  gestreben. 

do  scbuf  der  fürste  bere,     daz  man  den  armen  muste  geben 

die  spise  also  den  berren.     sie  wurden  ledig  gelan, 

sie  gesazten  sieb  nummer  mere     wider  den  werden  man. 

Aventur  wie  der  beiden  Tarias  dem  kloster  widerseit,  do  Wolfdietericb  in  was. 

2134.  In  den  selben  ziten     ein  beidenscber  künig  sas, 
der  was  genennet  wite    und  bies  Tarias, 

der  bette  dem  selben  orden     vil  zu  leide  getan, 
dar  inne  was  bruder  worden     der  fttrste  lobsam. 

2135.  Do  wolt  sie  ban  bezwungen     der  beiden  Soldan, 
daz  sie  beidenscber, zungen    weren  undertan. 
daz  bette  er  mit  in  getriben     etwie  manig  jar ; 
daz  sie  sieb  aUes  erwerten,     daz  ist  endlicben  war. 

2136.  Er  bies  einen  brief    in  daz  kloster  tragen 
und  bies  dem  kloster     von  im  widersagen : 
sie  müsten  im  dienen,     do  were  nit  wider, 
oder  er  weite  daz  kloster     alles  legen  nider. 

2137.  Der  böte  snelle  lief,     der  do  us  was  gesant, 
do  brabt  er  den  brief,     do  er  die  berren  fant : 
'Lesent  die  gescbrift     also  sie  vor  ucb  stat, 
wissent  daz  ez  die  stift     nacb  ane  gat.' 

2138.  Der  brief  ward  gelesen,     do  borten  sie  wol  daz, 
daz  sie  nit  wolte  lan  genesen     der  beiden  Tarias. 
Sie  besauten  die  berren    und  giengen  also  snell, 
do  sie  Wolfdietericben     fanden  in  siner  zell. 


2132,1.  [in]  gezumet  BC.  woltenz  onterstan  to,  2138,2.  [den  armen 
w]  TT.  3.  [den]  herre  Ä.  als  berren  C,  Spise  gut  und  here  w.  2134. 
Ähschnitt  ÄCc,  üeberachrift  A.  u,  G,  (wo  nur  do  —  was  fehU),  1.  sas 
ABa]  was.  3.  [selben]  W.  orden  ad.^  kloster  WbCt  kloster  dicke  Ö.  4. 
bruder  was  A.  2135,3.  etwie  w,]  vor  mit  in  A.  4.  Daz  sie  vor  im  bliben 
w.  2136,4.  in  dem  closter  B.  2137,4.  den  stift  B,  2138,2.  sie  wolte 
vertriben  0.  3.  beschickten  C.  3.  4.  Do  giengen  snelleklichen  die  herren 
alle  sant,  do  man  Wolfdietericben  in  siner  zellen  fant.  to* 


—    328    — 

2139.  Sie  Seiten  im  die  mere,     den  brief  man  vor  im  las ; 
do  er  vemam  die  swere     von  dem  beiden  Tarias, 
do  sprach  mit  zome     Wolfdieterich : 

'do  snllen  wir  nns  faste  weren,     daz  rat  ich  sicberlicb. 

2140.  E  ich  mich  von  dem  orden     also  vertriben  lasz, 
weren  ir  trissig  tusent,     ich  hew  durch  sie  ein  strasz, 
mir  breche  denn  daz  wafen     vor  der  hende  min, 

wir  wellen  in  disem  kloster,     ob  got  wil,  mit  freuden  sin. 

2141.  Sie  sullent  sin  nit  geniesen,     daz  ich  bruder  bin  geworden,   t  )^LV/ff/ 
es  mus  muter  kint  beriesen ;     wir  suUen  unsem  ordin 

gar  ritterlich  behaben,     daz  wir  wol  genesen. 

gar  herte  buchstaben    wil  ich  in  schriben  und  lesen. 

2142.  Davon  heiszent  den  brief    hin  wider  umb  tragen, 
und  heisent  dem  beiden     von  mir  wider  sagen : 
ob  in  gutes  lebens  verdriese,     daz  er  si  sin  an ; 

e  ich  im  einen  münch  dienen  liese,  ich  weit  in  e  mit  strite  bestan. 

2143.  Der  böte  erschrack  stark     ab  Wolfdieteriches  wort, 
er  bette  geben  tusent  mark,     daz  er  vor  der  port 
ferre  gewesen  were,     do  im  wart  der  brief, 

wie  balde  der  böte  mere     wider  umbe  heim  lief. 

2144.  Er  Seite  wunder  gros     dem  beiden  Tarias, 

den  brief  warf  er  im  in  die  schos :    'sie  enbietent  uch  daz, 


2139,1.  im  do  A,  brief  si  do  vor  im  lasen  A.  3.  Do  tröste  er  die  her- 
ren  der  edel  forste  rieh  w,  2140,2.  ir]  der  beiden  A,  hew]  schlahe  0. 
4.  mit  friden  A.  ♦ 

Sit  ich  bin  bruder  worden      e  ich  mich  vertriben  lasse» 
üch  und  disen  orden,      ich  slahe  noch  e  die  Strasse 
Durch  die  sarrasine,      wer  ir  ein  ganzes  her 
Von  dem  swerte  mine      enphahent  sie  wunden  ser.  w. 
2141,1.  ich  bin  münch  worden  w.    2.  beriessen  AB,  erdriessen,  verdriessen 
Cw,       2142,1.  Die  fart  die  muss  in  leiden,  heissent  die  briefe  wider  tra- 
gen w.    2.  Und  Tarias  dem  beiden      also  von  mir  sagen  w.     3.  er  sin  sie 
an  w,   er  daz  sein  sehe  an  B,  er  sich  sin  nem  an  C.     4.  mit  striten  A. 
2143,1.  von  Wolfdietereich  B.    2.  vor  der  porten  weit  B.    3.  were  vor  ge- 
wesen A,  Were  gewesen  vor  J5,  Mit  gemache  were  gewesen  Cw,    4.  [wider] 
A.  [heim  C\,  Uon  den  fürsten  mere  von  dannen  er  do  lief  w.       2144,1. 
gros]  mere  C.    2.  Von  einem  bruder  der  in  dem  closter  was  C. 


—    329    — 

ob  uch  gemaches  verdriese,     daz  ir  sin  sient  an, 
e  sie  uch  einen  münch  dienen  liesen,      sie  weiten  nch  e  mit  strite 

bestan. 

2145.  Solt  ich  uf  uwerm  hofe     leben  hundert  jar, 

ich  kerne  nit  me  in  daz  kloster,     daz  sag  ich  nch  fnrwar, 
also  ich  ab  einem  münche»    so  gar  erschrocken  bin, 
der  übel  tnfel  selber     füre  in  in  der  kutten  hin. 

2146.  Er  mag  bi  sinen  ziten     sin  gewesen  ein  schachman, 

er  wil  sin  Sünde  büszen    nnd  hat  sich  in  daz  kloster  getan. 
Ab  siner  rede  mir  jgruset,     er  sprach  vil  dicke  mit  nit, 
er  gedörste  unser  tusent     wol  bestan  mit  strit. 

2147.  Die  mönche  sich  alle  fröwent,     daz  er  ist  bruder  worden, 
ab  im  sie  faste  truwent,     er  helfe  in  iren  orden 
ritterlich  behaben,     daz  sie  vor  uns  genesen, 

gar  übel  buchstaben     wil  er  uch  vorlesen, 

2148.  Und  mit  sim  Schwerte  schriben,     daz  sint  wunden  ser.- 
Lugent  wie  wir  beliben,     wir  müszen  ein  gros  her 

bi  einander  haben ;     wend  wir  für  daz  kloster  fam, 
so  rat  ich  uf  min  truwe,     daz  wir  uns  uns  wol  bewam. 

2149. Do  sprach  Tarias  der  beiden:    'hastu  aber  it  vemomen, 
würde  du  it  bescheiden,     ob  er  dar  si  komen 
von  keiner  hohen  gebürte?     ward  dir  daz  ifschin? 
Des  gab  er  im  antwürte:    ^Nein,  ich  sach  wol,  herre  min, 

2150.  Daz  sie  in  hielten  also  schone     und  gebarten  dem  glich, 
also  er  trüge  die  kröne     über  alles  ertrich. 
Sie  nanten  in  mit  zwen  namen,     Wolf  und  Dieterich ; 
alle  die  für  in  kamen^     die  nigen  im  sicherlich.' 


2144,3  fehlt  B.  Den  brief  warf  er  in  die  schos,  uch  enbietet  der  selbe 
man  C.    4.  sie]  er  C, 
2 — 4    —  schos,  vil  balde  er  in  gelas, 

Die  wort  fand  er  geschriben,  also  man  im  enbot, 
e  der  orden  würde  vertriben      es  müst  e  sin  manges  tot.  to. 
2146,4.  gedörste,  geturste  J5Cw.      2147,4.  DerubelnJ..  uch]  uns  A      2150,1. 
hielten]  hetten  A,  dem]  im  W,     4.  nigen]  neigten  BC,  sicherlich  Ä]  alle 
gelich  BC]  tugentlich  w. 


—    3»    — 

2150.Manig  fürste  wacker    bi  der  rede  sas. 

Bimrock  von  Palacker     der  Lymmers  brader  was 
der  gedahte  an  den  ziten,     wie  Belamunt 
Wolfdieteriches  beide  bette  gefangen     an  der  selben  stnnt. 

2152.  Do  bette  im  Wolfdietericb     zwölf  risen  erscblagen, 
und  selber  Belamnnden,     also  wir  boren  sagen, 
nnd  einen  der  bies  Lümner,     der  Bomrokes  bmder  was, 
Bumrock  dise  mere     klagete  dem  beiden  Tarias. 

2158.  Es  ist  der  selbe  Eriecbe   kamen  in  daz  lant. 
so  wol  uf  balde     die  minen  allesant, 
und  lant  uns  reeben     unser  grosze  not 
daz  uns  unser  frunde     sint  so  vil  gelegen  tot.' 

2154.  Do  spracb  zu  im  der  bot:    'lieben  berren  min, 
ez  dunket  micb  ein  spot,     die  rede  land  sin. 

icb  secb  in  denn  gebunden     den  ungefügen  man, 

icb  geleub  daz  im  an  den  stunden     niemen  müge  gesigen  an. 

2155.  Bumrock  von  Palacker  spracb  zu  dem  beiden  Tarias: 
Ich  ban  nocb  beide  wacker,  zweinzig  tusent  oder  bas, 
die  füre  icb  ein  ganzes  jar     on  den  schaden  din, 

dem  kloster  zu  var,     oder  icb  gerieb  die  frtinde  min 

2156.  An  dem  uz  Kriechenlande.'     Der  beiden  Tarias 

und  Bumrock  sich  besanden ;     sie  gewunnen  beide  baz 
denn  vierzig  tusend  beiden :     die  waren  wol  bereit. 
Sie  zugen  für  daz  kloster,     daz  ward  in  sider  leit. 


2151,2.  Bunreck  JB,  Burock  0,  Böruck  a,  Bonnruckes  h,  Bomrack  e, 
Bonrick  d  (Y  Baldech ,  nachher  Baruch).  —  baldacker  b  (todierne  Y).  2(3. 
dem  leide  geschehen  was  w.  3.  den  selben  ziten  Ä.  Von  dem  fursten  lange, 
do  im  Palmunt  w.  4.  Sine  diener  vor  bette  gefangen,  als  nch  vor  ist  wor- 
den kunt  w.  2153,1.  [selbe]  aus  Y  ergänzt.  2.  [balde]  atis  Y  ergänzt. 
4.  [so  vil]  aus  w.    Die  Strophe  in  w: 

Ist  ez  von  kriechenlande      Wolfherdieterich 

So  arnet  er  die  schände^      wolaf  kunig  rieh, 

ist  er  uns  so  nahe      er  arnet  uns  die  not, 

sit  mir  so  vil  der  mage  ist  von  im  gelegen  tot. 
2154,1.  [zu  im]  aus  Y  ergänzt.  3.  Er  werde  überwunden,  es  stirbt  manig 
man  w.  4.  Ich  seh  in  denn  gebunden,  so  han  ich  kein  glauben  dran  w. 
2155,3.  [ganzes  C],  ein]  zehen  w.  4.  fare  C,  füre  ^,  swere^,  verderbende. 
Dem  kloster  ich  zu  fare  und  (oder  ich  d)  rieh  ad.  2156,1  w.  an  den  ziten 
uz  kr.  TT.    3.  [beiden  CJ  AB.    4.  sider  BC]  sit  A. 


--    331    — 

2157.  In  dem  fünften  jare     an  einem  ostertage  fru, 
do  kamen  sie  zware     dem  kloster  Ditschal  zu, 
fünf  kunige  riche,     für  war  ich  daz  sprechen  mag, 
nie  her  so  freisliche     vor  einem  kloster  gelag. 

2158.  Lymmer,  der  gefangen     hatte  sin  dienstman 
vor  den  ziten  lange,     des  bruder  freissan, 

der  wolte  umb  keren     daz  kloster  und  daz  lant, 
man  gebe  im  denn  on  gnade     den  in  die  hant 

2159.  Der  im  siner  mage     so  vil  geleite  tot. 

Do  hnb  sich  vor  dem  kloster    jamer  und  not. 
Daz  werte  follenglichen    wol  ein  halb  jar, 
daz  sich  die  ungetoften     hetten  verroubet  gar. 

2160.  Wolfdieterich  der  here     tet  in  groszes  leit, 
allen  tag  teglichen     er  under  die  beiden  reit, 
daz  er  selten  schied     wider  von  in  dan, 

er  bette  denn  erschlagen     wol  uf  hundert  man. 

2161.  Eines  tages  giengen  zu  rate     des  klosters  man, 
sie  berieten  sich  getrate     des  besten  sunder  wan, 
daz  er  nach  helfe  sante     dohin  in  römsche  rieh, 
nach  künen  wiganten,     daz  geschach  euch  sicherlich. 

Aventur  wie  Wolfdieterichs  sune  und  der  jung  Hiltebrant  mit  den  beiden 

striten  und  auch  ritter  wurden. 

2162.  Do  hin  in  römsche  riche     er  do  enbot 
sinem  sun  Hugdieteriche,     daz  er  Ute  not, 
von  fünf  künigen  here,     die  weren  ein  halb  jar 
gelegen  vor  dem  kloster     mit  manigem  fürsten  klar. 


2157,1.  fünften]  selben  w,  2.  kloster  Saleck  a,  salnecke  h  (feJüt  cd), 
2158,4.  [den]  fehlt  allen;  doch  w  dafür  2188,1  Den  der.  2159,1.  geleite] 
bette  geleit  alle,  4.  verraubt  .B,  verübet  AG.  Daz  die  ungeteiften  sich 
verwebetent  gar  h  (verübetent  acd.),  2160  fehlt  w.  3.  [wider  (J\  BA, 
wider  in  C.  4.  er  hatte  der  beiden  wol  erschlagen  uf  —  A,  er  hatte  erscbl. 
hundert  der  übel  sarrasin  C.  2161,1.  Eins  meygentags  B.  zu  rate  gin- 
gent  h.  4.  snelleclicb  w.  2162.  Abschnitt  W  u.  Y.  üeherschrift  A.  und 
C  Aventur  do  sij  vor  dem  closter  stritten  zu  tiscbkal.  1.  [do]  A,  3.  Von 
w]  Daz  W.  kunige  W.  here]  riche  io,  [die  werent  w]  W.  4.  Werent  vor 
d.  kl.  gelegen  W.  ß  fehlt  A,  mit  der  beiden  schar  C,  vor  d.  kl.]  sichcrliche  w. 


—    332    — 

2163.  Do  würden  die  mere     snelliglichen  braht. 
die  grosze  swere     manig  ritter  wol  bedaht. 
Sie  fanden  zu  Garten     den  boten  sicherlich, 

manig  tegen  zarte     stund  vor  dem  künig  Hngdieterich. 

2164.  Der  besten  in  dem  land©     vil  dar  komen  was, 
Berhtunges  süne  alle  sande,     do  man  die  briefe  las. 
'nun  wol  uf  gliche     die  mir  holt  sin, 

sprach  Hugdieteriche,     ich  vril  den  vater  min 

2165.  Selber  retten     und  striten  mit  der  hant, 

daz  feit  mit  toten  betten.'     Do  sprach  Hiltebrant : 
Dahin  so  wil  ich  riten     mit  dir,  herre  min, 
den  ersten  strit  striten     mit  den  Sarrasin 

2166.  Wil  ich  an  diner  siten,     wir  sint  gliche  alt.' 
Des  lachete  an  den  ziten     manig  ritter  halt, 

daz  sich  geselleten  zusamen     die  zwen  junge  man, 
in  folgete  bi  namen     manig  ritter  lobesan. 

2167.  Ahzig  tusent  helte  schiere     zusamen  kumen  was, 
drissig  tusent  die  besten     man  do  uz  in  las. 

do  fürte  sie  von  dannen     der  küne  Herbrant, 

der  nam  den  fanen     und  wisete  sie  durch  daz  laut. 

2168.  Berhtwin  und  Berhtung     und  Alebrant  der  tegen, 
die  kimden  in  herten  stürmen     strites  wol  pflegen, 
und  ir  bruder  Hache,     der  was  ein  tegen  zier, 

da  kamen  von  Kriechen     Berhtunges  süne  vier. 

2169.  Zwölf  tusent  beide  farten     sie  under  irem  fan, 
der  kunig  von  römschem  lande     zoch  fröliche  dan, 


2163,2.  Daz  was  in  nit  gar  swere  w,  3.  Fundent  si  —  die  boten  w, 
Do  kam  gen  Garten  der  bot  sicherlich  0.  4.  [stund]  w.  2164,1.  Die  b. 
—  [vil]  —  waren  A.  3.  gliche]  alle  B.  sind  A.  4.  Do  spr.  der  kunig  kl.  A. 
2165,1.  erretten  d\  retten  W.  2.  betten]  decken  w.  Do  sprach]  Herbrandes 
sun  oZle.  3.  Do  hin]  Der  sprach  w.  mit  dem  herren  min  W.  4.  mit  den 
sarrasin  w.'\  an  der  siten  sin  W.  2165,1.  Wir  fügen  wol  zusamen  W, 
2.  a.  d.  z]  mit  namen  TF.  3.  znsamen  geselleten  Whc,  zusamen  fehlt  ad, 
4.  bi  namen  w]  mit  namen  TT.  lobesan  G\  dan.  2167,4.  Die  leiten  daz 
her,  her  Berhther  und  Herbrant  w.  2168,1.  Berhter  0.  Alberant  A. 
Bertung  und  Bertwin  &c,  Wernher  und  Bertwin  ad.  4.  von  kriechen  ache 
JB.  (ache!  euch,  Beim  auf  Hache I)  w,  kriechen  und  A.  2169,1.  Zehen 
tusent  wigande  hettent  —  w. 


—    333    — 

die  fanen  querhes  flugen     von  liehtem  golde  gemal, 
do  die  her  zugen     für  daz  kloster  Ditsobal. 

2170.  Do  ir  Wolfdieterich  ward  gewar,     engegen  er  in  do  reit, 
mit  einer  brüder  schar ;     daz  her  ward  geleit 

bi  dem  kloster  in  ein  gebirge     in  ein  feste  habe, 
do  in  die  Sarrassine     nit  mohten  gebrechen  abe. 

2171.  Er  enpfieng  mit  fründes  siten     die  tegen  nnverzeit, 
die  durch  in  betten  geliten     grosze  arbeit. 

daz  dankten  gezogenliche     Berhtnnges  süne  allesant. 
Sinem  sun  Hugdieteriche     tet  er  ein  lieplich  grüszen  bekant, 

2172.  Also  ein  vater  sol  sinem  kinde.     Do  sprach  Wolfdieterich: 
'her  snne,  ich  wol  befinde,     daz  ir  über  römsche  rieh 
sind  wol  ein  herre ;     des  danke  anch  got  den, 

die  nch  nahe  und  ferro     so  getrülich  bigesten.' 

2173.  'Vater  und  herre,     ez  ist  wol  dankes  wert. 
Nahe  und  ferro     bin  ich  in  trüwen  wol  gewert ; 
sie  land  mich  uz  ir  pflege     nit  komen  einen  trit, 
mit  tusent  iren  tegen     folgent  sie  mir  mit.' 

Aventur  wie  Wolfdieterich  mit  dem  beiden  Tarias  streit. 

2174.  Das  laszen  wir  beliben     und  lugen  wie  wir  gerechen  daz, 
daz  uns  wil  vertriben     der  beiden  Tarias, 

und  Bumrock  von  Palacker,     des  bruder  Lymmer  ich  fie ; 
mit  manigem  holden  wacker     wil  erz  rechen  hie ; 

2175.  Dem  ich  Belamunden     und  zwölf  risen  erschlug,' 
Do  sprach  an  den  stunden     der  beide  vil  genug : 
daz  sol  im  kumen  ture,     wil  ers  rechen  hie.' 
Mit  manigem  beide  gehure     er  zu  rate  gie. 

2176.  Kurz  was  der  herren  rat,     sie  betten  bald  geleit  an: 
Wol  uf,  also  gedrat     er  enpfalch  den  sturmfan 
Herbrande  an  der  zit     und  ander  sinen  man, 

daz  sie  den  yorstrit     mit  den  beiden  sölten  han« 


2169,3.  querhes  -4,  zwerchs  C,  entwer  bc,  ietweder  <id,  2171,1.  Er] 
Der  Ä.  3.  im  gez.  TT.  4.  lieben  grus  bekant  w,  2173,3.  ir]  der  A. 
4.  mir  alwegen  mit  w.  2174.  Abschnitt  nur  A  (und  Y),  2.  karimas  T, 
3.  bamch  von  palerne  Y,  ich  wJ]  uch  W.  2176,1.  bald]  schier  w,  2. 
also]  alle  C. 


—    334    — 

2177/So  sich  die  beiden     an  neb  geribtend  gar, 

fünf  bundert  tempelberren     nement  min  denn  war, 
domit  wil  icb  die  beiden     denne  binder  riten 
und  mit  ritterlicber  wer     gen  ucb  ber  striten. 

2178.  Do  sind  die  bösen  bnnde     zwiscben  nnsern  scbam, 

sie  kimnent  sieb  an  den  stunden     nummer  vor  uns  bewam ; 
sie  müszen  tot  geligen     und  in  dem  blute  baden, 
so  mügen  wir  gesigen     on  allen  scbaden.' 

2179.  Do  spracben  sie  alle  glicbe,     maniger  muter  bam: 
'wir  sind  uz  römiscbem  riebe     darumbe  bergefarn, 
daz  wir  wellen  erwerben     pris  und  frümkeit.' 
Daz  ber  do  zocb     uf  einen  anger  breit. 

2180.  Die  Kriecben  sieb  bescbarten     und  zugen  uf  daz  feit. 
Die  beiden  ir  do  gewarten     und  rumpten  im  gezelt, 
sie  wolten  nit  verzagen,     man  saeb  do  manigen  fan 
beidentbalp  wagen,     do  die  ber  ritten  einander  an. 

2181.  Man  saeb  von  iren  stieben     des  wilten  fures  glast 
uf  fliegen  gen  den  lüften ;     manig  sper  do  zerbrast 
uf  den  festen  scbilten     und  in  der  berren  lip, 

von  einander  sie  sie  spielten,     daz  beweinten  sit  die  wip. 

2182.  Die  swert  an  den  banden     begunden  sie  do  manen, 
man  saeb  Herbranden     mit  dem  sturmfanen 
faste  do  tringen     durcb  der  beiden  scbar, 

daz  für  von  scblegen  springen     beide  ber  und  dar. 

2183.  Hiltebrant  der  junge     und  der  künig  Hugdietericb 
der  ros  giengen  zu  Sprunge,     sie  betten  sicberlicb 
gesellet  sieb  zusamen     in  des  Sturmes  not. 

e  sie  enpfiengen  ritters  namen,     do  lag  maniger  von  in  tot. 


2177,2.  t.]  brüder  mine  w,  3.  icb  riten  binder  den  beiden  her  w. 
4.  und  wil  gen  ucb  her  striten  mit  manlicher  wer  w,  2178,1.  unser  schar 
Ä,  zwein  schäm  w.  2.  [vor  uns  CJ.  3.  S.  m.  hie  ersterben  und  —  w, 
4.  Und  m.  w.  erwerben  den  sig  on  —  w.  2181,1.  daz  wilde  für  uz  glast 
A,  Von  schilt  und  von  heim  gieng  do  manig  glast  w,  2.  Uf  stoub  der 
melm,  do  manig  gleve  brast  w.  4.  Mit  w.  sit]  do  Ä.  2182,4.  von  sohle* 
gen]  begunde  0.  Man  sach  daz  for  spr.  w,  2183.  Die  Strophe  in  to 
nach  2179. 


—    335    — 

2184.  Do  hnb  sich  von  in  beiden     jamer  und  not, 
do  muste  manig  beiden     von  in  geligen  tot. 

die  alten  lieszen  sie  howen     und  hielten  hinder  sich, 
daz  sie  weiten  schowen,     wie  sie  sich  übten  sicherlich. 

2185.  Hugdieteriche     und  der  junge  Hiltebrant 

die  stritten  so  ritterliche     mit  ellenthafter  hant, 

daz  die  goltspangen     stuben  von  in  dan, 

waz  sie  mohten  erlangen,     umb  die  was  ez  ergan. 

2186.  Sie  waren  under  die  beiden     zu  verre  von  den  fründen  kumen,    f 
do  wart  von  in  beiden     mangem  der  lip  benumen, 

uf  sie  kamen  getrungen     zwei  tusent  Sarrassin, 
den  zwen  forsten  junge     wart  do  kumber  schin. 

2187.  Uf  in  ward  zerbrochen     gleven  und  ger, 

die  ros  under  in  erstochen :     die  jungen  flirsten  her 
die  komen  zu  den  füszen     nider  uf  daz  laut ; 
dise  unmusse     ersach  der  küne  Herbrant. 

2188.  Daz  ros  begunde  er  manen     und  sprengte  zu  in  dar 
mit  dem  sturmfanen,     nach  im  ein  grosze  schar. 

die  kristen  dar  getrungen     und  schlugen  die  beiden  dan, 
do  hülfen  sie  den  fürsten  jungen     uf  zwen  gute  kastelan. 

2189.  Sie  begunden  sere  striten  daz  manig  ritter  jach, 
daz  er  bi  sinen  ziten  nie  fremder  schlege  gesach, 
also  sie  do  fürten     der  künig  und  Hildebrant. 

In  dem  strite  sie  sich  rurten,     daz  sie  für  beide  wurden  genant» 

2290.  Manig  waffenkleit  so  riebe     von  semit  und  drijant, 
daz  man  sicherliche     bessers  nit  enfant, 
domit  wurden  verdecket     ros  und  klosterman, 
Wolfdieterich  der  forste     forte  selber  den  sturmfan. 


2184,1.  Man  sach  mit  beides  banden  do  striten  ritterlich,  2.  Den 
jungen  Hiltebranden  und  Hugedieterich  w.  3.  hieltent  sie  h.  J..  2185,1. 
Haugdieterich  der  junge  und  auch  her  hiltebrant  Y,  4.  sie  der  beiden  m.  TF. 
1 — 4.   Also  ritterliche      neben  Hiltebrande  streit 

Hugedieteriche,      der  helme  er  vil  zersneit, 

daz  die  spangen  Sprüngen      von  des  beides  haut; 

daz  velt  begunde  tungen      er  und  Hiltebrant  w, 
2186  fehlt  W  (und  Y),  steht  w,         2187,1.  manig  glefe  w.    4.  die  groese 
unmusse  ad.         2187,3.   dar  w]  koment  W,     4.   den  fürsten  jungen  ade, 
[gute  w]  W,        2189,1.  jach]  sprach  A,    4.  sich  G\  sy  A.  erkant  0,  daz  ir 
lob  wart  wit  erkant  w,    2X90,1.  triant  o^  trinant  h,  trinatt  c,  tirant  a. 


—    336    — 

2191.  Fünf  hundert  klosterherren     er  do  mit  im  nam, 

an  dem  andern  orte  der  beiden     fieng  der  herre  an, 
durch  der  heiden  her     er  ein  wite  straszen  schlug, 
fOnf  hundert  herren     hetten  nach  im  wit  genug, 

2192.  Die  nach  dem  fürsten     so  ritterliche  striten, 
do  wurden  der  heiden     weisgot  vil  yersniten, 

sie  wurden  alle  engerwet,     für  war  so  wissent  daz, 
mit  plut  wart  geferwet     plumen  und  gras. 

2193.  Die  grififel  sie  faste  triben     die  edel  brüder  gut, 

die  dinte,  domit  sie  schriben,     daz  was  daz  rote  blut, 

damit  sie  begussen     daz  feit  und  den  plan. 

der  reise  sie  nit  genussen,     die  sie  für  daz  kloster  hetten  getan. 

2194.  Bumrock  von  Palacker,     der  Lymmers  bruder  was, 
mit  manigem  beide  wacker,     für  war  so  wissent  daz, 
reit  von  aller  erste     an  den  ftlrsten  rein. 

daz  er  daran  gewünne,     daz  streich  er  an  sinen  stein. 

2195.  Der  heiden  rieh  von  arte  sprengen  do  began, 
den  fürsten  also  zarte     reit  er  do  an. 

zwischen  den  scharn  riebe  stach  er  den  heiden  tot. 
von  den  ungetöften     hub  sich  grosze  not. 

2196.  Sie  riefen  alle  gliche  Machemet  und  Derfiant, 
die  kristen  sicherlichen  die  wurden  angerant. 
Daz  her  zu  beiden  siten     leit  do  grosze  not. 

sich  hub  do  michel  striten,     do  fiel  manig  heiden  tot. 

2197.  Wolfdieterich  der  freche     schlug  uf  die  sarwat. 

er  zerhew  vil  der  bleche  und  zertrante  vil  der  nat, 
die  helme  begund  er  schroten  und  die  isin  gewant. 
do  falt  er  manigen  toten     nider  uf  daz  laut. 

2198.  Mit  siner  scharpfen  klingen     frumpt  er  in  ungemach, 

er  zertrante  vil  der  ringe,     manigen  heim  er  euch  zerbrach, 
die  schilte  begund  er  spalten     der  forste  lobsan, 
manigen  heiden  er  do  falte     tot  nider  uf  den  plan. 


3192,3(5.  in  geschach  vil  we  w,  4ß.  daz  velt  und  ouch  der  kle  w. 
2193,2.  [Die  dinte]  AB.  sie  nun  Ä.  daz  rote]  alles  Ä.  4.  nit]  lutzel  w. 
2194,4.  sinen]  den  a.  daz  was  sicherlichen  klein  (7.  2195,3.  riebe]  beiden 
w.    4.  Do  hub  sich  von  den  heiden  gros  jamer  und  not  to.       2198,4.  [do]  A. 


—    337    — 

2199.  Er  schlug  auch  vil  der  wunden     der  edel  fürste  milt, 
die  nit  geheilen  künden,     durch  heim  und  durch  schilt ; 
vil  manigem  Sarrasinen     nam  er  do  sin  leben, 

daz  stunt  auch  den  sinen    weisgot  unvergeben. 

2200.  Waz  er  ir  moht  erlangen,     den  tet  er  sJlen  we, 

ez  was  umb  sie  ergangen,     er  falt  sie  tot  nider  in  den  kle, 

er  schriet  heim  und  isen     mit  vil  groszem  has, 

die  beiden  sach  man  risen    als  vor  der  sensen  daz  gras. 

2201.  Ein  helt  userlesen     klagte  dise  geschiht :  •• 
Vir  möhten  wol  genesen,     wer  eines  mannes  niht. 

er  schribet  uns  bustaben     die  sint  uns  zu  swer, 
er  ist  in  disem  strite     ein  übel  prediger. 

2202.  Wer  sinen  segen  enpfahet,     der  wirt  sin  ungesunt, 
wol  zweitusent  beiden     sint  von  im  tot  und  wunt. 
wer  im  komet  zu  nahe,     dem  wirt  der  lip  genumen : 
er  ist  ims  zu  unheile     her  in  daz  kloster  kumen.' 

2203.  Den  wilden  Sarrassinen     ward  vil  der  lip  genumen, 
Wolfdieterich  und  die  sinen    waren  erst  zusamen  kumen, 
sie  betten  gar  durchbrochen     do  der  beiden  her, 

sie  betten  sich  gerochen    an  in  mit  groszem  ser. 

2204.  Sie  betten  in  dem  strite     siner  diefter  sehs  erschlagen, 
Berbtunges  süne,     also  wir  hören  sagen. 

des  muste  maniger  liden     do  des  todes  pin, 
er  begunde  erste  schniden     heim  und  hopt  hin. 

2205.  Vil  der  bekaes^u^n     er  do  zerspielt,  j^  «r^»  iSf.ir.        kUr^k^^ff^  ^ 
er  begunde  lupfen     vil  manigen,  wan  er  wielt 

krefte  wunderliche ;     vil  der  Sattelbogen 

wurden  do  gerumet,     daz  ist  war  und  nit  gelogen. 

2206.  Do  sach  er  an  den  ziten     sinen  sun  Hugdieterich, 
und  Hiltebrant  striten     also  ritterlich, 

daz  sich  sin  herze  enzunte    und  alles  leides  vergas. 
Do  sach  er  an  den  stunden     den  beiden  Tarias 


2200,2.  sie  yielent  als  der  sne  C.  4w,  Und  falte  der  beiden  yü  nider 
in  daz  gras  W,  2202,3.  zu]  so  Ä,  der  ist  umb  den  lip  komen  C.  2203,3. 
do]  erst  A,  4.  grosser  w,  2204,2/3.  die  kunt  er  nit  yerklageniü.  3.  des 
grimmen  todes  w,  4.  heim  fMt  A.  durch  die  liebten  ringe  fin  w.  2205,2. 
er  do  wielt  A,    2206,3.  alles]  sines  w]  alles  sines  A* 

22 


—    336    — 

2191.  Fünf  hundert  klosterherren     er  do  mit  im  nam, 

an  dem  andern  orte  der  beiden     fieng  der  herre  an, 
durch  der  beiden  her     er  ein  wite  straszen  schlug, 
fünf  hundert  herren     hetten  nach  im  wit  genug, 

2192.  Die  nach  dem  fürsten     so  ritterliche  striten, 
do  wurden  der  beiden     weisgot  vil  versniten, 

sie  wurden  alle  engerwet,     für  war  so  wissent  daz, 
mit  plut  wart  geferwet     plumen  und  gras. 

2193.  Die  grififel  sie  faste  triben     die  edel  brüder  gut, 

die  dinte,  domit  sie  schriben,     daz  was  daz  rote  blut, 

damit  sie  begussen     daz  feit  und  den  plan. 

der  reise  sie  nit  genussen,     die  sie  für  daz  kloster  hetten  getan. 

2194.  Bumrock  von  Palacker,     der  Lymmers  bruder  was, 
mit  manigem  beide  wacker,     für  war  so  wissent  daz, 
reit  von  aller  erste     an  den  fÜrsten  rein. 

daz  er  daran  gewünne,     daz  streich  er  an  sinen  stein. 

2195.  Der  beiden  rieh  von  arte  sprengen  do  began, 
den  fürsten  also  zarte     reit  er  do  an. 

zwischen  den  scharn  riebe  stach  er  den  beiden  tot. 
von  den  ungetöften     bub  sich  grosze  not. 

2196.  Sie  riefen  alle  gliche  Macbemet  und  Derfiant, 
die  kristen  sicberlichen  die  wurden  angerant. 
Daz  her  zu  beiden  siten     leit  do  grosze  not. 

sich  bub  do  micbel  striten,     do  fiel  manig  beiden  tot. 

2197.  Wolfdietericb  der  freche     schlug  uf  die  sarwat. 

er  zerhew  vil  der  bleche  und  zertrante  vil  der  nat, 
die  bebne  begund  er  schroten  und  die  isin  gewant. 
do  falt  er  manigen  toten     nider  uf  daz  laut. 

2198.  Mit  siner  scharpfen  klingen     frumpt  er  in  ungemach, 

er  zertrante  vil  der  ringe,     manigen  heim  er  ouch  zerbrach, 
die  schilte  begund  er  spalten     der  fürste  lobsan, 
manigen  beiden  er  do  falte     tot  nider  uf  den  plan. 


3192,3(5.  in  geschach  vil  we  w.  4ß.  daz  velt  und  ouch  der  kle  w. 
2193,2.  [Die  dinte]  AB.  sie  nun  Ä.  daz  rote]  alles  Ä,  4.  nit]  lutzel  w, 
2194,4.  sinen]  den  a.  daz  was  sicberlichen  klein  (7.  2195,3.  riebe]  beiden 
w.    4.  Do  hnb  sich  von  den  beiden  gros  jamer  und  not  to.       2198,4.  [do]  Ä, 


—    337    — 

2199.  Er  schlug  auch  vil  der  wunden     der  edel  fürste  milt, 
die  nit  geheilen  künden,     durch  heim  und  durch  schilt ; 
vil  manigem  Sarrasinen     nam  er  do  sin  leben, 

daz  stunt  auch  den  sinen     weisgot  unyergeben. 

2200.  Waz  er  ir  moht  erlangen,     den  tet  er  sJlen  we, 

ez  was  umb  sie  ergangen,     er  falt  sie  tot  nider  in  den  kle, 

er  schriet  heim  und  isen     mit  vil  groszem  has, 

die  beiden  sach  man  risen     als  vor  der  sensen  daz  gras. 

2201.  Ein  helt  userlesen     klagte  dise  geschiht :  •• 
^wir  möhten  wol  genesen,     wer  eines  mannes  niht. 

er  schribet  uns  bustaben     die  sint  uns  zu  swer, 
er  ist  in  disem  strite     ein  übel  prediger. 

2202.  Wer  sinen  segen  enpfahet,     der  wirt  sin  ungesunt, 
wol  zweitusent  beiden     sint  von  im  tot  und  wunt. 
wer  im  komet  zu  nahe,     dem  wirt  der  lip  genumen : 
er  ist  uns  zu  unheile     her  in  daz  kloster  kumen. 

2203.  Den  wilden  Sarrassinen     ward  vil  der  lip  genumen, 
Wolfdieterich  und  die  sinen     waren  erst  zusamen  kumen, 
sie  betten  gar  durchbrochen     do  der  beiden  her, 

sie  betten  sich  gerochen    an  in  mit  groszem  ser. 

2204.  Sie  betten  in  dem  strite     siner  diefter  sehs  erschlagen, 
Berbtunges  süne,     also  wir  hören  sagen. 

des  muste  maniger  liden     do  des  todes  pin, 
er  begunde  erste  schniden    heim  und  hopt  hin. 

2205.  Vil  der  helmes^pfen     er  do  zerspielt,  ;f.  «r^»  W.ir        kUi^k^tf^ 
er  begunde  lupfen     yil  manigen,  wan  er  wielt 

krefte  wunderliche ;     vil  der  Sattelbogen 

wurden  do  gerumet,     daz  ist  war  und  nit  gelogen. 

2206.  Do  sach  er  an  den  ziten     sinen  sun  Hugdieterich, 
und  Hiltebrant  striten     also  ritterlich, 

daz  sich  sin  herze  enzunte    und  alles  leides  vergas. 
Do  sach  er  an  den  stunden     den  beiden  Tarias 


2200,2.  sie  yielent  als  der  sne  C,  iw.  Und  falte  der  beiden  yü  nider 
in  daz  gras  TT.  2202,3.  zu]  so  Ä,  der  ist  umb  den  lip  kernen  C.  2203,3. 
do]  erst  Ä,  4.  grosser  w,  2204,2/3.  die  kunt  er  nit  verklagen  to.  3.  des 
grimmen  todes  w,  4.  beim  fMt  Ä,  durch  die  liebten  ringe  fin  w.  2205,2. 
er  do  wielt  Ä,    2206,3.  alles]  sines  w]  alles  sines  Ä. 

22 


—    838    ~ 

2207.  In  dem  here  striten    mit  «insr  groAsen  Bcbar, 
an  den  selben  ziten     hew  er  gen  im  dar 
eine  wite  strasze     bisz  er  sm  im  kam, 

so  nahe,  in  der  masze     sin  swert  er  do  genam, 

2208.  Und  gab  dem  beiden  riebe     einen  so  bitterücben  schlag, 
daz  do  ros  imd  man     uf  einander  lag, 

do  bot  im  die  hende     der  1iiei<ibnscbe  kü^ig  rieh  : 
'ich  gib  mich  uch  gefangett,     Wolflier  Dieterich.' 

2209.  Er  befalch  in  sinen  mannen :     behütend  in  wol  genug.' 
der  do  fürte  der  beiden  rtJaen,     daz  hopt  er  im  abschlug ; 
do  sie  iren  fener  verknren,     ir  schar  ward  zertrant, 

hei  waz  ir  den  lip  veriurea    von  Wolfdieteriches  hant. 

2210.  Sie  vergaszen  ir  ztihte     die  nbeln  Sarrasein, 

und  hüben  sieh  zu  flühte.     WolMieterieh  und  die  sin 

begunden  in  nach  jagen,     bisz  <laz  in  ir  schar 

drissig  tusent  wurden  erschlagen,     die  andern  fluhen  gar. 

2211.  Des  frowete  sich  vo»n  heraen     Wolf  her  Dieterich, 
doch  klagete  er  sin  diener    also  klegelich, 

er  hies  daz  folk  ahten,     <la2  sin  s>a99e  dar 

und  sine  diener  brahten ;    do  hetten  sie  uz  der  schar 

2212.  Zwei  ios^nt  verloren    tfnd  s^se  der  diener  sin. 

Do  was  gelegen  Beiitter     und  Böiiitwin  und"^Schilt¥mi, 
und  Alebrant  ein  tegen,     Sdiiltbrant  und  Berhtung, 
die  waren  tot  gelegen,     die  klagete  alt  und  ju3ig 

2218.  Faste  wider  strit,     sie  waren  jamers  neb. 
In  den  selben  fisiten    sprach  Wolfdieterich : 


2207,3.  Strasse  wite  W,  4.  in  der  masse  C.  in  die  Strasse  Ä.  in  dise  Strasse 
B,  uf  die  masse  ä,  unmasse  h.  2208,1.  riebe]  starke  w.  bittem  0,  ein 
ungefügen  w.  2.  B,  [do]  B.  Öaz  do  äicherfiche  r.  'u.  m.  ttf.  e.  1.  0.  Däz  er 
sicherliche  eines  starken  struches  pflagf  Ä.  Dass  er  under  Aem  marke  do 
gestrecket  lag  w.  2209,1.  die  besorgten  w^  die  Muweten  0.  2.  Also 
fürte  der  beiden  den  fanen  Ä.  3.  fener  w]  fanen  W.  verkurent  Ä,  verlu- 
rcn  BOw,  2210,3.  daz]  sie  A.  .jagen  die  ungetöfte  sdhar  w.  4.  fluhen] 
entronnen  t(7;  erdrunkön«.  2212,2.  tuid  schiltwin  6> /eiU]^  utlB.  8.  schiltbr] 
Hiltbir.  Ä,  In  w.  »ur  d  Namen:  Berther,  Bertwin,  Albrant,  Börhtung:  m 
Y  {2ßiS7)  fünf  Namen :  Berhtung,  Beuchtwin,  AUebrant,  Schilbrant,  Be»* 
chening. 


—    389    — 

^Ich  kan  nit  verklüigeii  disen  sohaden    und  dise  grosse  not, 
daz  ich  manigen  hau  geladen     her  in  sinen  jungen  tot.' 

2214.  Do  sprach  Herbrant  der  userlesen:     'ez  mag  nit  anders  sin, 
ir  ist  so  vil  gewesen,     der  ubeln  Sarrassin, 

daz  ez  on  grossen  sdiaden     nit  mohte  ergan. 
Nun  sullen  wir  begraben     die  wir  verloren  han.' 

2215.  Nit  gröszer  ktode  sin  gewesen     daz  weinen  und  daz  klagen. 
Man  hiez  die  uz  lesen     die  do  waren  erschlagen. 

Sie  wurden  an  den  stunden     in  daz  kloster  begraben, 
do  hies  man  die  wunden     binden  und  laben. 

2216.  Ez  kund  nieman  gesagen,     wie  sine  dienstman 
Wolfdieterich  begunde  klagen,    jeglichen  er  do  nam 
sin  hopt  an  den  arm     und  kust  in  an  den  munt. 
Die  begrebde  nam  ein  ende     an  der  selben  stunt. 

2217.  Nach  der  selben  swere     fürt  man  in  von  dan, 
uf  ein  reffentpre     und  manigen  stritmüden  man« 
do  was  die  koste  bereit     manigem  künen  tegen, 
nach  ir  groszen  9,rbeit     wart  ir  wol  gepfleg^n. 

2218.  Do  sie  die  tische  hingeraten,    ftirwar  so  wissent  daz, 
die  herren  giengen  zu  rate,     wie  sie  dem  beiden  Tarias 
gelonten  der  note,     die  er  in  faet  getan. 

'So  sullen  wir  in  töten,'     daz  riet  do  manig  man. 

2219.  Do  sprach  Herbrant :    *den  rat  wil  ich  nit  geben, 

waz  hülf  uns  £^lle  sande,  i^z  wir  im  nemen  daz  leben  ? 
domit  werden  wir  nit  ergötzet  unser s  groszen  schaden, 
e  daz  er  werde  geletzet,     so  sullent  ir  in  für  uch  laden, 

2220.  Und  heiszent  in  sweren     und  ouch  sine  man, 
des  klosters  ere  zu  meren.     Wil  er  des  abegan 
daz  er  dowider  wil  streben    und  ander  sine  man, 

so  sullent  ir  in  nemen  daz  leben,     wend  sie  sich  nit  tofen  lan.' 


2213,3/J.  unz  an  minen  tot  w.  4.  jungen  BC,  fehlt  Ä,  4/5.  zu  diser 
grossen  not.  2215,1.  Mit  A.  [sin]  wesen  w.  2216,3.  in]  es  BC,  Be- 
sunder  in  die  hende  er  kuste  in  also  tot  6c.  4.  —  ende  sie  giengen  mit 
grosser  not  w.  2216,1.  In  ein  refentor  mit  den  forsten  gut  w,  2.  ging 
manig  ritter  zwor,  den  tioste  man  d«i  mut  w.  renenteil  A,  reffentore  J?, 
refftet  C,  renentor  a,  refentor  h,  refendall  c,  reventer  d.  2219,2.  [sande 
w]  W,  daz]  sin  A.    4.  werden]  sin  w.  wir  nnergetzet  w. 


—    340    — 

2221.  Do  ward  von  den  besten     do  zu  in  gesant. 
die  nngetöften  geste     braht  man  do  zu  hant. 

waz  ir  do  was  gefangen,     der  beiden  und  sine  man, 
die  kamen  gegangen    für  die  fürsten  lobsam. 

2222.  Do  sprach  Wolfdietericbe     zu  dem  beiden  Tarias : 

^ir  müssent  sterben  alle  gliche,     ir  swerent  mir  denn  daz, 

ir  und  die  üwern,     die  ir  uf  uns  band  geladen, 

daz  ir  dem  kloster  wellent     fürbaz  leben  one  schaden, 

2228.  Und  sin  ere  zu  meren,     die  wil  ez  mag  gestan, 
und  alle  kristen  werdent.     wend  ir  des  abe  gan, 
daz  ir  uch  nit  land  töfen     und  Ihesus  gelauben  han, 
so  müszent  ir  alle  sterben,     so  vil  wir  uwer  gefangen  han.' 

2224.  ^Mag  ich  mich  domite  gefristen,     sprach  der  beiden  do, 
also  wirde  ich  kristen,     daz  gelob  ich  also, 

daz  ich  es  gerne  folge     und  alle  die  min.' 

Do  sande  er  zu  lande     nach  manigem  Sarrassin. 

2225.  Do  sante  der  beiden  boten     über  alles  sin  laut. 
Do  komen  die  besten     alle  do  zu  hant, 

die  in  wolten  neren.     do  hub  sich  gros  klagen, 

sie  musten  alle  sweren,     daz  sie  dem  kloster  ane  schaden 

2226.  Ummer  weiten  leben,     die  wile  ez  möhte  gestan. 
Do  wart  der  tof  geben     manigem  heidenschen  man. 
Do  füren  sie  heim  zu  lande     und  hielten  kristen  e, 
wider  die  kristenheit     gesazten  sie  sich  nummer  me. 

2227.  Do  die  beiden  alle  gliche     geschieden  do  von  dan, 
do  gieng  der  junge  künig     für  sinen  vater  stan 
mit  Herbrande     und  mit  den  höhsten  allensant, 

sie  gerten  heim  zu  lande.     Do  gewert  er  sie  zu  hant. 


2221,2.  Nach  ir  kargen  gasten  w.  3.  Den  kunig  do  gefangen  und 
sehzig  siner  man  w.  2222,3.  Daz  ir.  4.  [fürbaz  C],  2223,3.  [land]  A, 
4.  ir]  sie  A.  so  y.  w.  u]  die  wir  A,  2224,2.  Also]  so  A,  2225,3.  neren 
w]  eren  TT.  klagen  W]  kraden  to.  2227,1.  beiden]  herren  0.  2.  d.  j.  k.] 
Hagdieterich  Cw.  3.  und  manigem  tegen  loblich  w.  4.  begerten  A.  nrla- 
bes  heim  W,  Do  sprach  Wolfdieterich  w. 


-    341    - 

2228.  'Daz  urlap  gib  ich  nch  gern,     lieber  sun  min. 

Ir  sullent  des  nit  verbem,    wanne  ez  mtige  gesin, 

ir  sullent  mich  in  dem  jare     einest  hie  gesehen.' 

Do  gelopten  die  ftirsten  zware,     daz  sie  ez  lieszen  geschehen. 

2229.  Got  geb  daz  wir  nch  lange     gesunt  noch  finden  hie*'     f 
Mit  ungefügem  trange  manig  ritter  flir  in  gie 

nnd  namen  urlap  dannen     zu  Wolf  her  Dieterich ; 

daz  gab  er  sinen  mannen    nnd  beyalch  in  römisch  rieh, 

2230.  Und  euch  iren  herren     den  kunig  Hngdieterich,     f 
und  daz  sie  hielten  in  eren     den  edeln  künig  rieh : 

also  sullent  ir  och  herwidef,     her  sun,  han  uwer  man. 
Do  fielen  in  die  trehen  nider,     do  sie  schieden  dan. 

2231.  Do  gieng  für  Wolfdieterich     der  junge  Hiltebrant : 
herre  gend  mir  einen  schilt,     daz  ich  durch  die  laut 
mich  nit  dürfe  schämen,     dri  wolfe  von  golde  rot 

die  wil  ich  durch  uwem  namen     füren  bisz  an  minen  tot, 

2232.  In  einem  felde  grüne,     darumb  ein  ring  bla. 
der  edel  fürste  küne     gab  im  daz  wafen  da« 

in  köstlichem  dinge     brahte  man  ez  im  zu  hant. 

Von  den  wolfen  und  von  dem  ringe    wurden  die  Wülfinge  genant. 

2233.  Alle  die  von  dem  geschlehte  kamen     die  forten  auch  den  schilt. 
Do  sie  urlop  genamen     zu  dem  fürsten  milt, 

do  füren  die  herren  heim     in  römischu  laut 
und  büsseten  den  ir  not,     die  man  in  arbeit  fant. 

2234.  Die  selde  begunde  uf  sie  horden,     die  sie  hetten  erstrept. 
Wolfdieterich  in  dem  orden     so  götlichen  lept. 

Wo  ers  mohte  verbringen,     got  er  manigen  dienst  getet 
an  maniger  hande  dingen     mit  fasten  und  mit  gebet. 

2235.  Ez  duhte  in  alles  zu  ringe ;     er  truete  die  Sünden  sin 
nit  zu  büszen  mit  den  dingen,     er  bat  die  brüder  sin 


2228,1.  miner  J..  herre  und  sun  min  w.  2.  [des]  Cw.  enbem  w.  3.  in 
dem]  alle  Gw.  4.  fürsten  klare  :  herre  daz  sol  geschehen  w.  2229  u.  30 
feMen  W.  2231.2.  schilt  und  ein  waffen  W.  2232,3.  zu  der  h.  A 
4.  die]  sie  die  A  2234,1.  die  hetten  sie  w.  3.  vol  bringend«?,  gefügen  C. 
2235,1.  die]  der  Ä.    2.  [zu  Cj. 


Verzeicimiss  der  Namen. 


A. 


Ackers,  Festung  St  Jean  du  Acre,  938. 
Alebrant,  einer  der  Söhne  Berchtungs 

1988, 2102, 2212;  er  erhalt  Brabant? 

2168. 
Alexandri,   Älexandrien  in  Egypten, 

1395,  1681. 
Alt  Troye  siehe  Troye. 
Altenfelse,   die  Burg   Tresians,   662, 

747,  750. 
Amelhete  siehe  EumeJher. 
Amie,  die  Tochter  Wemhers,  die  Frau 

Herebrands,    Mutter    Hütebrands, 

1451,  2074. 
Anzius,  der  Vater  Hugdieterichs,  9. 
AppoUe,  842,  1350. 
Axtelai  siehe  Betli. 
Artfels,  ein  Zwerg,  141  (Ortvels,  Or- 

tolf)  733. 
Atins  und  Atnis,  Athen,  273,  1996. 

n  vgl.  p. 

Babilonie,  271. 

Baldemar,  ein  Eiese^  1354. 

Baldewin  siehe  Bettewin. 

Belamunt  (Palmut,  Pelemant),  ein 
Heide  auf  def  Burg  Trojemunt,  Bru- 
der des  Olfan,  396,  436,  hat  da»  hemd 
Ä  Jergen,  448. 

Belian,  relian,  der  Sohn  des  Königs 
Grippian  von  wilden  Bussen  344,  %m 
Messerwerfen  von  Berchtung  unter- 
wiesen, hat  eine  Tochter  Marpali 
1067;  seine  Bura  zu  Buden  1060. 

Berchther,  einmal  für  Berhtung  im 
Bern  57. 

Berhter,  einer  der  Söhne  Berchtungs, 
1988;  erhält  das  Land  zu  Meran 
2101,  fäUt  2212. 

Berhtung,  einmal  Berchther,  Herzog 
von  meran,  bei  Anzius  60  Jahre 
lang  erzogen,  lebt  dritthalb  hundert 
Jahr,  9,  10.  Er  wird  zugbart  ge- 
nannt 369,  2042,  hat  grosse  Beisen 


gemacht  17 ;  war  in  Saineke  27,  58, 
er  hat  das  Messerwerfen  von  König 
Anzius  gelernt  und  dieser  gab  ihm 
eine  edle  Herzogin  zum  Weibe  12. 
Wegen  kleiner  Dinge  mit  Anzius 
zer/aUen  kam  er  zu  den  Bussen  zu 
König  Grippian,  dessen  Sohn  Belian 
er  im  Messerwerfen  unterwies,  vor 
achtzig  Jahren  1210,  aber  bdldkehrte 
er  zu  Anzius  zurück,  der  ihm  ster- 
bend seinen  Sohn  Wolfdieterich  em- 
pfahl. Er  hat  16  Söhne;  genanrU 
werden  488 ,  528 ,  532 ,  1466 ,  Here- 
brant,  Hache,  Berhtung,  Berhtwin, 
Berhter,  Schiltwin,  Alebrant,  Schilt- 
brant,  Lichtwin  (?  2102  A).  Herman  ? 
1940  A. 

Berhtung,  einer  der  Söhne  Berchtungs, 
2168,  erhält  Kärnten  2101,  2212. 

Berhtwin,  einer  der  Söhne  Berchtungs, 
1983,  2102,  2168,  erhält  Sachsen? 
2212. 

Berillei  die  Schwester  Tresians  722, 735. 

Beme,  Verona,  1564, 1638, 1678,  2099. 

BetU,  ein  Bättber,  851. 

Bettewin,  ein  Bäuber,  845. 

ßeyerlant,  das  Schwert  des  Heiden 
Treferis,  1010. 

Beyern,  Bayern,  Peyern,  2, 307,888, 1849. 

Bi^ung  od.  Bibung,  ein  Zwerg,  441, 432. 

Billung,  ein  Bäuber,  853. 

Bimrock  siehe  Bumrock. 

Bitterolf,  Pitrolf,  ein  Bäuber,  846. 

BUbort,  ein  Land  330.  Varianten  lyli- 
bort,  bibenporten;  vielleicht  lilien- 
porten,  wie  in  WSab.  die  Burg 
ISerchtungs  heisst. 

Böge,  ein  Bruder  Wolfdieterichs,  261, 
537. 

Brabant,  2102. 

Brisach,  Prisach,  Breisach  2100. 

Brumfart,  ein  Oheim  des  Biesen  Velle, 
789. 

Buden,  Bidens,  Binden,  eine  Stadt  bei 
den  Bussen,  1060. 

Bumrock,    2151.     Wahrscheinlich  ist 


Bomrock   von  Palackei   entstanden  f 
aus  Barac  von  Baldac  bei  Wo^ram. 

C  ygL  R. 

Ceciligenlant  1328,  1776,  1873  w. 
Sant  CriBtinen  b6  1549;  ich  finde  nir' 
genda,  dass  der  Gardaaee  so  genannt 

9  vgl.  I. 

Daniel  1859.  ■ 

DeUan,  ein  Seide,  des  Könige  Schwe- 

stersohn,  9S3,  1001. 
Derflant,  siehe  Terfiac. 
Dierolt,  ein  Heide,  993. 
Dietrich  ab  Name  Wolfdietrich»,  1655. 
Dieteiich  von  Bern e  erschlägt  80  Jahr 

später  einen  Drachen  1678,  2099. 
DOriDger  lant  1849. 


EcVeleit,  Name  eines  Riesen  1657. 

Ecihart,  Sahn  des  Hache,  geboren  in 
Breisach,  21Ö0. 

Eichstett  2.  4. 

Eilsan,  ein  Sohn  Herebranda,  2I0d. 

Else,  die  raiAe,  509;  wohnt  in  Alf- 
troja  530,  von  einer  Sti^mutter  ver- 
flucht, 550;  sie  badet  im  Jungbrun- 
nen, 557,  undheisst  dann  Sigewinne. 

Ernst,  Burggraf  IM  Graam:e,  beviirthet 
Wolfdieterick  mit  Frau  und  Tochter, 

Eaohe'lbach,  Wolfram  von  —  969. 

F.  T. 

Teile,  ein  Riese,  789,  776,1  lo. 

Franken,  1849. 

Prankrich,  1873.  Wandelbar  Z'ötiijiton 

Frankreich. 
Fridebolt  1873,  König  von  Kriechen, 

oder  nach  vj  von  Ceciligen. 
Fromnt,    BegleiteTin   der  Sigewinne, 

674,  774. 


Qalitze,  eine  Markgräfin  von  Q.  220, 

223,  260. 
Garten,  der  WohnsiU  Otnits,  302,  572, 

1564,  1638,  2065,  2098. 
Gartens^,  itr  Gardaaee  1764. 
Ger,  et»  Heide,  932. 
Gerwart.  Herzog  bei  Otnit,  306 ;  er  vnU 

die  Kaiserin  durch  Trug  gewinnen, 

1691,   1762;  gewinnt  WoVdietrieks 

HtM,  1916. 


Gramabet,  Pßrtner  bei  BeJia«,  1082, 

1116. 
Grimure,  865,  die  Burg  Emsts;  stras- 

Bemnnre  T. 
Grippian,  König  der  wilden  Bussen,  ii 
-TS^BeUan%  343.  *^ 


Hache,  ein  Sohn  Berehtungs,  506,  525, 

1334,  1938,  2100;  erAäft  Breisach; 

sein  Sohn  EclAart.  Sein  Zorn  1987. 
Hartman,    Graf,  Bruder  Hermanns, 

1705,  1719,  1736,  1922,  2069,  2097. 
Helmnot,  Graf  von  Tuscan,  1841, 1870, 

hatte  schon  Otnit  gedient  1876. 
Helmschart,  ein  RäiSer,  849  (Helfart, 

Helm  achrot). 
Herdegen,  ein  Bitter  in  Sahteck,  48. 
Herebrant,  ein  Sohn  Berdttun^  505, 

1334,  1940,  2092,  2098;  seine  Frau 

Amie,  seine  Söhne  Hiltebrant,  Nere, 

Eilsan,  seine  Tochter  Mergart,  2108, 

2182. 
Herman,   Graf  von   Tuscan,  Bruder 

Hartmanns,  1447,  1703,- 1931,  2097. 
Herman,  Graf  bei  Otnit,  ein  anderer? 

314. 
Hiltebrant,    Sohn  Herebrands,  2099, 

2165,  2183,  2231. 
Hiltebnrg,  die  Tochter  Walgunds,  6e- 


dietrichs,  62. 
Engdieterich,  Sohn  des  Amiua,  Vater 

Wf^dielritAs,  1  fia. 
Engdieterich ,     Wwdieterichs    Sdm, 

2101  flg. 


Isenher,  ein  Räiiber,  847. 

Sant  Jacobes  lant,  307. 

Jerusalem ,  gesehrieben  Eiemsalem, 
977  «3- 

Sant  Jörge,  Jerge,  ein  Fürst,  fteW 
Wölfd.  aus  der  Taufe,  220,  223; 
Bote  König  Walgunds,  225, 226,  229, 
232,  241;  tviri  von  Wolfd.  ange- 
rufen ah  Taufpate,  1241. 

Sant  Jörgen  ann,  die  Meerenge  von 
Konstantinopel,  529,  1308. 

Sant  Jörgen  hemde,  448,  ist  von  dem 
Heiden  Belamnnt  in  einem  Kloster 
gefunden  worden;  Wo^d.  eieht  es 
an  und  ist  dadurch  vor  aUen  Waffen 
sicher,  570  (er  ist  weiss  wie  der 
Schnee  1219).  1237,  1241,  (1646). 

Sant  Jörgen  inGneter.  Z917. 

Sant  jargen  orden  2123. 


—    336    — 

2191.  Fünf  hundert  klosterherren     er  do  mit  im  nam, 

an  dem  andern  orte  der  beiden     fieng  der  herre  an, 
durch  der  heiden  her     er  ein  wite  straszen  schlug, 
fOnf  hundert  herren     hetten  nach  im  wit  genug, 

2192.  Die  nach  dem  fürsten     so  ritterliche  striten, 
do  wurden  der  heiden     weisgot  vil  versniten, 

sie  wurden  alle  engerwet,     für  war  so  wissent  daz, 
mit  plut  wart  geferwet     plumen  und  gras. 

2198«  Die  grififel  sie  faste  triben     die  edel  brüder  gut, 

die  dinte,  domit  sie  schriben,     daz  was  daz  rote  blut, 

damit  sie  begussen     daz  feit  und  den  plan. 

der  reise  sie  nit  genussen,     die  sie  für  daz  kloster  hetten  getan. 

2194.  Bumrock  von  Palacker,     der  Lymmers  bruder  was, 
mit  manigem  beide  wacker,     für  war  so  wissent  daz, 
reit  von  aller  erste     an  den  fÜrsten  rein. 

daz  er  daran  gewünne,     daz  streich  er  an  sinen  stein. 

2195.  Der  heiden  rieh  von  arte  sprengen  do  began, 
den  fürsten  also  zarte     reit  er  do  an. 

zwischen  den  scharn  riebe  stach  er  den  heiden  tot. 
von  den  ungetöfken     hub  sich  grosze  not. 

2196.  Sie  riefen  alle  gliche  Machemet  und  Derfiant, 
die  kristen  sicherlichen  die  wurden  angerant. 
Daz  her  zu  beiden  siten     leit  do  grosze  not. 

sich  hub  do  michel  striten,     do  fiel  manig  heiden  tot. 

2197.  Wolfdieterich  der  freche     schlug  uf  die  sarwat. 

er  zerhew  vil  der  bleche  und  zertrante  vil  der  nat, 
die  helme  begund  er  schroten  und  die  isin  gewant. 
do  falt  er  manigen  toten     nider  uf  daz  laut. 

2198.  Mit  siner  scharpfen  klingen     frumpt  er  in  ungemach, 

er  zertrante  vil  der  ringe,     manigen  heim  er  euch  zerbrach, 
die  schilte  begund  er  spalten     der  fürste  lobsan, 
manigen  heiden  er  do  falte     tot  nider  uf  den  plan. 


3192,3(5.  in  geschach  vil  we  w,  4ß,  daz  velt  und  ouch  der  kle  w. 
2193,2.  [Die  dinte]  AB.  sie  nun  Ä.  daz  rote]  alles  Ä.  4.  nit]  lutzel  w. 
2194,4.  sinen]  den  a.  daz  was  sicherlichen  klein  (7.  2195,3.  riebe]  beiden 
w.    4.  Do  hub  sich  von  den  heiden  gros  jamer  und  not  w.       2198,4.  [do]  Ä, 


—    337    — 

2199.  Er  schlug  auch  vil  der  wunden     der  edel  fürste  milt, 
die  nit  geheilen  künden,     durch  heim  und  durch  schilt ; 
vil  manigem  Sarrasinen     nam  er  do  sin  leben, 

daz  stunt  auch  den  sinen     weisgot  unvergeben. 

2200.  Waz  er  ir  moht  erlangen,     den  tet  er  sJlen  we, 

ez  was  umb  sie  ergangen,     er  falt  sie  tot  nider  in  den  kle, 

er  schriet  heim  und  isen     mit  vil  groszem  has, 

die  beiden  sach  man  risen     als  vor  der  sensen  daz  gras. 

2201.  Ein  helt  userlesen     klagte  dise  geschiht:  •• 
^wir  möhten  wol  genesen,     wer  eines  mannes  niht. 

er  schribet  uns  bustaben     die  sint  uns  zu  swer, 
er  ist  in  disem  strite     ein  übel  prediger. 

2202.  Wer  sinen  segen  enpfahet,     der  wirt  sin  ungesunt, 
wol  zweitusent  beiden     sint  von  im  tot  und  wunt. 
wer  im  komet  zu  nahe,     dem  wirt  der  lip  genumen : 
er  ist  ims  zu  unheile     her  in  daz  kloster  kumen/ 

2203.  Den  wilden  Sarrassinen     ward  vil  der  lip  genumen, 
Wolfdieterich  und  die  sinen     waren  erst  zusamen  kumen, 
sie  betten  gar  durchbrochen     do  der  beiden  her, 

sie  betten  sich  gerochen     an  in  mit  groszem  ser. 

2204.  Sie  betten  in  dem  strite     siner  diefter  sehs  erschlagen, 
Berbtunges  süne,     also  wir  hören  sagen. 

des  muste  maniger  liden     do  des  todes  pin, 
er  begunde  erste  schniden     heim  und  hopt  hin. 

2205.  Vil  der  helmes^u^n     er  do  zerspielt,  ;f.  «r^*  i^T.ir        kUt^^o^ff^  \ 
er  begunde  lupfen     vil  manigen,  wan  er  wielt 

krefte  wunderliche ;     vil  der  Sattelbogen 

wurden  do  gerumet,     daz  ist  war  und  nit  gelogen. 

2206.  Do  sach  er  an  den  ziten     sinen  sun  Hugdietericb, 
und  Hiltebrant  striten     also  ritterlich, 

daz  sich  sin  herze  enzunte    und  alles  leides  vergas. 
Do  sach  er  an  den  stunden     den  beiden  Tarias 


2200,2.  sie  vielent  als  der  sne  C.  4w,  und  falte  der  beiden  yü  nider 
in  daz  gras  TT.  2202,3.  zu]  so  Ä,  der  ist  nmb  den  lip  komen  G.  2203,3. 
do]  erst  A,  4.  grosser  w,  2204,2/3.  die  kont  er  nit  verklagen  to.  3.  des 
grimmen  todes  w.  4.  heim  fMt  A,  durch  die  liebten  ringe  fin  w,  2205,2. 
er  do  wielt  A,    2206,3.  alles]  sines  w]  alles  sines  A. 

22 


—    888    — 

2207.  In  dem  here  striten    mit  einer  groszen  Bchar, 
an  den  selben  ziten     hew  er  gen  im  dar 
eine  wite  strasze     bisz  er  zu  im  kam, 

so  nahe,  in  der  masze     sin  swert  er  do  genam, 

2208.  Und  gab  dem  keidea  riebe     einen  so  bitterlichen  schlag, 
daz  do  ros  imd  man     uf  einander  lag, 

do  bot  im  die  hende     der  heidensche  kümg  rieh : 
'ich  gib  mich  uch  gefangen,     Wotf  her  Dieterich.^ 

2209.  Er  befalch  in  sinen  mannen :     'behütend  in  wol  genug.' 
der  do  fürte  der  beiden  vanen,     daz  hopt  er  im  abschlng ; 
do  sie  iren  fener  verkuren,     ir  schar  ward  zertrant, 

hei  waz  ir  den  lip  verlaren     von  Wolfdieteriches  hant. 

2210.  Sie  vergaszen  ir  zühte     die  nbeln  Sarrassin, 

und  hüben  sich  zu  flühte.     Wolfdieterich  und  die  sin 

begunden  in  nach  jagen,     bisz  daz  in  ir  schar 

drissig  tasent  wnrden  erschlagen,     die  andern  flohen  gar. 

2211.  Des  frowete  sich  van  herzen     Wolf  her  Dieterich, 
doch  klagete  er  sin  diener    also  klegelich, 

er  hies  daz  folk  ahten,     daz  sin  sane  dar 

imd  sine  diener  brahten ;     do  betten  sie  uz  der  schar 

2212.  Zweitasemt  verloren    4üi  sehne  der  diener  sin. 

Do  was  gelegen  Berhter     und  Böiiitwin  und  Schiltwin, 
und  Alebrant  ein  tegen,     Bdiiltbrant  und  Berhtung, 
die  waren  tot  gelegm,     die  klagete  alt  und  jung 

2213.  Faste  wider  strit,     sie  waren  ^asners  lielh. 
In  den  selben  ssiten     sprach  Wolfdieterich : 


2207,3.  Strasse  wite  W.  4.  in  der  masse  C.  in  die  Strasse  Ä,  in  dise  Strasse 
B,  uf  die  masse  ä,  unmasse  h.  2208,1»  riche]  starke  w.  bittern  0,  ein 
ungefügen  w.  2.  B,  [do]  B.  ftaz  do  dcherHche  r.  'u.  m.  trf.  e.  1.  C.  Bäz  er 
sichcrliche  eines  starken  struches  pflag^  Ä.  Dae  er  tmder  dem  mat^ce  do 
gestrecket  lag  w.  2209,1.  die  besorgten  w,  die  Wuweten  0.  2.  Also 
fürte  der  beiden  den  fanen  Ä.  3.  fener  w]  fanen  W.  verkurent  A,  verlu- 
rcn  BÖw,  2210,3.  daz]  sie  Ä,  jagen  die  ongetdfte  sdhar  w,  4.  fliihen] 
entrannen  w,  erdrunkön  c.  2212^.  und  schiltwin  C,  fehlt  AB.  8.  schiltbr] 
Hiltbir.  A.  In  w.  nur  d  Namen:  Borther,  Bertwin,  Albrant,  Börhtung:  in 
Y  {20S7)  fünf  Namen :  Berhtung,  Berchtwin,  Allebrant,  Schilbrant,  Be^ 
cherang. 


—    389    — 

^Ich  kan  nit  verklagen  diflen  sohaden    und  dise  grosze  not, 
daz  ich  manigon  ha<i  geladen     her  in  sinen  jungen  tot.' 

2214.  Do  sprach  Herbrant  der  userlesen:     'ez  mag  nit  anders  sin, 
ir  ist  so  vil  gewesen,     der  ubeln  Sarrassin, 

daz  ez  on  grossen  schaden     nit  mohte  ergan. 
Nun  suUen  wir  begraben     die  wir  verloren  han.* 

2215.  Nit  gröszer  künde  sin  gewesen     daz  weinen  und  daz  klagen. 
Man  hiez  die  uz  lesen     die  do  waren  erschlagen. 

Sie  wurden  an  den  stunden    in  daz  kloster  begraben, 
do  hies  man  die  wunden     binden  und  laben« 

2216.  Ez  kund  nieman  gesageU}     wie  sine  dienstman 
Wolfdieterich  begunde  kle^gen,    jeglichen  er  do  nam 
sin  hopt  an  den  arm     und  kust  in  an  den  munt. 
Die  begrebde  nam  ein  ende     an  der  selben  stunt. 

2217.  Nach  der  selben  swere     fort  man  in  von  dan, 
uf  ein  refPentore     und  manigen  stritmüden  man« 
do  was  die  koste  bereit     manigem  künen  tegen, 
nach  ir  groszen  g-rbeit     wart  ir  wol  gepflogen. 

2218.  Do  sie  die  tische  hingetaten,     fürwar  so  wissent  daz, 
die  herren  giengen  zu  rate,     wie  sie  dem  beiden  Tarias 
gelonten  der  note,     die  er  in  het  getan. 

'So  sullen  wir  in  töten,'     daz  riet  do  manig  man. 

2219.  Do  sprach  Herbrant :    'den  rat  wil  ich  nit  geben, 

waz  hülf  uns  alle  sande,  daz  wir  im  nemen  daz  leben  ? 
domit  werden  wir  nit  ergötzet  unser s  groszen  schaden, 
e  daz  er  werde  geletzet,     so  sullent  ir  in  für  uch  laden, 

2220.  Und  heiszent  in  sweren     und  euch  sine  man, 
des  klosters  ere  zu  meren.     Wil  er  des  abegan 
daz  er  dowider  wil  streben    und  ander  sine  man, 

so  sullent  ir  in  nemen  daz  leben,     wend  sie  sich  nit  tofen  lan.* 


2213,3|?.  unz  an  minen  tot  w.  4.  jungen  BC.  fehlt  A.  4ß.  zu  diser 
grossen  not.  8215,1.  Mit  Ä.  [sin]  wesen  w.  2216,3.  in]  es  BC,  Be- 
sunder  in  die  hende  er  kuste  in  also  tot  &c.  4.  —  ende  sie  giengen  mit 
grosser  not  to.  2216^.  In  ein  refentor  mit  den  forsten  gut  w,  2.  ging 
manig  ritter  zwor,  den  tioste  man  den  mut  fo,  renenteil  Ä,  reffentore  B, 
reffter  C,  renentor  a,  refentor  &,  refendall  c,  reventer  d,  2219,2.  [sande 
w]  W,  daz]  sin  A.    4.  werden]  sin  w.  wir  nnergetzet  w. 


—    340    — 

2221.  Do  ward  von  den  besten     do  zu  in  gesant. 
die  ungetöften  geste     braht  man  do  zu  hant. 

waz  ir  do  was  gefangen,     der  beiden  und  sine  man, 
die  kamen  gegangen     für  die  fürsten  lobsam. 

2222.  Do  sprach  Wolfdietericbe     zu  dem  beiden  Tarias : 

^ir  müssent  sterben  alle  gliche,     ir  swerent  mir  denn  daz, 

ir  und  die  üwern,     die  ir  uf  uns  band  geladen, 

daz  ir  dem  kloster  wellent     fürbaz  leben  one  schaden, 

2223.  Und  sin  ere  zu  meren,     die  wil  ez  mag  gcstan, 
und  alle  kristen  werdent.     wend  ir  des  abe  gan, 
daz  ir  uch  nit  land  töfen     und  Ihesus  gelaubcn  han, 

so  müszent  ir  alle  sterben,     so  vil  wir  uwer  gefangen  han.' 

2224.  ^Mag  ich  mich  domite  gefristen,     sprach  der  beiden  do, 
also  wirde  ich  kristen,     daz  gelob  ich  also, 

daz  ich  es  gerne  folge     und  alle  die  min.' 

Do  sande  er  zu  lande     nach  manigcm  Sarrassin. 

2225.  Do  sante  der  beiden  boten     über  alles  sin  laut. 
Do  komen  die  besten     alle  do  zu  hant, 

die  in  weiten  neren.     do  hub  sich  gros  klagen, 

sie  musten  alle  sweren,     daz  sie  dem  kloster  ane  schaden 

2226.  ümmer  weiten  leben,     die  wile  ez  möhte  gestan. 
Do  wart  der  tof  geben     manigem  heidenschen  man. 
Do  fiiren  sie  heim  zu  laude     und  hielten  kristen  e, 
wider  die  kristenheit     gesazten  sie  sich  nummer  me. 

2227.  Do  die  beiden  alle  gliche     geschieden  do  von  dan, 
do  gieng  der  junge  künig     für  sinen  vater  stan 
mit  Herbrande     und  mit  den  höhsten  allensant, 

sie  gerten  heim  zu  lande.     Do  gewert  er  sie  zu  hant. 


2221,2.  Nach  ir  kargen  gesten  w.  3.  Den  krmig  do  gefangen  und 
sehzig  siner  man  w.  2222,S.  D»z  ir.  4.  [furbaz  C].  2223,3.  [land]  Ä, 
4.  ir]  sie  Ä,  so  v.  w.  u]  die  wir  A,  2224,2.  Also]  so  Ä,  2225,3.  neren 
w]  eren  TT.  klagen  W]  kraden  w.  2227,1.  beiden]  herren  0.  2.  d.  j.  k.] 
Hagdieterich  Cto.  3.  und  manigem  tegen  loblich  w.  4.  begerten  Ä,  urla- 
bes  heim  W.  Do  sprach  Wolfdieterich  w. 


-    341    - 

2228/Daz  urlap  gib  ich  uch  gern,     lieber  sun  min. 

Ir  sullent  des  nit  verbem,     wanne  ez  müge  gesin, 

ir  sullent  mich  in  dem  jare     einest  hie  gesehen.' 

Do  gelopten  die  fürsten  zware,     daz  sie  ez  lieszen  geschehen. 

2229.  Got  geb  daz  wir  uch  lange     gesunt  noch  finden  hie.*     f 
Mit  ungefügem  trange  manig  ritter  für  in  gie 

und  namen  urlap  dannen     zu  Wolf  her  Dieterich ; 

daz  gab  er  sinen  mannen    und  bevalch  in  römisch  rieh, 

2230.  Und  euch  iren  herren     den  kunig  Hugdieterich,     f 
und  daz  sie  hielten  in  eren     den  edeln  künig  rieh : 

also  sullent  ir  och  herwider,     her  sun,  han  uwer  man.* 
Do  fielen  in  die  trehen  nider,     do  sie  schieden  dan. 

2231.  Do  gieng  für  Wolfdieterioh     der  junge  Hiltebrant : 
herre  gend  mir  einen  schilt,     daz  ich  durch  die  laut 
mich  nit  dürfe  schämen,     dri  wolfe  von  golde  rot 

die  wil  ich  durch  uwem  namen     füren  bisz  an  minen  tot, 

2232.  In  einem  felde  grüne,     darumb  ein  ring  bla.* 
der  edel  fürste  küne     gab  im  daz  wafen  da« 

in  köstlichem  dinge    brahte  man  ez  im  zu  hant, 

Von  den  Wolfen  und  von  dem  ringe    ^wurden  die  Wtilfinge  genant. 

2233.  Alle  die  von  dem  geschlehte  kamen     die  farten  auch  den  schilt. 
Do  sie  urlop  genamen     zu  dem  fürsten  milt, 

do  foren  die  herren  heim     in  römischu  laut 
und  büsseten  den  ir  not,     die  man  in  arbeit  fant« 

2234.  Die  selde  begunde  uf  sie  horden,     die  sie  hetten  erstrept. 
Wolfdieterich  in  dem  orden     so  götlichen  lept. 

Wo  ers  mohte  verbringen,     got  er  manigen  dienst  getet 
an  maniger  hande  dingen     mit  fasten  und  mit  gebet. 

2235.  Ez  duhte  in  alles  zu  ringe ;     er  truete  die  Sünden  sin 
nit  zu  büszen  mit  den  dingen,     er  bat  die  brüder  sin 


2228,1*  miner  Ä.  herre  und  snn  min  w.  2.  [des]  Cw.  enbem  w.  3.  in 
dem]  alle  Cw.  4.  fürsten  klare  :  herre  daz  sei  geschehen  w,  2229  u,  80 
fehlen  W.  2231.2.  schilt  und  ein  waffen  W.  2232,3.  zu  der  h.  A. 
4.  die]  siedlet  2234,1.  die  hetten  sie  k7.  3.  vol  bringen  J?k;,  gefügenO. 
2235,1.  die]  der  ±    2.  [zu  C\. 


—    34S    — 

mnb  ein  busze  swere,     daz  er  in  einer  nflfht 

siner  Sünden  würde  lere,     daz  ward  sohiere  gedabt. 

2236.  Die  münche  richten  ein  bare  .  in  dem  münster  dau^ 
den  edeln  fürsten  klare     hieszen  sie  darzn  gan, 
daz  er  damf  sesze  alleine    und  die  nalit  lit. 

ez  wer  gros  oder  kleine,     er  büste  siiie  sunde  damit. 

2237.  Daz  tet  er  willigliobe ;     do  der  tag  ein  endel  nam, 
do  sas  er  uf  die  bare,     der  fürste  lobsam. 

Mit  allen  den,  die  er  vor    ie  zu  tode  erschlug, 

mit  den  muste  er  die  naht  vehten,     do  het  er  leides  genug. 

2238.  Wem  er  ie  zu  leid  getan  hette,     der  kam  im  fintlict  genug, 
ez  hal  also  ein  bette,     so  er  ih  sie  schlng. 

er  kam  von  in  allen     die  naht  in  grosze  not, 

wann  die  in  hotten  bestanden,     die  vorhten  nit  den  tot. 

2239.  Daz  treib  Wolfdieteriche     ein  winterlange  naht, 
mit  mänigem  toteü     er  bitterlichen  faht. 

von  müde  und  von  hitze     ward  iln  des  nahts  so  we, 
daz  har  uf  dem  hopte     ward  im  wis  also  der  sue. 

2240.  Do  die  mönche  zu  der  mettin     des  morgens  weiten  gan, 
die  geiste  alle  hetten     in  do  erst  verlan. 

im  was  geswunden,     er  lag  da  für  tot. 

die  mönche  an  den  stunden    hetten  ab  im  grosze  not. 


2235,8  in  fehlt  Ä.    4.  erdaht  BC.       2236,2.  klare]  ziere  Ä.    3.  das  er 

daruff  ein  naht  litte  c.  zu  ändern  unz  d.  n.  1.  Vgl.  Herbort  8125.        2237,3. 

[vor]  Ä.  Alle  die  er  vor  BÖ.  Die  er  ie  zu  tode  geslug,  die  komen  gewafent 

dar  w.    4  fehlt  S,  Mit  den  her  die  naht  arbeite  genug  C  Mit  den  her  er 

arbeit  genug  und  sas  uf  der  har  w. 

5 — 8.  Sie  gaben  im  widerstrit      stösse  und  mangen  slag, 
Waz  er  bi  siner  zit      e  herter  stürme  Jrflag, 
Daz  was  ein  wint  gegen  disem,      er  het  in  sinem  wan, 
daz  er  tusent  risen      lieber  hette  bestan.  to. 

2238,1.   er  hette  getan  zu  leide  C.  Wem  er  ie  schaden  getete  w.  *—  im 

fehlt  A.    2.  becke  G,    3.  Sie  hrahten  in  die  naht  in  angst  and  in  not  BG. 

4.  die  er  hette  A^  er  die  hette  B.       2239,1.  ein  wejennacht  lange  nacht  B. 

3.  Von  grosser  ser  und  hitae  BG,        2240,1.  do  zu  A,  [des  morgens]  W, 

2.  [in]  A.  was  sere  C. 


—    343    — 

2241.  Sie  sprachen  alle  gliche:  'ach  wie  ist  ez  gefarn.' 
den  herren  sie  uf  hüben,  dennoch  was  er  warm, 
er  kam  wider  zu  kreften     do  er  ward  gelabet ; 

des  loben  wir  got  von  himel,     daz  ir  uwer  sünde  gebüszet  habet. 

2242.  Also  was  er  dannoch     in  dem  kloster  sehzehen  jar. 
er  diente  got  mit  flisze,     seit  und  dig  buch  furwar. 
Die  engel  an  sinem  ende     fürten  die  sele  dan 

zu  got  an  missewende.     also  müs  ez  uns  allen  ergan. 

Amen. 


2241,1.  ach  fehlt  A.       2242,2.  er  d.  unserm  herren  [m.  fl.]  A, 
1.   2.   Von  dem  trost  kam  er  zu  kraft^      das  ist  allez  war. 

Er  was  in  der  bruderschaft      dannoch  sehzehen  jar.  w. 
3.  Daz  die  A,  sele  zu  gote  dan  w.    4or.  Hie  (Do)  mit  nimet  (hat)  daz  buch 
ein  ende  TT.  allen]  ouch  Cw, 


Verzeichniss  der  Namen. 


k. 


Ackers,  Festung  St.  Jean  d^Äcre.  938. 
Alebrant,  einer  der  Söhne  Berchtungs 

1988, 2102, 2212;  er  erhält  Brabant  ? 

2168. 
Alezandri,   Älexandrien  in  Egypten, 

1395,  1681. 
Alt  Troye  siehe  Troye. 
Altenfelse,   die  Burg   TresionSj   662, 

747,  750. 
Amelhete  siehe  Bumelher. 
Amie,  die  Tochter  Wemhers,  die  Frau 

Herebrands,    Mutter    Uütehrands, 

1451,  2074. 
Anzius,  der  Vater  Hugdieterichs,  9. 
Appolle,  842,  1350. 
Artelai  siehe  Betli. 
Artfels,  ein  Zwerg,  747  (Ortvels,  Or- 

tolf)  733. 
Atins  und  Atnis,  Athen,  273,  1996. 

B  vgl.  P. 

Babilonie,  271. 

Baldemar,  ein  Biese,  1354. 

Baldewin  siehe  Bettewin. 

Belamont  (Palmut,  Pelemunt),  ein 
Heide  auf  der  Burg  Trojemunt,  Bru- 
der des  Olfan,  396,  436,  hat  das  hemd 
S,  Jergen,  448. 

Belian,  relian,  der  Sohn  des  Königs 
Grippian  von  wilden  Bussen  344,  tm 
Messerwerfen  von  Berchtung  unter- 
wiesen, hat  eine  Toöhter  MarpcUi 
1067;  setne  Bura  zu  Buden  1060. 

Berchther,  einmcu  für  Berhtung  tm 
Beim  57. 

Berhter,  einer  der  Söhne  Berchtungs, 
1988;  erhält  das  Land  zu  Meran 
2101,  fäUt  2212. 

Berhtimg,  einmal  Berchther,  Herzog 
von  Meran,  hei  Anzius  60  Jähre 
lang  erzogen,  lebt  dritthalb  hundert 
Jähr,  9,  10.  Er  wird  zugbart  ge- 
nannt 369,  2042,  hat  grosse  Beisen 


gemacht  17 ;  war  in  Sälneke  27,  58, 
er  hat  das  Messerwerfen  von  König 
Anzius  gelernt  und  dieser  gab  ihm 
eine  edle  Herzogin  zum  Weibe  12. 
Wegen  Meiner  Dinge  mit  Anzius 
zerfaUen  kam  er  zu  den  Bussen  zu 
König  Grippian,  dessen  Sohn  Belian 
er  im  Messerwerfen  unterwies,  vor 
achtzig  Jähren  1210,  aber  bald  kehrte 
er  zu  Anzius  zurück,  der  ihm  ster- 
bend seinen  Sohn  Wolfdieterich  em- 
pfahl. Er  hat  16  Söhne;  genannt 
werden  488,  528,  532,  1466,  Here- 
brant,  Hache,  Berhtung,  Berhtwin, 
Berhter,  Schiltwin,  Alebrant,  Schilt- 
brant,  Lichtwin  (?  2102  A).  Herman  ? 
1940  A. 

Berhtung,  einer  der  Söhne  Berchtungs, 
2168,  erhält  Kärnten  2101,  2212. 

Berhtwin,  einer  der  Söhne  Berchtungs, 
1983,  2102,  2168,  erhält  Sachsen? 
2212. 

Berille,  die  Schwester  Tresians  722, 735. 

Beme,  Verona,  1564, 1638, 1678,  2099. 

Betli,  ein  Bäuber,  851. 

Bettewin,  ein  Bäuber,  845. 

Beyerlant,  das  Schwert  des  Heiden 
Treferis   1010. 

Beyern,  Bayern,  Peyern,  2, 307,888, 1849. 

Bigung  od.  Bibung,  ein  Zwerg,  441, 432. 

Billung,  ein  Bäuber,  853. 

Bimrock  siehe  Bumrock. 

Bitterolf,  Pitrolf,  ein  Bäuher,  846. 

Blibort,  ein  Land  SSO.  Varianten  IjM- 
bort,  bibenporten;  vielleicht  lilien- 
porten,  wie  in  WSab.  die  Burg 
Berchtunas  heisst. 

Böge,  ein  Bruder  Wolfdieterichs,  261, 
537. 

Brabant,  2102. 

Brisach,  Prisach,  Breisach  2100. 

Brumfart,  ein  Oheim  des  Biesen  Velle, 
789. 

Buden,  Bidens,  Binden,  eine  Stadt  bei 
den  Bttssen,  1060. 

Bumrock,    2151.     Wahrscheinlich  ist 


e  Tgl.  I. 

CecüiganlMit  1828,  1776.  1873  w. 
Sant  Cristiiieii  sfi  1549;  ich  finde  nir- 
gends, äms  der  Qardasee  so  genannt 

D  Tgl.    I. 

Daniel  1659.  - 

Delflan,  ein  Seide,  des  Königs  Schtne- 

sttrsOin,  983,  1001. 
Derfiant,  siehe  Terfian. 
Pierolt,  ein  Heide,  993. 
Dietiich  als  Name  Wolfdietrichs,  1655. 
Dieterioh  von  Beme  erschlägt  SO  Jahr 

später  einen  Drachen  1678,  2099. 
DQiiDger  lant  1849. 


ReVeleit,  Name  eines  Riesen  1657. 

Eckhart,  Sohn  des  Hache,  geboren  in 
SreiswA,  2100. 

Eichstett  2.  4. 

Eilsaa,  ein  Sohn  Herebrands,  2109. 

Else,  die  rauhe,  509;  wohnt  in  Alt- 
troja  530,  von  einer  Sti^mutter  ver- 
flucht, 550 ;  sie  badet  im  Jungbrun- 
nen, 557,  und  heisst  dann  Sigewinne. 

Ernst,  Burggr^  2U  Gtiimuie,  beteirthet 
WoVdieteriäi  mit  Frau  und  Tochter, 
866. 

Eaclielbach,  Wolfram  Ton  —  969. 

r.  T. 

Teile,  ein  Riese,  789,  776,1  w. 

Franken,  1849. 

Frankrich,  1873.  Wandelbar  fföniy  oon 

Frankreich. 
Fridebolt  1873,  König  von  Kriechen, 

oder  nocA  v>  von  Ceciligen. 
Froiimt,    Reiterin   der   Sigewinne, 

674,  774. 


Galitze,  eine  Markgräfin  von  Q.  220, 

223,  260. 
Garten,  der  Wohnsm  Otnits,  302,  572, 

1564,  1638,  2065.  2098. 
Oartense,  d«r  Gardaaee  1764. 
Ger,  ein  Heide,  932. 
Gerwart,  Herzog  bei  Otnit,  306 ;  er  wiU 

die  Kaiserin  durch  Trug  gewinnen, 

1691,   1762;  gewinnt  Wmiietriehs 

Suld,  1916. 


I  Gramaliet,  Pförtner  bei  SätoH,  1083, 

1116. 
Orimare,  865,  die  Burg  Ernst»;  stras- 


Grippian,  König  der  wüden  Russen, -f- i'^>^' 
~mefRelian%  843.  "^  "^ 


Hache,  ein  S'oAn  Berdttvngs,  506,  525, 

1324,  1938,  2100;  erhätt  Rreisach; 

sein  Sohn  EclAarl.  Sem  Zorn  1987. 
Hartman,    Graf,    Bruder   Sermanns, 

1705,  1719,  1736,  1922,  2069,  2097. 
Helmnot,  Graf  von  Tvscan,  1841, 1870, 

hatte  schon  Otnit  gedient  1876. 
Helmachart,  ein  Bäaber,  849  (Helfart, 

Helm  achrot). 
Herdegen,  ein  Ritter  in  Salneck,  48. 
Herebrant,   ein  Sohn  Rerchtungs  505, 

1324,  1940,  2092,  2098;  seine  *>o« 

Amte,  seine  Söhne  Hiltebrant,  Nere, 

Eilsan,  seine  Tochter  Mergart,  2108, 

2182. 
Herman,  Graf  von  Tttscan,  Bruder 

Sartmanns,  1447.  1703,  1931,  2097. 
Herman,  Graf  hei  Otnit,  ein  anderer  ? 


Hilteburg,  die  Tochter  Walgunds,  Qe- 
mahlin  Sugdietrichs,  22fig. 

Hiltegunt,  angenommener  ^fame  Sug- 
dietrichs, 62. 

Hngdieterich,  Sohn  des  Ämius,  Vater 
Wölfdietrichs,  Tßg. 

Hngdieterich ,  Woq^dieterichs  Sobn, 
2lOTflg. 


Jeriiialem , 

dllflg. 
Sant  Jörge, 

Wo^d. 


geschrieben     Ihernsalem, 


Jerge,  ein  Fürst,  hebt 
>  der  Taufe,  220.  223; 
Bote  König  Walgunds,  225, 226.  229, 
232,  241;  wirä^  von  Wolfd.  ange- 
rufen als  Tat^paOu,  1241. 

Sant  Jörgen  arm,  die  Meerenge  von 
KonstanUnopel,  529,  1308. 

Sant  JQrgen  hemde,  448,  ist  von  dem 
Seiden  Belamont  in  einem  Kloster 
gefunden  morden;  Wolfd.  zieht  es 
an  und  ist  dadurch  vor  allen  Waffen 
sicher,  570  (er  ist  vieiss  wie  der 
Schnee  1219).  1237,  1241,  (1646). 

Sant  Jörgen  m&nater.  ^917. 

Sant  Jörgen  oiden  2123. 


—    346    — 


Joehfrit,  Könin  ton  Bpangen,  1372. 
Sant  Jobans  alter,  2038,  2126. 
Jörn»  1660. 
Juppiter  842,  1004. 


K. 


Kernten  2101. 

Kölne  1849. 

Kriechen  97».  Di  von  wilden  kriechen 

591,  624  u.  V.  sowohl  der  krieche  als 

der  kriechen,  892, 907.  kriechenlant  2. 

kriechenrich  9. 
Kunstenopel  7  t*.  v,    Daßr  2004,4  a 

Gumpestelle. 


L. 


Lamparten  1420  t^.t?. 

Lampartenlant  888.  Lampar  ter  lant  630. 

Lateran  97,  307. 

Liebegart,  die  Königin  zu  Salnecke, 

21  flg. 
Liebegart  statt  Sidrat  in  YZ. 
Lnnher  (Lvnher,  Linner,  Buner)  ein 

Eiese  hei  Belamunt  472. 


H. 


Machemet,  Machomet  842,  1004,  1147. 
Maria  686,  1165,  1319. 
Marpali,  die  Tochter  Belians,  lOQSflg, 
Marsilian,    König    in    CecUigenlant, 

ISUflg, 
Martifel,  ein  Land  der  Heiden,  1054. 
Medelbolt  (Meldebolt),  ein   Gott  der 

Heiden,  842,  1004. 
Meilan,  Mailand  1444. 
Meran  10,  2101. 

Mergart,  Tochter  Herehrands,  2109. 
Merzian,  ein  heidnischer  König,  1001. 
Messefride(Mefridiim,  Müssenburg)  eine 

Hafenstadt  in  Italien.  Manfredonia? 

889. 
Mortgran  853,  ein  Bäuber, 


N. 


Nere,  Bruder  Hüdebrands,  2109. 
Noe  1658. 


Olfan  von  Babilonie  271,  398. 

Olfan,  Pörtner  bei  Belamunt  460. 

Qrtwin,  ein  Bäuber,  848. 

Osteriche  838. 

Otnit,  Kaiser  zu  Garten,  302;  hat 
einem  heidnischen  König  über  dem 
Meere  seine  Tochter  Sidrat  entführt 
303,  verlangt  Zins  von  Htigdieterich, 


56Bv  567,  570,  698,  751.  Sein  Sdime- 
gervater  hat  ihm  zvBci  Drac^ien,  einen 
Riesen  und  Biesin  geschickt,  775. 
Otnit  erlegt  dm  Biesen  Velle  788  flg. 
U7id  die  Biesin  Bunze  811;  hilft 
einem  Elefanten^  weü  er  eiinen  Ele- 
fanten im  Wappen  fuhrt  SH;  sM^ 
unter  der  Zauberlinde  ein  und  wird 
vom  Drachen  verschlungen  SiS  fig. 
Seine  Stärke  1562.  Sein  Schwert 
1661,  1680  s/<?he  Rose.  Seine  Brünne 
1688,  1808.  Sein  Schilt  1849.  Otnit 
wird  bestattet,  1866. 
Otnit,  des  alten  Otnides  Halsberge  1490. 

r. 

Palacker  .2151;  wahrscheinlich  entstellt 
aus  Wolframs  Baldac;  doch  siehe 
Palakers  hei  Klingesor,  Hagen,  M. 
S.  2,  18. 

Sant  Pangrazien  570,  1219.  Z712. 

Pulle  97,  889.  Süditalien.  Äpulien. 


E. 


Rin,  Bhein,  2100. 

Rom  97,  307,  2064. 

Römsche  lant  2127. 

Römsche  rieh  2118,  2197. 

Rome  die  milte  1435,  die  wise  1438. 

Rose,  Otnits  Schwert,   794,  803,  804. 

Z712. 
Rotolf,  ein  Bäuber,  850. 
Rumelher,  ein  Bätiber,  843,  856. 
Rünze,   eine  Biesin,    Weib  des  Velle, 

796.  (776,2  w). 
Russen  343,  1060.  Bussland. 

Sahsen  2102. 

Salnecke,  Thessalonich,  21,  1655. 

Schadesam,  der  Name  des  Brachen, 

1598,  1613. 
Scham,  Name  eines  Gebirges  ?  1442,4 1(?. 

siehe  Wörterbuch  fram. 
Schiltbrant,    ein    Sohn    Berchtungs, 

2212,  1941. 
Schiltwin,  ein  Sohn  Berchtungs,  2212. 
Schudig,  ein  Heide,  Merzians  Bruder 

1028. 
Sibilla  1151,2,  ein  Buch  Ton  der  alten 

Sybilla. 
Siirai,  Otnits  Gemahlin,  304, 576,  wird  y.  Vj/Ia 
^  Wolfd.  Gemahlin.  Sie  heisst  in  YZ  ^»/,3 

Liebgart. 
Sidrat.   die  Tochter  2107  (auch  diese 

heisst  Liebp^art  in  T.) 
Sigewinne  (Sigeminne,  Sigmunda)  608. 


—    347    — 


Sippen,  ein  Hafenort  in  Italien,  das 
(Ute  Sipontum?  zn  sippon  an  die 
habe,  323,  324,  571.  Dagegen  357 
reite;t  man  von  Meran  zu  Sippen 
(Open,  Egpan)  in  daz  tal.  Man 
"könnte  dcä)ei  an  Eppan  in  Tirol 
denken;  da  jedoch  fortgefahren  wird 
af  zagen  sie  die  segel,  so  sieht  man, 
da,s8  auch  an  dieser  Stelle  Sippen 
cm  Hafenort  ist;  vermuthlich  ist  in 
daz  tal  desBeims  wegen  am  an  die 
habe  gemacht. 

Spangen,  Spanien,  1872. 

Spire,  Speier,  1849. 

Swaben  307,  888,  1849. 


I. 


Tagemunt,  ein  Kloster,  1. 

Tarias,  ein  König  der  Heiden,  2134. 

Terfian,  Derfiant,  ein  Gott  der  Heiden, 

842,  1350,  2196. 
Terfis,  die  Stadt  Treyiso,  1443. 
Titschal,  Ditschal,  ein  Kloster,  2122, 

2157. 
Tiusch,   deutsch,    tiusche  lant   1570, 

tusche  brüder  970.  tatsche  hus  938, 

tütz  1776. 
Tuschgan,  Tusgan,  97,  307,  889,  1447. 
Treferis,  ein  Heide,  1004. 
Tresian,   Trisian,  Trusian,  ein  Biese, 

mflg, 
Trojemunt  (Trimnnt),   die  Burg  des 

Heiden  Belamunt  396. 
Troje,  alt,  530,  555,  616,  627,  665. 
Trutlint,  Frau  und  Tochter  des  Burg- 
grafen Ernst  von  Grimore  869,  887. 


W. 


Wahsmut,  Wolfdietrichs  Bruder,  261, 
537  flg. 

Walgunt,  König  in  Salnecke,  21. 

Sant  Waltburg  4. 

Wandelbar,  König  von  Frankreich, 
1873. 

Welsch,  1776. 

Wemher,  ist  der  Heide  Ger,  Wolf' 
dietrichs  Freund,  935. 

Wernher,  ein  reicher  Bürger  zu  Terfis, 
1445. 

Wemheres  marke  1445. 

Westefaln  2029. 

Westeriche  2097. 

Widergrin  (Boldegrin),  ein  Bäuber  844. 

Wilher,  ein  Biese,  407. 

Wolfdieterich;  at*ch  Wolf  her  Diete- 
rich, 222,  454,  1656  flg.  Wolf  her 
Dieterich  wie  ein  Compositum  be- 
handelt- also  her  ohne  Flexion. 

Wolfhart,'  2109;  der  Sohn  der  Mer- 
gart; der  Vater  ist  nicht  genannt. 

Wolfram  (Olbraim),  ein  Bäuber,  852. 

Wolfram  von  Eschelbach  969. 

Worms  1849. 

Wulfin,  ein  Graf,  220,  227,  363. 

Wülfinge  2109. 


Y. 


Ypper?  330  bi  der  Ypper  dan.  (bi  der 
Etsch  hindan  ?  Ypperland  daz  lit  in 
Vngernland  in  der  aiten  Vorrede  des 
Heldenbuchs  73. 


Verzeichniss  merkenswerther  Wörter. 


Abkürzungen. 

A,  B,  C,  a,  b,  c,  W,  w,  X,  Y,  Z,  Za,  Zb,  Zc  siehe  Eifileittmg. 

Ben.  das  mittelhochdeutsche  Wörterbuch. 

Ortn.  Ortnit  in  Hagem  Heldenbuch  1855;  EttmüUers  Ausgabe  wird  Ettm. 

Mones  mit  Mone,  die  Handschriften,  ausser  der  Wiener  und  WinähcLger, 

wie  beim  Wölfdieterich  angeführt, 
WSab.  WolfdieUrich  in  Hagens  Heldenhuch  1855,  I,  S,  71—151. 


A. 

ä,  öfters  zur  Verstärkung  am  Impe- 
ra<w,valia  406,1.  höra  1716,1.  springa 
1810,3.  swiga  99,4.  201,3.  warta  576,3. 
—  jara  1783,1  ftc.  neina  s.  nein. 

ab,  Fräpos,  77,3,  579,3.  712,4.  1636,1. 
1827,3.  2143,1  erschrak  ab.  2145,3. 

2146.3  ab  siner   rede   mir  graset. 
2147,2  ab  im  sie  truwent. 

ab  beren,  abhauen^  419,2  dich  möhten 
han  abgebert. 

ab  schiezen  1071,2.  ab  schroten  794,3. 
803,2  ab  geschriet. 
'  ab  ziehen,  landen,   1920^4  sie  zagen 
abe,  sie  landeten, 

abewank.  1663,2  daz  swert  tet  nie  kein 
abewank,  es  brauch  nicht, 

abspräche,  Unterredung  mit  einem  Un- 
sichtbaren, Ortn,  234.  Ettmüller 
hat  asprache,  Mone  anspräche. 

ache  für  ouch,  nur  einmal,  im  Reim. 

2168.4  Bw. 

äffen,  zu  Narren  machen,  Ortn,  441,4. 

ahi,  Interj.  1 624,2  w. 

aht,  proscriptio.  1707,4.  aber  1794,4 
daz  wer  user  aht,  das  wäre  uner- 
laubt, 

ahten,  zahlen,  2211,3. 

ahtende,  ahteste,  ahste,  octavus.  850,5. 
851,1.  mndrl.  achtende,  achtenste, 
nndrl,  achtste;  doch  siehe  auch 
Weinhold,  alemann,  Gramm.  S.  309. 

alles,  Adv,  immerfort.  467,4.  1020,3. 
1852,3.  2135,4.  WSab,  150,3. 

allgerihte,  Adv,  gerade  aus.  733,4. 

allewegen,  Adv.  immer,  1777,2.  alwe- 
gen  1509,2. 

aloe,  lignum  aloe  1405,3,  ^  allen 
Handschriften  entstellt. 


ambaht,  st,  N.  Amt,  Gottesdienst,  die 

Messe,  1480,3. 
ambahtlüte,  Beamte,  1355,2. 
amie.  874,2  des  Wunsches  amie,  vergl, 

Wigal,  7906,  die  Freundin  des  Wun- 
sches, d.  h.  diejenige,  die  aXle  er- 

wünschten  Eigenschaften  besitet, 
an,  Grossvater,  siehe  enlin.  alter  an, 

Urgrossvater,  Ortn.  597,3. 
an,  Fräp,  Adv.  s,  an  grinen,  an  kifem, 

an  schilchen. 
an  gen,  1076,2  die  naht  get  mich  an, 

die  Nacht  überfällt  mich, 
anhören   mit  Accus,  755,2  er  mohte 

anhören  den  alten  Tresian,  zu  dem 

alteti  Tr,  gehören, 
an  klagen,  anfangen  zu  klagen,  1865,3. 
an  liegen,  auf  einen  lügen,  ihn  fälsch- 
lich beschuldigen,  200,3. 
an  sloufen,  Ortn.  205  do  slauft  er  an 

die  ringe, 
ange,  Thürangel.  103,2  die  tür  stet  an 

dem  angen,  sie  steht  weit  offen^  ß. 

Schmeller  unter  angel. 
angel,  dasselbe.   10SU,4  die  porte  bisz 

an  den    angel  wite  ward  ufgetan. 

Ortfi.  206,1  daz  tor  unzanden  ang^el 

er  auf  mit  zorne  warf, 
anger,  Grasplatz.  1022,1.  1037,2  u.  t?. 

aber  997,4  geschlagen  uf  den  anger 

e/uw  merkensioertlie  Bedefmart, 
aptgötte.  450,4.  818,3  statt  abgöte. 
äptisse,  Aeptissin;    die  alte  richtige 

Form  nur  in  A,   die  andern   ep- 

tissin. 
arbeitselig,  1152,3. 
arztleute,  WSab.  556,3,  bei  Kaspar  212 

ertzellent,    wahrscheinlich  erzliute, 

Bergleute,  Ben,  1038. 
aventure,  ein  Abentlieuer  977,2.  1068,8 


—    349    — 


u.  ö.  stolze  av.  1138,4-  siehe  klu^. 
1283,1  alle  aventure  ward  do  nit 
gespart.  Das  Btich,  auf  welches  sich 
der  Dichter  beruft  1025,2.  1040,1. 


balmat.  63,4  von  balmat  und  von  sidin, 
sif^  paknat.  hei  Ben.,  wo  nur  Be- 
lege aus  Wolfram. 

ban.  352,3  die  stelle  ich  dir  zu  ban, 
als  Aufgebot  zum  Krieg.  Or^w.  327,4 
mit  disem  besemreise  wil  ich  ew 
slahen  den  ban.  Ettm.  zeslahen  den 
ban.  Mone  S42  mit  minem  besemrise 
entslahe  ich  uch  den  ban.  C.  mit  minem 
besten  rise  entschlah  ich  uch  den  ban. 
Ganz  anders  AB.  und  minen  scha- 
den grossen  den  ich  genumen  han. 
Vergl.  Kaiserchr.  der  bäbes  ent- 
sluoc  im  den  ban  und  andere  Stel- 
len bei  Ben.  unter  entslahen.  Vergl. 
Ortn.  328,3  swem  ich  mit  disem 
reise  {A  mit  minem  zwige)  slach 
einen  slag.  siehe  Grimm.  M.  A,  126. 
133. 

baneken.  Ortn.  7  also  der  degen  edele 
gepanket  het  den  leib. 

baner,  banier,  Fem.  Fahne.  980,2  eine 
rote  baner.  998,4  under  der  banier. 
Ortn.  298  under  einer  panier  —  auch 
Neutr.  banner  ^1924,3  einem  banner. 

barel,  Tonne,  Flasche.  WSab.  442,2  an 
dem  satel  hangend  vol  weines  zway 
parel. 

barkenaere,  Schi/fscapitän.  Ortn.  250. 
252.  Die  andern  Handschriften  ver- 
meiden das  Wort. 

barn.  1)  Masc.  Held.  1308,3  der  ellen- 
triche  barn.  1710,4.  1280,3  vor  dem 
künen  barn.  1302,3  der  küne  barn. 
1441,4' küne  ob  allen  barn.  2)  Neutr. 
Sohn,  Kind.  Hugdieteriches  barn. 
730,1.  982,3.  1304,3.  1582,1.  1903,4. 

harte,  breites  Beü.  1674,2  ez  schneit 
also  ein  harte. 

hast,  Superl.  von  baz.  67,4. 

hast,  Neutr.  Binde.  Ortn.  206  als  daz 
faule  past  {A  ein  fules  hast.) 

bataile^  Schlacht,  m/ndrl.  bataelje. 
WSäb.  400,3  vor  starker  pataile  (so 
statt  patane  zu  lesen)  hub  sich  vil 
ofte  not. 

befiln,  mit  Accus;  zu  viel  dünken. 
179,3.  728,2.  1296,1.  1372,2.  1421,2. 

began,  sich,  sich  ernähren,  1565,4. 

beginen,  zu  verschlingen  drohen,  den 
Machen  gegen  einen  aufsperren, 
WSab.  101,3  yegliches  wolfes  munt 
das  kindelein  beginte. 


begrebde,  Fem.,  Begrabniss.  2216,4. 

begrifen,  390,4  do  begreif  sie  die 
naht.  823,3  der  schlaf  het  in  be- 
griffen. 

behaben,  erhalten,  erretten.  2141,3. 
den  orden  ritterlich  behaben.  2147,3. 
790,3.  —  zurückhalten  767,1. 

beholfen  sin,  behülflich  sein.  1949,4 1(7. 
daz  ir  mir  went  beholfen  sin.  Ben. 
1,682.  Gramm.  4,70. 

beige  (boia)  Fessel,  543,2.  1968,2. 

beizen,  jagen  mit  Hunden,  617,3  bei- 
zen mit  den  hunden. 

bekumen.  695,4.  807,4.  871,4.  977,1. 
1523,3.  1598,4.  1781,2. 

benemen.  430,1  biz  in  die  naht  benam. 
1308,1  (wo  im  für  in).  1651,3.  ver^l 
Nib.  2141,1;  bis  die  Nascht  sie  hin- 
derte. —  1120,1  Dis  mas  ward  be- 
numen,  das  Essen  wurde  verzehrt. 

berenhut,  Bärenhaut.  900,4  Kleider 
von  B.  Das  Wort  fehlt  Ben. 

beriessen,  beweinen.  2141,1. 

beriszen,  beschützen.  516,2  er  wolte  da- 
mit (mit  dem  Schwerte)  berissen  sin 
eilf  dienstman.  Nach  B  ist  bereisen 
anzusetzen  zu  ahd.  reison,  disponere, 
regere ;  ist  berisen  richtig,  so  gehört 
es  zu  rls,  Scepter.  Aber  w  berissen 
han  deutet  auf  ein  starkes  Verbum 
zu  rize,  reissen. 

berün,  Ferle.  1392,4.  1107,4. 

bem,  st.  V.  tragen,  bringen.  1409,4 
er  birt. 

bem  schw.  schlagen.  860,2  uf  in  sie 
berten.  abbern  s.  ab. 

beruwen  (beriuwen),  verd/riessen ,  är- 
gern. 1742,3  in  het  die  fluht  beru- 
wen, die  Flucht  hat  ihn  geärgert, 
er  hat  die  Flucht  bereut. 

besachen,  besorgen,  507,1.  517,1. 

beschäm,  sich.  2180,1. 

beschehen,  797,1.  1576,4. 

beschlagen,  bedecken.  238,3  manig  rit- 
ter  ward  beschlagen  mit  golde.  62,2. 
2077,2. 

beschönen,  2119,2  daz  lant  ward  be- 
schönet. 

bestan.  WSab.  287  des  bestät  nu  lützel 
mich.  Man  könnte  nach  dem  Zu- 
sammenhang übersetzen:  vom  Reiche 
ist  mir  wenig  geblieben.  Aber  in 
diesem  Sinne  müsste  der  Datin  mir 
stehen.  Vielmehr:  das  geht  mich  we- 
nig an,  es  liegt  mir  nicht  viel  daran. 
Gramm.  4,238. 

betagen.  549,4  wie  dir  min  lip  zu  hasse 
ist  betaget,  obgleich  dir  mein  Leib 
hässlich  erscheint.  644,4  min  kum- 
mer,   der  mir  so  vü  ist   betaget, 


—    340    — 

2221.  Do  ward  von  den  besten     do  zu  in  gesant. 
die  ungetöften  geste     braht  man  do  zu  hant. 

waz  ir  do  was  gefangen,     der  beiden  und  sine  man, 
die  kamen  gegangen    ftlr  die  fürsten  lobsam. 

2222.  Do  spracb  Wolfdieteriche     zu  dem  beiden  Tarias : 

ir  müssent  sterben  alle  glicbe,     ir  swerent  mir  denn  daz, 

ir  und  die  üwern,     die  ir  uf  uns  band  geladen, 

daz  ir  dem  kloster  wellent     fürbaz  leben  one  scbaden, 

2223.  Und  sin  ere  zu  meren,     die  wil  ez  mag  gestan, 
und  alle  kristen  werdent.     wend  ir  des  abe  gan, 
daz  ir  ucb  nit  land  töfen     und  Ibesus  gelauben  ban, 

so  müszent  ir  alle  sterben,     so  vil  wir  uwer  gefangen  ban.' 

2224.  ^Mag  icb  micb  domite  gefristen,     spracb  der  beiden  do, 
also  wirde  icb  kristen,     daz  gelob  icb  also, 

daz  icb  es  gerne  folge     und  alle  die  min.' 

Do  sande  er  zu  lande     nacb  manigem  Sarrassin. 

2225.  Do  sante  der  beiden  boten     über  alles  sin  laut. 
Do  komen  die  besten     alle  do  zu  baut, 

die  in  wolten  neren.     do  bub  sieb  gros  klagen, 

sie  musten  alle  sweren,     daz  sie  dem  kloster  ane  scbaden 

2226.  Ummer  weiten  leben,     die  wile  ez  möbte  gestan. 
Do  wart  der  tof  geben     manigem  beidenscben  man. 
Do  fiiren  sie  beim  zu  laude     imd  bielten  kristen  e, 
wider  die  kristenbeit     gesazten  sie  sieb  nummer  me. 

2227.  Do  die  beiden  alle  glicbe     gescbieden  do  von  dan, 
do  gieng  der  jimge  künig     für  sinen  vater  stan 
mit  Herbrande     und  mit  den  böbsten  allensant, 

sie  gerten  beim  zu  lande.     Do  gewert  er  sie  zu  baut. 


2221,2.  Nacb  ir  kargen  gasten  w.  3.  Den  krmig  do  gefangen  und 
sehzig  siner  man  w.  2222,3.  D»z  br.  4.  [fiirbaz  C],  2223,3.  [land]  A, 
4.  ir]  sie  Ä,  so  y.  w.  u]  die  wir  A,  2224,2.  Also]  so  A.  2225,3.  neren 
w]  eren  TT.  klagen  W]  kraden  w.  2227,1.  beiden]  herren  C.  2.  d.  j.  k.] 
Hugdietericb  Cw.  3.  und  manigem  tegen  loblicb  w.  4.  begerten  A.  urla- 
bes  beim  W.  Do  spracb  Wolfdietericb  w. 


-    341    - 

2228.  'Daz  urlap  gib  ich  uch  gern,     lieber  sun  min. 

Ir  sullent  des  nit  verbem,     wanne  ez  müge  gesin, 

ir  sullent  micli  in  dem  jare     einest  hie  gesehen.' 

Do  gelopten  die  fürsten  zware,     daz  sie  ez  lieszen  geschehen. 

2229.  Got  geb  daz  wir  uch  lange     gesunt  noch  finden  hie/     f 
Mit  ungefügem  trange  manig  ritter  für  in  gie 

und  namen  urlap  dannen     zu  Wolf  her  Dieterich ; 

daz  gab  er  sinen  mannen    und  bevalch  in  römisch  rieh, 

2230.  Und  ouch  iren  herren     den  kunig  Hugdieterich,     f 
und  daz  sie  hielten  in  eren     den  edeln  künig  rieh : 
'also  sullent  ir  och  herwider,     her  sun,  han  uwer  man.* 
Do  fielen  in  die  trehen  nider,     do  sie  schieden  dan. 

2231.  Do  gieng  für  Wolfdieterich     der  junge  Hiltebrant : 
herre  gend  mir  einen  schilt,     daz  ich  durch  die  lant 
mich  nit  dürfe  schämen,     dri  wolfe  von  golde  rot 

die  wil  ich  durch  uwem  namen     füren  bisz  an  minen  tot, 

2232.  In  einem  felde  grüne,     darumb  ein  ring  bla. 
der  edel  fürste  küne     gab  im  daz  wafen  da« 

in  köstlichem  dinge     brahte  man  ez  im  zu  haut, 

Von  den  Wolfen  und  von  dem  ringe    wurden  die  Wtilfinge  genant. 

2233.  Alle  die  von  dem  geschlehte  kamen     die  farten  auch  den  schilt. 
Do  sie  urlop  genamen     zu  dem  fürsten  milt, 

do  faren  die  herren  heim     in  römischu  lant 
und  büsseten  den  ir  not,     die  man  in  arbeit  fant. 

2234.  Die  selde  begunde  uf  sie  horden,     die  sie  hetten  erstrept. 
Wolfdieterich  in  dem  orden     so  götlichen  lept. 

Wo  ers  mohte  verbringen,     got  er  manigen  dienst  getet 
an  maniger  hande  dingen     mit  fasten  und  mit  gebet. 

2235.  Ez  duhte  in  alles  zu  ringe ;     er  truete  die  Sünden  sin 
nit  zu  btiszen  mit  den  dingen,     er  bat  die  brüder  sin 


2228,1.  miner  A,  herre  und  sun  min  vo,  2.  [des]  Ovo,  enbern  «o.  3.  in 
dem]  alle  Ovo,  4.  fürsten  klare  :  herre  daz  sol  geschehen  w.  2229  u.  30 
feUen  W,  2281.2.  schilt  und  ein  waffen  TT.  2232,8.  zu  der  h.  A. 
4.  die]  sie  die  A,  2284,1.  die  hetten  sie  w,  3.  vol  bringen  Bw,  gefiigen  0. 
2235,1.  die]  der  A.    2.  [zu  C\. 


—    34^    — 

umb  ein  bnsze  swere,     daz  er  in  einer  naht 

siner  Sünden  würde  lere,     daz  ward  schiere  gedabt* 

2236.  Die  münche  richten  ein  bare  .  in  dem  münster  dan^ 
den  edeln  fürsten  klare     hieszen  sie  darzu  gan, 
daz  er  daruf  sesze  alleinö    und  die  üatt  11t. 

ez  wer  gros  oder  kleiüe,     er  büßte  öine  sunde  damit. 

2237.  Daz  tet  ör  willigliohe ;     dö  der  tag  dn  endo  nam, 
do  sas  er  nf  die  bare,     der  fürste  lobsam. 

Mit  allen  den,  die  er  vor    ie  zu  tode  erschlug, 

mit  den  muste  er  die  naht  vehten,     do  het  er  leides  genug. 

2238.  Wem  er  ie  zu  leid  getan  hette,     der  kam  im  fintlict  genug, 
ez  hal  also  ein  bette,     so  er  ih  sie  sohhi^. 

er  kam  von  in  allen     die  naht  iü  gtosze  not, 

wann  die  in  betten  bestanden^     die  vorhtei  nit  den  tot. 

2239.  Daz  treib  Wolfdieteriche     ein  winterlange  naht, 
mit  manigem  toteü     er  bitterlichen  faht. 

von  müde  und  von  hitze     ward  itn  des  nahts  so  we, 
daz  har  uf  dem  hopte     ward  im  wis  also  der  sne. 

2240.  Do  die  mönche  zu  der  mettin     des  morgens  wolten  gan, 
die  geiste  alle  betten     in  do  erst  verlan. 

im  was  geswunden,     er  lag  da  für  tot. 

die  mönche  an  den  stunden    betten  ab  im  grosze  not. 


2235,3  in  fehlt  Ä.    4.  erdaht  BC.       2236,2.  klare]  ziere  Ä.    3.  das  er 
daruff  ein  naht  litte  c.  zu  ändern  unz  d.  n.  1.  Vgl.  Herbort  8125.        2237,3. 
[vor]  Ä.  Alle  die  er  vor  BÖ.  Die  er  ie  zu  tode  geslug,  die  komen  gewafent 
dar  w,    4  fehlt  S.  Mit  den  her  die  naht  arbeite  genug  C  Mit  den  her  er 
arbeit  genug  und  sas  uf  der  bar  w. 
5 — 8.  Sie  gaben  im  widerstrit     stösse  und  mangen  slag, 
Waz  er  hi  siner  zit      6  herter  stürme  pfL&g, 
Daz  was  ein  wint  gegen  disem,      er  het  in  sinem  wan, 
daz  er  tusent  risen      lieber  hette  bestan.  w. 
2238,1.   er  hette  getan  zu  leide  C.  Wem  er  ie  schaden  getete  w.  ^^  im 
fehlt  Ä,    2.  hecke  C.    3.  Sie  hrahten  in  die  naht  in  angst  und  in  not  BC, 
4.  die  er  hette  4»  ^^  die  hette  B.       2239,1.  ein  wejennacht  lange  nacht  B, 
3.  Von  grosser  ser  und  hitze  BC,        2240,1.  do  zu  A.  [des  morgens]  TF*. 
2.  [in]  A.  was  sere  0. 


—    353    — 


feien,  nicht  treffen,  mit  Gen.  801,3  er 
feite  Otnites.  809,3.  1215,1. 

felschen,  der  Falschheit  beschuldigen. 
364,2. 

feltstrit.  962,4. 

fener,  Fahnenträger  2209,3. 

venster.  Or*n.317,2diirchhelmes  venster. 

verfahen.  606,1  die  rede  mir  nit  ver- 
fallt, die  Rede  mächt  mir  keinen 
Kummer.  800,3  w.  dich  kan  din  man- 
heit  nit  verfahen,  kann  dir  nicht 
helfen. 

verfeien.  1208,1. 

verferen.  2044,4  warumb  verferend  ir 
min  sele,  warum  beunruhigt  ihr 
meine  Seele. 

vergahen,  sich.  1381,2. 

verkiesen,  nicht  mehr  selten.  2209,3  do 
sie  iren  fener  verkuren. 

verkrimmen,  zu  Tode  kneipen.  156,3  do 
wolte  mich  haif  verkrummen  (er- 
krumen,  erkrumet)  ich   enweiz  waz. 

verlüppen,  verzaubern.  818,3  die  linde 
was  verlüppet.  1221,4  mine  messer 
sint  verlupfet. 

vernunst.  1349,2  mit  vernunstc:  diese 
richtige  Form  ist  durch  den  Beim  auf 
"kimstG  gegen  dicHandschriften,  welche 
vernuntte  schreiben,  aesichert. 

verrouben.  2159,4  sie  netten  sich  ver- 
roubet,  sie  hatten  sich  durch  Plün- 
dern der  Umgegend  verproviantiH? 
Das  sonst  nicht  nachgewiesene  Wort 
ist  zweifelhaft,  siehe  die  Lesarten. 

verruchet.  840,3  die  gar  verruchet 
waren;  eigentlich  vergessen,  ruchlos, 
verrucht.  Da  vibrigens  die  Hand- 
schrift A  verruchent  hat,  und  B  ver- 
rochen,  so  kann  man  an  rechan,  goth. 
j  vrikan,  ags.  forvrecan,  expellere,  den- 
;  ken.  ags.  forvrecen,  expulsus  ist  ge- 
nau verrochen;  also  heimatlos,  ver- 
bannt. 

verrücken.  1046,2  die  helmc  sie  ver- 
rukten. 

verschulden.  2096,4  wer  umb  in  il  ver- 
schulte; wer  sich  ein  Verdienst  um 
ihn  erworben  liatte.  758,4. 

versehen,  verhüten  1856,  1  daz  wil  ich 
versehen. 

verslizen.  548,4  w  daz  leben.  Das  Leben 
hinbringen;  ebenso  daz  leben  slizen 
1517,4.  1695,4  X  1099,4  w;.  1518,3  lü. 
vergl.  Edda,  helreidt  14  vit  skolum 
okkrom  aldri  slita  saman. 

verwegen.  981,1  der  held  belibens  sich 
verwag;  er  hatte  den  Muth  zu  blei- 
ben: s.  erwegen. 

verzihen,  verweigern,  versagen  2095,4. 
2104,2. 


verzollen,  485,3. 

vessel.  718,3  er  spielt  in  von  der  absein 
bisz  uf  den  vessel.  vessel  scheint  hier 
statt  Gürtel  zu  stehen ;  übrigens  liest 
A  vellen,  das  ich  nidit  verstehe. 

vier.  23,1  von  allen  fieren;  siehe  vier 
enden  unter  ende;  von  Grossvater 
und  Grossmutter,  sowohl  mütterlicher 
als  väterlicher  Seite,  —  vierorten 
Adv.  1977,1  an  den  vier  Enden. 

vierteil,  Viertel  als  Maass.  1465,4. 

fin.  870,2  daz  fine  megetin. 

fippernater.  1776,'3. 

fisselin.  1765,1  ist  hier  Diminutiv  von 
vese,  Faser;  ein  Thier  nicht  grösser 
als  ein  Fäserchen, 

fneuden.  WSab.  491,2  vor  fneaden  ward 
ir  mündel  wol  dreyer  spannen  breit, 
zu  phnase,  phnaht.  Ben.  2,  513. 

volktegcn.  1422,1. 

vorbehaben,  vorenthalten,  1314,2, 

verbürg,  722,1. 

vorgäbe.  1478,2. 

vram,  fort.  1442,4  sie  trug  in  über  daz 
gebirge  fran.  Die  Lesart  a  scharn 
deutet  auf  einen  Namen,  vgl.  1770,3  w. 

frech.  1025,1.  W  der  freche,  der  muthige. 

frevelich.  1005,1  frevellche  ros,  muthige 
Pferde.  987,3  hant. 

frideschilt,  Schutz.  WSab.  98,4.  Ortn. 
409,3. 

frien,  frei  machen.  1740,1  ich  frie  uch 
den  lip. 

friedel,  Gemahl.  Zc  595,4. 

frilich.  218,1  C  jo  fiilichen,  ja  freilich. 

frödbere.  678,1.  Freude  habend;  zur 
Freude  geneigt. 

vrowenbilde.  1419,2  w.  Die  Aenderung 
in  w  scheint  aber  einen  Beim  auf 
miden  herstellen  zu  wollen^  und  dann 
wäre  vrowe  blide  zu  lesen. 

früntholde  1389,2.  Wolfd.  wird  der 
früntholde  genannt,  wofür  w  der 
fürste  holde.  Man  könnte  trennen 
der  frünt  holde;  ober  siehe  diu  friunt- 
holde  Lanz.  2126.  s.  Ben.  unter  holt. 

frut  siehe  unfrut. 

fuderig,  eine  Wagenlast  schwer.  1557,2 
einen  fuderigen  stein. 

furch.  2019,4  den  er  leite  in  die  furch. 

t^irker.   1599,4    Aw.   an   dem   fürkere 

^zerret  er  hin  min  gewant.  Das  Wort 
fehlt  Ben.  gehört  aber  zum  Masc. 
ker ,  1 ,  799 ;  beim  Umkehren  oder 
Fortgäben. 


Cl. 


gal,  Schrei.    805,3  er  lies  einen  gal. 
826,2. 


23 


Verzeichniss  der  Namen. 


A. 


Ackers,  Festung  St.  Jean  d'Äcre.  938. 
Alebrant,  einer  der  Söhne  Berchtungs 

1988,2102,2212;  er  erhält  Brabant? 

2168. 
Alezandri,  Älexandrien  in  Egypten, 

1395,  1681. 
Alt  Troye  siehe  Troye, 
Altenfelse,   die  Burg   Tresions,   662, 

747,  750. 
Amelhete  siehe  Bumelher. 
Amie,  die  Tochter  Wemhers,  die  Frau 

Herebrands,    Mutter    Hütebrands, 

1451,  2074. 
Anzius,  der  Vater  Hugdieterichs,  9. 
AppoUe,  842,  1350. 
Artelai  siehe  BetlL 
Artfels,  cm  Zwerg,  lAl  (Ortvels,  Or- 

tolf)  733. 
Atins  wnd  Atnis,  Athen,  273,  1996. 

B  vgl.  P. 

Babilonie,  271. 

Baldemar,  ein  Biese,  1354. 

Baldewin  siehe  Bettewin. 

Belamnnt  (Palmut,  Pelemunt),  ein 
Heide  aufdei  Burg  Trojemunt,  Bru- 
der des  Olfan,  396,  436,  hat  das  hemd 
S,  Jeraen,  448. 

Belian,  Pelian,  der  Sohn  des  Könias 
Grippian  von  wüden  Bussen  344,  im 
Messerwerfen  von  Berchtung  unter- 
wiesen, hat  eine  Tochter  Marpali 
1067;  seine  Bura  zu  Buden  1060. 

Berchther,  einmcu  für  Berhtung  im 
Beim  57. 

Berhter,  einer  der  Söhne  Berchtungs, 
1988;  erhält  das  Land  zu  Meran 
2101,  fäat  2212. 

Berhtuiig,  einmal  Berchther,  Herzog 
von  Meran,  bei  Anzius  60  Jahre 
lang  erzoaen,  lebt  dritthalb  hundert 
Jahr,  9,  10.  Er  wird  zugbart  ge- 
nannt 369,  2042,  hat  grosse  Beisen 


gemacht  17 ;  war  in  Salneke  27,  58, 
er  hat  da^  Messerwerfen  von  König 
Anzius  gelernt  und  dieser  gab  ihm 
eine  edle  Herzogin  zum  Weibe  12. 
Weacn  kleiner  Dinge  mit  Anzius 
zerfaUen  kam  er  zu  den  Bussen  zu 
König  Grippian,  dessen  Söhn  Belian 
er  im  Messerwerfen  unterwies,  vor 
achtzig  Jahren  1210,  aber  bald  kehrte 
er  zu  Anzius  zurück,  der  ihm  ster- 
bend seinen  Sohn  Wolfdieterich  em- 
pfahl. Er  hat  16  Söhne;  genannt 
werden  488 ,  528 ,  532 ,  1466 ,  Here- 
brant,  Hache,  Berhtung,  Berhtwin, 
Berhter,  Schiltwin,  Alebrant,  Schilt- 
brant,  Lichtwin  (?  2102  A).  Herman  ? 
1940  A. 

Berhtung,  einer  der  Söhne  Berchtungs, 
2168,  erhält  Kärnten  2101,  2212. 

Berhtwin,  einer  der  Söhne  Berchtungs, 
1983,  2102,  2168,  erhält  Sachsen? 
2212. 

Berille,  die  Schwester  Tresians  722, 735. 

Beme,  Verona,  1564, 1638, 1678,  2099. 

Betli,  ein  Bävber,  851. 

Bettewin,  ein  Bäuber,  845. 

ßeyerlant,  das  Schwert  des  Heiden 
Treferis,  1010. 

Beyern,  Bayern,  Peyern,  2, 307,888, 1849. 

Bigung  od.  Bibung,  ein  Zwerg,  441, 432. 

Billung,  ein  Bäuber,  853. 

Bimrock  siehe  Bumrock. 

Bitterolf,  Pitrolf,  ein  Bäuber,  846. 

Blibort,  ein  Land  330.  Varianten  lyli- 
bort,  bibenporten;  vielleicht  lilien- 
porten,  wie  in  WSäb,  die  Burg 
Berchtungs  heisst. 

Böge,  ein  £ruder  Wolfdieterichs,  261, 
537. 

Brabant,  2102. 

Brisach,  Prisach,  Breisach  2100. 

Brumfart,  ein  Oheim  des  Biesen  Velle, 
789. 

Buden,  Bidens,  Binden,  eine  Stadt  bei 
den  Bussen,  1060. 

Bumrock,    2151.     Wahrscheinlich  ist 


C  vgl.  I. 

Ceoiliffenl&Dt  1S28,  IT76,  1873». 
Saut  Cristinen  afl  IH9;  ich  finde  nir- 
gends, dass  der  Qardasee  so  genannt 

D  vgl.  I. 

Diuiiel  1659.  ■ 

DelfloD,  ein  Heide,  des  Königs  Schvie- 

slersohn,  983,  1001, 
Derfiant,  siehe  Terflao. 
Dietolt,  ein  Heide,  993. 
Dietrich  als  Name  Wolfdietrichs,  1655. 
Dieterich  von  Berne  erschiägt  80  Jahr 

später  einen  Drachen  1678,  3099. 
Düringer  laut  1849. 


RclBleit,  Name  eines  Biesen  1657. 

Echhart,  Sohn  des  Hache,  geboTen  in 
Breisach,  2100. 

Eichstett  2.  i. 

Eilsan,  ein  Sohn  Serebrands,  2109. 

Elae,  die  rauhe,  509;  icohnl  in  Alt- 
Iroja  530,  von  einer  Stiefmutter  ver- 
flucht, 550  i  sie  badet  im  Jungbrun- 
nen, 551,  undheisst  dann  Sigewinae. 

Ernst,  Burggraf  zu  Gniaaj6,beviirthet  ' 
Wolfdielerich  mit  Frau  und  Tochter, 
866. 

EscKelbaoh,  Wolfram  von  —  969. 

r.  \. 

VeUe,  ein  Riese,  789,  776,1  w. 

Franken,  1849. 

Frankrich,  1873.  Wandelbar  Ä'öMijf  wen 

Friilebolt  1873,  König  von  Kriechen, 
oder  nach  w  von  Ceciligen. 

Froinat,  Becileiterin  der  Sigcwinne, 
674,  774. 


Galitze,  eine  Markgräfin  von  O,  220, 

223,  260. 
Garten,  der  Wohnsitz  Otnits,  302,  572, 

1564,  1638,  2065,  2098. 
Qaitense,  äx  Oardaaee  1764. 
Ger,  ein  Heide,  932. 
Gerwart,  Herzog  bei  Olnit,  306 ;  er  wül 

die  Kaieerin  durch  Trug  gewinnen, 

1691,   1762;  gewinnt  W<^dietrüAs 

Muld,  1916. 


I  Gramabot,  Pfärtner  bei  BeUan,  1082, 
1116. 
Qrimure,  865,  die  Burg  Emsta;  atraa- 

Benmnie  F. 
Grippian,  König  der  wüden  Russen,  i- i',^ 
-Tm^Belian^s,  343.  ''>;, 


Hache,  ein  Söhn  Berchtungs,  506,  525, 
1324,  193S,  2100;  erhäU  Breisaeh; 

sein  Sohn  Eddiart.  Sein  Zorn  1987. 
Hartman,   Graf,  Bruder  Hermanns, 

1705,  1719,  1736,  1922,  2069,  2097. 
Helmnot,  Graf  von  Tuscan,  1841,  1870, 

hatte  schon  Otnit  gedient  1876. 
Helraschart,  ein  Bäuber,  849  (Helfart, 

Helmachrot). 
Herdegen,  ein  Sitter  in  Salneck,  48. 
Herebiant,  ein  Sohn  Berchtungs  505, 

1324,  1940,  2092,  2098;  seine  Frau 

Amie,  seine  SöÄne  Hiltebrant,  Nere, 

Eilaan,  seine  Tochter  Mergart,  2108, 

2182. 
Herman,   Graf  wn  Tuscan,  Bruder 

Hartmanns,  1447,  1703,  1931,2097. 
Herman,  Graf  bei  Otnit,  ein  anderer  ? 

314. 


mahlin  Hugdietrichs,  22 /io. 
Hiltegunt,  angenommetter  mime  Hug- 

dietricha,  62. 
Hagdietericb,  Sohn  des  Äniius,  Vater 

W(^dietrichs,  Tßg. 
Hngdieterich ,     Wolfdieterichs    Sohn, 

2m  flg. 


Isenher,  ein  Räuber,  847. 

Sant  Jacob  ea  lant,  807. 

Jerusalem ,  gesdiriä>at  Iherusalem, 
917  flg. 

Saut  Jörge,  Jerge,  ein  Fürst,  hebt 
Wo^d.  aus  der  Taufe,  220,  223; 
Bote  König  Walgutids,  225, 226,  229, 
232,  241;  wird  von  Wolfd.  ange- 
rufen ah  Taufpathe,  1241. 

Sant  Jürgen  arm,  die  Meerenge  von 
Konstantinopel,  529,  1308. 

Sant  Jörgen  hemde,  448,  ist  von  dem 
Heiden  Belamant  in  einem  Kloster 
gefunden  worden;  Wölfd.  zieht  es 
an  und  ist  dadurch  vor  aUcn  Waffen 
sicher,  570  (er  ist  weiss  wie  der 
Schnee  1219).  1237,  1241,  (1646). 

Sant  Jörgen  münater.  ZSIT. 

Sant  Jörgen  orden  2123. 


—    346 


Jochfrlt,  Köniä  t)on  l^mngen,  1372. 
Sant  Johans  alter,  2038,  2126. 
Johm  1660. 
Juppiter  842,  1004. 


K. 


Kernten  2101. 

Kölne  1849. 

Kriechen  91u.D*  ron  wilden  kriechen 

591,  624  u,  V.  sowohl  der  krieche  cUs 

der  kriechen,  892, 907.  kriechenlant  2. 

kriechenrich  9. 
Kunstenopel  7  u.  v.    Dafür  2004,4  a 

Öumpestelle. 


l. 


Lamparten  1420  t^.i?. 

Lampartenlant  888.  Lamparter  lant  630. 

Lateran  97,  307. 

Liebegart,  die  Königin  zu  Salnecke, 

21%. 
Liebegart  statt  Sidrat  in  YZ. 

Lunher  (L^nher,  Linner,  Buner)  ein 

Miese  he%  Belamunt  472. 


H. 


Machemet,  Machomet  842,  1004,  1147. 
Maria  686,  1165,  1319. 
Marpali,  die  Tochter  Bdians,  lOQSflg. 
Marailian,    König    in    CecUigenlant, 

lS64flg, 
Martifei,  ein  Land  der  Heiden,  1054. 
Medelbolt  (Meldebolt),  ein   Gott  der 

Heiden,  842,  1004. 
Meilan,  Mailand  1444. 
Meran  10,  2101. 

Mergart,  Tochter  Herehrands,  2109. 
Merzian,  ein  heidnischer  König,  1001. 
Messefride(Mefridiim,  Müssenburg)  eine 

Hafenstadt  in  Italien.  Manfreaonia? 

889. 
Mortgran  853,  ein  Bäuher. 


ü. 


Nere,  Bruder  Hüdebrands,  2109. 
Noe  1658. 

•. 

Olfan  von  Babilonie  271,  898. 

Olfan,  Pörtner  bei  Belamunt  460. 

Qrtwin,  ein  Räuber,  848. 

Osteriche  838. 

Otnit,  Kaiser  zu  Garten,  302;  hat 
einem  heidnischen  König  über  dem 
Meere  seine  Tochter  Sidrat  entfuhrt 
303,  verlangt  Zins  von  Hugdieterich, 


Se^H  567,  576,  698,  751.  Sem  /Scfctcie- 
gervater  hat  ihm  ztgei  Drachen,  einen 
Riesen  und  Riesin  geschickt,  775. 
Otnit  erlegt  den  Biesen  Velle  788  flg. 
und  die  Riesin  Runze  811;  hi^ 
einem  Elefanten',  weil  er  ei/nen  Ele- 
fanten im  Wappen  führt  SH;  schläft 
unter  der  Zauberlinde  ein  und  wird 
vom  Drachen  verschlungen  Sl^flg. 
Seine  Stärke  1562.  Sein  Schwert 
1661,  1680  siehe  Uose.  Seine  Brünne 
1688,  1808.  Sein  Schilt  1849.  Otnit 
wird  bestattet,  1866. 
Otnit,  des  alten  Otnides  Halsberge  1490. 

Palacker  .2151;  wahrscheinlich  entsteUt 
aus  Wolframs  Baldac;  doch  siehe 
Palakers  bei  Klingesor,  Hagen,  M. 

Sant  Pangrazien  570,  1219.  Z112. 
Pulle  97,  889.  Süditalien.  Äpülien. 


Rin,  Rhein,  2100. 

Rom  97,  307,  2064. 

Römsche  lant  2127. 

Römsche  rieh  2118,  2197. 

Rome  die  milte  1435,  die  wise  1438. 

Rose,  Otnits  Schwert,   794,  803,  804. 

Z712. 
Rotolf,  ein  Räuber,  850. 
Rumelher,  ein  Räuber,  843,  856. 
Rünze,  eine  Riesin,    Weib  des  Velle, 

796.  (776,2  w). 
Russen  343,  1060.  Btissland. 

8. 

Sahsen  2102. 

Salnecke,  Thessalonich,  21,  1655. 

Schadesam,  der  Name  des  Drachen, 

1598,  1613. 
Scham,  Name  eines  Gebirges?  1442,4 w?. 

siehe  Wörterbuch  fram. 
Schiltbrant,    ein    Sohn    Berchtungs, 

2212,  1941. 
Schiltwin,  ein  Sohn  Berchtungs,  2212. 
Schudig,  ein  Heide,  Merzians  Bruder 

1028. 
Sibilla  1151,2,  ein  Buch  Ton  der  alten 

Sybilla. 
Siirat,  Otnits  Gemahlin,  804, 576,  wird  V-  ^ 
"  Wolfd.  Gemahlin,  Sie  heisst  in  YZ  ^./,a 

Liebgart. 
Sidrat,   die  Tochter  2107  (auch  diese 

heisst  Lieb^art  in  Y.) 
Sigewinne  (Sigeminne,  Sigmtmda)  608, 


—    347    — 


Sippen,  ein  Hafenort  in  Italien,  das  \ 
(Ute  Sipontum?  zu  sippen  an  die 
habe,  323,  324,  571.  Dagegen  357 
reitet  man  von  Meran  zu  Sippen 
(Open,  Egpan)  in  daz  tal.  Man 
könnte  dabei  an  Eppan  in  Tirol 
denken;  da  jedoch  fortgefahren  wird 
uf  zugen  sie  die  segel,  $o  sieht  man, 
dass  auch  cm  dieser  Stelle  Sippen 
ein  Hafenort  ist;  vermutlich  ist  in 
daz  tal  desEeims  wegen  aus  an  die 
habe  gemacht. 

Spangen,  Spanien,  1872. 

Spire,  Speier,  1849. 

Swaben  307,  888,  1849. 


I. 


Tagemunt,  ein  Kloster,  1. 

Tarias,  ein  König  der  Heiden,  2134. 

Terfian,  Derfiftnt,  ein  Gott  der  Heiden, 

842,  1350,  2196. 
Terfis,  die  Stadt  Treviso,  1443. 
Titschal,  Ditschal,  ein  Kloster,  2122, 

2157. 
Tiusch,   deutsch,    tiusche  laut   1570, 

tusche  brüder  970.  tutsche  hus  938, 

tütz  1776. 
Tuschgan,  Tusgan,  97,  307,  889,  1447. 
Treferis,  ein  Heide,  1004. 
Tresian,   Trisian,  Trusian,  ein  Biese, 

Ql9flg. 
Trojemunt  (Trimunt),  die  Burg  des 

Heiden  Belamunt  396. 
Troje,  alt,  530,  555,  616,  627,  665. 
Trutlint,  Frau  und  Tochter  des  Burg- 
grafen Ernst  von  Grimure  869,  887. 


W. 


Wahsmut,  Wolfdietrichs  Bruder,  261, 
537  flg. 

Walgunt,  König  in  Salnecke,  21. 

Sant  Waltburg  4. 

Wandelbar,  König  von  Frankreich, 
1873. 

Welsch,  1776. 

Wemher,  ist  der  Heide  Ger,  Wolf- 
dietrichs  Freund,  935. 

Wemher,  ein  reicher  Bürger  zu  Terfis, 
1445. 

Wemheres  marke  1445. 

Westefaln  2029. 

Westeriche  2097. 

Widergrin  (Boldegrin),  ein  Bäuber  844. 

Wilher,  ein  Biese,  407. 

Wolfdieterich;  auch  Wolf  her  Diete- 
rich, 222,  454,  16b6flg.  Wolf  her 
Dieterich  wie  ein  Compositum  be- 
handelt- also  her  ohne  Flexion. 

Wolfhart,'  2109;  der  Sohn  der  Mer- 
gart;  der  Vater  ist  nicht  genannt 

Wolfram  (Olbraim),  ein  Bäuber,  852. 

Wolfram  von  Eschelbach  969. 

Worms  1849. 

Wulfin,  ein  Graf,  220,  227,  363. 

Wülfinge  2109. 


Y. 


Ypper?  330  bi  der  Tpper  dan.  (bi  der 
Etsch  hindan  ?  Ypperland  daz  lit  in 
Vngernland  in  der  alten  Vorrede  des 
Heldenbuchs  73. 


Verzeiclmiss  merkenswertlier  Wörter. 


Abkürznngen. 

A,  B,  C,  a,  b,  c,  W,  w,  X,  Y,  Z,  Za,  Zb,  Zc  siehe  Einleitung, 

Ben.  das  mittelhochdeutsche  Wörterbuch. 

Ortn.  Ortnit  in  Hagens  Heldenbuch  1855;  EttmüUers  Aufgabe  wird  Ettm, 

Mones  mit  Mone,   die  Handschriften,  ausser  der  Wiener  und  Windhager, 

wie  beim  Wolfdieterich  angeführt. 
WSab.  Wolfdieterich  in  Hagens  Heldenbuch  1855,  I,  S.  71—151. 


A. 


ä,  öfters  zur  Verstärkung  am  Impe- 
rativ, Y&hsL  406,1.  höra  1716,1.  springa 
1810,3.  swiga  99,4. 201,3.  warta  576,3. 
—  jara  1783,15c.  neina  s.  nein. 

ab,  Präpos.  77,3,  579,3.  712,4.  1636,1. 
1827,3.  2143,1  erschrak  ab.  2145,3. 

2146.3  ab   siner   rede   mir  graset. 
2147,2  ab  im  sie  truwent. 

ab  beren,  abhauen^  419,2  dich  möhten 
han  abgebert. 

ab  schiezen  1071,2.  ab  schroten  794,3. 
803,2  ab  geschriet. 
'  ab  ziehen ,  landen.   1920^4  sie  zagen 
abe,  sie  landeten. 

abewank.  1663,2  daz  swert  tet  nie  kein 
abewank,  es  brach  nicht. 

abspräche,  Unterredung  mit  einem  Un- 
sichtbaren, Ortn.  234.  Ettmüller 
hat  asprache,  Mone  anspräche. 

ache  für  ouch,  nur  einmal,  im  Beim. 

2168.4  Bw. 

äffen,  zu  Narren  machen.  Ortn,  441,4. 

ahi,  Interj.  1624,2  w. 

aht,  proscriptio.  1707,4.  aber  1794,4 
daz  wer  aser  aht,  das  wäre  uner- 
laubt. 

ahten,  zählen.  2211,3. 

ahtende,  ahteste,  ahste,  octavus.  850,5. 
851,1.  mndrl.  achtende,  achtenste, 
nndrl.  achtste;  doch  siehe  auch 
Weinhold,  alemann.  Gramm.  S.  309. 

alles,  Ädv.  immerfort.  467,4.  1020,3. 
1852,3.  2135,4.  WSab.  150,3. 

allgerihte,  Adv.  gerade  aas.  733,4. 

allewegen,  Ädv.  immer.  1777,2.  al we- 
gen 1509,2. 

aloe,  lignum  aloe  1405,3,  in  allen 
Handschriften  entstellt. 


ambaht,  st.  N.  Amt,  Gottesdienst,  die 

Messe.  1480,3. 
ambahtlüte,  Beamte,  1355,2. 
amie.  874,2  des  Wunsches  amie,  vergl. 

Wigal.  7906,  die  Freundin  des  Wun- 
sches, d.  h.  diejenige,  die  alle  er- 
wünschten Eigenschaften  besitzt. 
an,  Grossvater,  siehe  enlin.  alter  an, 

Urgrossvater,  Ortn.  597,3. 
an,  Präp.  Adv.  s.  an  grinen,  an  kifem, 

an  schilchen. 
an  gen,  1076,2  die  naht  get  mich  an, 

die  Nacht  überfällt  mich. 
anhören    mit  Accus.  755,2  er  mohte 

anhören  den  alten  Tresian,  zu  dem 

alten  Tr.  gehören. 
an  klagen,  anfangen  zu  klagen,  1865,3. 
an  liegen,  aujf^  einen  lügen,  ihn  fälsch- 

lieh  beschuldigen,  200,3. 
an  sloufen,  Ortn.  205  do  slauft  er  an 

die  ringe, 
ange,  Thürangel.  103,2  die  tür  stet  an 

dem  angen,  sie  steht  weit  offen,  s. 

Scfimeller  unter  angel. 
angel,  dasselbe.   1080,4  die  porte  bisz 

an  den    angel   wite   ward  ufgetan. 

Ortn.  206,1  daz  tor  unz  an  den  angel 

er  auf  mit  zorne  warf, 
anger,  Grasplatz.  1022,1.   1037,2  u.  v. 

aber  997,4  geschlagen  uf  den  anger 

eine  merkenswerthe  Bedensart. 
aptgötte.  450,4.  818,3  statt  abgöte. 
äptisse,  Äbtissin;    die  alte   richtige 

Form  nur  in  A,   die  andern  ep- 

tissin. 
arbeitselig,  1152,3. 
arztleute,  WSab.  556,3,  bei  Kaspar  212 

ertzellent ,    wahrscheinlich   erzliute, 

Bergleute,  Ben.  1038. 
aventure,  ein  Abentheuer  977,2.  1063,3 


—    349    — 


u.  ö.  stolze  av.  1138,4.  siehe  klu^. 
1283,1  alle  aventure  ward  do  nit 
gespart.  Das  Btich,  auf  welches  sich 
der  Dichter  beruft  1025,2.  1040,1. 


balmat.  63,4  von  balmat  und  von  sidin, 
siehe  pahnat.  bei  Ben.,  wo  nur  Be- 
lege aus  Wolfram. 

ban.  352,3  die  stelle  ich  dir  zu  ban, 
als  Aufgebot  zum  Krieg.  Ortn.  327,4 
mit  disem  besemreise  wil  ich  ew 
slahen  den  bau.  Ettm.  zeslahen  den 
ban.  MoneM2  mit  minem  besemrise 
entslahe  ich  ach  den  ban.  G.  mit  minem 
besten  rise  entschlah  ich  uch  den  ban. 
Ganz  anders  AB.  und  minen  scha- 
den grossen  den  ich  genumen  han. 
Ver^.  Kaiserchr.  der  bäbes  ent- 
sluoc  im  den  ban  und  andere  Stel- 
len bei  Ben.  unter  entslahen.  Vergl. 
Ortn.  328,3  swem  ich  mit  disem 
reise  {A  mit  minem  zwige)  slach 
einen  slag.  siehe  Grimm.  M.  A.  126. 
133. 

baneken.  Ortn.  7  also  der  degen  edele 
gepanket  het  den  leib. 

baner,  banier,  Fem.  Fahne.  980,2  eine 
rote  baner.  998,4  under  der  banier. 
Ortn.  298  under  einer  panier  —  auch 
Neutr.  banner  .1924,3  einem  banner. 

barel,  Tonne,  Flasche.  WSab.  442,2  an 
dem  satel  hangend  vol  weines  zway 
parel. 

barkenaere,  Schiffscapitän.  Ortn.  250. 
252.  Die  andern  Handschriften  ver- 
meiden das  Wort. 

barn.  1)  Masc.  Held.  1308,3  der  ellen- 
triche  barn.  1710,4.  1280,3  vor  dem 
künen  barn.  1302,3  der  küne  barn. 
1441,4' küne  ob  allen  barn.  2)  Neutr. 
Sohn,  Kind.  Hugdieteriches  barn. 
730,1.  982,3.  1304,3.  1582,1.  1903,4. 

harte,  breites  Beü.  1674,2  ez  schneit 
also  ein  harte. 

hast,  Superl.  von  baz.  67,4. 

hast,  Neutr.  Binde.  Ortn.  206  als  daz 
faule  past  (A  ein  fules  hast.) 

batail&,  Schlacht  ^  mndrl.  bataelje. 
WSab.  400,3  vor  starker  pataile  (so 
statt  patane  zu  lesen)  hub  sich  vil 
ofte  not. 

befiln,  mit  Accus;  zu  viel  dünken. 
179,3.  728,2.  1296,1.  1372,2.  1421,2. 

began,  sich,  sich  ernähren,  1565,4. 

beginen,  zu  verschlingen  drohen,  den 
Machen  gegen  einen  (mfsperren, 
WSab.  101,§  yegliches  woaes  munt 
das  kindelein  beginte. 


begrebde,  Fem.,  Begrabniss.  2216,4. 

begrifen,  390,4  do  begreif  sie  die 
naht.  823,3  der  schlaf  het  in  be- 
griffen. 

benähen,  erhalten,  erretten.  2141,3. 
den  orden  ritterlich  behaben.  2147,3. 
790,3.  —  zurilckhaltm  767,1. 

beholfen  sin,  behülflich  sein.  1949,4 1(7. 
daz  ir  mir  went  beholfen  sin.  Ben. 
1,682.  Gramm.  4,70. 

beige  (boia)  Fessel,  543,2.  1968,2. 

beizen,  jagen  mit  Hunden,  617,3  bei- 
zen mit  den  hunden. 

bekumen.  695,4.  807,4.  871,4.  977,1. 
1523,3.  1598,4.  1781,2. 

benemen.  430,1  biz  in  die  naht  benam. 
1308,1  (wo  im  für  in).  1651,3.  vergl. 
N^.  2141,1;  bis  die  Nacht  sie  hin- 
derte. —  1120,1  Dis  mas  ward  be- 
numen,  das  Essen  wurde  verzehrt. 

berenhut,  Bärenhaut.  900,4  Kleider 
von  B.  Das  Wort  fehlt  Ben. 

beriessen,  beweinen.  2141,1. 

beriszen,  beschützen.  516,2  er  wolte  da- 
mit (mit  dem  Schwerte)  berissen  sin 
eilf  dienstman.  Nach  B  ist  bereisen 
anzusetzen  zu  ahd.  reisen,  disponere, 
regere ;  ist  berisen  richtig,  so  gehört 
es  zu  ris,  Scepter.  Aber  w  berissen 
han  deutet  auf  ein  starkes  Verbum 
zu  rlze,  reissen. 

berlin,  Perle.  1392,4.  1107,4. 

bem,  st.  V.  tragen,  bringen.  1409,4 
er  birt. 

bern  schw.  schlagen.  860,2  uf  in  sie 
horten,  abbern  s.  ab. 

beruwen  (beriuwen),  verdriessen,  är- 
gern. 1742,3  in  het  die  fluht  beru- 
wen, die  Flucht  hat  ihn  geärgert^ 
er  hat  die  Flucht  bereut. 

besachen,  besorgen,  507,1.  517,1. 

beschäm,  sich.  2180,1. 

beschehen,  797,1.  1576,4. 

beschlagen,  bedecken.  238,3  manig  rit- 
ter  ward  beschlagen  mit  golde.  62,2. 
2077,2. 

beschönen,  2119,2  daz  lant  ward  be- 
schönet. 

bestän.  WSab.  287  des  bestät  nu  lützel 
mich.  Man  könnte  nach  dem  Zu- 
sammenhang übersetzen:  vomBeiche 
ist  mir  wenig  geblieben.  Aber  in 
diesem  Sinne  müsste  der  Datvo  mir 
stehen.  Vielmehr :  das  geht  mich  we- 
nig an,  es  liegt  mir  nicht  viel  daran. 
Gramm.  4,238. 

betagen.  549,4  wie  dir  min  lip  zu  hasse 
ist  betaget,  obgleich  dir  mein  Leib 
hässlich  erscheint.  644,4  min  kum- 
mer,   der  mir  so  vil  ist   betaget, 


—    360    — 


1888,4;  liiältifki  beidemal  des  itatt 
der  eu  lesen?  dessen  ich  so  viel  habe. 

betelbeo.  begraben,  1819,4  a.  Ben.  3,37. 
Bas  Wort  ist  nicht  hochdeutsch, 
aber  niederländisch  bedelven  z.  B, 
Maerlant,  Rymbybel  23475;  doch 
auch  Beinfrü  8,  188. 

betragen,  imperf,  verdriessen,  914,4. 

betrogen?  209,4  den  wehter  oder  den 
torwart  hat  ai  aich  einen  lan  be- 
trogen, kann  nach  dein  Zusammen- 
hang mir  stuprare  heissen,  ich  weiss 
das  Wort  nicht  unterzubringen. 

betten.  2165,2  daz  feit  mit  toten  betten. 

bettstolle,  Masc.  1164,4;  das  Wort  ist 
in  der  altern  Spra^die  sonst  nicht 
nachgewiesen. 

betören,  gu  tiure  dimken.  WSah.  602 
das  betaurte  sere  den  gast,  das  ver- 
dross  den  Gast,  der  Gast  bedauerte  es. 

hezög&n,  sehenlassen.  1553,3.  Ben.  3,921. 

betwang,  Neutr.9  Noth.  1017,2  in 
gross  b. 

bilde  siehe  vrowenbilde. 

binamen,  wahrhaftig.  2166,4. 

bis,  pis.  Imper.  esto.  Za  130. 

blat,  blatte,  geschorene  Stt^  am  Kopf. 
1214,2  ist  mir  ein  blat  geschom. 

blatte,  Schutzwaffe  über  der  Haisberge 
getragen.  848,4  die  blatten  s.  Ben. 

blech,  Plattenpanzer.  1052,2  er  falte 
US  blechen  {b  us  den  blechern)  ma- 
nigen  nagel.  2014,4.  2197,2. 

blicken,  blinken,  blitzen.  378,4  ich  sihe 
swert  blicken.  WSab  dSOyi  ich  sich 
ein  fewr  plickhen. 

blümen,  sdmüdcen.  942,2  die  wol  ge- 
blümet  sint  mit  tagent. 

blaw6n(bliawen),«cA2a^n.860,3. 2031,3. 
sie  bluen  2016,3  2031,3  (sonst  im 
Prot.  Flur,  nicht  nachgewiesen). 

boln,  wie  einen  BaU  hin  tmd  her  wer- 
fen. 1715,3  ir  wurdent  umbgebolt. 
Za  709,1. 

bort,  m.  Band,  Decke.  Ortn.  52  ein 
hört  gefallet  mit  schätze  von  dem 
podem  anz  an  den  port. 

böswiht.  756,2. 

botenbrot,  231,3. 

bonmwolle.  Ortn.  498. 

brack,  Htmd.  798,1.  1799,1. 

briszen,  preisen,  loben.  501,4  breisz 
man;  sonst  nur  schwach. 

brogen,  FraMen,  Orossthun.  Ortn. 
356,2. 

bruch,  Fem.  Beinkleid.  802,4. 

bruchgürtel,  802,4. 

bruchseckel,  802,3  fehlt  Ben. 

brudem  sich,  Bruder  in  einem  Kloster 
werden.  212ßfi,  fehtt  Ben. 


brunzen,  mingere.  1274,4.  Var.  prün- 
zel  ich. 

buche,  fagus.  1690,4. 

buckelere,  ein  kleiner  Schild.  1185,5. 

buhieren,  s^rtbuhurdieren?  tumieren. 
2065,8  {w  tumieren),  2083,4.  2087,1. 

bulge,  Schlauch,  Sack  von  Leder.  Ortn. 
500.  WSab.  442. 

buntschuh,  Bauemschuh.  1953,3.  siehe 
Grimm  deutsches  Worterhud^  unter 
Bundschu/i. 

burgeberg.  405,1. 

burglehen,  1736,2. 

burgleite.  Ortn.  363. 426. 44(^1.  WSab. 
80,4.  Vergl.  Ortn.  435,4  an  die  lai- 
ten.  WSab.  382,3  ze  tal  die  hohen 
laiten.  In  den  Handschriften  öfters 
burgleite,  und  zum  Zeichen,  dass 
das  Wort  nicht  verstanden  wurde, 
bürge  lichte,  bürge  lant.  Das  Wort 
felüt  Ben.  Nach  laite  ist  leite  a/nzu- 
setzen;  aber  das  riditige  sc^nt 
doch  hie  zu  sein;  ahd.  Uta,  JNuina, 
Oraff  4,1096. 

bome  für  brunne  455,1. 

bürtig,  gebürtig,  1084,1. 

buwen.  840,3  sie  buweten  den  wald, 
sie  wohnten  im  Walde.  1564,4  wit 
ist  mir  die  Strasse  gebuwet  (gebu- 
wen  w)  tugentlich;  ich  wohne  auf 
der  weiten  Strctsse.    Vergl.  Gudrun 

1458.3.  In   der  Bedeutung  bauen, 
errichten  das  Partie,  gebnen  240,1. 

D  siehe  auch  T. 

dach  für  Kleiduna  s.  obetaoh. 
darmgürtel,  Bauchriew^en  des  Ffeird/ts. 

1499.4.  1500  damg&rteL 
degenkind,  Knabe,  Za  138,4. 

diet,  Volk.  299,1.  2063,2  nz  den  dieten, 
OM»  den  unterworfenen  Ländern. 
Ortn.  198,3.  883,1. 

dile.  Breit?  1071,2  mit  einem  dilen 
snelle  daz  höbet  man  im  abeschos. 

din.  169,2.  wer  me  wan  din,  s.  min. 

din^.  437,4  dinges  viL  456,4  unschul- 
diger dinge.  1057,4  min  ding  stet  nit 
also.  Ortn.  69,2  von  sagenden  dingen. 
59,4  ABC  nach  sagenden  dingen. 
Mone  65,4. 

disse,  der  alte  Genuin)  von  diser,  1516,3. 

dolde.  807,1. 

doszen  (diessen  w)  wiederhaßen  826,3. 

dragen,  drehen  8,2  gedraet  als  ein 
kerze,  559,2.  Ortn.  387,4.  sich  wir* 
belnd  beumen,  fliessen  188,3. 

driant,  ein  Kleiderstoff.  2190,1,  wahr- 
scheinlich durch  einen  Fehler  aus 
Triant,  dem  Namen  einer  indischen 


—    351    — 


8t€tdt  bei  Wolfram  entstanden;  viel- 
leicht zu    lesen  semit   von  Triant. 

1391,8  ein  kleit  von   Driande,  daz 

was  ein  semit  rieh, 
ditim,  Stüeh  295,4  die  dramer  stnben. 
drüzzel,  Mund.  477,4  trüssel. 
dnme.  WSab.  592,4  danmeUen,  s.  Ben. 

unter  eine  ohne  Beleg. 
dumm^    entstellt  atis  domini.    Ortn. 

418,4  in  nummer    dummer  aus  in 

nomine  domini  amen, 
dnnre,  Downer^  da/tir  der  turen,  545,4. 
dnnresciiur,  474,1. 
dnrchbrünstig,    WSab.  430,1.  ir  herze 

ward  d 
durchluhtW,   1396,1.  1395,4  w  (durch- 

luhtet  W). 
durchschlagen.  1405,1  manig  tisch  mit 

helfenbeme  d. 


K. 


6,  Gesetz.  Dazu  eezit,  das  gesetzliche 
Alter.  WSab.  314,4  du  wilt  nach 
strite  toben  da  für  der  eezit,  du 
wäist  fechten,  ehe  du  das  gesetzliche 
Alter  hast.  Das  Wort  fehlt  Ben. 

eben,  863,3  den  la^g  ez  nit  gar  eben, 
es  gieng  ihnen  nicht  gut. 

ecke.  Schneide,  1217,3  geschliffen  uf 
di*i  Aclre 

eht.  1924,2  du  bist  eht  tot  w. 

eichhom.  1199,2  dir  get  daz  mul  also 
einem  eichhome.  1442,2. 

eidgenosze.  394,4  des  waldes.  487,2. 
739,1  der  tugende  e.  894,4  des  tü- 
fels  e. 

eignen,  wUerwerfen,  566,4  do  wolt  er 
uns  geeignet  han. 

einhalp,  sevtwä/rts?  1689,3  er  ver- 
barg ez  einhalp  in  ein  winkelin. 
19813  er'  schlug  die  bürgere  einhalp 
hindan.  Anders  ist  ein  halp,  die 
eine  Hälfte,  793,4,  vergl.  801,4  daz 
ander  teU.  557,3  einhalb,  anderthalb, 
auf  der  einen^  auf  der  andern  Seite. 
anderhalp  838. 

einic,  Ortn.  230,3  seit  daz  ich  an  dich 
was;  dafür  A.  daz  ich  din  einig 
was.  din  ane  BG,  aber  din  einig 
Mone  241. 

eilen,  Kraft,  Tapferkeit,  da^  Wort 
wird  von  den  Abschreibern  nicht 
mehr  verstanden,  siehe  die  Lesarten 
737,4.  1017,4.  1031,4. 

eilenden,  sich,  ins  Ausland  reisen. 
Ortn.  35,4. 

eine,  EUe,  s.  dumellen. 

en,  die  Negation  ist  in  den  Hand- 
Schriften  wm  in  seltenen  Fällen  er- 


I 


halten,  ich  enweis  17,3  a.  (daz  ich 
enweiz  keine  maget).  22,2.  156,3  a. 
187,4.  497,20.  450,1  C6.  645,4. 1202,1. 

1561.2.  2115,4.    sie    enwissen  wenn 

1921.3.  —  ich  enwart  nie  mere  538,2. 
—  ich  enhabe  nit  gesehen  660,1. 
Ich  habe  en  ergänzt  ^29,4  er  enkan 
sich  ernern  taln,  siehe  talang.  —  en 
steht  besonders  na>ch  mt;  im  Haupt- 
satz 180,1  Sit  lenger  nit  enlie.  876,4. 
881,1.  958,1.  1111,2.  1114,2  u.  s.  w. 
und  im  abhängigen  Satze  177,1  do 
man  nit  enfant.  416,4  wie  ich  nit  en 
han.  523,2  do  er  nit  enfant.  534,3. 
595,2  daz  er  kein  wort  nit  ensprach. 
804,4  daz  Kose  nit  ensneit.  908,4 
daz  ich  nit  enkan.  1536,2.  1655,3 
daz  ich  nit  enhan.  1782,2  wie  ich 
dich  nit  enlie.  1806,2  wenn  ich  eigen 
nit  enhan.  1949,1;  vielleicht  auch 
830,1.  1642,2  siehe  enfellen.  —  Fer- 
ner nach  noch.  401,1  noch  ensach. 
595,1.  144,4.  160,4.  na>ch  nieman 
1366,3  daz  sin  nieman  engert.  Fer^ 
ner  steht  en  nach  nit  vor  dem  In- 
finitiv). 686,3  sol  uwer  nit  enlan. 
12,1.  716,3.  739,3.  1198,3.  —  In  be- 
dingenden Säizen  haben  die  Ha/nd- 
schrifteu  das  en  nicht  mehr;  ich 
habe  es  der  Deutlichkeit  wegen  her- , . 
g^t^  1604,1  ir  enhelfemd  mir,  und  ^ 
öOÖjcTenwer  die  frowe  min;  an  die- 
ser letzten  Stelle  hat  übrigens  die 
Auslassung  der  Negation  eine  Ver- 
drehung zur  Folge  gehcbbt,  die  nicht 
mehr  ohne  GewcUt  beseitigt  tverden 
hamn. 

enbam,  entblössen.  484,1  das  swert 
ward  enbart. 

enblecken,  sehen  lassen,  1427,1. 

enbrechen.  Ortn.  328,1  ich  wil  eu  puesse 
setzen  der  ir  enprechet  nicht,  eine 
Busse,  entweder,  der  ihr  euch  nicht 
entzidien  könnt,  oder,  von  der  ihr 
nichts  abziehen  körmt. 

endank.  Ortn.  69,1  er  gab  in  Urlaub 
ane  dank.  Dajfür  A.  daz  was  in 
endank.  39  mein  fünf  tausent  beide 
la  dirs  ain  dank  sein;  dafür  Ett- 
müüer:  nim  vinftüsent  beide  lä  dir 
endanke  sin,  wofwr  A  fünf  dusent 
guter  beide  la  du*  geneme  sin;  bei 
Mone  dankneme.  s.  Ben.  1,354. 

ende.  WSab.  302,4  vier  enden  seit  ir 
eines  küniges  sun. 

enfellen,  entfallen  lassen.  830,2  daz  er 
sin  nit  enfalte.  1642,2  daz  er  sie  nit 
enf alte ;  das  Wort  fehlt  Ben.  oder 
ist  en  die  Negation?  aber  feilen  ge- 
nügt nicht 


—    352    — 


/^ 


engerwen,  entMeiden,  1385,3.  2192,3. 

enknappen?  2124,1  er  ward  do  en- 
knappet,  atts  einem  Ritter  zu  einem 
Mönch  mcuihen, 

enlin,  Grossvater  343,1. 

enschaufte.  Ortn.  440,2  ir  ros  gie  en- 
schaofte;  in  den  jungen  Handschrif- 
ten geändert;  im  GaKop,  siehe  schuft, 
Ben.  2,2,222. 

enstricken,  aufbi/nden,  1102,1  enstricket 
im  die  riemen. 

enthalten,  hei  sich  aufnehmen  43,1a. 
51,1  a&.  mit  sich,  sich  aufhalten,  sich 
verstecken  1667,3. 

entrajfen,  wegtragen,  Ortn,  101,4  daz 
er  m  niht  entruog. 

entrennen,  auftrennen,  zerhauen,  995,4 
die  brünigen  wurden  entrennet.  972,2 
vil  der  nnge  ward  entrant.  480,4  ir 
werdent  von  minem  swerte  entrant. 
2018,1. 

entsagen,  nicht  sagen,  vorenthalten 
345,3  einen  wnrf  ich  im  entsaget  han. 

entschlagen,  243,2  ich  ward  von  im 
entschlagen,  ich  wurde  von  ihm  ge- 
trennt, verlor  seine  Gunst,  den  han 
entslahen  s.  ban. 

entseben,  inne  werden,  1738,1  to.  siner 
krefte  ich  entsuop. 

entwadeln,  Zh  388  er  wolt  ain  weyl 
entwadeln.  Zc  entwallen  (nicht  in 
den  andern).  Das  sonst  nicht  nach- 
gewiesene Wort  ist  vielleicht  ver- 
dorben. 
y  eotwahsen,  entgehen.  460,4  er  entwuhs 
im,  Lesart  entwüschete. 

entweln,  verzöaern,  impers.  1420,1 
lenger  wart  ier  ferte  nit  entweit. 

enwiht.  Ortn.  207  sin  swert  was  en- 
wiht  (Ä  ein  wiht,  B  entwiht)  244 
der  rät  ist  enwiht  (wiederum  A 
ein  wiht  B  entwiht)  unnütz,  tauat 
nicht.  Es  fragt  sich,  ob  nicht 
überall  an  solchen  Stellen  ein  wiht 
zu  bessern  ist  in  enwiht.  WSoh. 
128,1  da  bist  zu  einem  künige  en- 
wicht. 

enzelt.  Ortn.  463,1  springen  baz  dan 
enzelt,  noch  zu  erkennen  in  ABC 
die  ross  sie  bass  ersprengten  wenn 
sie  giengent  im  zeit  (zugezelt).  aber 
a  giengent  vor  ir  zeit.  WSab.  348,2 
si  riten  baz  dann  enzelt.  zeit  ist  der 
Pa^sgang  des  Pferdes. 

erban.    1472,3  daz  ich  solches  prises 
mime  Übe  erban.  ironisch:  solchen 
Preis  gönne  ich  mir  nicht. 
y  erheizen  in  der  Bedeutung :  vomSchiffe 
ans  Land  steigen,  1312,3.^ 

erbeneme,  Erbe  11,1. 


erbürn,  er^en,  803,3  er  erbarte  Kosen. 
862,3  die  wafen  sie  erbarten. 

ergellen,  seine  Stimme  hören  kissen, 
174,4. 

ergraben,  hmstreich  in  MetaM  (Mrbeir 
tm,  1107,3. 

^I^wen,  grau  werden,  1973,1.  fehU 

^Ben,   "  y 

^  erkreften,  stärken,  14j^,l  sie  erkreften 
im  sin  gemüte. 

erriten.  1925,2  die  ros  erriten,  die  sich 
verstanden  hant,  die  Pferde,  die  zu 
lange  gestanden  sind,  durc^  Seiten 
beweglich  machen,  (neu  in  dieser 
Bedeutung.) 

erst.  2030,2  am  erste.  B  von  erst,  zuerst. 

erstecken,  ersticken  machen,  757,3  sie 
betten  mich  erstecket. 

ertreten,  zertreten,  803,2. 

erwegen,  bewegen,  aufheben  1562,4  waz 
zwelf  niht  mohten  erwegen.  reflex. 
mit  Genit.  1)  verzichten.  380,4  er 
het  sich  des  Ubs  erw^en,  er  hatte 
auf  das  Leben  verz&htet,  1085,4 
1204,2.  1297,2.  539,1  da  solt  dich 
sin  erwegen,  du  sollst  aufBerchtung 
verzichten,  dich  von  ihm  lossagen. 
2)  981,1  der  held  belibens  sich  er- 
wac,  er  war  so  kühn  zu  bleiben;  die 
andern  verwac. 

erzinhenj  prüfen,  Ortn,  116,4  swa  man 
ellev  swert  erzeahet. 

erzöagen,  erweisen,  iJiun,  zeigen.  15,4 
trüwe  solt  du  erzögen  mir,  die  an- 
dern erzeigen.  1261,3  daz  ich  dir. 
daz  beste  erzöget  han.  erzeigen,  er- 
zöagen und  erziugen  sind  in  Form 
und  Bedeutung  schwer  auseinander 
zu  halten. 

estrich,  1207,4.  1226,3.  WSab.  223,1. 

etwö  ist  nicht  eteswä,  irgendwo,  son- 
dern etewia  irgendwie,  243,4  do 
moste  ich  sie  etwö  gewinnen.  Da- 
aegen  1532,3  gend  mir  etwo  einer 
biderman,  gebt  mir  irgend  einen 
Biedermann. 

¥.  n   y. 


Vahä  vach,  406,1  wie  Nib.  1612,2. 
valant,  Teufel.  790,2. 
valendinne,  Teüfelin,  514,2.  724,3. 
falke.  1105,2  ach  spüent  die  ogen  als 

eim  falken;  vgl.  b<üm.  u.  Mar.  2164. 
vasten.  die  baesse  vasten  Ortn.  328,4. 

Das    als    Buse    auferlegte   Fasten 

halten. 
vech,  bunt.  1529,1.  einen  vehen  man- 

tel.  1802,1. 
veine,  im  Beim  für  venie  1254,3. 


—    353    — 


feien,  nicht  treffen ,  mit  Gen.  801,3  er 
feite  Otnites.  809,3.  1215,1. 

felschen,  cler  Falschheit  beschuldigen. 
364,2. 

feltstrit.  962,4. 

fener,  Fahnenträger  2209,3. 

venster.  Or*n.317,2diirch  helmes  venster. 

verfallen.  606,1  die  rede  mir  nit  ver- 
faht,  die  Bede  mächt  mir  keinen 
Kummer.  800,3  w.  dich  kan  din  man- 
heit  nit  verfallen,  kann  dir  nicht 
helfen. 

verfeien.  1208,1. 

verferen.  2044,4  warurab  verferend  ir 
min  sele,  warum  beunruhigt  ihr 
meine  Seele. 

vergaben,  sich.  1381,2. 

verkiesen,  nicht  mehr  sehen.  2209,3  do 

sie  iren  fener  verkuren. 

1     verkrimmen,  zu  'Tode  kneipen.  156,3  do 

wolte    mich   haif  verkrummen  (er- 

krumen,  erkrumet)  ich   enweiz  waz. 

verlüppen,  verzaubern.  818,3  die  linde 
was  verlüppet.  1221,4  mine  messer 
sint  verlui)fet. 

vernunst.  1349,2  mit  vernunste:  diese 
richtige  Form  ist  durch  den  Beim  auf 
kxmste  gegen  diellandschriften,  welche 
vernunlte  schreiben,  aesichert. 

verrouben.  2159,4  sie  netten  sich  ver- 
roubet,  sie  hatten  sich  durch  Plün- 
dern der  Umgegend  verproviantiH? 
Das  sonst  nicht  nachgewiesene  Wort 
ist  zweifelhaft,  siehe  die  Lesarten. 

verruchet.  840,3  die  gar  verruchet 
waren;  eigentlich  vergessen,  ruchlos, 
verrucht.  Da  übrigens  die  Hand- 
schrift Ä  verruchent  hat,  und  B  ver- 
rochen,  so  kann  man  an  rechan,  goth. 
\  vrikan,  ags.  forvrecan,  cxpellere,  den- 
1  \  ken.  ags.  forvrecen,  expulsus  ist  ge- 
nau verrochen;  also  heimatlos,  ver- 
bannt. 

verrücken.  1046,2  die  helme  sie  ver- 
rukten. 

verschulden.  2096,4  wer  umb  in  il  ver- 
schulte; wer  sich  ein  Verdienst  um 
ihn  erworben  hatte.  758,4. 

versehen,  verhüten  1856,  1  daz  wil  ich 
versehen. 

verslizen.  548,4  w  daz  leben.  Das  Leben 
hinbringen;  ebenso  daz  leben  slizen 
1517,4.  1695,4^4.  1099,4  zi;.  1518,3  lü. 
vergl.  Edda,  helreidt  14  vit  skolum 
okkrum  aldri  slita  saman. 

verwegen.  981,1  der  held  belibens  sich 
verwag;  er  hatte  den  Muth  zu  blei- 
ben: s.  erwegen. 

verzihen,  verweigern,  versagen  2095,4. 
2104,2. 


verzollen,  485,3. 

vessel.  718,3  er  spielt  in  von  der  absein 
bisz  uf  den  vessel.  vessel  scheint  hier 
statt  Gürtel  zu  stehen ;  übrigens  liest 
A  vollen,  das  ich  nidit  verstehe. 

vier.  23,1  von  allen  fieren;  siehe  vier 
enden  unter  ende;  von  Grossvater 
und  Grossmutter,  sowohl  mütterlicher 
als  väterlicher  Seite,  —  vierorten 
Adü.  1977,1  an  den  vier  Enden. 

vierteil.  Viertel  als  Maass,  1465,4. 

fin.  870,2  daz  line  megetin. 

fippernater.  1776,-3. 

fisselin.  1765,1  ist  hier  Diminutiv  von 
vese,  Faser;  ein  Thier  nicht  grösser 
als  ein  Fäserchen. 

fneuden.  WSäb.  491,2  vor  fneuden  ward 
ir  mündel  wol  dreyer  spannen  breit, 
zu  phnase,  phnaht.  Ben.  2,  513. 

volktegen.  1422,1. 

vorbehaben,  vorenthalten,  1314,2. 

verbürg,  722,1. 

vorgäbe.  1478,2. 

vi*ara,  fort.  1442,4  sie  trug  in  über  daz 
gebirge  fr  an.  Die  Lesart  a  scharn 
deutet  auf  einen  Namen,  vgl.  1770,3  w. 

frech.  1025,1.  Wdeifxecheydermuthi^e. 

frevelich.  1005,1  frevellche  ros,  muthige 
Pferde.  987,3  haut. 

frideschilt,  Schutz.  WSab.  98,4.  Ortn. 
'■   409,3. 

frien,  frei  machen.  1740,1  ich  frie  uch 
den  lip. 

friedel,  Gemahl.  Zc  595,4. 

frilich.  218,1  C  io  frilicheuy  ja  freilich. 

frödbere.  678,1.  Freude  habend;  zur 
Freude  geneigt. 

vrowenbilde.  1419,2  w.  Die  Aenderung 
in  w  scheint  aber  einen  Beim  auf 
miden  herstellen  zu  wollen,  und  dann 
wäre  vrowe  blide  zu  lesen. 

früutholde  1389,2.  Wolfd.  wird  der 
früntholde  genannt,  wofür  w  der 
fürste  holde.  Man  könnte  trennen 
der  frünt  holde;  aber  siehe  diu  friunt- 
holde  Lanz.  2126.  s.  Ben.  unter  holt. 

frut  siehe  unfrut. 

fuderig,  eine  Wagenlast  schwer,  1557,2 
einen  fuderigen  stein. 

furch.  2019,4  den  er  leite  in  die  furch. 

fürker.    1599,4    Aw,   an    dem   fürkere 

^zerret  er  hin  min  gewant.  Das  Wort 
fehlt  Ben.  gehört  aber  zum  Masc. 
ker ,  1 ,  799 ;  beim  Umkehren  oder 
Fortgehen. 


gal,  Schrei.    805,3  er  lies  einen  gal. 
826,2. 

23 


—    354    — 


galander,  Lerche.  1407,3. 

galine.  Galere,  Schiff.  1914,3.  roup  ga- 
lin Ortn.  221,4.  250,1  die  raubga- 
leyen. 

galinaere.  Ortn.   254,4  die  Schiffleute. 

gebel,  der  Kopf  des  JDraclien.  1(520,1. 

gebelwaat,  6r/eSe/tt;andl335,3  ein  schilt, 
einer  gebel  wende  gelich  (fehlt  Ben.) 

gobure,  s,  waltgebure. 

gedenke  statt  gedanke.  Genit.  Plur. 
166,1.   Beispiele  aus  Flore  bei  Ben. 

gedihen.  Ortn.  76,2  seit  alle  meine 
mage  an  dich  gedi^en  siut  und  auch 
aQ  mein  bradcr,  seit  ich  keine  andern 
Blutwer wandte  mehr  habe,  als  dich 
und  meinen  Bruder. 

gedihte,  Kunstwerk.  32,1  wirken  daz 
gedlnte^an  der  ram. 

gefarn.  730,2  ez  mag  baz  gefarn  umb 
mich. 

gevatter,  Masc.  schwach  115,3.  220,1. 

gevatter,  Fem.  commater.  186,1.  229,1. 
254,2  mit  ir  gevatter,  stark 'i^  (auch 
a  mit  irme  gefatter  als  Neutr^  die 
andern  gcvattern  schwach,  aber  als 
Neutr.  mit  irm  g.). 

gevattreit.  Za  222,3.  223,1.  250,2.  Zb 
222  gevätterit.    Schmdler,  1,  637. 

gefech,  bunt.  69,2. 

geferde,  Hinterlist.  697,1  ich  han  es  on 
geferde  getan  (s.  ane  gevaerde  Ben. 
3, 271)  1904,4  darzu  gedahte  Otnit 
geferde. 

gefölgig,  folgsam.  911,1  wellent  ir  mir 
geiolgig  viesen^olgen.  1991,3. 

gegeben.  2104,1  Woli'd.  gegab  und  ge- 
leich die  riche. 

gegredet,  mit  einer  grede,  einer  Stufe, 
versehen  (?)  Za  528,2  zu  einer  linde 
die  was  gegredet  wol.  {Zc  gedeget.) 
=  W  818  verzobert. 

gehengen,  gestatten.  Ortn.  438,4  ABC, 
wie  sie  dirs  gehenge;  nicM  in  den 
andern  Handschriften. 

gehert.  1645,2  sie  wurden  uf  die  spise 
gereizet  und  gehert;  wohl:  sie  wur- 
den der  spise  her,  iibermüthig  ge- 
macht, siehe  herten. 

gehure,  geheuer.  512,4.513,1.865,4  Jev 
helt  vil  gehure. 

geiet,  Flur,  die  geiste,  1299,1. 

gejegede.  171,3  daz  gejegede  ward  uf 
den  wolf  gelan. 

geleuben,  scheint  107,4  geleube  ez  mir 
die  Bedeutung  erlauben,  gestatten  zu 
haben. 

geleucken.  638,1  ich  mag  sin  nit  g.  ich 
kann  es  nicht  läugnen. 

gelezen,  hemmen,  hindern.  1347,1,  daz 
er  in  gelazte. 


gelihen,  zu  Lehen  geben,  21(y4,l.  (fMt 

Ben.) 
gellen,  schreien,  1648,  sie  gaUen  nach 

spise. 

gelpfen,  bellen.  798,1.  822,1. 

gemaejen,  mdt/ien.  Ortn.  521,4  diewisen 
gemaen  (gemeyen  Ä.). 

gemal,  farbig.  2169,3  von  goldegemaL 

gemaze,  Fem.  Tisdhgenossin.  59,7.  880,2 
die  junkfro  wart  dem  ritter  zu  ge- 
masse  geben.  1115,4. 

gemeit,  froh,  staUlich.  891,2.  998,1. 

gemute  in  der  Bedeutung  Ansinnen, 
Begehreyi,  Zumuthung.  61,8  ir  ge- 
mute hat  erzürnet  daz  herze  mir. 

gen,  s.  angon.  Imper.  ginch  her  Ortn. 
2i33  bei  Kttm.  aber  gang  her  hei 
Hagefi. 

gend  =  gebet  öfters. 

genge.   1016,2    uf^eim   rosse   (marke)  , 
genge,  ei7i  unbekanntes  Wort,  wahr-  - 
scheinlich  ein  Fehler ;  siehe  die  Les- 
arten. 

geougcn,  zeigen.  2125,3. 

ger.  Verlangen.  2084,2  ja  ist  ir  also 
ger,  wie  sie. 

ger,  Wurfspiess.  Plur.  die  geren. 
1825,2. 

gere,  1)  Zwickel  im  Kleide.  1601,2  zer- 
rent  mir  ein  geren  uz  dem  hemde. 
2)  Zusammen gefasste  Schürze,  Schoss. 
520,1  leg  dich  in  minen  geren. 

gereite,  Sattel.  Ortn.  439,4.  er  sprang 
in  sin  geraite  (in  daz  gereit  Ba,  AC 
abweichend.)  Vergl.  gerite. 

gerihte,  gerade  aus,  (usbcdd.  640,1  sie 
gieng  gerihte  798,4.  1226,3  er  sprach 
geriht.  siehe  allgerihte. 

gerite?  rittlings?  Ortn.  356,2  er  satzt 
in  darauf  gereite.  Dafür  a  er  sprang 
in  daz  gereite.  A  er  swang  sich  in 
den  satel. 

gerüte  (geriute).  Beutland,  urbar  ge- 
machtes Laml  im  Walde.  1422,1. 

gesaejen.  Ortn.  521,3  den  aker  gesaen 
(geseyen  A.) 

geschaft.  Ortn.  111,1  der  {Ettm.  daz) 
vil  lützel  geschah,  der  Zwerg,  in 
allen  andern  Handschriften  geändert 
mit  vil  grosser  kraft.  Sollte  es  diu 
hcissen  ?  Vergl.  Pf.  K.  302  David  ^ 
was  vil  lutzeler  gescaft.  ^^  hf.  ^^ 

geserwe,  Rüstung.  1385,4.  siehe  wiege-  '4'i,>. 
serwe. 

gesiht,  st.  Fem.  das  Sehen.  1238,4  er 
keiner  gesihte  pflag,  er  sah  nichts. 

gesin  =  sin,  esse.  29,2  sie  gesint,  sunt. 

geslaht,  1)  geartet,  beschaffen.  1777,1 
wie  daz  tier  ist  geslaht.  2)  woM  gear- 
tet. 506,2  acrfürstegeschlahtl^,3. 


—    366    — 


gesmack,  Grertich.  671,4. 

gespile,  Fem.  Spielgenossin.  137,2. 

gesten,  sich,  sich  schmücken.  875,3. 

gestecken,  stecken  bleiben,  unregelm. 
1220,4  gestacke  AC  stack  JB,  aber 
gesteckte  w. 

gestüle.  Neutr.  Stuhl.  240,2  manig 
schöne  gestüle. 

gesunt.  Masc.  Gesundheit  1477,3  gan 
mir  got  gesundes. 

geswerbe,  WSäb.  459,1  er  von  dem  ge- 
swerFe  floch:  es  ist  ein  nicht  näher 
bezeichneter  Ort  in  der  Wildniss. 
Vergl.  suarp,  gurges,   Graff  6,  897, 

gewahen,  erwähnen,  1738,1  ich  gewug 
siner  krefte,  ich  lernte  seine  Kraft 
kennen;  die  andere  vielleicht  besser 
ensuop  WSäb.  17,4  gewahestus. 

gewähnen,  erwähnen.  WSah.  79,2  ge- 
wähnest du  mein. 

gewate,  Kleidung:  diese  ältere  Form 
von  gewaete  wird  299,3  vom  Beim 
geschützt. 

geweber,  Beweguna.  1988,4  in  dem  strit 
was  grosz  geweoer. 

gewegen,  helfen.  1338,3  din  got  kan 
dir  nit  gewegen.  aber  800,3  A  din 
got  und  die  ginen  kunent  daz  nit 
gewegen,  können  nicht  dagegen  hel- 
fen; siehe  die  Lesarten. 

gewerbe,  Geschäft,  1087,3. 

gewern.  975,4  man  gewerte  in,  man 
willfahrte  ihm.  Dafür  BG  er  ge- 
werte in  des,  er  bewilligte  ihm  den 
Urlaub, 

gewilde,  Wildniss.  104,1. 

gezwerge,  Zwerg.  Mose.  1314,1.  Neutr. 
430,3. 

giel,  Bachen.  1672,4. 

gimme,  Edelstein.  1396,1. 

ginen,  uf  ginen,  den  Bachen  aufsperren. 
1669,3  er  ginete  uf. 

git  siehe  sturmgit. 

gleve,  Spiess.  1829,4  d.  2187,1  uf  in 
ward  zerbrochen  gleven  (manig  glefe 
w.). 

glimpf,  angemessenes  Benehmen,freund- 
liche  Nachsicht.  1378,4  er  enpfieng  ez 
mit  glimpfe. 

glizen,  glänzen.  1783,3  do  glissen  ir  die 
ogen. 

gnote,  angelegentlich,  1334,2. 

golter,  Masc.  Decke,  culcitra.  1139,2. 
1814,4.  auch  kolter,  Fem.  1800,1. 

got,  Plur.  götte.  1230,2  siehe  aptgötte. 

göte,  Pathenkind.  223,4.  Taufvater 
1241,3  BC  (got  B).  —  Zb  172  ze 
götten. 

giätie^  Taufvater.  1241,3  A. 

goufen,  hoMe  Sand.  1623,4  bc. 


goukel,  Zauberei.   Ortn.  240,1  A  von 

gockeL_Z<i  590,4  dein  got  gen  dem 

memen  mnps  er  ein  gogel  sein  (ein 

Blendwerk.) 
goume,  Fem.  gome  nemen,  beobachten. 

1334,2.  1943,2  des  sullen  wir  haben 

guten  (gute?)  goum. 
greifen,  smw.  V.  ergreifen.  Ortn.  414,2 

er  graifte  daz  vingerlin. 
grife,  der  Vogel  Gre^.  569.3  mit  grifen 

gefider. 
grifen  zu  der  nehte,   1034,3  zu  Abend 

SToeisen  ^ 
griffel,  Söhreibgriffel  2193,3. 
grinen  st.  V.  greinen,  knurren.  1855,2 

die  grinen  den  herren  an.     WSäb. 

599,1. 
grübe  siehe  ougengrube. 
gruft.  Ortn.  268,2  von  der   Wohnung 

des  Königs. 
grüne,  als  Subst  die  Erde.   892,2   uf 

der  grüne,  1042,2.  1295,1. 
güden  (giuden),  prahlen.  467,3. 1227,1. 

Ortn.  Mone  112,3  du  güdest  nie  so 

vaste,  ebenso  A;  anders  Hag.  Ettm. 
gürtel,   schw.   Fem.  466,2.  ist  Mctsc. 

8,4. 
güttel^a  590,2  dein  gott  ist  ein  güttel, 

sonst  nicht  nachgewiesen. 


n 


haben.  310,2  ir  hat  für  ir  habt  im 
Beim.  1533,2  einen  halsberg  sullent 
ir  haben  sin. 

hachse;  WSab.  343,3  sy  slugen  den 
rossen  dio  hachsen  abe. 

hagel.  1052,1  er  ward  der  beiden  hagel; 
so  Wolfr.  Willek.  54,24. 

hagen ,  zufrieden  sein  ?  2128,3  Wolf- 
dieterich nit  wol  begunde  hagen  (be- 
hagen Cw.)  das  einfache  hägen  ist 
sonst  nicht  nachgewiesen. 

halp ,  siehe  einhalp,  wo  auch  andert- 
halp.  1507,2  oberhalp  dem  Sattelbo- 
gen; die  Handschrift  hat  aber,  was 
in  der  Note  zu  bemerken  vergessen 
ist,  obertalp.  35,4  oberthalp.   6fr<n. 

188.3  oberthalb.  underthalp  1346,3. 
halsberge,  Fem.  1489,2.    Die  Hand- 
schriften setzen  das  Masc.  aber  Vers 
4  steht  die. 

hals  Wide,  der  Strang  zum  Henkefi. 
467,2  erlasz  mich  diner  h.  Das  Com- 
positum fehlt  Ben. 

handelung,  Bewirthung,  Verpflegung. 
883,4.  945,2. 

haut.  1211,2  ein  helt  zu  sinen  banden. 

573.4  ein  helt  zu  siner  hant. 
hantgetat,  Geschöpf.  1064,4. 


—    356    — 


hasz,  ein  Kleid,  Za  168,4»  siehe  Ben. 
häz. 

heben.  1738,2  ich  huh  im  ein  riten  umb 
daz  ander.  —  WSah.  438  so  hebt 
dich  rin^e  und  Verliesen  wir  den  lib. 
—  umbe  h.  1016,3  er  ward  umb  ha- 
ben, eingeschlossen,  umringt, 

heien,  hüten,  pflegen.  Ortn.  18,2  ich 
han  gehayen  lange  silber  unde  golt. 
(bei  EUm,  geheiet  falsch,  die  andern 
behalten.)  WSai>.  834,2  was  wir  an 
Berchtungen  beer  gehayen  haben. 

heimliche,  Wohnsitz.  Ortn.  123,3  auf 
Montabure  da  hat  er  haimleich.  (A 
da  ist  sin  heimlich.) 

helfant,  Elefant.  814,2.  im  .Schilde 
Otnits  814,3. 

helin^,  Mose.  Geheimniss.  116,3  einen 
heling  solt  ich  dtr  sagen. 

hellen,  klingen.  2238,1  ez  hal. 

hellhund,  IVm/^Z.  1281,4.  1286,3. 

helmbarte,  846,4. 

helmfas.  1244,3.  2016,3. 

helsen,  umarmten.  92,2.  93,2. 

heize,  Griff  am  Schwert.  Ortn.  188,3. 
oberthalb  der  heize. 

beugen,  1)  dem  Pferde  den  Zügel  schies- 
sen lassen.  1619,1  do  henktcr  sinem 
rosse.  2011,2.  282,2  uf  einander  beu- 
gen, gegeneinander  sprengen.  2)  nach- 
geben, einwilligen.  WSab.  192,4  des 
solt  euch  beugen  weder  ritter  noch 
knecht. 

heren,  siehe  gehert. 

herhom,  1026,3.  1044,3.  2008,4. 

hermelin,  1374,3. 

herten.  419,1  klingen  mit  stahel  ge- 
hert, statt  gehortet. 

hinderhus.  719,3.  fehlt  Ben.  doch  ist 
nach  721,4  zu  trennen  hinder  hus. 

hinderriten.  2177,3  ich  wil  sie  hinder- 
riten,  sie  von  hinten  angreifen. 

hoffart.  WSab.  352,3  Berchtung  redet 
Sahen  an:  valscher  hoffart;  naxk 
Hagen  für  hofwart,  Hüter  des  Hofes, 
sonst  Name  des  Hofhundes. 

hol,  Fem.  Höhle.  Za  162,3  in  die  hol. 
163,4  in  der  hol.  Dafür  Zb  das  lug. 

horden,  sich  sammeln.  2128,1  uf  inbe- 

funde  horden  grosser  eren  vil.  2284,1 
ie  selde  begunde  uf  in  horden. 
hören,  gehören.  490,4  der  hörte  zu  dem 

turne, 
homboge,  918,2  mit  starken  hombogen. 
bort,  Schatz.  1474,2  diner  horde  zwene 

oder  drie. 
houbetdach,  Helm.  Ortn.  117,1. 
huf,  Hüfte.  1627,3  w  zwischen  schultern 

und  hufen. 
hüffUn,  Hüfte.  8,2.  559,2. 


hüflin  (hiufelin),  Bade.  1160,2. 

hüfelin,  BrüsU.  1159,2. 

hügen,   sich  sehnen.  16,1   nach   einer 

frowen  biiget  mir  der  mut.  30,1. 
hrdc,  Höhle.  Ortn.  513.2  A.  da  er  ein 

grosse  hülc  (hulin  C)  in  einem  ber^ 

fant. 
hund,  als  ScJ^eltivort ,   1014,2  blutiger 

hund. 
hurt,  bürde,  crates.   Ortn.  166,2    anf 

einer  bürde  prinnen.    WSab.  217,3 

prennen  auf  der  hürt,  s.  Bechts-AU, 

699. 
hurten,  stossend  gegen  einen  rennen. 

862,4  uf  W.  sie  hurten, 
husgenoz.  Ortn.  262,3  bausgenoss.  Mar- 

Corel  ist  der  husgenoz  Örtnits,  d.  h, 

ihm  ebenbürtig. 
husßre.  1186,3  husere  mus  vorgan,  die 

Ehre  des  Hauses  geht  vor:  d.  h.  der 

Hausherr  Ivat  den  ersten  Hieb  oder 

Wurf  im  Zweikampf. 


In  kumen.  712,2  diu  inkumen,  deine  An- 
kunft, dein  Hereinkommen. 

in  »werden?   1996,1  Do  im  (in  B)  die  /,  X^ 
stat  ine"  (in  a,  ein  B)  wart,  als  sich     ^' 
die  Stadt  ihm    ergeben  hatte.     Ich 
weiss  keinen  andern  Beleg  für  diesen 
Gebrauch  von  werden  mit  in. 

joch,  ioch  1097,3.  1147,2.  1156,1. 

junkbrunne,  557,2. 

juate  aus  tjoste.   1454,3  uz  der  juste. 
2012,3.  1468,3  (Mose.?). 

justieren,  tjostieren.  1448,4  sie  justierten. 

K.  €. 

kappan,  Kapaun.  161,2. 

kjjfüsel,  stuprare.  j^c  310,2. 311.1. 594,3. 

596,2. 
karg,  arg,  schlimm,  heftig.    1852,1  der 

zorn  der  wurminne  was  karg.  WSab. 

95,1  Berchtung  was  listig  und  karg, 
kastelan,  Pferd.  2188,4. 
kebs,  Kebsweib.  1127,3. 
kiesen,  sehen.  242,4  ich  küse  (kiuse). 
Xifern,  schelten.  1199,1  wen  kiferst  du 

hie  an?  zu  Ben.  1,  804. 
kipperwin,  Wein  von  Cypem.  951,3  w. 
klafter,    1207,2   einer    klaftern   hoch. 

1467,4. 
kleine.  157,2  eine  kleine  spise, 
klober  (klouber)  Fes.seZ.  533,2  ichkume 

nit  in  die  klober.  Ben.  1,  846. 
klouben,  spalten.  1247,2  er   klopte  vil 

der  schilte:  es  ist  klüben,  klouben, 

schw.  V,  von  klieben.  Bw  setzen  da- 


—    357    — 


für  klopfte,    siehe  2016,3  die  Les- 
arten, 
y  kloz,  Ortn.  188  des  swertes  kloz ,  der 
Schwertknauf,  globus,  fehlt  Ben, 
klu^,    fein,    aventure    1,2.    1138,4  C, 

fimme  1396,1.  bild  1551,2.  vingerlin 
448,1. 

klüpfel,  1673,4.  Der  Schwanz  des  Dra- 
chen geht  aus  in  einen  Klüpfel  von 
Uom, 

knöpf,  des  Schwertes,  1636,2. 

koke,  Schiff.  1914,3  koken  und  galine, 
wie  Gndr.  257,1  koken  und  galeide. 

kolbe,  Keule,  KnüUel.  901,1.  1281,3. 

koUier,  Keutr.  Bedeckung  des  Halses. 
850,7  siehe  die  Lesarten, 

kolter  siehe  golter. 

comaun,  Ortn.  303,2  sie  sambten  sich 

vor    dem  comaun.   nach  Ettm.  von 

den  comenoun,  die  andern  abweichend. 

^  constabel,  Ortn,  255,1  der  constabel  von 

der  stat.  303,4  der  constabel,  ir  richter. 

köpf,  Becher  878,3;  a&er  860,3  een^s  cier 
ältesten  Beispiele  von  köpf /wr  houbet. 
.kotze,  schw.  M.  Mönchskutte.  627,3. 
708,2. 

krage,  Hals.  293  den  mas  ers  durch 
den  kragen.  485,4.  966,2. 

kripfen ,  fassen.  1257,3  er  kripfet  ein 
bi  dem  hare. 

kröse.  Neutr,  das  Gedärme.  1347,4. 

krutze  und  kröne  1526,4.  1555,4.  1684,2 
w,  1704,4.  1758,2  w.  Orendel  2888. 

kume,  kaum,  in  A  immer  kemme  ge- 
schrieben. Compar.  kumer  1131,4. 

kunitur,  2124,2. 

künne,  1336,  wibes  künne,  Weib.  1277,3 
daz  ungetruwe  künne  ist  wohl  abge- 
kürzt statt  wibes  künne,  das  unge- 
treue Weibsbild. 

kunterfeit.  Ortn,  501,4  nachgemachtes, 
falsches, 

kupfe.  2205,1  vil  derhelmes  kupfener 
ao  zerspielt,  kupfe  ist  sonst  die  Kopf- 
bedeckung unter  dem  Helme;  hier  ist 
helmes  kupfe  der  Helm  selbst,  wie 
auch  hebngupfe  im  Pf,  K, 

kurdwan,  Leder  von  Cordova,  1390,3 
schuhe  von  kurdwane. 

kursit,  Mantel,  UeberMeid.  247,1. 1384,1. 

küssin,  ein  Küssen.  150,3  ein  kussin 
also  riche  schlug  man  umb  ez.  so 
alle;  wahrscheinlich  sollte  kursin 
stellen,  Pelzrock. 


lantherre.  628,1. 

laaur,  eigentlich  blaue  Färbung,  aber 
837,3  mit  roter  lasure. 


lasz.  391,4  sie  wurden  an  fröden  lasz, 
sie  wurden  an  Freuden  schwach,  der 
Freuden  berauht, 

lazcn.  war  lassen,  wahr  machen,  2068,4, 
2070,4  Ortn.  64,2  A  nun  nahet  ez  dem 
jar.  Du  solt  zu  dem  beiden  sprechen  daz 
er  dir  lasze  war,  daz  er  dir  die  kyele 
zöge  die  er  dir  gelobet  hat,  bei  Hag, 
und  a  anders,  —  WSab.  68,3.  406,1 
wes  do  die  künige  schwuren  das 
Hessens  alles  war.  Beispiele  Ben, 
1,946. 

lebarte,  Leopard.  69,1  der  1.  gefech. 

lebermer,  Var,  clebermer,  950,1. 

lecken  für  legen  im  Beim.  296,2. 2022,4. 

lei,  Art.  1416,2  maniger  lei. 

leinen,  sich.  820,3  vom  Elefant,  sich 
zur  Ruhe  legen,  sich  üfleinen,  1669,3. 
1769,4. 

leite,  schw.  Fem.  Abhang.  Ortn.  435,4. 
WSab,  382,3  die  hohen  laiten.  383,3. 
siehe  burgleite.  Die  wahrscheinlich 
richtige  Form  lite  in  Ortn,  456,3. 
Mone,  (durch  G)  berg  und  lyte  (lite 
B)  kam  es  da  gerant  A,  wofür  a 
über  stock  und  über  stoden.  Bei 
Hagen  ist  die  Strophe  ganz  abwei- 
chend. 

leithunt,  783,4. 

letzen,  verletzen.  2219,4  e  daz  er  werde 
geletzet. 

liden,  st.  V.  vorübergehen,  mndrl. 
wahrscheinlich  2236,3  unz  die  naht 
lit,  bis' die  Nacht  vorüber  wäre,  8, 
die  Note. 

liehen  statt  llhen  leihen,  941,3  ir  luhent 
1535,2  der  im  was  geluhen  an.  2006,3 
sie  luhen. 

ligen  siehe  eben. 

limmen,  schreien.  1002,2  uz  zom  be- 
gunde  limmen  der  beiden.  1014,3 
uwer  herze  limmet  nach  not,  etter 
Herz  schreit,  sehnt  sich,  nach  eurem 
Verderben;  ihr  könnt  es  nicht  er- 
warten, bis  ihr  umkommt.  1128,3  sin 
zorn  begunde  limmen. 

linwat,  Leinenzeug.  1383,3  linwat  und 
hemde. 

liste,  Borte.  1405,4. 

lock,  Ma^c.  Plur.  locke.  Locke.  520,2. 
ich  Scheitel  dine  locke. 

luden,  Lärm,  142,4  grosz  luden  und 
schal.  1505,2.  1867,4. 

luder,  FuUer,  827,4  den  jungen  (Dra- 
chen) zu  einem  luder.  1641,4.  siehe 
waltluder. 

lug.  Höhle,  Zb  161,2  in  das  lug.  162,3 
peidenthalben  des  luges.  162,5  in 
dem  lug. 

lupfen,  in  die  Höhe  heben,  286,3. 2026,3. 


N 


—    358    — 


lüppe,  Zauber,  1226,4  din  lüppe  sint  < 
verirrt.  i 

Int  (liut),  Netttr.  Volk.  8:36,3  mit  Inte  I 
nnd  mit  gut. 

1. 

machen  oder  gemachen,  in  der  Bedeu- 
tung verleihen.  746,4  dir  hah  ich  ge- 
macht daz  lant., 

mal,  Zeidien,  Fleck.  OHn.  112,4  ja 
ward  nie  heim  so  veste,  ez  (daz 
swert)  tet  im  schaden  mal :  so  auch 
Aa;  vielleicht  scharten  mal? 

manen,  antreiben.  2188,1  daz  ros  be- 
gnnd  er  manen.  2182,1  ist  die  ros  zu 
ergänzen. 

mannen,  einen  Mann  nehmen.  217,3 
nun  hat  sie  selber  gemannet. 

marasst  moi&B,  Mau^eerwein.  1926,3. 

marner,  frz.  marinier.  571,1. 

mase,  Narbe,  505,4.  1974,4. 

maspaum,  Mastbaum,  Ortn.  267,3. 

massenie,  der  König  sammt  seinem  Ge- 
folße,  1040,3.  eine  Versammlung  von 
Btttem  1455,4. 

maz,  die  Speise,  das  Gastmal.  1120,1. 
956,1  w. 

mäze,  892,4  zu  massen  verre,  ziemlich 
weit. 

mehelvingerlin  Ortn.  410,1  B;  gemahel- 
vingerlin  C.  415,4  mahelv.  G.  ge- 
mahelv.  B. 

melm,  Staub.  1287,2.  2021,4; 

mersö.  WSab.  561,4  do  zaigten  sy  in 
dem  (im  den)  Meersee  zu  der  staines 
want ;  Eigenname  für  den  Gardasee  ? 
oder  =  goth.  marisaivs? 

meszen.  297,3  den  mas  ers  durch  den 
kragen.  966,2. 

mies  siehe  wassermies. 

min.  1476,3  er  hat  nit  me  kindc  wan 
min.  siehe  din. 

minbere,  zur  Minne  fähig.  1158,1. 
1170,3. 

misme,  Andenken,  Geschenk.  Ortn.  111,3 
ich  gib  dir  zu  minne  ein  sarwat; 
ebenso  A;  aber  a  ze  miete. 

missewende.  727,2  an  alle  m.  731,3. 
923,2. 

mitter,  511,2  mitte  naht.  1803,1  an  die 
mitte  naht.  1249,1  dem  mitten  mor- 
gen, dem  mitten  tag  A. 

mittwoche,  1484,1. 

morden?  1290,1  Bw,  sie  mortten  mit 
den  kolben  uf  den  man,  siehe  die 
Lesarten. 

müdin,  Ermüdung.  495,3  die  müdin 
(müde  w)  tet  in  we. 

mügen.  wie  mag?    wie  befindet  sich? 


Antwort  gar  woL  130,4.  746,1.  Za 
121,4.  159,4  wie  mag  mein  kinde- 
lein?  Antwort  Za  160,1  esnutf  woL 

mul,  Neutr.  Mund.  896,3.  1199,2. 

mul,  Maulthier,  253,2.  257,2.  7513. 

mursel,  Speise.  471,2.  Die  LeaiMrten 
zeigen,  dass  man  das  Wort  nicht 
mehr  verstand,  es  ist  d(M  fratiM.  mor- 
ceau,  das  durch  dasniederh  morseel 
ins  deutsche  kam. 

mnieUf  begehren,  wünschen,  55,3.  76,2. 
132,3. 

N. 

näckelin,  Hals.  Ortn.  368,8  und  364,1 
A  necklin,  wo  Ha^n  hals. 

nagelniet.  2014,1  sich  entschlos  ns  ble- 
chen manig  nagelniet,  siehe  niet. 

nasebant.  1046,4. 

nat,  2197,2  siehe  stahelnat. 

naucler,  nauclerus.  Ortn.  258,1. 

nebelkappe,  734,1. 

nehst,  155,2  ez  ist  bi  dem  nehsten,  es 
ist  die  höchste  Zeit,  die  äusserste 
Noth. 

nehten,  in  der  letzten  Nackt.  1230,1. 

neige.  Tiefe?  485,2  von  des  todes neige; 
der  Ausdruck  ist  beiFrauerüöb  nach- 
gewiesen. 

nema  ist  nicht  verstärkte  Negation, 
sondern  aufmundemd;  wöm  an! 
frisch  auf!  12,1.  15,3.  130,3.  665,2. 
1042,3.  1461,3.  1741,1. 

nemen  in  der  Bedeutung  lernen  ver- 
dient hervorgehoben  zu  werden,  da 
es  wirklich  der  alte,  im  Nordischen 
erhaltene  Ausdruck  für  Lernen  ist, 
1210,2  daz  ich  vonimnam  diekunst. 

niderkleit,  Hosen.  1388,3;  ebenda  1 
haben  einige  Handschriften  nider- 
gürtel  statt  undergürtel. 

niet.  1361,2  er  loste  der  nagel  niet. 
siehe  nagelniet. 

nieten,  970,3  genietet. 

nonzit.  Mittag.  1665,3. 

nöte,  ungern.  781,3  wie  nöte  ich  es  tue. 

nummen  aus  niwan,  nur.  1699,1.  numme 
nit  2037,4. 

nun  aw5  niwan,  nur.  548,3.  680,3. 1099,3. 
WSab,  540,4. 

nuwen,  schlagen,  860,4.  1297,4. 

nument  aus  niwan,  nur.  25,4. 

0. 

ober,  den  obern   sig  gewinnen  434,4. 

864,2. 1018,2.  Orendel  1598  den  obri- 

sten  sig. 
obetach,  Kleidung.  Ortn,  97,3  Hag,  in 


—    359 


dancbte  harte  schöne  daz  kint  und 
auch  sein  dach,  siehe  Mone  104,3. 
Dagegen  A  kint  du  bist  so  schöne, 
gut  ist  din  obetach  oder  das  kint 
was  so  schöne  und  sin  obetach.  Fer- 
ner hat  A  117,1  obetach  st.  houbet- 
dach,  Hdm. 

ohse  statt  uohse,  Achselhöhle.  1181,2. 
1182,3.  1599,2  bis  an  die  ohsen. 

ort,  Ende.  68,3.  69,2. 

ougengruobe.  WSab.  472  ir  was  die 
augengrube  wol  einer  spannen  weyt, 
wol  zwaier  vinger  tieffe,  alda  das 
äuge  leit.  Bei  Kaspar  180  iraugen- 
grubel.    Das  Wort  fehlt  Ben. 

ougenweide,  1061,1.. 

P  vgl.  B. 

palme  schy).  Mose.  Pügerstab.  628,2. 

708,3  uz  dem  palmen. 
pfeller,  Seidenstoff.  238,2.  pfellor  sidin 

1147,3. 
pfellorin  gewant.  313,2. 
pfenden,  strafen,    Ortn.  107,3  A  wiltu 

mich  so  hohe  pfenden  daz  du  mich 

wilt  erslahen. 
pfetter,  Taufkiud.  223,4  den  pfettern, 

pfetlin. 
pfetter,  pfetterin,  Taufvater,  1241,3  aus 

patrinus. 
pfuch  dich.  Ortn.  137,3  A,  so  pfy  dich 

a.  Dafür  hei  Hagen  awe. 
potestat ,      angestellter     Befehlshaber. 

WSäb.  513,4  ich  haiss  dein  pflegen 

meinen  potestat. 
presente,  Fem.  Werth.  1393,2  edel  ge- 
stern von  hoher  presente. 

Q. 

querhes,  2169,3  die  £a,nen  querhes  flu- 
gen.  Die  Fahnen  flogen  querfeldein. 


IL 


radebrechen  WSab.  217,3. 

ravit,  Streitross.  WSab.  502,2. 

ram,  Fem.  Stickrahmen.  32,1. 

räsze,  scharf.  1624,3  w.  kloweu  räsze. 

rech,  Beh.  6911  das  wilde  rech. 

rechen,  den  haz,  1510,4  wie  den  zom; 
ihn  auslassen^  stillen. 

recke,  siehe  waltrecke. 

reffentor,  Speisesaal  im  Kloster,  refecto- 
rium.  2217,2  der  Beim  sware  ver- 
langt reffentäre.  s.  Schmelier  refen- 
ter,  refental,  revindel,  rrftre ;  Wacher- 
nagelf  Umdeutschung  S.  33. 


reht.  reden  rehte  1339,4  sich  ^^erant- 
worten. 

reit,  kratis  vom  Haar.  8,3. 

reren,  vergiessen.  988,4  manig  beiden 
muste  reren  daz  blut. 

reroup,  LeichehberaiUmng.  1683,3. 

riechen,  raitchen,  dampfen.  899,2. 923,4. 
1295,3. 

rieme,  Buder,  remus.  616,1  er  zoch 
selbe  die  riemen.  771,2.  sonst  lorum 
490,3.  586,1. 

rihen,  sich,  sich  aufspiessen.  501,2  er 
wolt  sich  in  das  swert  gerigen  han. 
Ben.  2,  703. 

rinke,  Spange,  Schnalle.  1389,1.  1394,3. 

ris,  Ortn.  41,2  du  bist  min  obrist  ris, 
m^ine  höchste  Obrigkeit. 

risen,  fallen,  294,4. 4&,1.  926,3.  2015,4. 

rist,  Fussgelenk.  WSab.  592,4  die  kla 
vor  dem  rüste  (so  statt  riste  ?)  Ben. 
2,726. 

riutere,  Bauer.  WSab.  514,4  zu  einem 
reutere,  519,4.  Ben.  2,749. 

rone.  Baumstamm,  Klotz.  495,2.  728,3. 

rot,  Botte.  69,3  der  hunde  rot. 

rotten,  auf  der  rotte  spielen.  18. 

roubgalin,  JBaw6«cÄt//'.  Ortn.  221,4.  250,1 
raubgaleyen. 

ruchen,  sich,  sich  kümmern.  Ortn.  132,4 
ABC  ruch  dich:  ^enso  Mone  140,2 
nu  ruche  dich,  ga/nz  a/nders  hei  Ha- 
gen: 142,2  nu  enruch,  wa  ich  bin. 
In  A  ruch  dich  wo  ich  bin.  BG  ruch 
dich  sprach  der  kleine  waz  wiltu  wo 
ich  bin.  157,4  ich  enruch  waz  du  nu 
klaffest.  TT/S^od.  81,4  ich  enruch.  Ben. 
2,  798  unter  13.  Der  ältere  Text  hat 
das  unieflexive  ruochen,  der  jüngere 
setzt  reflexiv  mit  Verlust  der  Ne- 
gation ruch  dich,  ich  ruch  mich.  — 
W.  1430,2  irtürfentmin  nit  ruchen, 
braucht  mich  nicht  zu  fürchten. 

rumen  (den  walt),  leeren,  von  Thieren 
reinigen.  1761,3. 

rumunge,  Flucht.  928,3. 

rüren.  1375,2  er  ward  mit  armen  umbe 
rüret  von  maniger  frowen,  umfangen, 
umarmt. 

russen  (rüzen),  schnarchen.  1652,3. 


S. 


sahen,  feine  Leinwand.  1147,3. 
sarabant,  sarbant,  serpant  1776,2. 
sark,  Schrein  für  das  Götzenbild,  das 

Götzenbild  selbst.  Ortn.  340,4.  384,4. 

389,2.  407,3.  441,3. 
sarrasin,  Heide.  279,1.  444,4.  1013,1  s. 

Note.  Ortn.  378,4  A  (hei  Mone  390,4.) 
satelboge,  Ortn.  436,2.  WSab.  468,2- 


—    360    — 


satelromen,  1006,4  ez  mns  ein  satel- 
ramen  von  mir  ergan. 

Schaches,  WSa^.  83,2  durch  wald  and 
gevilde  er  mit  im  schaches  rait,  er 
ritt  mit  ihm  wie  ein  Räuber,  der  die 
Strasse  meidet. 

schaden  mal  s.  mal. 

schaffei,  WSah.  473,1  ir  mundt  was  als 
ein  schaffei  (Scheffel?). 

Schaffner,  der  Verwalter,  pateroecono- 
mus.  955,2  die  schäffnere.  Dieses  bei 
iMther  und  später  aebräuchliche  Wort 
ist  für  die^äftere  Zeit  sonst  noch  nicht 
tiachgewiesen. 

Schaft,  Speerschaft  als  Längetimass. 
1562,4  zwo  scheft. 

schargenoss,  Kriegskamerad.  Ortn.  26,1 
vil  liebe  schargenosse. 

scharlat,  feines  gefärbtes  Wollenzeug. 
238,2. 

scharren,  823,1. 

schevalier.  Ortn.  304,4  als  Schlachtruf 
schevalier  Ortnit;  merkwürdig,  wie 
das  Wort  von  den  Abschreibern  miss- 
handelt wurde;  Windh.  schahzavalyr. 
A  antschey  hie,  B  eschavelle  hie.  C 
schlach  fast  hie.  a  slach  hie.  d.  wer 
dich  fromer. 

scheiteln,  520,2  ich  scheitel  dine  locke. 

schellen,  schallen  machen.  971,3  die 
helme  beganden  sie  schellen. 

schelm,  als  Scheltwort  845,4  dem  krefte- 
losen  schelm. 

schemlich,  schimpflich,  was  man  zu 
thun  sich  schämt.  115,2  uberheb  mich 
schemlicher  bite. 

schlichen,  schielen.  1729,4  schlicht  er 
mich  an. 

schiltwehter,  543,4.  1315,3. 

8chimj)f,  Scherz.  1218,4.  1381,4  in 
schimpf.  1378,3.  mit  guter  rede 
schimpfe. 

schimpflichen,  scherzweise.  1379,1. 

schirm,  Deckung,  da>s  Parieren  eines 
Angriff's,  im  Plural  339,3  sine  schirme 
una  sine  sprünge. 

schl.  schm.  sehn,  siehe  sl.  sm.  sn. 

schob  /Virschoub,  Strohwiscch.  Fackel. 
1634,4  also  ein  schob  wer  en- 
zündct. 

schonen.  Ortn.  163,2  nu  schone  deiner 
trewe,  folge  deiner  Treue;  trewe  als 
Dativ ;  so  wold  auch  Nibel.  507,4  er 
schonte  sincr  zühte,  er  folgte  seiner 
Zueht.  Vergl.  Genesis  16,1  Lewe  noch 
einhurnc,  seone  sineme  zorne,  sie  seien 
noch  so  zornig. 

schöpf.  1038.3  er  band  im  (dem  Pferd) 
ür  schöpf  und  sattel;  sonst  unbe- 
kannt. 


schöpfen  für  schepfen.  222,2  icb  wil  im 
einen  namen  scnopfen. 

schoss,  Schössling,  Zwei^?  1107,2  oben 
in  den  schössen  (der  Imdej  sas  manig 
vogel. 

schoz  siehe  stahelschos. 

schranz,  Biss,  Spalte.  295,2.  995,4. 

schrawazen,  Wasseraeister.  WSab.  496,3 
zu  Schrat,  Ben.  2,  205. 

schreien,  schreien  machen.  WSab.  512,3 
sylcnraiten  die  mäyd.  >K»ii^nt*: 

schuhe,  Mantel  247,1  Y  ein  Schüben 
gut  von  sammat. 

schuhen,  beschulten.  1390,4  erschuchte 
sich.  1726,3wer  sie  solte  geschuhet  ban. 

schuhen,  scheuen.  2011,2  sie  schuhten 
weder  graben  noch  mos.  823,1. 

schupfen,  stossen.  286,4  sie  begunden 
sie  US  den  setteln  schupfen.  2026,4. 
Ortn.  131,1  von  im  schuftet  (schupfte) 
er  den  kleinen,  nur  A,  die  andern 
sticz. 

schupfe,  Schuppe.  1624,2.  schupe  821,2. 

schür,  siehe  dunreschur. 

se,  ccce.  se  hin  mit  dem  Accus.  An- 
rede beim  Anbieten  eines  Geschenks. 
1802,3  C.  seehin.  Or^n.  464,4  nunim 
die  Kosen  A,  se  von  mir  rosen  B, 
se  nim  von  —  Cw.  —  Nim  Za.  738,2 
se  hin  dein  gut  swert.  Ortn.  240,2  A 
80  hin  das  vingerlin,  wofür  Hag.  so 
nim  d.  v.  a  nim  hin.  Vergl.  Lieders. 
3,  411.  Vers  435  u.  446  se  hin  spil- 
man.  se  hin  vier  helbling.  Alexius 
G.  81  unt  se  hin  daz  vingerlin,  vom 
Herausgeber  mit  UnrecM  geändert 
se  hie.  ebenda  90  se  hin  mm  triwe 
ze  pfant.  —  Das  Wort  wird  ver- 
stärkt, sera:  1731,1.  1791,1.  1802,3 
(wo  A  sea).  1173,3  a.  —  Im  Plural 
sent  hin  statt  sehet  hin.  138,3.  195,2. 
1532,1.  1597,1.  Das  Wort  war  den 
Abschreibern  fremd,  daher  138,3  A 
deutlich  gent  hin. 

se,  Meer,  im  Plur.  910,2  gefarn  über 
die  sewe. 

soeben,  siuwan,  nähen.  36,1. 

sedel,  die  Sonne  geht  zu  sedel,  1308,2. 

segense,  Sense.  960,4  als  vor  der  segense 
daz  OTas ;  das  WoH  wurde  von  den 
Absmreibem  nicht  verstanden,  s.  die 
Lesarten.  Fcrp?.  2199,4.    ^iji^  U^^i^ßf,r 

seldenbere,  zum  Glück,  zur  Seligkeit 
geeignet.  1404,2. 

semer  statt  sömer,  söumer,  Saumross. 
322,2  auch  seimer  319,4. 

semlich,  solch.  115,2  die  Handschriften 
statt  schemlich. 

senkel,  Nestel.  1394,3  der  senkel  (was) 
ein  karfunkel.  Ben.  2,2,  252. 


—    361    — 


si,  sei,  Imperativ  von  sin.  137,4  C. 
sich.  964,4  ein  striten  ward  sich  getan, 
sidel,  Sitz.  233,4- 
sigen,   eigentlich  faUen,   sich  senken. 

521,3;  dann  sich  vorwärts  bewegen. 

ZQ    sigen   herbeikommen.    389,3  die 

kriechen  sigent  alle  zu.  376,1.  2007,1. 
Sintflut,  1658,4. 
sla,  Fährte,  Spur.  1615,3  ein  schla,  die 

der  wurm  was  gegan. 
slafern.  656,2  den  keiser  schlafern  began. 
slaftrinken.  1141,2.  1143,2. 
sliefen,  st.  V.  schlüpfen.   174,3  hir  in 

schlof  ein  jegerknecht.  1389,4  er  was 

geschloffen  in  daz  kleit. 
slinden,  verschlingen.  827,2  er  schlant. 
slizen,  das  Leben  mit  einer  Frau,  s. 

verslizen. 
sloufen,  schw.  V.  Ortn.  205,4  doslauft 

er  an  die  ringe, 
smieren,  lachen.   1372,3.  1823,2  (vom 

Löwen). 
smucken,  sich,   sich  bücken,  drücken. 

Ortn.  93,1  A  er  hette  sich  gesmucket 

nider  in  daz  gras  (bei  Hagen  ge- 
drucket), 
snahel.  1643,3  vom  Drachen. 
snabelweide.    WSab.  582,1  durch  sin 

schnabelweyde,  um  Speise  zu  suchen. 
snede,  schnöde,  schlecht.  413,3  an  dinem 

sneden  lip,  ohne  Handschrift,  s.  die 

Lesarten;  so  wohl  auch  848,2  uz  sne- 

dem  mute  statt  sendem. 
sneiten,   beschneiden,  behauen.  1504,1 

ein  tannen  wol  geschneitet, 
snur.  1029,1   er  kam  in  die  snüre  (des 

Zeltes). 
socke,  soccns,  1545,1. 
Spalier,  spaler^ew^r.  Schulterbedeckung. 

850,3.  1384,3  sin  spaler  gut  von  siden. 
spehe,  kunstreich,  schön.  §78,4.  1107,4. 
sper.  Neutr.  1469,1.  1511,3. 
Spiegelglas.  560,4  aller  frowen  ein  sp. 

schönste  aller  Frauen.  1783,3. 
spilman,  1406,3. 
spreiten,  1689,1. 
spolgen,  die  Gewohnheit  haben.  1084,2 

do  spulgent  alle  geste  des  sitten  zu 

pflegen. 
Stade,  schw.  M.   Gestade,    Ufer.  909,1 

von  dem  staden.  1310,1. 
stahnlnat.  283,4;  man  möchte  stahel- 

want  mit  Biesen;  aber  970,2  stahel- 

nat  im  Beim  auf  wat,  und  in  Wals 

Masc. 
stahelschos.  852,3  ich  will  haben  des 

heldes  stahelschos,  s.  schdz,  Theü  der 

Eüstung,  bei  Suchenwirt,  s,  Ben,  2, 

2, 175. 
stahelwat,  Eisenkleid.  283,4  B, 


stal.  Valien  in  krozes  stal,  1258,2. 1254,1. 

1296,2. 
stegereif,  Steidmgel.  1467,3. 
stegerhaft,    Fem.    Steigbügel.   1505,8. 

1584,4.  1721,4  die  st.     Bas   Wort 

nur  in  A.,  sonst  unbekannt 
stein,  s.  strichen, 
sten,  stehen,  zu  merken  der  Conjtmctiv 

stände.  211,3. 
stieben,  stieben,  fliegen.  295,4  die  dramer 

Stuben  in  den  melm.  1046,4. 
Stift,  Fem.  das  Kloster.  2137,4. 
strichen.  2193,4  daz  er  d6ran  gewünne, 

daz  streich  er  an  sinen  (den)  stein, 

d.  h.  er  gewann  nichts. 
stricken,  schnüren.  586,1.  713,3. 
struch,  st.  Masc.  das  Wa/nken,  Fallen, 

1010,4.  1011,2. 
strus,  Vogel  Strauss.   1425,2  ir  o^en 

sach  er  brinnen  einem  strus  gelich. 
stuche,  weiter  Eximel.  1866,1   Otnites 

febein  want  sie  in  ir  stuchen.  WS<ä). 
00,1  in  dem  stauchen.  Ortn.  467,2. 

stumpf,  der  Arm  mit  abgehauener  Hand, 
904,4  beide  stumpfe. 

sture,  Beisteuer,  Unterstützung.  1431,2. 

sturmgit,  streitpierig.  Ortn.  383,1  deu 
sturmgeite  diet ;  wofür  A  die  sturm- 
varende  diet,  a  die  kristen  sturmdiet. 

sume,  Zögerung.  1436,1  w  ane  sume : 
kume.  für  sumen? 

sumerlatte,  Stanae.  1504,4  w  st.  tannelF. 

suontag.  Ortn.  23,3  manigen  Lampar- 
ten wirt  deu  raise  ain  suentag,  ein 
jüngster  Tag,  ein  Tag  des  Gericht. 

s warte,  Kopfhaut.  384,1  daz  har  si  aus 
der  swarte  brach. 

sweifen,  umbe;  umwerfen,  anziehen. 
1597,4  do  sie  den  mantel  umbge- 
sweift. 

swemmen,  nämlich  das  Pferd.  1272,2. 
1773  1. 

swerttegen.  1363,1.  1373,1. 

T.  8.  B. 

tagreste.  840,2  er  reit  wol  ein  tag- 
reste,  im  Beim  auf  feste),  eine  Tag- 
reise, fehlt  Ben. 

tagweide,  Tagreise.  977,1.  Za  235,4. 

tagwile,  Zeit  eines  Tages.  1442,3. 

taTwig,  mit  Entstellungen,  talen,  telet» 
eigentlich  den  Tag  lang,  so  lanae  der 
Tag  währt;  hinfort,  nun.  1168,4  so 
wif  ich  umer  talen  nacket  vor  uch 
stan.  1754,2  daz  gesag  ich  dir  talen 
(mit  ausgelassener  Negation)  das  sag 
ich  dir  jetzt  nicht.  1789,3  w  toUint. 
1802,4  la  mich  bi  dir  telet  unver- 
meldet  stan.  2029,4  wie  faste  ersieh 

24 


—    962    — 


mm  weret,  er  enkan  sich  ernern  taln 
(Beim  auf  westfaln),  die  Negation 
ist  von  mir  ergänzt;  es  scheint  also, 
dass  talen  hier  und  1754,2  als  ein 
negatives  Woi't  gebraucht  wird.  Ortn. 
15B,4  ee  ich  dich  talang  verlasse 
(die  andern  yiicht.)  Ortn.  338,2  wir 
haben  vor  disem  trolle  talangk  de- 
hainen  gemach  (talen  A,  daling  B, 
nicht  in  w).  Ortn.  295,4  JB  ich  gib 
anders  uf  mein  trew  dolet  dhain  rat. 
(ohne  dolet  0,  die  Strophe  fehlt  Ä, 
bei  Mone  306  dolen ;  hei  Hag.  anders). 
WSah.  327,4  was  tut  ir  talang  dar- 
inne? 

teilen.  1190,3  er  gab  geteilet  (ein  ge- 
teiltes BC).  1337,3  ein  geteiltes  wil 
ich  dir  geben,  einem  die  Wald  lotsen. 

tempelherren,  2177,2 

tenc,  link.  Ortn.  83,1  zu  der  tenken 
Wit. 

tisclüachen,  6(>,3. 

tienpies,  1828,2. 

töte,  Taufpathe.  Za  173,1  er  gewan  Im 
zu  töten  den  graven. 

toup,  1052,3  ir  strit  wart  gen  im  doup, 
unnütz. 

tragen.  1715,3  ir  wurdent  umbgebolt 
und  getragen,  hat  nicht  den  Sinn 
getragen,  sondern  gewaltsam  gezogen, 
gerissen. 

tnihte,  aufgetragene  Speise.  471,2  Ä. 

trän ,  nur  in  der  Verbindung  des  meres 
trän  303,3.  555,2;  in  A  öfters  des 
meres  stran  357,2. 615,3.  622,1.  935,1. 
siehe  öfter  dieses  aus  den  Abschriften 
des  Farzival  geflossene  Unwort  Fedor 
Bech,  Germ.  8,  475. 

tritstuel.  Za  599,4. 

troll,  Gespenst.  Ortn.  338,2  vor  disem 
trolle. 

troschel,  Drossel.  Ü7,l.  trossel  574,4. 

trost.  zu  tröste  sinem  libe  1377,4. 
2092,2. 

truckenen.  1313,1  er  truckente  sin  ge- 
schmide. 

truhses.  1404,3  truhsessen. 

trikgenweisy  Gespenst.  Ortn.  240,1  ain 
trugen  weise  bei  Hagen,  trugenweiz 
beiEttm.  trucknüsse^,  trugnüsseC, 

fetrugnisse  a.  Vgl.  262,1  von  Albrich 
er  claine  weise,  UTid  159,3  der  wilde 
waise  (die  Strophe  fehlt  A,  die  andern 
dier  wild  wise,  d  wil  wise,  Windh. 
wildweis;  vergl.  pilwiz.  Deutsche 
Myth.  441.  Ortn.  452,4  ein  tru^en- 
weise;  bei  Mone  464  ein  getrugnisse, 
fehlt  W.  Vergl.  trügewise  am  Gregor, 
Ben.  3,  757. 
tUffl,  1294,3  des  tüfels  erbe. 


tüngen.  2019,8  er  dünkte  sineA  aoker. 

türke,  Pferd,  fehlt  Ben.  Ortn.  310,1 
ainen  snellen  türken,  woraus  Ww 
beiden  aus  Missverständniss ,  aber 
Windh.  nach  Ettm.  ein  snellez  ors. 
Ortn.  312,1  do  kam  uf  einem  türken 
der  claine  nachgeritten,  Windh.  uf 
einem  orse,  nichts  in  Ww.  463,1  Die 
türken  sach  man  springen,  die  andern 
die  ross. 

turkois,  ein  Edelstein.  1393,3  in  aUen 
Handschriften  entstellt. 

twale,  Verzögerung.  918,4  ane  twall. 
1439,4  sunder  twale,  (twalen?) 

twalm,  betäubender  Trank.  1669,3  mit 
twalme.2024,ldentwallener  schankte 
Beim  auf  fallen. 


». 


u.  1106,3  bi  u  =  bi  iu,  das  einzige  Bei- 
spiel des  Dativ  u,  iu,  vobis,  wofür 
sonst  immer  uch  geschrieben  steht. 

Überguide  für  übergülte,  mehr  werth, 
als  alles  andere,  655,3. 

überlit ,  Neutr.  Deckel  auf  dem  Sarg. 
2040,4. 

übermüder,  ein  Leibchen  über  deni 
Hemde;  scheint  hier  der  Theü  des 
Leibes  zu  sein,  der  vom  Mieder  be- 
deckt wird,  1158,3  sie  hoste  daz  hemde 
von  dem  übermüder  alumbe  und 
uberal. 

überstreben,  510,3. 

ufblasen  daz  herhorn,  1044,3. 

umbe  siehe  heben,  rüeren. 

umbemer.  699,1  A  die  umbe  mer  d  i. 
umbemaere,  ein  sonst' nicht  nachge- 
wiesenes Wort. 

unbilde,  ein  Unrecht,  Etwas  t*n&e- 
greifliches.  1735,2. 

underdringen,  1826,3  er  ward  under- 
drungen,  weggedrängt. 

undergürtel.  1388,1.  nidergürtel  die 
Hdschr.,  aber  siehe  Ben.  1,  593. 

underslahen.  282,3  die  sper  sie  under- 
echlugen,  sie  drückten  den  Sper  unter 
den  Arm,  1045,1. 

unversint,  bewusstlos.  1652,4  er  lag  also 
ein  unversinter  man. 

unverweiset.  Ortn.  490,4  do  kam  ich 
unverwaiset  under  ain  stainwant; 
obgleich  A  ungewiset  liest  ^  so  ka/nn 
doch  ai  nicht  isein;  es  gehört  daher 
zu  weizjan,  wissen  machen;  also  nicht 
wissen  gemacht ^  unerwartet;  und 
dazu  geJwren  wohl  auch  die  Beispiele 
von  unverweiset,  ohn£  es  inne  zu 
werden,  bei  Ben.  3,  760  uMter  Un- 
verwtset.    Dennoeh  könnte  OMch  ai 


—    363    — 


fcäsch  für  ei  stehen ,  wie  vieUeidht  in 
laite,  leite,  lite,  und  also  unyer¥rtset 
die  richtige  Form  sein. 

ungefar,  von  nidht  schöner  Farbe, 
547,4  swarz  und  ungefar.  Ben.  3,  240. 

unfrat,  nriklug^  1408,4, 

ungeverte,  unwegsame  Gegend.  Ortn. 
87,  4  von  den  Abschreibern  nicht 
mehr  verstanden,  A  er  hette  grosz 
geverte,  a  do  reit  er  one  geverte. 

ungefu^,  1860,2  daz  ist  ein  ungefag, 
das  iM  etwas  Ungereimtes,  hat  kei- 
nen Sinn. 

angefaabe,  1)  Leidwesen ,  1610,3  dem 
ritter  was  gros  ungehabe.  2)  Unge- 
schick, in  dieser  Be&utung  neu.  150^,3 
er  stach  mit  grosser  ungehabe,  daz 
von  sin  selbes  stiche  er  fiel  von  dem 
rosse  herabe.  857,3. 

ungeschlaht,  990,3. 

unmere,  gleichgültig,  unlieb,  verhasst, 
1568,1, 

unwise.  538,2  ich  wart  sin  unwise,  ich 
weiss  nichts  von  ihm.  Vergl.  Ben. 
3,  753. 

urloug,  Krieg.  WSäb.  236,1  ich  was 
vor  urlauge  geruwet.  326,2  seyt  du 
auf  deine  brueder  hast  urlauges  mut. 


W. 


wafendecke  des  Bosses,  849,4. 

wal,  Neutr.  der  Wall?  1397,3  si  fürt 
in  uf  daz  wal,  wo  er  in  einem  Saal 
500  Frauen  sah.  —  Kampfplatz  379,2. 
999,2. 

waltaffe,  895,4. 

waltgebure,  851,2. 

waltluder,  1336,2. 

waltrecke,  396,4. 

warnen,  schützen,  1808,3  wend  ir  mir 
warnen  den  lip?  1141,1. 

warte,  787,4  des  risen  warte,  Aufent- 
haltsort des  Biesen,  wie  sonst  von 
Thieren. 

warten,  sehen,  mit  Accus.  2065. 

wassermies,  Wassergras.  WSäb.  599,1 
mit  langem  wassermiese  si  bewachsen 
was,  fehlt  Ben.  2,  1,  167, 

weckerliche,  herzhaft.  1161,2  grifet 
weckerliche  zu. 

wefeln,  Ortn.  43,3  reichen  tuch  von 
golde  wol  gewefelt  und  gewoben  (A 
gewirket  und  gewiben).  Ben.  3,  625 
hat  nur  diese  einzige  Stelle,  von 
wevel,  der  Einschlag  beim    Weben. 

weg,  s.  alwegen. 

weger,  besser.  510,4.  646,3  daz  wegist, 
das  beste,  525,2. 

wehe  {YfeLGhe)kunstreich,fein.  Adj.  878,3. 


2077,4  US  dem  wegen  golde.  —  Ado 

wehe    neyen    30,3    feine  Näharbeit 

machen.  1107,3  ergraben  wehe, 
weide,  Nahrung,  161,1  ein  wolf  durch 

sine  weide,  seiner  Nahrung  wegen, 

an  den  hag  gie. 
weiter,  blau.  1003,3.  1027,2  w. 
weidner,  Waldbewohner,  653,3   655,4, 

auch  waldner,  748,4. 
weif,  das  Junge  des  Drachen.   WSäb. 

599.3  an  euch  welfferen. 

wenig,  k^in.  700,2  manig  weniger  man. 
wer,  l^em.  Wall,  Mauer,  Thurm.  1831,1 

sie  kamen  geloffen  uf  die  wer,  Ben. 

3,  511. 
weren,  auffallend  mit  reflexivem  Dativ 

459.4  nun  wer  dir,  schütze  dich,  hüie 
dich:  nur  A. 

wereL?   WSab.  333,4  di  werele  ir  bai-  /  u^  . 
der  huete  man  auf  ein   ander  steen    ^^ 
sach;  mir  unverständlich. 

werk,  die  Büstung,  der  Bingpanzer. 
830,4  sie  sugen  in  durch  daz  werk. 
Ortn.  574,4. 

werkgaden.  Arbeitshaus,  Frauenhaus, 
1373,4. 

wet.  1630,2  m;  wet  den  Übeln  tüfel 
haben  wir  bestan;  ich  wette?  wahr- 
lich ?  A  weihen. 

wet^n.  Ortn.  89,3  er  vant  daz  gras  ge-  }^,  s  S'ß 
weten  zu  -wotan,  jungoroi   gew^tan,         ^ 
oubjugatuo  I    er  sah  an  dem  Gras, 
dass  Jemcmd  darüber  gegangen  war. 

wetliche  (waetliche)  631,1  (hergestellt) 
eigentlich  schön,  dann  wohl. 

wicgeserwe,  Büstung  868,1;  886,2  an 
beiden  Orten  hergestellt  aus  den 
Fehlern  der  Handschriften. 

Wide,  Weide.  463,4.  735,2.  1032,4  siehe 
halswide. 

wider,  aries.  895,3  krump  als  eins  widers 
hörn,  1673,1. 

widerdriez,  Masc.  Verdruss.  1985,3. 

widergelt,  Bezahlung,  WSäb.  329,2  mir 
wirt  an  den  toten  meiner  lande  wider- 
gelt. 

widertun,  2051,4  ir  band  alles  wider- 
tan,  wieder  gut  gemacht. 

wieren,  Edelsteine  in  Gold  einlegen. 
1394,1  rubin  was  in  daz  golt  ge- 
wieret. 

wigenbant,  Za  141,4  s.  windelbant. 

windelbant.  150,4.  194,2  fehlt  Ben. 

winterlang.  2239,1  ein  winterlange 
naht. 

wischen.  388,4  er  gewist /wr  gewischte. 

wistum,  Sprichwort,  Lehre  der  Weis- 
heit, 1131,2. 

wite,  154,4  daz  wir  die  wite  mugen 
han,  dass  wir  freien  Baum,  offenes 


—    364    — 


Feld  haben,  d.'h,  bis  der  störende 
Besuch  uns  verlassen  hat. 

wize,  Fegefeuer  oder  HÖUenstrafe.  WSab. 
577,2. 

wo  für  wie,  aufweiche  Weise,  wodurch, 
1149,1.  siehe  et  wo. 

Wortzeichen,  Zeichen  zum  Wort,  Wahr- 
zeichen, meistens  in  worzeichen  ent- 
stellt 149,2.  1575,2,  1679,2.  1726,4, 
1747,2. 

Wunsch,  siehe  amie. 


Z. 


zam.  1422,2  zame  lüte. 

zart,  Geliebter,  WSab,  548,2. 

zeln,  1771,2  sol  ich  dem  tode  von  dir 
sin  gezelt,  soll  ich  von  dir  sterben, 

zeit  siehe  enzelt. 

zenen,  reizen,  locken.  Ortn.  517,4  do 
zenet  ers  zu  dem  liechte. 

zerkliehen.  in  Stücke  hauen.  295,3  sie 
zerkluben  die  schilte.  1046,3. 

zerriten,  von  der  Festversammlung  aus- 
einander, nach  Hause  reiten.  1883,2. 

zerspreiten,  ausbreiten.  4,4. 

zerzerren,  herunterremen.  2040,4. 

ziehen,  siehe  abziehen,  landen. 

zil.  1385,2  sunder  zil,  ohne  Ende,  un- 
aufhörlich ?  ziemlich  unpassetides 
Flickwort. 

zimieTyHelmschmuck.  1 49 1  A(her gestellt). 

zirkler,  der  Wächter,  der  die  Bunde 
macht,  Za  895.1.  906,2.  908,2.  926,3. 

zisel,  Zeisig.  67,1. 

zitewe,  wahrscheinlich  statt  sitiche. 
Papageien,  aus  psittacus. 


zobel,  238,2. 

zogen,  eilends  gehen,  ziehen,  1672,1  die 
wurminne  zogte  im  nach.  Impers, 
1593,1  er  lies  im  wol  gezogen  ac 
(zowen  bd.). 

zouber,  st.  Neutr,  Zaubermittel,  515,1 
sie  nimmt  ein  zobei  und  wirft  es  an  S'i^^i. 
den  Mann. 

zöugen,  vor  Augen  bringen,  zeigen.Q40,4' 
Ortn.  64,3  A  daz  er  dir  die  kiele 
zÖ^e,  die  er  dir  gelobet  hat  {B  zaige, 
0  beraite);  andkrs  Hag,  und  Mone 
70,3. 

zowen  s,  zogen.  Impersoneü  zowen  toi« 
zogen  ist  sonst  nicht  nachgewiesen; 
aber  zowen  ist  durch  den  Beim  froiren 
geschützt, 

zugebart  wird  Berchtung  genannt, 
369,1.  2042,1.  siehe  die  Lesarten. 

zünde,  welscher  Name  eines  Thiers, 
1776,2;  vermuthlich  ein  Fehler  üms 
in  welscher  zunge. 

zwahen,  waschen,  148,1  gezwagen. 

zwehelin.  66,3,  zwehelin  dischlachen. 
Tischtücher  aus  Leinwand,  zwehelin 
Adj.  ist  mir  sonst  nicht  bekannt, 
twehele  ist  eigentlich  Tuch  zum  Wa- 
schen: da  aber  dazu  Leinentuch  ge- 
nommen wurde,  so  lässt  sich  ein  Ad- 
jectiv  twehelin,  leinen  und  zwar  aus 
feinem  Serviettentuch,  begreifen.  Siehe 
übrigens  die  Lesarten, 

zwerhes,  quer.  1512,3  er  leih  te  den  schaft 
Zwerges.  2169,3  C  zwerchs  für  querhes. 

zweu,  zu  wa^s?  Ortn,  319,4. 

zwicken,  1224,4. 

z Wölfbote,  Apostel,  1977,4. 


Bemerkte  Drackfehler. 


Statt  ei  isti  zu  setzen  26,1  zit,  25,4  sinem.  472,1  knrzwile.  1007,2  siner. 

Stau  iist  ie  zu  setzen  52,1  gieng.  216,1  lieber.  229,1  liebe.  374,3  diener.  837,2 
lieben.  890,1  kiel.  1584,3  gieng. 

Statt  ie  ist  i  zu  setzen  140,2  beliben.  328,1.  647,4  disen.  1099,4  ^ofe  süssen. 

Statt  td  ist  ei  zu  setzen  100,4  keiserlich.  1397,1. 

Man  lese  104,4  erkante;  115,2  tustu;  121,4  kleinez;  159,4  des  für  das;  175,1 
lieht;  735,4  nam  statt  man;  758,4  edel  statt  del;  920,4  sprach;  1282,2  lob- 
sam; 1402,4  ferre;  1460,1  ritend;  1472  in  der  NoU  3«fa«4.  1483,1  bürgere; 
1505,2  schal;  1624,3  tet  staU  dat;  1729,4  ich  in  den;  1862,1  wissen;  1931,3 
herren ;  1986  in  der  Note  zuzusetzen :  3,  vil  wol  sie  do  erkantent  den  knnen 
Herbrant  ad;  2044,2  wer  getan;  2083,3  gen  der  statt  gen  die. 

Einleitung  S.  XVII  Z.  16  v,  u.  247  staU  274.  S.  XXVII  Z,  2  v,  o,  vielleicht 
statt  offenbar.  S.L  Z,S  v,  u.  berk  sita^it  beck.  S.  XLXXI  Z,  2  v,  u.  Wandelbar. 


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STAI>fFORD  UNIVERSITY  LIBRARY 

Stanford,  Califoniia 


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